1913 / 32 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 06 Feb 1913 18:00:01 GMT) scan diff

Mia Gc E E d; A N A EE E A L L E N E E R M E E E n

E E S E

L S R E E A IEE Es

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wünschenêwert, wenn zur Beseitigung der zahlreiHßen Beschwerden in dieser Hinsicht eine erbesserung der Gesindeordnung vorgenommen

werden würde. (Schluß des Blattes.)

Woßhlfahrtspflege.

Der Deutsche Verein für ländlihe Wohblfahrts- und y 1 ; ; ; ; a Dieses parodistishe Gegenstück zu Jules. Vernes „Retse um die Heimatpflege wird in der «großen landwirtschaftlihen Woche“ am Erde in 80 Tagen“ schildert in seinen sieben

9 - : Donnerstag, den 20. Wilbelr tee mittags Leben und Treiben Altberlins und ist mit Tanz, Aufzügen,

allerlei Vorführungen, Volksbelustigungen einlagen abwechslungsreich durchseßzt. harmlose Humor der alte

Mittwoch, den 19., und

5% Uhr, im Architektenhause, Berlin SW., seine stebzehnte Hauptversammlung abhalten. Gegenstand der Beratung werden u. a. sein: „Die Beteiligung der Landarbeiter an den ländlihen Organisationen“ (Dr. Asmis, Dezernent im König- nidits ‘eingebüßt, denn

lichen Landesökonomiekollegium, Berlin);

prignitz“ (Fräulein Lita zu Putlit, Rein, Prignitz è D a F e spiel auf dem Landé (Kinematograph)“, Vorführung und Erklärung Karl lier Qtto Clene u

„Zhnpflege in der West- Î; „Das Licht-

Die alte beliebte

Theater und Musik. Schiller theater Charlottenburg.

Gesangsposse „Die Reise durch Berlin in 80 Stunden“ bon Hermann Salingré, die im Jahre 1876 im alten Friedri. Wilhelmstädtishen T Theater) zum erjten Male mit |tarkem Erfolge aufgeführt wurde, ershien am Dienstag im Charlottenburger Schiller!heater als dies-

heater (dem jeßigen Deutschen

Bildern das

Der derbe, schlagfertige und L | n. Posse bat offenbar von seiner Wirkung | stürzten um, wobei 12 er berseßte das vollbeseßte Haus in die | Verkehr wurde nah einer heiterste Stimmung. Den Mitwirkenten gebührt für ihre Hingebung und Spielfreudigkeit volle Anerkennung. Unter diesen verkörperten : : R 1 j d Adolf Josevb vortrefflih dret märkische | Friedrich von Preußen (vgl. Nr. 31 d. Bl.) ist heute nah-

Fuß um den anderen vorschend, langsam an ter Dee vorwärtszu- schreiten. Die halsbrecherische Leistung, deren Gefahr tur ein an- ge‘panntes Neß gemindert wird, erregt berechtigtes Staunen und lebhaften Beifall. Auch forst bietet das Programm des Sehenswerten genug. Cine ebenso eigenartige wie anmutige Dressurnummer ist die Vorführung vorzüglich abgerihtetec Kühe durch Delita del’Oro. Eduard Wulff mit seinen prächtigen sechzehn Schimmelhengsten, d!e ers l 1 t j s Schulreiterin Louise Dio, Alexanders wilde „Czikos- Post“ u. a. sowie jährige Fastnahtsgabe und erstand hier dur die vortreffliche Darstellung | zum Schluß die abwechslungsreiße Pantomime „Seoilla“ unterhalten

und ftilgemäße Ausstattung zu neuem frisch-fröhlihen Bühnenleben. allabendlih die Zuschauer auf das beste.

Budapest, 5. Februar. (W. T. B.)

Prag, 5. Februar. (W. T. B.) Auf der Station March und zeitgemäßen Gesangs- | streifte gestern der leßte Wagen eines Güterzuges bei der Aus- fahrt vier Wagen eines Personenzuges. Drei dicser Wagen Reisende leicht verlegt wurden. er Stunde wieder aufgenommen.

Der Prinz Eitel

; , "t orf. R 7 [d A 5 b 4 | ; L I L eines Fenos (F. Paul Liesegang, Düsseldorf); „Landarkbeiter n Se Rentiers von altem Schrot und Korn. Fanny Wolff stellte die ge- | mittag um 5 Uhr 5 Minuten mit einer Verspätung von drei

nossenschaftsdienst“ (Pastor Reimer, Demmin in Pommern); „Die Mitarbeit der Frau in der Landgemeinde“

(Fräulein Elsa Hielscher,

sangsfrohe Rentiere Friederike au scharf zugespigten Vortrag die L

aher stets auf ihrer Seite. Etn über-

s Friesack dar und batte dur ihren | einhalb Stunden hier ‘eingetroffen. Am Bahnhof wurde er vom Präsidenten der

Staatsbahn, Marx, dem Betriebs-

ata Ra 2 : G : Panten, Kreis Liegniy); „Gefangpflege auf dem Lande (Pastor Konrad mütiges Skudentenkleeblatt gaben William Hagelin, Fritz Achterberg | direktor und einem Vertreter des Handelsministertums empfangen.

Schliemann, Lanken bet Nom, Mecklenburg); der leßtere Vortrag wird durch Volkslieder und Singtänze der Spandauer „Wandervögel

ergänzt. In den Vorräumen findet eine

des Eutiner Hausfleißes durh Frau Geheimrat Petersen (Eutin), im „Wilmowski-Stiftung zur f

Sáal C eine Wanderausstellung der

Vorführung von Arbeiten

genommen.

als Haustochter Grete am reten die bekannte Soubrette, fiel als C

Im Königlihen Opernhause findet

Der Kapellmeister von

und Harry Förster in flottec Art. Ebenso stand Grete Schmidt Plat, und Gisela Schnetider-Nissen,

.

örderung des religiösen Lebens in heimatliher und volkstümlicher Im Köntglihen Schauspielhause wird

Gestalt.

Kunft und Wissenschaft.

In der Sigzurg der Gesellschaft für CGrdkunde am Sonnabend, den 8. d. M., wird der Leiter ter Deutschen Artark- tischen Forshungéreise, Oberleutnant Dr. Filchner einen ersten kurzen Bericht über den Berlauf der Forshungsreise geben.

Verkehr®wesen.

Die Postanstalt in Bibundi (Kamerun) nimmt seit dem l. Dezember 1912 am Postanweisungs- und Nachnahmedienst nicht mehr teil. Postanweisungen und Nachnahmesendungen nah Bibundi twerden von dem genannten Zeitpunkt ab auf die Postagentur in Victoria geleitet, von wo sie der Enipfänger abzuholen hat.

Symphonie ersten Male

Damen Buge und

statt. Die Matinee zu diese um 12 Uhr.

„Chriftelfelein* von H. Pfitner; von Reznicet; Sillings ; ,

Die Vortragsfolge weist außer der von Beethoven folgende Werke auf,

in diesen Koczerten aufgeführt werden

den 10 Febcuar, Abends 8 Uhr, im Dom ein Neuheitenkonzert unter Mitwirkung der Konzertsängerin ¿Fräulein Eva sängers Herrn Anton Sistermans und

Nr. 6 der „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Verrn Musikdirektor Irrgang. Aufgeführt werden Werke

Inhalt : Gesundheitsstand und

Gesetzgebung usw. (Deutshes Reich.)

(Oldenburg.) Vermischtes. (Preußen.)

vecein, 1911. Monatstabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 15 000 und mehr Einwohnern, Dezember 1912. Desgl. | schaft mit zwei Damen als Woentabelle über die | festigt dann an seinen Füßen zwet halbkugelige, mit Gummiringen und mehr Einwohnern. | versehene Körper; mit fkräftigem Nuck drückt er die Halbkugeln an andes. Erkrankungen in | eine yolierte Platte, die hoch über der Manege angebracht ist, Krankenhäusern deutscher Großstädte. Desgl. in deutshen Stadts- flah, wodurch wohl die Wirkung etnes Saugnapfes d es

zu tragen. Nicht

in größeren Städten des Auslandes. Sterbefälle in deutschen Orten mit 40000 Desgl. in größeren Städten des Ausl

und Landbezirken. Witterung.

scheidungen auf dem Gebiete der öffentlichen Gesundheitspflege (Ab- ausgeschlossen ist es aber dabei im Spiele ist.

fallstoffe).

Theater.

Königliche Schauspiele. Freitag: Opernhaus. 37. Abonnementsvorstellung. Dienst- und Freipläße find aufgehoben. Manon. Oper in vier Akten und \echs Bildern von J. Mafsenet. Text von H. Meilhac und Ph. Gille. Deutsch von Ferd. Gumbert. Musikalishe Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Negie: Herr Oberregisseur Droescher. Ballett: Herr Ballettmeister Graeb. Chöre: Herr Professor Nüdel. Anfang 7x Uhr.

Schauspielhaus. 38. Abonnementsvyor- stellung. Colberg. Historishes Schau- |piel in fünf Aufzügen von Paul Heyse. A Herr Regisseur Patry. Anfang : L.

Sonnabend: Opernhaus. 38. Abonne- ment8vorstellung. Dienst- und Freipläte find aufgehoben. Der Rofenkavalier. Komödie für Musik in drei Akten von Hugo von Hofmannsthal. Mußk von

ihard Strauß. Anfang 72 Uhr.

Schauspielhaus. 39. Abonnementsvor- stellung. Don Carl1os8, Jufant von Spanien. Ein dramatisches Gedibt in fünf Aufzügen von Friedrih von Schiller. Anfang 7 Uhr.

Deutsches Theater. Freitag, Abends 7 Uhr: Zum ersten Male: Der lebende Leichuam.

Sonnabend: Der blaue Vogel.

Sonntag: Der lebende Leichnaut.

Montag: König Heiurcich A. (1. Teil.)

Kammerspiele.

Freitag, Abends 8 Uhr: Schöne Frauen. Sonnabend und Sonntag: Schöne

Frauen. Montag: Mein Freund Teddy.

Berliner Theater. Freitag, Abends 8 Uhr: Filmzauber. Große Potle mit Gesang und Tanz in 4 Akten von udolf Bernauer und Rudolph Schanzer.

Gang . der Volkskrankheiten. Sterbefälle im Dezember 1912. Zeitweilige Maßregeln gegen an- musikalienhandlung von Bote u. steckende Krankheiten. Desgl. gegen Pest.

Viehseuhen. (Preußen.) Kreismedizinalbeamte. Medizinalpraktikanten. (Lippe.) Heb- ammen. Kreiëarzt. (Oesterreih. Mähren.) Trachom. (Ialien.) Sanitätsverwaltung 2c. Tierseuhen im Auslande. Desgl. in der Schweiz, 1912. Zeitweilige Maßregeln gegen Tierseuchen. Saarbrücker Knappschafts- | wie eine liege an der Dee,

Cz

Desgl. gegen Cholera. | und in der Domküsterei, Portal X1, käuflich.

Beilage: Gerichtlihe Ent- | die so kräftig ist, das Gewicht eines Menschen i N auch, daß noch eine eleliromagnetisdhe Krast Jedenfalls ist es dem Artisten möglich, einen

Sonnabend, Naqhmittags 37 Uhr: Philotas. Hierauf: Der zerbrochene Krug. Abends: Filmzauber.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Große Rofinen. Abends: Filmzauber.

Montag und folgende Tage: Film- zauber.

Theater in der Königgrüßerc Straße. Freitag, Abends 8 Ukr: Die füuf Fraukfurter. Lustspiel in drei Akten von Karl Rößler.

Sonnabend: Die fünf Frankfurter.

Sonntag: Vraud.

Montag: Dedda Gabler.

Lessingtheater. Freitag, Abends 3 Uhr: Die Weber. ,

Sonnabend: Zum ersten Male: Die große Liebe. Schauspiel in drei Akten von Hetnrich Mann.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Glaube 4e Seimat. Abends: Die große

ebe.

Deutsches Schauspielhaus. (Direk- tion: Adolf Lanß. NW. 7, Frtiedrih- straße 104—104a.) Freitag, Abends 3 Uhr: Der gute Ruf. Schausptel in vie: Akien von Hermann Sudermann.

Sonnabend: Der gute Ruf.

Sonntag und Montag: Der Kampf um3 Roseurote.

Komödienhaus. Freitag, Abends 8 Uhr: Die Gepxerals8ecke. Lustspiel in drei Akten von Richard Skowronnek.

Sonnabend und folgente Tage: Die Geueralsecke.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der rote Leutuant.

Schillertheater. 0. (Walluer- theater) Freitag, Abends 8 Uhr: Die Geshwister. Schauspiel in einem

Akt von Goethe. Hierauf: Elga. Von Gérhart Hauptmann.

Mannigfaltiges. Berlin, 6. Februar 1913.

Zm Zirkus Busch erregt gegenwärtig ein Mann Auffeben, der mit dem Kopfe nah unten hängend, spazieren geht. Der betreffende Artist, der ih vorher in Gemein- hervorragender Luftgymnastiker zeigt, be-

Sonnabend: Wolkenkragtzer. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Das Konzert. Abends: Uriel Acofîta.

Charlottenburg. Freitag, Abends 5 Ubr: Die Schmetterlings\chlacßt. Komödie in vier Akten von Hermann Sudermann.

Sonnabend: Die Reise durch Berlin in 80 Stunden.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Jüdia von Toledo. Abends: Die Reise durch Berlin in §0 Stunden.

Deutshes Opernhaus. (Char- lottenburg, Bismarck - Straße 34—37. Direktion: Georg Hartmann.) Freitag, Abends 8 Uhr: Tiefland.

Sonnabend: Der Waffenschmied.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Fidelio. Abends: Zar uud Zimmermann.

Montag: Der Waffenschmied.

Montis Operettentheater.(Früher: Neues Theater.) Freitag, Abends s Uhr: Der Fraueufrefser. Operette in drei Akten von Leo Stein und Karl Lindau. Musik von Edmund Eysler.

Sonnabend: Der liebe Augustin.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der fidele Vauer.

Theater des Westens. (Station: Zoologisher Garten. Kantstraße 12.) Freitag, Abends 8 Uhr: Die beiden Husareu. Operette in drei Akten von Léon Jefssel.

Sonnabend und folgende Tage: Die beiden Husaren.

Sonntag, Nachmittags 34 Uhr: Der Frauenfresser.

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Freitag, Abends 84 Uhr: Ota: Schwank in drei Akten von Leo Walther Stein und Ludwig Heller.

Sonnabend und folgende Tage: Ma- jolifa.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: 2x2 s

18 Chansonettensängerin wiederum dur ihre geradezu mustergültige Vortragskunst auf. Bleich Gutes läßt

Œz i No j ? a ir von den anderen zahlreiWen Darstellern &örderung fkultureller Bestrebungen auf dem Lande (Bilder usw., suchern des Theaters bereitete die rei,vo

geöffn:t vom 19 Februar, Nachmittags 2 Uhr, an) statt. Fn Verbindung mit dieser Hauptversammlung wird der Erste Dorf- kirchentag am Donnerstag, den 20. Februar, Bormittags 10 Uhr, i: | ( del im großen Saal des Klubs der Landwirte, Berlin, Dessauer | eine Wiederholung von „Manon“ in der Neubeseßzung der betden Via Eiliuges Straße 14, zur Besprehung folgender Fragen stattfinden: „Möglich- | Hauptrollen durch Fräulein f Res keit und Recht der Do: fkirhe im Strom der Kultur“ (Superintendent | lowker (des Grieur) statt. Sgeest fi : / von Lüpke, Auma); „Die Predigt des Gottvertrauens auf dem | Krasa den Wirt. Die Besezung der übrigen Rollen ift unverändert. Dorfe“ (Pfarrer Mahr, Langsdorf). Alle Freunde der ländlichen Wohlfahrts- und Heimatpflege {ind zu diesen Versammlungen ein- (19. D. 2 | geladin. Beim Dorfkirchentage handelt es sich nicht um dogmatishe | von „Siegfried“, mit Herrn Kraus Fragen oder fkirhenpolitishe Dinge, sondern ledigli um die

n beriMtent / lle Aufführung viel Vergnügen. V

__Alfermanr. (Manon) und Herrn Jad- Herr Bronsgeest singt den Bretigny, Herr

Strauß dirigiert. Für Donnerstag nächster Woche (13. d. M.), Richard Wagners Todestag, ist eine Aufführung Ç in der Titelrolle, in Aussicht

morgen das historishe Schauspiel „Colberg“ von Paul Heyse aufgeführt. Die Willig sowte die Herren Sommerstorff, Kraußneck, Pohl, Vallentin und Werra sind die Träger der H

Das 6. Symphoniekonzert der Ks

auptrollen.

Präludium und Fuge von E. N. Borspiel zum IlI. Aft des „Pfeifertazs*“ von M. von Circe“ von E. Böhe; Quartettkonzert in A-Moll für zwei Violinen, Viola, Violoncell mit Orchesterbegleitung von L. Spohr.

Der Königliche Hof-und Domchor veranstaltet am Montog,

Leßmann, des Konzert- des Hof- und Vomorganisten

von Grabert, Gesundheitsamts“ vom 5. Februar 1913 hat folgenden | Jacobstal, Leßmann, Kahn, von Baußnern, Jerner, Noren, Gernf- heim, Leichtentritt und Berger. Eintrittskarten sind i j Bock, im Warenhaus A. Wertheim

Theater am Nollendorfpla#.

Den Be-

sprangen

niemand verlegt.

London, 5. Februar. \viel in Sunderland

CG-Moll- | haus übergeführt werden. die zum

Einer von ihnen zog si

Der Prinz Eitel-Friedrich beab {ih dann ins Hotel. Der Zu - sammerstoß des Schnellzuges, in dem sid der Prinz befand, mit einem Eilgüterzuge ereignete sich, einer amtlichen Meldung der ungarischen Staatétbahn zufolge, dadur, daß der Eil- güterzug, dem ein Licht der Lokomotive ausgegangen war, auf offener Strecke angehalten wurde und daß der Schnellzug, in dem der Prinz Eitel-Friedrih fuhr, in diesen Lastzug hineingeriet. Dec Zufammen-

morgen, itag | brachte die zwei [ , Güte! norgen, Freitag welhe Petroleum enthielten, zur Erplesion. Die Reisenden

leßten Zisternenwagen des Güterzuges,

in Schrecken aus dem Wagen.

dliche Brandwunden zu, die beiden anderen erlitten leihtere Verleßungen. Sonst wurde unter den Reisenden ¡in Bremser des Güterzuges ist gestorben. Der Führer, der Heizer und der auf der Maschine befindlihe Lokomotipy- tontrolleur des Eilzuges erlitten {were Brandwunden. Der Prinz Eitel-Friedrih und sein Gefolge blieb:n vollständig unversehrt und seßten die Fahrt von Mediash mit dem Eilzuge 604 fort.

(W. T B.) Bei einem Fußballwett-

ereignete sih beute nahmittag ein \{werer niglihen Kapelle Unfall. Auf dem Dache eines Kohlenshuppens standen unter der Leitung des Generalmusikdirektors Dr. Nichard Strauß | etwa zweihundert reute und Kinder, um dem Spiele zuzu- findet am 14. Februar, Abends 74 Uhr, im Königlichen Opernhause | schen. Plößlih stürzte das Dach ein, wodur cine Anzahl

m Konzert beginnt an demselben Tage | Personen \chwer verlegt wurden. Acht mußten ins Kranken-

Chartres, 6. Februar. (W. T. B.) Eine aus sechs Perfoncn

Ouvertüre FRC E e E Le bestehende obda&lose Landarbeiterfamilie hatte in einem Strohshuppen

gefährlihe Brandwunden.

n der Hof-

Karachi, 6. Februar. Tatta im Bezirk Bombay steht seit drei Tagen in Flammen. Ganze Straßen sind zerstört. Um eine weitere Ausdehnung des Feuers zu verhindern, hat die Feuerwehr viele Getäude in die Luft gesprengt. Der Feuerherd ist jeßt umgrenzt.

bei Illiers Unterkunft gefunden. In der vergangenen Naht geriet der Schuppen in Brand. Die Frau und zwei Kinder wurden als Letchen hervorgezogen, die übrigen Personen erlitten lebens-

(W. T. B.) Die alte bistorishe Stadt

Nitscher.

Franlfurt a. M eFrankfurter Hilfskomitee für die Forscher im Polareis ist soeben folgendes Telegramm aus Adventbay zugegangen: Da die Kraftstation seit aht Tagen nieder gebrannt ist, ist für die nuchsten aht Tage die Sendung von Telegrammen aus- geschlossen. Die Bestellung dieses Telegramms ist nur durch eine zufällige Expedition nah Green Harbour möglich. Kapitän

Nach Schluß der Redaktion eingegangene

Depeschen. 6, Sebruar (W T. B) Dem

(Fortseßung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

T E T F

Sreitag, Abends 8 Uhr: Die Studeuten- räfia. Operette in drei Aufzügen. Musik von Leo Fall.

Sonnabend, Nachmittags 31 Uhr: Schülervorstelung: Iphigenie auf Tauris. Abends: Die Studeuteu- gräfin.

Sonntag, Nachmittags 31 Uhr: Die \schöne Helena. Abents: Die Studeutengtr äfin.

Residenztheater. Freitag, Abends 38 Uhr: Die Frau Präfidentin. (Madame la Présidente.) SGdwmwank in drei Akten von M. Hennequin und P. Beber.

Sonnabend und folgende Tage: Die Frau Präfidentiu.

Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Freitag, Abends 8 Uhr: Puppchen. Posse mit Gesang und Tanz in drei Akten von Curt Kraay und Jean Kren. Gesangstexte von Alfred Schönfeld. Musik von Jean Gilbert.

Sonnabend und folgende Tage: Puppcheu.

Trianoutheater. (Georgenstr., nahe Bahnhof Friedrichstr.) Freitag, Abends s Uhr: Wenn Frauen reisen. Lust. spiel in vier Akten von Mouezy - Eon und Nancey.

Sonnabend und folgende Tage: Wenn Frauen reisen.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Dev selige Toupinel.

Konzerte.

Saal Bechstein. Freitag, Abends 74 Uhr: 2. Liederabend von Elisabeth Hönuel. Mitw.: Dr. Georg Crusen (Klavier).

Beethoven-Saal. Freitag, Abents 8 Uhr: 4. (leßter) Kartmermusikabeud des Bböhmischen Streichgquartetts. Mitw.: Professor Erust von Dohnáuyi.

Klindworth-Scharwenka- Saal. Freitag, Abents 71 Uhr: 1. Kouzert von Lucien Durosoix (Violine). Am Klavier: Wilhelm Scholz.

Pirkus Schumann. Freitag, Abends 5 Ubr: Grofe Galavorsiellung. Auftreten sämtlicher Spezialitäten. Zum Schluß: Der unfi&tbare Mensch! Vier Bilder aus Indien.

BPirkus Busch. Freitag, Abends c Uhr: _Grofßfe Galavorstellung. Zum Schluß: Dke große Prunk- pantomime: „Sevilla“.

R R Ei i nin iu eam A E

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Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Lory von Zawadzky mit dem Militär-Hilfsgeistlihen Hrn. Lie. theol. Wilhelm Irmer (Breslau).

Gestorben: Hr. Geheimer Kriegsrat und Hauptmann a. D. Hermann Tit (Breslau). Hr. Steuerrat Karl Steffen (Osnabrück). Fr. Fanny von Herget, geb. von Zelion gen. Brandis (Bonn).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruterei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32. Sieben Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage).

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I BE E n

Personalveränderungen,

Königlich Preußische Armee. ; Offiziere, Fähnriche usw.

Berlin, 4. Februar. Nickish v. Nosenegk, Gen. Lt. und Kommandeur dex 17, Div, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches mit der geseßlihen Pension zur Disp. gestellt. v. Winterfeld, Gen. Lt. und Kommandeur der 35. Div., in gleicher Eigenschaft zur 17. Div. verseßt. Hennig, Gen. Major und Kommandeur der 70. Inf. Brig., unter Beförderung zum Gen. Lt., zum Kommandeur der 59. Div, Schmidt v. Knobelsdorf, Een. Major von der Armee, zum Kommandeur der 70. Ul La, D. Tro ssel, Gen. Major, beauftragt mit der Führung der 3. Div, unter Beförderung zum Gen. Lt, zum Kommandeur dieser Div., ernannt. Frhr. v. Willisen, Gen. Major und Kommandant bon Straßburg i. E., der Charakter als Gen. Lt. verliehen. v. Schaefer, Königl. württem- berg. Gen. Lt., Kommandeur der 31. Div., von dieser Stellung ent- hoben. v. Berrer, Königl. württemberg Gen. Major, kom- mandiert nach Preußen, bisher Kommandeur der 52, Dise Dg. (2. K. W.), mit der Führung der 31. Div. beauftragt. Bock v. Wülfingen, Oberlt. im Kaiser Franz Gardegren. Negt. Nr. 2, als Insp. Offizier zur Kriegsshule in Engers, Hoffmann, Oberlt, im Inf. Negt. Graf Dönhoff (7. Ostpreuß ) Nr. 44, bis 31. März 1913 zur Vertretung eines §nsp. Offiziers zur Kriegsshule in Danzig, fommandiert. v. Cohausen, Lt. im 1. Gardeulan. Negt., der Abschied bewilligt.

Nachgenannte Unterprimaner der Hauptkadettenanstalt als Fähn- rihe in der Armee angestellt: v. Einem gen. v. Nothmaler im Kür. Negt. von Driesen (Westfäl.) Nr. 4, Friede im Negt. Königs- jâger zu Pferde Nr. 1.

Königsberg i. Pr., 5. Februar. Hübner, Hauptm. der Landw. a. D., zuleßt von der Landw. Inf. 2. Aufgebots (Königsberg), b. Heyden, Hauptm. a. D,, zuleßt Komp. Chef im jeßigen 4. West- preuß. Inf. Negt. Nr. 140, Steppuhn, Rittm. a. D., zuleßt in der Nes. des Drag. Negts. Prinz Albrecht von Preußen (Litthau.) Nr. 1, Nogalla v. Bie berstein, Nittm. der Res. a. D., zuleßt in der Nes. des Gardefür. Negts., v. Bülow, Hauptm. a. D,., zu- leßt Komp. Chef im Gren. Negt. Kronprinz (1. Oftpreuß.) Nr. l,- der Charakter als Major verliehen. Burggraf u. Graf zu Dohna- Schlobitten, charakteris. Rittm. a. D., zuleßt Oberlt. und Adjutant der 4. Gardekav. Brig., mit der Berechtigung zum ferneren Tragen der Uniform des Negts. der Gartez3 du Corps bet den Offizieren àla suite der Armee angestellt. Frhr. v. d. G olt, Oberlt. der Landw. a. D., zuleßt von der Landw. Kav. 2. Aufgebots (Königsbera), v. Heyking, Oberlt. der Landw. a. D., zuletzt von der Landw. Kav. 2. Aufgebots (Nastenburg), der Charakter als Nittm. verliehen. v, Platen, Lt. a. D,, zuleßt in der Mes. des Gardefüs. Negts., früher in diesem Negt., der Eharakter als Oberlt. verlieben. v. Perbandt, Nittm. der Nes. a. D., zuleßt in der Res. des Kür. Negts. Graf Wrangel (Ost- preuß.) Nr. 3, v. Gott berg, Rittm. der Res. a. D., zuleßt in der Jes. des vorgenannten Regts, die Erlaubnis zum Tragen der Uniform zer Res. Offiziere des Kür. Negts. Graf Wrangel (Oftpreuß) Nr. 3 an Stelle ibrer bisherigen Uniform erteilt. v. Bülow, Lt. a. D., zuletzt' im Gren. Regt. Kronprinz (1. Ostpreuß.) Nr. 1, die Erlaubnis zum Tragen der Armeeunifornm erteilt.

Deutscher Reichstag. 104. Sizung vom 5. Februar 1913, Nachmittags 1 Uhr. (Berit von „Wolffs Telegraphtschem Bureau“.)

Auf der Tagesordnung steht die Fortseßung der zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesehes, betreffend die Fe st- stellung des Neichshaushaltsetats für das Nechnungs- jahr 1913, und zwar: „Etat für das Reichsamt des Fnnern“ (Reichsversicherungsamt).

Ueber den Anfang der Sißung is} in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet worden.

Abg. Körsten (Soz.) fortfahrend: Die Malerkrankenka\se

in einem Jahre nicht weniger als etne halbe Million

Bleiweißkranke ausgegeben. Für Bleiweiß gibt es einen guten Ersay, das Diamantweiß. Jedenfalls sollte auf die Kontrolle mehr Wert gelegt werden. Es muß in der Verordnung ge})agt werden, wieviel Handtücher im Betrieb vorhanden sein müssen, und daß der Unternehmer sie auch waschen lassen muß. Die ¿abrifräume müßten vom Gewerbeinspektor unangemeldet kontrolliert werden. Die Gewerbekrankheiten müßten der Unfallversicherung unter- worfen werden. Jett is es den Arbeitern ungemein s\{chwer, einen Unfall zur Geltung zu bringen. Die Unfallverficherung ist ein Gebilde, das nur der Kenner versteht. Der Unfall foll als solcher nur anertannt werden, wenn er plößlih eintiitt. Dieser Nachweis ist schwer zu führen, und so kommt der Arbeiter oft um seine Nente. Der Unfall wird dann ohne Anhörung von Sachverständigen nicht als Un- sall, sondern als Betriebskrankheit erklärt. Der Arbeiter kann- doh nit jederzeit einen Zeugen zur Seite haben, wie es von ihm ver- langt wird. Ex mag es machen wie er will, er mat es feinem recht und kommt nicht zu seinem Necht. Schon vor 9 Jahren habe ih an dieser Stelle darauf aufmerksam gemacht, daß man fukzessiv dem Begriff „Unfall“ eine Form gibt, die ihn unklar er- scheinen läßt. Noch heute wissen die Behörden nicht rect, was ein Unfall ist. Der Präsident des Neichsversicherungs-

amtes sagte, heute beständen viele Unfälle nicht mehr. Die.

Unfälle bestehen na wie vor, nur die Nenten bestehen nicht. Früher kamen häufig Leistenbrühe vor. Nun wird gesagt, mit der Anlage eines Leistenbruchs kommt eigentlich jeder zur Welt, der LeistenbruGß ist niht Ursache, fondern Wirkung, und 9 wurden- nun die Leistenbrühe, die bei \{chwerer Arbeit entstehen, überhaupt nicht berücsihtigt. An Fingerverlcßungen gewöhne man sih, sodaß man die Rente entziehen fönne. Veute bezahlt man dem Verleßten überhaupt nihts mehr, wenn er einen Finger verloren hat, Der Präsident des Netchsversiherungamts sagte, es dürfe utt \chablonisiert werden. Das gilt nur in der Theorie. Die Berufsgenossenschaften haben alle Urteile zusammengestellt, die für den Arbeiter Ungünstig sind, und handeln danach. Die Berufsgenossen\chaften warten die Gewöhnung gar nicht ab, sondern kürzen die Nente. Man [agt dem Arbeiter, versuche erst gar nicht, dir Necht zu verschaffen. Man spricht auch gar nicht mehr von ciner Nechtsprehung des Meichs- versiherung8amts sondern von einer Nechtsübung. In 27 Jahren vak man dreimal die Nententafel herabgeseßt, so in bezug auf Zgenverleßungen. Die Rente wurde auf 25 9/, herabgeseßt. Der Veltpunkt liegt nicht fern, wo für den Verlust eines Auges überhaupt nchts bezahlt wird, wie bei dem Fingerverlust. FIch kenne einen Senat des Neichsversicherungs8amts, in dem gesagt wurde, der rbeiter tönne mit einem Auge ebensogut sehen wie mit zweien, O dabei sind alle Lebensbedürfnisse im Preise gestiegen. an hat aber auch ganz neue unverständliche Formeln geprägt. Wenn Uin Arbeiter in einer Arbeitspause verunglüdckt, z. B. wenn er früh ltuckt, so ist das kein Betriebsunfall, sondern ein „telgenwirtschaftlicher“.

Erste Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußishen Staatsanzeiger. D

Berlin, Donnerstag, den 6. Februar

Was braucht auch der Arbeiter zu frühstücken. Man fängt jeßt auch an, nachzuforscben, ob der Verunglückte noch AnsÞrüche gegen einen Grnaährer hat: in diesem Falle bekommt er feine Rente. Hysterische,

traumatische Neurose, Herzerweiterung, alle diese auf Kummer und Sorge des erkrankten Arbeiters zurückzuführenden Uebel sollen für die Veurteilung des einzelnen Falles niht mehr gelten. Einem Manne werden beide Beine abgefahren, er erhält zwei Krüccken. Er kommt in die Lage, Maschinen\chreiben zu erlernen; faum verdient er etwas damit, so wird ihm die Mente entzogen, und das MNeichsversicherungsamt be- stätigt die Entziehung! Wenn das so weiter gebt, bleibt in 10 Jahren pon Der ganzen UÜnfallrente niht mehr viel übrig. (Ein Mann, der Füße und Hände verlorên hat, ift durh die Orthopädie so weit ge- bracht“ worden, daß er wieder am Haukloß arbeiten fann: auch ihm ist die Rente verkürzt worden. Unsere Versicherung gleicht einem schönen Mosaikbilde, aber man darf nit näher berantommen; wehe dem Unglücklichen, der ihr verfällt. In der Theorie sieht und hört sich das alles groß an, aber aus der Nähe betrachtet, fommen \ch{ließ lib auf den Kopf der Versicherten pro Jahr nur 3 heraus. 600 Millionen im Jahre kostet die Versicherung, aber die volle Hälfte dazu tragen die Arbeiter selber sei, und der Kommerzienrat Schmidt- Altenburg erklärte uns ja mit dürren Worten, wir {lagen die Ver- sicherung auf die Ausgaben, das macht 4 2. Unsere Armendirektion zahlt an ihre Armen ohne jede Gegenleistung mehr als die reichsgeseßz- liche Versicherung, die au nur eine zentralisierte Armenpflege ist. Daneben i#t sie freilih auch nocch ein ganz gutes Geschaft. Den Witwen und Waisen hat man das 14fache abgenommen und das 1fache gibt man ihnen zurück. (És gibt keine deutsche Armenverwaltung, die thren Witwen und Waisen weniger gibt als diese Hinterbliebenen- versorgung von Neichs wegen. Von insgesamt 94 Milliarden Mark sind 2 Milliarden reiner Üeberschuß. Auch die Nuhmredigkeit gegen- uber dem Auslande verliert für Deutschland die Berechtigung. Die anderen Staaten kommen nach: England leistet bereits ganz Erheb- liches, ebenso die Schweiz. Die Parole der Jnvalidenrentenkürzung hat jeßt {hon auf Leute in den 60er Jahren, die Armenunterstüßung beziehen, gewirkt. Um so mehr muß darauf geachtet werden, daß wir nicht anderen Ländern gegenüber zurückommen. Man hüte nh, auf dieser schiefen Bahn weiter zu schreiten, sonst möchte da dem Hostanna das Kreuzige folaen, __ Abg. Be cker- Arnsberg (Zentr.): In der Kritik der Necht- )prehung des Neichsversicherungöamtes kann ich dem Vorredner nur beistimmen, aber nicht in dem allgemeinen Verdammungsurteil der JieihSversiherung überhaupt. Jn der meinen Namen tragenden ŸNe- folution wird eine Unterstellung der sämtlichen gewerblichen Berufs- kranfkheiten unter die Ünfallversicherung gefordert; wir boffen daß die Negterung möglichst bald vom § 547 Gebrauch machen wird, nachdem am 1. Sanuar 1913 das erste Buch der Reichsversicherungsordnung in Kraft getreten, ist. Shpeziell das Augenzittern der Bergleute hat un FAuhrfoblenrevier {on ganz bedeutende Ausdehnung gewonnen. (Fs find im Nuhrrevier mindestens 11 500 Bergleute an dieser Berufs- kranfheit erkrankt. Wenn diese Berufskrankheit der Unfallversiche- rung unterstellt ist und die Arbeiter eine Rente bekommen, fönnen fte zu einem anderen Berufe übergeben. Man darf sich nicht damit ab- finden, daß die Bergleute cine Knappschaftspension bekommen - denn diese Gewerbekranfkheit soll nach der Meinung der NReichsversicherungs- ordnungsfommission des Reichstags von der Industrie felbst entschädigt werden, also auf das Nisiko der Industrie genommen werden, man soll also dem Arbeiter nicht zumuten, mit seinen Beiträgen zu dieser Ver- sicherung beizutragen. Die am Augenzittern erkrankten Arbeiter heben nach der Schilderung des Arztes, da \sih die Störung der Sehkraft allmählich auf das ganze Gesichtsfeld ausdehnt, den Koyf ho, stoßen überall an und fönnen den Weg nicht mehr finden. Daber bilden die kranken Arbeiter auch für die anderen Arbeiter eine aroße Unfall gefahr, also muß _auch im Interesse der Sicherheit der übriaen Ar- beiter und der Sicherheit im Bergbau überhaupt diesen Arbeitern bessere Gelegenheit gegeben werden, 1hre Krankheit zu beilen oder sich für einen anderen Beruf auszubilden, Jn den Erzbergwerken im Sauerland ist ferner die Sterblichkeit sehr groß infolge der Gefahren des Betriebes. Das gleiche gilt von der Steinindustrie, in der man von der Steinarbeiterlunge spricht. Die durcschnittliche Krankheits- dauer beträat bei den Steinhauern 127, bei den Bauarbeitern nur 21 Tage. Ich bitte also die egierung darum, mögli\#t bald gu die Berufsfrankheit der Steinarbeiter unter die Unfallversicherung zu stellen. Da meine Resolution von sämtlichen bürgerlichen Par feten mit unterschrieben ist und au die Sozialdemokraten zustimmen, durfte vielleicht Hoffnung jein, daß dieses einstimmige Votum des Freichstags einen starken Einfluß auf die Regierung üben wird.

Abg. Hepp (nl.): Die Ünfallverhütungsvorschriften zwingen die kleinen Bauern, fostspielige Aenderungen vorzunehmen. In neinñer enge Heimat Nassau ist es thnen lehr \{wer, den Unfall

estimmungen in vollem Maße nachzukommen. So wird z. B. ver angt, daß eine Bodenluke durch ein Scbußtgitter ges{üßzt werden soll, während eine cinfache Leiste vor der Luke vollkommen aenügen würde. Oosfentlich lassen sich in den Unfallverhütungsvorschriften der land wirtschaftlichen Berufsgenossenschaften noch praktische Aenderungen ex zielen. Mit den Bestrafunoen \ollte man etwas milder vorgehen. Leider steigen die Lasten * der landwirtschaftlichen Berufsgenossen \ch{aften fortwährend, und es ist noch kein Anzeichen eines Stillstandes vorhanden. Die kleinen Renten stehen in gar keinem Verhältnis zu def hohen Kosten, die die Kontrolle verursacht, und man wird eine zettgemäße Erhöhung der kleinen Renten auf die Dauer nicht hintan halten konnen. Ein Holzarbeiter wurde mit 3 M bestraft, weil er nicht in die Holzberufsgenossen\caft aufgenommen war, für einen solchen Mann gewiß eine hohe Strafe. Aber seine Berufung gegen die Strafe wurde verworfen. Die S&wuld an solchen Fehlgriffen wird immer dem Staate zugeschoben, der doch wirkli nicht dazu bei geiragen hat. Die Rentenentscheidungen der Berufsgenossenschaften werden nur auf Grund ärztlicher Untersuchungen gefällt. Bei Fällen |chwerer Kopfverleßung sollte man aber die endgültige Entscheidung nicht allein dem Arzte überlassen, sondern auch Personen anhören, die täglich um den betreffenden Mann sind. Nur fo ist es möglich, au die Folgen dieser Verleßungen genügend zu würdigen.

Abg. Behrens (wirts{. Vag.): In Bayern ist man erfreu licherweise der Anregung gefolgt, auch Arbeiter in den Vorstand der landwirtschaftlihen . Berufsgenossenschaften zu wählen. Dies sollte man fih anderswo zum Beispiel nehmen. _s ist anzuerkennen, daß die landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften bei der Anerkennung als Facharbeiter im allgemeinen entgegenktommender sind als andere Berufsgenossenshaften. Ih vermisse aber immer noch, daß man auch gegenüber den ständigen Forstarbeitern so verfährt, Das Verlangen, kleine Renten nit zu kürzen und sie ohne weiteres anzuerkennen, balte ih für gerechtfertigt. Jch kann au dem zustimmen, daß die Unfallbestimmungen für die Éleineren und mittleren Landwirtschafts betriebe lästig sind. Die Abhilfe lieat aber in der Hand der Bauern selbst. Hier haben alle Mitolieder Wahlrecht, sodaß sie die geeigneten Männer in den Vorstand senden können. Hier bat man auch den Proporz eingeführt. Das ist sicher eine fomplizierte Aufaabe, da in manchen Provinzen bei den Vorstandswahlen so eine Art Neichstags- wahl stattfindet. Da ist es doch fraalich, ob die Art, wie man im Groß herzogtum Hessen verfährt, im Sinne des Gesetzes ist. Dort läßt man für jeden Kreis ein Vorstandsmitglied wählen. Wenn das wirk- lih zweckmäßiger ist, dann sollte man doch das Geseß ändern. JIn neuerer Zeit richtet man bäufia in großstädtishen und Industrie frcisen Landkrankenfkassen ein. Dagegen hat ‘der Abg. Cuno als Ieichstagsabgeordneter sich sebr energisch ausgesprochen, als Ober

1903.

ürgermeister tritt er dagegen für sie jeßt ein, Was man hier ver- muß man auch draußen ausführen. Œs wäre überhaupt „wenn man in solchen Fällen, wo auch Landarbeiter vorhanden ind, diese der Ortsfrankenkasse überwiese. Nun herrscht das Bestreben, landwirtschaftliche Betriebskrankenkassen einzurihten. Davor muß ich ganz besonders - warnen, da in erster Linie im Westen der kleine und mittlere Bauernstand dadurch fehr belastet wird. Gegenüber den Unfällen des täglichen Lebens herrscht feine einheitliche Handhabung. 2 ein Landarbeiter dur eine verirrte Kugel eines Sonntags= jâgers ‘auf dem Felde verleßt wird, oder ein Waldarbeiter von einem gistigen Insekt gestochen wird, so ist es doch au ein Betriebsunfall, wenn er auch nit infolge des Betriebes selbst erlitten ift. Vielfach werden sie ja au als Betriebsunfälle und für entshädigungspflichtig erachtet. Der Verband der Berufsgenossenschaften hat aber das Be- streben, diese Unfälle niht als Betriebsunfälle anzusehen. Bei der Seltenheit der Fälle sollte man hier nit engherztig sein. Unsere Resolution hat die einmütige Zustimmung aller Parteien gefunden. Dieser wird hoffentlih der Bundesrat gern Jechnung tragen.

Abg. Taubadel (Soz.): Auch unsere Fraktion wird der Resolution Becker zustimmen. Leider muß ich feststellen, daß die Zentrumsfraktion einen ähnlihen Antrag, den wir seinerzeit ein- gebracht hatten, abgelchnt hat. Die Renten der JInyaliden- _und Altersversicherung find absolut ungenügend. In der Landesversiche- rungsanstalt werden ungeheuere Summen aufgespart, während auf der anderen Scite die Klagen über die Ershwerung des Nenten- bezuges fortgesetzt zunehmen. Die Schuld trägt allein die Negierung. Im vorigen Jahre hat die Negterung den erfreulihen Beschluß ge- faßt, eine größere Sparsamkeit einzusühren. Leider hat sie damit bei den Invaliden und Altersrenten begonnen. Die Regierung hat eine Anweisung an die Landesversicherungs- anstalten ergehen lassen, in der diese ersucht wurden, ret sparsam zu_wirtschaften. Es {st ein enormer Nückgang der Invalidenrenten feslzustellen. Vom Jahre 1903 bis zum Jahre 1911 ift ein Rück- gang von 34732 zu verzeihnen. Am meisten ist der Nückgang der Inbalidenrenten in der Provinz Schlesien bemerkbar. Vom Fahre 1903 bis 1911 ift allein in der Provinz Schlesien cin Nückfgang von 11 035 zu konstatieren. Dieser Nückgang ist um fo mehr zu _be- dauern, als in diefer Zeit die Zahl der Versicherten zugenommen hat. In Stlefien ist auch bei den Éleinen Leuten die Hoffnung auf die Grlangung der Nenten immer geringer geworden. Wenn man die Leute auf die Renten aufmerksam macht, dann sagen sie: Che wir nicht auf allen Vieren kriehen, bekommen wir ja doch feine Rente. Cin Bergarbeiter in Waldenburg hat wegen fkrasser Abweisung der Invalidenrente Selbstmord verübt. Dabei \{chwimmt doch die Lande8verficherungsanstalt in Schlesien förmlih in Gold. Sie batte am Schlusse des Jahres 1911 ein Gesamtvermögen von 116 Mil- lionen Mark. Der Ueberschuß des Jahres 1912 wird voraussfihtlich 12 Millionen betragen. Der Zweck der Invalidenversiherung ist do nicht der, daß kolossale Gelder aufgespart werden follen. Die Höhe der MNenten ist ganz unzulänglih. Wir Sozialdemokraten haben wiederholt entsprechende Anträge gestellt, die aber leider nicht durchkommen. Die Klagen werden {hon seit Jahren erhoben und find dem Neichsver*icherungsamt nicht unbekannt. Die Unterlagen tür die Herabsezung der Altersgrenze von 70 auf 65 Iahre sollten doh dem Neichstag möalist bald zugänglich gemacht werden. Auch die Besoldungêverhältnisse der Angestellten bei den Berufsgenossen- schaften bedürfen einer Besserung. Ein \harfes Augenmerk sollte das Reichsversicherungsamt auf die Betriebsordnungen rihten. Eine Aufbesserung der Gchälter der Beamten ist dringend erforderli.

Abg. Koßmann (Zentr.): Ich hofe, daß die Anregungen der Vorredner in bezug auf die Arbeiterversihherung auf fruchtbaren Boden fallen. Bei diejer Gelegenheit möchte ich den Wunsch aussprechen, daß das Augenzittern als gewerblihe Berufskrankheit anerkannt werden möge. Was der Abg. Becker für das Nuhrkohlengebiet an- geführt hat, trifft au für das Saarrevjer zu. Jch ersuche die Regierung, ausreichende Mittel zur Verfügung zu stellen zur Erforshung der. Krankheiten des gewerblihen Lebens. Troß der segensreichen \ozialen Gefetzgebung, deren sich Deutschland erfreut, wächst in Arbeiterkreisen die Unzufriedenheit. Diese Un- zufriedenheit ist nicht dur die Ses egaelung selbst, sondern vielmehr durch die Praxis ihrer Handhabung hervorgerufen worden. Das. ein- heitliche egoistische Unternehmerinteresse und die Art und Wetse, wie viele von den sogenannten Bertrauensärzten und Versicherungéräten ihres Amtes walten, bilden die wichtigste Ursache der Unzufriedenheit. Deshalb bitte ih um mehr Obijektivität bei der Bearbeitung von Un- fallsahen. Denjenigen, die ihre Arbeitskraft verloren haben, muß mehr Gerechtigkeit und Milde bewiesen werden. Das ärztlihe Gutachten bildet die Grundlage des Rentenbezuges. Es3 ist nun höchst bedauer-

li, daß die Berufsgenossenshaften usw. vielfach solch2 Vertrauens- .

ärzte zu Gutachten heranziehen, die durch ihre sonstige Praxis überlastet sind. Ein folcher Arzt kann die Sachen nicht so gründlih bearbeiten, wie cs im FJuteresse der Nentenempfänger erforderli wäre. Er kaun auf die subjektiven Umstände zu wenig Nücksicht nehmen, namentlich wenn es sich um innere Krankheiten und Ver- leßungen handelt. Vielfah tritt der Vertrauensarzt dem Arbeiter barsh entgegen. Jch kenne cinen Fall, wo der Arzt auf die Brust- quetshung etnes Arbeiters niht ahtete. Danach wurde die Rente bemessen. Der Arbeiter bat später um cine HNentenerhöhung, sein Gesuch wurde aber mit Nüksiht auf das Gutachten des Arztes ab- gewtesen, obwohl er darauf hinwies, daß er den Arzt wiederholt auf die Brustquetshung aufmerksam gemaht.hätte. Solchen Üebelständen könnte leiht dadur abgeholfen werden, daß nur solhe Aerzte bestellt würden, die Zeit genug haben, ihre Pflicht gewissenhaft zu erfüllen. Es gibt Aerzte genug, die sih den Berufsgenofsenschaften zur Ver- fügung stellen können. Vielfach verdanken di Vertrauensärzte ihre Berufung nur der Konnerxton. Eine weitere Ungerechtigkeit gegen- über den Rentenberechtigten ist die Art und Weise, wie die Berg- arbeiter und andere auf einen bestimmten Tag, eine bestimmte Stunde den Aerztekommissionen überwiesen werden. Es müssen sich mitunter 20—30 auf cinmal zur Untersuchung stellen. Die Kom- mission hat den Zweck, festzustellen, ob eine Kürzuna der Pension oder Nente angebracht is. Die Kommission trifft oft Entscheidungen, die im Widerspruch stehen zu den Gutachten der Privatärzte. Auch diese Kommissionen sind mit Arbeiten derart überlastet, daß eine genaue Untersuchung niht mögli ist. In diesem Sinne hat si auch ein Professor, eine Autorität auf dem Gebiet der Verficherung, ausgesprohen. * Die Negierung muß hier Wandel schaffen. Zu weiteren Informationen stehe i ihr gern zur Verfügung. Die Reichs- versiherung hat allerdings den Fortschritt gebraht, daß der Nenten- antragsteller das Recht hat, auch die Zuziehung eincs Arztes zu ver- langen, zu dem er Vertrauen hat. Aber in der Praris bilft ihm das nichts, weil das Gutachten des Privatarztes von der Kommission mit einem gewissen Mißtrauen aufgenommen wird. Die Bestimmung des Neichsversicherungs8amts wird dadurch wirkungslos gemacht. Die Arbeiter des Saarreviers beshweren sich darüber, daß die Arbeitersekretäre als Vertreter zu der Spruchkammer des Oberversicherungs8amts in Saarbrücken niht zugelassen werden. Ferner beklagen sie sih darüber, daß die Sigzungen nur in Trier und Koblenz stattfinden : die Leute müssen dann aus entfernten Kreisen schon am Tage vorher dort hinreisen, und das ist mit Zelt- und Lohnverlust verbunden. Ih möchte bitten, daß die Sizungen au in anderen Orten stattfinden. Was die Unfallverhütung betrifft, fo sollten die Berufsgenossenschaften und die Polizei in den landwirt-

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