1913 / 51 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 27 Feb 1913 18:00:01 GMT) scan diff

S O A 7 R LEIZNIN

S G R D m A e i a D U E E E

E N

Den 11. Februar. Oeste, Lazarettoberinsp. in Hannover, zum Lazarettverwalt. Direktor ernannt. Witte, Oberzahlmstr. vom IIL. Bat. Inf. Regts. Graf Bülow von Dennewiyz (6. Westfäl.) Nr. 55, zum 2. Westfäl. Pion. Bat. Nr. 24 verseßt.

Den 13. Februar. Betteps: Schmedemann, Obermilitär- bauregistrator in Mülhausen |. E., zum Bauamt in Straßburg i. E. IV, Loges, Obermilitärbauregistrator in Hannover I, zum Bauamt in Münster (anstatt Oldenburg), Voges, Militärbau- registrator in Münster, zum Bauamt in Oldenburg.

Den 14s Februar. Block, Geheimer Kanzleisekretär beim E aiea, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand per}eßt.

AXTIL. (Königlich Württembergisches) Armeekorps.

Cap Martin, 25. Februar. Herzog Philipp von Württemberg Königliche Hoheit, Gen. der Kav., unter Belafsung à la suite des Ulan. Negts. König Karl Nr. 19, zum Gen. Obersten, Herzog Philipp Albrehcht von Württemberg Königliche Hoheit, Lt. im Gren. Negt. Königin Olga Nr. 119, zum Oberlt., befördert.

Cap Martin, 25. Februar. v. Marchtaler, Gen. der Inf., Gen. Adjutant Seiner Majestät des Königs und Kriegsminister, à la suite des Füs. Negts. Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, König von Ungarn Nr. 122 gestellt. v. Bieber, Oberst z. D., zu- leßt diensttuender Flügeladjutant Seiner Majestät des Königs und Kommandeur der Schloßgardekomp., dieser mit der Erlaubnis zum Tragen der Uniform der Generale à la suite Seiner Majestät des Königs, v. Batler, Oberst z. D., zuleßt in der 3. Ingen. Insp. und Inspekteur der 8. Festungsinsp., der Charakter als Gen. Major verliehen. v. Teichmann, Oberst und Kommandeur des S. L Regts. Nr. 126 Großherzog Friedrich von Baden mit der Führung der 52. Inf. Brig. (2. K. W.) beauftragt.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Direktor der Realschule in Schönlanke Alfred Hau zum Gymnasialdirektor zu ernennen.

Ministerium der geistlichen und Unterrichts- angelegenheiten.

Dem Gymnasialdirektor Alfred Hauck ist die Direktion des Gymnasiums in Hirschberg i. Schl. übertragen worden.

Königliche Akademie der Künste zu Berlin.

Unterricht in den akademischen Lehranstalten für dte bildenden Künste.

Sommersemester 1913. Beginn des Unterrichts am Montag, den 31. März 1913.

I. Akademishe Meisterateliers für die bildenden Künste, Charlottenburg, Hardenbergstraße 33. 1) für Geschichtsmalerei, Vorsteher : a. E Geheimer Rat, Professor Anton von Wern er. Exzellenz, S b. Professor Arthuc Kampf; 2) für Landschaftsmalerei, Vorsteher fehlt zurzeit; 3) für Bildhauerei, Vorsteher : a. Professor Ludwig Manzel, b. Professor Dr. Louis Tuaillon (Atelier: Berlin-Wilmers- dorf, Westfälishe Straße 3); S

4) für Architektur, Vorsteher Geheimer Baurat, Professor Franz Schwechten (Vorsteher des zweiten Meisterateliers für Architektur fehlt zurzeit) ; i

5) für Kupferstih, Vorsteher: Professor Karl Koepping.

Die Meisterateliers haben die Bestimmung, den in fie auf-

enommenen Schülern Gelegenheit zur Ausbildung in _felbständiger fänstlerischer Tätigkeit unter unmittelbarer Aufficht und Leitung eines Meisters zu geben. /

Die Aspiranten haben ih behufs ihrer Aufnahme innerhalb der ersten 14 Tage eines jeden Quartals bei demjenigen Meister zu melden, dem fie sfih anzuschließen wün}chen.

Aufnahmebedingungen können von den betreffenden Meistern oder bom Bureau der Akademie der Künste, Berlin W. 8, Pariser Platz 4, bezog: n werden.

IL. Akademische Hochschule für die bildenden Künste, Charlottenburg, Hardenbergstraße 33.

Direktor: Wirklicher Geheimer Rat, Professor Anton von

Werner, Exzellenz. | A. Klassenunterricht. Zehen

1) Zeichnen nach Gips und nach der Natur Antike, Tagesaktsaal die Professoren: G. Böse, G. Friederich, G. Koch, A. Schlabigt.

2) Anatomie des menschlichen Körpers und Proportiontlehre die Professoren: M. Schaefer, M. Körte. i

3) Perspektive, Projektion und Schattenkonstruktion Professoren : W,. Herwarth, O. See ck.

4) Ornamentlehre und dekorative Architektur Professoren : O. Kuhn, W. Herwarth. /

9) Landschaftszeihnen nah Studien und nach der Natur Pro- fessor P. Borgani : : /

6) Unterricht in Kupferstih und Radieren Professor Hans Meyer.

Malen. J

7) Uebungen in der Leimfarbenmalerei Maler H. Harder.

8) Kopieren. Stilleben, Interieurs und Gewandstudien Pro- fessor M. Schaefer, Portrâtklafse Professor G. L. Meyn, Aktsaal für Maler Professor J. Scheurenberg.

9) Uebungen in den lithographishen und verwandten Druck- tehniken Maler G. Kappstetn.

Modellieren.

10) Nach der Antike und na der Natur Professor G. Janens\ch.

11) Afktsaal für Bildhauer, Modellieren nach dem lebenden Modelle Professoren: E. Herter, P. Breuer.

12) Gewandstudien und figürlihe Kompositionen Professor R. Schhuster-Woldan.

13) Zeichnen, Malen und Modellieren von Tieren nah Gips und nah der Natur, Anatomie der Tiere Professor P. Meyerheim.

14) Unterriht und praktishe Uebungen in den verschiedenen Techniken der Malerei, Zubereitung der Farben, Malmittel und Mal- gründe Professor Alb. Wirth.

B. Atelierunterricht.

1) Atelier für Landschaftsmalerei Professoren: F. Kallmorgen,

Vorgang.

2) Atelier für Marinemalerei Prelesor C. Salt mann.

3) Atelier für Kupferstih und Radieren Professor Hans Meyer.

4) Schülerateliers für Maler und Bildhauer Professoren : G. Böse, G. L. Meyn, J. Sheurenberg, M. Schaefer, S. Herter, P. Breuer, G. Janens\ch.

C. Vorträge in den Hilfswissenschaften.

Vorträge über Kunstgeschite Professor Dr. G. Galland. Vorträge über Literaturgeshihte Professor Dr. G. Galland.

Köpfe, Halbakte, I. Chrentraut,

Neu Eintretende haben \fich am Sonnabend, den 29. März 1913, zwischen 11 und 2 Uhr im Sekretariat, Charlottenburg, O straße 33, zu melden und einen felbstgeshriebenen Lebenslauf, ein polizeilihes Führungsattest, die nötigen Schulzeugnisse sowte eventuell die schriftlihe Erlaubnis des Vaters oder Vormunds zum Besuche der Hochschule gleichzeitig ebendaselbst einzureichen.

Prospekte sind beim Anstalts\ekretariat erhältlich.

Berlin, den 25. Februar 1913. Ver Senat, Sektion für der bildenden Künste. Ludwig Manzel.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 6 der Preußischen Geseßsammlung enthält unter

Nr. 11 257 die Verordnung, betreffend die Vermehrung der Deputierten der Landgemeinden im Kreistage des Kreises Adelnau im Regierungsbezirke Posen, vom 3. Februar 19153, und unter

Nr. 11 258 die Verordnung, betreffend das Jnkrafttreten des Geseßes vom 13. April 1909, vom 13. Februar 1913.

Berlin W. 9, den 26. Februar 1913.

Königliches Geseßsammlungsamt. Krüer.

BDEkranutmacGunag,

Nach Vorschrift des Geseßes vom 10. April 1872 (Geseysamml. S. 357) find bekannt gemacht :

l) der Allerhöchste Erlaß vom 4. November 1912, betreffend die Genehmigung der von der 29. Generalversammlung der Schleswig- Holsteinishen Landschaft bes{chlossenen Aenderungen der Satzung der Landschaft, durch das Amtsblatt der Königlichen Negierung in Schleswig Nr. 55 S. 607, ausgegeben am 30. November 1912;

2) der Allerhöchste Erlaß vom 15. November 1912, betreffend die Verleihung des Enteignungsrechts an die Kleinbahn Wilstedt— Zeven—Tostedt, G. m. b. H. in Zeven, für die Anlage einer Kletn- bahn von Wilstedt über Zeven nah Tostedt, durch die Amtsblätter der Königlichen Regterung in Stade Nr. 49 S. 499, ausgegeben am 6. Dezember 1912, und der Königlichen Regierung in Lüneburg Nr. 4 S. 21, ausgegeben am 25. Januar 1913;

3) der Allerhöchste Erlaß vom 2. Dezember 1912, betreffend die Verleihung des Enteignungsrechts an den Kreis Lennep für die vollständige Wiederherstellung von Schloß Burg a. d. Wupper, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung tn Düsseldorf Nr. 6 S. 35, ausgegeben am 8. Februar 1913; :

4) der Allerhöchste Erlaß vom 11. Dezember 1912, betreffend die Verleihung des Enteignungsrehts an den Kreis Rees für die Anlage einer Kleinbahn von Wesel nach Nees, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung in Düsseldorf Nr. 2 S. 7, ausgegeben am 11. Januar 1913; :

9) der Allerhöchste Erlaß vom 11. Dezember 1912, betreffend die Verleihung des Enteignungsrehts an die Stadtgemetnde Lippstadt zum Zwecke der Sicherung ihrer Wassergewinnungsanlage, dur das Amtsblatt der Köntglichen Regierung in Arnsberg Nr. 4 S. 47, aus- gegeben am 25. Januar 1913; : (

6) der Allerhöchste Erlaß vom 16. Dezember 1912, betreffend die Verleihung des Enteignungsrechts an den Kreis Löwenberg für ten Bau einer Brüke über den Bober und über den Kleppelsdorfer Bach bei Lähn, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung in Liegniß Nr. 1 S. 1, ausgegeben am 4. Januar 1913;

7) das am 23. Dezember 1912 Allerhöchst vollzogene Statut für die Stolpe-Regulierungsgenossenschaft in Nathsdamniß im Kreise Stolp durh das Amtsblatt der Königlichen Regierung in Köslin Nr. 7 S. 37, ausgegeben am 15. Februar 1913; |

8) der Allerhöchste Erlaß vom 30. Dezember 1912, betreffend die Verleihung des Rechts zur dauernden Beschränkung des Grundeigen- t1ms an die Stadtgemeinde Berlin-Lichtenberg für die Anlage eines Negenwassersammelkanals der Stadt Berlin-Lichtenberg, durch das Amtsblatt der Königlichen Negierung in Potsdam und der Stadt Berlin Nr. 3 S. 32, ausgegeben am 18. Januar 1913:

9) der Allerhöchste Erlaß vom 30. Dezember 1912, betreffend die Anwendung des Enteignungsverfahrens bei der Anlage eines Flug- playes bei Cuxhaven durch die Verroaltung der Kaiserlihen Marine sowte bei der Herstellung des zugehörigen Eisenbahnanshlusses an die Bahn Curxhaven—Geestemünde, durch das Amtsblatt der Köntglichen Negterung in Stade Nr. 4 S. 17, ausgegeben am 25. Fanuar 1913;

10) das am 6 Januar 1913 Allerhöchst vollzozene Statut für den Ent- und Bewässerungsverband der Prohlschen, Neukrügers- und Schweine-Kampe im Marienburger Deichverbande zu Schweinekampe im Kreise Danziger Niederung durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung in Danzig Nr. 6 S. 39, ausgegeben am 8. Februar 1913;

11) das am 6. Januar 1913 Allerhöchst vollzogene Statut für die Neuenkirhener Entwässerung8genofsenschaft in Neuenkirchen im Kreise Nügen 'durch das Amtsblatt der Königlichen Negterung in Stralsund Nr. 6 S. 18, ausgegeben am 8. Februar 1913;

12) der Allerhöchste Erlaß vom 6. Januar 1913, betreffend die Verleihung des Enteignungsrechts an die Staatseisenbahnverwaltung für die Verlegung der Hauptbahn Frose—Gatersleben auf die Süd- seite des Kohlenfeldes der Gcube Concordia bet Nachterstedt, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung in Magdeburg Nr. 6 S. 43, ausgegeben am 8. Februar 1913:

13) der am 13. Januar 1913 Allerhöchst vollzogene Nachtrag zu dem Statute für die Genossen:haft zur Regulierung der Schaltinne in Oszeningken im Kreise Darkehmen vom 2. Oktober 1911 durch das Amtsblatt der Königlihen Regierung in Gumbinnen Nr. 7 S. 59, ausgegeben am 15. Februar 1913 ;

14) das am 13. Januar 1913 Allerh¿chft vollzogene Statut für die Dratnagegenossenshaft Birstonischken-Trakeningken in Trakentingken im LUndkreise Tilsit durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung in Gumbinnen Nr. 7 S. 60, ausgegeben am 15. Februar 1913:

15) die am 15. Januar 1913 Allerhöchs\t vollzogene Nachtrags- urkunde zur Konzessionsurkunde der Königsberg-Kranzer Eisenbahn- gesellschaft, betreffend die Uebernahme der Bauarbeiten und der Be- triebsführung bet einer Kleinbahn von Groß Naum nach Cllerkrug, dur das Amtsblatt der Königlichen Regierung in Köntgêberg Nr. 7 S. 67, au?gegeben am 15. Februar 1913;

16) der Allerhöchste Erlaß vom 22. Januar 1913, betreffend die Verleihung des Enteignungsrechts an die Lycker Kleinbahn- Aktien- gesellshaft in Lyck für die Anlage einer Kleinbahn von Lyck über Brodowen nach Thurowen mit Abzweigung von Brodowen nah Sawadden, durch das Amtsblatt der Königlichen Negierung in Allen- stein Nr. 7 S. 36, ausgegeben am 15. Februar 1913;

17) der Allerhöchste Erlaß vom 22. Januar 1913, betreffend die Verleihung des Enteignungsrehts an die Stadtgemeinde Nort- heim für die Ausführung von Bauten der Heereé verwaltung und die Anlage eines Ererzierplaßes, du1ch das Amtsblatt der Königlichen Regierung in Hildesheim Nr. 6 S. 33, ausgegeben am 8. Februar 1913;

18) das am 22. Januar 1913 Allerhöchst vollzogene Statut für den JIndiek-Entwässerung? verband in Sandstedt im Kreise Geeste- münde durch das Amtsbla't der Königlichen Negterung in Stade Nr. 7 S. 45, ausgegeben am 15. Februar 1913;

19) das am 3. Februar 1913 Allerhöchst vollzogene Statut für den Hüller Deih- und Schleusenverband in HÜll im Kreise Neuhaus a. Oste durch das Amteblatt der Königl. Regierung in Stade Nr. 7 S. 49, ausgegeben am 15. Februar 1913.

Nichkamkliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 27. Februar 1913.

Seine Majestät der König von Dänemark stattete wie „W. T. B.“ meldet, gestern nahmittag dem Reichskanzlex Dr. von Bethmann Hollweg einen Besuch ab.

Den Abschluß der Sestlihkeiten zu Ehren Jhrer Majestäten des Königs und der Königin von Däne- mark bildete gestern abend ein Hofkonzert bei Jhren Majestäten dem Kaiser und der Kaiserin im Weißen Saal des Königlichen Schlosses, an das sih ein Festmahl an- {hloß. Heute morgen reiste das dänische Königspaar, von Seiner Majestät dem Kaiser und Jhrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Eitel Friedrich in Vertretung Jhrer Majestät der Kaiserin zum Stettiner Bahnhof geleitet, nach herzlicher Ver- abschiedung ab.

Seine Königliche Hoheit der Prinz Ernst August, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, ist heute hier ein- getroffen und hat im Königlichen Schlosse Wohnung genommen,

Der Bundesrat trat heute nahmittag zu einer Plenar- sißung zusammen; vorher hielten der Aus\{huß für Handel und Verkehr, die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Justizwesen, die vereinigten Ausschüsse für Zoll- und Steuer- wesen und für Handel und Verkehr, ferner die vereinigten Ausschüsse für Rechnungswesen und für Handel und Verkehr, der Ausshuß für Rechnungswesen sowie die vereinigten Ausschüsse für Justizwesen und für Handel und Verkehr Sitzungen.

Homburg v. d. Höhe, 27. Februar. Jhre Majestät die Königin Wilhelmina der Niederlande und Jhre Königliche Hoheit die Prinzessin Juliana sind, wie „W. T. B.“ meldet, heute früh mit großem Gefolge im Sonderzuge hier eingetroffen und auf dem Bahnhofe von Seiner Königlihen Hoheit dem Prinz-Gemahl empfangen worden. Die hohen Herrschaften begaben sich sofor! nach dem Sanatorium Hohemark bei Oberursel.

Württemberg.

Der in Stuttgart eingetroffene Staatssekretär des Reichs- shaßamts Kühn hatte gestern, wie der „Schwäbische Merkur“ meldet, mit dem Ministerpräsidenten Dr. von Weizsäcker und dem Finanzminister von Geßler im Ministerium des Aeußern eine mehrstündige Besprechung. Am Nachmittag reiste der Staatssekretär nah Karlsruhe ab.

Schwarzburg-NudDolstadt.

Die sozialdemokratische Mehrheit des Landtags hat sih nah einer Meldung des „W. T. B.“ grundsäßlih für die Annahme des Etats erklärt. Bei der Einzelberatung wurden die Dotation des Fürsten in Höhe von 300 000 und die Beamtengehälter bewilligt und ein Anirag ange- nommen, bei Ordensverleihung besondere Abgaben einzuführen.

Oesterreich-Ungarn.

Der ungarische Ministerpräsident Lukacs ist gestern nach mittag in Wien vom König Franz Joseph in Audienz empfangen worden. Wie das „Ungarische Telegraphen- Korrespondenzbureau“ meldet, nahm der König die Unter- breitungen des Ministerpräsidenten gnädig entgegen, teilte ihm mit, daß er die nahgesuhte Demission des Kultusministers Grafen Johann Zichy annehme, und betraute ihn gleichzeitig damit, betreffs der Person des zu ernennenden Kultus- ministers einen Vorschlag zu machen.

Frankreich.

Offiziós wird gemeldet, daß der Ministerrat sich bereits heute mit dem Antrage des Kriegsministers Etienne auf Wiedereinführung der dreijährigen Dienstzeit be- fassen werde. L

Die „France militaire“ {reibt : l

Wenn die Regierung und das Parlament dem Kriegsminister auf dem von ihm etngeshlagenen Wege folgen wollen, dann brauchen sie fich nur an die în den leßten Tagen aus dem französfis{-russishen Bündnis erwachsenen Tatsachen zu erinnern und nur die Worte des Handschreibens des Kaisers Nikolaus an den Präsidenten Poincaré zu erwägen, um zu der Ueberzeugung zu gelangen, daß die Stellung Frankreihs in Europa eine neue Gestalt annehmen wicd. Gestügt auf sein Bündnis mit Nußland und auf die Tripleentente und gestügßt dur seine neuen Rüstungen, wird Frankreih im europätshen Konzert mit lauter und fester Stimme sprehen können.

Jn der Kammerkommission Fur Die QUs- wärtigen Angelegenheiten berichtete gestern der Abg. Noulens als Referent für den franzöfisch-\pan ischen Marokkovertrag und führte laut Bericht des „W. T. B aus:

Frankreich erhalte elnen Gebietszuwachs von 400 000 ha in der Gegend von UVerga und von 4 Millionen Hektar bei Ifni gegenüber dem Vertrage mit Spanien vom Jahre 1904. Es sei dies die Ent- schädigung, die Spanien F-ankreih als Anteil an den Opfern be- willigte, die Frankreih dem Deutschen Neiche für Marokko gebracht habe. In finanzieller Hinsicht babe man, um den Jahabern der Anleihen von 1904 und 1910 dieselben Sicherheiten zu gewähren, die sie früher hatten, festgeseßt, daß, obwohl Marokko in zwei Zonen geteilt werde, die bestehenden Verpflichtungen anerkannt würden. Jede einen Dritten angehende Abmahung solle erst dauernde Gültigkeit erlangen, wenn sie von beiden Mächten ratifiziert wäre. Bet dem Bau der Eisenbahn Tanger—Fes erhalte Frankreich 609/96 des Ka- pitals und neun Administratoren, Spanien 40 9% und sechs Ad- ministratoren. Falls Fremde an dem Unternehmen sich beteiligen wollten, würden ihnen 8%/9 des Kapttals reserviert werden, die von Frankreich und Spanien zu gleichen Teilen getragen werden sollen.

Rußland.

Der von dem Finanzminister der Reihs8du ma gugegangere Be auf Anweisung von 485 990 Rubel zur M & hundertjahrfeier der Dynastie Romanow ist n Meldung des „W. T. B.“ von der Reichsduma angenomm worden.

Die mit Hinguziehung von Vertretern der Jndustrie ebildete amtliche Kommission für die Herstellung einer finn- fändish-russi hen Zollunion wird ihre Arbeiten am 10. März beginnen.

Schweiz.

Die Kommission des Nationalrats für den Gott- hardvertrag hat nah einer Meldung des „W. T. B.“ mit aht gegen sieben Stimmen beschlossen, den Staatsvertrag nicht

zu ratifizieren. i Belgien.

Eine gestern in Brüssel tagende Versammlung von Jundustriellen erklärte es laut Meldung des L Mas für unzweckmäßig, in der Fuage des Generalstreiks, als einer politishen Frage, Stellung zu nehmen, und lehnte daher den Vorschlag zu intervenieren ab.

Türkei.

Der offizielle türkische Kriegsberiht vom 26. d. M. besagt, daß wegen schlehten Wetters gestern die kriegerischen Operationen geruht hätten. Der Gesundheitszustand der Truppen sei befriedigend.

Amerika.

Der Präsident Taft tritt in einer an den Kongreß ge- richteten Botschaft für die Einführung des Budget- sy stems ein und erklärt laut Meldung des „W. T. B.“, es würde für den Kongreß sehr von Nugzen sein, wenn er jedes Jahr eine Aufstellung der beabsichtigten Ausgaben und er- warteten Einnahmen vor sich hätte.

Die Bill, durh die ein Arbeitsministerium mit

einem Kabinettsminister an der Spitze geschaffen wird, ist gestern vom amerikanischen Senat angenommen worden. Die Zustimmung des Repräsentantenhauses hatte sie kurz zuvor erhalten. Einige Abänderungen werden jedo eine Verhandlung zwischen beiden Häusern erforderlich machen, ehe die Bill dem Präsidenten Taft zur Unterzeihnung vorgelegt werden kann. Das amerikanische Nepräsentantenhaus hat das Programm für den Bau von zwei Schlachtschiffen, dessen An- nahme ihm von seinem Marinekomitee empfohlen worden war, abgelehnt. Ein Abänderungsantrag, der die Mittel für ein Schlachtschiff bewilligt, wurde mit nur 144 gegen 133 Stimmen angenommen. Die Demokraten stimmten für den Abänderungs8- antrag, während die Republikaner fast geschlossen dagegen stimmten. Der vom Nepräsentantenhaus angenommene amendierte Flottenetat hieht, dem „Reuterschen Bureau“ zufolge, den Bau von einem Schlacht\chiff, sechs Zerstörern und vier Unterseeboten vor und weist zur Deckung 111 Millionen Dollar an.

Der zwischen dem amerikanischen Gesandten und der Negierung von Nicaragua abgeschlossene Vertrag bestimmt, e D B meldet dak die Vereinigten Staaten für das alleinige Recht, einen interozeanishen Kanal durch den Jsthmus von Nicaragua zu führen, 3 000 000 Dollar zu zahlen haben. Die Kommission des amerikanischen Senats für auswärtige Angelegenheiten hat beschlossen zu dem Vertrage keine Stellung zu nehmen, bis die neue Regierung Gelegenheit gehabt habe, ihn in Erwägung zu ziehen.

Nach Meldungen des „W. T. B.“ aus Mexiko sind weitere Truppen nah dem Süden gegen die Zapatisten gesandt worden. Eufemio Zapata, ein Bruder Emilio Zapatas, hat sich zum Gouverneur des Staates Morelos ausrufen lassen. Der Rebellenführer General Orozco hat sich in einem Telegramm für den Präsidenten Huerta erklärt. Ferner hat der Kongreß des Staates Sonora beschlossen, Huerta anzu- erkennen.

Der frühere Präsident von Venezuela Castro ist gestern in Havanna eingetroffen.

- Die brasilianische Regierung hat, obiger Quelle zufolge, beschlossen, eine Revision und Herabseßung der Schutßzölle vorzunehmen, und hat den Finanzminister beauf- iragt, die Einfuhrzölle auf die wichtigsten Bedarfsgüter herah- zuseßen und selbst aufzuheben. Jm Ministerrat ist diese Maß- nahme auf Grund der Klagen der Bevölkerung über die Lebensmittelteuerung beschlossen worden.

Afrika.

Vom „W. T. B.“ verbreiteten Meldungen aus Rabat zu- folge ist zwar die allgemeine Lage in Marokko günstig, jedoch herrsht noch in drei Gegenden beträhhtlihe Gärung, nämlih im Süden von Fes, im Tadla- und im Susgebiet. Jn der leßtgenannten Gegend bemühen sich der Kaid der Anflus, der Bruder des gefangenen Kaids Gelluli, und der Prätendent El Hiba, die gemeinsame Sache machen, Anhänger um sich zu \charen.

Parlamentarische Nachrichten.

Die Sdchlußberichte über die gestrigen Sizßungen des Nei ch s- tags und des Hauses der Abgeordneten befinden sich in der Ersten Beilage.

Der Reichstag seßte in der heutigen (121.) Sigung, welcher der Minister der öffentlihen Arbeiten von Breiten- bach beiwohnte, die zweite Lesung des Reichshaushalts- etats für 1913 mit der Spezialberatung des „Etats der Ver- waltung der RNeichseisenbahnen * TOVL,

Referent der Budgetkommission ist der Abg. Emmel (Soz.).

Die Kömmission hat auch bei sämtlichen Unterbeamten eine Zulage von je 100 46 in die dauernden Ausgaben ein- gestellt, außerdem aber folgende Nesolution vorgeschlagen :

/ l) den Reichskanzler zu ersuchen, die nötige Zahl von neuen Assistentenstellen zu shafen und den Stationsdiätaren eine ange- messene Beförderungsmöglihkeit zu gewähren :

2) den Reichskanzler zu ersuhen, noch vor der dritten Lesung des Etats einen Gesetzentwurf vorzulegen, durch den die im Jahre 1909 in der zweiten Lesung beschlossenen Gehalts\säße für die Unterbeamten in die Besoldungsordnung aufgenommen werden ;

3) den Reichskanzler zu ersuchen, zu v is daß den Mit- gliedern des elsaß-lothringishen Landtags Freifahrsheine auf den NReichseisenbahnen in demselben Umfange, wie sie den Mitgliedern A E INOGS auf allen deutshen Bahnen zustehen, gewährt werden.

(Schluß des Blattes.)

Kolïoniales.

Das Februarheft dex „Kolonialen Nundschau“, Monats- shrifr für die Interessen unserer Schußzgebiete und ihrer Bewohner

(Herausgeber: Ernst Vohsen, Schriftleit mann, Verlag von Dietrich Reimer, für den Jahrgang), bringt unter der Ueber methoden im Urteil Fremder“ eine scharfe

er: Professor D. Wester-

Berlin, Bezugspreis 10

chrift „Deutsche Kolonial- Abwehr gegen die Angriffe

eines Engländers Harrisck auf die deutsh-afrikanisGe Eingeborenen- behandlung. Nach Harris hätten die Deutschen „keine philantßroxt{he Seele“, kein Berständnis für das Wohl der niedriger stehenden

Nasse; sie trieben vielmehr mit oft reine Ausbeutangspolitik, die der

schen zum mindesten nichts

portugiesischen nachgeb

brutalen Mitteln eine und belgi-

e. In dem Aufsag

wird nachgewiesen, daß Harris? Behauptungen lediglih auf Küsten- Élatsch beruhen können, da ihnen die tatsäclihen Verhältnisse, die

genauer kennen zu lernen Harris \ich nit

die Mübe genommen hat,

widersprehen. So behauptet er z. B., wenn die Pflanzer im Norden Deutsh Südwestafrikas Arbeitermangel hätten, fo verbrenne die

Regierung einfah die Dörfer der Einge

wohner in die Pflanzungen der Weißen.

bornen und treibe die Be- Diese eine Anführung

genügt, um die ganze Haltlosigkeit der Harris\hen Beschuldigungen zu kennzeihnen. Da fie aber in einem Buch veröffentlicht sind, zu

dem Lord Cromer etne Vorrede geschriebe

n hat, muß man damit

rechnen, daß sie in E geglaubt und zu unserm Na(hteil ver-

wendet werden. Das Februarheft enthä über „Mission und Kultur“ (von Karl Me sation des Bodenkredits in Deutsch Südwe Dr. Zadow) und über den „Fortschritt Südwest“ (von Dr. Josef Schneider) sow

[t ferner größere Beiträge inhof), über „die Organi- stafrika* (von Privatdozent in der Landwirtschaft von ie zahlreihe fürzere Mit-

teilungen in den Rubriken „Allgemeine Rundschau“, „Wirtschaftliche

und finanzielle Rundschau“ und Bücherbesp

rechungen.

Statiftik und Volkswirtschaft.

Cin- und Ausfuhr einiger w

ichtiger Waren

im Spezialhandel in „der Zeit vom 11. bis 20. Februar der beiden leßten Jahre.

dz = 100 kg.

Warengattung Gs

1913 | 1912

Ausfuhr

1919 | (1914

Bim Flahs, gebrochen, ge- | s{chwungen usw. .. 32 308| Hanf, roh, gebrochen, ge- | \{wungen usw. Iute und Iutewer Merinowolleim Shweiß Kreuzzuhtwolle im S 5 Eisenerze

80 472| 61 c 94 079| 43 C

34 660) : 3 621 985| 2 9: Steinkohlen 2 705 216 Braunkohlen. , . . } 1799 699| A gereinigt (Leucht- | Chilesalpeter .

199 728| oben. s Rohluppen,Rohbs\chienen,

I c Z {

287 144 36 706) | Rohblöde usw. 4 202 Dräger, eiserne... 324| Cisenbahn-, Straßen- | bahnschienen . y 9! Eisenbahnshwellen p 4 E A Feingold, legiertes Gold, Barren aus Bruch- O Deutsche Goldmünzen . 2.09 I Fremde Goldmünzen . 0,96] O0

!) einshließlich der Eisenbahnlaschen Eisen.

j | |

Berlin, den 27. Februar 1913. Kaiserliches Statistisches Delbrü ck.

Bevölkerungsbewegung, Shlachtun

185 880| 193 830

39 961 | 54 591

19 440 I2 489

43 771 9 907) 3 743

11 406| 8 226 531] 3974

)90 J) | 185 10 c

676 829| 521641

11 296 21411 399 021 20 232 5) 9 732|

191 485 135 114|

95 716 |

1 r,Pr,| 40 99 | 14 796 41 337 [516 I 944

|

R | 5 ) m 96 Ij ú 13,85] 7,36 l,86 0,54

| 21 | 12,20 28 0,50| 0,10.

und -unterlagsplatten aus

Amt.

gen, städtishe Spar-

kasse, Krankenversiherung und Armenpflege in Berlin

im Dezember 19

12.

Nach dem Dezemberheft der „Monatsberihte des Statistischen

Amts der Stadt Berlin“ belief ih die f rungsziffer der Neichshauptstadt An

ortgeschriebene Bevys l ke - fang Januar 1913 auf

2 095 030 (zu der gleichen Zeit des Vorjahres auf 2 084 045). Sie ist im Dezember 1912 um 1431 (im Dezember 1911 um 1367) gestiegen. Lebend geboren wurden im Dezember 1912 3522 (im gleihen Monat des Vorjahres 3553) Kinder, darunter 812 (823) oder 23,06 (23,16) 9%

unehelihe. Auf das Jahr und Tausend

der mittleren Bevölkerung

berechnet, stellte sich die Geburtenziffer auf 19,85 (20,08). Eben

A

wurden im Dezember 1866 (in demselben Monat des Vorjahres 2056) geshlossen, darunter 364 (415) Mischehen. Die Zahl der

Sterbefälle (ohne die Totgeburten) bel auf 2369 (im Dezember 1911 auf 2827). starben 488 (517) Kinder, das sind 20,60 ( des Berichtsmonats. Auf das Jahr un Bevölkerung berechnet, betrug die allge 13,35 (15,98).

Als zugezogen waren im Monat des Vorjahres 7497) männliche lihe, zusammen 18 478 (14 625) Personen in demselben Monat {ließlich des Zuschlags für die unterbli

Fortgezogenen

tief sih im Dezember 1912 Im Alter bis zu 1 Jahr 18,29) 9% aller Sterbefälle d Tausend der mittleren meine Sterblichkeitsziffer

Dezember 9887 (im gleichen

und 8591 (7128) weib- zu verzeihnen. Für die

ergaben }sich, ein- ebenen Abmeldungen, die

Zahlen: 10 483 (7949) männliche, 7717 (6035) weiblihe, zusammen

18 200 (13 984) Personen. Somit verblieb

bei der Wanderung ein

Mebrfortzug von 596 (452) männlihen und ein Mehrzuzug von 874

(1093) wetblichen, zusammen ein Mehrz uz u Bet der Statistik der Wanderungen ist m

g von 278 (641) Personen. it Beginn des Jahres 1912

eine wesentliche Veränderung insofern eingetreten, als die Grundlagen niht mehr wie bis dahin durch die individuellen Listen der Polizeireviere,

sondern dur die Originalmeldungen selbst

gebildet werden, wodur

allem Anschein nah au eine erhebliche Beetnflussung der Ergebnisse herbeigeführt wird, sodaß die Zahlen nicht ohne weiteres mit denen

des Vorjahres verglichen werden können. Der Auftrieb auf dem städtischen

Viehbhof betrug für den

Monat Dezember 1912 15 231 (für denselben Monat des Vorjahres

20 024) Rinder, 11 365 (15 771) Kälber, 98 697 (149216) S{hweine. In den öf

36 750 (42419) Schafe, fentlichen Swhlacht-

häusern wurden im Dezember 8418 (im diiden Monat des Vor-

jahres 11 090) Ninder, 10999 (11 785) Schafe, 95 212

nung der Stadt wurden im Dezember aus Nuf

älber, 33739 (33 544)

(110090) S{weine ge\chlachtet. Für Nedch-

;land bezogen

990 154 kg Rindfleisch und 459 922 kg Schweinefleisch.

Bei der städtishen Sparkasse beliefen

im Dezember 1912 auf 4264113 #4 (im

die Etnzahlungen Dezember des Vorjahres

auf 5 303 560 4), die Nückzahlungen auf 7 469 969 (5 988 389) M;

demnach ergab sich ein Mehr an ckzahl (in demselben Monat des Vorjahres ein Me 684 829 A6).

ungen von 3205 856 M hr an Nückzahlungen von

Der Mitgliederbestand der der Aufficht des Magistrats- kommifsars unterstellten Krankenkassen betrug am 1. Januar 1913 867 762 (zur gleihen Zeit des Vorjahres 835 396), unter denen 65 303 (61 622) freiwillige Mitglieder befanden. Erwerbsunfähi waren an diesem Tage bei den bezeichneten Kassen 28 834 (28 9483 verpflichtete Mitglieder.

Die ftädtisde Armenpflege umfaßte im Monat Dezember 35 721 (in demselben Monat des Vorjahres 35 402) Almosengeld- empfänger mit einem Gesamtbetrage an laufenden Unterstützungen von 641 292 (621 435) 4, darunter 2164 (2081) Almosenempfänger mit außerdem gewährten 16 323 (15 669) 4 Extraunterstüßungen. Solche wurden ferner für 8143 (7255) niht laufend unterstüßgte eris im Gesamtbetrage von 112 463 (96 283) M gewährt. Pflege- inder waren 12 939 (11886) vorhanden, für die 127 220 (124 414) 4 aufgewendet wurden.

Zur Arbeiterbewegung.

Die Tarifverhandlungen zwischen den Arbeitgebern und Arbeitnehmern der Berliner Herrenkonfektion sind, der „Voff. Ztg.“ zufolge, jeßt endgültig gescheitert, und es ist mit Sicherheit darauf zu rechnen, daß es in der nächsten Woche in der Berliner Herrenkonfektion zu einem Lohnkampf kommt. Die Tarif - verhandlungen für das deutsche Baugewerbe (vgl. Nr. 50 d. Bl.), die am Dienstag und Mittwoch im Reichstag unter der Leitung der drei Unpartetischen Magistratsrat von Schulz-Berlin, Gewerbegerihtsdirektor Dr. Prenner-München und Beigeordneter Rath-Essen stattfanden, sind noch nit abgeschlossen, sondern auf den 9. März vertagt worden. Die Vertragsparteien hatten auf den Wun} der Unparteiischen diesen ihre äußersten Angebote vertraulih unterbreitet. Bei den Verhandlungen stellte fih aber die Unmöglih- keit heraus, zu einer Verständigung zu kommen, ohne daß die Anträge der beiden Parteien einander gegenübergestellt werden konnten. Es wurde deshalb beschlossen, am 9. März die Verhandlungen wieder aufzunehmen, nahdem vorher die Anträge der Arbeitgeber und Arbeit- nehmer zusammengestellt und vervielfältigt worden \ind.

Aus Crefeld berichtet die , Köln. Ztg.“, daß die Färberet- besißer in einer Versammlung des Arbeitgeberverbandes der rhei nischen Seidenindustrie und ihrer Hilfsindustrien mitteilten, daß sie gegenüber den Forderungen der Arbeiter in zwei Punkten zu einem weiteren Entgegenkommen bereit seien (vgl. Nr. 48 d. Bl.). Statt der hon zugestandenen Lohnerhöhung von 1 wöchentlih soll fie 150 M betragen. Ferner soll die Arbeitszeit von 60 Stunden in der Woche insofern auf 59 Stunden herab- geseßt werden, als Sonnabends {hon um 5# Uhr die Arbeit beendet sein foll. Den Allerheiligentag wollen die Färbereibesitzer, falls er als gesegliher Feiertag bestehen bleiben soll, wie die bisher festgeseßten Fetertage auszahlen. Im übrigen follen die Bedingungen, darunter 33 jährige Dauer des Tarifvertrags, bleiben. . Der Arbeit- geberverband erklärte fich daraufhin einstimmig mit diesen Vorschlägen einverstanden und sicherte den Färberetbesißern den Schutz des Ver- bandes zu. Die Ausständigen wollten heute vormittag über die neven Vorschläge Beschluß fassen. |

In Mailand sind, wie die „Köln. Ztg.“ erfährt, die Telegraphenboten in den Ausstand getreten.

Kunst und Wissenschaft.

Wie das „Giornakle d’Italia*“ mitteilt, hat man bei Wieder- herstellungsarbeiten in der Kapelle Nikolaus Y. im Vatikan Gemälde von hohem Wert entdeckt, die nach dem Urteil von Kennern von Fra Angelico herrühren dürften.

Land- und Forftwirtschaft. Weizenernte in Australien 1911/1912.

Nach einer Zusammenstellung des westaustralishen s\tatistischen Amts hat die Weizenernte des Staats Westaustralien in der Saifon 1911/12 nur 4 358 904 Bushel von 612104 Acres ergeben gegen 9 897 540 Bushel von 581 862 Acres tm Vorjahre, also eine Abnahme bon 1 538636 Bushel. Die Gesamternte an Weizen in den australishen Staaten hat nach den jeßt vollständigen Be- rihten 70 964 325 Bushel von 7 381 902 Acres betragen gegen 94 907 776 Bushel von 7360655 Acres tim Jahre 1910/11. (S des Kaisferlihen Generalkonsuls in Sydney vom 20. Januar 1913.)

Verdingungen.

(Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim „Reichs- und Staatsanzeiger“ ausliegen, können in den Wodtentagen in dessen Cxpedition während der Dienststunden von 9—3 Uhr eingesehen werden.

Italien.

Artilleriedirektion des Bauarsenals in Turin: 15. März 1913, Vormittags 10 Uhr. Lieferung von 2800 Tasten für Pferdepußzeug zu je 7,20 Lire und von 4500 Halftern zu je 9,10 Lire. Sicherheit 4311 Lire. Näheres in italienischer Sprache beim „Reichsanzeiger“.

Direktion des Militärkommissariats des 8. Armeekorps in Florenz: 10. März 1913, Vormittags 10 Uhr. Lieferung von: 1) 6000 m blauem Tuch in 6 Losen zu je 1000 m, 2) 3000 m weißem Flanell in 3 Losen zu je 1000 m, 3) 700 Stück Tornister für Feldwebel- leutnants (Marescialli), 4) 300 000 Stück Stegriemen in 60 Losen zu je 5000 Stü, 5) 1000 Paar s{chwarze Lederhandshuhe, 6) 200 000 m Juteleinwand in 20 Losen zu je 10 000 m, 7) 100 000 m Halbleinen in 10 Losen zu je 10000 m. Sicherheit für jedes Los 520 bezw. 210 bezw. 420 bezw. 210 bezw. 105 bezw. 350 bezw. 385 Lire. Näheres in italienisher Sprache beim „MNeichsanzeiger“.

Ministerium der döffentlihen Arbeiten in Rom und gleichzeitig die Königliche Präfektur in Cosenza: 18. März 1913, Vormittags 10 bis 11 Uhr. Bau der Straße Nr. 63 von Sella Cuti zur Eisen- bahnstation Serra Aielli. Länge 9289,08 m. Voranschlag 929 018,25 Lire. Zulassungsanträge, Zeugnisse 2c. bis 10. März 1913. Vorläufige Sicherheit 20 000 Lire, endgültige !/10 der Zuschlags- summe. Näheres in italienischer Sprache beim „Reichsanzeiger“.

_ Zivilkommissariat für die Basilicata in Potenza: 17. März 1913, Vormittags 10 Uhr. Regulierung des Flusses S. Giovanni und Befestigung des Ortes Caltelluccio Inferiore. Voranschlag 78 000 Lire. Zulassungsanträge, Zeugnisse 2c. bis 8. März 1913. Vorläufige Sicherheit 4000 Lire, endgültige !/;5 der Zuschlagssumme. Näheres in italienisher Sprache beim «Reichsanzetger“.

Belgien.

14. März 1913, 10 Uhr. Uôtel communal in St. Gilles bet Brüssel: Lieferung bewehrter Kabel. Sicherheitsleistung 300 Fr. Eingeschriebene Angebote zum 12. März. Lastenheft zum Preise von 1 Fr. vom Secrétariat communal zu beziehen.

18. März 1913, 11 Uhr. Hôtel communal tin Irelles bei Brüssel: Lieferung voa unterirdischen Verteilungskästen für ein Leitungsneß mit Gleihstrom. Eingeschriebene Angebotene zum 15. März. Lastenheft und Pläne zum Preise von 5 Frs. vom Secré-

tariat communal, Niederlande.

4. März 1913. Landwirtschaftlicher Verein »de Vooruitgang“ in Nieuwepekela (Provinz Groningen): Lieferung von etwa 200 000 kg Kalidüngesalz und von 190 000 kg Schlackenmebl. Die Bedingungen sind gegen bezahlte Antwort bei dem Sekretär K. Maurits zu erbalten.

Bis spätestens 4. März 1913. Vorstand der Wassergenossenschaft „de Vrye Polders on der Tholen“ (Provinz Seeland): Lieferun von 600 cbm preußishen Kieses von 2—7 ecm: die Lieferung ha frei an Land am Seedeih und im Hafen von Tholen und Deurloo zu erfolgen. Angebote sind an den Dykgraaf der genannten Genofsen- [chaft einzuliefern. Auskunft wird erteilt von Z. v. d. Velde, Waterb. Ambt., Tholen. i