1894 / 267 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 12 Nov 1894 18:00:01 GMT) scan diff

_ Berlin, 10. November. Wochenberiht für Stäcke, Sitärfkefabrikate und Mate te von Max Sabersky. Ta. Kartoffelmehl 174—17# #4, 1a. Kartoffelstärke 17}—174 5, ITa. Kartoffelstärkemehl 13—16 4, feuchte Kartoffelstärke Fracht- et Berlin 9,30 4, Frankfurter Sen * Fabriken zahlen nah rkmeisters Bericht fr. Fabrik 8,90 4, gelber Syrup 19—19} 4, _Kap.-Syrup 20}3—21 A, Kap.-Erport E 22 #46, Kartoffelzucker vie Va 6, do. Kap. 2057—20 #4, Num-Kouleur 33—34 A, ier-Kouleur 32—34 H, Dextrin, gelb und weiß, Ia. 24—24} #4, i jetunda M e 5 ¿e E L i) i; “Sten enstärke (großst. —35 M, eihe un e 34—36 M, Gere (Strahlen) 49—50 s, do. (Stücken) 47—48 A, Maisftärkle 32—34 Æ, Schabestärke 30—31 A, Viktoria-Erbsen 16—20 #4, Kocherbsen 133—18 #, grüne Erbsen 14—19 #, Futtererbsen 12—13 A, inländische he Bohnen 20—22 #4, weiße Flahbohnen 23—25 Æ, ungarische Bohnen 19—20 #, galizische und russishe Bohnen 17—19 , große neue Linsen 30—42 ##, mittel Linsen 20—30 #, kleine Linsen 4—20 Æ, Mohn, blauer 32—40 A, do. weißer 40—46 M, irse, weiße 18—20 Æ, gelber Senf 22—28 4, Hanfkörner 19 bis -&, Buchweizen 133—14} (A, Wicken 14—144 4, Pferdebohnen 12—12} Æ, Leinsaat 20—21 ÆA, Mais loko 114—13} M, Kümmel 54—60 4, Leinkuchen 12—13 M, Rapskuchen 113 —124 4, Noggenkleie 63—7 46, Weizenkleie 7—7ck4 M, pa. helle getr. Biertreber 28—309%/0 10—105 Æ, pa. Getreideshlempè 31—33% 114 bis 124 #4, pa. Maisshlempe 40—42%/, 123—134 M4, ya. Malzkeime 8—9} A (Alles per 100 kg ab Bahn Berlin bei Partien von mindestens 10 000 kg.)

In der vorgestrigen außerordentlihen Generalversammlung der Aktionäre der Preußischen Hypotheken-Versicherungs- Aktien-Gesellschaft wurde der von der Verwaltung vorgelegte neue Statutenentwurf genehmigt, der im wesentlihen die von der Königlichen Staatsregierung erlassenen Normativbestimmungen für die unter Staatsaufsicht stehenden preußischen Hypothekenbanken enthält. Ferner wurde beschlossen, die bisherige Gesellshafts-Firma, e O mt dem Inhalt des ‘neuen Statuts nicht mehr deckt, aufzugeben und in Zukunft „Preußische Pfandbrief-Bank® zu firmieren. Diese Beschlüsse bedürfen indeß der Genehmigung der Staatêregierung und treten erst nach Ertheilung dieser Dn gans in Kraft. Von der erfolgten Ge- nehmigung wird die Direktion den Aktionären, sowie den Besißern von Emissionspapieren Kenntniß geben, bis dahin aber die Geschäfte in bisheriger Weise unter der alten Firma fortführen.}

Vom obershlesischen Eisen- und Zinkmarkt be- richtet die „Schles. Ztg.“ : Auf dem oberschlesishen Eisenmarkt ist die Stimmung infolge der ungeklärten Lage gedrückt; die Preise sind den Gestehungskosten gegenüber so ungünstig, daß einzelne Branchen bereits ohne Nutzen arbeiten. Die Hochofenwerke produzieren gegenwärtig mehr Roheisen, als die Werke aufzunehmen im stande sind. Vielleicht dürfte durch das Ausblasen eines Hochofens in Königs- hütte dem Uebel einigermaßen abgeholfen werden, In Walz- eisen ist das Geschäft sehr matt, da die Aufträge infolge der abwartenden Haltung der Händler und Konsumenten nur spärlich eingehen. Es wird nur das Nothwendigste angeschafft, und vorläufig werden die Preise des Vorguartals dafür berehnet. Neue Schlüsse werden von den Werken nicht bewilligt; sie warten die Regelung der Verbandsfrage ab. Man ist daher auf das Ergebniß der am 12. d. M. in Berlin stattfindenden Sitzung der oberschlesishen Walzwerke ge- \pannt. Augenblicklich gehen sämmtlihe Walzeisensorten nur sehr {chwach. In Feinblechen hat das Geschäft ebenfalls nachgelassen; auch hier gehen neue Aufträge wesentlich s{wäcer ein. In Grobblechen blieb die bisherige ungünstige Lage weiter be- stehen. Die Stahlwerke klagen nah wie vor über unzureichende Beschästigung, und Maschinen- und Kesselfabriken sind größten- theils mit Anfertigung von kleineren Objekten und mit Reparaturen beschäftigt. Die Draht- und gelwerke arbeiten zwar noch ungeshwächt weiter, S größtentheils aufs Lager, und auch die Röhrenwalzwerke nd nicht mehr in der Lage, ihre ale \{chlank unterzubringen. Im Betriebe der

ießereien hat sich gegen die Vorwohe wenig ge- ändert. Die Herstellung von gußeisernen Wasserleitungsröhren hat infolge beendigter Lieferungen ziemlich stark nachgelassen, dagegen ist die Anfertigung von Handelsguß stärker aufgenommen worden. Auf dem Zinkmarkte blieb die Tendenz auch in der leßten Woche weichend; der Preis für Walzzink ist um 3 #4 per 100 kg herab- geseßt worden und beträgt nunmehr 39,50 /(6 ab Werk. Für Roh- zink war wenig Nachfrage. Für Bleiröhren und Bleiplatten hat die fiskalische Friedrichs ütte den Preis um 2,50 4 pro 100 kg er- mäßigt. Im allgemeinen liegt auch hier das Geschäft stark darnieder.

In der Generalversammlung der Sächsischen Webfstuhl[- fabrik (Louis Schönherr) vom 10. d. M. wurden die Anträge der Verwaltungsorgane einstimmig genehmigt; dem Vorstand wurde die Entlastung ertheilt und Vertheilung einer Dividende von 12% = 36 M für jede Aktie beschlossen.

Die Deutsche Handels-Zeitung ,Merkur“, München, Wochenschrift für kaufmännische, finanzielle und volkswirthschaftliche Angelegenheiten, sowie Versicherungswesen, enthält in der Nr. 45 des II1. Jahrgangs vom 10. November d. I. u. a. folgende Artikel: Elektrizität. Ausstellungskuriosa. Banken und Finanzielles: Veberspekulation in Werthpapieren; Uruguay-Anleihe; Die Consoli- daded Goldfields; Die Staatsschuld der Schweiz; Egyptische An- leihen; Desterreichishe Lokaleifenbahn - Gesellschaft. Industrie- Aktiengesellshaften: JIahresabshlüsse. Volkswirthschaft, Handel und Gewerbe; Zahlungseinstelungen; Zux Verhütung des Schwindels bei der Verwaltung der nordamerikanishen Eisen- bahnen; Zur Revision des Handelsgeseßbuhs; Handels- und Gewerbekammer für Oberbayern; Volkswirthschaftlihe Gesellschaft München; Deutscher Wirkwaaren-Erport nah Spanien; Fleisch- extrakt; Internationale Industrie- und Handelsausstellung in Kairo 2c. Verkehr: Neue elektrishe Bahnen in Budapest; Geldsendungen an das Kaiserlihe Patentamt 2c. Aus der Technik: Auszug aus der Amtlichen rege Versiherungswesen: Privat-Feuerver-

cherung in ayern; Unfallversi uns Deutsche Militärdienst- ersicherungsanstalt in Hannover; Der Nahschuß in der Hagelver- sicherung. Marktberichte.

Die Einnahmen der Lübeck-Büchener Eisenbahn hbe- trugen im Oktober 1894 nah vorläufiger Feststellung 452 507 4 egen 431 723 4 im Oktober 1893, mithin mehr 20 784 6 Die B nateiimabmén vom 1. Januar bis Ende Oktober 1894 hbe- trugen nah vorläufiger Feststellung 4 200 000 M gegen 4 043 771 M im gleichen Zeitraum des Vorjahrs, mithin mehr 156 229 4

E November. (W. T. B.) Zudckerberiht. Korn- zucker exkl, von 929/06 10,30, neue 10,20—10,30. Kornzucker exkl., 88 9/6 Rendement 9,70—9,80, neue 9,70—9,85, Nachprodukte exkl., 75 9/0 Rendement 7,00—7,85. Ruhig. Brotraffinade [l 23,00. Brot- raffinade 11. 22,75. Gem. Raffinade mit Faß 22—23,25. Gem. Melis 1 mit Faß 21,25. Ruhig. Rohbzucker 1. Produkt Transito f. a. B. Para pr. November 9,677 Gd., 9,724 Br., pr. Dezember 9,924

d., 9,975 Br., pr. Januar-März 9,90 Gd., 9,95 Br., pr. April- Mai 10,124 Gd., 10,15 Br. Stetig. Leipzig, 10. November. (W. T. B.) Kammzug-Termin- andel. La Plata. Grundmuster B pr. November 2,877 4, pr. ezember 2,874 Æ, pr. Januar 2,874 M, E Februar 2,90 M r. März 2,90 4, pr. April 2,927 4, pr. Mai 2,95 4, pr. Juni 977 M, pr. Zuli 3,00 Æ, pr. August 3,024, per September —. Tes 105 000 kg. : i eipzig, 10. November. (W. T. B.) Das Reichsgericht hob das von dem Mannheimer Geriht am 27. Juni gefällte Urtheil auf, durch welches Kaufmann Traumann und die drei gter der Firma alomon Maas von der Anklage der ntreue freigesprohen worden waren. Hingegen wurde die Revision des Staatsanwalts gegen die in Mannheim am 21. Juni erfolgte reisprechung des Wilhelm Maas und des Dr. Max Maas von der nklage der Untreue und der Unterschlagung verworfen.

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Mannheim, 10. November. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen pr. Nov. 13,25, pr. März 13,45, pr. Mai 13,65. Roggen pr. Nov. 11,50, pr. März 11,90, pr. Mai 11,90. Hafer pr. Nov. 12,50, pr. März 12,60, pr. Mai 12,656. Mais pr. Nov. 12,10, pr. März 12,15, pr. Mai 12,20. /

Bremen, 10. November. (W. T. B.) L Ern, Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum-Börse.) Nuhig. Loko 4,90 Br. Baumwolle. Matt. Upland middl. loko 283 S. Schmalz. Sehr fest. Wilcox 38 S, Armour shield 38 4, Cudahy 384 4, Fairbanks 327 4. Spe ck. Bee Short clear middl. loko —, per Dezember-Januar 35.

abadck. Umsaß : 3000 Paten St. Felix.

Pest, 10. November. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen L per Herbst 7,10 Gd., 7,11 Br., pr. Frühjahr 6,73 Gd., 6,74 Br., Roggen pr. Frühjahr 5,71 Gd., 5,73 Br., Hafer pr. Früh- jahr 6,04 Gd., 6,06 Br., Mais pr. November 6,35 Gd., 6,45 Br., pr. Mai-Juni 5,95 Gd., 5,96 Br. Kohlraps pr. August-September 11,10 Gd. 11/25 Br.

London, 10. November. (W. T. B.) An der Küste 3 Weizen- ladungen angeboten. os eie Javazucker loko 123 ruhig. Rüben-Rohzuckerx loko

rubig. ;

12. November. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren be- trugen in der Woche vom 3. November bis 9. November: Engl. Weizen 1860, fremder 46 960, engl. Gerste 3953, fremde 32 524, engl. Malzgerste 13 611, fremde —, engl. Hafer 2354, fremder 30 535 Qrts., engl. Mehl 20 355, fremdes 43 682 Sack und 1169 Faß.

Paris, 10. November. (W. T. B.) Na einer Meldung des „Journal des Débats“ hat die Firma Busch und Compagnie, eine der bedeutendsten von Havre, die Zahlungen eingestellt.

Amsterdam, 10. November. (W. T. B.) Java-Kaffee good ordinary 504, Bancazinn 402.

Brüssel, ‘10. November. (W. T. B.) Heute erfolgte die Konstituierung der „Banque belge chemin de fer“ mit einem Aktienkapital von 10 Millionen Francs, welhes demnächst auf 29 Millionen erhöht werden soll. Die Bank ist berechtigt, die dreifache Summe des Aktienkapitals in Prioritäten zu emittieren. Zum Präsidenten is der Direktor der „Banque de Bruxelles“ Jules Urban und zum Vize-Präsidenten der Direktor des Wiener Bank- vereins Bauer gewählt worden. :

New-York, 10. November. (W. T. B.) Die Börse eröffnete in steigender Haltung, wourde im weiteren Verlauf lebhaft und im allgemeinen fest. Der Schluß war recht fest. Der Umsatz der Aktien betrug 190 000 Stü. ;

Weizen eröffnete {wach und blieb in durchweg {wacher Haltung auf Verkäufe für Rechnung des Kontinents und Realisierungen, sowie auf unerheblihe Nachfrage für den wöchentlihen Export. Schluß s{chwach. Mai s fallend während des ganzen Börsenverlaufs mit wenigen Neaktionen infolge günstigen Wetters in den Mais- gebieten und infolge der Mattigkeit der Weizenmärkte.

Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 7508 245 Dollars gegen 10 628 273 Dollars in der Vorwoche, davon für Stoffe 1562458 Dollars gegen 1 787 699 Dollars in der Vorwoche.

Troß mehrseitiger Dementis gilt eine neue Emission von d pro- zentigen Schaß-Obligationen für siher. Die 5 prozentige Rente fiel heute um 1/5 90.

Chicago, 10. November. (W. T. B.) Weizen fallend einige Zeit nah Eröffnung auf ausgedehnte Realisierungen, . dann lebhafte Neaktion infolge besserer Kabelmeldungen, später wieder fallend auf erwartete Zunahme der sihtbaren Vorräthe. Schluß s{chwach. Mais anfangs fallend entsprehend der Mattigkeit der Weizenmärkte, dann lebhafte Reaktion ; später wieder fallend.

Verdingungen im Auslande.

Dänemark.

20. November, 11 Uhr, Statsbaneanlaegenes Contor, Revent- lowsgade 10, Kopenhagen: Lieferung für den Bau einer Eisen- bahn Hillersd—Frederiksvark von:

34 300: Stück Schwellen und 16 500 laufenden engl. Fuß Weichenhölzern.

Bedingungen an Ort und Stelle, auf dem Borgermester-Kontor in Hilleröd, sowie beim „Reichs-Anzeiger“ (in dänisher Sprache).

20. November, 11 Uhr. Staatsbaneanlaegenes Contor, Re- ventlowsgade 10, Kopenhagen: Lieferung für den Bau einer Eisenbahn Nörre Sundby—Fjerritslev von :

72000 Stück Schwellen und 20 000 laufenden engl. Fuß Weichenhölzern. Bedingungen an Ort und Stelle, auf dem Borgermester-Contor in Aalborg, sowie beim „Reichs-Anzeiger“ (in dänisher Sprache).

Verkehrs-Anstalten.

Zur Beförderung von Briefen und Postpacketen nach Deutsh-Südwest-Afrika bietet ein Dampfer, welher am 30. November von Hamburg direkt dahin abgefertigt wird, . eine ünstige Gelegenheit. Die betreffenden Sendungen müssen mit dem ‘eitvermerk „über Hamburg mit direktem Dampfer“ versehen sein. Postpackete sind bis zum Gewicht von 5 kg zur Mitbeförderung zu- lässig; für dieselben beträgt das Porto 3 M4 50 §, welhes vom Absender vorauszubezahlen ist.

Bremen, 11. November. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Postdampfer „München“ hat am 9. November Abends die Reise von Vigo nah Southampton fortgeseßt. Der Schnelldampfer „Spree“ ist am 10. November Morgens auf der Weser ange- kommen. Der Postdampfer „Mark“ ist am 8. November von Buenos Aires nah der Weser abgegangen. Der Postdampfer „Lancelot“ ist am 9. November in Montevideo angekommen. Der Postdampfer „, Wittekind“ ist am 10. November Morgens in New - York angekommen.

__ Triest, 12. November. (W. T. B.) Der Lloyddampfer

„Hungaria“ ist, von Konstantinopel kommend, gestern Nachmittag hier eingetroffen. Sh, Perersburg, 10. November. (W. T. B.) Auf dex Newa ist starker Eisgang; die Schiffbrücken, auch die nah der Peter-Pauls. Kirche führende Troitßky-Brücke, sind ausgehoben; im finnishen Meerbusen sind reihliche Eismengen. Die Temperatur stieg Abends bis zu 3 Grad Kälte. ,

London, 12. November. (W. T. B.) Der Union-Dampfer „Trojan“ ist am Sonnabend auf der Ausreise von den Canari- \chen Inseln abgegangen.

Mannigfaltiges.

Bezüglich der Einverleibung der Vororte hat der Magistrat, wie die „Nat.- Ztg." berichtet, folgende Beschlüsse gefaßt. Er Ag der Stadtverordneten-Versammlung die Einver- eibung desjenigen Nachbargebiets vor, welches begrenzt wird von einer Linie, die von den Militärschießständen bei Plötensee sich hinzieht nah dem Damm der Berlin- amburger Eisenbahn und von dort aus die Ringbahn entlang geht bis zu ihrem Schnittpunkt mit der Weßlarer Bahn, sodaß die Kolonie Plößensee und aus dem Charlottenburger Stadtgebiet das Pfefferluch, die Nonnenwiesen und Westend ausgeschlossen bleiben. Ferner soll die Südgrenze die Ning- bahn entlang gehen bis zu deren chnittpunkt mit der Rixdorf-Kanner Chaussee, alsdann diese Chaussee entlang bis zur Plantage und von da ab der Gemeindegrenze von Treptow folgend bis an die Schlesische L Weiterhin soll sie sih die Schlesishe und Verbindungs- bahn entlang ziehen und das gegenwärtige Weichbild wieder beim Bahnhof Friedrichsberg erreichen.

Der erste Rettungs- und Transportwagen für die Berliner Un - fallstationen, ein Geschenk des Fabrikbesißers Kühlstein, ist nun- mehr der Unfallstation 1, Wilhelmstraße 10, überwiesen worden und in Thätigkeit getreten. Der Wagen hat die Form einer Equipage und zeigt ein elegantes, freundlihes Aussehen. Die angestellten Probefahrten ließen keinen Zweifel darüber, daß der Transport des Verunglückten bezw. Kranken damit in der \{onendsten Weise i wird. Die Räder laufen auf Gummi und der Wagen selbst ist mit guter Federung versehen. Die darin befindliche Tragbahre ruht auf einem federnden Boden, welcher nah einer Jdee des Direktors Merke konstruiert wurde. Das Gespann des Wagens ist ein Geschenk des Hoflieferanten Brauereibesizers Julius Bößow. Die Anfertigung des Geschirrs ist durch Vermittelung des Feuerwehr- Direktoriums in der bei diesem Institut üblichen Form geschehen und ermöglicht das Bespannen des Wagens innerhalb einer Minute. Die Fuhrparke der Unfallstationen sollen in kürzester Frist mit einer weiteren Anzahl dieser Wagen versehen werden, die dem Berliner Publikum zur Verfügung stehen. Die Eröffnung der V. und VI. Unfallstation in der Nähe des Schloßplaßes und am Wedding foll in Verbindung mit den dort befindlichen Sanitäts- wachen anfangs Dezember vor {ich gehen.

Schon haben die Bäume ihr Laub fast vollständig verloren, die schöne Herbstfärbung ist verschwunden, und überall \cheint die Bege- tation im Erlöschen begriffen zu sein. Daß es aber doch auch Pflanzen giebt, welche erst jeßt in diefer rauhen Jahreszeit ihre Hauptvegeta- tionsperiode besißen, davon kann man sih im Botanischen Garten überzeugen. Auch hier sind allerdings die meisten Stellen, welche den ganzen Sommer über mit prächtigem Pflanzenwuchs bedeckt waren, jeßt vollständig leer, hier und da kann man aber auch gerade das Gegentheil wahrnehmen, so z. B. in der Monokotylen- abtheilung am Standort der Crocus-Arten, wo es fehr eigenthümlich berührt, ganze Beete (von einzelnen Arten) mit violetten oder weißen Blüthen übersäet zu finden, obgleich man. doch gewöhnt ist, die reizenden Crocus-Arten als Boten des Frühlings zu betrachten. Doch würde man fals gehen, wenn man etwa glauben wollte, daß diese Pflanzen ihrer normalen Blüthezeit vorausgeeilt seien. Die meisten ihnen verwandten Arten sind allerdings Frühlingsblüher, diese dagegen sind dadurch ausgezeihnet, daß sie in der blüthenleeren Zeit vor Eintritt des Winters erst ihre Knospen entfalten, unbeküm- mert darum, daß sie jeden Tag einem einseßenden Frost zum Opfer fallen können. Ganz anders liegt die Sache bei der in den Alpen heimischen Christblume (Helleborus niger), welhe zwar auch jeßt shon ihre Blüthe ‘entfaltet hai, aber ihre prächtigen großen weißen Sterne den ganzen Winter über, unbekümmert um den Frost, weiterentwickelt und mit denselben sehr häufig tiefen Schnee durch- bricht, um das Tageslicht zu erreihen. Weshalb diese Pflanze nicht erfriert, weshalb sogar die zart ersheinenden Blüthen keinen Schaden durh den Frost nehmen, is sehr auffallend. Erklären läßt ih dieses Verhalten au niht, man muß eben einfa annehmen, daß das Protoplasma der Zellen, das lebende Agens aller Lebewesen, bei diesen Pflanzen anders organisiert ist, als bei den meisten anderen. Die scheinbar fo ungünstige Zeit vor Einbruh des Winters hat aber für die betreffenden Arten den großen Vortheil, daß sie von der übrigen Vegetation im Kampf ums Dasein fast gar keine Konkurrenten besißen. Sie können sich so ungehemmt und frei entwickeln und brauchen um Boden und Licht nicht besorgt zu sein. Genau dieselben Ver- hältnisse findet man auch bei zwei Wasserpflanzen, welhe zwar den ganzen Sommer über gedeihen, sih jedoch in Bezug auf ihre Massen- entwicklung und ihre Verbreitung in engeren Grenzen halten, jeßt aber, nachdem die übrigen Wasserpflanzen ihre Vegetation eincestellt haben und keine Konkurrenz mehr zu überwinden i, \ich in geradezu auffälliger Weise vermehren. Die eine dieser Pflanzen is die berüchtigte Wasserpest (Elodea canadoensis), ein fleines, grünes, ganz untergetauht lebendes Gewähs mit wirteligen Blättern, welches ein ganz enorm s{hnelles Wachsthum und Vermehrungsvermögen besizt. Noch vor wenigen Fahren befürchtete man, nachdem die Wasserpest ers vor wenigen Dezennien aus Nord- Amerika zu uns eingewandert war, daß diese Pflanze Gräben und Kanäle verstopfen und dadur für die Schiffahrt unbrauhbar machen könnte. Alle diese Vorhersagungen sind glücklicherweise nicht in Erfüllung gegangen, denn nachdem sihGlodea über ganzEuropa verbreitet und auch in ihrerMasse einen gewissen Höhepunkt erreiht hatte, ging sie wieder auffallend zurück und jeßt wird niemand mehr von dieser Pflanze Gefahr fürhten. Sehr wahrscheinli ist, daß sie die für ihre Entwickelung günstigen Substanzen während threr rapiden Ausbreitung verbrauchte und jeßt auf eine mäßigere Kost angewiesen ist. Auch die andere dieser sih hauptsählih im Spätherbst entwickelnden Pflanzen, die reizende Azolla caroliniana, stammt aus Nord-Amerika. Sie ist bei uns nicht winterhart, oder überdauert wenigstens nur sehr selten und an geshüßten Orten den Winter. Diese mit den Farnen verwandte, aber in ihrem äußeren Ansehen durchaus ver- schiedene Pflanze vermehrt sich in so ausgiebiger, ja rapider Weise, daß es genügt, im Sommer eine Hand voll der kleinen, zierlichen, auf dem Wasser flah aufliegenden Individuen in einem Weiher aus- zuseßen, um im Spätjahr dessen ganze Oberfläche damit zu bevölkern. Im Botanischen Garten ist diese Art besonders {ön in dem Teich um das Viktoriahaus entwickelt und bietet mit ihrer {ön hellrothen Herbstfärbung einen reizenden Anblick dar.

Die große Weihnachtsmesse des Lette-Vereins und der Bazar des Armenbeschäftigungs-Vereins von St. Jakobi sind heute eröffnet worden. Die Messe befindet sich in den Parterre- räumen des Abgeordnetenhauses. Der Bazar des Armenbeschäftigungs- Vereins von St. Jakobi is im kleinen Saale des Vereinshauses in der Oranienstraße eingerichtet. Beide Bazare bleiben drei Tage lang geöffnet.

Kiel, 11. November. Die Leiche des am 2. August 1893 bei der Katastrophe auf dem Panzerschiff „Baden“ verunglückten, später an der dänischen Küste angeschwemmten und dort beerdigten Lieute- nants Elsner wurde, dem ,W. T. B.“ zufolge, gestern dur den Panzer „Baden“ von dort hierher übergeführt. ede Nachmittag 3 Uhr erfolgte unter großer Betheiligung auf dem hiesigen Garnifon- Kirchhof die Beerdigung. Die Kriegsschiffe hatten von 3 Uhr ab die Flaggen halbmast gesetzt.

Lübeck, 11. November. In zahlreih besuhter Versammlung erfolgte, wie ,W. T. B." meldet, heute Mittag die endgültige Bildung des Comités für die „Deutsch-Nordishe Handels- und Industrie-Ausstellung in Lübeck von 1895“. Das Präsidium des Comités besteht aus dem Vorsißenden der Handelskammer L mann Lange, dem Chef der Firma L. Possehl u. Co., Emil Pofsehl und dem Fabrikbesißer Heinrih Thiel. Außerdem wurden ein ge- chäftsführender Ausschuß und sieben Unterausschüsse eingeseßt. Der Garantiefonds von 300 000 4 wurde bedeutend überzeichnet.

; L 12. November. Laut amtlicher Mittheilung verunglückten in den „Plutoshächten“ der Dresdener Kreditanstalt in Wiesa Sonnabend Nacht 20 Mann durch \chlagende Wetter. Bis jebt sind 5 Leichen geborgen. Die Grube is wegen der Gefahr von nach- folgenden Explosionen zum theil gesperrt.

Toulon, 11. November. Ein s{werer Zusammenstoß hat, laut Meldung des „W. T. B.“, zwischen zwei Güterzügen auf der Strecke zwishen La Ciotat und Saint- Cyr stattgefunden. Lokomotiv- und Dugsübrer beider Züge wurden getödtet, 15 Beamte

schwer verwundet. Der Materialschaden ist bedeutend.

1. Untersuhungs-Sachen.

2; A ustellungen u. dergl. 3. Unfall- und Inbvaliditäts- 2c. Versicherung. 4. Be Verpachtungen, Verdingungen 2c. H. Verloosung 2c. von Werthpapieren.

1) Untersuchungs-Sachen.

[47006] __ Steckbrief.

Gegen den Kutscher Eugen Nichard Tietz, ge- boren am 9. April 1870 zu Birnbaum, evangelisch, welcher sih verborgen hält, soll eine durch Ürtheil des Königlichen Schöffengerichts T zu Berlin vom 5. Februar 1894 erkannte Gefängnißstrafe von zwei Monaten und einer Woche vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Gerichtsgefängniß abzuliefern.

Verlin, den 3. November 1894.

Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 136.

[47009] Steckbrief.

Gegen den Uhrmacher Hermann Joseph Langen aus Köln a. Rh., geboren am 7. November 1869, welcher flüchtig ist, ist die Untersuhungshaft wegen Betrugs verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Landgerichts-Gefängniß zu Hanau abzuliefern.

Hanau, den 8. November 1894.

Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgericht.

[47007] Steckbriefs-Erneuerung.

Der gegen den Arbeiter Georg Franz Felix Beger in den Akten I. J. 2012. 91 untern 13. Juli 1893 erlassene Steckbrief wird erneuert.

Potsdam, den 8. November 1894.

Königliche Staatsanwaltschaft.

[47019]

Der gegen den Schlossergesellen Karl Rückert von Schlüchtern, geboren den 11. Februar 1872 zu Halberstadt, am 14. Juli 1892 erlassene Steckbrief wird hiermit wiederholt erneuert.

Hanau, den 5. November 1894.

Der Erfte Staatsanwalt: J N! Kilb:

[47008] Steckbriefs-Erledigung.

Der gegen den Handlungslehrling Moses Bier, geboren am 4. Mai 1877 in Mielec in Galizien, in den Akten J. I. C. 806/93 unter dem 14. Dezember 1893 erlassene Steckbrief genommen.

Berlin, den 3. November 1894.

Königliche Staatsanwaltschaft T. [46987] Steckbriefs-Erledigung.

Der gegen den Banquier Peter Hugo Albert Vetter, geboren am 1. November 1841 in Bonn, wegen Vollstreckung einer Gefängnißstrafe von einem Jahr in den Akten M. 60/76 Dep. IT unter dem 26. November 1877 vom früheren Königlichen Stadt- gericht Berlin erlassene Steckbrief wird als erledigt zurückgenommen.

Berlin, den 30. Oktober 1894. Staatsanwaltschaft beim Königlichen Landgericht 1.

[47012]

Der unterm 29. August 1894 gegen den Schneider- gesellen Paul Unverricht aus Camen wegen Be- EUdE LONENE Steckbrief ist erledigt. Aktenz. D. 39

wird hiermit zurück-

Camen, den 1. November 1894. Königliches Amtsgericht. [46734]

Die Wehrpflichtigen:

1) Friedrih Otto Schade, unbekannten Aufent- halts, 23 Jahre alt, geboren am 24. November 1870 zu Mednit, Kreis Sagan, zuleßt in Weiß- wasser, Kreis Rothenburg O.-L., aufhaltsam,

2) Ernst Nichard Lucas, unbekannten Aufenthalts, 20 Jahre alt, geboren am 28. November 1873 zu Langenwolmsdorf, Amtshauptmannschaft Pirna in Sachsen, zuleßt in Förstgen, Kreis Rothenburg O.-L., aufhaltsam,

3) O Merker, unbekannten Aufenthalts, 23 Jahre alt, geboren am 26. Juni 1871 zu Rauno, Kreis Kalau, zuleßt in Niemtsh, Kreis Hoyerswerda, aufhaltsam,

werden bes{huldigt, als Wehrpflihtige in der Absicht, sih dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nah erreichtem militärpflichtigen Alter Pn außerhalb des Bundes- ebiets Ne B A zu haben, Vergehen gegen L 140 Abs. 1 Nr. 1 Str.-G.-B. Dieselben werden auf den 23, Januar 1895, Vormittags 9 Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Land- erichts zu Görliß, Postplay 18, Zimmer 34, zur

auptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nah § 472 der Strafprozeßordnung von den Zivil-Vor- Lea der Ersaß-Kommissionen der Aushebungs-

ezirke Sagan, Neustadt in Sachsen und Kalau 11 über die der Anklage zu Grunde liegenden That- sachen ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden. M. 154/94.

Görlitz, den 31. Oktober 1894.

Königliche Staatsanwaltschaft.

[47010]

In der Strafsache gegen den Wehrmann Franz Landowski, unbekannten Aufenthalts, geboren in Silberhof, Kreis Tuchel, am 23. März 1852, zuleßt in Braunsdorf wohnhaft gewesen, wegen unerlaubter Auswanderung, hat das Königliche E zu Storkow in der Sizung vom 7. November 1894 für Recht erkannt : :

Der Angeklagte, Wehrmann Franz Landowski, unbekannten Aufenthalts, geboren zu Silberhof, Kreis Tuchel, am 23. März 1852, ist s{uldig, als Wehrmann ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein und wird deshalb mit 30 dreißig 4 Geld- strafe, im Unvermögensfalle mit 6 \echs Tagen Haft bestraft und hat auch die Kosten des Verfahrens zu tragen.

[47011] Ausfertigung.

; TOVN: i j Die ammer des K. Landgerichts Straubing hat am 8. November 1894 in geheimer Berathung, wobei zugegen waren : der K. Landgerichts-Direktor

Oeffentlicher Auzeiger. | 5 A

10, Verschiedene

riedl in der Untersuchungsfache gegen Anna Venus,

öldnerstochter in Geißing, wegen Vergehens des Diebstahls, auf den Antrag des Staatsanwalts vom 5. d. M., nah Einsicht der Akten und in der Er- wägung, daß in Bezug auf die genannte, des Ver- gehens des Diebstahls dringend verdächtige und flüch- tige Anna Venus die Vorausseßungen des § 332 der St.-Pr.-O. gegeben sind, ‘in Anwendung dieses S u. § 334 daselbst beschlossen:

Das im Deutschen Reiche befindliße Vermögen der Anna Venus, insbesondere deren Vaterguts- forderung zu 1028 4 57 9 gegen Johann Venus, Söldner in Geißing wird mit Beschlag belegt, und ist dieser Beschluß lediglich durch den „Deutschen Reichs-Anzeiger“ bekannt zu machen.

(gez.) Zimmermann, Falco. Friedl. Für den Gleichlaut : Der K. Ober-Gerichts\chreiber :

(L. S.) Hager, Ober-Sekretär.

[47020] Garnison Ulm. Vermögensbeschlagnahme. :

Durch Urtheil des KönigliÞh Württembergischen Militär-Revisionsgerihhts Stuttgart vom 31. Okto- ber 1894 wurde der Kanonier der 9. Batterie Franz Xaver VBirkle aus Innaringen, Hohenzollern, eines Vergehens der Fahnenfluht in contumaciam für schuldig erklärt und das ihm gegenwärtig zustehende oder später anfallende Vermögen mit Beschlag belegt.

Den 9. November 1894. /

P o Karl (1. Württ.)

Ver, 10

Lrical in der Vorsitender, die Räthe Falco und

und dergl. [46795]

In Sachen der Erben des Halbspänners Carl Blecckwendt in Engelade in actis benannt, vertreten durch den Kothsassen Carl Greune in Ildehausen, Kläger, wider den Mühlenbesißer Nobert Lindenberg in Herrhausen, Beklagten, wegen Hypothekforderung, wird, nachdem auf Antrag der Kläger die Beschlag- nahme des dem Beklagten gehörigen, zu Herrhausen sub No. ass. 32 belegenen Kleinkothhofs nebst Zu- behör zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 2. November 1894 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 2. November 1894 erfolgt i}, Termin zur Zwangs- versteigerung auf den 25. März 1895, Morgens 10 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte hieselbst angeseßt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben.

Seesen, am 2. November 1894.

Herzogliches Amtsgericht. v. Nossen stern.

46799] [ In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung des Hauses Nr. 13 c. p. hieselbst is zur Abnahme der Rechnung des Sequesters, zur Erklärung über den Theilungsplan und zur Vornahme der Vertheilung Termin vor dem unterzeichneten Gerichte auf Soun- abend, den L. Dezember 1894, Vormittags 11 Uhr, bestimmt.

Fürstenberg, den 6. November 1894.

Großherzoglich Meckl. Amtsgericht. Giehrke. - [46794] Aufgebot. Es haben beantragt 4

1) der Gutspächter W. Düvel zu Kl. Bartels- dorf, als Vormund des entmündigten Hauswirths Karl Krull zu Nieckdahl das Aufgebot der auf den Namen des Entmündigten lautenden Aktien der Rostocker Zuckerfabrik Nr. 316 und Nr. 317 erster Emission und der beiden zu diesen Aktien gehörenden

Talons, inhalts deren der Inhaber im Jahre 1895-

dié zu den bezeihneten Aktien gehörende zweite Serie der Dividendenscheine empfängt. :

2) der Hauswirth J. Jörn zu Rieckdahl das Aufgebot der auf feinen Namen lautenden Aktie Nr. 882 dritter Emission der Rostocker Zukerfabrik mit Talon inhalts dessen der Inhaber im Jahre 1905 die zu solcher Aktie gehörige zweite Serie von Dividendenscheinen erhält und mit 10 Dividenden- {einen Nr. 1—10 Serie I, inhalts deren gegen Einlieferung derselben dem Inhaber am 15. August 1895—1904 die auf solche Aktie fallende Dividende der Geschäftsjahre 1894/5 bis 1903/4 ausgezahlt wird.

Der Inhaber der Aktien Nr. 316 und Nr. 317 wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 17, März 1896, Vormittags 11 Uhr, der Inhaber der Aktie Nr. 882 wird aufgefordert, svätestens in dem auf den 17. N 1899, Vormittags 11 Uhr, anberaumten Aufgebots- termine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigènfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.

Rostock, den 6. November 1894.

Großherzogliches Amtsgericht. Gaettens.

[46553] Aufgebot. l

Nr. 22474. Der Schreinermeister Ludwig Würmell, als Generalbevollmächtigter der Frau Elifabethe Schweizer Wwe. in Mannheim, ver- treten durch Rechtsanwalt Bassermann in Mann- heim, hat das Aufgebot nahstehender Urkunden, nämlich: 4 0%/ Bad. Obligation von 1879 900 A

1) 3/300 D 7265,

D O9, N LS0NO, | beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird auf- gefordert, spätestens in dem auf Montag, den L. Mai 1899, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, Akademiestr. Nr. 2, 11. Sto, Zimmer Nr. 14, anberaumten Aufgebotstermine seine Nehte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. E

Karlsruhe, den 24. Juli 1894.

Rapp, Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Amtsgerichts.

roi 7A M b roy Sp 2 u. Aktien-Gesell)ch,

[45668] Aufgebot.

Nr. 55 177. Auf Antrag des Uhrmachers Johann Franz Nagel in Mannheim, als des alleinigen Erben seiner Schwester, der ledigen Elise Nagel von da, vertreten durch Nechtsagent August Freytag daselbst, erläßt das Großh. Amtsgericht Ill bierfelbst das Aufgebot des Abrehnungsbuches der Sparkasse der Stadt Mannheim, ausgestellt von der leßteren am 28, Dezember 1880 unter Litt. D., Einlage-Konto Nr. 17 353 auf den Namen der Elise Nagel und auf 1. Januar 1894 ein Einlageguthaben von 7360 M 74 nahweisend. Der Inhaber desselben wird aufgefordert, spätestens in dem auf Freitag, den 31. Mai 1895, Vormittags 10 Uhr, bestimmten Aufgebotstermine seine Rechte bei dem unterzeihneten Gerichte anzumelden und das Abrech- nungsbuch vorzulegen, widrigenfalls dessen Kraftlos- erflärung erfolgen würde.

Mannheim, 30. Oktober 1894.

Der Gerichts\{chreiber Gr. Amtsgerichts: Mohr.

[40432] Aufgebot.

Der Gastwirth Anton Jüngermann zu Düsseldorf, Nheinstraße 5, hat im Namen seiner bei ihm wohnenden minderjährigen Kinder 1) Max Jünger- mann, 2) Käthchen Jüngermann, 3) Josef Jünger- mann, das Aufgebot der Sparkassenbücher der \tädti- hen Sparkasse zu Düsseldorf Nr. 31 234 für Marx Jüngermanun (irrthümlih lautend auf Max Pesch), Nr. 23 628 für Käthchen Jüngermann und Nr. 23 629 für Josef Jüngermaun mit den Beständen von 77,52 M, 107,75 M. und 119,02 A vom 19. Suli 1894 beantragi. Die Inhaber der Sparkassenbücher werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 18, April 1895, Vormittags Ul Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Marienstr. 2, Zimmer 24, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Sparkassenbücher vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Sparkassenbücher erfolgen wird.

Düsseldorf, den 30. September 1894.

Königliches Amtsgericht.

[34503] Aufgebot.

Der Gastwirth und Postagent L. Oetting in Neukloster hat das Aufgebot des auf seinen Namen ausgestellten Quittungsbuches Nr. 22 481 der Spar- kasse zu Buxtehude über 2003 4 03 » beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, späte- stens in dem auf den 83, April 1895, Vor- mittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge- rihte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen- falls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Buxtehude, den 7. September 1894.

Königliches Amtsgericht.

[46844] Aufgebot.

Auf Antrag der nachstehend zu T bis VI auf- geführten Personen werden, zum Zwecke ihrer Löschung im Grundbuche, die zu I, I, IIT, V und VI näher beschriebenen Posten und behufs Kraftloserklärung die Hypothekenurkunden, welche über die zu 1T und IV bezeichneten Forderungen gebildet worden, hierdurch öffentli aufgeboten:

1. Auf Antrag des Bleichers Friedrich Wilhelm E F Hollen genannt Austmann zu Steinhagen

V :

Die im Grundbuch von Hollen Bd. VII Bl. 35 in Abth. ITIT unter Nr. 1 eingetragene Post von 150 Thalern Kurant, als ein zur Ingrossation nicht angemeldeter, bei Berichtigung des tituli posses- sionis anerfannter Brautshaßrest für den Kolon Namfort zu Niehorst Nr. 4 und für den Kolon Holl- mann zu Holtkamp Nr. 1, welcher auf Grund der gerichtlihen Verschreibung vom 19. Mai 1798 in dem Konsensbuche des vormaligen Amts Brackwede bereits ingrossiert worden ist, eingetragen ex decreto vom 10. Juli 1820.

Die Post foll längst bezahlt sein. /

11. Auf Antrag des Kolon Peter Heinrih Schalük genannt Ottomasing zu Kattenstroth :

Im Grundbuche von Kattenstroth Bd. T Bl. 45 teht Abth. ITI1 unter Nr. 7 eingetragen: Fünfund- zwanzig Thaler Kaution für allen Schaden und Kosten, welche den minorennen Wilhelm Ottomasing zu Kattenstroth aus der vormundfchaftlihen Verwaltung seines Vermögens dur den Kolon Christoph Otto- masing erwachsen könnte. Eingetragen auf den Markotten Ottomasing zufolge Antrages des vor-

[46276]

enofsenschaften.

ekanntmachungen.

mundschaftlißen Gerichts vom 16, November 1844 laut Verfügung vom 28. November 1844.

Ueber die Post is von seiten der Wittwe Maria Anna Venjacob in Camen quittiert worden, dieselbe hat jedoch nicht vermocht, ihr Verfügungsreht über die Post nachzuweisen. Ein Hypothekendokument über die Post ist am 17. Dezember 1844 entworfen und am 11. Januar 1845 zu den Vormundschafts- akten gebraht ; dasselbe is indessen abhanden ge- kommen.

1IT. Auf Antrag der Wittwe Sägemüllers AEN Wilhelm Nethage, Hanne Marie, geborne ecker, zu Hollen Nr. 55:

_Die im Grundbuche von Hollen Bd. V Bl. 48 Abth. 111 unter Nr. 4 eingetragene Post, welhe an- N dem Kommissionär Oberreindorf in Biele- eld zediert worden ist: Zweihundert Thaler für ge- lieferte Baumaterialien und geleistete Bauarbeiten, vom 1. Januar 1872 mit 59% verzinslih, nah sechsmonatliher Kündigung zu zahlen, eingetragen für den Mühlenbauer August Schröder Nr. 142 Feldmark I1 zu Bielefeld auf Grund der Schuld- A vom 30. Dezember 1872 am 27. Januar

Die Pest foll vor 15 Jahren bezahlt worden sein.

1V. Auf Antrag des Kötters Heinrih Bussemaas zu Bornholte.

Im Grundbuche von Beornholte Band 111 Blatt 4 steht Abthl. 111 unter Nr. 2 eingetragen : 100 Thaler theils rückständige Kaufgelder theils Darlehn nebst 5% Zinsen seit 28. Juni 1867 für den Kaufmann Simon Porta zu Neuenkirhen aus der Urkunde vom 28. Juni 1867, eingetragen am 6. September 1867.

Die Post ist am 19. September 1874 für eine den Kindern des Kötters Heinrih Hemschemeyer in Bornholte aus der Scichtungsverhandlung vom 11./31. Juli 1873 zustehenden Abfindung von 147 Thlr. 13 Sgr. 10 Pf. verpfändet worden.

Die Post selbst sowie die Abfindung, für welche dieselbe verpfändet worden, sind bezahlt, das darüber gebildete Hypothekendokument ift abhanden gekommen.

V. Auf Antrag des Kolons Heinrih Ludwig Imkamp in Iffsselhorst :

Im Grundbuche von Ifselhorst Bd. 1 Bl. 53 steht Abth. TIT unter Nr. 3 eingetragen :

Die den 4 Geschwistern Imkamp Nr. 116 zu Ifselhorst laut Urkunde vom 6. Mai und 21. Juni 1862 gebührenden Abfindungen, nämlich :

a: 20 Dhlr. füt Drs August,

b. 20 Thlr. für Friedrich Wilhelm,

c. 20 Thlr. für Peter Adolf, und

d. 20 Thlr. für Christine Louise, auf Nr. 1 bis 6 eingetragen zufolge Verfügung vom 23. Juni 1862.

Alle 4 Posten sollen längst bezahlt sein.

VI. Auf Antrag des Kolon Johann Heinrich Hornberg zu Nr. 11 Hollen :

Im Grundbuche von Hollen Bd. V Bl. 34 steht Abtheilung IIT unter Nr. 2 eingetragen : Siebenzig Thaler vershuldet Besißer seiner Schwester unn Louise, verw. Hülsmann, jeßt verehelihte Riewe, nach näâherem Inhalt der Stätteverschreibung vom 16. Dezember 1817, Eingetragen ex decreto vom 12. August 1829. :

Bon dieser Post sind, wie urkundlih nachgewiesen ist, 36 Thlr. 5 Sgr. 7 Pf. am 29. Januar 1850 bezahlt; auch die Restforderung soll längst be- zahlt sein. ——

Es ergeht hierdurch an die eingetragenen Gläubiger der vorstehend zu I, II, 11I, ŸV und VI aufgeführten Posten sowie an die Rechtsnachfolger der eingetra- genen Gläubiger die Aufforderung, ihre Rechte und Ansprüche auf diese pi bei dem unterzeichneten Gerichte, spätestens aber in dem auf den 2. März 1895, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichts- stelle anberaumten Termine anzumelden, widrigen- falls sie mit allen Ansprüchen auf die Posten werden ausge]chlossen und die Forderungen im Grundbuche werden gelös{ht werden. Zuglei werden die unbe- kannten Inhaber derjenigen Hypothekenurkunden, welche über die vorstehend zu II und IV aufgeführten Posten gebildet worden sind, hierdurh aufgefordert, ihre Nechte bei dem unterzeichneten Gerichte anzu- melden und die Hypothekenurkunden vorzulegen, \pä- testens aber in dem auf den 2, März 1895, Vormittags ALT Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Termine unter Vorlegung der Hypo- thekenurkfunden geltend zu machen, widrigenfalls die Urkunden für kraftlos werden erklärt werden.

Gütersloh, den 3. November 1894.

Bekanntmach ö : : Bei den Grundbuchanlegungs-Verhandlungen für die altere Gerlinghausen haben die in der nachstehenden Uebersicht genannten Personen, die im Kataster als

Grundstücke eingetragen stehen, nicht ermittelt werden können. 98 12: April 1888 werben diese Personen resp. deren unbekannten Erben hiermit auf Ton Lea den n

10. Januar 1895, Vormittags 10 Uhr, vor das unterzeichnete Gericht nah Much

Königliches Amtsgericht.

ung.

igenthümer der untenbezeichneten Gemäß § 58 Absaß 2 des Gesehes vom

das

Gemeindehaus mit der Aufforderung geladen, etwaige Ansprüche an den bezeihneten Grundstücken spätestens in diesem Voit geltend zu machen, widrigenfalls diejenigen Personen, welche sich bisher als Eigenthümer legitimiert haben, im Grundbuche als folhe eingetragen werden. i

Bezeichnung

N Bezeichnung der Grundstücke

Grund-

euer - Mutterrolle

der

im Kataster eingetragenen

Artikel der

st

Eigenthümer

Nummer der

Parzelle

SAOR Kulturart

der Lage

= | Vufende Nummer

pk [a] =ck

offstadti, Peter, Ackerer e Bixnaafermühle

Miebach, Peter, zu Abelsnaaf

Krampenhöhe

löhner zu Henningen Fabricius, Josef, Ackerer | 346 zu Kerzenhöhnchen Eitorf, den 3. November 1894

370/70 374/72 377/76 Ackerer | 544 165 Tix, Gerhard, Ackerer zu | 280 60

Krütt, Peter Josef, Tage- | 171 188 302/193

unterm runden Feldchen Wiefe

im Rottbruch oben auf der Heringsheide in der Strünkerwiese Wiese im Hesselsbüschelchen Holz

am Flückenweier L

Holz

Königliches Amtsgericht. T1 a,