1894 / 271 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 16 Nov 1894 18:00:01 GMT) scan diff

Der Pr Fahrten zu w

wurde der a ite in Bonn, bestätigt.

Gesundheitswesen, A T Nen und Absperrungs-

t Professor von Pettenkofer erstattete das or Sohnke sprach über die E eatn une Ball Als korrespondierendes Mitglied sef Langen, Professor der

Cholera. Königsberg, 15. November. Ein Todesfall an Cholera ist

zufolge aus Ruden, Kreis Fischhausen, gemeldet

14. November. gestellt worden. Wien, 15. November. Nachrichten über den Stand 54 Erkrankungen und 34 Todesfälle, in der Bukowina 1 Er- krankung vor. :

_der „Oftpr. Ztg.“

In Tolkemit ein weiterer

Nach den gestern hier eingegangenen der Cholera kamen

Verkehrs-Anstalten.

Ulm, 15. November. (W. T. B.) Zu der hier zur Berathung der Dur Sonntagsruhe im Güterzugverkehr sind’ Vertreter der Bahn- art, Karlsruhe, Darmstadt, Straß- ier eingetroffen.

tattfindenden Eisenbahnkonferenz

direktionen von München, Stutt burg, Ludwigshafen und Mainz Bremen, 16. November. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer „Lahn“ is am 14. November Morgens auf der Weser angekommen. Der Reichs-Postdampfer „Darmstadt“ hat am 14. November Nachmittags die Reise von Genua nah Southampton fortgeseßt. Der Schnelldampfer „Kaiser Wilhelm 11.“ Genua nach New-York ohenzollern* hat am ort Said nah Neapel

Vormittags von Der Reichs-Postdampfer , ovember Vormittags die Reise von eseßt. Der Reichs-Postdampfer „Sachsen“ ift am 14. No- er Nachmittags in Suez angekommen. „Saale“ hat am 15. November Vormittags Lizard passiert. Der Reichs-Postdampfer „Salier“ is am 15. November Nachmittags

(W.T.B.) Hamburg-Ameri- Der Postdampfer

Der Schnêélldampfer

auf der Weser angekommen.

amburg, 16. November. che Packetfahrt-Aktie emannia“ ist heute in

esellschaft. t. Thomas eingetroffen. Schnelldampfer „Columbia“ hat heute Morgen Scilly passiert. Der Postdampfer „Moravia“ hat gestern Abend Prawle Point

(W. T. B.) Das Eis ift zer-

ifi Kronstadt, 15. November. Dié ankommenden Dampfer zichen

en und geht ins Meer. er vor, in Neval zu löschen.

Theater und Musik.

Königlihes Schauspielhaus. Die gestrige Aufführung des Shakespeare'shen Trauerspiels Julia gewann dadur besonderes Interesse, daß äulein Lindner zum ersten Mal die weibliche Titelrolle spielte. Die arstellerin bringt für diese Nolle bestehende äußere Ei thres Wesens und den Wohllaut ihrer Stimme be- fonders nachhaltig auf den Hörer und Zuschauer wirken ; es gelang ihr aber au, den Charakter in lebensvoller Einheitlihkeit wiederzugeben und Julien’s Seele, ihr Herz voll Liebe, ihre Hingebung und i muth in allen Phasen klar in die Erscheinun treten zu lassen. Den Höhe- punkt der Leistung bildete, wie gewöhnli, die Gartenscene, bei der ky als Romeo glei bedeutend zur Seite stand. tellung zeigte die gewohnte Frische und künst- odaß der reihe Beifall, der ihr zu theil ward,

„Romeo und

genschaften mit, die

r Matkowsk Die Gesammtvorf Ierishe Abrundung, lverdient war.

Konzerte.

Die angekündigte Mitwirkung des O. Eichber chors in dem populären Konzert des Phil harmon i am leßten Mittwoch hatte ein zahlreiches Publikum angelockt, welches sämmtliche Pläße des Saals und der Logen füllte. famen Chöre von Gluck, Terzette (a cap Reimann und Löwe,

E m E T E /

Theater- Anzeigen.

Königliche Bchauspiele. Sonnabend: Opern- haus. 242. Vorstellung. Der Freishütz. Roman- tische Oper in 3 Akten von Carl Maria von Weber. Dichtung von Friedrih Kind (nach der namigen Erzählung August Apel's8). eseßt vom Ober - Regisseur Tetlaff. Dekorative Finrihtung vom Ober-Înspektor Kapellmeister Dr. Muck.

Schauspielhaus. 253, Vorstellung. Don Carlos, Infant von Spauien. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Friedrich von Schiller.

Sonntag: Opernhaus. 243. orstellung. Hänsel und Gretel. Engelbert Humperdinck. u von Adelheid Wette. Karneval. A Sraes Musik von Adolf Steinmann. Anfang

fi

Schauspielhaus. 254. Vorstellung. Wie die

Alten sungen. Lustspiel in 4 Aufzügen von Karl Anfang 7 Uhr.

’\chen Frauen- « chen Orchesters

r Aufführung otti, Eichberg,

t vom 16. November, r Morgens.

Wetterberi

Isius 49K.

Stationen.

Temperatur

in ° Ce 59G.

Belmullet . Aber

deen .. Christiansund Kopenhagen .

t. Petersbg. Moskau .

Cork, Queens- Cherbourg. :

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winemünde Neufahrwafsser Memel …. .

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4 y C E v gau bed. 1) Deutsches Theater. Sonnabend: Die Weber.

Anfang 7F Uhr. Sonntag, 24 Uhr: Nora. 73 Uhr: Hamlet. Montag: Die Weber.

N 00 —————

Wiesbaden

Berliner Theater. Sonnabend: Die Hexe. Anfang 7F Uhr.

Sonntag, 27 Uhr: Der Pfarrer von Kirchfeld. (Ermäßigte Preise). 74 Uhr: Zwei glückliche

ontag: Die Karlsschüler.

—— M H O D U U a D C0 O I D

Lessing-Theater. Sonnabend: Zum ersten

wei Wappen. Lustspiel in 4 Akten von umenthal und Gustav Kadelburg. Anfang |

Sonntag: Zwei Wappen. Montag: Zwei Wappen.;

2?) Geftern Regen. 8) Nebel.

Uebersicht der Witterung.

Der Luftdruck hat fast überall zugenommen, er- eblih über den Britischen Inseln und Zentral- uropa, so daß die Luftdruckvertheilung eine viel ßigere geworden ift, insbesondere auf dem arometrisches Maximum nnern Nußlands. uftbewegung aus tung das Wetter meist kälter, im Süden trübe und vielfah regnerish, im übrigen theils heiter, theils nebli allenthalben ‘über dem M wärtige Wetterlage läßt ruhiges, theils heiteres, theils nebliges Wetter, zum theil mit Nachtfrösten

Deutsche Seewarte,

ßteren Gebiete. über 774 mm li

In Deutschland i ver Steg Ri

Friedrich - Wilhelmfstädtisches Theater. Chaufseeftraße 25/26. Mit vollständig neuer Ausstattung : as Apfelfest.) Operette in 3 Akten albek und

t über dem

bei leiht aae Sonnabend:

von Max Iohann Strauß. ri de dent: Herr Kapellmeis:

tag: Jabuka.” (Das Apfelfest.)*

die Temperatur liegt

Tannhäuser“, sowie aus Scarwenka'# „Mataswintha*, denen fich ein Chorlied „Zur Nacht“ von R. L. Hermann ‘anschloß. Die Ausführung war, was önheit des Stimmenklangs und Prâä- zision in der Raten betrifft, eine höchst lobenswerthe zu nennen. Sämmtliche Betheiligten: die Damen E. Zaschel, K. Grünberg-Wigand, Philipp, Sackur, Wangerin, Frau Dr. Sternberg, Ioseph, Stein und Herr Stampa, von denen {hon mehrere in Konzerten mit Erfolg aufgetreten sind, haben ihre künstlerishe Ausbildung unter O. Eichberg's bewährter Leitung er- halten. Die Chöre dirigierte derselbe sehr fiher, während die I lane des Orchesters sih unter Mannstädt? s trefflicher Leitung befanden. Das Publikum nahm sämmtliche Vorträge mit EeD ea bd Jahre {d

„Gestern ließ sih das vor einem Jahre {hon mit so großem Beifall aufgenommene „Holländishe Terzett*, bestehend u T Damen Jeannette de Jong, Anna Corver und Marie Snyders im Saal der Sing-Akademie hören. Der bezaubernde Klang ihrer klaren und wohlgebildeten Stimmen sowie die warme, tiefempfindende Ausdrucksweise in Terzetten von H. Hofmann, Kretshmann, M. Blumner und anderen, fowie die vortrefflihen Solo- [eistungen der Damen wurden mit lauten, wohlverdienten Beifalls- bezeugungen aufgenommen, sodaß dic Künstlerinnen noch durch einige Zugaben erfreuten. Die Klavierbegleitung des Fräulein Julie von Asten war mitunter zu laut.

Im Königlichen Opernhause wird morgen Carl Maria von Webers „Freischüß“ unter Kapellmeister Dr. Muck's Leitung mit folgender Beseßung gegeben: Ottokar: Herr Bulß, Kuno: E Krolop, Agathe: Fräulein Hiedler, Aennchen: Fräulein Dietrich, Caspar: Hecr Mödlinger, Max : Herr Sommer, Kilian: Herr Krasa, Eremit: Herr Bey, Brautjungfern : Damen Weiß, Krainz, Deppe.

Im . Königlichen Schauspielhause gelangt morgen Schiller's „Don Carlos“ zur Aufführung. Die Hauptrollen sind wie folgt beseßt: König Philipp: Herr Klein, Elisabeth : Frau von Hochenburger, Don (arlos: Herr Purschian, Marquis R) Herr Ludwig, Herzog Alba: Herr Keßler, Graf Lerma: Herr

tesper, Cn Eboli: Frl. Poppe, Marquise von Mondecar: Fräulein Abih, Domingo: Herr Kahle.

Ernst von Wolzogen's neues Schauspiel, das im Deutschen Theater am nächsten Dienstag in Scene geht, hat den Titel „Daniela Weert“ erhalten. Das Stück ist folgendermaßen beseßt: Pretdeee von Veldegg: Arthur Kraußneck; Sidney, Harriet, seine tinder: Josef Jarno, Ferdinande Schmittlein; von Villiers, Ober- Kammerherr: Hermann Müller; Lilli von Tönnies: Paula Worm; Daniela Weert: Agnes Sorma ; Adam, Diener: Hanns Fischer.

Bei der im Less ia ß Theater am Sonntag, Nachmittags 3 Uhr, stattfindenden Festvorstelung von „Mauerblümchen“ sind die Haupt- rollen mit deny Damen Reisenhofer, von Pöllnit, und den Herren Guthery und Schönfeld beseßt. Den Prolog spricht Frl. Elsinger. Villets zu 2 M für Parquet, Logen 2c. sind in den Bureaux des Hilfsvereins für weiblihe Angestellte, Oberwasfserstr. 10 T und Friedrichstr. 71 11, zu haben.

In Hugo Lubliner?’s Lustspiel ,Das neue Stü“, das am Sonn- tag im Neuen Theater zur ersten Aufführung gelangt, werden die oen dargestellt werden von den Damen Carlsen, Sella,

agen, Wirth und den Herren Bonn, Pagay, Halm, Schwellah und Werner. Die Regie führt Direktor Lautenburg. Die Vorstellung beginnt um 77 Uhr. , Bronislaw Hubermann, der junge Violinvirtuose, wird in feinem zweiten hiesigen Konzert im Saal Bechstein, am Sonntag, das Violin-Konzert von Bruch, die Chaconne von Bach und Sara- sate’s „Digeunerweisen“ zum Vortrag bringen; die vokale Mitwirkung in diesem Konzert übernimmt Fräulein Alma Schmidt.

Mannigfaltiges.

In der Woche vom 27. Januar bis 2. Februar 1895 soll in Berlin eine Deutsche Geweih-Ausftellung die erste der fortan „alljährlich wiederkehrenden, unter dem Protektorat Seiner Majestät des Kaisers und Königs stehenden Ausstellungen leßtmaliger Jahresbeute „stattfinden. Seine Majestät hat dazu eine Samm- lung Allerhöchsteigener _Jagdtrophäen sowie die Stiftung von Ehren- preisen für die besten Stücke deutschen Ursprungs huldvoll\t zugesagt.

dem Oberst - Jägermeister dem Ober-Jägermeister vom Dienst Freiherrn von Hein C, dem Obmann General-Major z. D. von Benkendor Dla burg für die Ausftellung des Jahres 1895 aufgestellte Pro, gramm beftimmt: Zur Ausstellung gelangen irschgeweihe, El, und Damschaufeln , Rehkronen und mséfcidel, welhe im use des Jahres 1894 von deutschen Jägern im In- und Auslande oder von Ausländern auf deutschen Jagdrevieren erbeutet ind. Von einem in häusliher Pflege aufgezogenen Stück Wild dürfen sie nidt herrühren. Nur die betreffenden Jagdbesizer oder die Erleger dez Wildes selbst sind berechtigt, solhe Trophäen auszustellen. Die aus, gestellten Geweihe, Sehörne und Krickel müssen shädelecht sein und dürfen auf Platten, niht aber „auf künstliche Köpfe gesetzt werden In jeder Kategorie erhalten die besten Einzelstücke oder Gruppen deutschen Le Ehrenpreise, deren Zuerkennung durch ein Preis, geriht erfolgt, we hes vom verwaltenden Ausschuß gewählt wird und p dessen Aussprüche eine Berufung nicht stattfindet. Jeder Aus. teller hat die einzufendenden Ausstellungsgegenstände bis zum 5. Januar bei dem Schriftführer Ober-Jägermeister Freiherrn von Heintze Berlin W., Potsdamerstraße 134c., anzumelden. Die Anmeldung muß enthalten : a. die genaue Bezeichnung der Ausstellungsgegenstände nach Art und Anzahl, b. den Schußort und den Tag, an welchem das betreffende Wild erlegt ist, c. den Namen des Jagdbesißers, d. den Namen des Erlegers, Anmeldeformulare sind unentgeltlich vom Schriftführer zu beziehen. Bis zum 15. Januar müssen die Augs- stellungêgegenstände, „an den Vorstand der 189er Deutschen Geweih- Ausstellung, Berlin W., Potsdamerstraße 134 c.“ adressiert, eingesandt sein. Die Kosten des Hin- und Rücktransports trägt der Aussteller, Mobimetbe wird nicht erhoben. Um Verweselungen und Vertauschungen vorzubeugen, is jeder Aussftellungsgegenstand mit einer sicher befestigten Poli oder Ledertafel zu versehen, weldhe ebenso wie Kiste und Deckel den Namen und Wohnort des Ausstellers recht deutlich tragen sollen. Jeder Aussteller erklärt durch Unter, Os und Einsendung des Anmeldefgxmulars sein Einverständni mit vorstehendem Programm. Besondere Wünsche, au insofern fd dieselben auf eine gruppenweise Ausstellung eingesandter Gegenstände beziehen, werden gern entgegengenommen und möglichste Berück ichtigung finden. Etwaige Anfragen werden von den Mitgliedern des Vor- standes bereitwilligst beantwortet, auf Wunsch auch Programme gern überfandt werden. Das Ausstellungslokal wird baldthunlichst durch Fachblätter und Zeitungen bekannt gemacht werden.

In der gestrigen Sizung der Stadtverordneten wurde die Wahl des Ausschusses zur weiteren Berathung der Kommunal- steuer-Vorlage vollzogen. Zum Vorsitzenden des Aus\chusses wurde, wie wir dem Bericht der „Nat.-Ztg.“ entnehmen, der Vor- steher Dr. Langerhans, zu dessen Stellvertreter der Stadtv. Spinola gewählt. Außerdem gelangte in derselben Sizung der Bericht des Ausschusses über den Antrag „der Stadtvv. Deter u. Gen. auf Herabseßung der Gaspreise zur Berathung, kam jedoch nit zur Erledigung, sondern wurde nah längerer Debatte an den Aus- [chuß zur nohmaligen Berathung zurückverwiesen.

Fulda, 15, November. Jn dem. Dorfe Wickers ift laut Meldung des „W. T. B.* die neugebaute Kirche ein estürzt. i Maurer wurden vershüttet. s 2 R

Hull, 15. November. Das Fischerboot „Swift“ landete, wie „W. T. B.“ meldet, heute früh 4 Personen von dem Schiff „Culmore“ aus Hamburg, welches nah Barry ging. Der „Cul- more“ ging im Sturme 80 Meilen von Spurn unter. 22 Personen find ums Leben gekommen, darunter der Kapitän und dessen R

Bremen, 16. November. DieRettungsstation Wrem ertief telegraphiert: Am 15. November von der unweit Meyerslegde in der Außenweser gestrandeten deutschen Schunerkuff „Tomma Rar pitan Janssen, vier Personen durch das Rettungsboot gerettet.

Larnaca (Cypern), 15. November. Die Stadt Limassol ift nach einer Meldung des „R. B.“ dur ÜVeberschwemmungen zerstört worden. 21 Personen sind dabei ums Leben getommen.

Das von dem Vorstand für die Veranstaltung dieser Ausstellungen

Neues Theater.

von Beaumarchais. von Ludwig Fulda. Sonntag:

Anfan

gleich- In Scene | gesegt von Sigmund Lautenburg. randt. Dirigent :

Anfang 72 Uhr. für Volksunterhaltung vergeben.

Refidenz - Theater. 9 Anfang 7 Uhr. Unterpräfekt.

Märchenspiel in 3 Bildern von

Jacobson. Anfang 7{ Uhr. Sonntag und folgende Tage: präfefkt, Villa Vielliebchen.

Ballet-Burleske in 2 Aufzügen von

einem Vorspiel von Golinelli.

maus,

Pentral-Theater.

Bädlers. Josefine Dora. O, diese Berliner! Große und Tanz in 6 Bildern (nach durch Berlin“) von Julius Julius Einödshofer. Anfan Sonntag : Dieselbe Vorstellung.

ley’s Taute.

7x Uhr. Sonntag: Dieselbe Vorstellung.

Konzerte.

ustay Davis. Musik von Bemer

In Scene geset von Julius | Mittwoch, den 21. November, er Federmann.

Schiffbauerdamm 4a. /5.

Sonnabend: Figaro’s Hochzeit. Lustspiel in 5 Akten

Neu rie und bearbeitet L.

nntag: Zum ersten Male: Das neue Stück.

Lustspiel in 4 Akten von Hugo Lubliner. In Scene

Die Nachmittags-Aufführung is an den Verein

Blumenstraße Nr. 9.

Direktion : Sigmund Lautenburg. Sonnabend: Der Schwank in 3 Akten von Leon Gaudillot. Deutsch von Max Schönau. Vorher : Villa Vielliebchen. Lustspiel in 1 Akt von Benno

Theater Unter den Linden. Behrenstr. 55/57. Direktion : Julius Frißshe. Sonnabend : Meifener Porzellan. f Leo Ballet in 1 Akt und

2 Musik von Hellmes- berger junior. Arrangiert vom Balletmeister Louis Gundlach. Vorher: Die Fledermaus. Operette in 3 Akten von Johann Strauß. Anfang 75 Uhr. Sonntag: Meiftner Porzellan. Die Fleder-

Adolph Ernst-Theater. Sonnabend: Char- Schwank in 3 Akten von Brandon Thomas. Vorher: Die ewige Braut. Lieder- spiel mit Tanz in 1 Akt von W. Mannstädt und I. Kren. In Scene geseßt von Ad. Ernst. Anfang

Konzert-Haus. Sonnabend: Karl Meyder- Operetten- und Walzer-Abend. bends 7} Uhr: Geistliches Konzert, unt. Mitwirk. d. Konzert- haus-Chors. „Stabat Mater“ von Roffini. Entrée: 1 #, nummeriert 1 M 50 4, I. Rang nummeriert 3 H, unnummeriert 2 M, I. Rang 75 s.

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Sing-Akademie. Sonnabend, Anfang 8 Uhr.

Drittes Konzert mit Orchester von Willh' Burmester.

Saal Bechstein. Linkstraße 42. Sonnabend,

Anfang 74 Uhr: Lieder-Abend von Caccilic: Kloppenburg.

Zirkus Renz (Karlstraße). Sonnabend: Tjo-

Ni En. Sensationelle Tänze, u. a. les grelots vivants, jeu des barbichons. Die Manége in 2 Minuten zur Bühne verwandelt. Außerdem: der ostpr. Hengst Blondel u. Monstre-Tableau von 60 Pferden, vorgef. v. Dir. Fr. Renz; Konkurrenz- schule, ger. v. Frau Renz-Stark u. Frl. Wally Renz; d. kaukas. Jockey Wassiliams; der sensation. D Ion Mr. Jules Keller; die Clowns

ebr. Villaud 2c. Anfang 74 Uhr.

Sonntag, Nachmittags 4 Uhr (ermäßigte Preise): Siehe Plakate: Komiker-Vorstellung. Croissance- électrique. Abends 74 Uhr: Tjo Ni En.

VEOCR I U M E D DERECGS E Cr R I ICEK I R A R N ES R I E E

Familien-Nachrichten. Verlobt: Freiin Editha von Buddenbrock mit Hrn.

Der Unter-

Alte Jakobstraße Nr. 30. Zcuvtitiann A d cia Direktion : Richard Sul. Emil Thomas a. G. Anna | fein (Feautfurt e O) afen Fine von Finck onnabend: Zum 76. Male. ofe mit Gesang lingré’s „Reise reund.

+ Uhr.

tein (Frankfurt a. O.). Verehelicht: Hr. Adolf von Quillfeldt mit Frl. Eugenie Valette (Essen a. Ruhr— Berlin). Geboren: Eine Tochter: Hrn. Prem. - Lieut

Musik von | Frhrn. von Henneberg (Spandau).

Verantwortlicher Redakteur : J. V.: Siemenroth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlífn.

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags-- Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Fünf Beilagen (einschließlih Börsen-Beilage),

und die Bekanutmachuug der Hauptverwaltung:

der Staatsschulden, betreffend die Niederlegung

der im Etatsjahre 1893/94 durch die Til-

gungösfouds eingelösten Preußischen Staats- \chuldeudokumente, G

sowie das Verzeichniß der gezogenen Pfand-

briefe der Bayerischen ypotheken- und

Wechselbank.

ürsten von Pleß als Vorsitzendey |

den,

Erste Beilage

zuin Deulschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

M 271.

Berlin, Freitag, den 16. November

Literatur.

Ge S i

ff. Publikationen aus den Königlich preußischen Staats-Archiven. 59. Band. Politische Korrespondenz des Kurfürsten Albrecht Achilles. Herausgegeben und er- läutert von Felix Priebatsh. 1. Band 1470—74. Leipzig, S. Hirzel, 1894. 25 ( Unter den Hohenzollern des 15. Jahr- hunderts, die im Besiß der fränkishen Stammlande und der Mark Brandenburg sih nit mit der Stellung mächtiger Territorialherren begnügten, Dora auf die Angelegenheiten Gesammt-Deutschlands Einfluß zu üben suchten, ist der leßte und zuglei der bedeutendste Albrecht Achilles. Das 15. Jahrhundert ist die Zeit der strafferen Konsolidation der Territorien; es kommt eine neue Verwaltung, eine neue Steuerpolitik und eine neue Diplomatie auf. Jn allen diesen

Dingen war Albrecht, zunächst nur Markgraf von Ansbach und

Baireuth, ein Vorbild für seine Zeitgenofsen: ein vortreffliher Haus- iee V Aae er streng die Rebnungen feiner Amtleute, seine Administration war in musterhafter Ordnung, und als Diplomat war er der gefürchtetste Unterhändler und bewandert in allen politischen Verhältnissen wie kaum ein zweiter in Deutschland. In der aus- wärtigen Politik stand er, getreu den Träditionen feines Hauses, in den ewigen Kämpfen, die bei der Unfähigkeit Kaiser Friedrih's IIL., den Landfrieden zu wahren, das Jahrhundert erfüllten, durhweg auf der Seite des Kaisers. Vermöge seiner persönlihen Bedeutung übte er da einen weit größeren A auf die Schicksale des Reichs, als den realen Grundlagen feiner Macht entsprah. Noch mehr stieg seine Bedeutung, als er nach der Abdankung seines Bruders Friedrichs II. die Mark Brandenburg mit der Kurwürde übernahm und damit alle Besißungen seines Vaters wieder in einer Hand ver- einigte. In der Mark harrten seiner neue Aufgaben. Dort hatte Friedrich die Grundsäße der neuen Regierungékunst noch niht zur Anwendung bringen können; nah alter Weise hatte er mehr als großer Grundhecr denn als Staatsmann die Verwaltung geführt und hierdurch bei vielen fostspieligen und nit immer erfolgreichen kriegerishen Unternehmungen eine ziemlihe Schuldenlast angehäuft, zu deren Abtragung die Mittel fehlten, da die Stände neue Einnahmequellen nicht eröffnen wollten. Durch geshickte Unterhandlung erreichte nun Albreht die Bewilligung einer Steuer, der „Landbede“, und außerdem hoffte er, die Einkünfte dur Zolledikte zu erhöhen. Hier fand er aber heftigen Widerstand, und Jahre vergingen, ehe eine Einigung erfolgte; immerhin aber war der Grund zu einer geordneten Finanzwirthschaft gelegt. Nach außen nahm Albreht's Politik nah der Verstärkung seiner acht einen neuen Aufschwung. Sein Hauptziel war die Erwerbung Schlesiens, zu welhemZwecke er mit dem Herzog von Glogau eine Erbverbrüderung f chloß. Dieselbe Politik verfolgten aber seine Nachbarn, die sächsishen Herzöge, und so traten die Hohenzollern im Norden zu den Wittinern in einen ähnlichen Gegensaß, wie sie im Süden zu den Wittelsbachern standen. Dem Kaiser blieb Kurfürst Albreht nah wie vor ein treuer Berather und Helfer. Der heftigste Feind des \{chwachen und fast besißlosen Friedrih war König Matthias von Ungarn, der im Donauthal ein großes Reich begründet hatte, in Schlesien um sich griff und bereits auh grd Prag und Wien seine Hand ausstreckte. Albreht erkannte die Gefahr, die den Deutschen von dem thatkräftigen Magyarenherrscher drohte, wohl und suchte daher ein Bündniß zwishen dem Kaiser, Polen und Böhmen zu stande zu bringen, um den UVebergriffen Ungarns mit den Waffen entgegenzutreten. Wie im Osten, hatte sih auch im Westen ein neues Reich, das burgundische, gebildet und strebte wie jenes nach Eroberungen auf deutshem MReichsboden. Der Kaiser wäre nicht abgeneigt gewesen, dem Herzog Karl dem Kühnen Reichsgut abzutreten, wenn er dafür Hilfe gegen Ungarn erhielt, aber die Unterhandlungen darüber führten niht zum Ziele; es kam zum Bruch und Karl fiel in Deutschland ein. Albrecht hatte an diesen burgundischen Verhandlungen wenig Antheil genommen, nun aber wurde er die Seele aller Bestrebungen, ein großes Neichsheer zu sammeln, den Angriff ‘des Burgunders zurückzushlagen und dann mit der versammelten Kriegsmacht gegen Ungarn zu ziehen. Mit dem Ausblick auf diese Verwickelungen {ließt der vorliegende Band. Die weitverzweigten Unterhandlungen wie alle diplomatische Geschichte schr \{hwierig darzustellen schildert Priebatsh in ihren Hauptzügen ; freilich läßt hier und da die Uebersichtlichkeit zu wünschen. Für der- gleichen Darstellungen empfiehlt es sih, die einzelnen Phasen der Unterhandlungen durch Anführuñg der Daten genau zu bezeichnen. Dem Leser wird hierdurch das Verständniß bedeutend erleichtert. Der Urkundenanhang enthält über 1000 Urkunden und Regesten, meist Korrespondenzen Albreht’'s mit seinen Räthen, und ein Negister der vorkommenden Personen- und Ortsnamen.

Kirchliches. ; : :

In zierliher Ausstattung hat Nichard Mühlmann's Verlag in Halle eine neue kleine Sammlung von Predigten des D. H. Hoff- mann erscheinen lassen. Sie führt den Titel „Christblumen und enthält auf 79 Seiten in Duodezformat (Pr. geb. 1 4 20 H, bros. 80 „) zehn Ansprachen zu Christvespern. D. Hoffmann's edle Beredtsamkeit hat si bereits in einer Reihe von Predigtsamm- lungen erwiesen, die zum theil mehrfach haben aufgelegt werden müssen. Auch hier wieder erscheinen die Weihnachtsgedanken in ein- faher und do sehr zum Herzen sprehender Form. Wie des Ver- fassers Gemeinde in der Halleschen Laurentius-Kirche diese Neden gern D hat, fo aus der weitere Kreis, an den sie sich jeßt wenden, ie mit Dank aufnehmen.

Zur N en Wiederkehr des Geburtstags Gustav Adolf's ist im Verlage von Fr. Richter in Leipzig ein Werk er- schienen, welches geeignet ist, die Aufmerksamkeit kirchlicher Kreise in hohem Maße auf sih zu ziehen. Es betitelt sich „Gustav-Adolf- Stunden“ und enthält 38 Vorträge über Gustav Adolf und das Gustav-Adolf-Werk nach allen in Frage kommenden Gesichtspunkten. Aehnlih wie die sogenannten „Missionsstunden“ geben diefe „Gustav-Adolf-Stunden* Aufschluß über das Gesammtgebiet des nah dem großen Schwedenkönig genannten evangelischen Liebeswerks. Die hervorragend\ten Theologen Deutschlands wie Ober-Konsistorial- Rath D. Dibelius in Dresden, General-Superintendent D. Schuster in Hannover, Ober-Konsistorial-Rath D. Burger in München, Geheimer Kirhen-Nath D. Frie in Leipzig, Ober-Konsistorial-Rath D. Reichard in Posen, Superintendent Trümpelmann und Militär-Oberpfarrer Dr. Hermens in Magdeburg, Pfarrer D. von 1 gg in Wien, Superintendent D. Großmann in Grimma, Professor D. Witte in Schulpforta u. a. haben an dem Buche mitgearbeitet. Herausgegeben ist es von Pastor B lanckmeister in Dresden, dem Redakteur des Sächsischen „Gustay-Adolf-Boten“. Da das Buch in vorzüglicher Ausstattung und zu tet billigem Preise (3 M 50 H, eleg. geb. 4 4 50 y) erschienen ist, dürfte es sich auch vorzügli zu Weihnachtsgeschenken eignen. us

Dim melt

Planetographie. Beschreibung der im Bereiche der Sonne zu beobachtenden e von O. Lohse. Mit 16 in den Text ge- druckten Abbildungen. Verlag von J. I. Weber in L (In Original-Leinenband Preis 3 4 50 F.) Dieses Buch schildert die vhysikalishen Zustände der planetarischen Körper, soweit deren Kenntniß dur die astronomishe Forshung bislang gefördert worden ist, Der Verfasser, ein in Fachkreisen bekannter Astronom, hat dem interessanten Stoff eine Form gegeben, welche das kleine Werk für einen größeren Leserkreis geeignet maht. Aber auch solche, die mit dem Stuvium der Astronomie {hon vertrauter sind, werden die

engeren Kreis der Fachleute ein höheres Interesse; Kreise gebildeter Literaturfreunde wendet sich e einer Monographie, die unter dem Titel „Karoline von Günde- rode und ihre Freunde“ bei der Deutshen Verlagsanstalt in Stuttgart jungen Jahren gestorbene Dichterin besißt längst unser Interesse ni mehr noch bervorragenden Personen ihrer Zeit und besonders zum Brentano*schen Kreise gehabt hat. kurz vor ihrem tragishen Ende in vertrauter Freundschaft stand, hat ihrer Jugendfreundin ein literarishes Denkmal gesekt, das aber die Personen und Verhältnisse niht immer der historischen Wahrheit genau entsprechend darstellt. offenbar eine Lücke aus. einer großen Anzahl von Schriftstücken n die neues Licht über den Lebensgang Karolinens, j und Steel verbreiten, der ihr in den Jahren ihres literarischen

dem Leser Günderode ermöglicht, gewiß jedem Literaturfreund Befriedigung ge- währen wird, wendet \sich das Interesse doch hauptsächlih den von Geiger mitgetheilten Briefen hervorragender Personen zu, unter denen wir Friedrich Karl von Savigny, den berühmten Nechtsgelehrten und späteren preußishen Minister, ; ) Brentano, die spätere Gattin Achim's von Arnim, und Clemens Brentano nennen. zur Kennzeihnung ] 5 der Zeit um die Wende des Jahrhunderts; die Gestalt der Günderode aber wird klar aus der Umgebung herausgehoben, und die objektive Charakteristik, die durch Anführung einiger threr Gedichte an An- shaulihkeit gewinnt, erweckt unsere mens{liche Theilnahme. Buche verleiht ein Porträt der Dichtecin einen erfreulihen Schmuck.

eine tiefe und nachhaltige Wirkung zu erzielen.

Schrift nicht, ohne neue Anregungen gewonnen zu haben, aus der Hand legen. Das mit naturgetreuen Abbildungen ausgestattete Buch, welches einen Band (9) von „Weber's Naturwissenschastlihec Biblio- thek“ bildet, sei daher allen empfohlen, welhen die Zeit dazu ver- gönnt ist, ihren Blick bisweilen von dem irdischen Getriebe hinweg nach der Himmelswelt und ihren Wundern zu richten.

/ E L » Literarishe Spezialforschungen haben häufig nur für den an die weiteren udwig Geiger mit

(Leipzig, Berlin, Wien) erschienen ist. Die in

sondern fast

durch ihre zu literarisch

dur die

allein literarischen Arbeiten,

Beziehungen, die sie

Bettina von Arnim, zu der die Günderode bis

Hier füllt die Arbeit Ludwig Geiger's Der Verfasser ist zufällig in den Besitz über ihre Schicksale und den

chaffens zur Seite stand. Während die ganze Arbeit Geiger's, die ein Urtheil über das Wesen und den Charakter der

tUsette Nees, geb. von Mettingh, Bettina

Diese Briefe bieten zugleich einen neuen Beitrag der gesellshaftlihen und literarishen Sitten

Dem

Unterhaltung. Aus der Feder Charlotte M. Yonge?'s, der wohlbekannten

Verfasserin des weit verbreiteten Romans „Der Erbe von Redclyffe“ erschienen im Verlage von Fr. Richter in Leipzig soeben in neuen Auflagen: „Die Taube im Adlerhorst", eine Geschichte aus vergangenen Tagen (3. Auflage; Preis geh. 3 #4, eleg. geb. 4 46) und „Ein Maßliebchenkranz“, eine Familienchronik (3. Auflage; Preis geh. 4 M, eleg. geb. 5 M). l | 1 die Verfasserin abermals den Beweis, wie sehr sie die Hohschäßung verdient, welhe sie in England, ihrer Heimath, ( beschränkt ih auf die Schilderung des Lebens am häuslichen Herd, in der ]

Meifterin der erzählenden Kunst und versteht, ohne zu unnatürlichen,

In beiden Romanen liefert uns

genießt. Sie amilie; aber innerhalb dieses Rahmens ist fie eine wirkliche

geschraubten Effekten und künstlihen Nervenershütterungen zu greifen, Die gehaltvollen, dem Leser nicht | bloß Genuß, fondern bleibenden Gewinn für die ganze Lebensanschauung bringenden Erzählungen dürfen Frauen und Töchtern angelegentlih empfohlen werden.

Land- und Forstwirthschaft.

Wie wichtig für den Gärtner wie für den Landwirth das fleißige Umgraben des Bodens ist, ist neuerdings auf streng wissenschaftlichhem Wege durch zahlreihe, mühevolle Untersuchungen nachgewiesen worden. Man weiß {on seit längerer Zeit, daß der Gehalt des Ackerbodens an Stickstoffverbindungen, auf deren Anwesfen- heit hauptsächlih reihe Ernteerträge zurückzuführen find, ein außer- ordentlih beträhtliher genannt werden muß. Derselbe s{chwankt nämlih, das Gewiht des Bodens eines Hektars zu etwa 4000 t angenommen, zwishen 4000 bis 8000 kg pro Hektar. Da man nun weiß, daß zu einer guten Ernte, je nah der Frucht, niht mehr als 100 bis 150 kg Stickstoff per Hektar nothwendig sind, so ist es do gewiß sehr zu verwundern, daß dent Boden {ährlih so große Mengen von Düngemitteln, vor allem Kali- salpeter, zugeführt werden müssen. Man darf eben auf der anderen Seite au nicht vergessen, daß die während eines Jahres im Boden gebildeten Stickstoffverbindungen in demselben nie fest zurückgebalten, sondern dur den Regen und vor allem den |{melzenden Schnee gelöst und dann dur die Drainagewässer hinweggeführt werden. Diesen Gehalt der ODrainagewässer an asfsimilierbarem, für die Pflanze direkt verwerthbarem Stickstoff hat nun P. Dehérain („Le travail de la terre et la nitrification“ in „Comptes rendus des séances de l’Académie des sciences de Paris“ Tome CXVI No. 20 p. 1091—1097) genau berechnet. Er fand, daß der Gehalt an Stickstoff, der durch die Drainagewässer aufgenommen und weg- geführt wird, während cines Jahres von einem Hektar gedüngten Bodens 139,33 kg, von einem ungedüngten Boden 83,94 kg beträgt. Bei den meisten unserer Feldfrüchte kommt es dann aber ferner auch niht darauf an, wieviel der Boden während des ganzen Jahres an Stickstoff besitzt, ‘fondern wieviel er im Frühjahr und Sommer besißt, während der hauptsählihen Vegetationsperiode der Pflanzen. Und da zeigt es si, daß der Gehalt ein zu geringer ist, und hieraus erklärt sih denn au der rge Verbrauch des Kali- salpeters, welher in Europa jährlich ungefähr 500 000 t beträgt. Dehérain untersucht nun, ob es möglih ist, im N im Ackerboden eine so energische Nitrifikation ervorzu- rufen, daß die hohen Ausgaben für die Kalijalze beschränkt oder gänzlih unterdrücklt werden können. Er ftellte deshalb seine Versuche in der s an, daß er Proben von den verschiedensten Böden analysierte : von solchen, die gänzlich unbehandelt geblieben, ferner von anderen, welhe, mehrfach zerkleinert, der Luft ausgeseßt und feuht gehalten worden waren. Es ergab fih hieraus nun erstens, daß die Böden bei einer ersten Unterfuhung höhere Stik- stoffwerthe zeigten, als bei einer Untersuhung, die einige Monate später ngetteltt wurde das Verhältniß stellte fich etwa wie 3:1 —; zweitens aber ging zweifellos hervor, daß der Stick- stoffgehalt der sorgfältig bearbeiteten Böden 20 bis 30 mal höher ist, als derjenige von unbearbeiteten Böden. Eine möglichst ese Zerkleinerung des Bodens zur richtigen Zeit, dem Frühjahr, ist also das Mittel, um ohne Düngemittel den Stikstoffgehalt der Erde in ganz außerordentliher Weise zu erhöhen. Auch hier ris es sih wieder, daß die Praxis der Theorie {hon lange vorausgeeilt ist. Und doch sind die Untersuchungen des Verfassers von hohem Werth, denn sie machen es zweifellos, daß je höher die intensive Bearbeitung eines Bodens geht, um so höher auch die Erträge von demselben sein müssen. E soll der Boden möglichst tief umgepflügt werden, damit die Scholle ret ausgiebig dem Einfluß der Atmosphärilien ausgeseßt wird, und dann bis zum Frühjahr ruhen. Vor der Einbringung der Saat müssen dann aber die Zerkleinerungsarbeiten in ausreichendster Weise vorgenommen und dieselben so lange fortgeseßt werden, als es die beranwachsende Saat erlaubt. Gewiß ist auc, daß mae der jeßigen Zerkleinerungsmaschinen ihren Zweck nicht in genügender Weise erfüllen und durch bessere erseßt werden follten.

1894,

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr \ind am 15. d. M. gestellt 12096, nicht reck{t- ¡eitig gestellt 165 Wagen. s

__ In Oberschlesien sind am 14. d. M. gestellt 5467, nicht recht- zeitig gestellt keine Wagen.

Zwangs-Versteigerungen.

Beim Königlihen Amtsgeriht 1 Berlin stand am 15. November das Grundstück, in der Gneisenaustraße 69 be- legen, dem Rentier August Kruse gehörig, zur Versteigerung ; Fläche 7,16 a; Nußungswerth 10 800 6, Mindestgebot 152 000 4; für dieses wurde der Kaufmann Paul Schwandt zu Groß - Lichterfelde Ersteher. Vertagt wurde das Verfahren der Zwangöversieigerung wegen des Jährheß"\{chen Grundstücks, Antonstraße 27/28.

Beim Königlichen Amtsgericht 11 Berlin standen die nahbenannten Grundstücke zur Versteigerung: Das im Grundbu von Wilmersdorf Band 41 Blatt Nr. 1246 auf den Namen des Maurerpoliers (Bauunternehmers) Franz Busch zu Deutsch- Wilmersdorf eingetragene, zu Deutsch-Wilmersdorf an der Pfalzburgerstr. belegene Grundstück; Fläche 5,84 a; Mindestgebot 913 H; für das Meistgebot von 129 650 4A wurde die Deutsche Grundschuldbank Dorotheenstraße 95/96, Er- steherin. Das im Grundbu} von Deutsch - Wilmersdorf Band 39 Blatt Nr. 1175, auf den Namen des Bau- unternehmers Hermann Baecker eingetragene, zu Deutsch- Wilmersdorf, an der Gravelottestraße, belegene Grundstück; Fläche 9,82 a; Mindestgebot 800 4; für das Meistgebot von 94000 M wurde der Kaufmann Emil Baade zu Berlin, Breitestraße 25/26, Ersteher. Das im Grundbuch von Schöneberg Band 36 Blatt Nr. 1370, auf den Namen des Zimmermeisters August Reichert eingetragene, zu Schöneberg, an der Siegfriedstraße belegene Grundstück; Fläche 14,45 a; Mindestgebot 232 546 4; für das Meistgebot von 232 550 A wurde der Kaufmann Wilhelm Wolff zu Berlin, Behrenstr. 52, Ersteher. Das im Grundbu von Schöneberg Band 46 Blatt Nr. 1672 auf den Namen des Maurer- meisters Hermann Schwa eingetragene, zu Schöneberg, an der Akazienstr., belegene Grundstück; Fläche 9,26 a; Mindestgebot 710 M4; für das Meistgebot von 202 000 Æ wurden die Bankdirek- toren Eduard Sanden zu Potsdam und Paul Pochmüller zu Charlottenburg, Leibnizstr. 61, Ersteher. Aufgehoben wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung wegen des Grundstücks- zu Schöneberg, an der Sedanstr., belegen, der Handelsgesellschaft Schmidt & Brennicke gehörig.

In der ordentlihen Generalversammlung der Schultheiß? Brauerei Aktien-Gesellschaft vom 15. d. M. wurde der Geschäftsberiht des Vorstands entgegengenommen und die Verthei- [lung einer Dividende von 120/69 beschlossen. Alsdann wurde dem Vorstand und dem Aufsichtsrath die Entlastung ertheilt. In den Aufsichtsrath wurden die statutengemäß ausscheidenden Mitglieder wiedergewählt. Ferner wurde beshlossen, das Aktienkapital um den Betrag von 600 000 4 in 600 Stück Aktien zu 1000 , auf den Inhaber lautend, zu erhöhen und diese Aktien den Aktionären zum Kurse von 1509/6 derart zur Verfügung zu stellen, daß auf je 9000 4 alte Aktien eine neue Aktie à 1000 4 zu beziehen ist. Die neuen Aktien sollen gleichmäßig mit den alten Aktien an dem Erträgniß des Geschäftsjahrs 1894/95 theilnehmen. Die e Bd der Dividende findet vom 1. Dezember d. J. ab bei der Deutschen Bank in Berlin statt.

Magdeburg, 15. November. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker exkl., von 92 %/ —,—, neue 10,25—10,30. Kornzudcker exkl, 88 9/7 Rendement 9,75—9,80, neue 9,75—9,85, Nachprodukte exkl., 75 9/0 Rendement 7,00—7,85. Ruhig. Brotraffinade I 23,00. Brot- raffinade I1. 22,75. Gem. Raffinade mit Faß 22—23,00. Gem. Melis I mit Faß 21,00. Ruhig. Rohzuckter I. Produkt Transito f. a. B. Pa pr. November 9,60 bez., 9,622 Br., pr. Dezember 9,62

ez, 9,65 Br., pr. Januar-März 9,824 bez., 9,85 Br., pr. April- Mai 10,00 Gd., 10,05 Br. Ruhig. :

Leipzig, 15. November. (W. T. B.) Kammzug-Termin-

handel. La Plata. Grundmuster B pr. November 2,90 4, pr. Dezember 2,927 4, pr. Januar 2,95 #, pr. Februar 2,975 #4 pr. März 2,974 4, pr. April 2,975 #4, pr. Mai 3,00 4, pr. Jun 3,027 Æ, pr. Juli Ua M E ua 3,073, per September 3,10. ver Oktober 3,10. Umsay g. , Bremen, 15. November. (W. T. B.) Börsen-S(luß-Bericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle On der Bremer Petroleum-Börse.) Ruhig. Loko 4,90 Br. Baumw olle. Anziehend. Upland middl. loko 283 §. Schmalz. Fest, aber ruhig. Wilcor 39 „H, Armour shield 384 4, Cudahy 39 Z, Fairbanks 30 §. Wolle. Umsaß 83 Ballen. Speck. Fest, aber ruhig. Short clear middl. loko 37, per Dezember-Januar —. Taback. Umsaß: 209 Kisten Sccedleaf, 18 Packen Havannah, 30 Faß Kentucky. L

Wien, 16. November. (W. T. B.) Ausweis der Südbahn in der Woche vom 5. November bis 11. November 882 827 Fl.

Mehreinnahme 11 871 Fl. E O 15. November. (W. T. B.) Serienziehung der Un- garischen 100 Fl.-Loose: 244 273 348 613 647 653 699 723 994 975 978 986 1100 1501 1510 1592 1710 1868 1900 2122 2135 9180 2230 2632 2967 3016 3141 3281 3300 3348 3397 3411 3494 3620 3683 3723 3771 3909 4023 4131 4158 4300 4750 4838 4976 5049 5072 5155 5406 5488 5899. 150 000 FI. fielen auf Ser. 4158 Nr. 36, 15 000 Fl. Ser. 5899 Nr. 34, 5000 Fl. Ser. 273 Ne. Zl London, 15. November. (W. T. B.) An der Küste 1 Weizen- ung angeboten. M 96 9/0 Sab er loko 123 ruhig, Rüben-Rohzucker loko 9& matt. Chile-Kup fer 40, pr. 3 Monat 405. Liverpool, 15. November. (W. T. B.) Offizielle Notie- rungen. American good ordin. 23, do. low middling 25, do. middling 31/32, do. good middling 39/16, do. middling fair 38, Pernam fair 37/16, do. good fair 33, Ceara fair 37/16, do. good fair 38, Egyptian brown fair 38, do. do. good sair 4/16, do. do. good 43, Peru rough good fair s, do. do. good 92, do. do. fine 6, do. moder. rough fair 44, do. do. good fair do. do. good 415/16, do. smooth fair 35/16, do. do, good” fair 37/16, G. Broach good 22, do. fine 33, Dhollerah good 24, do. fully good 28, do. fine 218/16, Oomra good 25, do. fully good 28, do. fine 218/16, Sade good fair 17, do. good 21/16, Bengal fully ood 24, do. fine 24. : j Öt abfoet: 15, November. (W. T. B.) Wolle eher thätiger, Be S Garn Gi in Stoffen wird gutes eshäft für Amerika erwartet. Amsterdam, 15. E, (W. T. B.) Java-Kaffee good ordinary 50. Bancazinn 407. : Kopenhagen, 15. November. (W. T. B.) Der Finanz- Minister Lüttichau \{loß, vorbehaltlich der Genehmigung des Reichstags, ein Uebereinkommen mit der Banque de Paris èt des Pays Bas, dem Crédit Lyonnais in Paris Hambro and Sons in London und Privatbanken in Kopenhagen über die

zu Berlin,

Emission von 20 Millionen Kronen dreiprozentiger uUn- eee Stadt-Obligationen zur Einlösung der alten