1894 / 284 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 03 Dec 1894 18:00:01 GMT) scan diff

1 27 MÉSE ta t-A Er T Arm a E Hrn arn È r de-s F Mr gu G 4 M L Ae

Menschen treten handelnd auf und fröhliche Dialogwendungen und Zachen erregende Situationsscherze verseßen die Zuhörer und Zuschauer in eine behagliche, heitere Stimmung. „Halali“ fügt sh in seiner Komposition ganz den vorangegangenen bekannten Mustern an; es ist eine fröhliche Jagdgeschidle, die fernab vom Getriebe der Großstadt in Feld und Wald eine moderne Widerspänstige im fkeckden Jagdkostüm zeigt, wie sie ihrem unabwendbaren Geschick entgegenwandelt, dem Geschick nämlich, von ihrem kühnen Gutsnachbarn nah flinker Jägerart durch die Liebe besiegt zu werden. Vor allem behagt der Hauch kühler Waldesfrishe und ländlicher Einfachheit, der das Stück durchzieht; die Menschen grübeln und sorgen nicht viel; ihre kleinen Kümmernisse und Schwächen wirken stets humoristisch, manhmal SIED, aber nie aufregend; so \tehen sie gesund und {chlicht da, das Lebén wie eine {chône Himmelsgabe in Freude und Leid dankbar hin- N Die Punkte der Einna, die etwa zu einem tiefer gehenden Konflikt, zur Ee rung starker Leidenschaften hätten Ver- anlassung geben können, hat der Dichter vorsichtig und geschickt umgangen. Die Darstellung wahrte den Charakter der Dichtung sehr glück- lich. Fräulein Poppe als Ellinor, die moderne Widerspänstige, ent- widelte leihte Grazie, {chlichte mädhenhafte Empfindung und einen aus den Kinderjahren natürli enen, jungfräulichen Troß; die Rolle des naiven und klugen Schwesterchens gab Fräulein von Mayburg zierlih und voll Schelmerei. Frau Schramm machte aus einer alten neugierigen Räthin eine Figur voll prächtiger Komik. ir Keßler (Georg Paris führte erfolgreih seine ernste Bestimmtheit und milde Ueberlegenheit ins Treffen, und Herr Herßer war als junger Referendar und Liebhaber \chlicht und fröhlich. Einen intriganten Verwalter zeichnete Herr Klein maßvoll und gewandt, und aus der Nolle eines ruhmredigen Studenten zog Herr Purschian so viel Komik, daß ihn lauter Beifall bei offener Scene dafür belohnte. Einen in „Jagdgeschichten“ E Förster {pielte Herr Grube und erzielte besonders dur einen gut nadhgeahmten oftpreußishen Dialekt manche heitere Wirkung. Der Verfasser wurde viele Male hervorgerufen.

Konzerte.

Im Saal Bechstein gab Fräulein A sta Casperschock am Sonnabend unter dem lebhaften Beifall der zahlreichen Hörer ihren ersten Lieder-Abend. Die junge Dame besißt eine wohlklingende, Stube und ausdruck8volle Sopranstimme, mit der sie Lieder von Schubert, Franz, Rubinstein, Brahms u. a. im ganzen mit {önem Gelingen zu Gehör brachte, wenn auch die Jntonation nicht immer völlig rein und tadellos war. Herr Arthur Speed, der in dem Konzert als Pianist mitwirkte, zeigte neben einer tüchtigen Technik eine temperamentvolle Auffassung und klare Vortragsweise.

Die Altistin Clementine Engelmann, die durh ihre künst- Lerishen Leistungen bereits wohlbekannt ist, ließ sich am Sonntag im Saal Bechstein hören. Sie begann mit zwei altitalienischen Ge- fängen von Vaccay und Paisiello, denen sie noch Lieder von Schubert, E. E. Taubert, Bungert, Ida Becker, W. Eiye, H. Hofmann und Rubinstein folgen ließ. Mit klangvoller, wohlgeschulter Stimme und mit tief eingehender Vortragsweise verband sie zugleih Reinheit der Intonation und musterhafte Deutlichkeit der Aussprache, die die Künstlerin selbst im leisesten piano bewahrte. Das zarte Wiegenlied von Eiße wurde wiederholt. Der stets gern gehörte Cellist Dtto Hutschenreuter unterstüßte das Konzert durh

“einige Piècen von Molique, Schubert, Henriquez, Sitt und Fiten-

hagen, denen er noch den „Springbrunnen" von Davidoff hinzufügte. Sâämmtlichen Vorträgen wurde reicher Beifall zu theil.

Im Königlichen Opernhause wird morgen Humperdinck's xOnjel und Gretel“ gegeben. (Hänsel: Fräulein Rothauser, Gretel : Fräulein Dietrich.) Kapellmeister Weingartner dirigiert. Hierauf folgt das Ballet „Die Puppenfee“ (Damen dell’Era, Urbanska, Stoßmeister, Fey Herren Burwig, Quaritsch).

Im Königlichen Schauspielhause gelangt morgen das

Reler. “halali“ (Damen Poppe, von Mayburg, Schramm, Herren e

ler, Klein, Purschian, Grube, D und das Genrebild

ilitärfromm“ N Lindner) zur Aufführung. Am Mittrooch eht anläßlih der Schlußsteinlegung des Deutschen Neichstag8gebäudes Yeinrih von Kleist’'s „Hermannsschlaht“ in Scene.

Im Lessing-Theater haben die Vorbereitungen für Victorien Sardou’'s Schauspiel „Gismonda“, welches kurz vor Weihnachten zur ersten Aufführung gelangen foll, ihren Anfang genommen.

Das Programm des am Mittwoch in der Heilig-Kreuz- Kirche (am Iohannistish) stattfindenden Konzerts zum Besten der inneren Ausshchmückung der Lutherkirche bringt an Vokalwerken das Duett „Denn in seiner Hand“ aus Mendels\ohn's „Psalm 95“, das „Vater Unfer“ für Sopran von C. Krebs, Gesänge für Alt von Beethoven und Radecke, Orgelwerke von Bach, Rhein- berger und Guilmant, und Violinkompositionen von Mozart, Albert Becker und Bach. Die Ausführungen übernehmen die Sängerinnen Frau Betty Waibel und Fräulein Annie Duncker fowie die N , Th. Krelle (Violine) und Bernhard Irrgang (Orgel),

ür die nächste zweite Quartett-Soiróe der Herren Professor Carl Halir und Genossen. an demselben Abend (Saal Bech- stein) is folgendes Programm festgeseßt: Streichquartett A-mol1, op. 29 von Subert, Klavierquintett op. 99 von NRubinstein und Divertimento für zwei Violinen, Viola, Baß und zwei Hörner von Mozort. Den Klavierpart spielt Herr Ferruccio B. Busoni, den Baß übernimmt Herr Kämling, die Hörner die Königlichen Kammermusiker Herren Friy Lehmann und W. Richter. Im nächsten, V. Philharmonischen Konzert unter Richard Strauß? Leitung am 10. d. M. gelangt zum Gedächtniß Anton Rubinstein's die „Ozean-Symphonie“ des verstorbenen Meisters zur Aufführung. Die Novitäten des Abends sind d’Albert's Vorspiel zu seinem musikalischen Märchen „Der Rubin“ und Stenhammar's Klavierkonzert, vom Komponisten vorgetragen. Gesanglih wirkt Frau Professor Nicklaß-Kempner aus Wien mit.

Mannigfaltiges.

Das Augusta-Hospital beging, wie schon gemeldet, am Freitag Nachmittag mit dem Fahresfest zugleich die Feier seines 25jährigen B eftebens. Zu dieser Feier war Jhre Majestät die Kaiserin und Königin als Protektorin des Hospitals er- schienen, begleitet von der Hofdame Gräfin Keller und von den Kammerherren von dem Knesebeck und Graf Keller. Vie Oberin von Arnim mit den Schwestern und Pflegerinnen, die Aerzte und die Kuratoren, die Damen und Herren des Vorstandes des Frauen-Lazareth-Vereins, unter ihnen auch der Geheime Medizinal-Rath Dr. Küster aus Marburg, waren sämmtlich anwesend. Außerdem nahmen an der Feier theil vom Hofstaat weiland Jhrer Majestät der Kaiserin Augusta die Palastdame Gräfin Oriola und der Geheime Legations-Rath von Mohl; ferner waren erschienen Staats- Minister Delbrück, General-Superintendent Faber, Superintendent Schönberner, Pfarrer Dürselen, der frühere Hausgeistlichhe, Pastor Schliep, die Aebtissin von Jena aus Halle, die Oberinnen Bethaniens, des Elisobeth-Kinderhospitals und des Magdalenenstifts sowie viele andere Freunde und Gönner des Hauses. Ï

Die Festpredigl in der Kapelle hielt der Hausgeistliche, Pastor Platz, welcher als Text den von der hochseligen Kaiserin dem Hospital verliehenen Wahlspruch zu Grunde legte: „Seid fröhlich in Hoff- nung, geduldig in Trübsal, haltet an am Gebet.“ Nach Beendigung des Gottesdienstes wurde im Konferenzsaal und in den anstoßenden Räumen Thee gereicht, wobei Jhre Majestät die Kaiserin Cercle abhielt. Nachdem die Kaiserin das Hospital verlassen hatte, gelangten die von Aller- höchstderselben sowie von Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin von Baden an den Vorstand und das Kuratorium gerichteten Glück- wunshschreiben zur Verlesung, worauf sofort an die Großherzogin ein Dankes-Telegramm nach Baden-Baden abgesandt wurde.

Das Ie kann auf die seit dem Tage der Ein- weihung, dem 27. Dezember 1869 verflossene 25 jährige Wirksam- keit mit großer Befriedigung zurückbliden. Im Anschluß an die durch den Krieg , von 1866 hervorgerufene Thätigkeit des Frauen-Lazareth- Vereins .aus der Fürsorge der Kaiserin Augusta als eine Lieblings\höpfung derselben begründet, hat #sch das Augusta- Tan yon kleinen Anfängen zu einer im Auslande wie im Inlande

ochangesehenen ösffentlihen Heilstätte entwidelt. Mehr als 34 000 Patienten, darunter über 2090 ganz unentgeltlih, viele andere zu ermäßigten Sägen, sind im Augusta - Hospital während dieser Zeit behandelt und verpflegt worden; daneben haben in der mit dem

ospital verbundenen Poliklinik! zabllose. arme Kranke unentgeltlich

Lilien Rath, Medikamente und Beate erhalten; dne große Anzahl von E Krankenpflegerinnen if alljährlih in der Pflegerinnenschule des Hospitals ausgebildet.

__ Der Vorstand hat darauf verzichtet, aus Anlaß dieses Jubiläums öffentliche Veranstaltungen, wie Konzerte, Bazare und dergl. zum Besten des Hauses zu unternehmen. Dagegen hat er an den hiesigen Magistrat die Bitte um Gewährung eines einmaligen außerordent- lichen Beitrages zu dem bisher nur über geringe Mittel verfügenden Pensionsfonds für invalide Hospitalshwestern gerihtet und zu dem an Zweck Zirkulare an die Gönner des Hospitals versendet.

on Ihrer Majestät der Kaiserin sowie von der Großherzogin von

Baden sind zu diesem Fonds aus Anlaß des Jubiläums je 5000 M gesenkt worden.

___ Behufs einer Nachfeier werden \sich am 27. Dezember im Christ- lichen Vereinshause, Wilhelmstraße 34, die Vorstandsmitglieder mit den Schwestern, den Pflegerinnen und dem übrigen Dienfstpersonal des Hauses, sowie mit anderen geladenen Gästen zu einem Theeabend vereinigen.

In Verbindung mit dem Rettungswesen will das Kuratorium der Berliner Unfallstationen bekannilih auch eine zweckmäßige Organisation des dazu gehörigen Transportwesens zur Durchfüh- rung bringen. Zu dem Zweck werden die vier Hauptstationen Nr. 1 bis IV, mit welchen Fuhrparke verbunden sind, durch direkte Telephon- [eitungen mit den anderen Unfallstationen verbunden, während die Hauptstationen an die in der Wilhelmstraße 38 von dem Mitgliede des Kuratoriums, Direïtor Max Schlesinger geleitete Zentralstelle direkten Fernsprehanshluß erhalten, damit von diesem Mittelpunkte aus die erforderlichen Dispositionen bei Massenunfällen getroffen werden können. Der Aufruf an die Berliner Aerzteschaft zur eventuellen Betheiligung an dem Dienste der Stationen hat freudigen Widerhall gefunden ; es haben fi die Herren Aerzte in überrashend großer Zahl zu diesem Hilfsdienste gemeldet, dessen Organisation thunlichst bald in die Wege geleitet werden wird. Die Unfallstationen dienen neuerdings auch einem weiteren humanitären Zweck, indem sie, dem Wunsche des betreffen- den Comités entsprechend, als die alleinigen Depots des für Unbe- mittelte bestimmten Diphtherie-Heilserums funktionieren.

Im Deutschen Sprachverein Berlin findet morgen Abend 847 Uhr im Gasthof zu den Vier Jahreszeiten, Prinz-Albrechtstraße 9, eine Vorlesung der Königlichen Hofschauspielerin Frau Marie Se e- bach aus den Dichterwerken von Goethe, Wildenbruh, Heine u. a. statt, Gäste sind willkommen.

‘Paris. Nach einer vom Kriegs-Ministerium veröffentlihten Statistik haben sich, der „Köln. Ztg.“ zufolge, unter den 343 000 im Fahre 1893 einberufenen Rekruten, 22000 befunden, die weder lesen noh schreiben können; ferner können 55 000 nur lesen oder nur schreiben, d. h. sie sind im stande, nothdürftig ihren Namen zu unterschreiben.

St. Petersburg, 1. Dezember. Gestern Vormittag stießen laut Meldung des „W. T. B.“ auf der Station Melitopol an der Losowo-Sebastopol - Eisenbahn zwei Güterzüge zusammen. Mehr als zwanzig Wagen und die Lokomotiven wurden zertrümmert. Von dem Dienstpersonal sind einige verwundet. Der Verkehr auf der Linie ift unterbrochen.

__ Nom, 2. Dezember. Jn den von dem Erdbeben heim- gesuhten Gegenden erhöhen wolkenbruchartige Regengüsse die angerihteten Schäden.

__ Brüssel, 2. Dezember. Die Caulille’she Forcitfabrik bei dem Miilitärlager von Beverloo ist, wie „W. T. B meldet, in die Luft geflogen und vollständig zerstört, Bisher wurden dret Todte und etwa zwanzig Verwundete aufgefunden.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

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vom 3. Dezember, Morgens.

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1) Reif. ?) Reif. Uebersicht der Witterung.

Die Witterung von ganz Europa steht unter dem Einfluß eines Hochdruckgebietes, dessen Kern mit 775 mm Barometerstand über Galizien und Ungarn liegi. An den Osftufern der Adria weht Sturm aus Oft und Südost, sonst ist die Luftbewegung allent- halben {wach, über Nord-Europa Bn südlich bis westlich, und südlih vom Nord- und Ost fegrele, wo der Lustdruck stark abgenommen hat, meist östlich. I Deutschland ist das Wetter im Norden mild und ftark neblig, im Süden heiter und kalt. In Süddeutschland, im Junnern Frankrei im nörd-

de , Tichen Oesterreich und in Ungarn herrscht Frostwetter.

Deutsche Seewarte,

Theater-Anzeigen.

Königliche Schauspiele. Dienstag: Opern- haus. 257. Vorstellung. Hänsel und Gretel. Märchenspiel in 3 Bildern von Engelbert Humper- dinck. Text von Adelheid Wette. In Scene ge]eßt vom Ober - Regisseur Teßlaff. Dekorative Ein- richtung vom Ober-Inspektor Brandt. Dirigent: Kapellmeister Weingartner. Die Puppenfee. Pantomimisches Ballet-Divertissement von Haßreiter und Gaul. Musik von Josef Bayer. In Scene geseßt vom Balletmeister Emil Graeb. Dirigent: Mujsik-Direktor Steinmann. Anfang 7# Uhr.

Schauspielhaus. 268. Vorstellung. Halali. Lust- spiel in 4 Aufzügen von Richard Skowronnek. In Scene geseßt vom Ober-Negisseur Max Grube. Militärfromm. Genrebild in 1 Aufzug von Gustav von Moser und Thilo von Trotha. Jn Scene ge* Lp gm Ober-Regisseur Max Grube. Anfang i f

Mittwoch: Opernhaus. 258. Vorstellung. Die Zauberflöte. Oper in 2 Akten von Wolfgang Amadeus Mozart. Dichtung nach Karl Ludwig Giesecke, von Emanuel Schikäneder. (Pamina: Fräulein Egli, vom Großherzoglichen Hof-Theater in Darmstadt, als Gast.) Anfang 7F Uhr.

Schauspielhaus. 269. Vorstellung. Die Her- mannss\chlacht. Ein Drama in 5 Aufzügen von Heinrich von Kleist. (Mit Benußung der Bearbeitung von Rudolph Genée.) In Scene geseßt vom Ober-Regisseur Max Grube. Anfang F Uhr.

Deutsches Theater. Dienstag: Die Weber. Anfang 7} Uhr.

Mittwoch: Hamlet.

Donnerstag: Die Weber.

Berliner Theater. Dienstag: Madame Saus-

Gêne. Anfang 7# Uhr. Mittwoch: Madame Sans-GSue. Donnerstag: Zum ersten Male: Der höchste Trumpf. Schwank in 3 Akten von Carl Laufs und Wilhelm Jacoby.

Lessing-Theater. Dienstag: Zwei Wappen. Anfang 7# Uhr.

Mittwoch: Zwei Wappen.

Donnerstag: Zwei Wappen.

Refidenz - Theater. Blumenstraße Nr. 9. Direktion: Sigmund Lautenburg. Dienstag: Zum 30. Male: Der Unterpräfekt. Schwank in 3 Akten von Leon Gaudillot. Deutsch von Mar Schönau. Vorher: Villa Vielliebchen. Lust- in 1 Akt von Benno Jacobson. Anfang

4 Uhr.

Mittwoch und folgende Tage: Der Unterpräfekt. Villa Vielliebchen.

Neues Cheater. Siffbauerdamm 4a./5. Dienstag: Komödianten ! Mittwoch: Figaro’s Hochzeit.

Friedrich - Wilhelmslädtishes Theater. : (Chaufseestraße 25/26.

Dienstag: Die Fledermaus. Operette in 3 Akten nah Meilhac und Halévy bearbeitet von C. Haffner und Rich. Genée. Musik von Johann Strauß. Negie: Herr Binder. Dirigent: Herr Kapellmeister Baldreich. Anfang 74 Uhr.

Mittwoch: Die Fledermaus.

Theater Unter den Linden. Behrenstr. 55/57. Direktion: Julius Fripshe. Dienstag: Jabuka von Iohann Strauß. Hierauf: Meißner Por- zellan. Anfang 75 Uhr.

Mittwoch: Neu einstudiert: Der lustige Krieg. Operette în 3 Akten von Johann Strauß. Hierauf : Bäállet.

Bentral-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Direktion: Richard Schuly. Dienstag: Emil Thomas a. G. Anna Bâckers. Josefine Dora. Zum 9. Male: O, diese Berliner! Große Posse mit Gesang und Tanz in 6 Bildern (nach Salingré's „Reise durch Berlin“) von Julius Preis Musik von Julius Einödshofer. Anfang

r.

Am 8. Dezember: Jubiläums-Wohlthätigkeits- Vorstellung (zum Besten des Unterstüßungsfonds des Vereins Berliner Presse): Zum 100. Male: O, diese Berliner!

Adolph Ernst-Theater. Dienstag: Char- ley’s Tante. Schwank in 3 Akten von Brandon Thomas. Vorher: Die ewige Braut. Lieder- pie mit Tanz in 1 Akt von W. Mannstädt und A e: In Scene geseht von Ad. Ernst. Anfang

r. | Mittwoch : Dieselbe Vorstellung.

Konzerte.

Konzert-Yaus. Dienstag: Karl Meyder- Konzert. Ouv. „Marco Spada“, Auber. „Die lust. Weiber v. Windsor“, Nicolai. „Figaros Hoch- zeit“, Mozart. „Sirenenzauber“, Walzer v. Wald- teufel. Berceuse f. d. Violine v. Renard (Herr Carnier), Klänge aus Steyermark f. Piston v. Hoch (Herr Werner).

Sing-Akademie. Dienstag, Anfang 8 Uhr: Konzert des Violinvirtuosen Soma Pick-Steiner,

unt. güt. Mitw. der Konzertfängerin Fräulein Marie

Bödcher aus Halberstadt u. des Pianisten Herrn Otto Bake. E

Saal Bechstein. Linkstraße 42. Dienstag, Anfang Uhr: Konzert von Johauna Gadski, unt. gef. Mitw. der Pianistin Frl. Emma Lohr a. Leipzig.

Pirkus Renz (Karlstraße). Dienstag: Tjo Ni En. Neue Musikeinlagen in d. sensationellen Tänzen les grelots vivants u. jeu des barbichons. Aden Zum ersten Male: Der Schulreiter Mr. Jules m. seinem Lipizaner Hengst Majestoso; das Apportierpferd Mohr ‘u. Hippol. Potpourri von 40 Pferden, vorgef. v. Dir. Fr. Renz: Grande Quadrille de la haute équitation, ger. von 6 Damen u. 6 Herren; d. sensation. Hand- Equilibrist Mr. Jules Keller; Major Burk m. seinen amerikanischen Militär - Exerzitien; d. beliebten Clowns Gebr. Villaud 2. Anfang 7} Uhr.

Mittwoh: Zum ersten Male: Konkurrenz-Vor- stellung, alle Nummern doppelt beseßt.

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Margarete von Oppen mit Hrn. S bicia: Carl Horn (Darmstadt—Berlin). rl. Hedwig Zechelius mit Hrn. Lieut. Lothar Ganse (Kreuzburg O.-S.—Krotoschin). Frl. Agathe Marsch mit Hrn. Pastor Siegfried Müller (Dittmannsdorf— Eisenberg). L

Verehelicht: Hr. Prem.-Lieut. Georg von Heyden mit Frl. Frieda Rittsher (Hamburg). Hr. Gymnasial - Oberlehrer Oskar Anders mit Frl. Elisabeth Derwroerny.

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Oberförster Albert Preuß (Friedrichsfelde bei Schwentainen, Ostpr.). Hrn. Alexander von Hartmann (Baumgarten bei Dramburg). Hrn. Prem.-Lieut. Hotop (Lang- fuhr). Hrn. Regierungs-Rath Blau (Ratibor). Eine Tochter: Hrn. C. von Uechtriß und Steinkirch (Berlin). Hrn. Prem.-Lieut. Egon von Nostiß (Osnabrück). Hrn. Prem.-Lieut. Johannes Rogalla von Bieberstein (Berlin). Hrn. Lieut. z. See yon Windheim (Kiel).

Gestorben: Fr. Julie von Podewils, geb. von Beyer (Berlin). Frl. Sophie Malotki von Trzebiatowski (Berlin). Hr. Amtsgerichts-Rath Hermann Weidlich (Ohlau). |

Verantwortlicher Redakteur : J. V.: Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Druck der Norddeutsden Buchdruckerei und Verlags- Anftalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sechs Beilagen : (einshließlich Börsen-Beilage). (18274)

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Erste Beilage

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zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

M 284,

Berlin, Montag, den 3. Dezember

Statistik und Volkswirthschaft.

Die preußischen Sparkassen im Jahre 1893 bezw. 1893/94.

(Stat. Korr.) Nach den vorläufigen Ergebnissen der Sparkafsen- \tatistik für das Jahr 1893 bezw. bei den nah dem staatlihen Rech- nungsjahre abschließenden Kassen für das Jahr 1893/94 wu fen die Einlagebestände der preußishen Sparkassen dur Zuschreibung von Zinsen um 100,66 Millionen und durch neue Einlagen um 911,79 Millionen Mark; da andererseits 813,91 Millionen an Einlagen wieder abgehoben wurden, ergab si ein Gesammtzuwachs von 198,54 Millionen Mark. Es sind damit zwar die hohen, über 200 Millionen hinaus- gehenden Zuwachsziffern der Jahre 1887 bis 1889 noch nicht wieder erreicht, dagegen diejenigen der beiden Vorjahre 1891 und 1892 mit 124,83 bezw. 145,03 Millionen Mark erheblih übertroffen. In allen Provinzen ergab sih ein Zuwachs {on dur den Ueberschuß der Neueinlagen über die Rückzahlungen. Der Gesammtbestand er- reihte am Schlusse des Berichtsjahres die Summe von 3750,23 Millionen Mark. Die erste Milliarde wurde im Jahre 1875, die zweite im Jahre 1884, die dritte im Jahre 1889 überschritten.

An Sparkassenbüchern wurden im Berichtsjahre 954 980 (im Vorjahre 897 176) neu ausgegeben und 671 238 (691 426) zurü- genommen; es iff also die Zahl der neu ausgegebenen Bücher erheblih gestiegen, während diejenige der zurückgenommenen fich vermindert hat. Gegen den Bestand am Schlusse des Vorjahres ergab sih ein Zuwachs um 280 192 Stück. Auch hier sind wieder die Ziffern der Jahre 1891 und 1892 mit einem Zuwachs von nur 180294 und 201826 Stück weit übertroffen, dagegen einige Zuwachsziffern aus den achtziger Jahren noch niht ganz wieder erreiht worden. Es sei übrigens daran erinnert, daß überall, wo bereits der größte Theil der Einwohner oder doch der Haushaltungen mit einem Sparkassenbuche versehen ist, der Fort- gang der Sparthätigkeit sh weniger in dem Zugange neuer Spar- assenbücher als in dem Aufsteigen vorhandener Bücher aus niederen in höhere Kontenklassen äußern wird. Unter solhen Umständen hat es nihts Auffälliges, wenn die Zahl der Sparkassenbücher nur noh langsam zunimmt und diejenige der auf kleine Beträge lautenden Bücher stehen bleibt oder gar sih vermindert. In Sreufen tritt allerdings, obgleich bereits auf jeden fünften Einwohner ein Spar- kaffenbuh entfällt, noch feine von beiden Erscheinungen hervor; die Zunahme der Bücherzahl bleibt andauernd eine sehr ansehnlihe, und auch die kleinen Konten haben daran entsprechenden Antheil. Es waren nämlich im Umlauf

am Schlusse M Dae Ua Re

Bücher mit des Berichts- Hundert- Vorjahres jahres theilen Einlage bis zu 60 Æ . . . 1755 635 1 832 260 4,36 «„ von über 60 bis 150 \ 965 225 1 008 185 4,45 100 74800. 890403 885 345 4,11 2000. 600 921478 960 789 4,27 2 e600 A 1451 127 1 536 824 5,91 Die Vermehrung war hiernach in allen Kontenklafsen eine ziem- lih gleihmäßige, und nur die Bücher mit mehr als 600 # erfuhren eine verhältnißmäßig viel größere Zunahme als die übrigen. Sie machten aber immer erst rund ein Viertel dér Gesammtzahl aus, nämlich 24,69 v. H., während 29,44 v. H. auf die Bücher bis 60 #4

"und 45,87 v. H., also annähernd die Hälfte auf die mittleren Konten

von 60 bis 600 Æ entfielen. Zur Arbeiterbewegung.

Aus dem Ruhrrevier wird der Beelinee „Bolks-Ztg.“ ge- schrieben: Dem alten (sozialdemokratishen Bergarbeiter-) Verbande fehlen bald die Gelder für die Verwaltung. Das Gehalt und die Kosten der Redaktion bleiben unverändert, während die Einnahme immer mehr und mehr zurückgeht. /

Aus Nürnberg meldet „H. T. B." nah der „Frkf. Ztg.“ zum Streit unter den sozialdemokratischen Parteiführern: Eine sozialdemokratische Parteiversammlung seßte die am Mittwoch abgebrochene Diskussion über den Parteistreit fort. Die Versammlung nahm mitunter einen stürmischen Charakter an. In einer Entschließung wurde Bebel's Auftreten getadelt und Grillenberger volles Ver- trauen ausgesprochen.

In Tetschen (Böhmen) sind, wie im „Vorwärts“ mitgetheilt wird, in der Steinnußknopf-Fabrik der Firma Dinklage U. Franze zwischen den Polierern und den Arbeitgebern Lohnstreitig- keiten ausgebrochen. E

Literatur.

Weihnachts - Publikationen,

Literatur und Kunst.

Richard Wagner-Werk. Ein Bildercyclus von Ferdinand Leeke, Text von Franz Muncker. 15 Blatt in Kupferdrucken. In Original -Prachtband (Format 50 X 37 cm.) Pr. 45 M Verlag von Franz Hanfstaengl in München: Nachdem sich die zu seinen Lebzeiten unbegreiflih lange und erbittert bestrittene epoche- machende Bedeutung des Dichterkomponisten nunmehr unein- geshränkte Anerkennung vershaft und sein Ruhm wie die bunt zusammengeseßte internationale Besuchershaar der Musteraufführungen in Bayreuth beweist jegt über den ganzen Erdball verbreitet ist, macht sich das Bedürfniß nah einem Werk geltend, welches den herrlihen Idealfiguren, die dieser große Meister der Poesie und Musik ersonnen, im Bilde nachgestalte. Die Lösung der Aufgabe hat Ferdinand Leeke übernommen. Die vorliegende, aus 15 Blatt bestehende und in sih geschlossene Publikation stellt den Ein- tritt in dieses Unternehmen dar, welches jene dramatischen Scenen aus fämmtlihen Musikdramen Richard Wagner's schildern will, die auf den Musikfreund die fesselndste und dauerndste Wirkung ausgeübt haben. Sie enthält je zwei Blätter aus dem „fliegenden Holländer“ (Senta im Kreise der Spinnerinnen die Ballade singend, und des Holländers Eintritt in das Haus ihres Vaters) und aus dem „Tannhäuser“ Elisfabeth’'s Gebet und die vorleßte Scene zwischen Tannhäuser und

enus und Wolfram von Eschinbach), drei Blätter aus „Lohengrin“ (Scene nah dem Gottesurtheil, Elsa Abends auf dem Balkon, das Paar im Brautgemach). Die anderen aht Bilder find dem „Ring des Nibelungen“ entnommen und zwar eines dem „Rheingold“ (Alberich und die Rheintöchter), drei der ,Walküre" (Siegmund der Wälsung vor e das dem Eschenstamm entrissene Schwert s{wingend ; die Walküre Siegmund erscheinend; Brünnhilden's Schlaf), eines dem „Siegfried“ (Brünnhilden's Erweckung) und zwei der „Göttertämmerung“ (Gutrune bewillkommnet Siegfried in Gibich's Hause mit dem Zaubertrunk; die Rheintöhter warnen Sieg- fried vor dem Fluch des Ringes). Diesen gut gewählten und größtentheils A wohlgelungenen Kompositionen hat Professor nl Munter Begleitworte beigegeben, in denen er Richard Wagner als Bahnbrecher auf dem Gebiete der dramatishen Musik würdigt und auch den an Bitternifsen reihen Lebenslauf des genialen Mannes schildert. Die forgfältige Ausführung der Reproduktionen in Photogravüre verdient volle Anerkennung, und der mit dem Medaillonporträt des Beile ges{chmüdckte, altgermanisch stilisierte Einband bildet eine dem Jnhalt entsprechende vornehm gedtegene Hülle. Allen Verehrern Richard Wagner's kann das prächtige Werk als eine werthvolle Festgabe warm empfohlen werden.

Geistlihe Lieder. Von Georg Wilhelm Schulze. 25. Jubiläums-Auflage. Auf Kupferdruckpapiec mit farbigen Ein- fassungen gedruckt und in Relief-Celluloidband mit Goldschnitt gebunden. Halle a. S. Richard Mühlmann's Verlag (Max Grosse). Preis 6 4 Diese Liedersammlung, die zu ihrer Jubiläumsfeier in einem s{hönen würdigen Festgewande vorliegt, erschien zuerst im Jahre 1858. Sie ent- hält über 200 geistliche Lieder, alle von demselben Dichter, und daß es wirkliche Lieder sind, beweist der Umstand, daß eine große Zahl von ihnen ein- oder mehrstimmig und zum theil {on in verschiedenen Weisen gesungen werden. Sie haben durhweg mehr den Charakter des eihen als den des Gewaltigen, aber das Geheimniß ihrer Wirkung liegt in ihrem unmittelbaren Ursprung aus der Heiligen Schrift. Fast auênahmslos is es ein Bibelwort, bekannte liebe Sprüche oder auch seltener gehörte Stellen, aus denen heraus der Dichter mit s{chöpferisher Begabung und seltener Formvollendung das Lied gestaltet. Ueber den Werth der Schulze’schen Dichtungen Pen die berufensten Beurtheiler längst das entscheidende Wort gesprochen : sie sind keine Kirchenlieder, sondern hristlihe Lieder zur Erbauung und Erquickung des trostsuchenden Herzens, und als folche gehören sie zu den besten, die wir haben. In der prächtigen Ausstattung der Subiläumsausgabe bildet die Sammlung ein vornehmes Weihnachts- geschenk für evangelishe Christen.

Der Märchenwald für das Deutsche Haus, von Emil Engelmann. Mit 6 Vollbildern von N. E. Kepler und E. Weißer. Stuttgart, Verlag von Paul Nef. (Pr. eleg. geb. 3 M) Der bekannte Bearbeiter unserer alten Heldenlieder macht in diesem Bu den Versuch, dem deutshen Hause die wundersame Märchenwelt der Heimath in sinnigem Lied und Wort näher zu rücken und so eine Art Jugendepos zu schaffen, das eine gesvunde, geistige Nahrung für Knaben und Mädchen biete. Diese Jdee kann als eine glüdcklich durchgeführte bezeihnet werden. Der Märchenton ift vorzüglich getroffen ; er ist {licht und dabei doch edel, und da der Poet über eine außerordentlihe Formgewandtheit verfügt, eignen fi Prosa und Poesie vorzüglich zum Vorlesen an den langen Winter- abenden. Das Buch sei als eine preiswürdige gediegene Weihnachts- gabe für die Jugend empfohlen.

Auch auf die früher erschienenen (an dieser Stelle \. Z. besprochenen) Bearbeitungen Engelmann’'s, welche im Verlage von Paul Neff jeßt in neuen Auflagen sowie in billigeren, nicht illustrierten Ausgaben er- schienen sind, sei hier noch einmal hingewiesen. Es sind:

„Heldenlieder für das Deutsche Haus“ von Emil Engel- mann: „Das Nibelungenlied.“ Mit 6 Lichtdruckbildern, 9 Faksimiles und 50 Illustrationen im Text. Dritte Auflage. „Das Gudrun- lied.“ Mit 6 Lichtdruckbildern und vielen Illustrationen im Text. Zweite Auflage. „Die Frithjofs - Sage." Mit 6 Lichtdruk- bildern und vielen Jllustrationen im Text. Zweite Auflage. „Parzival.“ Mit 6 Lichtdruckbildern, 66 Illustrationen im Text, 3 Faksimiles und 2 Proben der ersten Drucke. Zweite Auflage. Seder Band einfa gebunden 6 4, elegant gebunden 7 M. Jeder Band ohne Jllustrationen gebunden 3 4 „Germanias Sagenborn“ von Emil Engelmann. Mit vielen Bildern. Zwei Bände. Jeder Band einfach gebunden 7 #, elegant gebunden 8 #4 „Homer’s Odyssee in freier Umdichtung für das deutsche Haus“ von Emil Engelmann. Mit ca. 100 Bildern nach Zeichnungen von Tischbein, Genelli, Flaxman, Preller 2c. 2c. Einfach gebunden 7 , elegant gebunden 8 A Diese Bearbeitungen, welche der Jugend unbedenklich in die Hand gegeben werden können, E D der im besten Sinne des Worts und eignen sich vorzüglich als ¿Festge]czenke.

Die Firma F. A. B rockhaus in Leipzig versandte soeben ibren illustrierten Verlagskatalog für Weihnachten 1894. Derselbe enthält eine Reihe ausgewählter Werke von bleibendem Werth aus den verschiedensten Gebieten. Die erste Stelle nimmt „Brockhaus? Konversations-Lerikon“ ein, welhes jeßt in vierzehnter neubearbeiteter Auflage (16 Bände, Preis 160 4) erscheint. Von besonderem Interesse is ferner das von dem Fürsten Uhtomskij ver- faßte Werk über die Orientrcise (1890 bis 91) des Großfürsten-Thron- folgers Nikolaus Alexandrowitsch von Rußland, jeßigen Kaisers Nikolaus 11. (aus dem Nussishen überseßt von Dr. Hermann Brunnhofer; 2 Prachtbände, Folio, mit 120 Vollbildern, 8 Stahl- stihen und Heliogravüren, mehreren Kärten und 280 Textbildern; geb. in 2 Bänden Pr. 110 46). Viel Anziehendes und Belehrendes bietet auch die Rubrik der Reisewerke über Afrika (von Stanley, Nachtigal, Emin Pascha, Shhweinfurth 2c.) und speziell über die deut- \chen Kolonien („Durch Kamerun“ vom Hauptmann C. Morgen, „Im Innern Afrikas“ von H. von Wissmann, „Kriegsbilder aus dem Araberaufstand in Deutsch-Ostafrika“ von von Behr 2c.). Eine große Reihe illustrierter Reisewerke aus allen Welttheilen für die Jugend bildet den Abschluß des mit vielen vortrefflihen Probe-JUustrationen

eschmüdten Katalogs, auf welchen bei der Auswahl ihrer Geschenke RalbsuDerde hiermit hingewiesen jeien.

Handel und Gewerbe.

Die „Gute Hoffnungshütte“ hat, wie die „Köln. Ztg." meldet, in ihrer Hauptversammlung vom 30. November beschlossen, zur Auébeutung thres großen Grubenbesißes in der Nähe der Stadt Holten bei Sterkrade (die Gerehtsame umfaßt nahezu 37 Maximalfelder) einen Schacht niederzubringen. Für diese Schachtanlage ist bereits ein zusammenhängender Grundbesiß von annähernd 500 Morgen erworben worden. Die Mittel für die An- lage des Schachtes follen durch Ausgabe der noch im Besiß der Gesellschaft befindlihen 1 971 000 A Aktien B. mittels antheiliger Ueberlassung an die Inhaber der beiden Aktiengattungen aufgebracht werden.

Magdeburg, 1. Dezember. (W. T. B.) uckerbericht. Kornzucker exkl., von 929% —,—, neue 9,40—9,55. ornzucker exfl., 88 09/4 Rendement 8,90 —9,00, neue 8,90—9,05, Nachprodukte erkl., 75 9/9 Rendement 6,00—7,00. Ruhig. Brotraffinade 1 22,25. Brot- raffinade 11 22,00. Gem. Raffin. mit Faß 21,25—22,25. Gem. Melis I mit Faß 20,2%. Still. NRohzucker 1. Produkt Transito f. a. B. Hamburg pr. Dezember 8,90 Gd., 895 Br., pr. Januar 9,05 Gd., 9,074 Br., pr. März 9,20 Gd., 9,25 Br., pr. April-Mai 9,327 Gd., 9,374 Br. Ruhig, stetig.

Halle a. S, 1. Dezember. (W. T. B.) Ueber die Firma T. Knauer in Gröbers, Zuckerf abrik mit!landwirthschaftlihem Großbetrieb, wurde der Konkurs eröffnet. Die Passiven werden auf mebr als 1} Millionen beziffert.

Cassel, 1. Dezember. Serienziehung der Kurhessischen 40 Thaler-Loofe: 1 30 96 107 119 150 258 265 400 560 571 593 669 730 806 858 875 883 896 907 952 953 964 1000 1016 1069 1247 1311 1337 1382 1487 1510 1515 1529 1547 1555 1589 1645 1742 1749 1750 1784 1801 1815 1843 1979 1987 1990 9037 2105 2106 2137 2163 2192 2227 2300 2327 2374 2510 2556 2591 2667 2816 2845 2856 2878 2879 2907 3129 3146 3174 3180 3256 3275 3295 3349 3430 3467 3587 3644 3689 3846 3917 4000 4029 4140 4152 4289 4314 4502 4517 4539 4574 4581 4699 4709 4728 4781 4827 4828 4839 4897 4916 4934 4946 5009 5027 5033 5048 5073 5114 5123 5154 5217 5255 5279 5290 5328 5342 5414 5440 5490 5504 5519 5683 5697 5706 5717 5811 5866 5899 5957 5962 5984 6041 6193 6202 6210 6222 6228 6241 6247 6281 6284 6291 6347 6349 6389 6511 6592 6614 6629.

1894.

Leipzig, 1. Dezember. (W. T. B.) Kammzug-Termin- handel. La Plata. Grundmuster B pr. Dezember 2,80 #, pr. Januar 2,80 4, pr. Februar 2,824 4, pr. März 2,824 46, pr. April 2,85 M, pr. Mai 2,871 Æ, vr. Juni 2,90 A, pr. Juli 2,90 M, pr. August 2,925 #4, per September 2,95 4, per Oktober 2,95 K. Umsay 10 000 kg. Ruhig.

Mannheint, 1. Dezember. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen pr. März 13,95, pr. Mai 13,85, pr. Juli 13,95. * Roggen pr. März 12,10, pr. Mai 12,15, pr. Juli 12,30. Hafer pr. März 12,35, pr. Mai 12,45, pr.* Juli 12,70. Mais pr. März 12,00, pr. Mai 11,95, pr. Juli 12,00.

Meiningen, 1. Dezember. (W. T. B.) Serienziehung der 4% Meininger Prämien-Pfandbriefe: 61 159 174 201 278 610 621 647 651 666 705 717 743 787 809 902 960 980 1021 1163 1244 1290 1334 1422 1618 1654 1696 1984 2032 2106 2116 2230 2398 2548 2637 2675 2959 2974 2976 2977 3067 3115 3146 3191 3255 3355 3403 3405 3415 3427 3464 3555 3684 3705 3719 3757 3852 3865 3867 3955.

Bremen, 1. Dezember. (W. T. B.) Börsen-S&lußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum-Börse.) Stetig. Loko 5,25 Br. Baumwolle. Flau. Upland middl. loko 29} §4. Schmalz. Fest. Wilcor 385 ch&, Armour shield 372 4, Cudaby 38} K, Fairbanks 30 §. Sped.

es. Short clear middl... loko —, Dezbr.-Jan.-Abladung 35. E ck. Umsay : 187 Kisten Seedleaf, 920 Paken Bzasil, 66 Paten ürkei. ;

Hamburg, 1. Dezember. (W. T. B.) Serienziehung der Köln-M indener Loose: 159 223 303 326 498 509 690 769 873 899 933 973 1085 1113 1148 1251 1257 1309 1351 1355 1524 1537 1570 1750 1791 1830 1935 1937 1980 2470 2530 2681 2692 2795 2870 2961 2966 3015 3142 3181 3349 3468 3525 3596 3702 3714 3719 3931 3956 3969. e

Wien, 1. Dezember. (W. T. B.) Serienziehung der öfster- reihischen 1864er Loose: 131 538 592 610 637 798 1149 1431 1790 1874 1914 2082 2821 2951 3409 3418 3633 3942. 150 000 Fl. fielen auf Nr. 30 Ser. 2865, 20000 Fl. Nr. 3 Ser. 647, 10000 Fl. Nr. 3 Ser. 3290, je 5000 Fl. Nr. 24 Ser. 2583, Nr. 36 Ser. 3478, je 2000 Fl. Nr. 86 Ser. 647, Nr. 30 Ser. 3521, je 1000 Fl. Nr. 15 Ser. 981, Nr. 40 Ser. 3336, Nr. 49 Ser. 3006.

Pest, 1. Dezember. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen besser, pr. Frühjahr 6,76 Gd., 6,78 Br., per Herbst 7,11 Gd., 7,13 Br. Roggen pr. Frühjahr 5,70 Gd., 5,72 Br., Hafer pr. Früh- jahr 6,03 Gd., 6,05 Br., Mais pr. Mai-Juni 6,10 Gd., 6,11 Br. Kohlraps pr. August-September 11,05 Gd., 11,10 Br.

London, 1. Dezember. (W. T. B.) Wollauktion. Tendenz für gute und feine Sorten stetig, bei vollen Preisen; für ordinäre und beschädigte Sorten sehr träge und s{chwach.

An der Küste 2 Weizenladungen angeboten.

81 na JFayazudcker loko 12} rubia Rüben-Rohzucker loko ruhig.

3. Dezember. (W.T.B.) Die Getreidezufuhren be- trugen in der Woche vom 24. November bis 30. November: Engl. Weizen 3039, fremder 56 311, engl. Gerste 3007, fremde 11 806, engl. Malzgerste 18 373, fremde —, engl. Hafer 1815, fremder 122 354 Qrts., engl. Mehl 24 450, fremdes 28 708 Sa. |

St. Petersb urg, 1. Dezember. (W. T. B.) Nah amtlicher Angabe betrug die diesjährige Zuckerrübenernte bis zum 1. No- pri 32 965 830 Berkoweß gegen 34 039 674 Berkoweß im vorigen

ahre.

Der Zuckerexport nach Finland mit Accisevergütung ist nunmehr au über die Zollämter Nieszawa, Mlawa und Alexandrowo gestattet worden.

Rom, 2. Dezember. (W. T. B.) (Meldung der „Agenzia Stefani“). Das Amtsblatt wird morgen Abend das Regle- ment für die neuen Titres der kTonsolibierténÆ# und 449%, gemäß dem Geseß vom 22. Juli d. J. von jeder Steuer jeßt und in Zukunft befreiten Rente veröffentlichen. Danach wird die 59% fs\teuerpflihtige Rente (welche die frommen Stiftungen an die Verwaltung der öffentlihen Schuld zurückgeben werden, um dafür Stücke der 4+ 9/6 steuerfreien konsolidierten Rente zu empfangen) eingezogen, und es werden die im Budget ausgeworfenen Summen für den Dienst der 509/% f\teuerpflichtigen Rente in ent- sprehendem Verhältnisse herabgeseßt werden. Daraus geht hervor, daß das Gerücht, wona die im Besiß der frommen Stiftungen be- ‘findlihe 5% und in 449% umzuwandelnde Rente wieder in Umlauf gelangen könnte, der Begründung entbehrt. Das Amtsblatt wird gleichzeitig ein Königlihes Dekret veröffentlichen, welhes zum Geseß gemaht werden foll und welhes für den Ersaß der 5% steuerpflihtigen auf Namen lautenden Zertifikate durch 49/9 steuer- freie Vorsorge trifft, sowie ein Königliches Dekret, welhes die Untersheidungs8zeihen der auf Namen lautenden 43 9%/ fteuer- freien Zertifikate bestimmt. Schließlih werden Verordnungen des Schatz-Ministers über die Immobilisation von Goldstücken gemäß dem Ge s vom 22. Juli d. J. publiziert werden.

msterdäm, 1. Dezember. (W. T. B.) Java-Kaffee good ordinary 51. Bankazinn 38. : f

Christiania, 3. Dezember. (W. T. B.) Die Hyp'otheken- bank hat gestern einen Kontrakt mit der Dänischen Landmannsbank und dem Hause Behrens in Dane über eine Anleihe zu Konvertierungszwecken abgeshlossen. Danach werden vor- behaltliÞh der Genehmigung turd die Regierung die zwei 4prozen- tigen Auleihen von 1885 und 1886, sowie die Anleihe von 1892 im Betrage von 60 Millionen Kronen in 33 9% verwandelt. Ferner wurde die Ausgabe einer neuen 3# 9/0 Anleihe in der Höhe von 12 Millionen, unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch das Storthing, vereinbart. s

New-York, 1. Dezember. (W. T. B.) Die Börse eröffnete fest und lebhaft. Im weiteren Verlauf trat allgemeine Sen ein; der Schluß war recht fes. Der Umsay der Aktien betrug 107 000 Stü. :

Weizen eröffnete sehr fest; im weiteren Verlauf steigend und lebhaft bewegt infolge umfangreicher Käufe der Platspekulanten und Abnahme der Vorräthe in Liverpool. Später trat Reaktion und Abschwächung auf E ein. Mais R nach Er- öffnung infolge großer Käufe und Berichte über nafses Wetter im Westen. Später Abshwächung infolge großer Ankünfte.

Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 6 233 975 Doll. gegen 10 414 344 Doll. in der Vor- a9 N für Stoffe 1 113 825 Doll. gegen 1 826 363 Doll. in der

orrooche. : ;

Chicago, 1. Dezember. (W. T. B.) Wei en gina infolge fester ausländischer Märkte und der Abnahme der Vorräthe in Liver-

ool höher, sank aber theilweise wieder auf günstiges Wetter in den interweizengebieten. Mais steigend infolge ungünstigen Wetters