1894 / 289 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 08 Dec 1894 18:00:01 GMT) scan diff

__ Chicago, 7. Dezember. (B. T. B.) Weizen durhweg \# infolge chwächerer ausländisher Märkte und großer Ankünfte im Nordwesten. Mais fest und fteigend infolge geringer verfüg- barer Vorräthe für kontraktlihhe Lieferungen.

Verkehrs-Anstalten.

Zur bequemen Einlieferung von Een ist in Berlin, abgesehen von den zahlreihen Stadtpostanstalten, auh dur die o priifitinas - Einrichtungen und Packetwagen der Post Gelegenheit

geboten.

Sämmtliche im Dienst befindlihen Packetbesteller sind zur Ent- gegennahme gewöhnlicher Packete behufs Weiterbesorgung zur Post verpflichtet. Sie nehmen die Packete entweder innerhalb der Häuser selbft, welhe sie zum Zweck der Bestellung oder Abholung betreten, oder an dem Postwagen entgegen.

Auf scriftlihe Bestelung mittels Bestellshreibens oder Bestellkarte an das Se Padtet-Postamt in Berlin N. (Oranien- burgerstr. ab findet die Abholung von Packeten auch aus den in den Verlangschreiben bezeihneten Woh nungen statt.

Die Bestellshreiben und Bestellkarten werden unentgeltlih be- fördert; für die von den Pafetbestellern auf ihren Bestellfahrten ein- gesammelten Pakete kommt außer dem Porto allgemein eine Gebühr von 10 4 zur Erhebung.

Bremen, 8, Dezember. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Reichs - Postdampfer „Oldenburg“ hat am 5. Dezember Nachts die Reise von Neapel nach Port Said fortgeseßt. Der S@nelldampfer „Trave“ ist am 6. Dezember Morgens in New- York angekommen. Der Postdampfer „, München" hat am 6. De- zember Nachmittags Gibraltar passiert. Der Postdampfer «Straß E hat am 7. Dezember Morgens die Reise von Ant- werpen nach Corunna fortgeseßt. Der Schnelldampfer „Saale " ist am 7. Dezember Morgens auf der Weser angekommen. Der Schnelldampfer , Werra“ hat am 6. Dezember Abends die Reise von Neapel nah Genua fortgeseßt. Der Postdampfer „Kronprinz

riedrich Wilhelm* ist am 6. Dezember Abends von New-

ork nach Neapel abgegangen. Der Dampfer „Sutherland“

t am 6. Dezember Nachmittags Vlissingen passiert. Der Schnelldampfer „Elbe“ hat am 6. Dezember Abends Lizard passiert. Der Postdampfer „Mark“, hat am 7. Dezember Vor- mittags Vlissingen passiert. Der Reichs-Postdampfer „Darm - L ist am 7. Dezember Vormittags in Antwerpen ange- ommen. ! London, 7. Dezember. (W. T. B.) Der Castledampfer „Methven Castle* ist heute auf der Ausreise in Kapstadt an- gekommen. Der Castledampfer „Pembroke Castle“ ist _Don- nerstag auf der Heimreise von Mauritius abgegangen. Der Casitle- dampfer „Douane Castle* ist heute auf der Ausreise von London abgegangen. /

s. Dezember. (W. T. B.) Der Union-Dampfer „Pretoria“ ist auf der Ausreise heute von den Kanarishen Inseln ab- gegangen.

Theater und Musik.

Königliches Opern haus.

Fräulein Egli aus Darmstadt seßte gestern Abend ihr Gastspiel als Agathe in Weber s „Freischüß“ fort und verstärkte nach jeder Richtung den günstigen Eindruck, den ihr erstes Auftreten hervor-

erufen R Das gut E Organ überrascht dur Fülle und E ay aber die Sängerin versteht es noch nit, in ihrem Vortrage jede Einzelheit wirksam herauszuarbeiten. Nur an vereinzelten Stellen gelang der Künstlerin der Ausdruck echten dramalishen Affekts; aber sie ließen doch erkennen, daß man von ihrem Talent in Zukunft volle künstlerishe Leistungen erhoffen darf. Von den übrigen mitwirkenden Kräften wurde „wieder Fräulein Dietrich, die als Aennchen durch ihren klaren, feinen Vortrag und ihre Schelmerei erfreute, durch besonderen Beifall ausgezeichnet. Herr

Mödlinger verdient für ne Leistung als Kaspar in gesanglicher

und \auspieleris er Beziehung erneutes Lob, und Herr Sommer

ax) zeigte, daß er mit künstlerishem Verständniß und warmer mpfindung eine Rolle zu erfassen versteht.

Konzerte.

Das Künstlerpaar Philipp und Marianne Scharwenka veranstaltete gestern im Saal der Philharmonie mit dem hil- Eten Orchester ein Konzert, in welchem nur Kompositionen des Erstgenannten zum Vortrag gelangten. Eine Tondichtung für Oltheiter. betitelt „Traum und Wirklichkeit“, is die musikalische Wiedergabe eines dem Programm beigefügten Gedihts des Komponisten. Der von feinem Liebestraum erfüllte Jüngling erreicht nach dem Erwachen in der Wirklichkeit sein geträumtes Glück und stürmt dann ins frohe Lehen, in welhem er seine Thatkraft zum Schaffen erproben muß. Das rastlose Ringen wird dur des Schicksals Stürme oft gehemmt, bis er {ließli er- {öpft dahinsinkt. Der erste Abschnitt is durch lieblihe ton- malerische Behandlung der Instrumente fesselnd, während im zweiten Theil ernst hervortretende Bässe und Blechinstrumente den Ausdruck der männlichen Energie übernehmen. Am - Schluß erklingt ein Choral: „Wenn ih einmal muß scheiden“, der mit neuen wirksamen Zwischensäßen und Figurationen einen feierlihen Eindruck macht und stilvoll dur{hgéführt ist. Das zweite Werk war ein Konzert für Violine mit Orchester, das, melodiös und effeftvoll geschrieben, von der Gattin des Komponisten auch vortrefflih vorgetragen wurde. Den Schluß bildete eine Symphonie (D-moll), die sih in allen vier Säßen durch meist recht melodische Themata und dur eine geschickte Durchführung derselben auszeichnet ; nur dürften dem ganzen Werk einige Kürzungen nit haden. Reicher Beifall folgte am Schluß eines jeden Werks.

Das gleichzeitig im Saal Bech stei n- gegebene Konzert war von zu geringer Bedeutung, um ausführliher erwähnt zu werden. Die Konzertgeberin Johanna Körner (Cellistin) war verhindert und wurde dur den bekannten Baritonisten Herrn Emil Severin ver- treten, dessen Gesangsvorträge nebst denen der jungen Sopranistin Auguste von Broke, einer noch nicht genug ausgebildeten Sängerin, mit Beifall aufgenommen wurden. Das Publikum war in fébr geringer Zahl erschienen.

Im Königlichen Opernhause wird morgen „Hänsel und Gretel“ (Fräulein Rothauser: Hänsel, Frau Herzog : Gretel) und auf vielfachen Wunsch das Ballet „Die Puppenfee“ gegeben. Nachmittags 1 Uhr findet die Matinée zum Besten des unter dem Protektorat Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich stehenden Berliner Vereins für Volkserziehung (Pestalozzi-Fröbel-Haus) statt. Zur Aufführung gelanat „Hänsel und Gretel“. Vorher geht ein von Albert Träger gedihteter Prolog, ge|prohen von Fräulein Rosa Poppe.

_Im Königlihen Schauspielhause werden morgen zur Grinnerung an den 300. Geburtstag Gustav Adolf's lebende Bilder mit einem von Emil Taubert gedichteten Prolog (Frau von Hochenburger, Herr Molenar) vorgeführt. Hierauf folgt Ernst von Wildenbruh's Schauspiel „Der neue Herr*. Die Hauptrollen sind wie folgt beseßt: Friedrich Wilhelm: Herr Arndt, Prinzessin Hollandine: Fräulein Poppe, Graf Schwarzenberg : Herr Grube, Rochow: Herr Matkowsky, Dietrih von Kracht: Herr Nesper, Burgsdorf: Herr Kahle, Gallas: Herr Keßler, Claudine: Fräulein Lindner, Blechschmidt: Herr Klein, Male: Frau Seebach, Liese: Fräulein von Mayburg, Wollkopp: Herr Vollmer. „Der neue Herr“ geht zum 85. Mal in Scene. Am Montag werden die Lustspiele „Halali“ und „Militärfromm* gegeben.

Im Deutschen Theater findet morgen Abend die erste Wieder- holung des neuen Einakters „Blau“ von Marx Bernstein in Verbindung mit dem dreiaktigen Shwank „Cypriennne“ von Sardou statt. Nach- mittags geht zu halben Preisen „Hamlet“ in Scene. Der weitere Wochen-Spielplan ist wie folgt d Montag und Donnerstag: „Die Weber“ ; Dienstag und Freitag (14. Abonnements-Vorstellung) " Samtet und „Cyprienne“; Mittwoch: „Ge’penster“; Sonnabend: „Hamlet“.

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E L LS! vom 8. Dezember, 8 Uhr Morgens.

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Stationen. Wind. Wetter. und Gaul.

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Belmullet .. | 763 3/bedeckt Aberdeen .. | 758 ’rooltkig Christiansund | 757 heiter Kopenhagen . | 762 Nebel Stockholm . | 764 2|Negen

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ünster. . . | 760 |SO 1|wolki Karlsruhe . . | 763 |S 3|Nebe Wiesbaden . | 762 {till |bededckt München .. | 764 |NW 2sbeded14) Chemniy . . | 762 |S 2\heiters) Berlin... | 762 |SW l1hbedeckt®) Wien .... | 762 |NW 2 bededt Breslau... | 763 |S 1¡Nebel

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1) Gestern Regen. 2?) Gestern Regen. 3) Dunst.

4) Glatteis. 5) Nebel. ®) Nachts Regen. Uebersicht der Witterung.

Eine Depression, welche gestern westlich von Schott- land lag, ist nordostwärts nah den Shetlands fort- geschritten, wobei sis auf seiner Südseite eine Theildepression entwickelt hat, welche sich bis nah Scha dem nördlichen Frankreich erstreckt. Ueber den Britischen Inseln is der Luftdruck wieder in starker Zunahme begriffen. In Deutschland ist das Wetter ruhig, meist trübe, neblig und mild. An der Küste ist vielfah Regen gefallen. Bei der Ausbreitung der Theildepression nah Osten hin dürfte für Deutschland trübes Wetter mit Niederschlägen, nachher ostwärts fortshreitend Auffklaren mit Ab- Tühlung zu erwarten fein. L

Deutsche Seewarte,

M S N A N Z E G E A A A Theater-Anzeigen.

Königliche Schauspiele. Sonntag: Opern- haus. 261. Vorstellung. Hänsel und Gretel, Märchenspiel in 3 Bildern von Engelbert Humper-

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Weingartner.

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Anfang 73 Uhr. uud Gretel.

Josef Bayer.

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[etto:

bestimmt. Kapelle.

Sonnabend:

Zum ersten 8 Vhr.

din. Text von Adelheid Wette. In Scene gesetzt vom Ober - Regisseur Teßlaff. Dekorative Ein- rihtung vom Ober-Insvektor Brandt. Dirigent: Kapellmeister Weingartner. Pantomimisches Ballet-Divertissement von Haßreiter Musik von Josef Bayer. gefeßt vom Balletmeister Emil Graeb. Dirigent: Mujik-Direktor Steinmann. Mèit Allerhöchster Genehmigung, Sonntag, Mittags 1 Uhr: Matinée, zum Besten des unter dem Pro- tektorate Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin Friedri stehenden A (Pestalozzi-Fröbel-Haus.)“ Prolog, gedichtet bert Träger, shauspielerin Fräulein Märchenspiel in 3 Bildern von Engelbert Humper- dinck. Text von Adelheid Wette. In Scene geseßt vom Ober-Regisseur Teßlaff. Dekorative Einrichtung vom Ober-Fnspektor Brandt. Dirigent: Kapellmeister

Schauspielhaus. innerung an den 300. Geburtstag Gustav Adolfs. Prolog von Emil Taubert. Lebende Bilder, gestellt vom Professer A. v. Heyden und Ober- Regisseur Max Grube. Der neue Herr. Schau-

iel in 7 Vorgängen von Ernst von Wildenbruch.

n Scene geseßt vom Ober-Regisseur Max Grube. Dekorative Einrichtung vom Ober-Inspektor Brandt.

Montag: Opernhaus. Märchenspiel in Engelbert Humperdinck. Text von Adelheid Wette. Die Puppenfee. Divertissement von Haßreiter und Gaul. Musik von Anfang 77 Uhr. hauspielhaus. 274. Vorstellung. Halali. Lust-

spiel in 4 Aufzügen von Richard Skowronnek. Militärfromm. Genrebild in 1 Aufzug von Suttav von Moser und Thilo von Trotha. Anfang 73

Opernhaus. Dienstag: Rigoletto. (Gilda: (Frau Albani, Herzog von Mantua: Herr Ravelli, § Herr d’Andrade, als Hänsel uud Gretel. Freit g: Sonnabend: Ein Maskenball. tag: Hänsel und Gretel. Die Jahreszeiten. uspielhaus. sungen. Mittwoch: Halali. Die Dienstboten. Donnerstag: Wie die Alten sungen. Vom landwirthschaftlichen Balle. Fe die Alten sungen.

al:

Deutsches Theater. Sonntag, 24 Uhr: Hamlet. 7} Uhr: Blau. Cyprienne.

Montag: Die Weber.

Dienstag: Blau. Cyprienune.

Berliner Theater. Sonntag, 2x Uhr: Der Niarrer von Kirchfeld. ( { Uhr: Madame Sans-Gêne. Montag: Madame Saus-Gêue.

Anfang 7X Uhr. Montag: Gespenster.

Residenz - Theater.

Die Puppenfee. In Scene

Anfang 7# Uhr: 39. Male:

3 Akten von Leon Gaudi Schönau. spiel

„Berliner Vereins für Volfs- 71 Ubr

esprohen von der Hof-

oppe. Hänsel und Gretel, | Villa Vielliebchen,

Ueues Theater.

5 Akten von Victorien Sardou. Sonntag, Nachmittags: Figaro’s Hochzeit. Monta neue Stück. Mittwoch,

273. Vorstellung. Zur Er-

262. Vorstellung. Hänsel

3 Bildern von

Sonntag: Neu einstudiert :

Pantowimisches Ballet- | des Meilhac und Halévy Musik von Kapellmeister Ferron. Anfang 7F Uhr.

E Montag: Pariser Leben.

igo- äste.) Mittwoch: Donnerstag: Un- Symphonie der Königl. Sonn-

Direktion: Julius Frißsche.

Mara. und Rich. Genée. Donia! : Diensiag: Wie die Alten | geermann. Hierauf: Anfang 7X Uhr. Bras : | Montag: alali. | Tanz-Divertissement. Sonntag: Der König®bote. Anfang

Thomas a. G. Anna Bâäckers. Zum 101. Male:

Lose mit Gesan

Y T. Uhr.

Adolph Ernst-Theater.

Ermäßigte Preise.) Woche. Charley’s Tante.

Lefsing-Theater. Sonntag: Zwei Wappen.

Blumenstraße Nr. 9.

Direktion: Sigmund Lautenburg. Sonntag: Zum Der Se

ot. Deutsh von Marx Vorher: Villa Vielliebchen. Lust- in 1 Akt von Benno Jacobson.

Montag und folgende Tage: Der Unterpräfekt.

Schiffbauerdamm 4a. /5,

Sonntag: Zum 2. Male: Andrea. Komödie in Anfang 7{ Uhr. Zu halben

(15. Abonnements - Vorstellung) :

Montag, L Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: f gänzlih ermäßigten Preisen : Ein Liebesdrama in 3 Akten von Max Halbe.

Friedrich - Wilhelmfstädtisches Theater. Chausseestraße 25/26.

l h: Pariser Leben.

Komische Operette in 4 Akten nah dem Französischen

Jaques Offenbach, In Scene ges aques enva). Fn Scene geseßt

vom Ober-Regisseur Herrn Binder. Dirigent : E

Ermäßigte Preise der Pläte.

TheaterUnter den Linden. Behrenstr. 55/57. Sonntag: Der lustige Krieg. Operette in 3 Akten von F. Zell Musik von Johann Strauß. Herr Unger. Dirigent: Herr Kapellmeister ( Tanz-Divertissement, Arrangiert vom Balletmeister Herrn Louis Gundlach.

Der lustige Krieg.

Bentral-Theater. Alte Zakobftraße Nr. 30. Direktion: Richard Schulß. Sonntag: Emil arerans Josefine Dora. O, diese Berliner! Große und Tanz in 6 Bildern (nach ingré’8 „Reise durch Berlin“) von Julius Musik von Julius Einödshofer. Anfang

Sonntag:

Schwank in 3 Akten von Brandon Thomas. Vorher: Die ewige

Das Friedrih-Wilhelmstädtishe Theater behält r; auf weiteres die Operette „Pariser Leben“ auf dem Spielplan lt bis

Morgen, Mittags 12 Uhr, findet in der Philharmonie die öffentlihe Hauptprobe für das V. Philharmonische Konzert unter Leitung des Hof-Kapellmeisters Nichard Strauß und soliftischer Mitwirkung von Frau Professor Selma Nicklaß-Kempner und Herrù Wilhelm Stenhammar statt. Billets zu 2 4 find bei Bote u. Bos zu haben. Frau Lillian Sanderson veranstaltet ihren ¿weiten Liederabend am Diensta (Sing - Akademie), und ¿war bei ermäßigten p 2, 1,50 und 1 46). Auf vielseiti en Wunsch wird dieser zweite Abend eine Wiederholung des neuliger „Bungert-Abends* bilden. Der jugendliche Pianist St. Severin Eifenberger wird an seinem Klavier-Abend (Saal Bechstein) an demfelben Tage u. a. Beethoven's Sonate in k-moll op. 57, den Galop chromatique von Siszt, Rubinstein's Prélude in F-mol Werke von Chopin, Mendelssohn, Brahms und einige kleinere Stüg eigener Komposition zum Vortrag bringen.

Im Konzerthause wird am Montag der „Berliner Lieder- kranz“ unter Direktion des Herrn Handwerg Lieder von Schult Handtwerg und Hegar fingen. 2

F

Jagd. Am Montag, 10. d. M, findet Königliche Parforce- Jagd statt. Stelldihein: Mittags 1 Uhr Jagdschloß runs wald, 11/, Uhr am Saugarten.

Mannigfaltiges.

Das neue Reichstagsgebäude am Königsplat ist für d Publikum zu besichtigen: an den Wochentagen von 8 bis 92 Ubr Vormittags und Sonntags von 2 bis 4 Uhr Nachmittags. Die Be, sucher wollen si zu den angegebenen Zeiten in der an der Nordfront, Portal 5, belegenen Wartehalle versammeln, von welcher Stelle sle in Abtheilungen durch die Hausinspektions-Beamten geführt werden.

Paris, 7. Dezember. Ferdinand von Lesseps ist laut Meldun: des „W. T: B. heute im neunzig\ten Lebensjahre gestorben. Sein Name wird unzertrennlih mit dem Riesenwerk der Kanalisierung der Landenge von Suez verbunden bleiben, das er mit ungewöhnlicher Thatkraft in der kurzen Frist von zehn Jahren bis zum 15. August 1869 fertiggestellt hat. Im Jahre 1879 unternahm er die Anlegung des Jaa Lanats, keineswegs mit gleichem Erfolge. Seit 1875 war

essevs Mitglied der französishen Akademie. Ueber die Beerdigungs-

feierlihkeiten ist noh nichts bestimmt. Die Zeitungen beleuchten den Gegensatz zwischen seiner glänzenden Laufbahn und seinem langsamen, traurigen Ende, fügen jedoch hinzu: Suez werde Panama vergessen machen.

Syrakus, 7. Dezember. Ein heftiger Sturm riß laut Meldung des „W. T. B.* in der leßten Nacht die Pfähle der elektrischen Beleuchtung nieder, deckte Dächer ab und warf Mauern fowie in der Nähe des Hafens drei Eisenbahnwagen um. Auf See wurden namentlich verankerte Schiffe beschädigt. Auch vom Lande werden Schäden gemeldet.

Stockholm, 7. Dezember. „W. T. T." meldet: Heute Abend fand auf Einladung hervorragender Persönlichkeiten ein Bankett für die anläßlih der Gustav-Adolf- Feier hier anwesenden Dele- girten des Deutschen Gustav-Adolf-Vereins statt. Zu dem Bankett waren au der deutsche Geschäftsträger und der General-Konsul ein- geladen. Nach einem Hoch auf Seine Majestät den Deutschen Kaiser und nah Absingung des „Heil Dir im Siegerkranz® hielt der Präsident Hans Forssel eine Rede an die Gäste, worauf die „Wacht am Rhein“ gesungen wurde. Namens der Gäste dankten der Geheime Kirhenrath Fricke und Graf Winßtingerode.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Braut. Liederspiel mit Tanz in 1 Akt von W. Mannstädt und J. Kren. In Scene gesett von Ad. Ernst. Anfang 74 Uhr.

Montag: Dieselbe Vorstellung.

Konzerte.

Konzert-Yaus, Karl Meyder - Konzert, Sonntag Anfang 6 Uhr. Montag Anfang 7 Uhr. Konzert unter gütig. Mitwirkung des „Berliuer Liederkranz“/ (Direktion: Herr Wilhelm Handioerg)

Schwank in

Anfang

Philharmonie. Sonntag, Mittags 12 Uhr: Oeffentliche Hauptprobe zum V. Philharmo uischen Konzert. Dirigent: Hof - Kapellmeister Nich, Strauß. Solisten: Fr. Prof. Nieklaß-: Kempuer, Ae Wilhelm Stenhammer (Kl.).

Montag, Anfang 75 Uhr: V. Philharmonischeê

Preisen: Konzert.

Das C E Saal Bechstein. Linkstraße 42. Sonntag, Anfang 77 Uhr: LV. Konzert des jugendl. Geigers

Jugend. | Bronislaw Hubermanu.

BDirkus Renz (Karlstraße). Sonntag, Nah- mittags 4 Uhr (ermäßigte Preise siehe Plakat):

um ersten Male: Neu einstudiert und in neuer

uéstattung: Die lustigen Heidelberger. Außer- dem: Auftreten d. Spezialitäten 1. Ranges; der hervorragendsten Klowns in ihren besten Nummern. Abends 74 Uhr: Tjo En. Neue Musikeinlagen, sensationelle Tänze. Ferner Reiten und Vorführen d. bestdress. Schul- u. Freiheitspferde, sowie Auftr. sämmtlicher Spezialitäten T. Ranges.

Montag: Tjo Ni En.

E L Familien-Nachrichten.

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Forst -. Assessor Willgerodt (Magdeburg). Herrn Major von Tresckow (Potsdam). Eine Tochter: Hrn. Freiherrn A. Knigge (Hannover). N

Gestorben: Hr. Pfarrer em. Rudolph Praetorius (Berlin). Freifrau Johanna von Ne bib, 0e Doms (Kochaniet). Hr. General-Major Wild (Saarlouis). Hr, Amtsanwalt Carl Heinze

(Kupp).

Treumann.

Hierauf:

Verantwortlicher Redakteur : J. V.: Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (S cholz) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdrudkerei und Verlag#- Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sechs Beilagen (einschließli Börsen-Beilage). E

Leßte

zum Deutschen Reihs-An

Erste Beilage

zeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

1894.

Mi 289. Berlin, Sonnabend, den 8. Dezember ——————————————————

Literatur.

Weihnachts - Publikationen. Kunst und Literatur.

Im Kunstverlag von Raimund Mitscher (Berlin SW., Neu- Kölln a. W. n erschienen die lebensgroßen Brustbildnisse des Fürsten Bismarck und des Grafen Moltke, radiert von M. Horte (Bildgröße 62: 47, Papiergröße 105 : 79; Preis der Künstler-Abdrudle mit Marke auf japanischem Papier j 90 MÆ, dex Abdrude mit der Sgrift je 15 _h6). Diese vorzüglih ausgeführten, die beiden 0rohen Männer in ihrer charafkteristishen Erscheinung treffend wiedergebenden Kunst- lätter werdén allen Verehrern derselben gewiß hohwillkommen fein, zumal die meisten der bisher durch Lithographie oder Farbendruck vervielfältigten größeren Porträts einem feineren Kunstgeshmack nicht genügen konnten. Die Blätter bilden Pendants und eignen si ger O vorzüglih zur Ausschmückung von Fest- und Versamm- lungs]alen. i

gas Galerie s{chöner Frauenköpfe. Nah Gemälden und Originalphotographien. Zwei Großfoliohefte zu je 2 , in Karton- Mappe 3 H, in Leinwand-Mappe 5 A Verlag von J. J. Weber in Leipzig. Das erste Heft dieser Galerie, enthaltend eine gewählte Sammlung von 24 vorzüglichen Holzschnitten nah klassishen und modernen Gemälden, hat so großen Beifall gefunden, daß dasselbe heute beretts in scchster Auflage vorliegt. Den vielen Freunden, die es si erworben, wird ein soeben erschienenes zweites Heft gleicher Art, das den \{hon vertretenen Meistern eine ganze Reihe anderer besten Rufs hinzugesellt, niht weniger willkommen sein.

O Worte. Der Zitatenshaß des deutschen Volks, gesammelt und erläutert von Georg Büchmann. Nach des Verfassers Tode fortgeseßt von Walter Robert-tornow. Acht- zehnte verbesserte und vermehrte Auflage. Berlin, Haude- und Spener's{e Buchhandlung (F. Weidling) 1895. Wie weit ver- breitet und beliebt dieses Buch ist, das erhellt aus der hohen Ziffer der neuen Auflage und der Zahl 100 000 der jeßt davon vorliegenden ge- druckten CGremplare. Diesen Zahlen entsprechend, hat sich in den 30 Jahren seit dem Erscheinen der ersten Auflage auch der Inhalt stetig ver- mehrt: das Buch begann mit 750 Zitaten und enthält jeßt deren 2630. Der jeßige Herautgeber, welcher seit 1877 {on daran mit- gearbeitet und seit dem Tode Büchmann's (1884) die Redaktion fortgeseßt hat, legte, den Wunsch des Begründers erfüllend, mehr Werth auf die kritishe Durchsicht, Erläuterung und Ordnung der Zitate als auf deren ungemessene weitere Vermehrung. Gleichwohl gebührt ihm das Verdienst, das Kapitel der Zitate aus Sagen und Märchen hinzugefügt und auch die anderen Abschnitte mannigfah bereichert zu haben. Mehr noch aber ließ er si angelegen sein, dos Vorhandene, wo nöthig, zu kürzen und chronologisch zu ordnen. Namentlih hat er seine Sorgfalt auf die Inhalts-Verzeichnisse verwandt, welche ja recht eigentlich den Schlüssel zu dem reihen Zitatenschaß bilden und dem Werk erst seinen Werth als {nell berathendes, vielfah geradezu unentbehr- lihes Nachschlagebuch verleihen. Die Widmung dieses au äußerlich sehr gefällig ausgestatteten Jubiläumsbandes hat Seine Majestät der Kaifer anzunehmen geruht. e

Carl Flemming’s Vaterländishe Jugend- \{chriften“ (Glogau, Carl Flemming; jeder Band gebunden 1 A) sind dur ihre Vorzüge längst bekannt. Diese Sammlung will bei unserer Jugend ein klares und inniges Verständniß der deutschen Ver- angenhcit erwedcken. Fesselnde und anregende Lebensbeschreibungen solcher Männer, welche sih in Krieg oder Frieden besonders verdient gemacht haben : von Königen und Feldherren, von Dichtern und Künstlern, von Forshern und Denkern, von Entdeckern und Erfindern, lassen einzelne Erscheinungen im vollen Reiz menshlicher Persönlichkeit lebens8warm hervortreten als Mittelpunkte je eines Zeitbildes, um welche si die fulturellen und geschichtlichen Verhältnisse anshaulich ruppieren. Indem jeder Band ein abgeshlossenes Bild für sich dar- tellt. wird sich die Gesammtheit dieser Jugendschriften zu einem

Album“ feit vier Dezennien immer aufs neue gefunden hat.

farbenreihen Gemälde der Vergangenheit unseres Vaterlandes gestalten und als solches die ganze veutike Geschichte umfassen. Auch die neuesten, soeben ershienenen vier Bändchen beweisen, daß die e Vaterländishen Jugendschriften* dauernd auf der Höbe ihrer Auf- gabe stehen. Es find:

Band 3k. „Hohenzollern und Brandenburg“, vater- ländishe Geschichten von Fedor von Köppen, mit 4 Illustrationen. In diesem Bande werden in fesselnden, anschaulihen Bildern die Kämpfe geschildert, die unser ruhmreihes Hohenzollerngeschlecht zu be- stehen batte, als es feine Herrschaft an der Spree zum Segen des Vaterlandes begründete. Die markigen und interessanten Gestalten Friedrich’s I., Friedrih Eisenzahn's, des weisen Joahim Nestor und des Großen Kurfürsten werden si in dieser Darstellung der Jugend fest in das Gemüth einprägen. Band 32. „Deutsche Treue“, eine Erzählung aus der Geschichte des deutschen Volks von Franz Kühn, mit vier Bildern von L. Venus (vierte Auflage), beschreibt jene dunkle, aber darum nit minder wichtige Zeit der deutshen Geschichte, in der die Zerfahrenheit der Reichszustände zwei Kaiser gegeneinander auf- treten ließ: Ludwig den Bayern und Friedrih von Oesterrei. Die schöne, großherzige Versöhnung der nig bildet hier den lichten Schluß in einer kampf- und haßerfüllten Zeit. Band 33. „Derff- linger“, eine Erzählung für die N von Franz Kühn, mit vier Bildern von Carl Jäger (vierte Auflage). Hier werden die Kriegszüge des Großen Kurfürsten behandelt, bei denen die patriotishe Erinnerung so gern verweilt. Die volksthümliche Gestalt Derfflinger?s is von dem Verfasser mit besonderer Wärme und eindringlicher Klarheit gezeichnet. Band 34. „Admiral Karpfanger, der Hamburger Seeheld“, von Ferdinand Sonnenburg, mit vier Original-Jllustrationen, führt uns auf ein anderes Gebiet, das indeß die Jugend niht minder anzuziehen geeignet ist. Die kühnen Seeabenteuer Admiral Karpfanger?!s fowie die packende Schilderung des Seelebens in entlegenen Himmels- strichen wirken ungemein feselnd und belehrend zugleich. —- Die gut ausgeführten Jllustrationen, mit denen jedes Bändchen ge- |chmüdckt ist, tragen zuk Veranschaulichung und Belebung des textlichen Inhalts noch ganz besonders bei. E

Zum vierzigsten Mal erscheint zum diesjährigen Weihnachts- fest das von der beliebten Jugendschriftstellerin Thekla von Gumpert ebenso viele Jahre hindurh mit Geschmack, Gemüthstiefe und Zartgefühl redigierte „Töchter-Album (Glogau, Verlag von Carl Flemming; Pr. fart. 6 M 75 4, eleg. geb. 7 M 75 4). Zu feinem Jubiläum hat dieses, von den zahllosen jungen Freundinnen, die e sh gewonnen, stets mit Ungeduld erwartete Werk, welches in der Jugendliteratur in vielfaher Be- ziehung einzig dasteht, ein besonders {hönes Festgewand angelegt. Galt es doch dieêmal für die Herausgeberin wie für den Verlag zu- glei, Dank abzustatien für die liebevolle Aufnahme, die das A óIhre Majestät die Kaiserin und Königin hat geruht, die Widmung dieses Jubiläumsbandes entgegenzunehmen. Das in Farbendruck vorzüglich ausgeführte Brustbild der Kaiserin, inmitten der Porträts der fechs Kaiserlilßen Prinzen und der kleinen Prinzessin, fowie ein zweites Blatt mit dem Facsimile der Handschrist Jhrer Majestät, umrahmt von lieblichen Engelskföpfchen und die Tugenden der Hohen Frau allego- risierenden Kindergestalten, gereichen dem Bande zur besonderen Zierde. Daß auch in dem weiteren Inhalt des Werkes, in Wort und Bild, vom Guten nur das Beste geboten ist, davon kann man ih {on bei einer flüchtigen Durchsicht überzeugen. Der Jubiläums - Band des „Töchter-Albums“ ist sona nur geeignet, die dankbare Verehrung, welche seine treffliche Herausgeberin unter der weiblichen Jugend in fo hohem Maße genicßt, aufs neue zu rechtfertigen und zu steigern.

Zu gleicher Zeit liegt der 39. Band von „Herzblättchens Zeit vertreib“ vor (herausgegeben von Thekla von Gumpert; Glogau, Verlag von Carl Flemming; Pr. kart. 5 4 25 S, eleg. geb. 6 6) Auch dieses vortrefflihe Werk für die „Jugend bietet wiederum im Text wie in den Bildern, die den Band s{chmüdcken, alles, was ein frisches empfängliches Kinderherz erfreut. Die 24 Farbendrucke und die zahlreihen Holzschnitte find gut ausgeführt, und der Inhalt ist reich an unterhaltendem und

belehrendem Stoff der mannigfacsten Art, wie größeren und kleineren Erzählungen, Briefchen, Gedichthen, Schilderungen aus Haus und Hof und aus dem Naturleben, Räthseln, Spielen und Anleitungen zu E Beschäftigung. Die Herausgeberin hat ein tiefes und rihtiges Verständniß für das, was die Kinder anziebt, und rg ihnen eine Kost zuzubereiten, welhe sie angenehm unterhält und \pielend belehrt und somit zur Erziehung mithilft. Tante Thekla's „Herz- bie gehört auch diesmal zu den {hönsten Weihnachts - Kinder- üchern.

Land- und Forstwirthschaft.

Sehr überrashende Resultate haben die Versuche ergeben, welche in neuester Zeit von Frank und Krüger über den Reiz, welchen die Behandlung mit Kupfer auf die Kartoffelpflanze hervorbringt, angestellt haben (Berichte der Deutschen botanischen Gesellschaft 1894 S. 8—11). Die beiden Verfasser beabsichtigten Untersuchungen über die Kartoffelkrankheit vorzunehmen, welche durch das Befallen der Kartoffelpflanze durch den Pilz Phytophthora in- festans bervorgerufen wird. Zu diesem Zwecke wurde etwa die E der Stöde einer Kartoffelanpflanzung mit der bekannten 2 9%

upfervitriolkalkbrühe besprizt. Die andere Hälfte blieb frei davon, sodaß angenommen werden konnte, sie würde von dem parasitischen Pilze befallen werden. Infolge der hocgradigen Trockenheit des Beobachtungsjahres trat der Pilz jedoch überhaupt gar niht auf, sodaß sämmtliche beobachteten Unterschiede der bespritzten und unbesprißten Kartoffelpflanzen der Wirkung des Kupfers zuge- schrieben werden müssen. Die besprißten Pflanzen zeichneten ih nun {on dadurch aus, daß ih das gesammte Blattgewebe meistens etwas dicker und kräftiger zeigte, als bei den unbespritzten Pflanzen, daß ferner der Gehalt der Blätter ersterer Pflanzen an Chlorophyll- körnern ein merflich eere ist, wodurch die Assimilationsthätigkeit des Blattes nicht unbedeutend vermehrt und der Pflanze größere Mengen von Nährstoffen zugeführt werden. Dies zeigte si sehr deut- [ih daraus, daß sich in den Chlorophyllkörnern der gekupferten Pflanzen zu gleihen Tageszeiten stets mehr Stärkemehl an- sammelte als in den nicht gekupferten. Weiter stellte ih heraus, daß die Lebensdauer des Blattes durch die Kupferung verlängert wird, indem das Kraut solcher Pflanzen erst merklih später abstarb, als das der gleihalterigen und unbehandelten. Vor allem war aber folgendes Ergebniß des Versuhs von Werth, daß nämlich der Knollenertrag und die Stärkebildung in den Knollen durch die Kupferbehandlung gesteigert wird. Es ließ sih dies gewihtmäßig nahweisen. So stellte si z. B. das Gewichtsverhältniß der geernteten Knollen, dasjenige von den gekupferten zu den niht gekupferten Pflanzen, bei der Kartoffelsorte „Frühe Rose“ ungefähr wie 19 : 17, bet „Fürst von Lippe“ “wie 17: 16 E fragt ch nun, ob diese Erfolge nicht auch durch einfahes Besprißen der Kartoffelpflanze mit kupferfreier Kalkmilch. erzielt werden könnten. Bei sfolhen Parallelversuhen fanden nun die Verfasser, daß die angeführten Einflüsse auf die Kartoffelpflanze dur Kalk allein im allgemeinen zwar auch etwas hervortreten, jedo meist nur sehr unbedeutend, sodaß das Kupfer als der wesentliche Faktor hierbei in der That zu betraten ist. Es konnte dann dur genaue Unter- suchungen festgestellt werden, daß von dem Kupfer absolut nihts von der Pflanze direkt aufgenommen wird, daß also die Knollen der be- handelten Kartoffelpflanzen unbedenklih genossen werden können, und endli, daß die Kupferlösung in kurzer Zeit alle Pilzsporen zu tödten im stande ist und deshalb ein außerordentlih wichtiges Mittel zur Be- kämpfung der Kartoffelkrankheit darstellt.

Verkehrs-Anstalten.

Hamburg, 7. Dezember. (W. T. B.) Hamburg-Ameri- fanishe Packetfahrt-Aktiengesellshaft. Die Postdampfer „Rugia“ und „Nhaetia“ sind heute in Cuxhaven eingetroffen.

; A elen:

2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.

3. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. . Verloofung 2x. von Werthpapieren.

Deffentlicher Anzeiger.

; e S auf Aktien u. Aktien-Gesells{ch, . Erwerbs- und Wirthschafts- enossenschaften. . Niederlassung 2c. von Rechtsanwälten. . Bank-Ausweise. i

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

Cöthen,

1) Untersuchungs-Sachen.

[52839] K. Württ. Amtsgericht Schorndorf. Steckbrief i i ergeht gegen den am 1. Juni 1869 in Nürnberg berg, geborenen ledigen Buchdruckereigehilfen Johann Peter Bratenfstein, wegen Verbrechens des Betrugs

im Nücfall. S Ginlieferung8ort: Amtsgerichtsgefängniß Schorn-

burg,

Ohlau,

Bratenstein ist von mittlerer Größe, hat etwas ebückte Haltung, stehende Augen, kleinen {wachen Bromberg, miei Schnurrbart, trägt blaugrau gestreifte mit \{chwarzem Seidenstoff eingelegt, braunen Havelock mit blauen Streifen und roth durchwirkt sowie einen rehbraunen steifen Filzhut. Er spricht bayerischen Dialekt und giebt sih in leßter Zeit mit Annoncensammeln für Druckereien ab.

Den 5. Dezember 1894.

Amtsrichter: Rampache x.

waltersdorf, Salzbrunn,

[49742] Beschluß. Auf Antrag der Königlihen Staatsanwaltschaft wird gegen

Hexel aus Bütow, 2) Karl Otto Theodor Medeck aus Halbau,

aus Königswinter,

4) den Studenten der Medizin Albert Oskar August Eduard Braumüller aus Gleissen, Q bien Kaufmannslehrling Markus Moses aus abischin,

6) den Kutscher Wilhelm Henkel aus Flieden, d f Friedrich Hermann Otto Weiß aus Wohls- or

3) den Kommis Frit Albert Richard Bergmann aus Breslau, i

9) den Handlungsgehilfen Benno Juliusburg oder C ulinsburger) aus Breslau, 10) Emil Schmelter aus Schiltigheim,

11) den Mechaniker Otto Karl Reiuicke aus

12) den Kommis Georg Sfkaller aus Ostrowo, 13) den Kaufmann Karl Buselmeier' aus Mühl-

14) Carl Julius Otto Gebert aus Biesdorf, 15) August Wilhelm Franz Bähr aus Brauns-

16) Franz Berthold Robert Graude aus Lissa, 17) den Reisenden Karl Friedrich Klinke aus

18) den früheren Postgehilfen Karl Ernst Heinrich dorf. Lüßmannu aus Leer, ; i: Kataster Nr. 19) den Arbeiter Leo Mieczyslaus Brocki aus

n i: 20) den Kommis Paul Emil Adolf Fiedler aus Hosen, Jacket von blauem Cheviot, an dem Revers | Wüstewaltersdorf, 2s 21) den Tischler Franz Paul Grieger aus Wüste-

22) Friedri} Julius Max Schmidt aus Pber-

23) den Arbeiter Rochus 24) den Friseurgehilfen aus Bromberg, E i sämmtlih zuleßt in Berlin wohnhaft oder sich aufhaltend, welhe hinreihend verdächtig erscheinen, als Wehrpflichtige, in der Absicht, sih dem Eintritt in den Dienst, des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, oYne Erlaubniß das Bundesgebiet ver- 1) den Kupferschmied Emil Eduard Clemens en zu haben oder nah erreichtem militärpflihtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebiets aufzuhalten, Vergehen gegen § 140 Ziff. 1 Strafgeseßbuchs, das 3) den Schreinergesellen Heinrih Joseph Kirwald een vor der Strafkammer des König- ichen Landgerichts T hier eröffnet. die Angeschuldigten möglicherweise betreffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens wird das im Deutschen Le befindliße Vermögen der An- geshuldigten mit Berlin, den 23. Oktober 1894. Königliches Langericht T. Grandke. v. Kirchbach. Hartog.

Berlin, den 3. Dezember 1894. (L. S.) Wolff, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts 1. Strafkammer I1.

[52661]

auf den Namen

Kaufmanns

lla belegene

versteigert werden. 10,32 M.

ansch aus Dusin,

mil Rudolf Koniter | stick_ betreffende

ebenda

des Grundstücks tritt.

Zur Decung der

eschlag belegt. [52655

Dörge hier, Kläger Tapezierer Carl West geb. Brandt, hier, nachdem auf Antrag des

Strafkammer 2.

Ausgefertigt :

agen au

Dns

elegenen

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

Zwangsversteigerung. :

Im Wege der ZwangsvoUstreckung soll das im Grundbuch von den Umgebungen Band 42 No. 2415 der offenen Handelsgesellschaft Drachholz & Stahl zu Berlin, der Handelsfrau Christine Drachholz, geb. Goebel zu Berlin und des Carl Rudolf Gustav Stahl eingetragene, in der Luckenwalderstraße Nr. nah dem Grundstück am 30. Jaunar 1895, Vormittags 102 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle Neue Friedrichstr. 13, Hof Flügel C. part., Saal 40 Das Grundstück ift mit teinertrag und einer Fläche von 12 a 93 qm zur Grundsteuer veranlagt. Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuch- blatts etwaige Abschäßungen und andere das Grund- Nachweifungen, sowie befondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, Zimmer 41, eingesehen werden. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerunss- termins die Einstellung des Verfahrens herbeizu- führen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den E an die ( Das Urtheil über die Er- theilung des Zuschlags wird am 830, Januar 1895, Nachmittags 127 Uhr, an Gerichtsstelle wie oben verkündet werden.

Verliu, den 25. November 1894.

Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 86.

In Sachen des Lotterie-Hauptkollekteurs Wilhelm 8 wider den hal und dessen Ehefrau Auguste, eklagte, wegen Darlehns, wird, Klägers die Ti lagnahme des den Beklagten gehörigen Nr. 16 Blatt XI des P dem Bülten zu Braunschweig rundstücks zu 37 a 46 qm zum Zwecke

der Zwangsversteigerung dur Beschluß vom 23. No- vember 1894 verfügt, auch die Eintragung diefes Beschlusses im Grundbuche am 24. November 1894 erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 27. März 1895, Morgens 10 Uhr, vor Hertos hen Amtsgerichte Braunschweig, August- traße 6, Zimmer Nr. 37, angeseßt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu über- reichen haben. Braunschweig, den 27. November 1894. Herzogliches Amtsgericht. X.

ena Nolte.

[52658] : / In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung der dem Erbpächter Aug. Shuly zu Fresenbrügge bisher gehörigen Erbpachthufe Nr. 10 daselbst hat das Großherzoglihe Amtsgeriht zur Abnahme der Rechnung des Sequesters, zur Erklärung über den Theilungsplan, sowie zur Vornahme der Vertheilung Termin auf Freitag, den 21, Dezember 1894, Vormittags L1 Uhr, Zimmer Nr. 6, bestimmt. Der Theilungsplan und die Rechnung des Sequesters werden vom 10. d. Mts. an zur Einsicht der Be- theiligten auf der Gerichts\{hreiberei, Abtheilung für Zwangsvollstrekungen und Konkurse, nieder- gelegt sein. Grabow, den 5. Dezember 1894. Möller, Ger.-Dtr., , Gerichtsschreiber des Großherzogl. Mecklenburg- Shwerinschen Amtsgerichts.

E E S I

(52653] Aufgebot. ;

Der Frany, Ludwig, Gutsbesißer in Burbach bei Saarunion, vertreten durh Rechtsanwalt Freiherr Schott von Schottenstein in Straßburg, hat das Aufgebot des Pfandbriefes Serie 11 Litt. A. Nr. 001823 der Aktiengesellschaft für Boden und Kommunalkredit in Elfat-Lotbringen mit dem Site in Straßburg, lautend über 500 4, verzinslih zu 4 9%, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 26. März zeihneten Gerichte, in dem ungsfaale Amtsgerichts, anberaumten M: u 1e, roman a f

Auszug aus der

telle

Sattler und