1913 / 259 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 01 Nov 1913 18:00:01 GMT) scan diff

Schaller aus Walsum-Aldenrade, Amtsgerichtsbezirk Dins- lafen, bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Duisburg, Dr. Met dorf vom Landgericht 1 in Berlin bei dem Amts- geriht Berlin-Tempelhof, Ulrich aus Zielenzig bei dem Amts- gericht in Neukölln, Boden aus Gnadenfeld bei dem Amts- gericht in Nimptsh, Dr. Elsas aus Frankfurt a. M. bei dem Amtsgericht in Usingen, der frühere Rechtsanwalt Kröger bei dem Amtsgericht in Neumünster, die Gerichtsassessoren : Dr. Calmon bei dem Kammergeriht, van Erckelens und Dr. Nelte bei dem Oberlandesgeriht in Cöln, Nudolf Goidstein bei dem Landgericht T in Berlin, Erich Fuliusberger und Püschel bei dem Landgericht 111 in Berlin, Dr. Siegfried Popper ‘und Dr. Schwabe bei dem Landgericht in Frankfurt a. M., Dr. Peter Schäfer bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Bonn, Tils bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in M.-Gladbahh, Wilhelm Weber bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Essen, Dr. Erich Popper bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Posen, Kaffanke bei dem Amtsgericht in Kattowiß, Dr. Leemhuis bei dem Amtsgeriht in Emden, Dr. We tstein bei dem Amtsgericht in Duisburg-Ruhrort mit dem Wohnsiß in Hamborn, Renter bei dem Amtsgericht in Altena, Baumeister bei dem Amtsgericht in Nüthen, Buse bei dem Amtsgericht in Witten, Pape bei -dem Amtsgericht in Apenrade, die früheren Gerichtsassessoren!: Alexander Kutscher bei dem Kammergericht und Dr. Friß Sello bei dem Land- geriht 11 in Berlin.

Der Senatspräsident Dr. Robert von Meyer vom Ober- landesgericht in Düsseldorf ist gestorben.

Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

Verseßt sind: der Oberregierungsrat Pannenberg, bisher in Breslau, als Oberregierungsrat zur Eisenbahn- direktion nah Erfurt, der Geheime Regierungsrat Melchers, bisher in Erfurt, als Oberregierungsrat (auftrw.) zur Eisen- bahndirektion nah Breslau und der NRegierungsbaumeister des Eisenbahnbaufachs Martin, bisher in Stralsund, als Mitglied (auftrw.) der Eisenbahndirektion nach Frankfurt (Main).

Verseßt sind ferner: die Bauräte Duis von Stade als Vor- stand des Wasserbauamts in Hildesheim, Pfannschmidt in Hannover an die Weserstrombauverwaltung daselbst und Scha ff- rath von Hannover an die Regierung in Arnsberg, der Regierungsbaumeister Dormann von Hannover als Vorstand des Waßsserbauamts in Stade, der Kreisbauinspektor Fromm von Lauenburg i. P. als Landbauinspektor an die Regierung in Magdeburg sowie die Negierungsbaumeister Grün von Osnabrück an die Regierung in Merseburg, Voigtlaender von Duisburg-Ruhrort als Streckenbauleiter nah Stadthagen im Bereich des Kanalbauamts Bückeburg (Geschäftsbereich der Kanalbaudirektion in Hannover), Uhlenhaut von Berlin als Vorstand des Hochbauamts in Reppen und Lendzian von Posen als Vorstand des Hochbauamts in -Krotoschin.

Der Regierungsbaumeister des Eisenbahnbaufachs Klamm t, bisher beurlaubt, ist nah Stralsund überwiesen und mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Vorstands des Eifenbahn- betriebsamts 1 dâfelbst beauftragt.

Zum Eisenbahnrehnungsdirektor ist ernannt der Eisen- bahnrechnungsrevisor Emil Müller, bisher in Magdeburg, unter Versezung nah Mainz und Verleihung der Stelle: des Rechnungsdirektors bei der Eisenbahndirektion daselbst.

Ministerium für Handel und Gewerbe. Der Gewerberat Laurisch in Berlin ist zum 1. Januar 1914 nah Cassel versezt und mit der Verwaltung der dortigen Königlichen Gewerbeinspettion beauftragt worden.

* Muster.

Summarischer Monto:- JU. o. e

Ministerium der geistlichen und Unterricht3- angelegenheiten.

Der bisherige Privatdozent, Professor Dr. Otto Toepliß in Göttingen ist zum außerordentlichen Professor in der philo- sophischen Fakultät ‘der Universität in Kiel ernannt worden.

Dem Privatdozenten in der philosophischen Fakultät der Universität Halle-Wittenberg Dr. Adolf Hasenclever, dem Chefarzt der Heilstätte Stadtwald bei Melsungen Dr. med. Noepke, dem Chefarzt der Lungenheilstätte in Holsterhausen Dr. med. Köhler und dem praktischen Arzt, Spezialarzt für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten Dr. med. Bru in Berlin ist das Prädikat Professor,

dem akademischen Förster der Universität Greifswald Dito Nürnberg in Neuenkirchen, Kreis Greifswald, der Charakter als Königlicher Hegemeister beigelegt worden.

Dem Gymnasialdirektor Dr. Paul Fischer ist die Direktion des Gymnasiums in Neuß übertragen worden.

Königliche Akademie der Künste in Berlin.

Bekanntmach un g.

Bei dem diesjährigen Wettbewerbe um das Stipendium der Ersten Michael Beerschen Stiftung im Betrage von 2250 6 zu einer einjährigen Studienreise nah Jtalien haben die berufenen Preisrichter den Preis dem Bildhauer Arnold Zadikow in München zuerkannt.

Berlin, den 29. Oktober 19183.

Der Senat, Sektion für die bildenden Künste. Ludwig Manzel,

Finanzministerium.

__ Der Steuersekretär Albus in Frankfurt a. M. is zum Rentmeister bei der Königlichen Kreiskasse in Darkehmen er- nannt worden.

G Ll B, betreffend Postüberweisungs- und Scheckverkehr bei den staatlichen Kassen.

Jn Ergänzung der Bestimmungen unter Nr. 10, letzter und vorlezter Absaß, des Runderlasses vom 15. Juli v. J. (1. 9679, T1. 8311) wird hierdurch im Einvernehmen mit dem Herrn Staatssekrèétär des Reichspostamts für diejenigen Fälle, in denen auf Grund einer Zahlungsanweisung an ‘eine Mehr- zahl von Empfängern einmalige Zahlungen im Wege des Postüberweisungs- und Scheckverkehrs zu leisten sind, die Be- nußung eines summarischen Lastschriftzettels nach dem beiliegenden Muster * (1 Bogen enthält 2 Stück) gestattet.

Der Bedarf an Vordrucken zu diesem Lastschriftzettel, der die Nr. 76 1 des Vordrukverzeichnisses führen wird, is mit den übrigen im Poslüberweisungs- und Scheckverkehr gebräuch- lichen Vordrucken entsprechend der Vorschrift unter Nx. 22 des eingangs erwähnten Erläfses bei dem Kassenbureau der König- lichen Regierung in Cöln, die mit der Herstellung dieser Vor- drucke durch Buchdruck beauftragt ist, anzufordern.

Die Königliche Regierung (Ministerial- , Militär- und Baukommission) wird veranlaßt, ihre Hauptkasse und die Kreis- kassen des Bezirks (ihre Kasse) hiernah mit Weisung zu versehen.

Berlin, den 16. Oktober 1918. Der Finanzminister. Jm Auftrage: Löhlein.

Buchhalterei ..« La Mrt Tzette.l.

Kontoinhaber: Königliche Regierungshauptkafse ......«

Scheck, Ueberweisung, Mr.

Adresse

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\hriebener Wohnort und Betrag

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Dieser Betrag ist heute von obigem Konto abgeschrieben worden zur Zahlung an die unter Nr. 1 bis ......... Kaiserliches Postscheckamt.

aufgeführten Empfänger.

Nr, 76 1. Summarischer Lastschriftzettel.

Vostaufgabestempel.

Oberrechnungskammer. Der bisherige Regierungssekretär Grunwald aus Brom- berg ist zum Geheimen Rechnungsrevisor bei der Königlichen Oberrechnungskammer ernannt worden.

Tagesordnung

für die am Donnerstag, den 20. November 1913, Vor-

mittags 11 Uhr (in Berlin im Sizungssaale des Potsdamer

Bahnhofs), stattfindende 42. (ordentlihe) Sitzung des

für die Bezirke der Königlichen Eisenbahndirekttonen

Berlin und Stettin eingeseßten Bezirkseisenbahnrats

Berlin.

Mittetllung der Königlichen CEisenbahndirektionen über die Dur- führung früherer Beschlüsse.

Mitteilung der Königlichen Eisenbahndirektionen über die seit der 41. (ordentlihen) Sißung des Bezirksetsenbahnrats im Personen-, Güter- und Tierverkehr eingetretenen wichtigeren Aenderungen und neu ausgegebenen Tarife.

Mitteilungen der ‘Königlichen Eiserbahndirektionen über die wich- tigeren Aenderungen des Personenzugfabrplans im Winter 1913/14 gegenüber dem Fahrplan vom 1. Mai 1913. Ueber die voraussihtliche Gestaltung des nächstjährigen Fahrplans können Angaben noch nicht gemacht werden.

Wahl eines Mitgliedes für den Landeseisenbahnrat an Stelle des Direktors van den Wyngaert in Berlin-Wilmersdorf, der aus Gesundheitsrücksichten seine Mitgliedschaft niedergelegt hat.

Berlin, den 27. Oktober 1913. Königliche Eisenbahndircektion. RNüdlin.

Nichlamíliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 1. November 1913.

Jhre Maj estät die Kaiserin und Königin empfingen gestern im Neuen Palais bei Potsdam den amerikanischen Botschafter James Gerard und den hanseatishen Gesandten Dr. Sieveking in Antrittsaudienz sowie den früheren hanseatishen Gesandten Dr. Klügmann. Jhre Majestät empfingen ferner die Ministerialdirektoren im Ministerium der geistlichen und Unterrichtsangelegenheiten Dr. von Bremen und D. Dr. Naumann sowie den Rektor der hiesigen Technischen Hochschule, Professor Nomberg in Audienz.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Zoll- und Steuerwesen, für Justizwesen und für Rechnungswesen hielten heute eine Sizung.

Anlage © zur Eisenbahnverkehrs ordnung.

Auf Grund der Schlußbestimmung in Anlage C. zur Eisenbahnverkehrsordnung hat das Reichseisenbahnamt unterm 16. d. Mts. einige Aenderungen der Nummern la, 1d und [1 verfügt.

Ia. Die Eingangsbestimmungen A 1. Gruppe c. =-. sowie Abschnitt A 1. Gruppe der Sprengmittel, Ziffer 3 sind dahin ergänzt, daß gepreßte und ungepreßte Nitrozellulose mit mindestens 25 Proz. Wasser- oder Alkoholgehalt gleich behandelt werden.

[d. Nach der neuen Fassung des Abschnitts (4. Abs. (3) werden Behälter von Eismaschinen, welche die für den Be- trieb erforderlihe Menge von flüssiger \{wefliger Säure

höchstens 20 1 dauernd enthalten, ohne Beschränkung befördert.

I1. Zur Beseitigung von Zweifeln if in Ziffer 8b der Be- zeichnung „Gummi“ erläuternd „Kautschuk“ hinzugefügt. Das Nähere geht aus der Bekanntmachung in Nr. 61 des

Reichsgeseßblatts vom 29, d. M. hervor.

E D A L

Laut Meldung des „W. T. B.“ sind am 30. Oktober S. M. S. „Nürnberg“ in Honolulu, S. M. S. „Eber“ in Duala (Kamerun) und S. M. Flußkbt. „Vaterland“ in Nanking eingetroffen.

Wildpark bei Potsdam, 31. Oktober. Seine Majestät der Kaiser und König und Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit der Erzherzog Franz Ferdinand trafen, wie „W. T. B.“ meldet, mit den übrigen Jagdgästen aus Göhrde um 11 Uhr 40 Minuten in Wildpark ein. Bald darauf trat Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit der Erz- herzog nach herzliher Verabschiedung von Seiner Majestät dem Kaiser die Nückreise nach Wien an, Seine Majestät der Kaiser begab sih ins Neue Palais,

Braunschweig.

Der Auszug Jhrer Hoheiten des Herzog-Regenten und der Herzogin aus Braunschweig erfolgte, wie „W. T. B.“ meldet, gestern nahmittag bei prächtigem Herbst- wetter. Alle öffentlihen und privaten Gebäude hatten zum Abschied reih geflaggt. Vom Schlosse bis zum Hagenmarkt bildete die Garnison, weiterhin die Bürgershulen, Fnnungen, Vereine usw. Reihen. Der Galawagen des Regentenpaares wurde von einem prächtig aufgeschirrten Sehsgespann gefahren, geleitet von einer halben Eskadron Husaren. Jn weiteren Wagen folgten das Gefolge und die Hofstaaten. Auf dem ganzen Wege wurden die hohen Herrschaften von der Bevölkerung stürmisch begrüßt. Am Bahnhof erwies eine Kompagnie des 92. Junfanterie- reo‘ments mit Fahne und Musik die militärischen Ehren. E ‘ne Hoheit der Herzog-Regent schritt die Front ab und nahm soda 1! einen Vorbeimarsh der Ehrenkompagnie entgegen, an den j: ein Vorbeimarsch der Husareneskadron anschloß. Nach herzlich, Verabschiedung erfolgte die Abfahrt nah Wiligrad.

D’ amilichen „Braunschweigischen Anzeigen“ veröffent- lihen ute in einer Sonderausgabe das Patent Seiner König ihen Hoheit des Herzogs Ernst August zu B“ ¿unshweig und Lüneburg, das nach eiter Meldung des 3, T. B.“ folgenden Wortlaut hat: :

Von Gottes Gnaden, Wir Ernst August Herzog. zu Braun- \{chweig und Lüneburg, Königlicher Prinz von Großbritannten und SFxland tun hiermit kund und zu wissen:

Nachdem die Hindernisse, die jeit dem Ableben des Hochfeltgen Herzogs Wilhelm der Ausübung der Regtecung des Herzogtums seitens der Berechtigten aus dem fürstlhen Gefämthause Braunschweig-Lüine- burg entgegenstanden, dur Goltes gnädige Fügung tin beglückendDer Weise beseitigt find, haben “Wir die Uns durch den Hochberzigen Verzicht Unseres innigst geliebten durchlauchtigsten Vaters, des Herzogs Ernst August, Königliche Hoheit, angefallene Regterung des Herzog- tums mit dem heutigen Tage angetreten. Es drängt Uns zunächst, dein Gefühle tiefer Dankbarkeit Ausdruck zu geben gegenüber dem hodseligen Prinzen Albrecht von Preußen, Köntgliße Hohett, und gegenüber Seiner Hoheit dem Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg usw., den erlauchten Regenten des Herzogtums, die getreu ihrer Zusage beim Antritt ihrer Negentschaft das Wohl des Herzoglichen Landes stetig und kräfttg gefördert und Uns dte Uéber- nahme und die Erfüllung Unserer hohen und \{chweren Pfliclten in allen Wégen erleichtert haben. Wir verfichern sodann bei Unserem fürstlichen ‘Worte, daß Wir die Landesverfafsung und alle thre Be- \limmungen beobachten, aufrechterhalten und beschüußen wollen. “Als deutscher Fürst werden Wir ftets in unerschütterlicher Treue zum Neiche und seinem erhabenen Oberhaupte {lehen und im Verhältniffe zu Unseren hohen Verbündeten allezeit unsere Verpflichtungen erfüllen, die Uns durch die Reichsverfassung und die ihr zu Grunde Ltiegenden Bündnisverträge auferlegt find. Wir geloben auf dieser Grundlage der Gerechtigkeit und Fürsorge alle Unsere Kräfte dem W ohle Des Landes zu wethen und bitten Gott um seinen gnädigen Beistand, damit Unsere Regierung dem Herzogtum zum Segen geretche.

Mit hoher Freude haben Wir aus vielseitigen bedeutunas8vo len Anzeichen entnommen, daß die Herzen der Braunschweiger Uns und der Herzogin, Unserer vielgeliebten Gemahlin, entgegenschlagen. Auch Unsere Herzen empfinden warm für das Braunshweiger Wollk. Wir hoffen zuversihtli®, daß aus diesem Geflhle ein un- zerstörbares Band gegenseitiger Lebe und Treue erwachsen werde. Wir gewärtigen andererseits von allen öffentlichen Beamten und allen Geistlihen und fernerweit von allen Angehörigen des Herzogtums, daß fie Uns als threm rechtmäßigen Landesherrn Treue und Gehorsam erweisen und Uns nach Kräften in der Er- füllung Ünserer Pflichten zur Wohlfahrt der Gesamtheit unterstüßen werden. Wegen Ableistung der verfassungsmäßigen Huldigung behalten Wir das Erforderliche besonderen Verfügungen vor.

Urkundlich Unserer eigenhändigen Unterschrift und beigedruXtem Siegel

gegeben Rathenow, am 1. November 1913 (Unterschrift) Ernst Augu |t. Hartivieg, C. Wolff. Nadkau.

Frankrei,

Jn Beantwortung des Schrittes, den der Abgeordnete Bachimont im Namen des Kongresses der Radikalen in Pau zugunsten der Soldaten unternommen ‘hatte, die verurteilt worden waren, weil sie gegen die Einbehaltung ihres Jahrganges unter den Fahnen Kundgebungen veranstaltet hatten, erklärte der Ministerpräsident Barth ou laut Meldung des „W. D. B.“, die Negierung müsse für die Aufrechterhaltung der Mannes- zucht sorgen, aber der Kriegsminister habe bereits Maßnahmen getroffen, um die Strafen zu mildern oder aufzuheben. Er werde auch fernerhin in diesem Sinne so wohlwollend wroie möglich vorgehen.

Der Budgetaus\chuß hat einstimmig einen Beschluß- antrag angenommen, in dem er sich grundsäßlih für Die sofortige Erhöhung des Soldes der Offiziere und

Unteroffiziere und auf Antrag des früheren Kriegsministers

Messimy für die Verjüngung der Cadres ausspricht.

Rußland. Wie amtlih bekanntgegeben wird, ist in den Distrikten Skobelew, Kokan, Namangan, Andishan und Osch im Fergana- gebiet eine Probemobilmachung angeordnet worden.

Spanien.

Der Botschafter der Vereinigten Staaten Willa rd ‘hat dem König Alfons gestern sein Beglaubigungsfchreiben überreicht. Wie „W. T. B.“ meldet, erklärte der König, Daß er, um das Freundschaftszeichen, das die Vereinigten Staaten durch die Umwandlung ihrer diplomatischen Vertretung in Madrid in eine Botschaft gegeben hätten, zu erwidern, be- {lossen habe, dem spanischen Gesandten in Washington den Rang eines Botschafters zu verleihen. :

Der neue Generaldirektor der öffentlihen Arbeiten Hat, obiger Quelle zufolge, im Staatshaushalt einen Fehlbetrag von 94 Millionen Pesetas festgestellt, das aus früheren Jahren für noch nicht bezahlte Arbeiten herrührt.

Belgien. Der deutsche Gesandte von Below-Saleste ist zur

Veberreichung seines Beglaubigungsschreibens gestern vom König empfangen worden.

Türkei.

Zuverlässigen Jnformationen aus griechisher und anderer Quelle zufolge ist der gegenwärtige Stand der griechifch turttihen Verhandlungen, wie „W. D. B. melDdel, folgender:

1) Staatsangehörigkeit: Griehenland hat den ottomanischen Standpunkt anerkannt. Aber in türkishen Kreisen wird erklärt, Daß das Optionsrecht der aus den griechishen Gebieten gebürtigen und in der Türkei wohnhaften Personen bestritten bleibt.

2) Privateigentum: Grklehenland erkennt alle Eigentums- rechte der anwesenden oder abwesenden Muselmanen an, kann aber nit die Anerkennung der juristishen Persönlichkeit von Besitzern ländlicher und städtischer Besißungen zugeben, weil im Zeitpunkte der Kriegserklärung die ottomani)che Gesetzgebung ihnen dies Necht nicht zuerkannt habe.

3) Ländlicher Grundbesiß: Die Pforte chlägt vor, daß fein Grundbesißer gezwungen werden könne, scine Grundstücke an Bauern zu verkaufen, und daß das gegenwärtige Verhältnis zwischen den Grundeigentümern und den Bauern in keiner Weise abgeändert werde außer durch ein allgemeines, für das ganze Königreich gültiges Géseß. Griechenland ist mit diesem Artikel nicht einverstanden, weil ex in dié Agrarfrage, die eine der hauptsächlihsien Punkte feines Programms bildet, tief einschneide. Daher könne sich Griechenland der Türkei gegenüber niht binden.

__ 4) Vakufs: In dem türkish-grlehischen Subkomitee in Athen ist ein Einvernehmen zustande gekommen, wonach das Vakuf-NRegime nur auf Grund vorheriger Entschädigung abgeändert werden darf. Die Vakuf-Zehnte werden abgeschafft, aber Griehenland verpflichtet ich, für die Bedürfnisse der Kultus- und Wohlfahrtseinrihtungen zu sorgen. Die Friedhöfe werden als Eigentum der Vakufs anerkannt.

9) Muftis: Die Muftis sind öffentliche, von den Wählern Griechenlands gewählte Funktionäre. Der Obermufti wird vom König aus drét, von der Us der Muftis vorgeschlagenen Kandidaten ernannt werden. Die griechtshe Regierung wtrd im Wege der griechischen Gesandtschaft die Ernennung des Öbermuftis dem Scheich ül Jölam notifizieren, der die Beställungsurkunde aubfolgen

wird. Abgesehen von den religiösen Befugnissen wird der Obermusftt auch das Recht haben, in GChesahen und Scheidungsangelegenheiten sowie in Angelegenheit von Alimentengeldern, Bormunds{haften und Erbschaften Urteile zu fällen.

6) Muselmanische Gemeinden: Die juristishe Persönlich- keit dieser Gemeinden wird anerkannt.

7) Kultus: Griechenland räumt dem musélmanischen Kultus alle möglihen Begünstigungen ein und wird in Athen und-an vier anderen Orten, wo ein diesbezligliches Betürfnis besteht, auf Staats- toften MVoschceen erbauen. Behufs Heranbilbung geistlicher Richter wird ein besonderes Justitut ertichtet.

Rumänien.

Der König Carol hat einem der Redaïteure des Blattes „Universful“ eine Unterredung bewilligt, in der er laut Meldung des „W. T. B.“ erklärte: :

Cs wre ein \{chwerer Fehler gewesen, wenn Rutnänien den Krieg begonnen hätte, als die verbündeten Balfkanstaaten gegen die Türkei kampsten. Der christlihe Staat. Numänien habe nicht einen Krieg verhindern töónnen, der für die Befreiung der Christenheit geführt worden set. Er habe seit langem voraus3ge]ehen, daß der Balkanblock nicht von Dauer sein werde und habe dies auch Danew mitgeteilt, als dieser in Bukarest gewesen sei. Danew aber habe es nicht ge- glaubt, wie er auch einige Tage vor dex Mobilsierung der rumäaischen Urmee nicht geglaubt habe, daß Rumänien mobilifieren werde, weil Europa dies niht zugeben werde, oder weil die rumänishe Armee drei Wochen brauchen werde, um die Donau zu überschreiten. Auf die Mitt ilung, daß man, in Frankreich heute Rumänien als den Schiedsrichter im Orient betrachte, erwiderte der König, so set es. Es fönne ih ntemand im Orient rühren, ohne daß RNutuänien ein Wort mitsprehe. Er glaube, daß es Frieden geben werde, rwoeil niemand auf dem Balkan es wagen werde, etnen neuen Krieg an- zufangen, für den es auch niht möglich sein würde, die finanziellen Mittel zu beshaffen, weil Frankreich, der Bankier der Balkanstaaten, kein Geld mehr für einen Krieg hergebe. Auch die baldige friedliche Lösung der Frage Albaniens halte er für sicher.

Serbien.

In der Skupschtina wurde gestern die Beratung des Adreßentwurfs fortgeseßt.

Nach dem Bericht des „W..T. B." kritisierte der Jungradikale Sfkerlit\ch die diplomatishe Aktion der Regierung, Paschitshs und der serbischen Diplomaten als gänzlih unzulänglih und erhob gegen die Nihtbeachtung des Parlaments, dem von der Regierung kein Ein- fluß auf die äußere Politik eingeräumt worden sei, Einspruch. Im Berlauf der Nede kam es infolge eines Wortwechfels zwischen Skerlitsh und dem Bolkswirtschaftäminister Jänkowitsch zu etner sharfen Auseinander- setzung, doch gelang es dem Vorfißenden, alsbald Nuhe herzustellen. Der Minister des Innern Protitsch 1rat den Ausführungen Sferlitsch? entgegen und erklärte, daß dte serbische Regierung ihre {were Mission erfolgreich erfüllt habe. Der For1schrittler Pavl e Marinkowits\ch legte die Notwendigkeit dar, den neuen Bürgern volle Gleichberechtigkeit zu erteilen, und forderte die Regierung auf, in den neuen Gebieten unverzüglich das Verfassungsregime einzu- führen.

Bulgarien.

Bezüglih der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Bulgarien und Serbien erklärt die „Agence Bulgare““, daß angesichts der gegenwärtigen Lage, wo gegen die bulgarische Bevölkerung Mazedoniens durch die Schließung von Schulen und Kirchen und durch Belästigung von Priestern und Lehrern vorgegangen und Grenzzwischen- fälle hervorgerufen würden, an eine Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen für längere Zeit wohl nicht gedacht werden Tönne.

Die Bulgaren haben nah einer Meldung des Wiener „K. K. Telegraphen-Korrespondenzbureaus“ nah der Besiß- ergreifung Westthraziens die Wareneinfuhr aus Griechisch- Mazedonien untersagt. Der Warenverktehr auf der Bahn nach Dedeagatsch ist unterbrochen, während der Perfonenverkehr aufrechterhalten wird.

Albanien.

Die Internationale Kontrollkommission hat der „Agenzia Stefani“ zufolge den albanesischen Minister des Aus- wärtigen Muf id Bey zum Delegierten für Albanien ernannt. Mufid Bey hat der oorläufigen Regierung seine Demission als Minister des Auswärtigen eingereicht.

Amerika.

Im amerikanischen Repräsentantenhaus brachte gestern der Abgeordnete Hensley (Missouri) eine Resolution ein, in der einer Abrüstung in dem von Winston Churchill vorgeschlagenen Umfange zugestimmt wird. Der Sprecher Clark sagte, wie „W. T. B.“ meldet, er hege den Wunsch, diese Resolution angenommen zu sehen, und fügte hinzu, Deutschland sei als Poparz benußt worden, um die Amerikaner bei den leßten Marinevebatten zu schrecken.

Die Ban kkommission des amerikanischen Senats hat sich, obiger Quelle zufolge, vorläufig auf die Errichtung von vier Provinzreservebanken für das ge- plante neue Geldumlaufsystem geeinigt. Die bundesstaatliche Kontrollbehörde soll ermächtigt werden, nah zwei Jahren fo viele neue Banken zu errichten, als sie für nôtig hält, voraus- geseßt, daß ihre Zahl die in der Geldumlaufbill des Re- präsentantenhauses vorgeschriebene Grenze von zwölf Banken nicht überschreitet.

Nach einer vom „W. T. B.“ verbreiteten Meldung aus Mexiko haben 700 Mann Regierungstruppen nah neun- tägigem Marsche von Laredo aus Monterey erreicht. Die Nebellen, die mehrere Tage lang Monterey angegriffen hatten, wurden aus der Umgebung der Stadt vertrieben.

Afrika.

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ hat der französische Kreuzer „Friant“ am 28. Oktober mit Erfolg bei Agadir die Ksima-Stämme beschossen, die in der Nachbarschaft der Mündung des Qued Souß wohnen. Dort befand ih der Zufluhts- und Verproviantierungsort der Aufjtändischen, die am 27. Oktober einen franzöfischen Posten angegriffen hatten. Aus vier Dörfern wurden durch die Beschießung die Einwohner vertrieben.

Wohlfahrtspflege.

Die Gefellshaft für soziale Reform hält ibre 6. Hauptversammlung vom 20.—22. November in Düsseldorf in der Städtischen Tonhalle ab. Am 20. November findet ein Be- grüßungs8abend mit Ansprachen bekannter Sozialpolitiker statt. Am 21. November wird nah einer Eröffnungsanspracße des Vorsitzenden, Staatsministers Dr. Freiherrn von Berlepsch ein Vortrag von Rechts- anwalt Dr. Hugo Sinzheimer-Fränkfurt a. M, über „Nechtsfragen des Arbeitstarif8vertrags (Haftung und Abdingbarkeit) und ihre geseßliche Lösung“ gehalten werden. Am 22. November werden nah Erstattung des Geschäftsberihts und Erledigung der ge[chäftlicen

Angel-genheiten Vorträge gehalten von Staatsminister Dr. Freiherrn von Berlepsh über „Brauchen wix ein Reichseinigungsamt ?* und von Dr. Waldemar Zimmermann über „Neue Aufgaben des gewerb- lichen Einigungswesens“. An alle Vorträge. chließt sich eine freie Ausfprache aa. Der Zutritt zu den Versammlungen steht jedermann frei. Ausführlihe Programme und Auskünfte sind durch die Ge- [chäftsftelle, Berlin W. 30, Nollendorfstraße 29/30, und -durch Pro- fessor Dr. von Wiese, Düsseldorf, Brehmstraße 34, zu beztehen.

Ein Kongreß für Wohnungsaufsiht und Wohnungs8- pflege wird von der Zentralstelle für Volkswohlfahrt in den Tagen vom 2. bis 4. Dezember im Nathause der Stadt Charlottenburg, die durch thr Wohnungsamt vorbildlih auf diesem Gebiete vorgegangen ist, veranstaltet. Die Regelung der Wohnungsaufsicht bildet den wichtigsten und ausfihtsreihsten Teil des preußischen Wohnungs3- geseßentwurfs. In der Erkenntnis dex Notwendigkeit dieser Regelung sind alle beteiligten Kreise einer Meinung, von den Woh- nungs- und Bodenreformern und den städtishen Verwaltungen bis zu den Haus- und Grundbesißern, Es ist daher an der Zeit, daß über die Grundlinien- einer erfolgver|prehenden Wohnungsaufsiht und Wohnungépflege Klarheit geschaffen wird, daß alle diejenigen, die an der Sache in irgend einer Weise interessiert find, sich über Ziele und Tragweite der in. Frage kommenden Maßnahmen unterrichten und daß vor allem auch die Gemetnden und die bet der Ausführung des Geseyes in Betracht kommenden Kreise fich auf die neue Ausgabe vorberciten. Diesem Zwecke ist der Kongreß zu - dienen bestimmt. Es werden in syslematisher Ne!henfolge alle wichtigen Probleme behandelt werden, tntbesondere die allgemeine Bedeutung der Wohnungsaufsicht, die Wohnungsmängel und die Art ihrer Bekämpfung, das Schlafgängerwesen, die Wohnungspflege, die Einrichtung von Wohnungsämtern, Heranziehung und Aufgabenkreis der Wohnungtinspek- toren, die Aufstellung von Wohnungsordnungen, die Wohnungspolizet, die Mitwirkung der Frauen bei der Wohnungsau}sicht, die Bezirks- wohnungsinspektion, der Wobnungsnachweis usw. Die ersten Autori- täten auf dem Gebiete haben ihre Mitwirkung zur Per tugung gestellt, insbesondere bekannte Kommunalbeamte, wie Oberbürgermeister Dominicu8s-Schöneberg, Stadtrat Seydel-Charlottenburg, Bürger- meister Dr. Luppe-Frankfurt a. M., die Beigeordneten Rath-Efsen und Hopf-Elberfeld, Stadtrehtsrat Moericke-Mannheim, Bürger- metster Dr. Müller-Darmstadt, die Landeswoohnungsinspektoren von Bayern, Württemberg und Hessen, bekannte Wohnungsinspektorinnen usw. Bereits jeßt liegen zahlreihe Anmeldungen von Regterungen,

emeinden, Frauen- und Arbeiterorganisationen, Abgeordneten, Krankenkassen usw. vor. Man darf daher erwarten, daß der Kongreß fich zu einer machtvollen Kundgebung für die Wohnungsaufsicht gestaltet und daß er den Boden für tbre Durchführung gründlich vorbereiten wtrd. Programme und Anmeldekarten können von der Zentralstelle für Volkswohlfahrt, Berlin W. 50, Augsburger Straße 61, bezogen werden.

Kunst und Wissenschaft.

An der Erforschung von Neu Guinea und seiner Be- völkerung wird seit etnigen Jahren mit einem Eifer gearbeitet wie nie zuvor. Stellt do diefe fast 800 000 qkm große Insel, wenn man von den Polargebieten absieht, einen der größten weißen Flecke auf der Erdkarte dar. Seine Ausfüllung schreitet auch jeßt nur langsam fort, da die Schwierigkeiten des Neisens im Innern der VSnsel ungewöhnlich find und fast jeden Reiseplan mehr oder weniger umwerfen oder gar zu vöôlligem Scheitern bringen. Der Oberbeamte im westlichen Teil von British Neu Guinea hat in leßter Zeit zwei Forschungsreisen in die Landschaft Girara unternommen, deren Bewohner sih einer Anzahl von Mord- taten bei einem Zusammenstoß mit thren Nachbarn hatien zu Schulden kommen lassen. Europäer waren mit dtesen Leuten bisher fast gar niht in Berührung gekommen, und man wußte von ibnen nur, daß ihre Sitten und Gebräuche gänzlich anders seien als die der übrigen Stämme. Es ist nun dem Beamten gelungen, eine ziemlich eingehende Kenntnis über das Giraravol?k zu sammeln. Sie haben es nit besonders gut in ihrer Heimat, da deren Boden etwa 9 Monate lang überschwemmt ist. Die Dörfer find infolgedessen auf den wenigen Hügeln errichtet, die vom Wasser verschont bleiben. Die Wohnstätten sind auch eigentliß nit als Dörfer zu bezeichnen, da sie nur in einem großen gemeinsamen Haus bestehen, das zuweilen die außerordentlihe Länge von 150 m bei 20—25 m Breite erreicht. Den Mittelpunkt des riefigen Gebäudes bildet eine Art von Halle, die nur von den Männern benußt wird. «Das Innere des “Hauses wird dur drei oder gar vier Böden in ebenso viele Stokwerke und inner- halb dieser in kleine Zellen geteilt, die nur auf Leitern zugänglich find. Die Frauen dürfen das Gebäude niht durch dieselbe Tür bes treten wie die Männer. Das Volk behauptet, ursprünglih von einem Hund abzustammen. Seine religiösen Vorstellungen heften sih an 5 Totems, die überall auf den Häusern aufgezeihnet sind. Die Girara sind Kopfjäger, aber nicht Men\chenfresser. Ganz merkwürdig ist thre Haartracht. Sie drehcn das Hauvtkbaar tn ein langes Seil zusammen, das ihnen über das Gesicht herabhängt. Außerdem tragen sie eine Kopfbedeckung in Gestalt eines kegelförmigen Huts aus Pflanzenfafern. Dieser Gebrauch steht unter den Papuas durchaus einzig da. Die Zauberei \pielt bei thnen natürlih eine große Rolle. Der Häuptling eines Stammes ist gewöhnlich auch der Hauptzauberer. Ihm wird die Macht zugeschrieben, seine Seele von seinem Körper zu trennen und sie auf beliebige Sendungen auszushicken. Auf diese Weise kann der Häuptling sih nah Belieben unliebsamer Stammesgenossen ent- ledigen, indem er ihnen setne Seele auf den Hals schickt. Der Absicht des Mordes wird dann wahrscheinlich auf irgend cine geheimnisvolle Art nachgeholfen, und hinterher der Seele des Zauberers die Aus- führung des. Urteils zugeschrieben. Die Rücksicht auf die Zauberei . gestattet diesen Menschen, die man dana kaum als solche bezeichnen möchte, zwar nicht den Kannibalismus, aber nod s{limmere Vergehen an schon begrabenen Leichen. Westlih vom Fyfluß ist der Glaube an Hellseherei allgemetn verbreitet. Die neuen Forshungen sind auch auf ten benachbarten Teil von Holländish Neu Guinea ausgedehnt worden, dessen Bewohner nur mit Bogen und Pfeilen bewaffnet sind. Sie versuchen, ch ein besonders fürchterlibes Aussehen zu geben, indem fe sich Känguruh- klauen in die Nase stecken und künstlihe Schwänze in ihr Haar flehten, die thnen bis auf die Brust herabhängen. In einem Bezirk besteht ein merkwürdiges Mittel, die Treue einer Verlobten zu sichern. Dem Mädchen wird nämli das Zeichen des Mannes, den fie später heiraten soll, auf die Brust oder auf die Schulter einge- brannt. In diesen Bezirken herrscht auh immer noch Menschen- fresserei, obgleich die holländische Regierung um ihre Bekämpfung dauernd bemüht ist. Der englische Beamte felbst hat mehrere Szenen miterlebt, die ihm die frishen Ueberreste einer klannibalisWen Fest- mahlzeit vorführten. Die Teilnehmer hatten \sich freilich stets bei« zeiten in Sicherheit gebracht.

Nr. 87 des „Zentralblatts der Bauverwaltung", heraus g?gcben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 1. November, yat folgenden Inhalt: Amtliches: Preisausschreiben. Diensts nachrihten. Nichtamtliches: Das Geschäftshaus der Letpztger Feuerversicherungs-Anstalt in Leipzig. Gleisabzweigung aus ge- frümmter zweigleisiger Hauptbahnstrecke. Zur Vollendung dex Erweiterungsbauten des Emder Seehafens. Vermischtes: Be- währungspreis für den Winddruckmesser des Torpedo-Oberstabs= ingenteurs Gießen. Wettbewerbe für Entwürfe zu Schulneubaut neben der Handwerker- und Kunstgewerbeshule in Dortmund 1 dem Bebauungsplan einer Kleinwohuungssiedlung bei Cöln-Bickeud Wasserdichter Beton. Bücherschau.