1913 / 265 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 08 Nov 1913 18:00:01 GMT) scan diff

Das im Jahre 1904 in Stockion aus Stahl erbaute, bisher unter britischer Flagge und unter dem Namen „Whinfield“ gefahrene Dampfschiff „Elsa Köppen“ von 1462,21 Negister- tons Nettoraumgehalt hat durch den Uebergang in das aus- \chließlihe Eigentum des deutschen Reichsangehörigen Aibert Köppen, Juhabers der Firma Robert Köppen in Stettin, das Recht zur Führunck der deutschen Flagge erlangt. Dem Schiffe, für welches der Eigentümer Stettin als Heimats- hafen angegeben hat, ist von dem Kaiserlichen Konjulat in Newcastle-on-Tyne unter dem 17. Oktober 1913 ein Flaggen- zeugnis erteilt rvorden.

Personalveränderungen.

Köuiglich Sächsische Armee.

Ernennungen, Befötderungen und Verseßungen.

Den 30. Oktober. Sommer, L. im 10. Inf. R. Nr. 1234, Bonde, L. im 11. Inf. N. Nr. 139, auf ein Jahr, Müller, t. im 11. Inf. N. Nr. 139, auf aht Monate, unter Rückwirkung vom 1. Oktober 1913 zum K. P. liegerb. Nr. 1 kommandiert.

Den 3. November. Pfeiffer, Lt. d. Nes. d. 6. Inf. Regts. Nr. 105 Köntg Wilhelm 11. von Württemberg, unter Erteilung d. Œrlaubn. zum Uebertritt in d. aktive Heer, auf ein Fahr zur Dienstl. b. diesem Reat. komdt. Wagner, Lt. d. Rel]. a. D., zuleßt im 12 L M. Nr: 177, als Lt. d. Nes. d. 11. Inf. Regts. Nr. 139 mit einem Patent vom 21. April 1906 wiederangeît. und auf ein Fahr zur Dienstl. b. leßtgenanntem Regt. komdt. E

Zu Fähnrichen ernannt : die charakt. Fähnriche: Ungleich im 10. Juf. R. Nr. 134, Tauchniß im Karab. M, Beutler im 9, Huf. N. Nr. 19; die Unteroffiziere: Graf v. der Schulenburg, v. Löben, Treuscch v. Buttlar, v. Geldern-Crispendorf, Frhr. v. Oer im 1. (Leib-) Gren. R. Nr. 100, Schurig im Ï Gren. R. Nr. 101 Kaiser Wilhelm, König von Preußen, Berthold im 3. Inf. R. Nr. 102 Prinz-Regent Ludwig von Bayern, S@haarshmidt, Kuhn, Hoch tim 4. Inf. R. Nr. 103, Bir im*5. Inf. R. Kronprinz Nr. 104, Tempel, Vetter im 7. Inf. vi. König Georg Nr. 106, Schulze, Aulhorn, Nüling im 8. Inf. R. Prinz S obann Georg Nr. 107, Teudesmann, Breyer, Göp fert im 9. Inf. R. Nr. 133, Nöller im 10. Inf. N. Nr. 134, Erhardt. Weber, Trachbrod, Anderson im 11. Inf. R. Nr. 139, Brendel, Pteuschke, Schirliß im 13. M U Mer: 108, Krüger im 14. Inf. R. Nr. 179, Fuß, Ludwig im 15, Inf. 9î. Nr. 181, Leistner, Kettner im 16. Inf. N. Nr. 182, v4 Schön- berg im Garde-Reiter-R.,, Hen8gen, Hüniken im 2 Ul R, Nr. 19, Hübner, Gulden im 1. Feldart. R. Nr. 12, Wagner im 2. Feldart. N. Nr. 28, Raeßler im 9. Feldart. R. Nr. 64, Clauß, Köhler im 6 Feldart. R. Nr. 68, Eibenstein im 8. Feldart. R. Nr. 78, Schulze, Philipps, Ütermann im 1. Fußart. N. Nr. 12, Richard, Weber im 2. Fußart. R. Nr. 19, Reinhardt im 2. Pion. Bat. Nr. 22.

Beamte der Militärverwaltung. Durch Verfügung des Kriegsministeriums.

Den 24. Oktober. Wiebach, Garn. Verw. Insp. b. d. Garn. Nerw. Tr. Ueb. Pl. Königsbrück, unter dem 1. November 1913 als Kontrolleführer zur Garn. Verw. Baußgen per]. :

Den 28. Oktober. Niedner, Mil. Hiljssgeistlicher b. d. 3. Div. Nx. 32, unter Belassung im Standort Dresden, probeweise n. d. IWahrn. d. offenen Stelle eines Div. Pfarrers beauftr. Schlichter, Prov. Amtsinsp. in Chemniy, nah Leipzig vers. Lauck, Prov. Amtsuntérinsp., mit Wirkung vom 1. Oktober d. J. als Prov. Amtsinsp. in Chemniß angeit-

Kaiserliche Marine.

Den 24. Oktober. König, Hauptm. vom Ostasiat. Mar. Dek, in Genehmigung seines Absch. Gcsuchs m. d. ge!egl. Pens. z. Disp. geit.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Herzoglich anhaltischen Landgerichtsrat Graul in Dessau zum Oberlandesgerichtsrat in Naumburg a. S. zu er- nennen sowie , | dem Landgerichtsrat Max Beyer bei dem Landgericht I Berlin und dem Amtsgerichtsrat Schmidt in Dillenburg Den Charakter als Geheimer Justizrat und : dem Landgerichtssekretär Kraaz aus Landsberg a. IP., zurzeit in Danzig-Langfuhr, und dem Amtsgerichtssekretär Brüning in Marsberg den Charakter als Rechnungsrat zu verleihen. e Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Regierungs- und Schulrat Liz. Emanuel Albers in Marienwerder zum Provinzialschulrat, : : den bisherigen Kreisarzt und ständigen Hilfsarbeiter bei der Regierung in Arnsberg Dr. Steiner zum Regierungs- und Medizinalrat und 2 den in die erste Pfarrstelle in Lüben berufenen Pastor Schepky, bisher in Arnsdorf, zum Superintendenten der Diözese Lüben 11, Regierungsbezirk Liegniß, zu ernennen jowie dem Stadtbaurat, Königlichen Baurat Friedrih Heimann in Cöln, den Charakter als Geheimer Baurat und den Spezialkommifjaren, Regierungassessoren Preiting in Posen, Dr. Hempel in Gleiwig, Altrichter in Konig, Hildebrand in Kolberg, Siegfried in Eberswalde, Dr. Reichardt in Meiningen, Pelßer in Düren, Schoen in Johannisburg, Gerstiein in Medebach den Titel Regierungsrat zu verleihen. H Auf den Bericht vom 10. Oktober d. J will O den Gemeinden Breuna und Niederelsungen, _Kreis Wolf- hagen, zwecks Anlage einer gemeinschaftlichen Wasserleitung auf Grund des Geseßes vom 11. Juni 1874 (Geseßsamml. S. 221) hiermit das Recht verleihen, a. das erforderliche Quellengrundstück in einer Größe von 71 a 79 qm mit dem sogenannten Marktbrunnen, welches von der im Grundbuche von Zierenberg Band 12 Blatt 504 eingetragenen Parzelle Kartenblatt 25 Nr. 1 abzutrennen ist, b. das Nutzungsrecht des Müllers Homburg in Oberelsungen an dem offenen Bach- laufe des Marktbrunnens und c. die für die Legung der MWasserleitungsröhren nah Maßgabe des Projekts in Anspruch zu nehmenden Feldwege und sonstigen Grundstücke der Ge- markung Oberelsungen im Wege der Enteignung zu er- werben oder, soweit dies ausreiht, mit einer dauernden Be- schränkung zu belasten. 1 Uebersichtskarte folgt zurü. Schloß Konopischt, den 24. Oktober 1913 Wilhelm Rk. von Breitenbach. von Schorlemer. von Dallwiß.

An die Minister der öffentlichen Arbeiten, für Landwirtschaft, Domänen und Forsten und des Jnnern.

Zustizministerium.

Den Amtsgerichtsräten Geheimer Justizrat Posselt in Schleswig, Knop in Greifenberg i. Pomm. und Bröcher in Swinemünde ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Penston erteilt.

Der Landgerichtsrat Bering in Hagen ist als An1ts- gerihtsrat nah Beverungen verseßt.

Zu Handelsrichtern sind wiederernannti: der Kaufmann Gustav Jacoby in Berlin bei dem Landgericht T in Berlin, der Spediteur Marx Kieni in Görli, der Kaufmann Karl Milli (William) Klawitter in Danzig, der Kaufmann Erich Loose und der Fabrikbesißer Johannes Nabe in Halle a. S.

Zu slellvertretenden Handelsrihtern sind ernanni : Der Fabrikbesißer Johannes Gräb in Halle a. S., wiederernannt: die Kaufleute Artur Wollheim und Friedrih Münßgel fowie der Fabrikant Albert Kirschstein in Berlin bei dem Land- gericht L in Berlin, der Kaufmann Hermann Meirowsky in Görliß, der Kaufmann Georg Bellers in Hannover , der Kaufmann Paul Dück in Elbing, der Fabrikbesißer und Stadt- rat Max Engelke in Halle a. S. und der Muühlendirektor Georg Leister in Böllberg bei dem Landgericht in Halle a. S., der Fabrikdirektor und portugiesische Vizekonsul Karl Heuser in Stralsund.

Der Rechtsanwalt Keßler in Pillkallen ist zum Notar für den Bezirk des Oberlande8gerichts zu Königsberg i. Pr. mit Anweisung seines Amissizes in Pillkallen, der Nechts-

anwalt Nachtigal in Stendal zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerihts zu Naumburg a. d. S. mit Anweisung seines Amtssißes in Stendal, der Rechtsanwalt Ri eßen in Niebüll zum Notar für den. Bezirk des Oberlandesgerichts zu Kiel mit Anweisung seines Amtssißes in Niebüll, der Rechts- anwalt Schultheis in Fulda zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerichts zu Cassel mit Anweisung seines Amtsjißzes in Fulda und der Gerichtsassessor Dr. Brückmann in Cöln zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerichts in Cöln mit Anweisung des Amtsfißes in Hillesheim ernannt worden.

In der Liste der Rechlsanwälte find gelöscht die Nechts8- anwälte : Justizrat Lohe bei dem Landgericht in Düsseldorf, Justizrat Latte bei dem Amtsgericht in Hohensalza, Martin Glaser bei dem Kammergericht, Dr. Friedrih W ussow bei den Landgerichten 1, IL, TIT in Berlin, Dr. Friedrich Dalen und Georg Wirth bei dem Landgericht 1 in Berlin, Bla ckert bei dem Amtsgericht und dern Landgericht in Hannover, Bolze bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Kleve, Friedrih Schneider bei dem Amtsgericht in Nimptsch, Theodor Schneider in Wald bei dem Amtsgericht in

olingen und We ber bei dem Amtsgericht in Friedrichstadt.

Mit der Löschung des Rechtsanwalts, Justizrats Latlie in Hohensalza in der Rechtsanmwaltsliste ist zugleich sein Amt als Notar erloschen.

In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen die Nechts- anwälte: Knapp aus Charlottenburg bei dem Landgericht 11 in Berlin, Dr. Dr vom Landgericht 11 bei dem Landgericht L in Berlin mit dem Wohnsitz in Charlottenburg, Blackert aus Hannover bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Wiesbaden, Dr. Heydorn aus Neumünster bei dem Amts- gericht und dem Landgericht in Altona, Dr. Windisch vom Landgericht TT in Berlin bei dem Amtsgericht in Charlotten- burg mit dem Wohnsiß in Berlin-Wilmersdorf, die (Berichis- assessoren : Felix Latte bei dem Kammergericht, Dr. Dalberg bei dem Oberlandesgeriht in Düsseldorf, Dr. Paul Germer bei dem Landgericht T in Berlin, Barttling? bei dem Landgeriht in Hildesheim, Dr. Brüggemann bei dem Landgericht in Cöln, Asemissen bei dem Land- geriht in Danzig, Dr. Eckenberg bei dem Amts- gericht und «dem Landgericht in Hannover, Naen - drup bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Paderborn, Friß Frank bei dem Amtsgericht in Viet, Dr. Neugebauer bei dem Amtsgericht in Bunziau Dr. Schottlaender bei dem Amtsgericht in Orb, Heide bei dem Amtsgericht in Duisburg - Ruhrort mit dem Wohnsiß in Hamborn, Dr. Ludwig Hartmann bei dem Amtsgericht in Wilster, Dr. Franz Jeste bei dem Amtsgericht in Wongro- wiß, Prüfer bei dem Amtsgericht in Schleusingen, die früßeren Gerichtsassessoren: Dr. Bergshmidt und Dr. Walter Hart- mann bei dem Landgericht T in Berlin, Alfred Neich bei dem Amtsgericht in Loslau und Dr. Walter Reich bei dem Amtsgericht in Greifenhagen.

Der Rechtsanwalt, Justizrat Dr. Alfred Schlesinger in Berlin und der Rechtsanwalt und Notar, Justizrat Gloger in Reichenbach i. Schl. find gestorben.

Ministerium der geistlichen und Unterrichis- angelegenheiten. Dem Privatdozenten in der medizinischen Fakultät der

und dem Lehrer am Königlichen Akademischen Institut für Kirchenmusik in Charlottenburg Max Schneider ist der Titel Professor verliehen worden.

Der Provinzialshulrat Liz. Albers ist dem Provinzial- \chulkollegium in Cassel überwiesen worden.

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen

und Forsten.

Die Wahl des bisherigen Nitterschaftsrats, Ritterguis- besißers von Kriegsheim auf Barsikow bei Neustadt a. d. Dosse zum Kur- und Neumärkischen Hauptritterschaftsdirektor ist auf die Dauer von sechs Jahren Allerhöchst bestätigt worden.

Ie Oberförsterstelle Kempfeld im Regierungsbezirk Trier ist zum 1. Januar 1914 zu besezen. Bewerbungen müssen bis zum 20. November eingehen.

Ministerium des Jnnern.

Der Regierungs- und Medizinalrat Dr. Steiner ist der Königlichen Regierung in Stade überwiesen worden.

Belanntma Gun 0.

Gemäß § 46 des Kommunalabgabengeseßes vom 14. Zuli 1893 (Geseßsammlung S. 152) wird hiermit öffentlich bekannt

gegeben, daß der im laufenden Steuerjahr zu den Kommunal-

Friedrich Wilhelms-Universität in Berlin Dr. Heinrich Haike..

äbgaben einshäßbare Reinertrag der Neustadt-Gogoliner Privateisenbæhn für das Betriebsjahr 1912/13 auf 149 736,84 „16 festgeseßt worden ist. Kattowiß, den 6. November 1913. Der Königliche Eisenbahnkommissar. 3. V.: Stambke.

A

Lise der im verflossenen Halbjahr (1. April bis 30. Sep- tember 1913) an der Tierärztlichen Hochschule in Berlin Promovierten.

Vor- und Zuname Geburtsort | Wohnort

der -Promoyterten

1 | Ernst Berwig Soldin Berlin

| Brunislaus Brocki | Lessen |

D }

| Heinrich Vathauer | Brockhausen | Hubert Foerster | Nelsse | Mar Köhler | Eisenberg, S.-A. | Walter Remmler | Cleyen | Julius Droß | Danzig | Fohann Dobrindt | Lichtenhagen | Fiedel Glamser Jungingen | Hans Held Herzbruck Adolf Schmidtmann | Würzburg Johann Leineweber | Bösekendorf Willy Beder | Ornontowiß Friedrich Beier | Lauterbach | Ludwig Drescher | Winnweiler | Georg Kade | Swiontkowo Wolfgang Hage- | melster | Friedrich Ferber Walther Heinichen | Julius Schmidt Michael JIwiekt | Oskar Habersang | Wilhelm Hinz | Walter Voß | Erich Wehrwein | Johannes Grimmig |

| Emil Greßel | Heinrich Geddert 29 | Otto Meyer 30 | Paul Roemer 31 | Wilhelm Mann ; 32 | Johannes Dahlke | Klaptow | Frit Haeberer | Neuendorf Berlin, den 31. Oktober 1913. Der Rektor der Königlichen Tierärztlichen Hochschule. Cremer.

Charlottenburg Colmar i. E. Berltn

Bonn

Berlin

Paderborn Berlin

| Amberg, Oberpfalz Berlin

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| Hamburg Bökenförde

| Kamenz

| Neu Schönfeld

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Neustadt b. R.

Berlin

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| Neuhof Nagnit Kärberode

| Göttingen

| Friedrihsöhof

| Zachau

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i Zehlendorf Nowawes.

Nichfamilithes. Deutsches Neich.

Preußen. Berlin, 8. November 19153.

Der Ausschuß des Bundesrats für Zoll- und Steuer- wesen hielt heute eine Sißung.

Nach einer im Reichsversicherungsamt gefertiglen Zu- \ammenstellung beträgt die Zahl der seit dem 1. Januar 1891 bis einshließlih 30. September 1913 von den 31 Landesversiche- rungsanstalten und den 10 vorhandenen Sonderanstalten be- willigten Jnvalidenrenten (§8 9 Abs. 2 und 10 des Jn- validitäts- und Altersversicherungsgesezes, § 15 Abs. 2 des Vnvalidenversicherungsgeseßes und § 1255 Abs. 1 der Reichs- versicherungsordnung) 2 207 263.

Davon find 34732 in dem leßten Kalendervierteljahr fest- geseßt worden. Jnfolge Todes oder Auswanderung des Be- rechtigten, Wiedererlangung der Erwerbsfähigkeit, Bezuges von Unfallrenten oder aus anderen Gründen sind bereits 1217 686 JInvalidenrenten weggefallen, sodaß am 1. Oktober 1913 noch 989 577 Jnvalidenrenten liefen. Jhre Zahl hat sih sonach gegen den 1. Juli 1913 um 10911 erhöht.

Krankenrenten (JInvalidenrenten gemäß § 16 des Jnvalidenversicherungsgeseßes und § 1255 Abs. 3 der Reichs- versicherung8ordnung) wurden bis einshließlich 30. September 1913 147 450 bewilligt. Davon sind 3115 in dem leßten Kalender- oierteljahr festgeseßt worden. Jnfolge Todes, Wiedererlangung der Erwerbsfähigkeit oder aus anderen Gründen sind bereits 131 265 Krankenrenten weggefallen, sodaß am 1. Oktober 1913 noch 16 185 Krankenrenten liefen. Jhre Zahl har sih sonach gegen den 1. Juli 1913 um 282 erhöht.

Die Zahl der während desselbèn Zeitraums bewilligten Altersrenten (8 9 Abs. 4 des Junvaliditäts- und Alters- versicherungsgeseßes, § 15 Abs. 3 des Jnvaliderversiherungs- gesezes und § 1257 der Neichsversicherungsordaung) beträgt 595 602. Davon sind 2674 in dem leßten Kalendervierteljahr festgeseßt worden. Jnfolge Todes oder Auswanderung des Berechtigten oder aus anderen Gründen sind bereits 438 024 Altersrentea weggefallen, sodaß am 1. Oktober 1913 noch 87 578 Altersrenten liefen. Jhre Zahl hat sih sonach gegen den 1. Juli 1913 um 7138 vermindert.

Seit - dem 1. Januar 1912 ist der Juvaliden- versicherung die Hinterbliebenenversiherung angegliedert worde. Bis 30. September 1913 ist Witwenrente 1258 der Reiché- versicherungsordnung) und Witwerrente 1260 R.-V.-O.) in 10130 Fällen, Witwenkrankenrente 1258 Abs. 3 R.-V.-O.) in 303 Fällen, Waisenrente (§8 1259, 1261, 1262 R-V.-O.) in 33 732 Fällen, Witwen geld (8 1264 R.-V.-O.) in 10 054 Fällen und Waisenaus steuer 1264 R.-V.-V.) Ut 390 Fällen bewilligt worden. ;

Zusaßrenten (§8 1472 bis 1483 R.-V.-O.) sind in 3 Fällen bewilligt worden.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Hertha“ am 6. November in Havanna eingetroffen.

. Königswusterhausen, 8. November. Seine Majestät der Kaiser und König traf, wie „W. T. B.“ meidet, gestern nachmittag im Automobil mit kleinem Gefolge hier ein und begab sih nach dem Besuche des hiesigen Blindenheims nach dem Jagdschloß. Gleichzeitig waren mit dem Kaiserlichen Sonderzug Seine Königliche Hoheit der Prinz: Oskar, der Reichskanzler Dr. von Bethmann Hollweg, die Fürsten zu Fürstenberg und zu Solms-Baruth und die anderen Jagdgäste eingetroffen. Seine Majestät der König von Sachsen, der mit dem General à la suite von Tettenborn in seinem Salonwagen im Laufe der Nacht hier angekommen ist, begab sich früh Morgens einem faiserlichen Automobil nah dem Jagdschloß. An den Jagden nimmt auch Seine Königliche Hoheit der Prinz Eitel-Friedrih, der ebenfalls heute früh hier eingetroffen ist, teil.

Cassel, 8. November. Jhre Majestät die Kaiserin und Königin traf gestern ahend auf dem hiesigen Haupt- bhahnhof ein und begab sih sogleich im Automobil nah Schloß Wilhelmshöhe.

Bayern.

Jn der Kammer der Reichsräte gab in der gestrigen Nachmittagssizung der Ministerpräsident Dr. Freiherr von Hertling eine Allerhöchste Botschaft bekannt, in der es saut Meldung des „W. T. B.“ heißt:

Seine Majestät der. König haben am 5. November 1913 als Kznig die Regierung angetreten und von den ihm von Gottes Gnaden zustehenden Rechten vollen Besiß ergriffen. Seine Majestät erinnern ih mit Freude der langen Jahre, während welhecr Seine Majestät in diesem hohen Hause persönlich an den Arbeiten teilgenoramen haben, und lassen der Kammer der NReichsräte seinen Königlichen Gruß entbieten.

Der Präsident darauf :

Mit berehtigtem Stolz und aufrichtigster Freude haben wir die Botschaft und den huldvollen Gruß des Landesherrn entgegen- genoinmen. Zum Zeichen der tiefsten Dankbarkeit und zum Ausdru? unwandelbarex Treue, Liebe und Anhänglichkeit an Seine VMaiestät den König bitte ih einzustimmen in den Nuf: Seine Majestät König Qudwig 111., unser allergnädigster Landesherr, lebe hoh. (Die Neichs- räte stimmten begeistert in den Ruf ein.)

Darauf wurde in die Tagesordnung eingetreten. Der Reichsrat Graf Crailsheim erstattete im Namen des Aus- \chusjes Bericht über die Vorlage der Staatsregierung, daß der Landtag anerkennen wolle, daß am 4. November die verfassungs- mäßigen Voraussetzungen für die Beendigung der Regent- haft bestanden hätten, und empfahl unter Hinweis auf die drei ärztlichen Gutachten und den Eindruck, den der Präsident der Kammer der NReichsräte bei seinem Besuche im Schlosse Fiürstenried über den Geisteszustand Seiner Majestät des Königs Otto erhalten habe, dem Antrag der Staatsregierung beizu treten. Einstimmig beschloß darauf die Kammer der Reichs- räte, den Antrag der Regierung anzunehmen. Die Sizung wurde darauf geschlossen.

Graf Fugger von Glött erklärte

Bei der heutigen feierlihen Eides leistung im Thronsaal der Residenz verlas Seine Majestät König Ludwig TII. vor der Leistung des Eides obiger Quelle zufolge nachstehende Ansprache :

„Ih habe Sie hier als Zeugen einer bedeutungsvollen Handlung versawmelt. Eine mit der Zeit fortshreitente und ihren Anforderungen entsprehende Entwicklung unseres Ber- fassungslebens ist stets der Gegenstand der ernsten Sorge der Herrsher Bayerns gewesen. Es ist daher zu beklagen, daß nit redcktzeltig durch entiprehende Maßnahme der Entstehung eines Zustandes vorgebeugt worden ist, der als auf die Dauer un- veretnbar mit dem monarhishen Gedanken und dem Staatswohl zu erachten ist. Nur die Erkenntnis, daß die Sorge für das Wohl der Monarchie und des Vaterlandes eine' Beendigung dieses Zustandes dringend erheisht, hat in Mir den {weren Entschluß reifen lassen, den Schritt zu tun, der in diesem feierlihen Akte seinen Abschluß finde. Es hat Mich mit Befriedigung erfüllt, daß es dem einmütigen Zusammenwirken Meiner NRegierung und des Landtages gelungen {st, in verfassungsmäßiger Form die Wiederherstellung des Zustandes zu ermöglichen, der dem Gedanken der Erbmonarchie, ‘dem Geiste der Bayerischen Verfassung und dern Empfinden des Volkes in gleicher Weise entspriht. Pèöge es Mir bescieden fein, die erfreulihe fkulturelle und wirtschaftliche Entwiälung, die Bayern in den leßten Jahrzehnten genommen hat, in gemeinsamer Arbeit mit der Volksvertretung fortzuführen. Für all Mein Lun aber wird das Wohl Meines teuren Volkes die Nichtlinie bilden. Ich ersuhe nun den Herrn Staatsminister der Justiz, den in § 1 des X. Titels der Verfassungsurkunde beflimmten Eid vorzusprechen.

Nach dem Verlesen des Eides, der lautet: „Jh shwöre nah der Verfassung und den Geseßen des Reiches zu regieren. So wahr mir Gott helfe und sein heiliges Evangelium !“ sprachen Seine Majestät mit erhobener rehter Hand: ¡O \hwöre““.

Jm Anschluß hieran hielt der Vorsitzende im Ministerrat, taatsminister Dr. Freiherr von Hertling nachstehende n\sprache an Seine Majestät:

„Cure Majestät haben geruht, durch Leisiung des Eides auf die Verfassung die feterlihe Handlung zu vollziehen, in der die Bedeutung der Verfassung als der geheiligten und unverrückbaren Grundlage des bayerishen Staatslebens sinnfällig zum Ausdruck kommt. Das bayerishe Volk, das in Liebe und Ehrfurcht zu Eurer Majestät als seinem von Gott geseßten Oberhaupte emporshaut, nimmt, ver- treten durch die anwesenden Zeugen, dankbaren Anteil an diesem erhebenden Akt. Er stellt die Vollendung des Schrities dar, u dem Eure Majestät Sih, unter hochherziger Hintanseßzung versönlißer Bedenken, im Interesse der Staatswohlfahrt enk- \hlossen haben. Eure Majestät bitte ih in dieser für Bayern fo bedeutungsvollen Stunde die allerehrfurchtsvollste Huldigung des Ge- samtstaatsministeriuums und des Kollegiums der Staatsräte sowte das Oelöbnts der unverbrüchlihen Treue, von der wir für Gure Majestät beseelt find, in Gaaden entgegennehmen zu wollen. Vereint mit der Bevölkerung des Landes heben wir die Herzen zu Gott mit dem innigen Wunsche, daß der Allmächtige seine segnende Hand über Euren Königlichen Majestäten und dem gesamten Königlichen Hause immerdar walten lassen möge.“

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Rußland.

Jn der Reich sduma ist ein Antrag eingebracht worden über die Anweisung von 100 000 Rubeln zur Erforschung der Radium- und Mesothoriumlager Rußlands.

Griechenland.

in Ner rumänische Minister des Jnnern Take Jones cu ist 1 Alhen eingetroffen und vom Ministerpräsidenten Venizelos empfangen worden.

Bulgarien.

Die aus griechischer Krie gsgefangenschaft zurüctgekehrten bulgarischen Dffiziere haben an den griehi}chen Minister präsidenten Venizelos eine Protesterflärung gesandt, die nach einer Meldung des „W. T. B.“ folgenden Wortlaut hat:

_Die felegögefangenen bulgarishen Offiziere der Garuison Saloniki beeilen \sih, nahtem fie in ihr. Vaterland zurückgekehrt find, bei Eurer Exzellenz ten heftigsten Ein\pruch zu erheben gegen die unmensch{liche Art und Weite, mit dec sie wäbrend ihrer Gefangenschaft in Griechenland behandelt worden find. Ihres Gepäds und zum größten Teil auch ihres Geldes beraubt, in mittelalterliche Gefäng- nisse geworfen, lebendig begraben in einem Kerker des Forts von Nauplia, in den weder Luft noch ein Lichtstrabl eindringen konnte, von jeder Verbindung mit ihren Familien abgeschnitten, so haben fie, die Aerzte eingeschlossen, alle Demütigungen und Leiden erdulden müssen, die eine raffinierte Grausamkeit ersinnen fonnte. Das find die traurigen Grfabrungen, Exzellenz, die die friegsgefangenen bul- garishen Offiziere aus dem modernen Griechenland mit nach Hause nehmen. / : _(gez.) Major Lazaroff,

ehemaliger Kommandant der Garnison Saloniki.

Amerika.

Das amerikanische Kabinett hielt gestern nah mehr- wöchiger Pause seine erste Sißzung ab. Ueber den Jnhalt der Beratungen wurde nichts veröffentlicht. | __ Felix Diaz ist gestern unter der Beschuldigung, den Merikaner Guerrero verwundet zu haben, verhaftet worden. L Zm chilenishen Parlament erklärte gestern der Finanzminister, obiger Quelle zufolge, daß das Rech- nungsjahr 1913 mit einem Uebershuß von 7 Millionen abschließen würde, durch den der Fehlbetrag des Jahres 1912 auf 13 Millionen herabgeseßt werde. Um den Fehlbetrag voll- kommen zu deten, ersuchte der Minister um Bewilligung von Steuern auf Erbschaften, Bier, ländliches und städtisches Éigen- tum sowie auf die Reingewinne der chilenishen und aus- ländischen Aktiengesellschaften. Diese Steuern sollen einen Ertrag von 20 Millionen abwerfen.

Statiftik nund Volkswirtschaft. Zur Arbeiterbewegung.

_Veber eine neue Lohnbewegung in der Solinger In- dustrie berichtet die „Rh.-Westf. Ztg.“ folgendes: In einer gemein- samen Versammlung der Taschen- und Federmesserschleifer des Solinger Indul|triearbeitei verbandes und des Deutschen und des Christlihen Metallarbeiterverbandes wurde Bericht erstattet über Verhandlungen mit dem Fabiikantenverein bezüglih der Erhöhung derSchleifvrei se. In diesen Verhandlungen wurde eine Lohneryöhung von 5 bis 73% von den Fabzuïfanten in Aussicht gesteUt. VDems gegenüber betonten die Berichterstatter, daß diese Erhöhung nicht aus- reichend set, sie entspreche kaum der Erböhung der Preise für die Schleifmaterialien, die Steigerung der Kosten des Lebensunterhalts sei nicht berückfihtigt worden. Die Versammlung beschloß einstimmig, den Fabrikanten mitzuteilen, doß die Erhöhung niht genüge und daß die Schleifer die eingereihten Forderungen aufrecht erhalten würden.

Kunst und Wissenschaft.

_ Edgar Degas8, dessen Werke der neuen Ausstellung im Salon Cassirer das Gepräget geben, ist in Deutschland kein Unbekannter. Liebermann ift mit einer eigenen Schrift über ihn hervorgetreten, und jeder, der sich mit moderner Kunst beschäftigt, sieht bei setnem Namen eines jener Bilder vom Nennplaß oder aus der Welt der Tänzerinnen auftauchen, das dur die Kühnheit und Unmittelbarkeit der dargestellten Bewegungen den Urheber verrät. Immerhin stand er, zum mindesten in Deutswælano, in der allgemeinen Schäßzuyg ein wenig abseits von den großen Jmprefssionisten und vielleicht waren es bei uns mehr die Maler und die großen Zeichner unter den Malern, die thn liebten. So war es für manche eine Ueberrashung, als bei der Versteigerung der Sammlung NRouart in Paris vor fast einem Jahr eines seiner Bilder nicht weniger als 435 000 Fr. ein- brahte, den höchsten Preis, der bisher für das Bild eines lebenden Meisters gezahlt wurde. Diese hohe Bewertung mag mit- gewirkt haben zu dem Plan, den Meeister in Deutschland in einer größeren Ueberschau zu zeigen. Was dabei zusammen kam, nötigt niht zu einer Umwertung des Urteils über Degas, aber es bedeutet eine genußreide Klärung und Erweiterung der Anschauung von ihm. Die Werke, die vor andern seine Eigenart bekannt gemacht haben, find auch hier in der Mehr- zahl. Es sind Darstellungen von Menschengruppen, deren Bewegung im Raum mit einer fabelhaften Sicherheit und Plastizität gesehen und gestaltet ist. Nur scheinbar haben sie etwas Skizzen- haftes. Man erkennt bald, daß gerade das Zufällige des Bild- aus\chnitts, das Durcheinander der Richtungen, die Aufhebung des Gleichzgewihts in der Komposition, die Härte und Plöulichkeit der UVebershneidungen den besonderen Reiz ausmachen: niemand vermag so wie Degas das Momentane eines vorübereilenden CEindrucks zu fassen und das Charakteristishe daran zu betonen. Die Mittel des Malers haben mt der Zeit sich gewandelt, niht seine Ziele. Die „Place de la Concorde“ fagt mit ihrer vornehm zurückhaltenden, flächtg ruhigen Malweise, die von fern an Manet erinnert, dasselbe wie spätere Arbeiten, die in ihrer hin gewtishten Weichheit an Renoir erinnern, oder die besonders häufigen, die in flimmernder Pastelltechnik die Silhouetten mit der lebenoigen Atmosphäre verwoben zeigen und die Rundung der Körperflächen um so stärker zur Erscheinung bringen. Wie der Maler inner- halb seines begrenzten Gebtets Menschentypen, nicht Einzel- menschen, mit ergreifender Wahrheit zu schildern weiß, zeigt die „Plätterin*. Man wird es niht so leiht vergessen, wie dieses übermüdete Ges{höpyf die Arme aufstemmt und den Kopf zurü biegt. Gerade weil der Maler allem Sensattonellen und Anekdotischen aus dem Wege gegangen ist, wirkt diese eine aus der Tiefe geschöpfte Beroegung wie das Syinbol einer ganzen Menschenklasse. Die Werke von C6zanne und von Renoir, die im Obersteck zu sehen sind, gehören der Spätzeit beider Künstler an; sie geben zu neuen Beobachtungen keinen Anlaß. Ein pzar sonnig frische Landschaften von Pissarro, abgerundete Kompositionen von wohliger Pracht, sowie eine Anzahl Zeichnungen französischer Meister ergänzen den vor- nehmen Eindruck der Ausstellung. Pr D

Da der Gemeinderat von Nom durch den Beschluß des Oberen Nates für die \{önen Künste gezwungen worden ist, die vorläufige Verbindung zwischen den drei Palästen auf dem Kapitol, die im Jahre 1911 errichtet worden war und jeßt end- gültig werden sollte, abzureißen, so hat er, wte „W. T. B.“ meldet, vor kurzem einen Wettbewerb erlassen für Entwürfe einer Verbindung der drei Paläste, die das geshichtlihe Bild des Plaßes des Kapitols n‘cht stören. Es sind 18 Entwürfe eingegangen, von denen das Preisgeriht den Entwurf der Architekten Pio und Marcello Piacentini angenommen hat, dur den dte von Michelangelo erdachten Linien und der geschichtlihe Charakter des Plaßes nicht verändert werden.

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Wie „W. T. B.“ aus Petropawlowsk (Kamischatka) gemeldet wird, sind dort die Eisbreher „Taimyr“ und „Waigatsh" der Expedition Wilkitkis eingetroffen. Von den Erxpedltions- mitgliedern wird festgestellt, daß die Behauptung, das neuentdeckte

Kaiser Nikolaus 1l.-Land habe die Größe Grönlands, fals

sek. Auf der Rückfahrt von dort haben fie elne kleine vulkantsché In sel entdeckt, die sie nah dem Thronfolger Alexet zu nennen vor s{lagen. Am Bennettkurfe haben die Reisenden zwei Kisten von dip geologischen Sammlung des Barons von Toll gefunden.

__ In London ist der Naturforscher - Alfr. Nussek Wallacs gestern, neunzig Jahre alt, gestorben.

Vauwesen.

Im Berliner Bezirksverein deutscher Ingenieure hielt der Nes« gierungsbaumeister Fr. V oß, Vorsteher des Kaiserlichen Brückenbaus- amtes in Kiel, über die unter setner Leitung entworfenen neuen Brücken des Kaiser-Wilhelm-Kanals einen Vortrag, dem wir folgendes entnehmen: Bei dem z. Zt. in Ausführung be- griffenen Erwetterungsbau bes Maiser-Wilbelm-Kanals sollen die vorhandenen beweglihen Brücken durch feste Hochbrücken erseßt werden. Dies war möglich bei der Prahmdrehbrücke in Holtenau und den Gisenbahndrehbrücen in MRendsburg und Taterpfabl, die Straßen- drehbrüde in Rendsburg konnte dagegen nur durch eine neue Drehs- brücke mit größerer Durhfahrtsweite erseßt werden, weil sich hier die Zufahrtrampen zu einer Hochbrücke nicht unterbringen ließen. Die Umänderung der vorhandenen Hohbrücken bei Levensaue und Grünthal mußte die folgenden Bedingungen erfüllen : Um künftige Erweiterungen der Wasserstraße in möglichst umfangreihem Maße ausführen zu können, soll eine Lichtbôhe von 42 11 auf 120 m Weite bei Holtenau wegen der Nähe der Schleusen sogar auf 135 m vorhanden sein. Ferner soll auf beiden Setten neben der eigentliwen Kanalöffnung je eine große Seitenöffnung zur Durchfübrurng von Straßen, Eisenbahnen und anderen Zukunftanlagen ges{affen werden. Die alte Bogenform ließ fih daher bei den neuen Brücken niht anwenden. Gewählt ist ein Balkenträger über drei Oeffnungen, der als Gerberträger mit ein=- gehängtem Mittelstück ausgebildet ist. Die drei neuen Hoh - brüdcken haben verschiedene Form erhalten: Bei Holtenau handelt es sich um eine Straßenbrüccke, zu der die Zufahrtrampen mit 1 : 40 emporsteigen. Da das Gelände landeinwärts ansteigt, konnten die Grddämme unmittelbar fich an die eigentlihe Hohbrüde anschließen. Bei den zweigleifigen Eisenbahnbrücken in Rendsburg und Hochdonn wurde von der Eisenbahnverwaltung fur die Zufahrten ein Gefälle von 1: 150 verlangt. Bei dem flahen Gelände bleibt die Höhe des Gleises über dem Erdboden auf längere Strecken so bedeutend, daß etferne Viadukte billiger als Erddämme werden. Cs schließen ih daher an die eigentliche, rund 300 m lange Kanalbrücke beiderseits eiserne NRampenbrücklen von rund 1000 m Linge an, sodaß die Gesamtlänge der Eisenkonstruktion in Mends- burg 2500 und in Hochdonn 2200 m beträgt. Die Rampen- brücken in Nendsburg liegen zum größeren Teil in einer Kurve von 600 m Halbmesser, außerdem ist guter Baugrund vorhandeû, sodaß eine enge Stügenteilung geboten ist. Die Viaduktbrücken in Hochdonn liegen dagegen in einer flachen Krümmung, der gute Baugrund ist erst in größerer Ttefe anzutreffen, eine möglichst geringe Anzahl der Stüyzen ist daher wirtshaftlih günsttg. Die verschiedene Gestaltung der Ramvenbrücken beeinflußt naturgemäß auch die Form der Kanalbrüde. Es kommt hinzu, daß în der Miltelöffnung der NMNendsburger Kanalbrücke cine Scchwebe- fahre für den Straßenyerkehr von Ufer zu Uer au die Hochbrücke gehängt ist. Die neue Straßendrehbrüdcke bei Nendsburg dient mit zur Ueberführung einer Kleinbahn. Es ist eine zweiflügelige Drehbrüke von rund 160 m Gesamtlänge gewählt, die der Drehpfeiler beträgt 94 m Bemerkenswert sind die in die Eisen- fonstruftion über den Drehbpfeilern eingebauten Häuschen, von denen aus die Brückenflügel gesteuert werden, und in denen die Elektro- motoren für die Drehbewegung untergebracht sind. An der Hand von zahlreichen Lichtbildern wurden die Einzelanordnungen und die Bau- ausführung der neuen Brüken erörtert. Während die Straßenbohbrüde in Holtenau im vorigen Herbst, die Eisenbahnhohbrücke in Rendsburg und die Straßendrehbrücken im Oktober d. I. detn Verkehr übergeben find, wird mit der Ausführung der Hochdonner Brücke zurzeit begonnen. Die alten Hochbrücken des Kanals sind die leßten größeren Brücken gewesen, bet denen Schweißeisen verwendet ist. Seitdem ist das Xlußeisen das Material des Brückenbaues geworden. Bei den neuen Kanalbrücken wird zum ersten Male in Deutschland bochwertiges Flußeisen in größerem Umfange verwendet. Bemerkenswert ist ferner, daß man auf alle rein dekorativen Zutaten verzichtet hat und daß man nur bestrebt war, alle notwendigen Bestandteile der Brücken gefällig auszubilden und organish in die Gesamtanordnung des Jn- genieurbauwerks einzufügen.

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Gesundheitswesen, e maßregelr

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Rußland.

Petersburg, 7. November. (W. T. B.) In Vilkowo (Gous- vecnement Bessarabien) sind in der Zeit vom 19. bis 30. Oktober vier Choleraerkrankungen vorgekommen, von denen eine tödlich verlief. Im Distrikt Dnjeprowsko (Gouvernement Tauris) find in der Zeit vom 21. Oktober bis 2. November drei Choleraerkrankungen mit tödlichem Autgang festgestellt worden.

Aegypten.

Der Internationale Gesundhetisrat in Aegypten hat die An4 wendung des Cholerareglements auf Herkünfte aus Smyrna aufgehoben. Dagegen hat der Gesundheitsrat be- s{lossen, das Chôlerareglement auf Herkünfte aus Silivrt (Türkei) anzuwenden. (Vergl. „Reichsanzeiger“ vom 14. August d. J., M O1 Nt, L919

Verkehrswesen.

Im ReitG3postgebiet ist die Zahl der Kontoinhaber im Postsheckverkehr Ende Oktober 1913 auf 84388 gestiegen (Zuging im Monat Oktober 1021). Auf diesen Poltsheckonten wurden im Oktober gebucht 1632 Millionen Mark Gult- schriften und 1625 Millionen Mark Lastschriften. Das Ge- samtauthaben der Kontoinbaker betrug im Oktober dur- schnittlich 177,7 Millionen Mark. Im Verkehr der Neichs- postsheckämter mit dem Postsparkassenamt in Wien, der Postspar- fasse in Budapest, der luremburgisben und belgishen Postverwaltung sowie den s{chweizerishen Postiheckbureaus wurden 8,1 Millionen Mark umgesetzt, und zwar auf 3540 Uebertragungen in der Rich- tung nach und auf 16410 Uebertragungen in der Richtung aus dem Auslande.

__ Vom 15. November ab werden die Portosäße für Posk- frachtstüde über 5 bis 10 kg nach Argentinien und Uruguay um je 60 „4 ermäßigt. Nähere Auskunft erteilen die Postanstalten.

In Utete in Deutsch Dstafrika ist am 1. November eine Telegravphenanstalt für den internationalen Verkehr eröffnet worden. Utete liegt etwa 5 km nordwestlih von Mohoro, am Rufijifluß. Die Wortgebühr für Telegramme nach Utete ist dieselbe wie nah Daresfalam. Sie beträgt gegenwärtig 2 S 75 s.

Verdingungen, -

(Dke näheren Angaben über Verdingungen, die beim „NReihs- un Staatsanzeiger“ ausliegen, können in den Wochentagen in dessen Expedition während der Dienststunden von 9—3 Uhr eingesehen werden.)

Niederlande. 18. November 1913, 2 Uhr. Köntglih Niederländishes Kolonial- ministerium im Haag: Lieferung von Besteck Nr. 610: des eisernen Oberbaues mit Zubehör für 121 Brücken für Haupteisenbahnen ; Besteck Nr. 611: des eisernen Oberbaues mit Zubehör für 42 Brücken

für Haupteisenbahnen; Besteck Lit. K 19: der Eiseateile mit Zubehör