1913 / 273 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 18 Nov 1913 18:00:01 GMT) scan diff

E E E E E 1 E E E r S RORTEE r L L E E L LINE N

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Kabliau, groß... A (Dorsch)

Deutsche Setfl Fèrei nd Bodenseefisheret für Oktober 1913,

Seetiere und davon gewonnene Erzeugnisse

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ke |

1) Nordseegebtet

M

2) Ostseegebitet

kg |

Swhellfish, groß E T e 4. Sorte . . 5 So.

4./5. Sorte . Isländer .

von der Murmanküste (Wittling,

Weißling erlan) .

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ittel, JIsländer .

Sorten

Secheht (Hechtdorsch) . L Gat

Scholle groß, mittel . (147 Gie ELSA

Scholle, lebend

Blendling (Scheefmul) . Knurrhahn, grauer

roter

Petermann, eter. . Köhler und Pollak .

Xa

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otzunge, groß, mittel

a Notzunge, ete (PI. microc.) Stör . . eilbutt . eezunge, groß x mittel, klein .

Steinbutt, groß, mittel .

Ten Glattbutt (Tarb roß, mittel .

4 E Lachs (Flußlahs) l a E echt (Flußhecht) Det + Crt. Stint, kleiner . Mente, Perpel .

land (Seekarpfen) L 6 Zul (Fluß- u. Meer-) ar A

Not l Kaulbarshch . Karausche . Uet 2

Blei (Brasen, Bras e)

Meerbrassen

Scharbe (Kliesche, Platen) Sdlei E

Ea E e Stils (Breitlin

O A Aalraupe(Quappe, Aalmutter . Seeteufel

Langschwanz (Seejungfer)

2atrele . . Flunder (Struffb Meerforelle . . Neunauge Rotauge . e a, stsee-Schnäpel

Wei Giéfter) E N

M Napfen (Schied) Brosme

Verschiedene (Gemeng- O a

¡usammen | 9 376 887] 2 461 128] 4 238 791|

Krabben . Hummer . s Kaiserhummer . Taschenkrebse Austern .

Muscheln usw. .

Kg zusammen (E5z

Delphine Seehunde . Wildenten .

zusammen

von der Murmanküste

104 851 127 666 209 116 s 247 704 e 384 521 ae 312 799 1 321 077

233 918

Ï 440 308 460 976 438 888 737 852 125 886 116 676

82 207

629 46 898 e 336 739 124 043 13 122 ae 117 263 E 317 267 726 429 162 974 65 452 103. 98 82 986 93 262

a ._4 606 ee 155 i 34 438 R 6:709 s 6316 19-997 U A 23 904 utt), S a 7 363 Ua e 6 224 38 Ae 554 A P ES 1 065 26 624

455 249 796 . 1430

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S 600! A 3 4095| Stück 99 046 j 392 657 kg 999 480

619 7031 391 703

I. Fische.

62 744 69 333 86 236 80 408 96 342 89 694 278 453 38 819

95 766 146 053 105 225 169 367

20 656

13 828

33 912

25 485 82 075 57 303 4 560 20 566 123

87

139 655 31 718 9 827 18 057 61 669 15 252

4 141 315 44 139 23 935 13 792 35 309 28 208 }

7 766 4 329 99 705 1105

4 818

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329

47 889 208

904 3 10 104

343 755

10 380

128

1 064

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80 989 1 356 741 2554 32 939 T T4

126 293

111. Andere Seetitere.

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24 30

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1 126 000

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1 678 130 126 65 078 422

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635 040 3 092

87 653

214 904 329

73 050 119 727

1 748 596 336 944 190 398

57 874 9 490 1 949

3 761 686 706 647

1 999

3 042 188 248 1 661 11 470 150

4 320 400

10 742

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1 589

4240 152 419 79 885

15 955 74 554

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744

62 218 85 056 20 580 81 476 4 157 404

961 123 851 767

2 683 1170 67 897 1 091 3 366 150 2167 200

5 947

[ 000 935

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400

340 362 400

3914 3914

IV. Erzeugnisse von Seetiteren.

Salzheringe STADIOT - Fischlebern . Seemoos.

zusammen .

Kantjes

Bier l.»

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zus. T—IV |

Nord- Gesamtwert

. Kantjes

und Ostseegebiet

4 «e Ke 629 790 : 1 450

123 570| 3 150 386

18 40 624 1 860

——

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|

kg 631 244

Stück 34 619 460 391 703

9 376 887

5 19

2 461 128

94 126 293

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3914| 362 400 4238 791

/ 3104

170 /1 000 935

kg |10 627 5911 Stück | 351737 Kantjes 123 570

9 1 004 209

780 363

S h ü L S Is N i 4 Z a E f [3

6 784 972

,

4 239 153

4 314

| 1 004 209

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__ 3) Bodensee- und Rhetngebtet.

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Süßwasserttere kg Blaufelchen . . 30 969

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Sonstige Fische (Hasel, Nost usw.) . zusammen Berlin, den 17. November 1913.

Kaiserliches Statistisches Amt. I V: K 0h.

Literatur.

Das amtsgerichtliche Dezernat. Beispiele und Ver- fügungsentwürfe für die gesamte amtsrihterlihe Tätigkeit unter An- führung der einschlägigen geseulihen Bestimmungen von Dr. Eugen Ebert, Senatspräsidenten am Kammergericht. Zehnte, vermehrte und verbesserte Auflage. XVI1I und 696 Seiten. Breslau, Verlag von M. u. H. Marcus. Geb. 12,80 46. Seit 25 Jahren ist das Buch von Cbert, wte son seine öftere Auflegnug beweist, ein bewährtes Hilfsmittel für den Amtsrichter, der die ihm überwiesenen MNeferendare gewissenhaft, gründlich und erfolgreich ausbilden sol, wie auh für diese selbst nach ihrem Eintritt in den amtsrichterlihen Vorbereitungsdienst. Durch eine große Zahl sorgfältig ausgewählter, kurz gefaßter Beispiele und Ver- fügungsentwürse wird das Verständnis für den gesamten Stoff, den der Amtsrichter zu beherrschen hat, wesentlich erleichtert: für den Strafprozeß, den Zivilprozeß, das Konkursverfahren, das Verfahren in Grundbuchsachen, die Führung öffentlicher Register, die Vormund- \chaftssachen, die Nachlaß- und Teilungssachen, das Verfahren bet Annahme und Aufnahme eines Testaments und eines Erbvertrags und andere den Amtsrichter beshäftigende Angelegenheiten. Bet den Beispielen aus der Praxis sind stets die Geseßzes- und Ausführungs- bestimmungen, die auf die darin behandelten Falle Anwendung finden, vollständig zitiert, die einschlägigen Vorschriften niht veröffentlichter Ministerialerlasse wörtlich oder inhaltlich mitgeteilt. Durch diese Hinweise auf alle in Betracht kommenden Rechtsquellen . wird der junge Jurist in die Lage geseßt, sich darüber Rechenschaft zu geben, warum eine Rechtsangelegenheit in der vom Verfasser an dem praktishen Beispiele gezeigten Weise zu behandeln ist. Gegenüber der leßten Aufiage zeigt das Werk namentlih in den Abs» \hnitten über das Verfahren in Grundbuhsachen und über die Straf- vollstreckung erheblihe Erweiterungen, sodaß jeßt kaum eine der Auf- gaben, vor die sih der Amtsrichter gestellt sieht, unberüc{sichtigt sein dürfte. Den Schluß des Buches btlden wieder chronologishe Ver- zeichnisse der Versügungen des Oberlandesgerichtspräsidenten und des Oberstaatsanwalts in Breslau, der Ministerialverfügungen und ein alphabetishes Sachregister. Wer dtie etnzelnen Abschnitte nicht im Fluge durcheilt, jondern vor jeder Bearbeitung einer Nechtsfache die anzuwendenden Vorschriften, die der Verfasser bei den gegebenen Ent- würfen angeführt hat, aufmerksam einsieht, wird leichter Fehler ver- meiden können und großen Gewinn von dem Buche haben.

Die Kunst der mündlihen Berichterstattung. Von Dr. R. Viezens, Senatspräsidenten am Oberlandesgericht tn Posen. (Beiträge zur staats- und rechtswissenschaftlihen Fortbildung, Heft 11.) 63 Seiten. “Helwingshe VBerlagsbuchhandlung, Hannover. Preis 120 4. In diejem Heft wird der Vortrag wiedergegeben, den Biezens bet Beginn der Fortbildungskurse am Oberlandesgericht in Posen gehalten hat. Er stellt sih nicht als eine wissenschaftliche Abhand- lung dar, sondern trägt mehr die Farbe einer praktishen Plauderei, ist aber deshalb für Juristen nicht minder von Interesse. Als sehr beahtentwert erscheinen namentlich die Ausführungen des Ver- fassers über die Taktik mündlicher Berichterstattung. Das zunächst bom deutschen Zivilprozeß Gesagte gilt mit. den nötigen Aenderungen auch für jedes andere Verfahren mit mündlihem Vortrag. i;

Necytsfälle. Zum Gebrauche bei juristishen Uebungen Heft 1: Auszüge aus Prozeßakten (,juristische Klinik“). Von Dr. Karl Dickel, Gerichtsrat a. D., Universitäts- und Forstakademie- professor der Nechte. Dritte, verbesserte Auflage, X1 und 162 Seiten (geh. 3 4). Erläuterungen dazu, XIII und 349 Seiten (geh. 9,60 6). Berlin, Verlag von Franz Vahlen. Diel folgt in seiner Sammlung von Rechtsfällen zum Gebrauche bei juristishen Uebungen den Spuren von Adolf Stölzel. Im vorliegenden ersten eft, das durchweg neu durchgesehen i1t und dabei vielfahe Ver- desserungen und Ergänzungen - erfahren hat, handelt es \ich um 50 dem Gerichtssaal entnommene Fälle, in denen grund- säglih wichtige Fragen des bürgerlihen und des Handels- rechts zur Entscheidung stehen und daneben auch Fragen des Zivilprozeß- und des Konkursrehts zu beantworten find. Die meisten der abgedruckten Aktenfälle enthalten Fehler und erscheinen deshalb als Kranke in der „jurislishen Klinik“ im Sinne von Stölzels „Schulung für die zivilistishe Praxis“. De-artige Fälle eignen fich vorzügli zu Aufgaben in den juristishen Uebungen sowohl der Gerichte wie auch der Universitäten; denn an solchen fehlerhaften Aktenfällen kann der Jurist ungefähr ebensoviel lernen, wie der Jünger der Heilwissenschaften am Krankenbette. Die in dem umfangreicheren Bethéft gegebenen Erläuterungen gewähren dem Leser eine Hilfe bei der Bearbeitung. Sie find in einigen Fällen . erschöpfend ; in den anderen Fällen zeigen sie dem Leser den Weg, auf dem er zum Ziele gelangen kann. Vielfah. sind neue Aufgaben hinzugefügt. Vreferendare, die zunächst den einzelnen Fall mit Hilfe der Literatur und Rechtsprehung bearbeiten. und erst nachher die Erläuterungen s\tudieren, finden dann hier etn. ausgezeichnetes Mittel, thre Kenntnisse auf / den bezeihneten NRechtsgebieten nah- zuprcüfen. Aber auch für die Nechtsbeflissenen auf den Universitäten ist diese Art von shriftliher Uebung nüylih. Mit Hilfe der ab- gedruckten Nechtsfälle können fie zahlreihe Klausurarbeiten zu Hause fertigen, und nah Bearbeitung eines Falles innerhalb bestimmter Zeit werden sie beim Lesen der Erläuterungen erfahren, ob sie auf rechtem Wege vorgeschritten sind.

Praktische Uebungen. im bürgerlihen. Necht. Für Studtum und Ausbildung. Von Or. Karl Heinsheimer, ordent- lihem Professor an der Universität Heidelberg. Zweite, vermehrte Auflage. VIIT und 166 Seiten. Berlin, Verlag von Otto Liebmann. Kart. 3,50 #6. Der früher angezetgten dritten Auflage seines „Typische Prozesse“ betitelten, viel benußten Zivilprozeßpraktikums hat der Berfasser jeßt eine neue Auflage seiner ,Praktishen Uebungen im bürgerlichen Recht" folgen lassen. Das wesentlich erweiterte Zivtl- rechtspraftikum enthält jeßt 159 einfahere und {wiertgère Rechts- fälle zu den fünf Büchern des B. G.-B., die sich befonders zum Selbststudiuni eiguen, Allen Fällen; auch den nicht un-

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mittelbar der gerihtlichen Praxis entnommenen, is j fächlichen eine dem wirklichen kleidung gegeben. Durch die jedem Rechtöfalle angehängten zahl reichen. e ut auf das Angew elen, worüber der MRechtsbeflissene hauvtlächli G: flar wetden soll; soweit die bei einem Rechttfall gestellten Frägen verschiedenen Nehtsgebieten angehören, maten sie die tnneren Zusammenhänge der Rechtsordnung ersichtlich. Hinweise auf die in Betracht kommenden Dele es en R: d_nicht bei. gefügt, was den Leser zu selbständigem juristtshen Denken nôtigt.' Einzelne der abgedruckten Rechtsfälle werden au dem Vorge\{rittenen noch größere Schwierigkeiten bieten, die die Einholung der Meinung eines Erfahrenen erforderlich machen; der weitaus größte Teil muß aber von jedem Studierenden, der seine Studienzeit wohl gn. gewendet hat, rihtig erfaßt und beurteilt werden können.

Die freiwillige Gerichtsbarkeit. Von Rechtsanwalt Dr. Eugen Zoll in Freiburg i. Br. 258 Seiten. Vannover, Helwingshe Verlagsbuhhandlung. Geh. 6 #4. Das Buch gehört zu der von Bozt als Fortseßung der „Schule der Jurisprudenz“ herausgegebenen Sammlung „Einführung in das lebende Recht“. Eg zerfällt in zwölf Vorträge, in denen der Lehrer \scinen Zuhörern im Anschluß an Vorgänge des täglichen Lebens alle wichtigen Lehren aus dem Gebiete der freiwilligen Gerichtsbarkeit. auseinanderseßt. Dies geshieht im Wege der Rede und Gegenrede zwishen Lehrer und Hörern dergestalt, daß ersterer einen praktishen Fall an- führt und durch Beantwortung geshickt daran angeknüpfter Fragen der Hörer die Einzelheiten des Gesehes darlegt. In dieser Weise wird das Verfahren nach allen Richtungen geschildert und sein Wesen, insbesondere im Verhältnis zu demjentgen der streitigen Gerichtsbarkeit, dem Leser veranshaulicht. Jene Me- thode kann natürli das systematische Studium nicht entbehrlih maen ; aber die Durcharbeitung des vorliegenden Buches wird dem jungen Juzisten, der bereits rômisches und Prozeßrecht kennt, insofern großen Nußen bringen, als sie thn auf vieles hinweist, auf das er beim syste- matishen Studium nicht aufmerksam wird, und vor allem das, was Arn m O dieser Methode klar geworden ist, ganz sicherer Besitz ein wird.

Deutscher Juristenkalender, begründet und herausgegeben von Dr. Arthur Kallmann, Nechtsanwalt in Berlin. Jahrgang 1914. Verlag von Otto Liebmann hierselbst. Preis 3,20 4, für Abonnenten der „Deutschen Juristenzeitung“ 2,80 4. Der unter vorstehendem Titel jeßt zum zweiten Male, für das Iahr 1914 ershienene Abreißkalender mit Raum für Vermerke für jeden Tag des Jahres dient auh in feinem neuen, wiederum geschmadckvoll aus gestatteten Jahrgange der Erinnerung an hervorragende Juristen und Nationalöfonomen, führt in ‘den Daten der Geseße und rechtsges{chichtlich erheblichen Ereignisse den Gang der Entwicklung und den Stand der Geseßgebung vor Augen, sucht durch Darstellungen aus dem NReichsrecht, die bei aller Knappheit leiht verh1ändlich find, Altes îna der Erinnerung zu befestigen, Entlegenes ans Licht zu holen, Neues zur Kenntnis zu bringen. Spruchwetsheit und kleinere Mitteilungen regen weiter an. Namentlich sind in diesem Jahrgange wichtige neuere Entscheidungen des Reichsgerihts in großer Zahl wiedergegeben. Diese werden dem jungen Jurtsten willkommen sein, der fih durch sie von der Theorie zur Praxis geleiten laffen will, aber au dem älteren, der in thnen den Niederschlag eines niht unbedeutenden Tetles der Rechtsprehung des leßten Jahres findet. Betgegeben sind wieder zahlreiche Bildnisse von Männern, denen die Förderung des Hechts zu verdanken ist, und Abbildungen von Stätten, an denen das Necht gepflegt wird.

Handel und Gewerbe.

Na ‘der Wochenübersiht der Reichs8baak vom 15. No- vember 1913 betrugen (+ und im Vergleih zur Vorwoche) :

Aktiva. 1913 1912 1911

Metallbestand (Be- Mb M Mb stand an fkurs- fähigem deutschen Gelde und an Gold in Barren oder aus- ländishen Münzen, | das Kilogr. fein zu | N 2784 #4 berechnet) | 1506 718/000 | 1127 154 000 | 1 108 705 000

(+ 24 890 000)|(+ 8 320 000)|(+ 50 841 000) darunter Gold 1 232115 000 823 702 000 819 486 000 (+ 16 727 000)|(4 5 912 000)|(+ 40 820 000)

Bestand an Relchs-

kassenscheinen .

55 802 000 31 003 000 44 913 000

(+ 13 111 000)|(4 1 706 000)((+ 83 884 000) Bestand an Noten | anderer Banken .|

| 27 617 000 29 251 000 (4 8 234 000)|(+ 8 784 000) (+4 Bestand an Wechseln | | und Sched3 .

897 271 000| 1 401 227 000 | 1163 713 000 (— 48 008 000)|(— 1 190 000)|(— 58 453 000) Bestand an Lombard- forderungen

Bestand an Effekten

Bestand an fonstigen TITTIDER

31 236 000 9 668 000)

74 499 000 6 474 000) 91 725 000 4 695 000)

81 885 000 1 715 000)|(-= 48 990 000 1 951 000)|(—

57 392 000 (— 6 547 000)! 9201 180 000 (— 5 157 000)

184 452 000 173 504 000 (— 20 989 000)|(— 576 000) (— Passiva, | Grundkapital . 180 000 000 180 000 000 (unverändert) | (unverändert) 70 048 000 66 937 000 (unverändert) | (unverändert)

1 927 637 000 | 1 865 032 000 | 1 730 051 000 (— 90 561 000)|(— 49 541 000) (— 92 007 000)

676 703 000 | 720 498 000 /| - 652 292 000 (+ 53 434 000) (+ 68 720 000)|(4 85 610 000) .| 76 044 000 60 547 000 | 47 708 000

(+ 2661 000)|(4+ 1531 000)|((4+ 989 000)

160 074 000 179 000)

180 000 000 (unverändert) Reservefonds . . 64 814 000 (unverändert) Betrag der um-

laufenden Noten .

sonstige täglich fällige Verbindlichkeiten

sonstige Paffiva .

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 17.November 1913:

Nuhrrevter Ober schlesishes Nevier

Anzahl der Wagen O e e 29001

12 058 Nicht gestellt . _

In der gestrigen Sißung des Beirats des Rheinisck- Westfälischen Kohlensyndikats Essen wurden laut Meldung des „W. T. B.* die Umlagen für das legte Vierteljahr 1913 fur Kohlen auf 79% (wie bisher), für Koks auf 39% (wie bisher), ur Briketts auf '5 9/9 (wie bisher) festgeseßt. Dann erfolgte die Festseßung der Nichtpreise, als Grundlage für die Verrehnung der Verkaufsprei|6- Abgeschen von den Preisen für Hochofenkoks und Kokekoblen ge die neuen Richtpreise für das ganze Abschlußjahr 1914/19. Vit Hochofenkoks und Kokskohle erfolgte die ¿stiegen für die Rats vom 1. Januar bis 30. September 1914. Die Richtpreise für Ho L ofenkoks wurden um 1,50 4 und für Kokskohle um 1 4 für b Tonne ermäßtgt. Für die übrigen Koksfsorten wurden ret ermäßigungen von 0,75 6 bis 2 4 beschlossen. Die Richtpreise n Kohle wurden im Betrage von 0,50 bis 1 6 und für Drit 0,50 bis 075 e für die Tonne herabgesetzt. Die im An! in daran abgehaltene Zechenbesißerversammlung seßte die Beteiligung uf für Dezember 1913 für Kohle auf 85 %/o (bisher 874 0/0), für a Nach 55 %/0 (bigher 65 °/0) und für Buiketts auf 85 0/9 (wie bisher) fesk

echtsleben möglichst entsprechende E :

“I Tr N rep A Br R»,

ammlung des Syndikats erf betrug gsmäßide Kohlenabsa ia Dlebe 1913 bei 27 (im gleichen Monat des Borjahre Sf Arbeitstägen 6 658 494 (Vorjahr 6530064) { oder arbeitstäglich 246 611 (Vo:jahr 241 854) t. Non der Beteiligung, Le LNO, auf 7 420 381 ‘(Vórjaht 7-092 321) t * be- zifferte, sind demnä 89,73 porlahr 92,07) Projent abgesezt worden. er Versand etiaschließlich Landdebit, Deputat und Lieferungen der Hüttenzehen an die eigenen / Hüttenwerke hbe- trug bei 27 (Vorjahr 27) „Arbeitstagen 5402 337 (Vorjahr 5084 179) t Kohlen oder-arbeit8täglih 200 087 (Vorjahr 188 303) t; hei 31 (Vorjahr 31) Arbeitstagen 1 696 512 (Vorjahr 1 798 843) t Koks oder arbeitstäglich 54 726: (Vorjahr 58 027) t; bet 27 (Vóör- jahr 27) Arbeitstagen 394 961 (Vorjahr 368 986) t Briketts oder arbeitstäglih 14 628 (Vorjahr 13 666) t. Htervon gingen für Reck- nung des Syndikats 4597 670 (Vorjahr 4 336 051) t Kohlen oder arbeitstäglih . 173988 (Vorjahr 160 594) t; 983 633 (Vorjahr 1184 570) t Koks oder T E, 31 730 (Vorjahr 38 212) t; 373146 / (Vorjahr 345 917) t rifetts oder arbeitstäglich 13 820 (Vorjahr 12812) t. Die Förderung {stellte \ich ins- gesamt auf 8662818 (Vorjahr 8480265) t oder arbeitstäglih auf 320845 (Vorjahr 314 084) t und im September 1913 auf 8561 102 b oder arbeitstäglih auf 329 273 t. Die Absaßzverhältnisse derjenigen Zechen, mit denen Verkaufsvereinbarungen getroffen sind, stellten sich im selben Monat wie folgt : Es betrug der Gesamtabsag (einshließlich der zur Herstellung des - versandten Koks verwandten Kohlen) 421 949 t Kohlen, hiervon der Absaß für Rechnung des Syndikats 163 150 t, der auf die vereinbarten Absayhö{\tmengen ab- zurechnende Absaß 82,10 9/6; der gesamte Koksabsaß 115 598 t, hier- von der Absatz für Rechnung des Syndikats 48 125 t, der auf die vereinbarten Absaßhöchstmengen anzurechnende Koksabsatz 89,94 9%, die Förderung 463 079 b. Hiernach ist, wie es in dem Bericht heißt, das Absatz- ergebnis des Berichtsmonats gegen den Vormonat durhweg zurückgeblieben. Im Brikettabsay für Rechnung des Syndikats konnten die im Jnlandsabsaggebiet erwachsenen Ausfälle dur die befriedigende Ent- wicklung der Lieferungen an das Ausland Age hel werden. Der starke Rückgang des Koksabsaßes ist auf die Abshwächung des Ver- brauchés in Sieb- und Brechkoks infolge der milden Witterung, namentlich aber auf die starken Ausfälle dec Lieferungen an die Hoch- ofenwerke zurückzuführen.

Laut Meldung des „W. T. B.“ betrugen die Einnahmen der Detterretchishen Südbahn vom 1. bis 10. November 4032 844 Kronen, gegen die endgültigen Einnahmen des entsprechenden Zeitraums des Vorjahres Mindereinnahme 221 148 Kronen und gegen hie vorläufigen Cinnahmen mehr 14462 Kronen. Die Brutto- tinnahmen der Canadian Pacific-Eisenbahn betrugen in der ¡weiten Novemberwoche 3 124 000 Dollar (208 000 Dollar mehr als im Vorjahre).

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8 U: 8 echenbef e rect

Kursberichhte von auswärtigen Fondsmärkten.

_ Hamburg, 17. November. (W. T. B.) Gold in Barren das Kilogramm 2790 Br., 2784 Gd., Silber in Barren das Kilogramm 81,50 Br., 81,00 Gd.

Wien, 18. November, Vormittags 10 Uhr 40 Min. (W. T. B.) Einh. 4 9/9 Rente M./N. pr. ult. 81,55, Einh. 4 % Rente Januar/Juli pr. ult. 81,55, Oesterr. 4 9/9 Rente in Kr.-W. pr. ult. 81,90, Ungar. 4 9/6 Goldrente 99,15, Ungar. 4 % Rente in Kr.-W.

80,79, Türkische Lose per medio —,—, Orientbahnaktien pr. ult, ——, Desterr. Staatsbahnaktien (Franz.) pr. ult. 693,75, Südbahn- gesellschaft N) Akt. pr. ult. 106,25, Wiener Bankvereinaktien ——, Desterr. Kreditanstalt Akt. pr. ult. 623,50, Ungar. allg. Kreditbankaktien —,—, Oesterr. Länderbankaktien 515,00, Unionbank- aktien —,—, Deutsche Reichsbanknoten pr. ult. 117,80, Brüxer Kohlenbergb.-Gesellsh.-Akt. —,—, Oesterr. Alpine Meontangesell- shaftsaktien 791,50, Prager Eisenindustrieges.-Akt. 2649, Skodawerke 793,90. Fest auf günstigen Bankausweis und bessere deutsche CEijenberichte. __ London, 17. November, Nahm. (W. T. B.) Silber prompt 274, 2 Monate 274. Privatdiskont 5. Abends. 24 2/0 Englische Konfols 7211/16:

Paris, 17. November. (W. T. B.) (S{hluß.) 39% Franz. Rente §7,02.

Madrid, 17. November. (W. T. B.) Wesel auf Parts 106,25.

Lissabon, 17. November. (W. T. B.) Goldagio 20. …_ New York, 17. November. (W. T. B.) (Sgwhluß.) Infolge Zuspizung der mexikantshen Frage und im Zusammenhang mit æondoner Verkäufen seßte der Verkehr an der Fondsbörse schwach ein. Deckungen, die teilweise eine Folge der Beendigung des Ausstandes bei der Southern Pacificbahn- waren, ließen späterhin eine freundlihere Stimmung zum Durchbruch kommen. Eine gute Stütze bot auch die Meldung, daß Europa und Südamerika das amerikanische Vorgehen in Mexiko zu billigen scheinen. In der zweiten Nachmittagsstunde stellte sfi unter Realisierungen eine erneute Ermattung etn. Anlage- werte litten unter Liquidationen. Gegen Schluß wurde die Haltung unter Deckungen fester. Auch das Gerücht, daß der General Blanquet Vuerta abzuseßen beabsihtige, trug zu der Besserung bei, obwohl es nur wenig Glauben fand. Der Schluß war fest. Aktienumsayt: 119 000 Stück. Tendenz für Geld: Fest. Geld auf 24 Stunden Durchschn.-Zinsrate 31, do. Zinsrate für legtes Darlehn des Tages 32, Wechsel auf London 4,8100, .Cable Transfers 4,8585, Wechsel auf Berlin (Sicht) 94!/,.

Rio de Janeiro, 17. November. (W. T. B.) Wechsel auf London 165/23.

Kursberthte von au38wärtigen Warenmärkten.

Essener Börse vom 17. November 1913. Amtlicher Eursbericht. Kohlen, Koks und Briketts. (Preisnotierungen des Rheinisch- Vestfälishen- Kohlensyndikats für die Tonne ab Zeche.) 1. Gas- ind Flammfkohle: a. Gasförderkohle 1250—14,50 4, þb.“Gas- lammförderkohle 12,25—13,25 4, c. Slammförderkohle 11,50 bis 12,00 4, d. Stüdfohle 14,00—15,50 Æ, e. Halbgesiebte 13,50 bis 1450 „6, f. Nußkohle gew. Korn 1 und Il 1425—15,00 4, do. do. TIIT 14,25—15,00 4, do. do. IV 13,75—14,50 4, g. Nuß- rußkohle 0— 20/30 mm 9,00—10,00 4, do. 0—50/60 mm 10,50 bis 1125 4, h. Gruskohle 8,00—10,75 M4; II. Fettfohle: a. Förder- foble 12,00—12,75 4, b. Bestmelierte Kohle 13 00—13,50 4, c. Stückkohle 14,00—14,50 4, d. Nußkohle, gew. Korn I 14,25 bis 15,00 4, do. do. IT 1425—15,00 M, do. bo, III 1425—15,00 4, do, do. 1V 13,75—14,50 M, o. Koksfohle 1325—14,00 t; IIL Magere Kohle: a. Förderkohle 11,25—12,75 A, b. do. melierte 12,25—13 25 46, c. do. aufgebesserte je nah dem Stück- gehalt 1326——14,75 M, d. Stüdfohle 13,75—16,25 M, 6. Nuß- tohle, gew. Korn I und 11 15,75—19,00 Æ, do. do. IIL 16,50 bis 40,00 M, do. do. IV 1225—14,75 4, f. Anthrazit Nuß Korn 1 20,50—22,00 é, do. do. IT 22,00—26,00 A, g. Fördergrus 10,25 bis 1125 M, h. Grusfkohle unter 10 mm 7,25—10,00 4; IV. Koks: % Dochofenkoks 16,50—18,50 4, b. Gießereikfofs 19,00—21,00 4, 6 Brechkoks I und IT 21.00—24,00 A; V. Briketts: Briketts Ga Qualität 11,50—15,00 6. Tendenz: Marktlage unverändert. e nächste Börsenversammlung findet am Donnerstag, den 20. No- eber 1913, Nachmittags von 34 bis 43 Uhr, im „Stadtgartensaale“

i (Eingang am Stadtgarten) statt.

Magdeburg, 18. November. (W. T. B.) Zu cklerbertcht. Korn-

“luer 88 Grad ohne Sack 9,00—9,074. Na produkte 75 Grad o. S.

27,35, Stimmung: Nuhtg. Brorraffin. 1 ohne Faß 19,25—19,371. p itallzuder I mit Sack —,—. Gem. Raffinade m, S. 19,00—19,121. em. Melis 1 mit Sack 18,50—18,621, Stimmung: Nuhig. g gpiuder I. Produkt Transit frei an Bord Hamburg: November M, Gd. 9,477 Br., Dezember 9,524 Gd.,, 9,55 Br., Fanuar- (ri 9,627 Gd., 9,65 Br, Mai 9,824 Gd., 9,85 Br., August

nt G 10,06 Br., Okltober-Dezèmber 9,85 Gd., 9,87} Br.

heten Bericht

und J. Brahms.

Bremen, 17. November. (W. T. B.) S{chmalz. Ruhig. Loko, Tubs und Firkin 594, Doppelëtmer 60). Kaffee. Nuhig. Baumwolle. Still. American middling loko 692.

S bus, 18. November, Vormittags 10 Uhr, (W. T. B.)

uckermarkt. Matt. Rübenrohzucker 1. Produkt Basis 8 9% Rendement - nèue Usance, frei an Börb Hamburg, r November 9,475, für Dezember 9,50, für JFatinar-Märf 9,60, für Mai 9,822, für August 10,05, für Oktober-Dezember 9,86.

Hamburg, 18. November, Vormittags 10 Uhr 15 Minuten. W. T. B.) Kaffee. Stetig. Good average Santos für

ezember 514 Gd., für März 524 Gd., für Mai 53 Gd., für

September 54 Gd. London, 17. November. (W. T. B.) Rübenrohzucker 88% Javazudcker 96 9% prompt

November 9 ‘h. 54 d. Wert, ruhig. 10 h. 9 d. nom., ruhig.

London, 17. November. (W. T. B.) (S@Wluß.) Standard- Kupfer kaum stetig, 673, 3 Monat 6673. :

Liverpool, 17. November, Nachmittags 4 Uhr 10 Minuten. S. T. B.) Baumwolle. Umsaß 10000 Ballen, davon für

pekulation und Export Ballen. Tendenz: Willig. Amerikanische middling Lieferungen: Ruhig. November - Dezember 7,13, De- zember-Januar 7,11, Januar-Februar 7,10, Februar-März 7,11, März- April 7,11, April - Mai 7,11, Mai - Juni 7,12, Juni -Juli 7,09, Juli-August 7,07, August-September 6,91.

Liverpool, 18. November, Vormittags 10 Uhr 25 Minuten. (W. T. B.) Baumwolle. Der Markt eröffnete für loko stetig. Mutmaßlicher Uimnsay 10000 Ballen, Import 57 000 Ballen, davon amerifanishe 56 000 Ballen. Amerikanische Lieferungen \chwach.

Glasgow, 17. November. (W. T. B.) (S@(luß.) Roheisen Middlesbrough warrants stetig, 48/9L.

Paris, 17. November. (W. T. B.) (S@sluß.) NRohzucker ruhig, 88 9/0 neue Kondition 284—28}. Weißer Zucker ruhig, Nr. 3 für 100 kg für November 3214, für Dezember 322, für Januar-

April 325, für März-Juni 33. Amsterdam, 17. November. (W. T. B.) Java-Kaffee good (W. T. B.) Petroleum.

ordinary 44. Bancazinn 1092.

Antwerpen, 17. November.

Raffiniertes Type weiß loko 242 bez. Br., do. für November 243 E do. für Dezember 25 Br., do. für Januar-März 254 Br. Fest. Schmalz für November 1431.

New York, 17. November. (W. T. B.) (SwWhluß.) Baumwolle loko middling 13,70, do. für Januar 13,13, do. für März 13,22, do. in New Orleans loko middl. 13/5, Petroleum Refined (in Cases) 1125, do. Standard white in New Vork 8,75, do. Credit Balances at Oil City 250, Schmalz Western steam 11,15, do. Rohe u. Brothers 11,75, Zucker fair ref. Muscovados 3,17, Getreidefraht nah Liverpool 2, Kaffee Nio Nr. 7 loko 93, do. für Dezember 9,14, do. für März 9,53, Standard —,—, Zinn 39,75—40,25. Die Visible Supplies betrugen in der vergangenen Woche: an Weizen 67 284 000 Bushels, an Canadaweizen 21 156 000 Bushels, an Mais 3519 000 Bushels.

Kuvfer

Theater und Musik. Konzerte.

Der österreihische Hofopernsänger Leo Slezak fang am Mittwoch im dicht gefüllten Konzertsaal der Königlihen Hoch- schule für Musik. Er hat sich schnell die Sympathien der Ber- liner zu erringen gewußt und darf in Zukunft stets auf lebhaftes Interesse rechnen , wenn er hier ein Konzert veranstaltet. Lieder noch würde man ihn freiliG auf der Bühne sehen, wo seine ganze Art gew'ß noch besser zur Geltung kommen würde. Immerhin macht er auh im Konzertsaal gute Figur, und fein glanzvoller Tenor besiegt alle Hindernisse. Ganz be- sonders weih und einshmeichelnd ift sein Piano. Fn Arirn von Halévy und Weber, in Liedern von Schumann, Beethoven, Brahms und Strauß hatte er reihlich Gelegenheit, seine stimmlihen und esanglihen Vorzüge zu entfalten, und die Wogen des Belt- falls gingen sehe hoch. Wie schon früher, hatte er in Herrn Professor Dachs einen musikalisch zuverlässigen VBe- gleiter. In Solostücken für Klavier erwies sich diefer auch als außerordentlich forrekter und gut durcgebildeter Pianist. Im gut beseyten Theatersaale der Köntglihen Hochschule für Musik gab der au als Tondichter bereits hervorgetretene Pianist Marx Trapp, gleichfalls am Mittwoch, ein Konzert. Beethoven, mit dessen D-Moll-Sonate der Abend eingeleitet wurde, schien nit seine Domäne zu sein, wenigstens. war die Wiedergabe überstürzt und verwisht. Besser gelangen thm Variationen und Fuge von Brahms über ein Thema von Händel, nur erschien der Anschlag hier wie überhaupt ctwas hart. Verständnisvoll trug er Chopins 8 Prä- ludien, namentlich das Ersterben in dem in H-Moll und die Steige- rung in dem in Des-Dur vor, ebenso eine „Ungarische Nhapsodie“ bon szt, deren Wiedergabe ihm stürmishen Beifall eintrug. An demselben Mittwoch wurde im Choralionsaal ein Kompositions- abend mit Werken von Swan-Hennessy unter Mitwirkung von Marguerite Sonntag (Gesang) sowie der „Berliner Ver- einigung für moderne Kammermusik“ der Herren Louis van Laar, G. Kutschka, David Hatt und Marix Loeven- sohn veranstaltet. Sämtliche hier zu Gehör gebrahte Tondichtungen wiesen nur wenig Erfindung auf, sodaß man in ihnen etgentlih nur Gelegenheitsmusikf erbliden fonnte; nirgends ein charafterintisher Zug, eine persönlihe Note. Leidlihes Können zeigten die Werte „Aus dem täglichen Leben“ : kleine, wenig sagende Klavierstückchen, die den französishen Arbeiter, die Näherin in ihrem Tun illustrieren follen. Cine Sonatine und ein Streichquartett wirkten so \{chwächlich, daß die ausübenden Künstler Mühe hatten, ihnen auch nur einen Achtungs- erfolg zu verschaffen. Stimme und Gejangskunst der jugendlichen Sängerin war für den Konzertsaal kaum ausreichend.

Die Berliner Liedertafel bot am Donnerstag mit ihrem ersten Winterkonzert in der Philharmonie wieder ganz erlesene Kunstgenüsse. Das herrlihe Material der etwa 200 Sänger, die prachtvolle Stimmkultur und der künsilerishe Ernst, der alle Vor- träge dieser Vereinigung adelt, zeitigen unübertrefflihe Leistungen, die dem Streben diejes Chores und seines bis in die Fingerspitzen hinein: musikalischen Führéèrs Max Wiedemann ein glänzendes Zeugnis ausstellen. Außer Chören von Schubert, Bruckner, Beethoven, * Neißiger und Pactus wurden etnige Neuheiten geboten, bon denèn Heinrih Zöllners „Freiheit“ gute Arbeit aufweist, aber zu keinem rechten Aufs{chwung kommt. Zwei Volksliederbearbeitungen von Karl Kämpf (. Vespergesang*) und Max Wiedemann (,IÜt- ländisches Tanzlied") hatten etnen |{önen Erfolg. Die Altistin Hertha Dehmlow, der Königlihe Musikotrektor Bernhard Irrgang. (Orgel) und Hans Ailbout (Klavier) wirkten verdienstlich mit. Hoch gingen dle Wogén der Begeisterung im Beethoven saal (Donnerstag), als der Geiger Michael Preß (Violine) seine Kunst, unterstüßt von dem Philharmonishen Orchester unter Camillo Hildebrands umsichtiger Leitung, tn Werken von Mozart, Kaun und Brahms zeigte. Im Es-Dur-Konzert von Mozart, dem es an rechtem Duft und Schmelz fehlte, konnte man be idem Künstler ein zu hartes Zupacken beobachten, während das ihm folgende , Phantasie- süd", Op. 66, mit Orchesterbegleitung von Hugo Kaun, das wohl hin- sichtlich des Aufbaues und ' des Klangreizes als eine* der \chönsten neueren Kompositionen für Geige bezeihnet werden darf, eine vollendet s{chóne Ausführung erfubr und den Künstler auf der Höhe seines Spiels zeigte. Tonentwicklung, Technik ‘und feines Musikempfinden waren die Hauptetigenschaften dieser reifen Kunst. Das am Schluß stehende D. Dur-Konzert (Op. 77) von Brahms ge- fiel am besten im Adagio und in der thm vorausgehenden technis{ch schwierigen Kadenz. Auch dem Liederabend von Ilona K. Durigo in der Singakademie war am Donnerstag ein voller Erfolg |be- s{ieden; das ausgtebige {öne Organ, die temperamentvolle Vortrags- funst der Sängerin entfalteten si reich in einer Arie von I. S. Bach und in den geshickt ausgewählten edern von Fr. Schubert Mit großer Freude folgten die Hörer

den Vorträgen und bereiteten allen“ eine - herzliche Aufnahme.

Der erste Kainmermusikabend der Pianistin Eliza Wreten und: des Geigers Claus May-Kienaft fand um dieselbe Zeit im Choralton- saal statt. An dea Trios in C-Dur von zart und A-Moll von Sinding beteiligte si{ch férner der vortrefflihe Cellist Armin Liebermann. Besonders \{ön gelang den Künstlern die Wieder- gabe des Mozärtshen Trios Däs Andante cantabile war von ér- greifender Wirküng und Klangschönheit. Die außerdem beteiligte Sängerin Mathilde Gilow erntete reihen Beifall. Sie tcug eine Reihe geschmadckvoll ausgewählter Gesänge vor und spendete auf lebhaften Wunsch einige plattdeutshe Lieder, die sie mit zündendem Humor und vorzüglicher Ausfprache wtedergab, als Zugabe. Die Konzert- R begleitete felbit den Gesang mit feinster musikalischer Anpassung.

m Klindworth-Scharwenkasaal gab an demselben Tage Axel Ningström einen Liederabend, der die Vortragskunst des Sängers in freundlihem Lichte erscheinen ließ; wohl merkte man, daß die Stimme shon mit Voisichi verwendet werden mußte, wenn fie allen an sie gestellten Anforderungen gerecht werden sollte; im ge- tragenen Gesang trat diese Behutsamkeit merklich hervor; besser stand es um die Wiedergabe heiterer, leiht beweglicher Lieder, mit denen noch recht gute Wirkungen erzielt wurden. Felix Weingartn er hatte am Donnerstag für einen Vortrag, der noch nachträglich) in Beziehung stand zu Ntichard Wagners hundertstem Geburtstag, den Konzertsaal der Königlichen Hochschule für Musik gewählt. Für das allgemeine Verstehen war dieser weite Naum wenig günstig; den etwas entfernt Sitzenden ent- ging viel von dem Vortrag. Weingartner bewährte \sih als fuger, geistvoller Redner, der bei dex unumschränkten Herrschaft über seinen Stoff nicht nur fesselnd zu plaudern ver- stand, fondern auch wertvolle Anregungen zu geben wußte. Die Gedanken und kritischen Erwägungen, die er an das Leben und Wirken Richard Wagners knüpfte, an die szenishen, dramatischen und musikaltschen Probleme in den Bühnenwerken des großen Dichter- komponisten, die noch ihrer Lösung! harren, wurden mit großem Scharf- finn, und zuweilen auch mit Humor, den Hörern vorgetragen. Wein- gartner sträubt \fich gegen die bedingungslose Verherrlichung des Meisters, dessen klares Bild von der unaufhörlichen Beweihräucherung verdunkelt wird ; auch dem Größten seiner Zeit gegenüber, der wie Taum_ etn Zweiter in das Fühlen und Denken seines Volkes ein- geotfen hat, vertritt er das Recht einer besonnenen Kritik. Der Gentus Richard Wagners, der sich voll ausleben durfte, werde dadur in keines Menschen Augen verkleinert werden; setn Ruhm werde un- sterblih sein. Wetngartner {loß seinen interessanten Vortrag mit den Worten Goethes: „Es wird die Spur von seinen Erdentagen nicht in Aeonen untergeh’n“.

Das erste diesjährige Winterkonzert des Berliner Sänger- vereins (Câcilia-Melodia) brachte unter des Chormeisters, König- lihen Musikdirektors Max C\chke Leitung am Freitag in der Philharmonie außer anderen wertvollen Uedergaben drei hier zum ersten Male vorgetragene Schöpfungen von Hugo Kaun, die dur ihre frishe, energishe Tonsprahe und empfindsame Melodik durchweg ansprachen und în der fein durchgearbeiteten Wiedergabe der trefflichen Sängerschar gebührenden Beifall des vollbesezten Saales fanden. Von den anderen Gesängen wurden besonders eindrucksvoll . vorgetragen: „Die Trompete von Gravelotte“ und „1813" von Hegar sowie das lustige altniederländische Lied „Komm, o komm!“ (Kremfer), welches leßtere wiederholt werden mußte. Zwischen den Chor vorträgen betätigten fich zwei ausgezeihnete Solisten : Matilde Gilow (Sopran) und Professor Jose phW eiß (Klavter). Die Gesangs- kunst der sympathischen Sängerin entwickelt sich immer erfreulicher und zeigt sie als eine ernst strebende Künstlerin. Ihr in allen Lagen gleich glockenreines und beweglihes Organ sowie ihre immer mehr {si ver- innerlihende, natürlihe Vortragsweise werden stets fesseln. Besonders verdient auch dite bedeutende Kehlfertigkeit hervorgehoben zu werden, die in der „Nachtigall“ von Alabief und in einer Artie ass „Lakmé“ von Delibes in die Erscheinung trat. Der hier gleichfalls bestens be- kannte Pianist bekundete in der glänzenden Wiedergabe von zwei eigenen leinen Werken: „Martenkayelle“ und ,Lbenswogen“ wiederum feinen farbenreihen Anschlag und seine individuelle Vortragsart. Seine eigenen Kompositionen waren diesmal auch nicht so ruhelos und voller Willkür, wie man es bei anderen Tondichtungen von ihm wahrnehmen konnte, und wurden ret betfällig aufgenommen. Gin Liederabend von Minna Dahlke-Kappes im Bechstein - saal erzielte (Freitag) nur {wae Wirkungen; die Gesangs- und auch die Vortragskunst der Dame erscheinen bis jeßt so wenig gepflegt, daß nur geringes Wohlgefallen an diesen gesanglihen Leistungen ge- funden werden konnte. Das dritte in der Reihe der 8 Konzerte Gdouard Rislers fand am Freitag im Beethovensaal statt. Gs brachte 6 Präludien und Fugen von Bach, Beethovens Es-Dur- Sonate und die „Symphonie fantastique* von Berlioz in der Lisztshen Klavierbearbeitung. Namentlih bei der leßtgenannten Komposition mit ihrer unruhig nervösen Ton- malerei zeigte MNisler seine ganze Meisterschaft. Else Gipser hat am Freitaa an ihrem Klavierabend im Blüthner- faal, der Lszt und Chopin gewidmet war, den Bewels erbraMt, daß sie sih sett dem vergangenen Jahre hinsichtlich der geistigen Ver- tiefung ihres Spiels bedeutend vervolkommnet hat. Bedauerlich ift nur ihr etwas zu reichlich bemessener Pedalgebrauch, der besonders in den Tleineren Stücken von Chopin, wie z. B. im As-Dur-Walzer, die Passagen verwischt erklingen ließ. Schwungvoll und mit großem Ton war die Wiedergabe von Lisztshen Werken und reiher Beifall wurde der - Künstlerin besonders nah der Des - Dur - Etude zuteil. In dem gleichzeitig in der Königlihen Hochschule für Müsik gegebenen dritten Konzert der Berliner Vereinigungfürmoderne Kammermusik kam eine Reihe neuer Lieder von S. Leberson zum ersten Male zu Gehör. Sie \{cheinen weniger aus dem Gefühl. als aus dem Verstande geboren; eine starke Wirkung auf das Gemüt war ihnen daher auch nit eigen. Doch regten fie die Aufmerksamkeit ständig an und interessierten zeitweise sogar lebhaft. Verldincs „Unendlihes Weh“ fand einen packenden musikalishen Ausdruck; auch „Der alte König“ fprah an, und noch mehr Dehmels schelmishes Lied „Nicht doch"; Wilhelm Guttmann, der vor- trefflihe Baritonist, gab den Gesängen etne plastisde Gestalt und ersang thnen herzlihe Anerkennung. Ein {hon anderweitig auf- geführtes Klavierquartett von S. Taneïew und ein gleichfalls bereits bekanntes Konzert für Klavier, Violine und Streichquartett von Grnest Chausson, in der prächtigen Wiedergabe durch die Herren Leontid Kreußer, Louis van Laar, David Halt, Paul“ Kurs, G. Kutschka, Marix Loevensohn, fanden stürmishen Beifall. An demfelben Abend hatte die Kammersängerin Selma vom Scheidt elnen Liederabend im Klindworth-Scharwenkasfaal veranstaltet, der das Lied in der Form der Arie vom 17. Jahrhundert bis auf Mozart zu Gehör brate. "Wie immer, gelang es auch dies- mal der beliebten Sängerin, in hohem Grade die Teilnahme ihrer Zuhörer zu erregen; ibr reifes Können, der vertiefte Ausdruck des Botrtrages verfehlten ihre Wirkung nicht, und der Beifall steigerte A noch ganz besonders nah eintgen reizvoll vorgetragenen Volks- weisen.

Die Kammersängerin Edyth Walker fand am Sonnabend für ihren Liederabend den Beeth o venfaa!l bis auf den leßten Platz beseßt. Das Programm verzeihnete die besten und bekanntesten Kom- ponistennamen wie Fr. Schubert, I. Brabms, Fr. Liszt, R. Strauß; es wurden aber die selten zu Gehör gebrachten Gesänge dieser Meister bevorzugt. An diesen alten und do neu klingenden Liedèrn konnte man jederzeit die wunderweihe Stimme der Sängerin, die hohe Kultur ihres Gesanges rückthaltlos bewundern; ein vornehmes, abge- klärtes Denken, ein warmes Fühlen blieben dem Auédruck immer eigen und. gaben auch den internationalen Volksliedern, welche am Schluß der Vortragsfolge \tanden, ein eigenes künstlerishes Ge- präge. Mit Beifall wurde die Sängerin überschüttet. Ein gleichzeitig von der Kammersängerin Frau Elisabeth Boehm van Endert im Blüthnersa al gegebenes Konzert hattè ußerlich etnen großen Anstrich: Zugaben folgten auf Zugaben, nach jedem Liede öffneten sid die Saaltüren, und die Diener \{leppten unermüd- li Blumensträuße, Körbe und Kränze heran; dem gewissenhaften