p Ï E H g E # E E, i) H j J t Mrs 1 f É h j E F E M 14 f; E: E 9 4 k S Et E 29 A f t O Ft. 4 b J F: {V f 4 i f j x t 4 E 4 E B H F 4 14 /} L E i 6 4 f D, 4H E F 3 P Ä E: E] Ÿ H E: ¡ A j E j n E #4 C: N A 4 : M, f | T0 18 e | | E j 7 20 h j E 1 | “F | n 4A } h j E 0 | ; E | Wi E E 4 1 0
“von Bayern, womit öchstdieser Seiner
Kenntnis bringt, in Audienz zu empfangen geruht. Der Audienz wohnte der Staatssek Amts von Jagow bei.
Seine Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht :
dem Kanzleisekretär Leipzig den Charakter als Kanzleirat zu verleihen.
Bekanntmachung.
Der Hernspreverkehr ist eröffnet worden zwischen nd dem NUEO Orte Fredensborg auf Seeland —
e sowie den deutschen
rten Schwabmünchen — 1,50 # —, Lorh (Rhein) und
Berlin u
ewöhnlihe Gesprähsgebühr 2,50 4 —
Mohorn — je 1 M —. Berlin C. 2, den 22. November 1913.
Kaiserliche Oberpostdirektion. Vorbeck.
ajestät Seine Thronbesteigung und die eubeglaubigung des Gelindtei zur
retär des Auswärtigen
bei dem Reichsgeriht Dietze in
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht :
dem Eisenbahnobermaterialienvorsteher Baars in Hannover den Charakter als Rehnungsrat zu verleihen.
Veranntmachung.
Gemäß 8 46 des Kommunalabgabengeseßes vom 14. Juli 1893 (G.-S. S. 152) wird hiermit zur öffentlihen Kenntnis gebracht, a der im laufenden Steuerjahre zu den Kommunal- abgaben einshäßbare Reinertrag aus dem Betriebsjahre 1912/13 bei der Oschersleben-Schöninger Eisenbahn bezüglich ihrer preußischen Strecke auf
39 503 A6 85 festgestellt worden ist.
Magdeburg, den 21. November 1913.
Der Königliche Eisenbahnkommissar. Sommer.
Veéelanntmawhung.
Gemäß §8 46 des Kommunalabgabengesezes vom 14. Juli 1893 (G.-S. S. 152) wird zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß das auf das Aktienkapital der Crefelder Eisenbahn- gesellschaft aus dem Betriebe des Unternehmens im Nech- nungsjahre 1912/13 zur Verteilung gelangende im Jahre 1913 fommunalabgabepflichtige Reineinkommen auf 82500 M fest- gestellt worden ist.
Cöln, den 20. November 1913.
Der Königliche Eisenbahnkommissar. . V.: Riesen.
Nichfamfkliches. Deutsches Reich.
Preufsen. Berlin, 24. November 1913.
Seine Majestät der Kaiser und König nahmen vorgestern mittag im Neuen Palais bei Potsdam die Vorträge des Kriegsministers, Generalleutnants von Falkenhayn, des Staatssekretärs des Reichsmarineamts, Großadmirals von Tirpiß und des Chefs des Marinekabinetts, Admirals von Müller entgegen. Heute vormittag hörten Seine Majestät den Vortrag I Aus des Zivilkabinetts, Wirklichen Geheimen Rates von
alentini.
Eine vom Kaiserlichen Aufsihtsamte für rivatversicherun kürzlih bei J. Guttentag in Berlin Aa e Titel: Vans Entwickelung des privaten Versicherungswesens unter Reichsaufsicht in dem Jahrfünft 1907 bis 1911“ mit 4 Tafeln (69 S.) veröffentlichte Arbeit gibt ein anschauliches Bild der großartigen Fortschritte, die das private Versicherungs- wesen bei uns gemacht hat. Es sind dabei alle Geschäfts- zweige in Betraht genommen und von verschiedenen Ge- sichtspunkten aus beleuhtet worden, dadurh wird, soweit das in großen Zügen geschehen kann, über alle wichtigeren Fragen des Versicherungswesens Auskunft erteilt. Die Arbeit beschränkt sich niht immer auf das genannte Jahrfünft, sie greift vielfah auch auf das vor- hergehende zurück, über das eine ähnliche Untersuchung des A ans im Jahre 1909 veröffentliht worden ist. Die Absicht der Veröffentlihung geht u. a. dahin, auh solchen Kreisen, die dem Versicherungswesen ferner stehen oder denen pl eingehendem Studium der umfangreichen jährlichen Ver- atten Zeit und Muße fehlen, die Möglichkeit zu geben, das private Versicherungswesen Deutschlands zu über- blicken und sich von der hervorragenden wirtschaftlihen Bedeu- tung dieses Gewerbes ein ungefähres Bilh zu machen.
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Diger“ am 21. November in Swatau eingetroffen.
Hessen. Seine Königliche Hoheit der Großherzog vollendet morgen sein 45. Lebensjahr.
Sachsen-Coburg-Gotha.
Jhre Königliche Hoheit die Herzogin Viktoria Adelheid ist an einer Blinddarmreizung erkrankt. Ueber das Befinden der hohen Frau ist, wie „W. T. B.“ meldet, gestern vormittag folgender Krankheitsberiht ausgegeben worden:
Die Frau Herzogin ist ngch einer gut verbrahten Nacht fieberfrei und ohne Schmerzen. Zu Besorgnissen liegt kein Anlaß vor. Eine Operation wird vorläufig nicht für erforderli erachtet.
Oefterreich-Üngarn.
Der Köni
von Spanien vorgestern in
schaft empfangen worden.
Besuch und fuhr
Salm und dem Prinzen Gottfried
zu mehrtägigem
errichten. gierung die Wünsche des Kongress en werde.
für die Arbeiten des Kongresses.
Jalta einen Besuch abgestattet. Ergänzungskredite in Höhe v
— Die Pressekommission
die verschiedenen Arten erscheinenden Druckschriften in Stä
lihe Vorschrift für das ganze Reich. Konzessionsmodus sür Orte mit we vor. Der Minister des Innern ein, die Ordnung besonders in
Vorschlag der Oktrobristen wurde an Miljukows, ob der Gouverneur das nehmigung zu Veröffentlihungen in dem Vorwande zu verweigern, daß sei, das diese Sprache beherrshe, ant netnendem Sinne.
Admiral Lapeyrère ist gestern, an Bord des Kreuzers
gestern nahmittag dem Sultan z worden.
meldet, in erster Lesung den türkishen Friedensvertrages
worden.
Das serbische „Preßbureau““ schiedenste die Nachriht aus Sofia daß bulgarische Gefangene,
sich noch zwölf bulgarische Komitat
Gefangenen erführen keine \{chlechte
ein Rundschreiben gerichtet, in
griechishe Regierung fortfahre, gefangenen entgegen den internati Gebräuchen und Konventionen in Der Minister des Aeußern Ghenad Geschäftsträger vorgeschlagen, diese spruche des Präsidenten Poincaré
unter der bulgarischen Nationalflag garischen Armee gedient hätten, erk
als Mord betrachte, und daß die
betreffend die Einverlei
glänzende Zukunft zu vertrauen. Es serung sein, meinen Untertanen in den
einer Gewissensfreiheit zu sichern. Hauses, jeden als Bruder zu behandeln,
soll streng geachtet werden.
) ien eingetroffen und auf dem Bahnhofe von seinen Verwandten und den Mitgliedern der spanischen Bot- . Gestern stattete der König dem Kaiser Franz Jos cs in Schönbrunn einen halbstündigen
ab un achmittags mit dem Erzherzog Friedrich und Gemahlin, deren Schwiegersöhnen, dem Prinzen Elias von Bourbon von Parma, dem Erbprinzen Emanuel zu Salm-
agdaufenthalt nah dem Schlosse des Erz- herzogs Friedrih in Groß Seelowigß in Mähres, N 5
Frankreich.
Der internationale Zollkongreß sprach sih in seiner vorgestrigen leßten Sizung laut Bericht des „W. aus, regelmäßig wiederkehrende Konferenzen einzuführen und ein ständiges Bureau für die Regelung der Zollfragen zu Der Handelsminister Massé erklärte, daß die Ne-
i Der schweizerische
ierauf der französishen Regierung den Dank der Delegierten ab, die sodann vom Präsidenten Poincaré em angen wurden. Bei diesem Empfang betonte Poincaré sein le
Rufß:;land. Der Kaiser hat dem Emir von Buchara gestern in
— Das Ministerium des Unterrichts hat dem Minister- rate, wie „W. T. B.“ meldet, einen Geseßentwurf, betreffend
Elementarunterriht im Jahre 1914, vorgelegt, der darauf der Reichsduma unterbreitet werden soll.
vorgestern über den Preßges eßentwurf der Regierung, der der Veröffentlihungen von periodisch
Die Kadetten befürworteten, obiger Quelle zufolge, eine einheit-
erhalten, wo das Gefühl der Verantwortung vor wenig entwickelt_ sei. Die Ueberwahuug der Presse untergeordneten Organen der Verwaltung anvertraut werden. Der
Türkei. Der Kommandant des französischen Mittelmeergeshwaders
: „Jurien de la Gravière“ in Kon- stantinopel eingetroffen und von Vertretern des Sultans, der Pforte und den Mitgliedern der französischen Botschaft sowie der französischen Kolonie mit großen Ehren empfangen worden. Heute abend wird der Admiral vom Sultan empfangen.
— Der türkish- griechische
Griechenland. Die Deputiertenkammer hat vorgestern, wie „W. T. B.“
Rumänien. Das Parlament ist für den 28. November einberufen
Serbien.
finden, Mißhandlungen ausgeseßt seien. Jn Monastir befänden
Popoff als Gefangene, die gegen serbishe Gefangene, die noch in Bulgarien seien, ausgetauscht werden sollten. Die bulgarischen
Bulgarien. Die Regierung hat an ihre Vertreter bei den Großmächten
gare“ zufolge, darlegt, daß troß ihrer wiederholten Schritte die die bulgarischen Kriegs-
klärt, Bulgarien „nehme im voraus vorbehaltlos das Urteil dieses hohen Schiedsrichters an. Statt einer Antwort habe die Regierung aber Nachrichten erhalten, denen zufolge mehrere hundert bulgarische Kriegsgefangene aus Jthaka nah Saloniki gebracht und dem Kriegsgericht überwiesen worden seien, um als Rebellen abgeurteilt zu werden.
jedes Attentat gegen das Leben der unglücklihen Gefangenen brehens auf Griechenland zurüdckfall
Montenegro.
Das Amtsblatt vere anicht ein Aufruf des Königs, ung der neuen Gebiete, der laut Meldung des „W. T. B.“ folgendes besagt: Die neuen Gebiete sind, obwohl sie zu unsern Opfern in keinem Verhältnisse stehen, und „obwohl wir gezwungen wurden, das uns dur Tradition heilige Skutari sowie das eroberte Küstengebiet im Interesse des europäischen Friedens und unter dem Druck geben, immerhin bedeutend. Unser Neuerwerb gestattet uns, auf eine
Person und des Eigentums zu verbürgen und thnen die Wohltaten uten Justiz, eines modernen Unterrihts uud der Religions- und Der traditionelle Grundsaß meines
ist, wie „W. T. B.“ meldet,
zu Hohenlohe-Schillingsfürst
T. B.“ dafür
es in sorgfältigste Erwägung Gesandte Lardy stattete
astes Jnteresse
on neun Millionen für den
der Reichsduma verhandelte
dten und Dörfern festseßt.
Die Oktobristen \{lugen einen niger als 10 000 Einwohnern trat für die Notwendigkeit den Dörfern aufrecht zu dem Geseße könne nit
genommen. Auf die Anfrage Necht haben solle, die Ge- einer fremden Sprache unter kein Auffihtsorgan vorhanden wortete der Minister in ver-
wie „W. T. B.“ meldet,
Friedensvertrag ist ur Ratifikation unterbreitet
Entwurf des angenommen.
grie isch-
ist ermächtigt, aufs ent- für unwahr zu erklären, die sih in Monastir be-
his und der Unterleutnant
Behandlung.
der sie, der „Agence Bul-
onalen Rechtshestimmungen, Gefangenschaft zu halten. iew habe dem französischen Angelegenheit dem Schieds- zu unterbreiten, und er-
Da diese Gefangenen ge in den Reihen der bul- lärt die Regierung, daß sie
Folgen eines solchen Ver- en würden.
der Mächte aufzu-
wird die Sorge meiner Re- neuen Gebieten Sicherheit der
wes Glaubens er immer set,
Hinsichilih der Verwaltung der neuen Gebi E Aufruf, daß diese bis zu einer geseßlichen Rege tlärt der Anwendung der bestehenden Geseze verwaltet werden \ olleunter
Amerika.
Im amerikanischen Senat hat mit der
beiden Berichte des Bankaus\chusses, der sich nicht anen der der Endkampf um die Geldumlaufbill deg Präsident! Wilson begonnen. Wie „W. T. B.“ meldet, hält id ete von- den Demokraten eingebrachte Vorlage an die S Nepräsentantenhause vorgeschlagenen - Maßnahmen und is hält nur solhe Abweichungen davon, die anzunehmen der Präsident Wilson bereit ist. Der von dem demokratischen Senator Hitchcock und fünf republikanischen Mitgliedern V Kommission vorgelegte Bericht befürwortet Heu Reservebanken, deren Aktien dem Publikum zum Kauf angeboten werden sollen. anstatt der in der Bill des Repräsentantenhauses vorgeschlagenen zwölf Reservebanken, deren Aktien im Besiß derjenigen Banken bleiben sollen, die das nötige Kapital zeichnen.
— Nah einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ exk[z der Präsident des am Freitag zusammengetretenen a Then Kongresses, nahdem die Namen aufgerufen worden waren, das Haus wäre nicht beshlußfähig, troßdem es deutlich war, daß genügend Mitglieder anwesend waren. Da von niemandem Einspruch erhoben wurde, wurde der Kongreß auf Sonnabend vertagt. Einige erblicken in der Vertagung die Ah- siht, dem Kongreß ein Ende zu machen, da nah dem Geseg drei aufeinanderfolgende Vertagungen, unfähigkeit des Hauses infolge des Fehlens von Mitgliedern erfolgen, automatisch die Auflösung der Kammer herbeiführen.
Den Deutschen in Mexiko ist ein Rundschreiben zuge- gangen, das die Einzelheiten für die Organisation ihrer
verteidigung entwielt. Deutsche, die in der Armee ge- dient haben, stehen an der Spigze der Organisation. Waffen und Munition sind reichlih vorhanden, darunter zwei Maschinen- gewehre. Die österreichisch - ungarische Gesandtschaft hat die österr eihisch-ungarishen Staatsangehörigen drin- gend aufgefordert, mit der deutshen und den andern euro- päischen Kolonien zur Organisierung V dde Verteidigung zu- sammenzuarbeiten. Die Gesandtschaft erklärt, die mexikanischen Truppen seien so shwach und die Wahrscheinlichkeit von Auf- ständen so groß, daß fie es für weise halte, Verteidigungs- maßregeln zu treffen.
Die Militärbehörde in Monterey hat, wie „W. T. Y“ meldet, allen ausländischen Unternehmen eine Abgabe von insgesamt 500 000 Pesos auferlegt. Von der American Smelting and Refining Co. werden %25 000 Pesos verlangt, von der Monterey Steel Co. 20000 Pesos und von der Water Pierce Oil Co. 15 000 Pesos. Die Direktoren der leßtgenannten Gesellschaften haben ihre Agenten in Monterey angewiesen, nichts zu zahlen, sondern den Schuß des amerika- nischen Konsulats anzurufen.
_Wie der Jnsurgentengeneral Villa mitteilt, sind zwei Militärzüge mit 1500 Mann Bundestruppen auf der Strece von Chihuahua nach Juarez, 66 Meilen südlich von Juarez, auf Dynamitminen gestoßen und in die Luft geflogen. Viele Soldaten sollen umgekommen sein. General Villa hat Juarez geräum:t.
Affio:1,
_ Einer Meldung des „Reutershen Bureaus“ zufolge hat bei Kaserun westlich von Schiras ein Gefecht zwischen Gendarmerie und Stammesleuten stattgefunden. Die Gendarmerie wurde zurückgeschlagen und flüchtete in das Telegraphenamt, wo sie auf Verstärkung wartet, die morgen eintreffen soll.
Afrika.
Nach einer vom „W. T. B.“ verbreiteten amtlichen Meldung aus Larrasch hat eine spanishe Kolonne nah neunstündigem heftigen Kampfe Sidi Omar besezt. Wie ferner „El Mundo“ meldet, geriet am Freitag bei einem Er- Tundungszug eine von einem Leutnant befehligte Abteilung im Süden von Axfa in ein Gewehrfeuer, das gegen sie von einer bewaldeten Höhe aus eröffnet wurde. Der Feind unternahm, als er sich entdeckt sah, einen kräftigen Angriff, wurde aber von den Spaniern mit großen Verlusten in die Flucht geschlagen.
Statiftik und Volkswirtschaft.
Ueber die Angestellten im Deutschen Reiche
enthalten die Hefte 9 und 11 vom Jahrgang 1913 des «MNetchsarbeits- blatts* im Anschluß an die in Nr. 121 des „Neichs- und Staats- anzeigers" besprochene Abhandlung über dfe deutsche Lohnarbeiterschaft Unrersuungen auf Grund der leßten großen Berufszählung vom Jahre 1907, die bei der wirtsckaftli en, sozialen und fulturellen Be- a des Angestelltenstandes allgemeines Interesse beanspruchen ürfen.
Die mittlere Schicht, welhe die heutige Wirtschaftsgestaltung zwishen die Selbständigen und die Arbeiter etnshie6t, nimmt erstaunlich rasch zu und verbreitet sich ganz erheblih. Sie hat \ich seit der vorigen Berufserhebung im Jahre 1895 verdoppelt. Von 1,1 Million wuchs sie auf 2,1 Millionen Mitglieder an. Besonders lebhaft ist die Steigerung der Zahl der tehntischen Angestellten und des Kontorpersonals, aber auch die Werkmeister, überbaupt das Aufsichtspersonal und die Verkäuferschaft find in ten Jahren von 1895 bis 1907 stark vermehrt worden. Bet einer fo ungemein \chnellen Ausdehnung der Beamtenschaft der Industrie . sind viele jüngere Grwerbstätige in diese Berufsstellungen bereingezogen worden. So kommt es, daß die männliche Angestelltenshaft einen im garzen jugendlichen, dem Arbeiterstande ähnlichen Altersaufbau hat. An unter 20 Jahre alten haben die Angestellten allerdings weniger junge Männer (17 9 v. H.) als der Lohnarbeiterstand (23,2 v. H.) unter i. Aber an 20—30 jährigen und noch mehr an 30—50 Jahre alten Männern ist die Angestelltengruppe verhältnismäßig noch reicher als der Arbeiterstand. Von den 1,7 Millionen männlichen An- gestellten und Beamten sind etwas über eine halbe Million 20 bis 30 Jahre alt, fast 700 000 30 bis 50 Jahre alt, sodaß 7 unter je 10 im Alter zwishen 20 und 50 Jahren stehen. Noch nicht 20jährige Männer sind insgesamt etwas über 300 000 gezählt worden. An mehr als 50 Jahre alten Personen finden sich nit ganz 200 000 oder gegen 12 unter je 100 Angestellten. Das it ein Anteil, wie ihn gerade fo hoch auch die männliche Lohnarbeitershaft aufweist. Die Höhe des Anteils der jüngeren, noch nit 30 Jahre alten, die insgesamt fast die Hälfte -der Angestellten ausmachen, îst in erster Linie durch die Verkäufershaft im Handel bedingt. Die Kommis stehen zu mehr als Z in diesem Alter. Dazu kommt ferner die hohe Zahl der Kontoristen jüngeren Alters in Be- trieben der Industrie wie des Handels in Betracht. Die mehr als 50 Jahre alten Angestellten umfassen in erster Linte Werk- meister in Jndustriebetrieben, mittlere Beamte im öffentlichen Dienst wie Buchhaiter und andere Kontoristen im Handelsgewerbe. Die ZU- nahme der mehr als 50 Jahre alten Angestellten is zwar nicht ganz
fo rash vor sih gegangen wie die der jüngeren Angestellten und der
die wegen Beschluf-
wischen 30 und 50 Jahren, aber sie haben si do in reifen os r fast 200 000 vermehrt. Die in der Industrie Be häftigten für sich betrachtet, weisen sogar eine reihliche Ver-
poppelung auf find unter den 1,7 Millionen männlichen Angestellten
500, verwitwet oder geschieden 28 400 und unverheiratet 819 400. 869 ¿e 100 sind also 48 nicht verheiratet und 52, die eine Familie Unter det haben. In der Gruppe der 40 Jahre und darüber alten bedr stellten in der Industrie find fast °/ verechelicht, insbesondere 20 unter dem Aufsidtspersonal mehr als 9 unter je 10 verheiratet. innerhalb der Gruppe der 30 bis 40 Jahre alten Industriebeamten M unter dem Aufsihtspersonal fast °/,6 verehelicht, unter den rischen Betriebsbeamten und dem Kontorperfonal etwa "/;0. Im le en ist die Zahl der unvereheliht gebliebenen Angestellten, ins- sondere in der Jndufiriebeamtenschaft, niht hoh. Der Angestellte hreitet im Durchschnitt zwar später zur Begründung einer éFamilie, D der Eintritt in die Che au vor vollendetem 30. Lebensjahr ist idt unbeträhtlich. An unter 30 Jahre alten Ehemännern finden h in der Industrie 54 000, im Handel und Verkehrsgewerbe 46 000. Bas die einzelnen Berufszweige anlangt, so tritt die Ehehäufigkeit esonders in Berufsgebteten hervor, die zahlreie festangestellte öfent- sihe Beamte umfassen, wie dies beim Forstwesen und bei dem Post- und Eisenbahnbetrieb der Fall ist.
Zur Arbeiterbewegung.
Die Grubenbesitzer und der Nationale Arbeiterverband jn den Departements Nord und Pas-de-Calais kamen, wie W.T.B.* berichtet, am Sonnabend in Douai zusammen und beschlossen, daß keine Ueberstunden mehr gemacht werden sollen, bis das Gese über die Arbeitszeit der Bergarbeiter, das gegenwärtig der Kammer vorliegt, yeröffentliht worden ist. Die Arbeit sollte heute wieder aufgenommen werden. Der Bergarbeiterverband beschloß denn auch gestern nahmittag einstimmig, am heutigen Montag die Arbeit wiederaufzunehmen. (Vgl. Nr. 275 d. Bl.) j
Aus Ferrol wird dem ,W. T. B.“ gemeldet, daß die Arbeiter der Schiffsbauwerften von neuem den Ausstand erklärt haben, und zwar wegen der Wiedereinsezung des Werkmeisters, der die Ursache des vorhergehenden Ausstands gewesen ist. (Vgl. Nr. 274 d. Bl)
Der Ausstand der Inder in Durban ist, wi&,W. T. B." erfährt, augenshetnlih vorüber, und au in den ländlihen Bezirken herrscht völlige Ruhe. Starke Regenfälle, die am 21. d. M. einge- egt haben, haben die durch die großen Brände auf den Zucker- yflanzungen entstandene Gefahr bedeutend vermindert. (Val.
\r, 274 d. Bl.) (Weitere „Statistishe Nachrichten“ \#. i. d. Ersten Beilage.)
Technik.
A. F. Der zweite Tag der Jahresversammlung der „Schiffbau - tehnishen Gesellschaft“ ward wie üblih durh eine ge\chäftlihe Sihung eingeleitet, in der u. a. Mitteilung davon gemacht wurde, daß während der für 1915 bevorstehenden Weltausstellung in San Francisco ein internationaler Weltkongreß der Eure ab- gehalten werden solle, zu dem alle großen technischen Gesellschaften Einladungen zu erwarten haben. Bei der Sthiffbautehnischen Gesellschaft ist die Einladung bereits eingegangen. Der vom Ge- häftsführer der Gesellschaft, Oberingenieur Hochstetter erstattete Jahresberiht gab ein erfreuliches Bild der fortschreitenden Erfolge und der großen Vielseitigkeit der Gesellschaftstätigkeit. Die all- seitige Befriedigung hierüber veranlaßte den egenen Baurat Krause, Direktor der Borsigwerke, zu dem Antrage, dem Ersten Vorsitzenden der Gesellschaft, Geheimrat Dr.-Ing. Busley mit der höchsten Ehrenbezeigung, die satzungsgemäß der Gesellschaft zur Verfügung steht, threr goldenen Medaille, wohlverdiente Anerkennung zu zollen. Formelle, diesem Antrage entgegenstehende Bedenken wurden durch die Einstimmigkeit des alsbald in diesem Sinne gefaßten Beschlusses hin- fällig, — Die reiche Tagesordnung des zwetten Tages brate noh \inf Vorträge. Ueber das „Hamburgishe Baggerwesen“ sprah dn Dr.-Ing. Thele- Hamburg. Die Entwicklung des Lo |fHand in Hand mit dem allgemeinen Aufs{wung des Hamburger See- hindels gegangen. Was für diefen von hervorragend förderlihem Einfluß var, das Aufkommen der Dampfschiffahrt in den vterziger Jahren,
j hatte au den gewichtigsten Einfluß auf das Baggerwesen, weil der
Notwendigkeit Rechnung getragen werden mußte, den größeren Ab- messungen der Schiffe, ihrem vermehrten Tiefgang durch immer weitergehende Vertiefung des Elbfahrwassers zu entsprehen. Die Folge war eine stete Vermehrung der Bagger und zugleich ihrer ‘eistungsfähigkeit. Zurzeit gehört das Hamburger Baggerwesen wohl ¡u den allergrößten Unternehmungen dieser Art. Nicht weniger als 900 eigene Fahrzeuge stehen ihm zur Verfügung, ungerechnet 90 bis 40 lediglich für die Zwecke der Baggerei gemietete Shleppdampfer. Die Ausgestaltung der tehnischen Hilfsmittel des Vaggerbetriebes war durch die besonderen örtlichen Verhältnisse: Ham- burgs, die Beschaffenheit der Elbufer u. a. beeinflußt. Die Beiseite- shaffung der aus dem Strom ausgebaggerten Bodenmassen erforderte besondere Erfindungen, die Ueberführung an Land und entsprehende Unterbringung mancher eigens hierfür hergestellter Geräte und Sonder- lonstruktionen; ja, es ist zu sagen, daß die hierin angedeutete Aufgabe des Transports des Baggergutes von der Baggerstelle zum LWshplayz \{ immer mehr beinahe als die wichtigste, dem Baggerwesen liegende Arbeit herausstellte. Bei der noch keineswegs ab- eshlossenen Schaffung zweckmäßiger und billiger Hilfsmittel ur Bewälligung dieser Aufgabe \cheint der Anwendung des Veselmoto1s zum Einbau in die Baggerschuten ein“ aus- \htéreihes Feld geöffnet. — Der Vortrag von Direktor Brédow- Min über den funkentelegraphishen Betrieb auf dem \mpfer „Jmperator“ gab dem Redner zunächst Anlaß, von der esten Entwickdlung der seit Juni 1903 bestehenden deutschen Ulefunken-Gesellschaft zu berihten. Jhrer größten Aufgabe: eine von teln unabhängige Verbindung mit den Kolonten herzustellen, ist die deutsche Funkentelegraphie nun so nahe gerückt, daß man die Eröffnung der Unie Nauen einerseits, Togo, Südwestafrika anderersetts im nädsten Jahre und den Anschluß an Ostafrika 1915 erwarten kann. on ist es zu Anfang des laufenden Jahres mit unfertigen Stationen vesuhèweise gelungen, drahtlose Telegramme von Nauen direkt nah 090, also 5200 km, über Land zu senden, ein Erfolg, ‘der wegen der Schwierigkeit des dazwischenliegenden Gelä=des durh- die im Januar 1913 zum ersten Male erreichte Verständigung zwischen Nauen ind New York kaum übertroffen wird, wenn au hier 6400 km Ent- fernung überwältigt wurden. Der Turm in Nauen ist nah dem ihm viderfahrenen Unglüdsfall bom 31. März 1912 in abgeänderter Gestalt u erstanden. Die Station. ist außer mit der Funkenmethode auch mit ener großen Arco-Hochfrequenzmaschine autgestattet und besitzt die größte nenne der Welt. Da auch in der teutschen Südsee die Arbeiten p vorwärtsshrelten, Karolinen, Samoa, Neuguinea bis zum gui 1914 funkentelegraphishen Anschluß besißen werden, dürfte f eutshland bald über ein imposantes Net von Funkentelegraphen- Peionen verfügen und diesmal nicht hinterhermarschieren. Das Berner ‘rzeihnis von 1911 weist 197 Küstenstationen der internationalen fnkentelegraphie nah. Bis Mitte 1913 i} diese Zahl auf 482 ge- égen und den 1386 Borddstationen von 1911 stehen 2918 von 1913 \fnüber. Als größte und leistungsfähigste Handelsschiffstation darf die g sunkenstation des Dampfers „Jmperator*“ angesprochen werden. [9 besißt drei voneinander unabhängige Antennenanlagen, zwet jevfangsanlagen und für die verschiedenen Zwecke drei Senderanlagen su ceistun en von 3000, 600 und 300 km. Beim Bau der Station h sämtli e Erfahrungen der „Titanic-Katastrophe" berücksichtigt und es Gel das Funktionieren der drahtlosen Telegraphie im Notfalle f besonderer Wert gelegt worden ; denn die Station ist im Havarie- wen noh zu arbeiten in der Lage, wenn die Hauptantenne, ja felbst,
; ir R einer der Masten niederaebrohen ist. Ferner ist überall serven Sorge getragen. Auch ist die Empfangsanlage des
„Imperator“ so eingerihtet, daß Notanrufe fremder Schiffe stets mitgehört werden können. Bisher hat sih die Anlage trefflich be- währt, und es ist sowohl mögli, fast während der ganzen Ueber- fahrt Telegramme vom Festlande aufzunehmen, als folche direkt oder durch Vermittlung anderer Schiffe nah dem Festlande abzugeben. — Die deutsche Telefunkenstation Norddeich gibt täglich Presse- telegramme bis zu einer Entfernung von etwa 4000 km. Sie werden in der täglih erscheinenden Bordzeitung abgedruckt. Von amerika- nischer Sette werden eben'o täglich die neuesten amerikanischen Nach- richten durch die Telefunkenstation Sayville übermittelt. Auf den ersten 5 Reisen des „Imperator“ wurden ungefähr 170000 Wörter auf der Telefunkenstation verarbeitet. — Das Problem des Scraubenpropellers bildete das Thema des dritten Vortrags durch Professor Dr.-Ing. G ü mb el-Charlottenburg. Der Redner wies nah, daß die Grundgleihungen des Schrauben- propellerproblems sich mit den Grundgleihungen des Turbinenbaues deden. An Hand dieser Gleihungen werden die Strömungsverhält- nisse vor, hinter und. in der Schraube sowie die der Bewegung ent- gegentretenden Widerstände untersucht, die zunächst rein überlegungs- gemäß gewonnenen Ergebnisse mit den Grfahrungen aus Schrauben- versuchen verglichen und durch die Versuche als einwandfrei bestätigt. Das wesentlihe Ergebnis der Untersuchungen besteht darin, daß als erwiesen anzusehen ist, daß die Wirkungsweise eines Propellers im wesent- lichen nur abhängt von dem Ablenkungswinkel des Schraubenstrahles in der Schraube. Hieraus folgt, daß es für die Beurteilung der Schraube im wesentlihen nur auf das Neigungsverhältnis und auf das Dicken- verhältnis des Flügelblattes ankommt, daß dagegen das Flächenver- hältnis der Schraube im allgemeinen zurütritt. Ferner zeigte der Redner, daß das Verhalten jeder Schraube \ich mit genügender Genauigkeit festlegen läßt durch die experimentele Be- mans von vyter Beiwerten oder zeihnerisch durch zwei gerade Linien. Damit is ein sehr etnfahes Mittel gegeben, Schrauben verschiedenster Konstruktion und Erfindungen einwandfret mit einander zu vergleihen. Den in der Geschichte des Shrauben- propellers so häufig wiederkehrenden unfruhtbaren Erfindererörterungen dürfte damit tn Zukunft der Boden entzogen sein. Dankenswert war, gerade in diesem Zeitpunkt, eine am Schlusse seines gedankenreichen Vortrags vom Redner gegebene kritishe geshihtlihe Betrachtung des Schraubenproblems. — „Ueber das Maß der Stabilität der Schiffe“ sprach der Zivilingenieur Ludwig Benjamin-Hamburg: Als Maß der Stabilität wird zurzeit noch immer die metazentrishe Höbe benußt, wenn man sich auch bewußt ist, daß sie nur für die Anfangs- stabilität gilt, für die wirklih vorhandene Stabilität aber keinen richtigen Anhalt gibt. Zur Beseitigung dieses Mißstandes \hlägt der Vortragende vor, die bisher kaum beachtete „dynamishe Wezkurve“ zu benugen, welche bei allen Neigungswinkeln ein richtiges Bild der Stabilität gibt und den großen Vortetl besißt, die Festlegung eines „Minimal- maßes der erforderlichen Stabilität“ zu ermöglihen. — Dies Minimal- maß scheint, wie der Vortragende an etner Reihe praktisch bewährter Seeschiffe dartat, von der Größe und dem Typ des Sthhiffes un- abhängig zu sein; es lasse sich durch Uebercinkommen derartig fest- legen, daß man nicht im Zwetfel darüber bleibe, was man unter einer „genügenden Stabilität“ zu verstehen habe. — Ein ganz nahe ver- wandtes Thema behandelte der legte Vortrag der Tagung, den der Dr.-Ing. C. Commenßtz- Hamburg uber „Die Be-« deutung und Messung der Stabilität von See- \chiffen“ hielt: Der Redner ging von Unfällen ünd Ent- \{hädtgungs8ablehnungen der Versiherungsgesellschaften aus Und besprach die Gefahren, die den Schiffen, infolge ihrer Stabilitäts- eigenshaften, durch Seegang und Wind drohen. ZU einem seetüchtigen Siff gehört, daß es eine gewisse Anfangsstabilität besißt, ferner, daß es bei etwa 30 Grad und 60 Grad Neigung gewisse Mindest- stabilitätseigenshaften hat. Ueber die Größe der erforderlichen Mindest- maße läßt fich noch nihts Bestimmtes sagen, weil nicht genügend Messungen an fectig beladenen Schiffen ausgeführt worden sind. Der Vortragende hat nah einer neuen Methode eine Anzahl Messungen der Anfangsstabilität durchgeführt. Sie zeigen, daß es möglich ist, diese Messungen, zu denen man bisher im Hafen Zeit benötigte, ohne solche zu besißen, auch auf hoher See auszuführen ind, Werden nach diesem Vorschlage um- fangreihe Messungen und Rechnungen durchgeführt, so wird man zu einem sicheren Urteil über die erforderlihen Stabilitätseigenschaften gelangen. Damit wird den Kapitänen die Möglichkeit gegeben werden, den Zustand ihrer Schiffe ständig zu kontrollieren und Unfälle, ver- anlaßt durch ae Stabilität, zu vermeiden. — Die Sigzung, welche bet der Fülle des Verhandlungs\toffes eine ungewöhnliche Aus- dehnung gewonnen hatte, ohne an Interesse etnzubüßen, {loß mit der vom Vorsißenden, Geheimrat Busley ausgesprochenen Hoffnung all- seitigen Wiedersehens bei Gelegenheit eines für den Sommer 1914 geplanten gemeinsamen Ausflugs nah Friedrihshafen zum Besuch der Zeppelinwerke.
Wohlfahrtsþpflege.
Am 30. November werden es 25 Jahre, daß der „Verein zur Verbesserung der kleinen Wohnungen in Berlin“ besteht. Aus diesem Anlaß hat der Landgerichtsdirektor a. D. Dr. Aschrott, Mitglied des Aufsichtsrats der Gesellschaft, eine Festshrift mit dem Titel „25 Jahre gemetnnüßiger Tätigkeit für Klein- wohnungen“ verfaßt, die interessante Rükblicke auf die bisherige Tätigkeit gewährt. Die Gesellschaft, tie ihre Entstehung dem „Zentralverein für das Wohl der arbeitenden Klassen* verdankt, hatte zunächst versucht, eine Besserung der Wohnungszustände dur den Ankauf alter Häuser, die Anbringung von baulichen Ls in ihnen und die Herstellung eines besseren Verhältnisses zwishen Mietern und WVermietern in Anlehnung an das Ottavia Hill - System herbetzuführen. Später ist sie zur Errichtung von Mustermietshäusern übergegangen. Sie hat in der Nähe des Zentralviehhofes einen Baublock mit 16 Häusern bebaut, in denen 1480 Personen (darunter 582 Kinder) in 399 Haushaltungen wohnen. Für diese zahlreihen Mieter hat die Gesellshaft eine Reihe muster- gültiger Einrichtungen getroffen: Kindergarten, Kinderhort, Spiel- pläge, Badeanstalten, Wohlfahrtsgebäude usw. Die Gesellschaft hat auf. diese Weise wertvolle Pionierdienste für die Verbesserung der Verhältnisse in den Kleinwohnungen Berlins geleistet. Das neueste Projekt der Gesellschaft, die unter der Leitung bekannter gemeinnüßig tätiger Persönlichkeiten steht, bildet die Errichtung eines Ledigenhetms für 500 ledige Männer. Die Festschrift, die auß die Entwürfe und Zeichnungen zu dem Ledigenheim sowie zu den Mustermietshäusern des Vereins gibt, verdient als Beitrag zu der vielerörterten Wohnungs- frage die Beachtung weitester Kreise.
Das Vermögen der Landesversiherungsanstalt Berlin hat jeßt 100 Milltonen Mark überschritten. Der Ueberschuß in dem vergangenen Jahre, dem ersten nach Inkrafttreten der Netchsversicherungsordnung, belief #sch infolge der um ein Drittel erhöhten Beiträge auf rund 8000000 4. Die Einnahmen aus den Beiträgen sind von rund 117 Millionen im Jahre 1911 auf über 154 Milltonen Mark im verflo}senen Jahre ge- stiegen. Welche Bedeutung die Landesversicherungsanstalt der Prophylaxe zur Erhaltung der Gesundheit threr Versicherten beilegt, {t daraus zu ersehen, daß im Jahre 1912 über 34 Millionen Mark für HellverfahrenszweckÆ aufgewendet wurden, mehr als die Hälfte des Betrages für Nenten aus der JIn- validen- und T Die Hinterbliebenenfürsorge hielt sich im Jahre 1912 in engen Grenzen, da die Bestimmungen der N E Mengering die Angehörigen der im Jahre 1912 ver- storbenen Versicherten meist von den Bezügen aus\{hlossen.
Kunft und Wissenschaft.
Seiner Majestät dem Kaiser ist vor einiger Zeit eine der bedeut- samsten Schöpfungen mittelalterlißer Golds{miedekunst zur Ver- fügung gestellt worden, der Gold\chmuck der deutschen Kaiserin Gisela. Der Geheime Negtierungsrat, Professor von
Falke, Direktor des Berliner Kunstgewerbemuseums , behandelte dieser Tage den überaus kostbaren Schmuck in der Berliner Kunstgeschichtlihen Gesellschaft. Im Fahre 1880 Hatten Ar- beiter bei Kanalbauten in der Gegend des früheren Judenviertels in Mainz in der verschütteten Nische eines alten Kellergewölbes einen aus mehr als 20 einzelnen Shmudckstücken bestehenden, mit Perlen und Edelsteinen reich verzierten Goldsha8 gefunden. Obwohl die Arbeiter den Fund geheimhielten und unter si teilten, gelang es später den Sammlern von Heyl in Darmstadt und von Cohbausen in Wiesbaden, den Shmuck fast vollständi aufzukaufen. Er bestand aus etner Halskette, einem Brustgehänge, einer großen und einer kleinen Adlerfibel, Ohrringen, Filigranfürspanen (Spangen) mit Zellenschmelz, hochgebudelten Manteltasseln in Bros chenform, Steckaadeln und 9 Finger- ringen — alles aus Feingold. Eine große Goldfibel mit der Dar- stellung eines Adlers war in den Besiß der Stadt Mainz gekommen. Später wurde an derselben Stelle noch ein goldenes Ohrgehänge mit Steinen nebst einer Goldmünze des byzantinischen Kaisers Ro- manos IIT. Argyros (1028—39) gefunden. Ein ganz eigenartiges Stück is der große, 34 cm lange Brustschmuck. Er besteht aus einem Neß von fünf senkreckcht herabhängenden Gosldketten, die querüber durh sechs8 wagrechte Reihen von je 9 Edel- steinen, Perlen und antiken Gemmen verbunden find, während auf der untersten Querreihe die mit einem großen Topas, Edel- steinen und Perlen verzierte sogenannte Lunula hängt, ein in Byzanz beliebtes Kleinod in Halbmondform. Dieser Brustschmuck wie die Halskette wurde nit lose, sondern aufgenäht getragen, ebenso wie der senkrechte Bruststreifen des griechischen Kaiserlorums, nah dessen Quadratmuster wahrscheinliß auch das Rechteckneß des Schmuckes entworfen ist. Geheimrat von Falke weist nun unter ein- gehender Klarlegung aller technischen Einzelheiten nah, daß nach der Behandlung des Filigrans und der Fassung der Steine und Perlen zwei verschiedene, aber gleihzeitige Werkstätten zu unterscheiden sind, welhe beide in Deutschland in der ersten Hâlfte des 11. Jahrhunderts gearbeitet haben müssen. Denn von den uns fonst erhaltenen Goldshmiedearbeiten steht der Shmuck technisch am nächsten den Regensburger Arbeiten aus der Zeit Kaiser Heinrichs des IL., dem Cfsener Münstershaß und besonders der in Wien be- wahrten, altberühmten deutshen Kaiserkrone, die vor dem Jahre 1027 für Kaiser Konrad Il. angefertigt worden ist. Wegen der großen tehnishen Uebereinstimmung mit dieser \{hreibt von Falke denn auch einen Teil des Shmuckes dem Meister der Kaiserkrone zu. So kommt er {ließlich zu dem Ergebnis, daß das Kaiserliche Geshmeide der Gemahlin Konrads, der {ch3 burgundishen Prinzessin Gisela, gehört habe. Der unerhörte Prunk, der bet ihrer Kaiserkrönung in Nom entfaltet worden ist, stimmt zu der seltenen Kostbarkeit des Schmuckes, während die trüben und stürmischen Zeiten, die dann bald folgten, seine Verpfändung oder Vergrabung erklären.
Land- und Forstwirtschaft.
Saatenstand in Jtalien im leßten Drittel des Monats Oktober 1913.
Ligurien: Das Keltern des Weines is beendet; auch die Kastantenernte, die reichlich aus8zefallen ist, geht ihrem Ende entgegen. Die in der Berichtspertode gefallenen starken Niederschläge haben die Weizenaussaat aufgehalten. S
Piemont: Auch hier wurde die Aussaat dur die häufigen Niederschläge, die den Feldern hie und da leichten Schaden zugefügt haben, aufgehalten. Der Regen kam dagegen im allgemeinen den {hon bestellten Feldern zustatten; Roggen und Weizen haben bereits unter günstigen Bedingungen Keime angeseßt. Die Weiden haben einen üppigen Bestand. Die Küchenkräuter entwickeln sich gut.
Lombardei: Die Netsernte ist beendigt ; das Ergebnis ist sowohl qualitativ als auch quantitativ recht gut. Mit der Weizenaussaat wurde fortgefahren. Die Niederschläge und die milde Temperatur fen E jungen Aus\aat außerordentlich zustatten. Die Weiden
ehen üppig.
Venetien: Das s{chône Wetter im ersten Teil der Berichts- periode begünstigte die vershiedenen Feldarbeiten, die bereits ziemli weit vorgeschritten sind. Die Niederschläge der leßten Tage und dite milde Temperatur waren von gutem Einfluß auf die junge Aussaat und kamen au den anderen Kulturen sehr zustatten. Die Kastanien- ernte wird mit bestem Ergebnisse fortgesetzt. : N
Emilia: Der Weizen hat üppige Keime angeseßt. Die Weiden stehen außerordentlih gut.
Marken und Umbrtien: Strichweise fiel feiner Regen, der der Ausfaat sehr zustatten kam. Verfchiedene Landstriche in den Marken hätten etwas mehr Regen nötig. Die Maisernte ist gut ausgefallen ; das Gleiche hofft man von der Eitchelernte. i
Toskana und Latium: Die in der Berichtsperiode in der Toskana gefallenen Niederschläge haben {stellenweise die erbstaus\aat aufgehalten; in vielen Orten dagegen begünstigten die Niederschläge die Bestellung der Felder. Die Feuchtigkeit und das milde Wetter haben zur üppigen Entwicklung der Küchenkräuter beigetragen. Auch N kamen die Niedershläge den verschiedenen Kulturen sehr zustatten.
Südlihe Gegenden am Adriatishen Meer: In den Abruzzen und der Molise wurde mit der Herbstaussaat fortgefahren : in der Capitanata und Apulien dagegen \ind diese Arbeiten dur den Mangel an Regen aufgehalten worden. Die Weinlese ist ziemlich f e das Ergebnis ist zufriedenstellend. Die Olivenernte ist im
ange. Südliche Gegenden am Mittelländishen Meer: Die in der Berichtsperiode gefallenen Niedershläge waren noch immer un- genügend für dite zur Ausfaat bestimmten Felder. Die Futterpflanzen stehen stellenweise nur \pärlich. Die Olivenkulturen find in einigen Gegenden dur die Oelfliege beshädigt. Die Weinlese ist ziemli beendigt. Die Kastanien- und Eichelernte verspricht einen guten Ertrag.
Sizilien. In der Berichtsperiode fielen keine Niederschläge ; der Mangel an Feuchtigkeit macht |ch in einigen Gegenden immer fühlbarer. Mit der Herbstaus\saat wird fortgefahren ; die Olivenernte V begonnen. Agrumen berechtigen zu der Hoffnung auf einen guten
rtrag. /
Sardinien: Im größten Teile der Insel mat ih noch immer der Mangel an Niedershlägen fühlbar. Die Aussaat geschieht unter wenig iänitigén Bedingungen und mit großer Verspätung. Die junge Saat seßt nur langsam Keime an. Auch die Kräuterkulturen leiden unter dem Regenmangel. Der Behang der Olivenpflanzungen ist mäßig; die Früchte sind aber gesund, sodaß man einen annehm- baren Ertrag erhofft. (Bericht des Kaiserlichen Generalkonsulats in Genua vom 19. November 1913.) :
Wetzenernte in Queensland 1912/13.
Nach einer rens des queensländishen Statistischen Amts hat die Weizenernte des Staates Queensland in der Saison 1912/13 insgesamt 1975 505 Bushel von 124963 Acres ergeben gegen 285 109 Bushel von 42 962 Acres im Vorjahre; also eine Zu- nahme bon 1 690 396 Bushel. Der Dur(hschnittsertrag auf den Aer betrug 15,81 Bushel gegen 6,64 in der vorhergehenden Saison. Gier 1912), Kaiserlichen Generalkonsuls in Sydney vom 16. Ok ober 1913.
Verkehrswesen.
Neue Dampferlinie des Oesterreihishen Lloyd Triest— Korfu.
Der DOesterreihische Lloyd hat ab Oktober 1913 eine neue wöcentliche Eillinie über Dalmatien und Albanien nah Korfu eingerichtet, welhe niht allein eine bes{leunigte Verbindung mit den dalmatinishen Häfen Zara, Sebenico, Spalato und Gravosa,
fondern auch mit den Hafenorten Medua, Durazzo, Valona und Santi Quaranta und \chließlich mit der Insel Korfu herstellt.