1895 / 8 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 10 Jan 1895 18:00:01 GMT) scan diff

trug mit flangvoller und umfangreicher Stimme, die jedo noh forg- fältiger Schulung bedarf, eine Arie aus „Simfon und Delila“ von Saint- Saëns, sowie mehrere Lieder von Brahms, Schumann und Beer vor. Der gan Herr Walther Bachmann zeigte sih als gewandter Solist und Begleiter, und Herr A. Elsmann führte einige Violin- ftüde mit temperamentvollem Vortrag aus; größere Reinheit in den Doppelgriffen blieb noch zu wünschen. Die Vorträge der drei Künstler fanden vielen Beifall.

Im Königlichen Opernhause gelangt morgen Humperdinck's

„Hänsel und Gretel“ zur Aufführung. Hierauf folgt das Ballet “Die Puppenfee“. —. Eine neue Oper „Sibylla“ von Alfred Sor- mann ist von der General-Intendantur der Königlichen Schauspiele zur Aufführung angenommen worden. _ :

Mit Allerhöchster Genehmigung findet unter Aufhebung des

Abonnements am Mittwoch, den 16. d. M., im Königliche Schau - \spielhause zum Besten des Zweig-Vereins Berlin des unter vem Protektorat Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin stehenden „Vaterländischen Frauen-Vereins“ eine festliche Veranstaltung statt. Der Billetverkauf beginnt bereits am Sonntag von 9 bis 10 Uhr und von 12 bis 1 Uhr Vormittags. Vom Montag an sind Billets von 104 bis 1 Uhr zu haben. Die Preise der Pläye sind wie folgt festgeseßt: Fremden- loge 10.4, I. Rang Balkon und Loge 8 #, Parquet 6 M, Tribüne 5 4, Il. Rang Balkon und Loge 4 4, II1. Rang 1,50 4 _—- Morgen beginnt die erste Wiederholung von Friedrich Hebbel's dreitheiligem deutshen Tranerspiel „Die Nibelungen“. Zur Auf- führung gelangt: Erster- Abend, erste Abtheilung: „Der gehörnte Siegfried“, zweite Abtheilung: „Siegfried's Tod”. In Den Hauptrollen sind die Damen Poppe (Kriemhild) , Lindner (Brunhild), die Herren Matkowsky (Siegfried), Molenar (Hagen) beschäftigt. Frau Christine Hebbel Friedrich Hebbel's Wittwe hat aus Wien ein Schreiben an den General-Intendanten Grafen von Hochberg gerichtet, worin sie u. a. sagt : „Euer Excellenz haben mir dur die Wiederaufnahme der „Nibelungen“ eine ]o große Freude bereitet, daß mir die Worte fehlen, um Ihnen mein Danfk- gefühl genügend auézudrücken. Meine Enkelin und mein Schwieger- fohn fonnten mir niht genug über die vortreffliche Darstellung sowie auch über die würdevolle Inscenierung berichten. Hätte ih doch dabei sein können! Nun, ich hoffe, wenn der liebe Gott mir im Früb- jahr nur leidlihe Gesundheit schenkt, nah Berlin zu kommen. Mit dem innigen Wunsch, daß diese für mich so \chöône Hoffnung sich erfüllen möge, verbleibe 2c. 2c.“ | /

Fn der ersten Aufführung von Jaunet's Schauspiel „Die ge- schiedene Frau* (Mariage d’hier), die am Sonnabend im Neuen Theater stattfindet, wird Fräulein Nina Sandow die Titelrolle spielen. '

t Die erste Aufführung der Millöcker’shen Operette „Der Probe- fuß" im Theater Unter den Linden is auf nähsten Mittwoch angesetzt. Der Vorverkauf von Billets für diese Vorstellung beginnt beute an den Kassen des Theaters Unter den Linden, des Friedrich- Wilbelmstädtishen Theaters und im „JInvalidendank“, Markgrafen- traße d1 a. i

Die Direktion des Konzerthauses veranstaltet morgen den zweiten „Historishen Wagner-Abend“. Das Programm dieses Abends enthält die „Faust-Ouvertüre“, Chor und Marsch aus „Tannhäuser , Vorspiel zu „Lohengrin“, „Album-Sonate“, Vorspiel und Sthluß-

scene aus „Trisian und Isolde“, Walther's Preislied aus den «Meister- fingern von Nürnberg“, Gefang der Rheintöchter, erfte Scene des dritten Akts, aus „Götterdämmerung“ u. a. ]

Das Programm des VI. Philharmonischen Konzerts, welhes am nächsten Montag unter Leitung des Hof-Kapellmeifters Rich. Strauß und solistifcher Mitwirkung des Violin-Virtuosen Emile Sauret stattfindet, ist folgendermaßen festgeseßt: „Karneval“, Ouvertüre für großes Orchester von Dvorak; Violinkonzert von Gernsheim; Orchesterwerke: „Musette und Tambourin“, „Rigaudon de Dardanus“ von Rameau; ferner Grave aus dem Flôten- fonzert in C-dur von Friedri dem Großen; Elégie et Rondo für Violine mit Begleitung des Orchesters von E. Sauret; Symphonie „Eroica“ von Beethoven. (Abonnement für den Il. Cyclus und Einzelverkauf bei Bote und Bol.) Der Pianist Karl Textor aus dem Haag wird sich morgen hier

(Saal Bechstein) wieder hören lasien und bei dieser Gelegenheit u. a. Beethoven’'s Sonate in D-moll 31, IL, sowie zwei selten

gespielte Kompositionen: Brahms' cherzo in Es-moll und Paderewski’'s Polonaise in H-dur, zum Vortrag bringen; die Mit- wirkung übernimmt der Königliche Kammermusiker Herr Mar

Salzwedel (Violine) mit Brahms? Violinkonzert in (6 - moll,

der Legende von Wieniawsky und Stücken von Chopin.

Adelina Patti wird in ihrem hiesigen Konzert am 18. d. M. (Philharmonie) u. a. die Arie der Rosine aus dem „Barbier von Sevilla“, die Schmuck - Arie aus Gounod's „Faust“ und das

Gebet der Elisabeth aus dem „Tannhäufer* singen.

Mannigfaltiges.

Der Verein zur Beförderung des Gewerbfleißes feiert sein 74. Stiftungsfest am Montag, den 21. Januar, Nachmittags 5 Uhr, durch ein Festmahl im „Englischen Hause“,

Mohrenstraße 49, bei Huster.

Das diesjährige Ballfest des Vereins Berliner E

findet am Sonnabend, den 26. Januar, in der Philharmonie statt.

Die Papageien-Sammlung des Zoologischen Gartens hat vor einigen Tagen eine sehr werthvolle Bereicherung erfahren, und zwar durch den Ankauf eines Transports von vorwiegend amerikanischen Arten, unter denen \ih einige Seltenheiten ersten Ranges befinden. Die Papageien sind Bewohner der Tropen; nur wenige Arten, wie der Karolina-Sittich, überschreiten den Wendekreis des Krebses na Norden oder, wie der Felsen-Sittich, den Wendekreis des Steinbocks nah Süden. Jede zoogeographische Region, d. h. jedes dur besondere Flora, durch besondere Temperatur- und Witterungsverhältnisse ge- kennzeihnete Gebiet weist gewisse eigenthümliche Papageigruppen als darakteristiihe Bewohner auf. So sind die Kakadus und Platt- hweifsittihe für Australien und die polynesishen Inseln be- stimmend, Grauvapageien leben nur in West-Afrika, Edelpapageien nur im austromalayischen Gebiet, Eulenpapageien nur auf Neusee- land. Für das tropische Amerika find die Keilshwanz-Sittiche und Stumvpfshwanzpapageien bezeichnend. Aus diesen beiden eut ausgestellte Kollektion eine Anzahl fehr \{öner und kostbarer Arten auf. Neben dem Braunwangen-Sittich von Venezuela fesseln der Guatemala-Sittih und der St. Thomas- Sittich dur ihre Farbenpraht das Auge, auch der Goldflügel-Sittich von Peru und der Tovi- Sittih von Panama entzücken den Be- shauer. Die Männer der Wissenschaft aber haben durch die

Familien weist die

Erwerbung zweier Stumpfshwanzpapageien eine - Ueberraschung erfahren, weil sie Arten angehören, die bisher nur sehr unvollständig bekannt waren. Da sind eine Scharlachstirn-Amazone, über deren systematishe Bestimmung die Akten noch nicht geschlossen sind, uud ein Veilchenpapagei, der das größte Interesse erregt. Nat Ein-

ordnung der neu angekommenen Schäße dürfte die - Papageien- fammlung des Berliner Zoologishen Gartens ihresgleichen fuchen.

Ueber Schneefall, Sturm sowie dadur herbeigeführte Verkehrs\törungen und Unfälle find heute die nahstehenden Meldungen eingegangen : . S

Wien, 10. Januar. Gestern herrschte hier während des ganzen Tages andauerndes Schneewehen, welches fih in der vergangenen Nacht derart verstärkte, daß die Straßen Wiens und namentli der Vororte vom Schnee geradezu blockiert und der Verkehr fast völlig unterbrochen war. In den südlichen Provinzen Oesterreichs, namentlich dem Karstgebiet, ist der Verkehr infolge von Schneeverwehungen vielfa eingestellt. L e

London, 9. Januar. Nach Meldung des „W. T. B." scheint

- es zweifellos, daß während des jüngsten Sturmes fünf Fischer-

boote aus Yarmouth, auf denen sich insgesammt 50 Menschen befanden, untergegangen sind. :

Algier, 9. Januar. Der Sturm is noch stärker geworden. Fn Nemours wurde ein Theil des Deiches und der Schußwälle vom Meer fortgespült. Jn der Provinz Oran herrscht starker

Schneefall. : G Ajaccio, 9. Januar. Hier herrscht andauernd heftiger Sturm.

Posen, 9. Januar. „W. T. B.* meldet: Anläßlich der Ein- weihung des neuen Stadthauses fand heute ein Festmahl statt, bei welhem der kommandierende General von Seeckt ein Hoch auf Seine Majestät den Kaiser ausbrachte. Der S A Freiherr von Wilamowitz-Möllendorff toastete auf die Stadt osen, worauf der Ober-Bürgermeister mit einem Hoch auf die Gäste dankte. Abends findet im Theater eine Festvorstellung statt. Die Gebäude der städtishen Behörden waren aus Anlaß der Feier beflaggt.

Hamburg, 9. Januar. Vor dem Berliner Bahnhof im Hammerbrook lösten sich nah einer Meldung des „W. 2 D von einem aus 31 Wagen mit Lokomotive bestehenden Güterzug 29 Wagen ; dieselben liefen auf ein zweites Geleise, stießen dort mit großer Gewalt auf vier mit vollen Oelfässern beladene Wagen und zertrümmerten diese vollständig. Von den 29 Wagen wurden vier be- Ee Der Materialschaden is bedeutend. Menschenleben sind nicht zu beklagen.

Wien, 9. Januar. Die heutige Plenarversammlung des Kunstgewerbe-Vereins lehnte dem „W. T. B.“ zufolge die Belbeitiguna an der von dem österreichish-ungarishen Erportverein für das Jahr 1896 in London geplanten österreihisch-ungari- \chen Ausstellung einstimmig ab.

Buenos Aires, 9. Januar. In dem Staate Mendoza ift, wie „W. T. B.“ meldet, eine Ue berschwemmung eingetreten, be! welcher etwa 20 Personen umkamen. Der angerichtete Schaden be- trägt 2 Millionen Pefos.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage. }

C ——— T ————————————————————————————————————

11. Vorstellung. Die Nibe- | Herz. Lustspiel in 3 Akten von E. Labiche. Anfang | posse mit Tanz. Nah dem englishen „A Gaiety

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in 9 Celsius 59C. =409R.

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Schauspielhau

Siegfricds Tod. Ein Trauerspiel in 5 Aufzügen. Apfang 74 Uhr.

è Morgens onuistes E in 8 E Ne D. Ora : ) tedri ebbel. n Scene geseßt vom Sonnabend: é i j S Mee Grube. “Deforatins Einrich- Sonntag: Nah dem Manöver. Ein Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.

tung vom Ober-Inspektor Brandt. Erster Abend. | goldenes Herz. Erste Abtheilung: Der gehörnte Siegfried. S 1 Aufzug. Zweite Abtheilung: Residenz - Theater. Blumenstraße Nr. 9. Konzerte.

Freitag: Zum | Konzert-Haus. Freitag: Karl Meyder- S : s. 11. Vorstellung. Ca- | 67. Male: Der Unterpräfekt. Schwank in 3 D |

E E (Élncru bie Oper | 3 Akten von Leon Gaudillot. Konzert. Ax. historischer Waguer-Abend.

in 1 Aufzug von Pietro Mascagni. Text nah dem aleih1amtgen Volksftück von G. Verga. Bajazzi.

Stocktholm . | | 2\bedeckt A (Pagliacci.) Oper in 2 Aften und einem | 7# Uhr.

randa . | ill/bedeckt 1 rolog. Musik und Dichtung von R. Leoncarallo, | H 21bedeult | 9 bea von L. Hartmann. Anfang 7x Uhr. liebchen.

1/bedeckt1) | ( S I uno 2 Ast Jueens- | S . Ein deutsches Trauerspiel in 3 Abtheilufig i il P. 4'halb bed. | 6 s Hebbel. Zweiter Abend. Dritte | Alexandre Dumas. Abends 74 Ubr: Zum ersten 2Schnee | Abtheilung: Kriemhilds Rache. Anfang 75 Uhr. Male: Fernand’'s Chekontrakt. l'halb bed. | Mit Allerhöchster Genehmigung unter Aufhebung | 3 Akten von Georges Fevdeau. 1|bedeckt c des Mens n E See, S S 3[Nebel | —: reservierten Dienst- und Freipläße, Mittwoch, den s 2bedeckt | 16. Januar, Abends 74 Ubr, im Königlichen Shau- | Ueues Theater. Siffbauerdamm 48./9. O Uf, Ebiaburab. | 5 1 Dunst?) | piafaute festliche Veranstaltung zum Besten des Freitag: Andrea. Komödie in 5 Akten von Außerdem: Der ostpreuß. braune Hengst Edinburgh

| O 1ibedeckdi?) | —i Zweig-Vereins in Berlin von dem unter dem Pro- | Victorien Sardou. In Scene gesezt von Sigmund Boris H c 1 'bededt tektorate Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin | Lautenburg. Anfang 7# Uhr. i Darn 5 | stehenden Vaterländishen Frauen-Verein“. Pro- | Sonnabend: Zum ersten Male: Die geschiedene

- | gramm: Sang an Aegir, vorgetragen vom Ber- | Frau. (Mariage d’hier.) Sauspiel in 4 Aften

Die stille W R H Sa Mer F N d Laut Ani Block. In Cincinatus“. Auftreten der Herren Vasilesku uo ie stille Wache. Die - | Scene geseßzt von Sigmund Lautenburg. . I ; L = i N eagen t Sa ine Nachmittags 3 Uhr, zu halben Preisen : Banola am dreifachen Reck x. Zum Shluß Komödianten. Abends 74 Uhr: Die ge- Tinze. Anfang 74 Uhr.

St. Petersbg. | Moskau . .. |

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ifier: . . | l'bedeckt e - ¿4 N Fe y h Wiesbaden . | \bededt* Minden . A S 5Schnee | —8 geschlofsen. Chemniy .. | | L Selim n s 3Schnee®) | —5 Wien .

Ile d’Aix O L 3\wolfenloe | E Sonntag Vormittag von 9—10 Uhr und von 12— S lhalb bed. 2 | / Uhr Mittags, Montag, Dienstag und Mittwoch ; e Thr Mittags und Mittwoch Abend von | Freitag: In durchaus neuer glänzender Aus- Orpheus. Große

lbedeckt # | pon 101—1 U 64—74 Ubr.

liner Lehrer - Gesangyverein.

29S E boten. Nach der Vorstellung: 2e 0 in den Le N a s Ae S 14. N d S 6 Regiments z. F. spielt. Besonderes Buffet im Saal | schiedene Frau.

Breslau. . . | 753 San A | A errichtet. Der Billetverkauf erfolgt am Schalter E as A | der Abendkasse des Königlichen Schauspielhauses :

„Reserve-Saßz“.

Direktion: Sigmund Lautenburg.

Deutsch von Marx S@önau. Vorher: Villa Vielliebcheu, Lust- R spiel îin_1 Akt von Benno Jacobson. Anfang

Jacobson und Jean Kren. Anfang 7 Uhr.|

Erste Beilau e schen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Donnerstag, den 10. Januar

zum Deut m,

1895.

l : wirth\haftlihen der Arbeiter dient, sondern dazu benußt wird, die Arbeiter im Inter- esse der sozialdemokratishen Arbeiterführer zu knebeln. Ehre gebieten den Arbeitgebern heute, das Beispiel zu befolgen, das | Jahren an der Saar gegeben haben. Pflicht gegen den Staat und gegen die Monarchie, vor allem aber Pflicht gegen die Arbeiter, die keine Sozialdemokraten sind und Ich erhalte zahlreihe Schreiben, Arbeiterkreisen,

Deutscher Reichstag. 10. Sißung vom Mitiwoch, 9. Januar, 12 Uhr.

Ueber den Beginn der Sißung ist in der Nummer vom Mittwoch berichtet worden.

um zweiten Gegenstand der Tagesordnung: dem Ent- Aenderung und Ergänzungen des Strafgeseßbuchs, des Militär- Strafgeseßbuchs und des Geseges über die Presse, spricht zunächst der Abg. Freiherr von Stumm-Halberg (Rp.). Den ersten Theil der Rede haben wir bereits mit- getheilt. Der Redner fährt fort:

Der Abg. Auer hat den „Sozialist*“ vorsihtiger Weise als nicht zu seiner Partei gehörig bezeihnet. Das widerspriht aber den wirk- lihen Verhältnissen. In einem Tableau, in welhem die „Neue Zeit“ sozialdemokratischen Blätter aufführt, „Sozialist"- neben dem „Vorwärts“; au er wird also zu den fozial- Einen weiteren Beweis für den Zusammenhang zwishen Sozialdemokraten und Anarchisten liefert der Kalender des „Vorwärts“ für das Jahr 1895. zeichnet, neben allerlei wichtigen und halbwihtigen Daten aus der jemals gegen Staats- Ich habe in

Pflicht und

wir vor 20 Es ift das eine

noch heute patriotisch denken. aus Sachsen,

rbeiter gebeten wird. Zugeben will shuldigung für das Verhalten der Sozialdemokratie giebt; das ift das Kokettieren gewisser gebildeter Kreise mit dem Sozialismus und der Revolution, ähnlich, wie es kurz vor dem Ausbruch der großen fran- zösishen Revolution der Fall war. eine derartige Begünstigung des Soziali8mus fe lehrte, der niht in dieses Horn stößt, förmlich derartiger Zustand is geeignet, der Sozialdemokratie eine Art Ent- \chuldigungsgrund zu schaffen. Aus diesen Kreisen sammt au die Nedensart von dem berechtigten Kerne der Sozialdemokratie. Niemals haben die Sozialdemokraten eine Forderung zum Wohle der Arbeiter auf- gestellt, die niht {hon vorher von anderen aufgestellt war. Gegentheil, \tets sind folhe Forderungen an dem Widerstand der Sozialdemokraten gescheitert. Ich habe zuerst ein Alters- und Inva- lidenversorgungsgeseß angeregt, allerdings nicht in der Form des jeßigen Das Zentrum hat die Unfallversiherung beantragt, und wir und das Zentrum haben gemeinsam den Antrag auf größeren Sie haben gegen alle diese Forderungen Und was haben Sie denn font erzielt ? Ich behaupte, daß gerade da die besten Löhne gezahlt werden, wo die Arbeitgeber die ent- schiedensten Gegner der Sozialdemokratie sind. Werke von Krupp, von der Heydt, Leuschner und Villeroy u. Bock in Mettlach an, die alle in den Arbeiterfragen auf meinem Stand- punkt stehen, und vergleichen Sie die Lage der Arbeiter dort mit tozialdemokratishen Unternehmungen, wie der Bäckergenossenschaft, wo die Arbeiter striken, weil sie keinen ordentlihen Lohn bekommen und zu viel Ueberarbeit haben; dazu kommt noch, daß dabei ein großer Theil der Einnahmen durch das Durchgehen von Kassierern verloren Der Abg. Auer hat bier das Ladenmädchen erwähnt, das 10 4 wöchentlih Lohn in einem jüdishen Geschäft erhalten hat, und rief wir die großen Juden Meine Herren! Ich bin kein Antisemit, ih kenne reiche und arme Juden, die ih sehr ahte; aber unmöglih kann man doch der konservativen Partei nachsagen, daß sie die großen Juden Giebt es doch auch in keiner Partei hier im Hause Iuden Dann muß ih auch der Agitation

eines Gesetzes, betreffend

: nihtanonyme, in welhen die Tyrannei Sozialdemokraten

nichtsozialdemokratischen

Auf unseren Hochschulen hat \ich tgeseßt, daß jeder Ge-

steht auch der oyktottiert wird.

demokratishen Organen gezählt. Derselbe ver-

Geschichte, sämmtliche oberhäupter verübt wurden, von den Zeiten der Nömer an. dem Kalender nicht weniger als 28 anarchistische Verbrehen ver- zeihnet gefunden, die demnach als historische Thaten angesehen werden. Es ift nah alledem ganz unmöglich, den Zusammenhang zwischen den Sozialdemokraten und den Anarchisten zu leugnen. l Sie unterscheiden fi ledigli dur die Taktik oder die Herrshsucht ihrer Führer, die in dem Streite zwischen den Abgg. Bebel Vollmar fo offen zu Tage getretenist. Was diesen Streit anlangt, daß die Redensarten, sih gegenseitig an den Kopf geworfen haben, Angelegenheit wäre aber nicht so aufgebauscht worden, wie es thatsählih geschehen ist, wenn man auf fozialdemo- kratisher Seite dabei niht einen bestimmten Zweck verfolgt hätte. Man wollte nämlich den Gedanken erwecken, eine Partei, deren Führer sih so in den Haaren lägen, könne unmöglich so sein, wie es vielfach dargestellt werde. die Sozialdemokraten eine heillose Angst vor den drohenden s{ärferen Aus diesem Grunde ist noch nahträglich 3ersuch gemacht worden, den Vorgang vom 6. Dezember in als harmlos hinzustellen. ewinnt man durch eine Vergleichung der gestrigen Rede des Abg. uer mit der Rede, welche kürzlich der Abg. Bebel hier gehalten hat. Sie (zu den Sozialdemokraten) fürchten eben, daß Sie mit eiserner Das ift thatsächlih das einzige Mittel gegen die Sozialdemokratie; hier heißt es: Gewalt gegen Gewalt! Mit geistigen Waffen allein ist da niht auszukommen. Jedem Angriff mit geistigen Waffen weihen Sie durch der Ansicht, daß ein möglichst s{harfes Geseß gegen die Sozialdemo- folhes Geseß ausfallen

Klebegeseßes. Sie sind ein Herz | Sonntagsshußz ge\tellt. und eine Seele.

Sehen Sie sich die ih überzeugt, welche die ehrlih gemeint

Die ganze

Es ist nämli Thatsache, daß

uns dabei

6 i begünstigen , kleinen s{hinden.

Geseßzesbestimmungen haben.

diesem Hause gleihen Eindruck

als bei den Sozialdemokraten. gewisser Kreise der evangelischen Geistlichkeit erwähnen, Sozialdemokratie niht nur kokettieren, sondern fogar kooperieren. in das Lager

Staatsbetriebe

Hand niedergehalten werden. die mit der

Gewerkvereine marschieren.

evangelischen der Sozialdemokratie von Staatsbeamten, der Sozialdemokratie dem Verbot des Ober-Verwaltungsgerichts ein Stück wie „Die Weber“ aufgeführt,

„Mauserungen“ aus!

Girl* von Jonas Sidney frei bearbeitet von Eduard i belfon Mana

| , Entscheidung mit wenigen

12. Vorstellung. Die Nibe- Sonntag, Nachmirtags 5s Uhr : Zu halben Preifen : Fammermus. Herrn Max Salzwedel (Viol.).

Die Billets tragen die Aufschrift | stattung. Neue Bearbeitung: Vormeldungen werden zu dieser | Ausstattungsoperette in 4 Aften (12 Bildern) von

slufigen | Demi-Mouve. Schauspiel in

5 Akten von

das in New-York verboten ist, das wirksamer als alle anarchistischen Die Sozialdemokratie wird hier mit Glacéhand\chuhen ihre Majestätsbeleidigung und Wenn der Abg. Bebel es

1 „Jeder Sozialdemokrat wird Präsident v en Leveßow verweist dem Abg. Singer „Den Sozialdemo-

eßes würde lauten (Abg. Singer: Schriften ist. obwohl sie durch \truktionspolitif uns gèradezu verhöhnt. wagen kann, unserer deutshen Nation „Bedientennatur“ vorzuwerfen, unser ruhmvolles Deutsches Reich mit den Zuständen unter Tiberius und Caligula zu vergleichen, dann hâtte man ihm ein einstimmiges „Quousque tandem, Catilina!“ zurufen müssen und niht wie der Vogel Strauß den Kopf in den Sand stecken. Wenn der Staat die Sozial- demokratie als außerhalb des Gesetzes stehend behandeln würde, dann würde sih auh das deutshe Bürgerthum gewaltsam aufraffen, und das würde mehr als alle Geseßze nüßen. erste Schritt, die Illusion zu zerstören, als ob die Regierung mit der Sozialdemokratie paktiere. Ferner ist zu loben, daß sie denjenigen, der

todtgeshlagen. * derartige Zwischenrufe als unparlamentarisch): fraten ein\chließlih der Anarchisten wird das aktive und passive Wahl- In § 2 würde ich bestimmen: tischen Agitatoren werden entweder ausgewiesen (Zuruf aus der \ozialdemokrätischen Partei: Gerädert !) überlasse ih den Abgg. Bebel und Genossen; der Meinung, weitestgehende

„Die sozialdemokra- oder interniert.“ Das Rädern _ich bin im Gegen- einer gewissen Beziehung anzuwenden â

reiht entzogen.

L T E Saal Bechstein. Linkstraße 42. Freitag, Sonnabend: Der Unterpräfekt. Villa Viel- Anfang 73 E Konzert des Pianisten Karl

i önt derjenigen , Textor a. Haag, unt. gef. Mitw. d. Königl. rjenigen

der Sozialdemokratie Gefolgschaft leisten und ihr ihre Stimmen bei den Wahlen geben, niht weiß, was er eigentlih thut. daß der Zweck des Geseßes nicht

Die Umsturzvorlage ist der Die Milde

dürfte aber nicht so weit gehen,

Schwank in Zirkus Renz (Karlstraße). Freitag: Große

Komiker-Vorstelluung. Humor! Witz! Laune! Auftreten sämmtliher Klowns und des „August Mr. Lavater Lee in ihren wirkungsvollsten Entrées.

Sonnabend : Tjo Ni En.

lustigen Heidelberger.

Ghaufseestraße 25/26. Ni En.

1) Gestern Schnee. ?) Nachts Schnee. \) Neblig, Neranstaltung niht entgegengenommen. Preise | Jacques Offenbah. Anfang 75 Uhr. Familien-Nachrichten.

‘) Gestern Schnee. *) Dijnee: 9) Nachts Sinee. der Pläge: Fremden-Loge 10 4 I. Rang Balkon Sonnabend: Orpheus. Ve!bersiht der Witterung. und Loge 8 : E

Die Luftdruckvertheilung ist über Lemberg pag Ey bng de rit Us ne L Ul Hong Plätiea

s ichmäßi daber di tbew 7 allent- Den Inhabern von permanen 1 i l «Il sehr gleihmäßig und daher die Luftbewegung n sowie den Abonnenten bleiben ihre Billets reserviert, | Direktion: Julius Frizsche. e i Bet sobald sie dies dur Einwerfen einer Meldekarte in | einstudiert: Der Vogelhäudler. Operette in | Geboren: Ein Sohn: Hrn. Major a. Ô den Briefkasten des Königlichen Opernhauses erklärt | 3 Akten nah einer Idee des Bieville von L. Held | Rudolf von Katte (Nabe, Hrn. Referendar l ; und M. West. Musik von af Per, dgie: Le Qu (O S S L O

telde d auch am Freitag an der oben- | H Ober: Negisseur Julius Epstein. irigent: anstein erlin). rn. H nan i an E argen gung d i Herr fe Baldreih. Anfang Uhr. Schlutterbah (Breslau). Cine Tochter: R Hrn. Wilhelm von Hochstetter (Halle a. S.).

halben {chwach und aus veränderlicher Richtung. Depressionen liegen jenseits der Alpen und über Oesterreich, leßtere in Begleitung von Niederschlägen,

dem Ostseegebiet zusreitend. In Deutschland dauert haben, und müssen diese Billets auf Grund dieser

die falte und trübe Witterung mit Schneefällen fort,

indeffen bat in Süd- und Ostdeutshland die Kälte | genannten Stelle gegen Vorzeigung des Abonnements- | Herr Kapellmei abgenommen. Schneehöhe zu Memel 18, Ham- | Vertrages abgeholt werden.

burg 10, Wilhelmshaven 2, Berlin 14, Kaisers- lautern 24, Karlörube 23 cm, Biarriß meldet 21,

Lesina 28 mm Niedershlag. In Polen, Galizien Deutsches Theater. Freitág (außer Abonne- | Millöker.

und Ungarn herrsht größtentbeils Thauweitter. ment): Die Weber, Anfang 74 Uhr. : Deutsche Seewarte. Sonnabend : Zum ersten Male: Klein Eyolf. Bentral-Theater. Alte Zakobftraße Nr. 30. | A L nowski, geb. Veit (Camenz, Schles,).

n Gries: Emil | Hr. Rittergutsbesiger Otto Eduard Bellstett

Theater-Anzeigen.

Königliche Schauspiele. Freitag: Opern- i Haus. 10. Vorstellung. Häusel und Gretel. Vorstellung) :

Maärche#piel in 3 Bildern von Engelbert Humper- Anfang 7} Uh

vinck. Text von Adelheid Wette. In Scene geseßt | Sonnabend:

vom Ober-Regisseur Teblaff. Dekorative Einrichtung Sonntag, 2s

S E N C R E O R S E S E R C 58S» Sonntag, 24 Uhr: Die Weber. 72 Uhr: s Klein Eyolf.

Der Raub der Sabinerinnen.

Parquet 6 A Tribüne 9 M

Theater Unter den Linden. Behrenftr. 55/57.

Sonnabend L N D iA

tag: Der Vogelhandler. ! i a Viiberottati: “Der Probekufß von Carl | Gestorben: Hr. Pastor Martin Schmidt (Mar- i witz). Fr. Valeêca von Bredow, geb. Gräfin S&mettow (Landin). Hr. Amtsrath Julius

Schüß-Grünthal (Berlin). Fr. Pastor Char-

Direktion: Richard Schulp. ————————— Thomas a. G. Anna Bâdckers. Zum 131. Male: O, diese Berliner! Grofe

i . Freitag (18. Abonnements- it Gesang und Tanz in 6 Bildern (n ch Barnes Theoler T ie Ga Salingr@s V Reise durch Berlin“) von Julius Verantwortlicher Redakteur:

Der Kompagnon She MNUffie: Von Sts, E S J. V.: Siemenroth in Berlin.

Wachs (Vienau-Neumünster). Freitag: Neu | Mengerßen mit Frl. Käthe Röhll Berlin).

Hrn. Max von Vahl (Stralsund).

osefine Dora. | (Dom. Altwasier).

Uhr: Der Kompagnou. Sonnabend: O, diese Berliner ! Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

vom Ober-Inspektor Brandt. Dirigent: Kapell- | 74 Uhr: Der Ranb der Sabinerinuenu. S R E R

meister Weingartner. Die Puppeufee. Pan

tomimishes Ballet-Divertissement von Haßreiter und Lessing-Theater. Freitag: Zum ersten Male:

Gaul. Musik von Josef Bayer. Dn Scene geseßt vom Balletmeister Emil Graeb. Dirigent: Musik- Direktor Steinmann. Anfang Uhr.

i Adolph Ernst-Theater.

Freitag: Auf- Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32,

treten der Grotesftänzerin Miß Rose Batchelor Sechs Beilagen

Schauspiel in 3 Akten v vo rince of Wales-Theater în London. Zum l Se Ta D atteda s a a iy Ein ilen o e: Ein fideles Corps. Große Gesangs- (einshließlich Börsen-Beilage).

direkt oder indirekt zu einem Verbrechen anreizt, auf die gleihe Stufe mit dem Verbrecher stellt. Die Führer der Sozialdemokratie sind so all- eworden, die in eleganten Häusern

wäre es das beste gewesen, man eingebracht. ber ist denn die Gewerbe-

Die Sozialdemokratie muß und kann unterdrückt Das Verhalten der Sozialdemokratie war früher ein \{Üüch- Das entsprah dem Umstande, son den Kinderseelen das Gift einzuflößen. in den Jugendschriften, überall ging man darauf aus, jedes Pietäts- gefühl in der Kinderseele zu ersticken, au die Pietät gegen die nachdem man {on ¿ahl von Anhängern in der herangewachsenen Generation besitzt, nach- dem die Zahl der Vergifteten sih vermehrt hat, tritt man offener Das ist auch ein Programm der Sozialdemokratie. 1889 wurde im „Berliner Volksblatt" die Zufriedenheit als das größte Laster bezeichnet und erklärt, kein Laster könne ein Volk fo zurüd- ng Zufriedenheit. ufriedenheit {ließe jeden Fortschritt aus. A Gehirnkrankheit. wußtsein der urtheilslosen Masse gebraht wird, so muß die Folge davon eine Störung jeder wirthschaftlihen und politischen Ordnung Die Sozialdemokraten beuten die gewonnene Macht in der Sie bilden hon jeßt einen Staat im Staate, halten. ein wohlbezahltes Beamtenheer und treiben Steuern ein, regelmäßiger als irgend ein deutscher Finanz-Minister. chien Geheimpolizisten in die Wohnungen, fogar bis in die Keller, und boykottieren

erreiht würde.

mählich wohlgenährte Bourgeois Meiner Auffassung na hâtte statt dieser Vorlage ein Ausnahmegese Ausnahmegeseße dürfe man niht machen. ordnung etwas Anderes als ein Ausnahmegeseß gegen die Arbeitgeber ? Jedenfalls ift das, was die Regierung uns hier empfiehlt, das Minimum dessen, was überhaupt nothwendig ist, um einigen Erfolg zu erhoffen. Wenn Sie dieseVorlage ablehnen, beschwörenSie nur shärfere Maßregeln herauf, die mit elementarer Gewalt kommen müssen. Den Gegnern von strengen Maßnahmen und Ausnahmegeseßen gebe ih darum in ihrem Interesse den Rath: Nehmen Sie die Vorlage an und s{chwächen Sie sie nicht \so ab, daß sie für die Regierung unannehmbar ist. Neaktion, die Sie so gern an die Wand malen, \{chließlich Fleisch Ich wünsche sie durhaus nicht; aber wenn sie kommt, dann sind diejenigen dafür verantwortlih, welche diese überaus milde und maßvolle Vorlage ablehnen. voran: Salus publica suprema lex! Abg. Gröber (Zentr.): Der Abg. Auer hat gestern seine Partei so hingestellt, als wenn sie einen Theil der staatserhaltenden Faktoren ausmache, gerade als wäre seine Partei nihts Anderes als eine etwas Er sprach davon, daß sie alles auf ganz geseß- lihem Wege erreihen wolle, und verglih sih und seine Partei mit einem armen wehrlosen Huhn, das geshlachtet werden folle, während es doch die goldenen Eier für den Staat lege. ) offenbar um feinen Prinzipienwechsel, sondern nur um einen Wechsel in Der Abg. von Vollmar scheint bei seinen Genoffen Der Abg. Auer sagt, die Anarchisten seten die größten Gegner der Sozialdemokraten, die Anarchisten seien zum theil Narren, die nit ernst zu nehmen seien. i doch den Beweis nicht führen, daß Sie nicht für die Anarchisten mit Woher kommt dann, wenn die Sozialdemokraten fo harmlos sind, die Furcht, daß das Geseß gerade auf sie angewendet Wo bleibt denn da die Solidarität der Arbeiterinter- essen} wenn Sie sich die Jungen fo leiht abshütteln ? Das geschieht doch wohl au nur nah außen hin, um so alle Unzufriedenheit auf Bourgeoijie redner ausgeführt hat,

daß man versuchen mußte,

Bei den Kinderfesten, esen,

Sie sagen: ierauf : Prinz Karneval u. sein Gefolge, vorgef. v. eigenen Eltern.

Mae R. Renz. Great Hurdle-Nace, ger. v. Damen

u. Herren mit 20 Vollblut-Springpferden. Drittes

Auftreten des Herrn Gustav Hüttemann (als Gast)

mit feinem von ihm selbst dressierten Schulpferde

Im Jahre

Zufriedenheit

Tjo Ni En. Neue Mufsikeinlagen, sfensationelle Es fönnte die

und Blut werden. Sonntag : Zwei rius N, 4 A : Friedrich - Wilhelmstädtishes Theater. | Komifer-Vorstellung (ermäßigte N He

i Stellen Sie den Grundsatz rücsichtslosesten Weise aus.

ECEMEES B E C R i S I E R H R G TRE radikale Volkspartei. wur Handwerker und Gewerbtreibenden durh die Kontrolmarken der Sozialdemokratie dienstbar gemacht. Jeßt werden sie {on zu Beiträgen herange#When, und sie werden boyfottiert, wenn sie sie nicht leisten. ( i sind, werden von den Arbeitsstellen, wo die Sozialdemokratie die Herrschaft hat, ausgeschlossen. Jch bedaure, daß jüngst von einem großen Gewerbe ein Arbeitsnahweis anerkannt worden ist, welcher die Arbeitgeber zwingt, sogar die entlassenen sozialdemokratischen ihre Dienste Es paßt das fehr gut zu dem angeb- So ist neulih eine

Verlobt: Frl. Frieda von Kalben mit Hrn. Lieut. Es handelt si bier

Verebeliht: Hr. Prem. - Lieut. Curt von Die Arbeitér, die niht Ge- S

Schule gemacht zu haben.

So billig köanen Sie berlehrer Dr. R. von Rädelsführer fottiert sogar die Kirche. lihen Grundfag: Religion j Bittwe gezwungen worden, ihren verstorbenen Mann ohne kirch- lihes Geleit begraben zu lassen. arburg geschehen. niht an einem sozia

einzustellen. i verantwortlich sind. ist Privatsache. 8 f werden wird?

(Nuf links: Wo) j chlimmsten aber sind die Arbeiter dran, die y demokratishen Strike betheiligen wollen. »Strikebreher“ ist das größte Schimpfwort bei den Sozialdemokraten. Wir sind vielleiht noch nicht so weit wie in Amerika, wo auf den rfen von Carnegie die „Blacklegs“ vergiftet wurden ; Stri Sozialdemokraten ) Strikes {on weit genug. Vielleiht wird demnächst au eine der Sozialdemokratie

hinzulenken. : 01 eine Unwahrheit, Bourgeoisie

Unwahrheit

Gerade dem Arbeitgeber werden die Beiträge zu den Wohlfahrtseinrihtungen in der jeßigen Zeit nicht leicht. kommt, was viele Arbeitgeber noch über ihre geseßlichen pflihtungen hinaus und was die christliche Charitas aller Konfessionen Was ist dagegen von Ihrer Seite gesehen ? Alles, was Sie für die Arbeiter gethan haben, reiht nicht so weit, wie das, was eine barmherzige Schwester in einer Woche thut. dagegen wenden alles Geld, das Ihnen zur Disposition steht, zu politisch-agitatorischen Zwecken auf. Dazu kommt noch, daß, wenn niht wäre,

Gemwaltmittel anzuwenden,

die Tyrannei wiederholt.

bewerkstelligt,

Wer angesihts solcher Verhältnisse die Hände in den Schoß legt, macht si mitverantwortlih für U Stu, von Blut, welche fließen als wir Arbeitgeber an der Saar, vielleicht tgeber im übrigen Deutschland, beschlossen, Arbeiter aufzunehmen, erhob man ein großes Damals glaubte man noch, die Koalitionsfreiheit der Seither haben sich die Ansichten dem blôdesten

internationale Organisation

für die Arbeiter thun.

werden. Vor 20 Jahren, weitsichtiger als die Arbei

ä keine soziald i

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlagt sozialdemokratischen Arbeitgeber viel mehr : günftigen zu müssen. er die Koalitionsfreiheit sen

Auge ist klar geworden,

Wohlthaten. fozialdemokratische

wesentlich geändert. m este! daß die gesezlihe Koalitionsfreiheit

geillige Bewegung muß mit innerlihen Mitteln überwunden werden. Wenn der Vorredner glaubt, es müßte Ehrensache jedes Arbeitgebers sein, feinen sozialdemokratischen Arbeiter anzustellen, fo können wir über diese Frage nicht debattieren, solange kein entsprehender Antrag dazu B. Im S wünschen wir, daß sich jeder Arbeiter als gleihberechtigter Staatsbürger und sich niht zurückgeseßzt fühlen soll. Was unsere Stellungiiabme zu dem vorliegenden Gesetz betrifft, so ist sie dieselbe, wie gegenüber dem Sozialistengeseß. ir stehen noch auf dem Boden der Erklärung, die Herr Freiherr von Francken- sten am 9. Oktober 1878 namens unserer Partei ab- gegeben hat, und welche dahin ging, daß wir die sozial- demokratishe Agitation verurtheilen, weil sie Monarchte und Religion, Gesellshaft und Eigenthum bedroht, und daß bestimmte Rechts- shranken gegen diese Agitation geschaffen werden müßten, daß wir aber die feste Ueberzeugung haben, durch Polizei- und Strafgeseße allein nicht heilend wirken zu können, wenn nit positive wirth\chaft- lihe Maßregeln getroffen werden, damit Zufriedenheit und Gottes- furcht wieder zur vollen Herrschaft gelangen. An dieser Erklärung haben wir bei allen Berathungen des Sozialistengeseßes festgehalten und werden auch bei diesem Entwurf untersuchen, ob seine Be- stimmungen auf dem Boden des gemeinen Rechts aufgebaut sind, ob sie zur Bekämpfung revolutionärer Bestrebungen wirksam sind und ob sie nicht andere berechtigte Interessen benahtheiligen. Deg- halb beantragen wir die Ueberweisung des Entwurfs an eine Kom- mission von 28 Mitgliedern. Wir werden an die Berathung mit der Vorsicht herantreten, die den allgemeinen und dehnbaren Be- stimmungen des Geseßes gegenüber geboten ist, um eine willkürliche Handhabung zu verhüten. Dazu führen uns auch die Erfahrungen, die wir aus der früheren Zeit haben und die wir nicht vergessen können angesichts der paritätswidrigen Behandlung, welche die Katho: likfen nah wie vor im Reich und im Lande erfahren. Wir werden nicht als vollberehtigte Reihhs- und Staats- bürger behandelt; das können wir niht vergessen, darüber fühlt sih das katholishe Volk erbittert und verleßt. Van hebt mit einem gewissen Stolz hervor, daß die Vorlage auf dem Boden des gemeinen Nechts aufgebaut ist. Aber zu derselben Zeit, wo die Motive zu diesem Geseße geschrieben wurden, hielt der Bundesrath entgegen den Beschlüssen des Reichstags das Jesuitengeseß aufrecht. Wie stimmt das zusammen? Die Männer des Umsturzes will man mit dem gemeinen Necht bekämpfen, dem Orden gegenüber gebraucht man Ausnahmebestimmungen. Sind die Jesuiten {limmer als die Männer des Umsturzes? Braucht man gegen sie shärfere Waffen ? Oder sind die Orden niht werth, daß man sie mit demselben Recht behandelt wie die Revolutionäre ? So lange diese Bestimmungen er- halten bleiben, werden auch die freundlihsten Erklärungen voin Re- gierungstishe fein volles Vertrauen in der katholishen Bevölkerung finden. Wenn wir unter folhen Umständen der Reßierung neue starke Waffen in die Hand geben follen, so müssen bei uns eigenthümliche Gefühle entstehen. Wir müssen fürchten, daß die vagen Bestim- mungen des Geseßes Anwendung finden auf alle Parteien, die zur Regierung in Opposition treten. Die Katholiken Deutschlands haben früher trübe Erfahrungen mit dehnbaren geseßlihen Be- stimmungen gemacht. Uebereifrige Staatsanwalte haben sie auf Fälle angewandt, an die beim Erlaß des Geseßes niemand gedacht hatte. Wir werden in der Kommission Nachdruck darauf legen, daß bei der Aburtheilung zweifelhafter Fälle das Laienelement, sei es im Schwour- geriht, oder in der Strafkammer, mehr zur Geltung kommt. Was die Verschärfung des Preßgeseßecs betrifft, so halten wir es für be- denklich, der Polizeibehörde noch mehr Befugnisse zu geben als sie ohnehin chon hat, namentli so lange wir keine Entshädigung für unbegründete Fretiheitsentziehung haben und die Begriffe der Delikte so unbestimmt und dehnbar bezeichnet sind. Schon jeßt kommt es oft vor, daß eine Zeitung wegen eines Artikels bestraft wird, der von einer anderen ganz ungestraft aufgenommen ist. Ich komme nunmehr zu den eigent- lihen Umsturzbestimmungen. Drei Paragraphen der Vorlage wenden sich gegen Handlungen, die auf den gewaltsamen Umsturz der Staats- ordnung gerichtet sind. Unter den Begriff „Staatsordnung" fallen hierbei niht nur die Verfafsungs8einrichtungen, sondern alle ge!ellschaft- lihen Grundlagen des Staats überhaupt, fodaß „Staatsordnung“ hier fast dasselbe besagt wie „Nechtsordnung“. Die Motive lassen uns freilih hinsihtliÞh der Klarheit und Bestimmtheit mehrfach im Stich. Der Hochverrath zweiter Klasse, der hier konstruiert wird, unterscheidet sh von dem alten Hochverrathsverbrehen sehr un- vortheilhaft. Während bei diesem das Objekt des Verbrechens sehr genau umgrenzt und bestimmt ist, ist in den Motiven der Begriff „Umsturz“ vollständig unklar gelassen. Es follen in Zukunft nicht nur die Handlungen unter Strafe gestellt werden, die unmittelbar die Anwendung von Gewalt im Gefolge haben, sondern au die, welche indirekt zu éinem Umsturz führen können. An welchen Kriterien aber soll der Nichter entscheiden, ob es dabei {ließlich zur Anwendung von Gewalt kommen werde, oder nicht? Er wird dann z. B. so \{chließen können: Wer den Kommunismus einführen will, muß \{chließlich auf einen Punkt kommen, wo es ohne gewaltsames Eingreifen niht mehr geht. Es liegt also Umsturz vor, der bestraft werden muß. Und wohin wird der Richter erst gelangen, wenn er über den subjefktiven Thatbestand entscheiden sol? Wie soll er einem Angeklagten den Beweis einer Schuld erbringen, wenn dieser sh auf Neden seiner Parteiführer beruft, in denen die Anwendung von Gewalt geleugnet wird? Wir können doch dem Richter unmöglich so!he Fragen zu lösen aufgeben, über die die Gesetzgeber selbs nicht einig sind. Hinsichtlich der fozialdemokratishen Propaganda in Heer und Marine muß allerdings gesagt werden, daß ein energisher Schuß geschaffen werden muß. Aber die Vorlage geht auh in diejem Punkt viel zu weit. Wenn man auf der einen Seite die allgemeine Wehrpflicht betont, sollte man doh auf der anderen Seite sih niht vorreden, daß die sozialdemokratishen Ideen dem Heere fern bleiben könnten. Das Eindringen derselben ist vielmehr eben die Konsequenz der allgemeinen Webrpfliht. Wie \teht es um jene zahlreichen Professoren und sonstigen Gelehrten, welche die Willensfreiheit des Menschen A De und so den Schuldbegriff aus dem Strafgeseß hinausbringen wollen? Wenn das Volk gegen die Verwirrung der NRechtsbegriffe ges{hüßt werden foll, die durch die Entschuldigung von Verbrechen ge- zeitigt wird, ist es da niht auch Pflicht, die akademische Jugend zu schüßen, welhe durch die Professoren in die Gefahr ge- braht wird, daß alle ihre Rechtsbegriffe Schiffbruch erleiden ? Die Motive lassen keinen Zweifel darüber, daß jede Anpreisung der zahlreichen Verbrechen, welche jemals irgendwo in der ganzen Welt begangen wurden und noch begangen werden, bestraft werden soll. Dann würde es freilich den Katholiken erspart bleiben, sh über die An- preisungen der Mordthaten eines s{chwedishen Generals zu beschweren. Man hat es in Deutschland erleben müssen, daß man gegen katholische M im Wege der Zwangshaft eingeschritten ift. Meni nun die eute ihrem Pfarrer oder Bischof beigestanden hätten und die Zeitungen das gerühmt hätten, so würden sie fich strafbar gemaht haben. Der Kriegs - Minister hat im alten Reichs- tag für einen Kameraden Partei ergriffen, der sich des ver- suchten Todtschlags oder der versuhten Nöthigung gegen eine Person, die eine Beleidigung niht zurücknehmen wollte, \{huldig gemacht hatte. Wenn die betreffenden Aeußerungen des Kriegs-Ministers von seinem Standpunkt aus auch verständlich find, so kann uns das doch nicht darüber hinwegtäuschen, daß er eine shwere strafbare Handlung bis zu einem gewissen Grade entschuldigen wollte. Wäre die Vor- lage hon Gefeß gewesen, so hätte man gegen ihn einschreiten müfsen.