1895 / 16 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 19 Jan 1895 18:00:01 GMT) scan diff

Kunst und Wissenschaft.

Morgen, Sonntag, wird im zweiten Corneliusfaal der König- lihen National-Galerie eine Ausstellung des künstlerischen Nachlasses des Malers Bruno Piglhein eröffnet werden. 8

Im Königlichen Kunstgewerbe-Mufeum ist gegenwärtig eine Sammlung von modernen Seidenstoffen und Stoff drucken ausgestellt, welhe die Königliche Gewebe-Sammlung in Krefeld im [enten Jahre erworben bat. Die Stücke sind zumeist französishe und englishe Arbeiten und zeigen die bochentwidelte Seidenweberei von Lyon in ausgewählten Proben. Krefeld felbst ift mit einigen vorzüglichen Stücken vertreten, darunter der Sam- metsto}, der auf Befehl Seiner Majestät des Kaifers und Königs für den neuen Thron im Rittersaal des biesigen Königlichen Schlosses hergestellt ist. Unter den Stoffdrucken ind ausgezeichnete Arbeiten der elsäfser Industrie; im Ls oth sind moderne Venetianische Sammetstoffe und zum Ver leich au die englishen Kattun- und Velvetdrucke des Kunstgewerbe» useums ausgestellt, welche die Berliner Firmen Herrmann Gerson, Gebhardt u. Rössel und H. Hirshwald dem Mufeum bei Gelegenheit der legten Ausstellung von Stoffdrucken zum Geschenk gemacht baben. Die Ausstellung wird nur eine Woche, vom 19. bis einschließlich 27. Ja- nuar dauern. j i 7

An der Königlichen Tehnischen Hochschule bierselbst ind im laufenden Winter-Semester 1894/95 unter dem Rektorat des Gebeimen Regierungs-Raths, Professor Dr. Slaby 70 etatôömäßig an- estellte Profefforen bezw. selbständige, aus Staatsmitteln remunerierte V otenten, 58 Privatdozenten bezw. zur Abhaltung von Sprachstunden berechtigte Lehrer und 197 zur Unterstüßung der Vozenten bestellte Assistenten thätig. Die Zabl der Studierenden beträgt 1903; davon

ind 460 neu und 105 wieder immatrikuliert. Nichtdeutsche befinden ch unter den Studierenden 218, und zwar 95 aus Rußland, 37 aus Norwegen, 16 aus Oesfterreih - Ungarn, 11 aus den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika, 10 aus den Niederlanden, je 8 aus Rumänien und Serbien, je d aus Jtalien und Luxemburg, je 4 aus Großbritannien und der Schweiz, 3 aus Schweden, je 2 aus Dänemark, Griechenland, Japan, ie 1 aus Belgien, Bulgarien, Spanien, Brasilien, Chile, Meriko. Die Zahl der Hospitanten beträgt 729; rechnet man diese zu der Zabl der Studierenden (1903), so ergiebt fih als Gesammtziffer 2632 Hörer, welche für das gegen- wärtige Wintersemester Vorlesungen angenommen haben. :

Der bekannte Philosoph Professor Moriß Carridre in München ist laut Meldung des ,W. T. B." vom heutigen Lage infolge eines Schlaganfalls gestorben. Carriòdre war im Jahre 181: zu Griedel im Großherzogtbum Hessen geboren, \tudterte tn Gießen, Göttingen und Berlin, habilitierte sich, nahdem er einige Jahre auf Reisen in Italien zugebracht, als Dozent der Philosophie in Gießen, wurde 1849 außerordentlicher Professor daselbst und 1853 als Professor an die Universität München berufen. Unter seinen zahlreichen Shriften haben die weiteste Verbreitung in den Kreisen der Gebildeten gefunden: „Die Kunst üm Zusammenhang der Kulturentwickelung und die Ideale der Menschheit“ (s Bände, 1863 bis 1873), „Die fitlihe Weltordnung* (1877), „Religiöse Reden und Betrachtungen für das deutsche Volk von einem deutschen Philosophen“ (1850), „Aesthetik* (1859). Seine gesammelten Werke erschienen in

13 Bänden (Leipzia, 1886 bis 1891).

Land- und Forftwirthschaft. Ernte - Ergeduiß der witdtigsten Körnerfrüäthte Defterreid. Einer in der Buthbandlung von A. Hölder in Wien erschienenen Publikation des österr A&Ferbau - Ministeriums entnimmt Wiener Zeitung*, daß in Oesterrei die Ernterefultate Yerealien im abgelaufener vre nicht unbefriedigend find, da Ï 2 g T NE V ar N nen Cn en Dn F s 15 alleiniger Ausnadme des dei allen Körnergattumgen jowe é F Q è e O R Ad Durcbs@nitte der zehn Jahre von 1884 bis 1893, als auc zebnisse des Jahres 1893, und zwar leßtere um nadezu 33 Millîe e - Crid E E Bt d Meter-Zentner, übertroffen haben. Im einzeinen \teäen ih die Ertragsziffern der Körnerfrüchte im Jahre 1894, in Millionen Meter- Zentner ausgedrüdt, wie folgt: A Meizen . . 12,9 gegen 11,6 im Roggen Gertte Hafer Mais

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1) Meif. | Rache. Uebersicht der Witterung.

Die barometris@e Derresfter, melhe gefterm beëï | den Shetlands lag, if mordmürts wversdwunken, | während über der Sütßälfte Zentral-Eurepas ein | Wiebe, Hochdrukgebiet sich ausjebnreitet hat. Eine neue | m, Depression is vorm Kanal erschienen. _Bei mist S: wacher, vorwizgend fütliher und fühwestliher | eng Luftströmung if das Wetter im Deutschland theil | weise heiter und turchscknittlid twas fülter, in Norddeutshland if stellenweise etwas Ktenershlag zefallen, in den fütlihen umi fie Geßtettheilem | G Perriht wieder Lzihter Fro.

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Theater- Anzeigen. |

M A A L E Königliche Schauspiele. Sonntag 19. Vorste Oper in 3 Akten von Richard e Ober - Negifseur Tezlaf. Einrichiung vom Ober-Inspektor Brandt. Dirigent: e Kapellmeister Dr. fang Uhr: Matinée. Gretel. Vallet-Divertifssement. Schauspielhaus. 19.

mannêëschlacht.

Genée.) Ober-Regisseur Max Grube. o dom Ober-Inspekter Brandt. Anfang 74 Uhr. R L v A esidenz - Theater. Mentag: Opernhaus. 20. Vo: | ê h des Nibelungen.

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Dekorative Einrichtung Brandt. fang 74 Uka. Dioenêtag: Mitte: 6. Symphonie der Kömig- | | lichen Kapelle. | Dîe JatreSzeiïtem. lmsitiqgezn Weiter vom Windsur. | Sonntag: Auf MAlerßödftem Befzgl stellung. Anfang 5 SeßaufyieBaus. Mittwocs: Halali. Tie fille Wache. Dunert- | Faleiurngun. A : gehöórnte Sicgsrües. SüozfrietS Tab. Freitag: |

I Die Nibelungen. &onnaßero | Sonntag: Wie düe Altemw funmgezr.

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Die Weber.

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Ernte 1894 im Köni ee Polen. z Nah einer im St. Bar Wiest inanzow“ veröffentlichten Zusammenstellung betrug in N! \sisch- olen die mit interroggen bestellte Fläche 1 583 942 Deßjatinen ge en 1 627 789 im Jahre 1893 und die mit Feter en bestellte Fläche 446 539 Deßjatinen gegen 503 636 im Jahre ; f Geerntet wurden: an Winterroggen 8809 000 Tschetwert gegen 9 726 900 im Jahre 1893 und 8120 600 als Durchschnitt der fünf, Jahre 1889 bis 1893, an Winterweizen 2 868 500 Tschetwert gegen J 568 900 im Jahre 1893 und 2 686 500 als Durchschnitt der Jabre 1889 bis 1893. Der Tschetwert Winterroggen wog Um Durch- {nitt 9,2 Pud und der Tschetwert Winterweizen 9,6 Pud.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrung®8- Maßregeln. Brasilien | Durch Verordnung der brasilianischen Regierung sind dié deutschen Häfen der Ostsee für rein von Cholera erklärt worden. Alle eit dem 12. d. M. aus den genannten Häfen abgegangenen Schiffe werden nah einer strengen ärztlichen Untersuchung in den Hâfen Brasiliens wieder zum freien Verkehr Iugelasen, (Vergleiche „Reichs-Anzeiger“ Nr. 234 vom 4. Oktober v. J.

Dheater und Musik.

Konzerte. i A Am Freitag gab A delina Pattiî in der Philharmonie ibr einziges, längst mit großer Spannung erwartetes Konzert, welches außerordentli zablreih besuht war. Die Spezialität ihrer Gefangs- kunst besteht bekanntlich îin einer saunenäwerthen Koloraturgewandtheit. Die Klarheit der im rapidesten Tempo mit spielender Leichtigkeit hin- geworfenen Verzierungen wird nur mitunter beeinträhtigt dur ein Üebermak in der Tempobewegung. Dies war in der berühmten Arie aus Rostini’s „Barbier von Sevilla* „una voocs poco fa” der Fall. Das Gebet aus Wagner's „Tannhäuser* gehört zwar nicht in ihr spezielles Gebiet, do sang dic Künstlerin dasselbe mit feinschattiertem Vortrag. Die „Schmud@arie“ aus eFaust* von Gounod erschien als die Perle des Konzerts. Als Zugaben haben wir noch die Arie der Zerline aus „Don Juan“, Waguer's „Träume“ und das englische Volkslied „home, sweoet home“ zu verzeichnen. Alle diefe Gesänge wurden mit enthusiastischen Beifalläbezeugungen aufgenommen, denen i kostbare Blumenspenden anschlossen. Das Philharmonische Orchester leistete unter Professor Mannstädt's Leitung in den instrumentalen Vorträgen, wie in der diskreten Begleitung wieder schr Lobenêwerthes®.

Im Königlichen Opernhause geht morgen Richard Wagner's «Lobengrin® mit folgender Besezung în Scene: Lohengrin: Herr Kraus vom Hoftdeater in Manndeim als Gast; Ela: Frau Pierson ; Ortrud: Frau Goetze; Telramund: Herr Bulß; König : Herr Stammer; Heerrufer: Herr Fränkel. Kapellmeister Dr. Muck dirigiert. Am Montag findet Richard Wagners „Ring ben On mit der „Götterdämmerung“ seinen Abschluß. (Brünnhilde: FrauSucher; Siegfried: Herr Gudechus; Hagen: Herr Mödlinger; Gunther: Herr Fränkel ; Gutrune: Fräulein Hiedler; Waltraute: Frau Goeße; beri: Herr Smidt: Rheintöchter: Damen Yerzog, Rothaujer, Karellmeister Weingartner dirigiert. e talien Stauspielhause wird morgen Heinrich rmanu#s{@lact* agcacbhen. (Hermann: Herr Matkowsky, Arm Montag geht Calderon's „Das Leben ein als Siegiömund in Scene. Die «Zum woblthätigen Zweck* von

Ly regen Indisposition der Frau Schraunn

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deater bringt morgen Nachmittag „Die eisen und morgen Abend sowie am Dienstag Ruffübrung. Wiederholungen der „Weber“ finden : und nätsten Sonnabend statt. Am Mittwoch * gegeben; am Donnerstag geht unter der jeßigen t zum ersten Mal Grillparzer's fünfaktiges der lügt“ in Scene. Dieselde Aufführung wird . Abonnements Vorstellung wiederholt.

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Der weitere Wochen - Spielplan weist folgende Vorstellungen

auf: DuevEns und Sonnabend: „Der ¿Der Part ; ttwoch und e

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reitag: „Böse Zungen“; Donnerstag: „Der Pfarrer von Kirhfeld*. ie erste Aufführung von Ernst Wichert's Schauspiel „Marienburg“ ift auf Donnerstag, 31. Januar, festgeseßt.

Im Lessing-Theater wird das vieraktige Lustspiel von Ludwig

ulda „Die wilde Jagd“ am Montag, Mittwoch und Freitag wiederholt. Victorien Saïdou's Schauspiel „Ghismonda" kommt am Diendtag und fodann (zum %. Male) am Sonnabend zur Aufführung, während am Donnerstag nah längerer Pause der Schwank „Zwet Wappen* von Oscar Blumenthal und Gustav Kadelburg wieder in den iel, plan aufgenommen wird. Als nächste Novität wird das Lustspiel „Thielemanns“ von Hans Olden vorbereitet. i;

Die nächste, dritte Quartett-Soiróe der Herren Professor Josef Joachim und Genossen findet am M. Januar (Sing- Akademie) statt. Eugen d'Albert wird in feinem Klavier- cyclus von drei Abenden (22. Januar, 6. und 15. Februar) in der Sing- Akademie ausschließlih Sonaten spielen und damit einen Ueberbli über die Entwiklung der Sonate von Philipp Emanuel Bach bis Johannes Brahms geben. Die Pianistin Fräulein Hildegard Kaelcke aus Apeldoorn wird in ibrem hiesigen, mit der Sängerin Fräulein Clara Váänselow aus Danzig gemeinschaftlich sür [m Dienstag în Aussicht genommenen Konzert (Saal Bechstein) Chopin's Es-dur-Polonaise, Lifzt's Rhapfodie Nr. V1, ein Menuet von F. Drevschock u. a. zu Gehör bringen. Fräulein Vanselow wird eine Arie aus Mazart's Oper „Jdomeneo* und Lieder von Schubert, Franz, Liszt, W. Taubert, Stange und H. Schmidt singen, Der Violinvirtuose Herr James Lebegott hat seine Mitwirkung zugesagt. An demselben Lage findet eine Wiederaufführung es „Me- gquiemg? von Hector Berlioz dur den Philharmonischen Ch or (Dirigent: Siegfried Ochs) statt. :

Im Konzerthause wird, am Montag die Konzertsängerin Fräulein Aderhold zwei Lieder von Taubert und Franz singen; Fräulein Juon aus Moskau spielt Liszt's Klavier-Konzert in Vs-dur, und das Orchester bringt u. a. Beethoven's V111. Symphonle in F-dur zur Aufführung.

Maunigfaltiges.

Die nächste Versammlung der biesigen Militärischen Gefell- \ch aft findet am Donnerdtag. 24. d. M., Abends 7 Uhr, in dor Kriegs-Akademie, Dorotheenstraße 58/59, \tatt. DE eas dieses Abends, über „Die Schlacht bei Prag am 6. Mai 1757*, wird vom Oberst-Lieutenant von Bernhardi, Kommandeur des 1, Badischen Leib-Dra goner-Regiments Nr. 20, gehalten.

Das Wochen-Repertoire der Urania lautet: Sonntag, igniag, j R L E G Dienstag, Freitag und Sonnabend: „Durch alle Welten“ ; Mittwyc und Donnerstag: Herr P. Spies: „Tesla's Licht der Zukunft". *

Mailand, 19. Januar. „W. T. B.* meldet: Vor dem Palais des Prinzen Falco in der Via Borgo nuovo wurde heute Morgen eine Ueine, mit Sprengstoff gefüllte Blechbüchfe gefunden. Na dem Polizeigebäude gebracht, erplodierte dieselbe und zer- trümmmerte einige Fensterscheiben, obne weiteren Schaden anzurichten.

Koblenz, 18. Januar. Der Rbein steigt stündlich um 5 om, au die Mofîel steigt weiter, do sind bisher noch keine Ueber- s{wemmungen vorgekommen. Man erwartet, daß infolge des Wetter- ums{lags es wird kälter die Wassergefahr werde geringer werden. Aus Saarbrücken wird berichtet, daß die Saar fällt.

Auck&land, 18. Januar: Die Fidschi- Inseln wurden nah einer Meldung des „N. B.* von einem furhtbaren Orkan_heim- gesucht, dur welchen großer Schaden am Lande und auf der See an- gerichtet wurde. Die Schiffe haben shwer gelitten; man glaubt, daß viele Menschen umgekommen sind. Die Bark „Ophir“ ist mit 700 t Kopra auf einem Riff bei Levuka und ein unbekannter Schuner bei der Insel Taviuni gescheitert; man befürchtet, daß alle Personen,

die sich an Bord befanden, ertrunken sind.

(Fortsezuna des Nichtamtlichen in der Ersten Beilaae.)

Ghismouda. | Adolph Ernfst-Theater. Sonntag: Auf- | treten der Grotesktänzerin Miß Nose Batchelor | vom Prince of Wales-Theater în London. Zum ! 97. Male: Ein fideles Corps. Große Gesangs- | vofse mit Tanz. Nah dem englischen „A Gaiety | Girl* von Ionas Sidnev frei bearbeitet von Eduard | Jacobson und Jean Kren. Anfang 74 Uhr.

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Montag : Dieselbe Vorftellung.

Konzerte.

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Karl Meyder - Konzert.

Konzert-Haus. Sonntag Anfang 6 Uhr. Montag Pen 1 he Symphonie-Konzert, unt. freundl. Vitw. der in r Aderbold und der Pianistin

onzertiängerin Krl.

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Birkus Renz (Karlftraße). Sonntag: Zwei

Vorstellungen. Nachmittags 4 Uhr: Groß:

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. d. „August“ Mr. Lavater Lee in ihren wirkungé- liftza Gatrées. Die lustigen Heidelberger- # 74 Ubr: Auf, auf zur fröhlihen Jagd“ inal-Sporté-Scaustück vom Direktor Fr. Rer eiten Vorstellungen Auftreten sämmtli: cft-Svezialitäten, Damen und Herren, Borfübrer Reiten bestbref. Freiheit, Springe und Schul- fette. Montag 7k Uhr: leng. Anf, auf zur fröhlihen Jagd! Guftao Díitiemann (als Gast),

Familien-Nachrichten.

M Mit Berl obi: Frl, Gertrud Heynen mit Hrn, Geri Eee 1 Mfieior Via Colinemann (Lauban) L Geboren: Gin Sohn: Gr. von NRohr-Wols Eine Tochter: Hrn. Kurt von Temvelvol (Bouaivrerta). Gen. RNittmaster a, D, Rim euer (Meilkelmétde). Den. Lauber Cat (irte T) S ; Geor e ult x Marie von Ritthera (Berin)

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Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

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Dentsches Reich.

Rüben-Verarbeitung sowie Einfuhr und Ausfuhr von im Monat Dezember 1894. n R u

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Zucker im deutshen Zollgebiet

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Einfuhr von ausländishem Zucker in den freien Verkehr.

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| des Geseßes vom 31. Mai 1891.

Preußen. Ostpreußen Westpreußen Brandenburg ommern Balen i Schlesien Cm Schleswig-Holstein E Ñ Westfalen ¿ Í Pren mtalau x E

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3 592 451 A 10 507 944 110 100 1514 3 372722 2 622 479 180 dées 579 365 919 E L 1 411 297 17 400

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2 531 655 1 831 685 l 23 63

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N 396 Hierzu in den Monaten August bis November 1894 :

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10 583 29 467

922

1638

296 4113

891 078

1 960 974 | 980 686

Zusammen - August bis Dezember 1894 : Ï

124 985 094 103 085 037

In demselben Zeitraum des Vorjahres . . j ¡

2160 1 688

4 369 3776

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40 050 27 831

2 852 052 *) 1 989 012

*) Die Abweichung von der vorjährigen Uebersicht beruht auf nachträglich eingegangenen Berichtigungen. Kaiserliches Statistisches Amt.

Berlin, im Januar 1895.

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Personal-Veränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Offiziere, Portepee-Fähnrihe . Ernennungen, Beförderungen und Verseßungen. Im aktiven Heere. Berlin, 12, Januar, Hornstäin, Sec, Lt, voi Inf, eat. Nr. 135, in das Inf. Negt. von Manstein (Schleswig.) Nr. 84 verseßt.

Berlin; 17, Januar. Frhr, Gedult v. Jungenfeld, Nittm. und Eskadr. Chef vom 1. Garde-Drag. Negt. Königin von Großbritannien und Irland, à la suite des Regts. gestellt. von Bredow, Major z. D. und Kommandeur des Landw. Bezirks Brandenburg a. H., der Charakter als Oberst-Lt. verliehen. Stein- hausen, Sec. Lt. vom N Negt. E N ge ee (1. Brandenburg.) Nr. 3, zur Dienstleist. bei den tehn. Instituten der Art. kommandiert. wanedcke, Sec. Lt. vom Feld-Art. Negt. von Pod- bielóki (Niederschle].) Nr. 5, à la suite des Regts. geftellt. von Choltitz, Sec. Lt. von der Res. des Hus. Regts. Graf Goegzen (2. Schles.) Nr. 6, früher in diesem Regt., im aktiven Heere und zwar als Sec. Lt. mit einem Patent vom 7. November 1893 in dem genannten Negt. wiederangestellt. v. Rantßau, Hauptmann z. D. und Bezirk8offizier bei. dem Landw. Bezirk Offenburg, Busz, Hauptm. z. D. und Bezirksoffizier bei dem Landw. Bezirk Geb- weiler, der Charakter als Major verliehen. Guradze, Rittm. und Cékadr. Chef vom 3. Schles. Drag. Regt. Nr. 15, à la suite des Negts. gestellt.

_ Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Berlin, 17. Januar. Graf Droste zu Vischering v. Nesselrode- reichen stein, Nittm. und Kommandeur der Leib-Eskadr. vom Regt. er Gardes du Korps, mit Pension nebst Ausficht auf Anstellung in er

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Gendarmerie und der Megts. Uniform der Abschied bewilligt. zraf v, Schweiniy u. Krain Frhr. v. Kauder, Sec. Lt. à la ito des 1. Garde-Drag. Negts. Königin von Großbritannien und Irland, ausgeschieden und zu den Res. Offizieren des Regts. über- etreten. v, Roy, Port. Fähnrich vom Gren. Regiment König iedrich 111, (1. Ostpreuß.) Nr. 1, zur Nes. entlassen. Fischer, U. vom Inf. Regt. Freiderr Hiller von Gaertingen (4. Posen.) 59, mit Pension nebst Aussicht auf Anstellung im Zivildienst und der Armee-Uniform dex Abschied bewilligt. Stran b, Sec. Lt. vom Juf. Regt. Herzog Karl von Mecklenburg-Streliß (6. Oftpreuß.) Nr. 43 und kommandiert zar Dienstleistung bei cinem Proviantamt, urter Ertheilung dex Aussicht auf Anstellung im Magazindienst, auégeshieden und zu den Mes, Offizieren des Negts. übergetreten. Fehr. v, Malkaba, Pr. Lt. à la uuito des Kür. Negts. Königin Pomm.) Ne. 2, als balbinvalide mit Pension ausgeschieden und zu den Offizieren bex Landw. Kav. 2, Ausgedots übergetreten. Woite, Major und Bais. Kommandeur vous Juf. Negt, Graf Tauenutien vou Wittenberg (3 Bragnpenburg ) Ne 20, mrt Pension und der Uniform des Juf Reid oith (1. Dberkblef) Ne 22 v. U nxuh, Major 3. D, zulept Haupt, uad Vou, Gef us eigen Zuf, Negt. Große Jermeg Frieprih Fra 1, von Mea burg Seri (4. Branden Murg) Ne, 24, wit eiuer Peuliosa aud der Cra zua ferneren Urctgott HEYL liniacua De CERGIUIGY Nes, d Ab iied bes willigt. P D 00 0 W, Gta Ota idi C Witte Oie Abgt: Ne, 19, als bal palhe wah Po C d zu X Offizieren RGY Vau Aa, k Geb K Thiteing uf Sra v. Co Gk Bak jeteben uud A Be Dee Beo Lai, u B S Wer C. V S Pu ch ¿u Mitul. uy. (Gab: (hei n Ch Mj Mech, Br. {9 wit sto Wik Bea V f, hir, N © le 6h h O8 M. Wt Vou 7 J'hlirtug U ec VeL. Mz, Di A Mb mgt S (Pil 6 i ui Au. 4 da, Wieder a M

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(Erlaubniß zum Tragen der Uniform des Inf. Regts. Prinz Louis Ferdinand von Preußen (2. Magdeburg.) Nr. 27, von der Stellung als E bei dem Landw. Bezirk Gera entbunden. Besser, Major und Bats. Kommandeur vom 3, Posen. Inf. Regt. Nr. 58, mit Bel nebst Ausficht auf Anstellung im Zivildienst und der Uniform des : 0: Negts. Prinz Louis Ferdinand von Preußen (2. Magdeburg.) Nr. 27, Frhr. v. Nichthofen, Hauptm. und Komp. Chef vom Gren. Negt. König Wilhelm 1. (2. Westpreuß.) Nr. 7, mit Pension und - der Regts. Uniform, der Abschied bewilligt. Reinhold, Hauptm. und Komp. Chef vom Inf. Regt. Keith (1. Oberschles.) Nr. 22, als halbinvalide mit Pension nebft Aussiht auf Anstellung in der Gendarmerie ausgeschieden und zu den Offizieren der Landw. Inf. 2. Aufgebots übergetreten. v. Zimmerman Pr. Lt. vom Juf. Negt. von Winterfeldt (2. Oberschles.) Nr in

seines Abschiedsgesuchs mit Penfion und

zur Diép. gestelt. Hausmann, Major z. von der Stellung als Bezirkéoffizier bei Detmold, mit Sl und der Unifo herr von Sparr (3. Westfäl.) Nr. 16 der Ab

Sec. Lt. à la suite des Niederrhein. Füs. Reg und zu den Nes. Offizieren des Negts. ü feld u. Falkenhain, Pr. Lt. vom ) (4. Rhein.) Nr. 30, mit Penfion, Freiherr Q Hüchtenbruck, Oberst z. D., unter Entbindung als Kommandant des Truppen-Uebungësplaßzes Elf Seanes und der Erlaubniß zum ferneren Tragen nf. Regts. Graf Bülow von Dennewitz (s. j von Bork, Oberst-Lieutenant und etatsmäßiger Stat 1. Hanseat. Inf. Negts. Nr. 75, mit Pension, Pri burg und Büdingen-Birstein, Sec. Lt. Hess. Drag. Regt. (Garde - Drag. Regt.) u. Schharsenstein, Hauptm. à la suite deë 5. Nr. 113, mit Pension und seiner bisherigen Unif: und etatsmäß. Stabsoffizier des Inf. Negts. Nr der Uniform des 1. Bad. Leib-Gren. Regts. 9 bewilligt. Krueger, Port. Fähnr. vom Res. entlassen. Glagau, Sec. Lt. à la Regts. Nr. 15, ausgeschieden und zu den Ref. übergetreten. Leschbrand, Pr. Lt. vom Inf. Reg 8. Pomm.) Nr. 61, mit Pension, Bensel, Sec. L. t Leyke, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Graf Döuboff (7. Of i mit Pension, Neb e, Hauptm. und Komv. Chef rem Fuß-A von Linger (Ostpreuß.) Nr. 1, mit Penfion nebft Aufsicht stellung im Zivildienst und seiner bisherigen Uniform, Freil Tettau, Rittm. à la suito des Oldenburg. Drag. Negts. ® Vorstand der Militär-Ædrshwmicde zu Köuigäbergz i. Pr. mit Penften und seiner bisberigen Uniform, der Atf@ted temülut. Stieler Oberst:Lt. a. D., zulegt etatsmäß. J

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Stabseffizier des Juf Freiberr Hiller von Gaertringen (4. Pofen.) Ne. §3. unter Ertheilung der Erlaubniß zum feruerea Tragen der Uniferur des 4. Großherzogl Hess. Inf. Negts, (Prinz Kar) Ne. US8 wit seiner Penston zun Didp. gestellt.

Kaiserliche Ware,

Dffiziere x CrunendFungen GBefErderwngen witd Verfegungen. Berlin, 14. Zquuan. Dipder. W% zur Sts zun Kp, uniere Voubedaltt dee Pateutiecunz TEgert (Wüildelud, Unte. zux Ses. zus Wi pat Sees Fueds, Temme Ün Ad. zux See dex Mes. ie Buda, Begink SCAIV. L A0 v Ls vi Gee déi Mek, des See aues, Uit delt Bz X C TEN N WŒECCWCHL l u dete ik Lede « Beztrk Stu, ih Wey jidL Dee

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1895.

Horsky, Klusmann, Vize-Feuerwerker der Res. im Landw. Bezirk 1 München bezw. Mülheim a. Ruhr, zu Unter-Lts. zur See der Nes. der Matrosen-Art. befördert. v. Diederichs, Kontre- Admiral, zum Inspekteur der 1. Marine-Insp. ernannt. Hende- werk, Unter-Lt. zur See a. D., zuleßt von der Marinestation der Ostsee, in der Marine als Unter-Lt. zur See der Res. der Matrosen- Art. wiederangestellt.

Abschiedsbewilligungen. Berlin, 14. Januar. Aschen- born, Kontre-Admiral, Snsvekteur der 1. Marine-Insp., mit Pension zur Aal estellt. Goetze, Maschinen-Ingen., mit Pension, Aussicht 4 Anstellung im Zivildienst und der bisherigen Uniform der Ab- schied bewilligt. y

Deutscher Reichstag.

18. Sißung vom Freitag, 18. Januar, 1 Uhr.

Das Haus seßt die erste Berathung des Ln betreffend Aenderungen undErgänzungen des Gerichts- A R RRa edes und der Strafprozeßordnung, ort.

Abg. Lenzmann (fr. Volksp.): Die Vorlage is keine Sach- verständigenvorlage, wie man aus der shwachen Beseßung des Hauses schließen könnte, sondern eine, die für das Volk von größter Bedeu- tung ist. Seit Dezennien hat sich die Unzufriedenheit mit unserer Strafjustiz bemerkbar gemacht, und selbst die Motive erkennen jeßt an, daß das Vertrauen des Volkes zu ihr in hohem Maße ges{chwun- den sei. Viele Entscheidungen des Reichsgerichts, z. B. die, daß der dolus eventualis zur Verurtheilung ausreihe, wo also die Möglich- keit vorhanden ist, ay kein dolus vorliegt, widersprehen dem Rechts- bewußtsein des Volkes. Auch in der Personalbeseßung wandelt die Justiz niht die Wege, die das Volk wünscht. Besonders an die Spiße der Strafkammer werden oft Richter gestellt, die den Anforderungen niht gewachsen sind. Es hat sich ein Marasmus ein- genistet, eine gewisse Herzlosigkeit gegen die Angeklagten Platz ge- riffen. Diejenigen Richter, die sih noch Frische des Herzens bewahrt Faben, sind wiederum dur ihre Stellung gegenüber den Verwaltungs- behörden eingeshränkt. Die Richter baben nicht mebr den Muth, ibre Ansicht nach oben zu vertreten. Bezeichnend if die Unterordnung der Justiz unter die Militärbehörden. Ich mötte hierfür nur einen Fall aus meiner Praxis anführen. Es handelte sih um eine Meineidsfahe. Der Hauptbelastungszeuge war Soldat. Er erhielt keinen Urlaub und wurde deshalb kommiffaris{ vernommen. Troß meines Protestes wurde in der Hauptverhandlung die kommissarische Vernehmung verlesen und mein Klient zu fünf Sahren Zuchthaus verurtheilt. Das Neichsgeriht hob das Urtheil auf, in der neuen Verhandlung wurde der Soldat vernommen und machte einen solhen Eindruck, daß selbst der Staatsanwalt die Frei- sprehung beantragte. Man A die Uebelstände in der Strafjustiz dadurch zu beseitigen, daß das Verfahren in bestimmten Punkten ge- ändert werden soll. Zunächst hätte sich aber die Vorlage gegen die unwürdige Stellung des Vertheidigers im Strafprozesse wenden sollen. Es scheint fast, als würde der Vertheidiger als ein überflüssiges Institut betrachtet, das die kostbare Zeit der Gerichte zu sehr in Anspruh nehme. Der Vertheidiger wirkt mehr, als die Richter meinen, auf die Rechtsprehung ein, er giebt dem Prozeß oft das Gepräge. Dem freien Ermessen des Richters bleibt es über- lassen, was er dem Vertheidiger vor Eröffnung des Hauptverfahrens mittheilen will; der Staatsanwalt aber erhält das ganze Material. Nach der Vorlage foll der Vertheidiger noch mehr zurückgedrängt werden. Man hätte bestimmen sollen, daß der Vertheidiger \{on im Borverfahren eintreten dürfe. Troß - der Erklärung des Staatssekretärs müssen wir in den Bestimmungen der V lage eine Tendenz gegen die Schwurgerichte erblicken. Das is die eine politishe Seite in der Vorlage. Die andere if die Ver- änderung in der Geschäftsvertheilung, und ih freue mid, daß die Re- ierung die Frage für eine untergeordnete hält. Man fürchtet, daf in politisch bewegten Zeiten ‘die Regierung doch bestimmte geborsame Gerichte finden fönnte; fo s |

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fönnte sie etwa in cinem neuen Kultur»

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c 2 í D, , trr 4 or F . T ore Hove s fampfe in fatholishen Gegenden Richter einfeten, die der Tendenz der Gesetzgebung geneigt find. Das ift die große Gefahr bei diefer Be

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