1895 / 37 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 11 Feb 1895 18:00:01 GMT) scan diff

" É B D L E E E E V do E T O I I

abgeschlossenen Jahr 323 000 t Grubenhslzer, d. h. mehr als die Hälfte des Gesammtverbrauchs, bezogen.

Abg. von Eynern (nl.): Jh kann mi im großen und ganzen mit den Ausführungen des Herrn Grafen Kaniß nur einverstanden er- - flären; nur seinem Vorschlag, höhere Tarife für Kohlen und Koks

nah Belgien einzuführen, kann ich nicht zustimmen. Der Dis Finanz-

Minister hat auch heute wieder betont, daß er nur solche Tarif- ermäßigungen befürworten fönne, welhe feine ¿ens der Ein- nahmen veranlassen. Wir dagegen verlangen, daß die Regierung au das Risiko einer eventuellen vorübergehenden Mindereinnahme über- nehme. Wir find der Ansicht, daß jede Tarifreform auf die Dauer au finanziell sih vortheilhafter erweisen wird, aber das läßt sich niht in jedem einzelnen Falle ziffermäßig nachweisen. Wenn der Herr Finanz-Minister das verlangt, so heißt das in der That jede gefunde Tarifreform ad calendas Graecas vertagen. Sn folchen Fragen follte man nah größeren Gesichtspunkten vorgehen. :

Abg. Gothein (fr. Vg.) dankt dem Minister der öffentlichen Arbeiten für die Verbesserungen im Schnellzugsverkehr nah Schlesien. An der Forderung der * Tarifreform werde seine Partei festhalten, selbst wenn eine vorübergehende Mindereinnahme durch einen prozentualen Zuschlag zur Einkommensteuer gedeck werden müßte.

lesien habe von der Eisenbahnverstaatlihung keinen Vor- theil gehabt. Bei einer Ermäßigung der Fraht müßten zuerst die Stückgüter an die Reihe kommen, bei denen die Erhöhung der Tarife um 2 9/6 vom Jahre 1873 noch nicht be» seitigt sei. Das sei ein dringender Wunsch namentlich der Tertil- industrie. Von Schlesien nah Süddeutschland gingen in großer Menge ungefärbte Garne, niht aber als Stückgut, sondern auf dem Wege des Postverkehrs, weil der leßtere sih billiger stelle. Eine Tarifermäßigung für Rohzucker sei im Interesse der landwirthschaft- lihen Industrie sehr erwünscht, sie würde keinen Ausfall an Ein- nahmen zur Folge haben. j .

Wirklicher Geheimer Ober-Regierungs-Rath Fleck erwidert, daß über die Ermäßigung der Tarifsäße für Stückgüter Verhandlungen shweben. Eine Tarifermäßigung für Zucker würde wohl nicht von Nutzen sein, da das Ausland den Hauptvortheil daraus ziehen würde. Der Vorwurf, daß von der Staatsverwaltung nichts gethan werden sei, was nit au die Privatbahn-Verwaltungen gethan haben würden, sei ungerecht. Speziell auf der Oberschlesishen und der Rechten Oder- ufer-Bahn seien vor der Verstaatlihung die Kohlenfrachten höhere gewesen als später. Die Privatverwaltung der Ober- shlesishen Bahn habe freilih auf Veranlassung der Regie- rung ihre Säße nah und nah schon herabgeseßt, die Ver- waltung der Rechten-Oderuferbahn aber habe sich den Wünschen der Regierungen gegenüber ablehnend verhalten. Ermäßigungen der Frachten habe diese Bahn nur eintreten lassen, soweit fie durch die Konkurrenz der Oberschlesischen Bahn dazu gezwungen gewesen sei. Auch die Oberschlesishe Bahn habe den niedrigsten Frachtsay erst für den 1. Januar 1885 in Aussiht genommen. Da die Bahn vier Monate vorher verstaatliht worden sei und die Regierung den für den 1. Januar in Aussiht genommenen Tarifsaß sofort habe eintreten lassen, hätten die Interessenten auch bei der Verstaatlichung dieser Bahn noch besonders gewonnen. j, :

Abg. Bartels (kons.) erklärt dem Abg. Grafen Kanit gegen- über, daß ihm von einem Umschwung der Auffassung der westlichen und mittleren Provinzen in Bezug auf die Staffeltarife nichts bekannt geworden sei. Er wisse als Bewohner der Provinz Sachsen, daß man während der Zeit des Bestehens der Staffeltarife Gerste aus Mähren billiger habe nah Frankfurt a. M. {afen können, als aus der Saalegegend. Daß das System der Staffeltarife ein logish richtig entwideltes sei, gebe er zu. Die Verhältnisse seien aber im Osten und im Westen wie in den Mittelprovinzen nah beiden Seiten hin völlig verschiedene. Durch Einführung der Staffeltarife würden die Getreidepreise im Westen gedrückt werden. Wenn das System aber zur Geltung kommen sollte, dann bitte er auch um Maßnahmen, die es ermöglichen, den Produktionépreis für Getreide zu ermäßigen.

Abg. Ring (kons.) hält seine Forderung aufrecht : der Eisenbahn- fisfus müsse die Landwirthe in den Stand seten, Tags vorher, ehe die Wagen gestellt werden, durh einen ncch der Station geschickten Boten erfahren zu können, ob sie die Wagen erhalten oder nicht. Nur fo seien sie im stande, zu Hause in der Wirthschaft richtig zu disponieren und wesentliße Verluste und Unkosten zu sparen. Er bitte den Minister nochmals dringend, die Straffrahten den Land- Hes wieder zurückzuzahlen und die Verfügung mögli} bald auf- ¡uheben. y

Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen:

Meine Herren! Jh bedauere sehr, nohmals die Erklärung ab- geben zu müssen, daß die Verfügung ohne s{chwere Nachtheile für Verkehr und Betrieb niht aufgehoben werden kann. Der Herr Abg. Ring ift aber im Irrthum, wenn er glaubt, daß, wenn nun bei Be- stellung eines Wagens von 10 t ihm ein solher von 15 t gestellt wird, er dann die Fraht für 15 t zu bezahlen hätte. Das ist nicht richtig; er hat nur die Fracht zu bezahlen für 10 t, aber nah dem Normaltarif ; der Ausnahmetarif is nur gewährt für die volle Ladefähigkeit des Wagens.

Dann bedauere ih, daß der Herr Abg. Ring meinen Scherz miß- verstanden hat bezüglich der Genossenschaften; ich habe damit nur ausdrücken wollen, es möchte der Herr Abg. Ring nachweisen, - daß außer ihm noch einige andere Interessenten für den Anschluß an das Fernsprehneß vorhanden seien, dann würde der Fernsprehans{hluß hergestellt werden. Jch glaube, die übrigen Herren im Hause werden das wohl rihtig aufgefaßt haben.

Was nun die theilweise unbedingte Zusage der Stellung einer bestimmten Anzahl bestellter Wagen betrifft, so ist die Eisenbahn- Verwaltung dazu nicht verpflichtet ; sie würde aber auch damit Ver- pflihtungen übernehmen, die sie nicht erfüllen kann. Jch nehme an der Herr Abg. Ning hat das vorhin niht ausdrücklich gesagt, aber das steht doch im Hintergrund daß, wenn nun die Zusage nicht erfüllt wird, der Herr Abg. Ring eine Schadensrehnung aufmacht, die von der Eisenbahn-Verwaltung bezahlt werden soll. (Widerspruch des Abg. Ring.) Wenn das nicht die Meinung des Herrn Abgeordneten Ring ist, dann ist do die Zusage, die ih ertheilt habe, mindestens ebenso viel werth: daß nach Möglichkeit für die Stellung der Wagen und die Benachrichtigung des Bestellers, im Fall die Wagen nicht gestellt werden Tönnen, gesorgt werden soll.

Abg. von Riepenhaufen (kons.) tritt seinem Fraktionsgenossen Ning in dessen Forderungen bei und meint, der Minister könnte dennoch in wohlwollende Erwägung ziehen, ob die betreffende Ver- fügung nicht aufzuheben wäre. Dem Abg. Bartels gegenüber hält es Redner nicht für unbedenklich, die einzelnen Interessen einer Pro- vinz derartig in den Vordergrund zu rücken und zwar zu Ungunsten der östlichen Provinzen. Den Nachtheil, auf die Preise zu drücken, brähten mehr noh als die Eisenbahnen, die sogenannten Transitlager, mit fich, welhe die Möglichkeit böten, in jedem Momente über folafsale Mengen von Getreide zu verfügen. as die Wasserstraßen betreffe, so hält Redner es für gerehtfertigt, wenn stromaufwärts eine Wasserstraßenabgabe für eingeführtes Getreide erhoben würde. Fn

diesem Falle würde im Inlande des Preis des Getreides nit in der intensiven Weise durch die Auslandseinfuhr gedrückt werden, wie

es jeßt geschehe.

Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen:

Meine Herren! Die Ausführungen des Herrn Alg. von Riepen- hausen veranlassen mi, doch noh einmal auf die Frage der Gestellung der Wagen mit erhöhter Ladefähigkeit zurückzukommen. Die Frage ist so eminent wihtig für das Verk:hrs- und Betriebsinteresse der

Eisenbahnen, daß ich mir gestatten möchte zum theil allerdings in Wiederholung der vor der Budgetkommission bereits ausgeführten Grüade auf die Sache zurückzukommen. Die wesentlihen Vortheile der erhöhten Tragfähigkeit der Güterwagen find im allgemeinen folgende: ein besseres Verhältniß der Brutto- zu der Nußlast, damit eine sehr erheblihe Ersparniß an Zug- kraft; das Durchschnittsgewiht des Wagens zu 10 & beträgt 6510 kg, das des Wagens zu 15 t 7350 kg. Aus diesen Ziffern ersehen Sie bereits, daß das Verhältniß der Tara, also der todten Last zur Nußlast, ganz erheblih besser ist bei den Wägen von 15 als bei denen von 10 t. Zweitens eine erheblihe Verminderung der im Betriebe zur Beförderung einer gewissen Last nothwendigen Wagen ; infolge dessen erstens Verkürzung der Züge; der Wagen zu 10 t ist lang 6375 mm, der Wagen zu 15 t is 6775 mm lang. Es beträgt also die Gleislänge auf einen Wagen von 10 t 630 mm, auf einen Wagen zu 15 t 652 mm. Es ist also au hier wieder ein erbeblich besseres Verhältniß der zur Nut- last erforderlichen Gleislänge bei den Wagen zu 15 t als bei den Wagen zu 10 t. Es ist drittens eine sehr erhebliche Verminderung der Anschaffungskosten. Der Wagen zu 10 & kostet 2100 , der zu 15 fostet 2335 Æ; es ergiebt das für die Nußtlast ein Verhältniß wie 100 zu 74. Alle diese Umstände haben die Eisenbahnverwaltung wesentlich mit in den Stand gefeßt, den Rohstofftarif mit seinen sehr mäßigen Sätzen einzuführen. Es be- stand kein Zweifel darüber, daß man, wenn man die Vortheile des Rohstofftarifs, in den die Rüben auch eingereiht sind, ausnüßen wolle, fih auch der Ausnüßung der Ladefähigkeit unterwerfen müsse. Ist die Ladefähigkeit aus irgend einem Grunde nicht auszunußen, so tritt die“ Erhöhung auf die Säße des Spezialtarifs 111 ein. Meine Herren, der Provinzialverein für die Mark Brandenburg und die Handelskammern zu Halle, Magdeburg und Halberstadt haben sich auf das lebhafteste dafür ausgesprochen, daß die Rüben in diesen Tarif gefeßt werden. Auf Grund von Beschwerden infolge dieser Anordnung hat eine sehr eingehende Untersuchung stattgefunden ; zuglei aber ift die Anordnung getroffen, daß erstens, wenn eben thunlich, die Versender von der Gestellung von Wagen mit höherer Tragkraft zu benahrihtigen sind, damit sie sich mit ihren Gespannen darauf einrihten, wenn sie 300- oder 250-Zentner-Wagen gestellt be- kommen ftatt 200-Zentner-Wagen, und daß bei kleineren Versendern, wenn irgend thunlih, nur Wagen von 10 t gestellt werden. Was ist \chließlich das thatsählihe Verhältniß gewesen? In den Monaten November und Dezember sind innerhalb des Bezirks der Direktion Magdeburg, also des Bezirks, in dem die größte Nübenverladung stattfindet, imganzen32 295Wagen zu 10t und 3762Wagen zu 1d t gestellt worden. Von den 3762 zu 15 & sind 3481 Wagen oder 92,5 9/ voll ausgenußt; es sind alfo da keine Schwierigkeiten entstanden. 281 oder 7,5 % sind niht voll ausgenußt; von diesen 281 Wagen sind aber 70 noch ausdrücklich als 15-t-Wagen bestellt worden, aus irgend einem Grunde aber niht ausgenußt. Hieraus ergiebt ih erstens, daß die Maßregel an sich berechtigt ift; sie giebt für die Ermäßigung der Selbstkosten ermäßigte Tarife; sie gewährt die Möglichkeit, soweit irgend thunlich, sich an die Trag- fähigkeit der Wagen anzupassen. Es is} ferner das vorgetragene Ergebniß der genauen Zählung aus den Monaten November und Dezember ein sicherer Beweis dafür, daß große Schwierigkeiten nicht entstanden sein können. :

Das Haus tritt hierauf im Anschluß an die Position der Gütertarife in die Berathung der Petitionen von land- Ca en Vereinen Schlesiens ein, welche die generelle Einführung der Staffeltarife und die Ausdehnung der in den Direktionsbezirken Berlin, Breslau und Bromber E niedrigen Frachtsäße für lebendes Vieh E as Gesammtgebiet der preußischen Staatseisenbahnen erbitten.

“Die Budgetkommission beantragt, die Petitionen der Regierung zur Erwägung zu überweisen.

Berichterstatter Abg. Dr. Sattler (nl.) weist darauf hin, daß diese Petitionen ihre Entstehung Ee einer Broschüre des Herrn Geheimen Kommerzien-Raths Schöller verdanken, der in der- selben geshihtlich die Bedeutung der Staffeltarife in national- öfonomisher Beziehung dargestellt habe. Mit Bezug auf diese Aus- führungen werde die generelle Einführung der Staffeltarife gewünscht. Insbesondere aber werde die Ausdehnung der niedrigen Frachtsäße für lebendes Vieh vor allem aus dem Grunde verlangt, weil durch die jeßt geltenden hver- schiedenen Frachtsäße vornehmlih nur die Interessen des Berliner Viehmarkts berücksichtigt seien. Jn der Kommission habe man si zu den Petitionen vershiedentlich sympathish geftellt und namentlich auf die Bevorzugung von Berlin hingewiesen. Im ganzen habe man das System der Staffeltarife als theoretisch richtig anerkannt ; andererseits habe man die Befürchtung ausgesprochen, daß man mit den Staffeltarifen den Schußzöllen entgegenwirke und des Ausland Vortheil von ihnen haben werde. Für den Standpunkt der Kom- mission fei die Erklärung des Ministers der öffentlichen Arbeiten entsheidend gewesen, daß er das System der Staffeltarife wirthshaftlih und finanziell als rihtige Grundlage für die Gütertarife betrachte. Freilih fönne nicht plößlich eine allgemeine Neuregelung vorgenommen werden, es müsse vielmehr nah dem Maße der Nothwendigkeit individualisiert werden. Die Budgetkommission habe mit 11 aegen 8 Stimmen beschlossen, die Petitionen der Regierung zur Erwägung zu überweisen.

Abg. Jerusalem (Zentr.): Die Zeit seit Aufhebung der Staffeltarife ist noch zu kurz, um ein Urtheil über die Zweckmäßigkeit dieser Maßregel zu fällen; ih beantrage daher, über die Petition zur Tagesordnung überzugehen. i j

Abg. Ehlers (fr. Vgg.): Der Ruf nach Staffeltarifen ist gleichsam ein Kriegërut geworden, der lediglich das Bedürfniß nah einer Tarifreform ausdrücken soll. Das Prinzip ermäßigter Tarife nach tem Wachsen der Entfernung und ciner demgemäß fallenden Skala ift ein durchaus gesundes; es kommt nur darauf an, wie es durhgeführt wird. Besonders wichtig ist die Klassifikation der Güter, die mit dem gemischten Systein unserer Ausnahmetarife nöthig ge- worden ist. Wir befinden uns jeßt in einem System von Differcntial- tarifen, wie es ehemals nicht \{limmer war, und wir müssen suchen, auf eine gesundere und natürlihe Basis zu kommen. Deshalb kann ih dem Kommissionsbes{luß nur zustimmen, daß die Regierung die shwierige Frage in Erwägung nehmen möge. j

Abg. Dr. E els (nl.): Jch halte ein Votum des Hauses über diesen gea Gegenstand im gegenwärtigen Augenblick niht für zweckmäßig, bin aber damit cinverstanden, daß die Regierung die Frage erwägt, ohne daß das Haus einen prinzipiellen Standpunkt dazu ein- nimmt. Wenn heute neue generelle Gesichtspunkte über Einführung von Staffeltarifen aufgestellt werden, so können sih auch diejenigen, die die früheren Staffeltarife im Interesse des Westens bekämpft haben, eiver Prüfung dieser Vorschläge nicht entzichen.

Abg. Seer R tritt für Staffeltarife für Vieh- und Getreide- transporte ein. ie früheren Staffeltarife hätten keine Gegnerschaft gefunden, wenn fie sich nur auf Getreide bezogen hätten; die Aue- dehnung auf Mühlenfabrikate habe alles verdorben.

Abg. Gothein (fc. Vagg.): Wenn man von einer Tarifceform immer wirthschaftlihe Nachtheile fürchtet, so werde man niemals zu

einer A ai der Verkehrsmittel kommen. Die Staffeltarife seien nah Aufhebung des Identitätsnahweises für den Westen keines. wegs mehr gefährlih gewesen; der Westen beziehé den größten Theil des dort gebrauhten Getreides auf dem Wasserwege und aus Auslande. Allerdings würde eine einseitige Einführung von Staffel. tarifen, wie sie früher bestanden, die Errichtung fünstlicher Scheide, wände bedeuten. Als Aequivalent für den nur dem Westen zu sute tafel,

kommenden Mittellands-Kanal sollte man dem Often generelle Abg. von Czarlinski Produ tritt zu Gunsten der Staffel, )

tarife nicht vorenthalten. tarife für-landwirthschaftlihe Produkte aus dem Often ein:

Abg. Stengel (fr. kons,): Einer Erwägung der Frage der Staffeltarife will auch ih nit entgegentreten. Wir können dey {lesishen Vereinen und Herrn Geheimem Rath Schöller nur dankbar sein, wenn sie uns praktishe Vorschläge in dieser Frage machen. Die Herren übershäßen aber doch wohl die Wirkung der Staffeltarife: denn während von Schlesien nah Sachsen ebenso ermäßigte Tarife für Viehtransporte bestehen wie nah Berlin, gebt doch das [delle Vieh über den Berliner Viehmarkt mit seinen praktischen Einri tungen nah Sachsen. Wenn Herr Graf Kanitz meint, daß die allgemeine Meinung Staffeltarife fordert, fo muß ich ihm doch entgegenhalten, daß wir hier im Hause selbst, ebenso wie der Landes-Eisenbahnrath, gegen die Staffel, tarife entschieden baben. Vielfah wird doch auch die Ersparniß von Transportkosten auf weitere Entfernung bestritten; bei Stügütern und Wagenladungen, die öfter auf andere Strecken übergehen, tritt diese Ersparniß nicht ein. Wenn Herr Graf Kanitz an yerantwort- licher Stelle stände, würde er felbst wohl niht îo leiht für ein System eintreten, was fo shwere wirthshaftlihe Verschiebungen zur

olge haben muß. „Die Zuckerkrisis auf Tarifänderungen zurüdckzu- ühren, halte ih nit für richtig ; sie ist eine Folge des Zuersteuer- gescßes von 1891. Ein prinzipieller Gegner der Staffeltarife bin au ich nicht; wir haben ja Staffeltarife hon auf verschiedenen Ge: bieten. Jn einzelnen Fällen kann man ja die Nügzlichkeit prüfen, aber man darf sie nit generell einführen. Jh hoffe, daß die Regierung die Frage mit Objektivität und Nuhe in jedem einzelnen Falle er- wägen wird.

Abg. Dr. Gerlich (fr. kons.): Ih freue mi, daß auch der Herr Vorredner kein prinzipieller Gegner der Staffeltarife ift. Daß die Händler aus Sachsen hierher kommen, um ihr Vieh einzukaufen, kann kein Beweis gegen die Staffeltarife sein; sie kommen hierher, weil sie'am günstigsten am hiesigen großen Markt kaufen. Das finanzielle Ergebniß der Aufhebung der ‘Staffeltarife is für mi aus\chlaggebend, und der Herr Minister würde uns einen Dienst er- weisen, wenn er uns angâbe, wie viel sih die Einnahmen der Eisenbahn seit Aufhebung der Staffeltarife verringert haben, Ein großer Theil der Getreidetransporte aus dem Osten E den Seetransport und zwar sehr häufig auf einen folhen auf ausländishen Schiffen angewiesen. Beim Mehl ist dieser Weg allerdings ausgeslofsen. Das weitere Sinken der Getreidepreise im Osten ift niht dur Aufhebung des Identitätsnachweises, sondern durch s{lechte Ernten aufgehalten worden. Industrielle Unternehmungen sind im Osten unmöglich ge- macht, weil der Absay ershwert ist. Die natürlichen Kräfte für die Industrie sind vorhanden, man muß sie nur dur billige Transporte am Leben erhalten. Das Prinzip der Staffeltarife ist allgemein an- erkannt; gewisse Sphären von Interessenten werden allerdings dadur geschädigt, die Gesammtheit aber hat nur Vortheile. Gegenüber den erleichterten Zollbedingungen für das Ausland muß man im Inland U aale bafién, Staffeltarife sind wirthschaftlich und

nanziell richtig.

Geheimer Ober-Regierungs-Rath Möllh‘ausen: Ih komme der Bitte des Herrn Vorredners, ihm Zahlen über die Wirkungen der Staffeltarife auf die Eisenbahneinnahmen zu geben, nah. Die Güter, welche über 200 km überhaupt transportiert wurden, machten in dem Jahre der Einführung der Staffeltarife 10,2% der ge- sammten Transporte aus, sie stiegen dann in den drei Jahren der Staffeltarife auf 183% und fielen nah Aufhebung der leßteren wieder auf 10,3%. Die Einnahme aus den Ge- treidetransporten betrug 29,6 % der Gesammteinnahmen vor Einführung der Staffeltarife, sie stieg in den drei folgende Jahren auf 35,99/6, 46,6% und 49% und fiel dann nach der Aufhebung der Staffeltarife, also seit August 1894, wieder auf 31,3 %, Die Klagen, die hauptsählih erhoben werden, gehen dahin, daß das Getreide von Osten jeßt niht mehr nah der Provinz Sachsen ge- führt werden kann; ob die Urfache dafür in der Aufhebung der taffel- tarife oder nit theilweise oder ganz in anderen Verhältnissen liegt, will ih hier nit untersuchen. A

_ Nachdem sih auch die Abgg. Schmieding (nl.) und Hirt (kons.) für den Kommissionsantrag ausgesprochen haben, stimmt das Haus der Ueberweisung der Petition an die Regierung zur Erwägung zu. ?

Um 4/4 Uhr wird die Weiterberathung auf Montag,

11 Uhr, vertagt.

Entscheidungen des Reichsgerichts.

* Der Verleger einer fahwissenshaftlichen Zeit \chrift ist, nah einem Urtheil des Reichsgerichts, 111. Strafsenati, vom 11. Oktober 1894, nit wegen fahrlässigen Nachdrudcks eines von seinem Redakteur aus eigenem Antriebe widerrechtlich auf- genommenen fremden wissenshaftlichen Artikels zu bestrafen, wenn er im Vertrauen auf die bessere Sachkenniniß seines fachwissen- schaftlih gebildeten Nedakteurs felbst den Artikel auf die Legalität niht geprüft hat. „Der Angeklagte Dr. B. if ledialih Verleger und Drucker einer von Dr. S. redigierten Fachzeitschrift. Leßterer sendet der Offizin des B. das zu veröffentlichende Material zu, Angeklagter hat einen seiner Komtoristen damit beauftragt, die Weiterbeförderung an die Drukerei weiter zu beauf- sichtigen, und solchergestalt is es gesehen, daß ohne Wissen und Willen des Angeklagten B. von S. aus einer anderen Fachzeitschrift entnommene, als „wissenschaftliche Ausarbeitungen“ zu qualifizierende Artikel zum Abdruck in der von B. verlegten Zeitschrift gelangt sind. Die Einrede B.'s, daß er sich auf S., dessen wissenschaftliche Be- fähigung und die von S. erfolgte Vorprüfung des Fr den Äbdruck in jeder einzelnen Nummer bestimmten Stoffes verlassen habe, wird mit der Erwägung abgewiesen, es enthielte {huldhafte Fahrlässigkeit, daß B. das von S. gesammelte Material weder „selbst auf die Legalität geprüft“, noch auch den fraglihen Komtoristen „mit eingehender In- \truktionzu solcher Prüfung versehen“ hat. Erwägt man jedoch, daß die ganze Strafbarkeit des fraglihen Nachdrucks von der wissenschaftlichen Qualifikation der fraglichen Artikel abhing, daß cs sich hierbei um Fragen der Wissenschaft der Optik, Mikroskopie und der damit zu- fammenhängenden Technik handelte, so springt das rige der obigen Begründung der Fahrlässigkeit in die Augen. Es ist nicht abzusehen, wie durch folche Vorprüfung des B. oder seines Komtoriften nothwendig der wissenshaftlihe Charakter der fraglichen Aufsäye erkannt werden mußte, wenn man es nit etwa aleihzeitig Beiden zur Schuld anrechnen will, daß sie ih mit dem Verlag einer Fath- zeitschrift befaßt haben, ohne felbst Fachgelehrte zu Les Unter den vorliegenden konkreten Umständen muß es als entshuldbar gelten, wenn der Verleger dem besseren Sachverstande des Redakteurs mehr vertraute, als feinem eigenen Urtheil. Die in Entscheidungen de

MNeichsgerichts in Strafsachen Bd. 20 S. 430 befindliche Entscheidung*

des Neichêgerichts hat einen Nechtsfall zum Gegenstande, in welchem der Verleger einer politischen Zeitschrift selbst den von ihm gesammelten Stoff dem Redakteur zum Abdruck übergeben hat und die allerdings verfehlte Einrede erhoben wurde, die Existenz eines verantwortlichen Redafkteurs exculpiere ohne weiteres den Verleger. Der vorliegende Fall ift in jeder Hinsicht anders gestaltet.“ (2713/94)

zum Deutschen Reich

M 37.

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Aus Aachen berichtet die „Köln. Volksztg.*, daß ter in“ der Weberei der Firma M. Meyer u. Co. ausgebrochene A us stand durch die Vermittelung der Beamten der Königlichen Gewerbe- die Arbeiter angerufen hatten, schnell wieder beigelegt wurde. Bereits Februar fand eine Besprehung der Inhaber der z eiter statt, die infolge beiderseitiger Zuge- ständnifse zu einer vollständigen Einigung führte. (Vgl. Nr. 34 d. Bl.) Tuchfabrik von Arnold u. Shüll in Aachen haben am Sonnabend, wie der „Köln. Ztg.“ telegraphiert wird, 110 Weber

am 6. den Vertretern der Arbeiter

In der

die Arbeit ‘niedergelegt und fordern Lohnerhöhung.

In Schmölln dauert, wie die „Geraer Ztg.“ einer früheren Nachricht entgegen berichtet, der A us\tand der Kn opfarbeiter der Firma Naundorf u. Wagner fort, da die Firma den neuen Lohntarif niht zum Aushang brachte und daraufhin mit der Arbeiter- i Die von dem Bürgermeister eingeleiteten Vergleihsverhandlungen sind ohne Ergebniß geblieben.

fommission nicht verhandeln wollte. (Vgl. Nr. 32 d. Bl.)

In Lissabon haben, wie „W. T. B.“ meldet, ahthundert Arbeiter in den Werkstätten der Königlich portugiesischen Eisenbahngesellschaft die Arbeit eingestellt.

hat Sicherheit smaßregeln getroffen. Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Nuhr sind am 9. d. M. gestellt 10 928, nicht rechtzeitig | im M

ellt keine Wagen. ae In Obers S zeitig gestellt keine Wagen.

Zwangs-Versteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht Il Berlin gelangten die nachbenannten Grundstücke zur O Das im Grundbuch Blatt Nr. 1093 auf den

Namen des Maurermeisters August Vogel zu Deuts{ch-Wilmers- zu Deutsch - Wilmers- elegene Grundstück; Fläche 5,77 a; eistgebot von 96 000 6 wurde der Kaufmann Leopold Cohn zu Berlin, Lindenstraße 53, Ersteber. Das im Grundbuch von Tempelhof Band 11 Blatt Nr. 501 auf den Namen der Frau Bauunternehmer Minna Albrecht, geb. e: zu Tempelhof, Ringbahnstr. 58, eingetragene, zu Tem pelh o f, Ringbahn- straße7, belegene Grundstück; Fläche 9,79. a; Nußungswerth 7350 M; Mindestgebot 996 4; für das Meistgebot von 121 000 A wurden die Handelsgesellschaft Kuhnert u. Kühne zu Charlottenburg- Martinikenfeld, die Frau Fabrikant Minna Bourbiel, geb. Lück, zu Berlin, t IaE 50, und ‘er Malermeister Carl Drabandt

von Deutsh-Wilmersdorf Band 36 dorf, Günzelstraße 39, eingetragene, dorf, Hannoverschestraße,

Mindestgebot 879 4; für das

zu Berlin, Hagelsbergerstr. 55, Ersteher.

Berlin, 9. Februar.

Tas. Kartoffelmebl 17—174 M,

Kap.-Syrup Get 18F—19 M,

do. sekunda 20—22 #, Weizenstärke WVeizenstärke (grobft) 33—34 #Æ, Hallesche 34—36 M, eisftärke (Strahlen) 49—50 A, 47—48 A, Maisftärke 30—32 Viktoria-Erbsen 14—19 #, Kocherbsen Erbsen Bohnen 22—24 4, weiße

12—12} AÆ, Leinsaat 20—21 ÆA, Mais

1. Untersuchungs-Sachen.

2, ia ote, Zustellungen u. dergl. 3. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. 9, Verloosung 2. von Werthpapieren.

1) Untersuchungs-Sachen.

[67372] Steckbrief.

Segen den unten beschriebenen Kaufmann Otto Andreas Abel, welcher sih verborgen hält, ist in den Akten V. R. 1 378. 94 die Untersuhungs- haft wegen wiederholten Betruges und betrüglichen Bankerutts verhängt. Es wird ersucbt, den 2c. Abel zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß hier, Alt-Moabit 12 a, abzuliefern.

Verlin, den 5. Februar 1895. i Der Untersubungsrichter beim Königl. Landgericht I.

Beschreibung: Alter 26 Jahre, geb. am 18. August 1868 in Stolpe, Größe 1,71 m, Statur unterseßt, Haare blond, Stirn frei, Bart fehlt, Augenbrauen blond, Augen blaugrau, Nase ge- wöhnlih, Mund eman lid. Zähne gut, Kinn oval,

Gesicht breit und voll, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch.

[67369] Beschluß.

Auf Antrag der Königlichen Staatsanwaltschaft wird gegen den Militärpflichtigen Friedri Rummel, eboren zu Durmersheim, zuleßt wohnhaft in

êidenau, wegen Vergehens gegen 8 140 St.-G.-B. das Hauptverfahren vor der Strafkammer bei dem öniglichen Amtsgeriht zu Siegen eröffnet.

Zugleich wird beschlossen, daß das im Deutschen Reich befindlihe Vermögen des Angeklagten zur Veckung der ihn möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens in Höhe Er a S5 mit Beschlag zu belegen. 140 Abs. 5

Arnsberg, 28. Januar 1895.

Königliches Landgericht. Strafkammer II1. Schneidewind. Brisken. Schwemann.

Inspektion, welche

lesien sind am 8. d. M. gestellt 4723, nit reht-

Wochenbericht für Stärkefabrikate und Hülsenfrüchte von Max Sabersky. Ia. Kartoffelstärke 17-—174 #, ITs. Kartoffelstärkemehl 12—16 M, feuchte Kartcffelstärke Fracht- parität Berlin 9,30 #, Frankfurter Syrup - Fabriken zahlen nah Werkmeister’s Bericht fr. Fabrik 8,90 4, gelber Syrux 18}—19 A, 19¿—204 4, Kap.-Erport 21-— 21} 4, Kartoffelzucker do. Kap. 20—21 4, Rum-Kuleur 33—34 M, ier-Kuleur 32—34 #, Dextrin, gelb und weiß, Ia. 23—24 4, (Éleinst.) und Slesische

M, Schabestärke 13—18 M 13—19 #Æ, Futtererbsen 12—12} M, inländishe weiße Flachbohnen 23—-25 4, Bohnen 19—21 #, galizische und russishe Bohnen 17—19 A, große neue Linsen 28—38 A, mittel Linsen 16—28 A, kleine Linsen 12—16 4, Mohn, blauer nom. 28—40 #, do. weißer nom. 44—56 4, | Hirse, weiße 18—20 M, gelber Senf 16—22 M, Hanfkörner 19 bis 20 Buchweizen 134—15 #4, Widcken 12—124 4, Pferdebohnen lofo 11—12} M, Kümmel 54—60 #, Leinkuchen 12—13 A, Rapskuhhen 11—12 M, Roggenkleie 7—7{ #4, Weizenkleie 7—74 A, pa. helle getr. Biertreber

Deffentlicher Anzeiger.

Zweite Beilage

s-Anzeiger und Königlich Preußis

Berlin, Montag, den 11. Februar

29—30% 94{—10 M, 121 4 i t

8—9 K mindestens 10000 kg.)

Blum, Direktor gesellschaft, einen Vortra kosten im Masthinen

Firma mit au“.

Uebersiht behufs

bücher und Materialienbücher büchern zu führen seien,

rage beschäftige. Die Polizei

werden kann.

Magdeburg, Kornzucker exkl., von 92% —,

75% Rendem. 6,40—6,95.

Melis 1 mit Faß 20,75. a D:

Halle, 10. Februar. angekauft.

Köln, 9. Februar.

Stärke,

A werden. d a

eipzig, 9. Februar. handel. La Plata. März 2,774 4, pr. April 2,7734

25—26 M, Mannheim, 9. Februar.

do. (Stücken) 30—31l M, grüne

pr. Mai 12,20, pr. Juli 12/30.

11,40 E QuIt 1140; Bremen, 9. Februar.

ungarische | Raffiniertes Petroleum.

UPländ mibbL,- lolo 284 1

Speck. Fest. Abladung —.

bericht.) tember 75, pr. Dezember 723.

[67342] Garnison Ludwigsburg. Vermögensbeschlagnahme.

Dur Urtheil des Kgl. Militär-Revisions-Gerichts Stuttgart vom 31. Januar 1895 wurde der Dragoner Heinrich Miller aus Baierbah, O.-A. Oehringen, der Fahnenflucht §. 69 M.-St.-G.-Bs. in contumaciam für \chuldig erflärt und das ihm gegenwärtig zustehende oder künftig anfallende Ver- mögen mit Beschlag belegt.

Den 7. Februar 1895.

Dragoner-Regiment Königin Olga (1. Württ.) Nr. 25.

2) Ausgebote, Zustellungen und dergl.

(67397) Versteigerungs-Bekanntmachung.

In Sawen der Sparkasse in Lamspringe, Klägerin, wider den Kleinköther Wilhelm Wielert und dessen Ehefrau Caroline, geb. Shmidtmann, in Linnenkamp, Beklagte, wegen Forderung, wird, nachdem auf Antrag der Klägerin die anae des der Mitbeklagten FeLDaE Wielert gehörigen Kleinkothhofs No. ass, 17 zu Linnenfkamp sammt Zubehör zum Zwecke der Zwangsversteigerung durh Beschluß vom 29. Ja- nuar 1895 verfügt, auch die Eintragung dieses Be- {lu}ses im Grundbuche an demselben age erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf Mittwoch, den 10. April 1895, Nachmittags 27 Uhr, vor unterzeichnetem Sg res Amtsgerichte in der Kreikenbohm’shen Gastwirthshaft zu Linnenkamp angeseßt, in welhem die Hypothekengläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben.

Stadtoldeudorf, den 30. Januar 1895.

Herzogliches Aintsgericht. ehlmann.

pa. Getreideschlempe 31—33 9% pa. Mais\shlempe 40—42% 124—13 M, Malzkeime (Alles per 100 kg ab Bahn

In der Monatsversammlung des Berliner Bezirks- vereins deutscher Ingenieure am 6. Februar d. J. hielt Herr 6,89 Br. N der Berlin-Anhaltishen Maschinenbau-Aktien- über „Ermittelung der Selbst,

welche es für eine Fabrik hat, ohne die im Maschinenbau schwierigen und kostspieligen Inventuraufnahmen jederzeit das Gewinnergebniß eines abgelaufenen Bruchtheils eines genügender E e ermitteln zu können. Die Vortheile einer solchen 1 Beurtheilung der laufenden und neu abzuschließenden Gefchäfte wurden hervorgehoben und der Weg angegeben, wie Lohn- in Verbindung mit Kalkulations- i en, um vorstehenden wurde darauf hingewiesen, daß zur Feststellung der Unterlagen die Mitwirkung des Ingenieurs Bedingung fei, und der Wuns aus- o daß der Ingenieurstand sih mehr mit dieser kaufmännischen Die zahlreihen Formulare und Tabellen, welche

der Vortragende vorlegte und welche zur Wiedergabe des reihen ÎIn- halts nöthig sind, verbieten es, auf den Vortrag näher einzugehen; es sei jedoch bemerkt, daß voraussihtlich eine Veröffentlihunÿ desselben in der Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure \tattfinden wird Studium des Vortrags empfohlen

Die Einnahmen der Lübeck-Büchener Eisenbahn betrugen onat Januar 1895 nah vorläufiger Feststellung 333 371 M gegen 302316 M im E Januar 1894, mithin mehr 31 055 M

. Februar.

und daß allen Industriellen das

neue 9 80—9,95, 88 9/6 Rendement 9,15—9,30, neue 9,25—9,40. i Ruhig. Brotraffinade 11 21,25. Gem. l gs: mit till. Hamburg pr. Februar 9,05 Gd., 9,124 Br., pr. März 9,072 bz., 9,10 Br., pr. April 9,10 bz., 9,15 Br., pr. Mai 9,20 bz u. Br. Rubig. l (W. T. B.) Die Vereinigte Stral- funder Spielkarten - Fabrik Aktiengesellshaft hat, wie hier verlautet, die Halleshe Spielkarten-Faktrik Ludwig u. Schmidt

Der Aufsichtsrath des Halleschen die Vertheilung einer Dividende D ‘8 B: ie Die heutige Verdingung von 4462 verschiedenen Güterwagen bei der Königlichen Eisenbahn-Direktion Köln, rebtsrheinisch, brachte im wesentlichen die gleichen Preise, wie die leßte Vergebung. Neu ist der Mitbewerb der vereinigten Königs- und Laurahütte. Das Ausland be- theiligte sih diesmal bis auf eine Mailänder lieferung der sämmtlichen Wagen wurde bis Mitte August, bezw. für einzelne Gattungen bis Oktober 1895 angeboten, woraus hervorgeht, daß die Fabriken noch vor Herbst einen dringlichen Arbeiterbedarf

(W. T. B.) Kammzug-Termin- ster B. pr. Februar 2,75 4, pr. Æ&, pr. Mai 2,775 X, pr. Juni

(W..TD

Grundmu

2,825 M, pr. Juli 2,85 4, pr. 2,89 #4, pr. Oktober 2,874 4, pr. November 2,874 4, pr. Dezember 2,875 M, pr. Januar 2,90. Umsay 10 000 kg. : i (W. T. B.)

Weizen pr. März 13,90, pr. Mai 13,75, pr. Juli 13,70. Roggen pr. März 11,30, pr. Mai 11,40, pr. Juli 11,50. Hafer pr. März 11,90,

(W.: T. B) 1. (Offizielle Petroleum-Börse.) Fest. Loko 5,50 Br. Baumwolle.

364 A, Armour shield 36 4, Cudahy 364 „, Fairbanks 294 „K. Short clear middling loko 31, Januar-Februar-

Hamburg, 9. Februar. (W. T. B.) Kaffee (Nahmittags- Good average Santos pr. März 77, pr. Mai 76, pr. Sep-

114 bis Berlin bei Partien von

Er wies auf die Bedeutung hin,

Jahres aus den Büchern mit

weck zu erreihen. Es leibe in der

Konkurrenz

absihtigt das

Athen, M Be (W. T. B.) Zuckerbericht.

Kornzucker erxkl., Nachprodukte erkl. Brotraffinade 1 21,50.

21,25—21,75. Gem. Rohzucker 1. Produkt Transito

in träger

gesunken. Weizen

Bankvereins beantragt

Schluß fest. „Köln. Ztg.* meldet : 3

Schluß träge.

51/16,

irma niht. Die Ab- | Schmalz

F c. niedriger. August 2,85 M, pr. September

Produktenmarkt. | der Vorwoche.

Mais pr. März 11,55, pr. Mai

(Börsen-Schlußbericht.) Notierung der Bremer Stetig. Wilcox

SGmalz. Fest.

Shleppend.

Zudckermarkt.

(Schlaßbericht.) ment neue Usance, frei an Bord März 9,00, pr.

Pest, 9. Fevruar. preishaltend, pr. Frühjahr 6,51 Gd., 6,52 Br., pr. Herbst 6,87 Gd., ( Roggen pr. Frühjahr 5,42 Gd., 5,44 Br. jahr 6,01 Gd., 6,02 Br. Kohlraps pr. August-September 10,50 Gd., 10,60 Br.

London, 9. F 11 ruhig, Rüben-Rohzuckter loto 9 ruhig.

11. Februar. trugen in der Woche vom 2. 3026, fremder 52 571, Malzgerste 24 122, fremde 276, engl. Hafer 1922, fremder 62 641 Orts., engl. Mehl 17 637, fremdes 35 242 Sack.

London, 11. Februar. l Montevideo vom 10. d. M.: Die Emission einer inneren An- l Höhe von vier Millionen Dollars ift für die nächste Zeit bevorstehend. \{lossen, das Projekt der deutschen Firma Luther für die Ent- würfe der in Montevideo geplanten Hafenbauten anzunehmen.

St. Petersburg, 10. Februar.

Spiritusfabrikanten

Reaktion und Abshwähung auf erwartete Zunahme der

kaum behauptet, Weizen behauptet, rother Winterweizen 587, do. 978, do. p. März 573, do. p.- April —, do. Getreidefraht nah Liverpool 13, Kaffee fair Rio Nr. 7 do. Rio Nr. 7 Spring clears 2,40, Zucker 211/16, Kupfer 10.

Der Werth der in der ver Waaren betrug 9 698 195 Doll. g woche, davon für Stoffe 3513 233

Chicago, 9. # steigend infolge besserer Kabelberichte, dann Reaktion au und unbedeutende Realisierungen, später trat Erholung ein. nah Eröffnung, später Reaktion und Abschwächung. Schluß träge.

Weizen pr. Februar 504, pr. Mai 533. 424. Spedck short clear nomin.

Buenos Aires, 11. Februar. Einfuhr hat im Jahre 1894 um fünf Million nommen, wogegen \sich der Werth der Ausfuhr um neun Millionen Pesos erhöht hat.

Tunis, 10. Februar. (W. T. B.) Das amtliche Blatt ver- öffentlicht ein Dekret, durch welches die Oeffnung des Hafens von Biserta für den Handel gestattet wird.

hen Staats-Anzeiger.

1895.

NRüben-Robzucker 1. Produkt Basis 88 9/9 Rende-- Hawburg pr. Februar 9,00, pr. Mai 9,124. pr. August 9,35. . Flau.

(W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen Hafer pr. Früh- Mais pr. Mat-Juni 6,19 Gd., 6,21 Br.

96% Javazucker loko (W. T. B) Die Getreidezufuhren ke-

Februar bis 8. Februar: Engl. Weizen engl. Gerste 1799, fremde 11 034, engl.

ebtliar (W T. B)

(W. T. B.) Dié „Times“ meldet aus Wie mitgetheilt wird, hat die Regierung be-

l _(W. T. B.) Wegen der zwischen den ausländishen und den russischen auf den asiatischen Märkten be- inanz-Ministerium den nah diesen Märkten aus-

geführten rufsishen Spiritus von der Accise zu befreien.

Amsterdam, good ordinary 544. Bancazinn 364. 11. Februar. zufolge - erklären die neuen Minister \sich bereit, neue Vorschläge der Inhaber griehisher Werthe ernstlich und unbefangen in Erwägung zu ziehen. find, wird die Regierung bereitwillig Ein etwaiges Arrangement könnte aber Deputirtenkammer abgeschlossen werden.

New-York, 9. Februar. (W. T. B.) Die Börse eröffnete altung, im weiteren Verlaufe gaben die Kurse etwas nah. Der Schluß war schwach. Der Umsay der Aktien betrug 64 000 Stü.

Die Reserve des Shayamts is auf 41 498 333 Dollars

eröffnete fest

Haussiers und Baissiers, später trat auf die Mattigkeit des Mais

und infolge einiger Verkäufe

Mais einige Zeit steigend nah S später n

9. Febxuar. (W. T. B,) Java - Kaffee

(W. T. B.) Einer Meldung des

Falls die Vorschläge günstig auf Unterhandlungen eingehen. nicht ohne die Ratifikation der

und etwas steigend auf Käufe der Reaktion ein, dann wieder steigend.

künfte.

Waarenbericht. Baumwolle, New-York 58, do. New-Orleans

Petroleum fest, do. 6,00, do. rohes 6,80, do. West. steam 6,87, do. Rohe & Brothers 7,15, Mais

do. Philadelphia

New-York 6,05, Februar 107,

Pipe line cert. p.

do. p. Februar 48}, do. p. März —, do. p. Mai 458, Weizen p. Februar p: Mat 584 16, 14,30, Mehl, Mais

gangenen Woche eingeführten egen 9 020 821 Doll. în der Vor- oll. gegen 3 875 076 Doll. in

(W. T. B.) Weizen anfangs fest und

1 f Verkäufe sowie auf günstige Wetterberichte, Schluß fest. M ais einige Zeit steigend

Mai

p. März 14,60, do. do. p. Nachbörse :

9, Februar.

Mais pr. Februar Pork pr. Februar 9,77.

(W. T. B.) Der Werth der en Pesos abge-

6. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesellsh.

[67464] Ausfertigung. Weyl- Vertheilung.

In dem Verfahren, betreffend die Vertheilung des durch Zwangsvollstreckung gegen den Postsekretär a. D. Friedrih Weyl in Berlin, Thurmstraße Nr. 80, aus dessen Pension beigetriebenen und hinter- legten Betrages von 361,36 Æ, is zur Erklärung über den vom Gerichte angefertigten Theilungsplan sowie zur Ausführung der Vertheilung Termin auf den 8. April 1895, Vormittags UA Uhr, vor dem Königlihen Amtsgerichte hierselbst im IT. Stock, Zimmer Nr. 91, bestimmt worden. Der Theilungéplan liegt vom 1. April 1895 ab auf der Gerichtsschreiberei 1V., Zimmer Nr. 92, zur Einsicht der Betheiligten aus. Zu diesem Termine werden E auf Anordnung des Königlihen Amtsgerichts geladen.

Breslau, den 5. Februar 1895.

Schur, ; Sen S GiGreiber des Königlichen Amtsgerichts.

n 1) den Agenten Herrn August Daniels, angeblich in England, 2) die Schuhmacher A. Silcherodt’ schen Erben aus Berlin, jeßt unbekannten Aufenthalts.

In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung des Maurer A. Rehm'schen Wohnhauses e. p. B. 1V Nr. 15 c. an der Plauerstraße zu Güstrow ist zur Abnahme der Rechnung des Sequesters, zur Er- klärung über den Theilungsplan sowie zur Vor- nahme der Vertheilung Termin auf Montag, den 4, März 1895, Vormittags Ukl Uhr, be- stimmt. Der Theilungsplan und die Rechnung des Sequesters werden vom 22. Februar 1895 an zur Einsicht der Betheiligten auf der Gerichtsschreiberei, Abtheilung für Zwangsvollstrekungen und Konkurse, niedergelegt sein. [67543]

Güstrow, den 4. Februar 1895.

Großherzogliches Amtsgericht.

7. Erwerbs- und 8. Niederlassung 2c. von Nechtsanwälten. 9, e 10. Verschiedene

irthshafts-Genofsenschaften.

ekanntmachungen. [53360] Aufgebot.

Es ist das Aufgebot folgender Urkunden beantragt :

I. folgender Depotscheine der Reichsbank zu Berlin:

1) Nr. 162 138 vom 2. April 1881, ausgestellt auf Anordnung des Vormundschaftsgerihts für Dr. Nudolf Loewensftein hier als Pfleger des minder- jährigen Paul Hofmann über 1000 M 4 9/6 preuß. kons. Staatsanleihe mit Zinsscheinen vom 1. Juli 1881 ab und Anweisung, von dem Buchhändler Paul Richard Franz Hofmann hierselbst,

2) fällt fort,

3) fällt fort,

4) Nr. 476 564, ausgestellt auf Anordnung des Vormundschaftsgerihts am 3. August 1888 für

ermann Ketlin hier als Vormund der i v

eschwister Wilhelm und Erih Netzebandt über 2100 Æ 4 9/9 Berliner Stadtanleihe mit Zins- scheinen, R 1. April 1889 folgende und Anweisung, von dem Borgenannten, Milchhändler Hermann Ketzlin zu Berlin,

9) Nr. 788 750, ausgestellt am 7. Februar 1894 für denUnter-Lieutenant zur See Walter Frommann in Kiel über 4600 Fl. 4 %/ ungarische Goldrente mit Zinsscheinen, fälliz 1. Juli 1894 folgende und Anweisung, von dem Vorgenannten Frommann, jeßt auf S. M. Schiff. „Gneisenau“,

6) Nr. 360 981, ausgestellt am 6. Mai 1886 für den Maler Nobert Horn zu Berlin als Vormund des minderjährigen Friedrich Karl Wilhelm Vallet über 900 M 4 09/0 preuß. konf. Staatsanleihe mit Zinsscheinen, fällig 1. Juli 1886 folgende und An- weisung, von dem Vorgenannten Horn 5

11, des Depotscheins der Kur- und Neumärkischen Pte alien Darlehnskasse zu Berlin Nr. 3044 a., ausgestelt am 28. April 1892 für den Lieutenant Erich von Langeun - Steinkeller zu Neu-Streliß, zur Verfügung des Rittergutsbesitzers von Langenn- Steinkeller zu Birkholz über 3600 4 landschaftliche 31/20%/6 Zentral-Pfandbriefe mit Kupons Nr. 17 bis