1895 / 45 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 20 Feb 1895 18:00:01 GMT) scan diff

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und

Königlich Preußischer Staats-Anzeiger.

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Deutscher Reichs-Anzeiger

M 45.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den nahbenannten Personen die Erlaubniß zur Anlegung M. ihnen verliehenen nihtpreußishen Jnsignien zu ertheilen, und zwar:

des Ehren-Großkomthurkreuzes des Großherzogli oldenburgishen Haus- und Verdienst-Ordens des Herzogs Peter Friedrich Ludwig: dem Zeremonienmeister Freiherrn von Schrader; des Komthurkreuzes zweiter Klasse des Herzoglich fuGsen- ecnefiülfiben Haus-Ordens: dem Kammerherrn von Hülsen, Juntendanten des König- lihen Theaters zu Wiesbaden: des Ritterkreuzes zweiter Klasse desselben Ordens: dem Haushofmeister Mertins vom Hofftaat JZhrer Majestät der Kaiserin und Königin Friedrich; des demselben Orden affiliierten silbernen Verdienstkreuzes: dem Kammerdiener Fuchs von demselben Hofstaat; der demselben Orden affiliierten silbernen Verdienst-Medaille: dem Kammerlakaien Schmettau von demselben Hofstaat : ferner : des Kaiserlich russishen St. Stanislaus-Ordens erster Klasse: dem Hof-Marschall Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Lenne go Preußen, Kapitän zur See Freiherrn von Sedckendorff, à la suite der Marine, und j dem Kammerherrn von Strahl, Hof-Marschall Seiner Königlichen Hoheit des Landgrafen von Hessen : desselben Ordens zweiter Klasse mit dem Stern: dem Kammerherrn Jhrer Königlichen Hoheit der Frau

Prinzessin Heinrich von Preußen, Grafen von Hahn- Neuhaus:

des Kaiserlich russishen St. Annen-Ordens dritter Klasse: - dem Hofstaats-Sekretär Hinze vom Hofstaat Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Heinrih von Preußen: der Kaiserlich russishen goldenen Medaille am Bande des St. Stanislaus-Ordens:

dem Kammerdiener Kock von demselben Hofstaat; sowie

der Kaiserlich russischen silbernen Medaille am Bande desselben Ordens: dem Garderobier Schilling von demselben Hofstaat.

Deutsches Reich.

Seine Majestät der Kaiser haben im: Namen des Reichs den Kaufmann José Albano Filho an Stelle des auf seinen Antrag entlassenen bisherigen Konsuls John ven 15 zum Konsul in Ceará (Brafilien) zu ernennen geruht.

Jn der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „N.- u. St.-A.“ wird eine Uebersicht der Rüben- Verarbeitung sowie der Einfuhr und Ausfuhr von Ser im deutschen Gege atel im Monat Januar 1895,

in der Dritten Beilage eine Zusammenstellung der Be- triebsergebnisse der Zuckerfabriken des deutschen Zollgebiets im Monat Jañtuar 1895 und in der Zeit vom 1. August 1894 bis 31. Januar 1895 veröffentlicht.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht, unter dem 27. v. M. Allerhöchstihrem Ober-Hof- und Haus- Marschall und Ober-Zeremonienmeister Grafen zu Eulen- burg für seine Person fortan bei Hofe den

ang unmittelbar _nach den Staats-Ministern zu verleihen.

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Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: , den zum Ersten Pfarrer bei der evangelischen Gemeinde in Münster designierten bisherigen Superintendenten h 56 in Kottbus zugleich zum Konsistorial - Rath und Mitglied des

Insertionspreis für den Raum einer Druzeile 30 4, Inserate nimmt au: die Königliche Expedition

des Deutschen Reihs-Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers Berlin §W., Wilhelmstraße Nr. 32.

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Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Dem Konzertmeister an der Königlichen Oper und Lehrer an der Königlichen akademischen Hochschule für Musik Karl Halir in Berlin ist das Prädikat „Professor“ beigelegt worden.

Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.

Es ist niht möglih, sämmtliche Forst-Asessoren in der Staats-Forstverwallung gegen Entgelt zu beschäftigen. Jn vielen Vberförstereien bietet sich indessen Gelegenheit für die Forst-Assessoren, si bei den Geschäften der Revierverwaltung sowohl im Jnteresse ihrer eigenen Fortbildung, als im Jnter- esse des Staats zu betheiligen. Die Königlichen Regierungen wollen die in Jhrem Bezirke si aufhaltenden, zur Beschäfti- gung gegen Tagegeld bisher nicht herangezogenen Forst- Assessoren hierauf aufmerksam machen und ihnen auf Anfrage solhe Oberförstereien bezeihnen, in welchen eine Unter- stüzung der Revierverwalter besonders zweckmäßig ist. Es gilt dies namentlich von denjenigen Forstrevieren, in welchen ein starker Einshlag oder ein ausgedehnter Kultur- betrieb stattfindet, ferner von solchen, deren zerstreute Lage den Betkieb ershwert und deren Verwalter mit Nebengeschäften als Amtsvorsteher u. \. w. stark belastet find. Den Forst- Assefsoren- ist eine derartige Beschäftigung auch zur Sicherung von Pensionsansprüchhen für die betreffende Dienstzeit zu empfehlen.

Berlin, den 11. Februar 1895.

Der Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten. von Hammerstein. An sämmtliche Königlichen Regierungen, mit Aus\{luß von ‘Aurich und Sigmaringen.

Königliche Tehnischc Hochschule zu Hannover.

Die Vorträge und Uebungen werden im Sommer- Semester Montag, den 22. April 1895 beginnen. Einschrei- bungen dazu erfolgen vom 1. bis 27. April 1895. Pro- gramme werden vom Sekretariat gegen Einsendung von 60 S in Briefmarken event. auh gegen Nachnahme portofrei

zugesandt. Hannover, den 15. Februar 1895. Der Rektor Kohlrausch.

Personal-Veränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Nachweisung der beim Sanitäts-Korps im Monat Januar 1895 eingetretenen Veränderungen. Durch Ver- fügung des General-Stabsarztes der Armee. 22. Januar. Weist , einjährig-freiwilliger Arzt beim 4. Garde-Regt. z. F., unter Verseßung zum Gren. Regt. Graf Kleist von Nollendorf (1. West- preuß.) Nr. 6, zum aktiven Unterarzt ernannt und bei leßtgenanntem Se mit Wahrnehmung einer offenen Assist. Arztstelle be- auftragt.

Beamte der Militär-Verwaltung. Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 21. Ja - nuar. Eberhagen, Schroeder, Proviantamts - Rendanten in Kosel bezw. Thorn, nah Thorn bezw. Kosel, Treger, Proviant- mee, E Torgau, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand, —* VETICHL, 24. Januar. S{hwarzlose, Rendant, Proviantamts - Kon- ia in Erfurt, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand verseßt. 28. Januar. Lammert, Proviantamts - Rendant in Verden, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt.

9. Januar. Doerner, Rehnungs-Rath, Rendant der Zah- [ungéstelle des XIV. Armee-Korps, auf seinen Antrag mit Penfion in den Ruhestand verseßt. Krause, Roßarzt der Landw. 2. Auf- gebots, der Abschied bewilligt. 30. Januar. Martini, Zahlmstr. vom 2. Bat. Inf. Negts. Markgraf Ludwig Wilhelm (3. Bad.) Nr. 111, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand verseßt.

31. Januar. Grohnwaldt, Eppert, Proviantamts- Assistenten in Spandau (Armee-Konservenfabrik bezw. Proviantamt), zum Proviantamt daselbst bezw. nah Hofgeismar verseßt.

. Februar. Ricke, Ober-Büchsenmachher bei der Gewehr- fabrik anzig, zum Zeughaus-Büchsenmaher beim Art. Depot Wittenberg, Schlegel mil ch, Werkzeu madchermeister bei der Gewehr-

fabrik Spandau, zum Ober-Büchsenma genannten Faris, ernannt.

6. Februar. Schwieger, Zeughaus-Büchsenmacher. vom Art. Depot Wesel, beauftragt mit ahrnehmung einer freien Ober- Büchsenmaherstelle bei der Gewehrfabrik Spandau, unter Belafsung bei der genannten Fabrik, zum Ober-Büchsenmacher ernannt.

9. Sau ar. Haese, Zahlmstr. vom 1. Bat. Westfäl. Fuße

Art. Regts. Nr. 7, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt.

er, unter Belaffung bei der

Konsistoriums der Provinz Westfalen im Nebenamt zu ernennen.

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1895.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 20. Februar.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten heute Vormittag den Vortrag des Chefs des Zivilkabinets und daran anschließend den Vortrag des Chefs des Marinekabinets. Um 1 Uhr empfingen Seine Majestät in T be den Kardinal-Fürstbishof Dr. Kopp, welcher für die erhaltene Ordensauszeihnung seinen Dank aussprechen wollte.

Das „Armee-Verordnungs-Blatt“ veröffentliht in einer e ausgegebenen Sondernummer folgenden Allerhöch sten

rmeebefeh[:

Mein Heer hat mit Mir cinen neuen {weren Verlust zu bes flagen. Aus der Zahl seiner General-Feldmarschälle schied durch den Tod zu Meinem großen Schmerze Mein treuer Freund, der Erz- herzog Albrecht von Oesterrei, Kaiserlihe und Königs lihe Hoheit, Chef des Geenadier-Regiments König Friedri Wilhelm I. (2. Ostpreußischen) Nr. 3. Mit ihm ist ein ruhmreicher, auf vielen Shlachtfeldern erprobter Führer und Held, ein leuhtendes Vor- bild aller foldatishen Tugenden, ein treuer Pfleger der Waffen- brüderschaft zwishen der österreichisch - ungarishen und Meiner Armee dahingegangen, den wir mit Stolz zu den Unferigen zählen durften. Um das Andenken des Verewigten zu ehren, bestimme Jch hierdurch, daß sämmtlihe Offiziere der Armee dret Taze, die Offiziere des vorgenannten Regiments, dessen Chef der General-Feldmarschall fast 36 Jahre gewesen, aht Tage Trauer Flor am linken Unter- arm anlegen. Außerdem hat eine Abordnung des Regiments, be- stehend aus dem Kommandeur, 1 Stabsoffizier, 1 Hauptmann und 1 Lieutenant, an den Beiseßungéfeierlichkeiten theilzunehmen. Ich bes auftrage Sie, Vorstehendes der Armee bekannt zu machen.

Berlin, den 18. Februar 1895,

Wilhelm. An den Kriegs-Minister.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Zoll- und Steuerwesen und für Handel und Verkehr hielten heute eine Sigzung.

Das Staats-Ministerium trat heute Nachmittag 2 Uhr unter dem Vorsiß des Minister-Präsidenten Fürsten zu Hohenlohe im Reichstagsgebäude zu einer Sißung zusammen.

Ein in der „Schlesishen Zeitung“ vom 12. d. M. ver- öffentlihter Artikel „Umsturz und Sozialpolitik“ vertritt die Auffassung, der Handels-Minister Freiherr von Berlepscch habe entgegen seiner früheren Absicht einen Gesezentwurf wegen Anerkennung der Berufsvereine und Errichtung von Arbeiterkammern im Staats-Ministerium nicht eingebracht oder den eingebrachten fallen Mel, Das ist nicht zutreffend. Die von dem Handels-Minister dem Staats-Ministerium vorgelegten Vorarbeiten betreffen die Regelung der Korporations- rechte der Berufsvereine, sie sind im Staats-Ministerium einer allgemeinen Besprehung unterzogen worden, eine Be- hlußfassung hat noch nicht stattgefunden.

_Zn der legten Zeit ist mehrfach die Nachricht durch die Presse gegangen, es werde seitens der Peeteemewalnng die Anlage einer Armee-Konservenfabrif im Osten des Reichs eplant. Diese Nachricht entbehrt der Begründung. Zur Zeit iegtein Bedürfniß zur Errichtung einer weiteren Armee-Konserven- fabrik niht vor; vielmehr werden die in Mainz und Spandau E beiden Fabriken voraussihtlich noch auf eine Reihe von Jahren im stande sein, den Konservenbedarf des } bie niht allein im Frieden, sondern auch im Falle eines rieges ausreihend zu deen.

__ Auch die Annahme, daß die Heeresverwaltung noch all- zährlich Konserven aus dem Auslande beziehe, ist midt zutreffend. Derartige Bezüge finden seit Fahren niht mehr statt, es wird vielmehr der gesammte Bedarf des preußischen Heeres an Konserven in den bt U her- gestellt. Die geringen noch im Bestande befindlichen Vorräthe an australishem Büchsenfleisch rühren durhweg aus früherer Zeit her und werden mit Ablauf dieses Jahres verbraucht sein.