1895 / 46 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 21 Feb 1895 18:00:01 GMT) scan diff

Jnnern, Staats-Minister Dr. von

Staatssekretär des Boetticher: *

Da ich leider dur eineanderweite dienstlihe Behinderung abgehalten werde, der folgenden Debatte anwohnen zu können, die ja vorauésihtlih sehr instruktiv für uns werden wird, so gestatten Sie mir {hon jeyt einige Bemerkungen zu dem vorliegenden Antrage. Das Ziel, welches der Antrag Hitze mittelbar verfolgt: dahin zu gelangen, daß dem Arbeiter der volle Genuß eines geordneten Familienlebens gesichert werde, ift ein soles, was jeder, der es mit den arbeitenden Klafsen gut meint, nur unterschreiben und unterstüßen kann. Die Regierung ift deshalb auch niht müßig gewesen, eine genauere Kenntniß über die thatsächlihen Zustände in der Arbeiterwelt zu erlangen, wie fie sich auf Grund der Vorschriften der Gewerbeordnung herausgebildet haben. Sie ist den Wünschen, die in dem Antrage des Herrn Abg. Dr. Hitze zum Ausdruck gebracht sind, bereits zuvorgekommen und zwar nit allein dadurch, daß die Instruktion, welhe den Gewerbeaufsichts- beamten ertheilt ist, die Forderung enthält, daß sie regelmäßig über die Arbeitszeit im allgemeinen und in den wichtigsten Industrie- zweigen über die Lage uyd die Dauer der Pausen, über die Durchführung besonderer Vorschriften über die Arbeitszeit und so weiter berichten sollen. Solche Berichte würden vielleiht nur ein sehr spo- radisches Ergebniß geliefert baben und nicht ausreichen, eine voll- ständige Kenntniß der Zustände in den industriellen Betrieben zu ge- winnen. Nein, meine Herren, wir haben auch im vergangenen Jahre im Wege eines Rundschreibens an die Bundesregierungen die Aufforderung ergehen lassen, die Gewerbeaufsihtsbeamten dahin anzuweisen, daß fie über die Materie, welche der Antrag Hitze behandelt, in dem Jahresbericht für das Jahr 1894. ih speziell äußern möchten. Und wenn ih den Fragebogen, welchen wir den Regierungen mitgetheilt haben, jeßt kundgebe, so werden die Herren Antragsteller daraus sehen, daß in der Hauptsache fast alles das, was sie im Wege einer besonderen Enquête festgestellt zu jehen wünschen, bereits dur diesen Fragebogen getroffen ift. Die Gewerbe- aufsihtsbeamten find angewiesen worden, für das Jahr 1894 über folgende Fragen zu berichten:

Welche Wahrnehmungen sind in Bezug auf die Durchführung und die Wirkungen der geseßlihen Beschränkung der Arbeitszeit erwachsener Arbeiterinnen 137 der Gewerbeordnung) gemacht

worden? Hat diese Beschränkung insbesondere zu Entlassungen von

Arbeiterinnen geführt? Hat fie auf die Löhne und die Arbeits- leistung der Arbeiterinnen einen Einfluß ausgeübt ?

Hat die Beschränkung der Arbeitszeit der Arbeiterinnen auf die Arbeitszeit und die Löbne der männlihen Arbeiter einen Einfluß ausgeübt und eventuell welchen ?

In welhem Umfang haben Arbeiterinnen über s\echzehn Jahre, welche ein Hauswesen zu besorgen haben, den Antrag ge- stellt, eine halbe Stunde vor der Mittagspause entlassen zu werden 137 Abs. 4)? Sind Fälle bekannt ge- worden, in welchen den Arbeiterinnen aus der Stellung des Antrags Nachtheile erwachsen sind, oder in welchen die Arbeiterinnen aus Besorgniß vor Nachtheilen die Stellung - des Antrags unter- lassen haben ?

Ich glaube, daß dieser Fragebogen so ziemlich alle Forderungen des Antrags Hitze, die sich auf die Verhältnisse der Arbeiterinnen beziehen, erschöpft. Nun hat zwar der Herr Vorredner am Schluß seiner Betrachtungen gemeint, es genüge nicht, allein die Gewerbeaufsichts- beamten nach diesen Dingen zu fragen, es müsse ein frischer, fröhliher Zug durch das ganze Volk gehen, welcher dahin führt, daß jeder, der zur Sache Auskunft zu geben vermag, sich auch meldet, seine Wahr- nehmungen darlegt und sein Urtheil über die etwaige Verbesserungs- bedürftigkeit unserer Geseßesbestimmungen kund thut.

Es ift mir indessen, meine Herren, doch recht zweifelhaft, ob wir dieses Ziel durch eine Spezialenquête erreichen, denn die Momente, die dabei in Betracht kommen, und die Interessen sind gar zu vielseitig. Jh glaube vielmehr, daß wir wobl thun werden, ehe wir eine \folche Enquête einleiten, abzuwarten, was aus dieser Berichterstattung der Gewerbeauffihtêbeamten herauëkommt. Es wird ja dann immer noch Zeit sein, wenn wir den Eindruck gewinnen, daß wir ein auêreihendes Material aus den Berichten der Gewerbe- aufficht2beamten niht empfangen haben, dazu überzugehen, auch noh - andere Stellen, also z¿ B. die Krankenkassen, die Krankentafsenärzte, die Arbeitgeber und Arbeitnehmer im Wege der Rede und Gegenrede über ihre Wahrnehmungen und über ihr Urtheil ¡zar Sade zu vernehmen. Vorläufig möchte ih glauben, daß wir, was die weiblichen Arbeiter angeht, wohl thun, zunächst abzuwarten, was bei dieser Enguête berauztommt.

Was nun das BVerbältniß der männlihen Arbeiter anlangt, auf welde die Frage 4 des vorliegenden Antrags \sich bezieht, die

i im wesentliden darauf binausläuft, au für den männ- lien Arbeiter eine Arbeitszeit herbeizuführen, die seiner Gesundheit schädlich ift, so ist dieses Ziel bereits. in § 120e ter Gewerbeordnung vorgezeihnet: eine Vorschrift, die dem Bundeërath die Befugniß giebt, in dieser Beziebung beschränkende Bestimmungen vorzusehen. Auf diesem Gebiet if indessen, wie er Herr Abgeordnete seinerseits au schon hervorgehoben hat, bereits durch die Arbeiten der Kommisfion für Arbeiterstatifstik ande gesehen. Diese Kommission is beschäftigt gewesen be- ichamngEmreise gegenwärtig noch beschäftigt mit der Untersuhung der Ärbeitzeit in Vädereien, Konditoreien und Müllereien, im Gast- und Handelsgewerbe, und es iff außerdem noch genommen, demnähst eine Enquête über die im Verkehrêgewerbe zu veranstalten. Wir dürfen tas diese Arbeiten zu einem Urtheil darüber be- werden, ob der Bundesrath Veranlassung hat, von

ter ihm im S 120 e gegebenen Befugniß Gebrauh zu maten.

Eine generelle Gaguête über alle Zweige der Industrie gleih- tig voni, wie es bie Herren Antragsteller in Ausficht mér, midt: id midt empfehlen. Jch glaube, es is viel beffer, srittweise vonugehem und nur znnähst diejenigen Ju- tustriegmecige ins Ange zu faffen, innerhalb deren wirklich rüdfidtlie ter Trberittzeit und- rüdfihtlich der Verhältnisse der Arbeïtzr ux Arbeiterinnen besondere Mißstände vorliegen. Eine allgemeine Grazie würte cine so umfassende werden, sie würde ein so weitshiditiges Material licsern, tab die Verarbeitung desselben swerlid in absdibarr Zeit mögli wäre. Ih halte es deshalb für besser, axf tem Wege vorzuidneiten, den wir einmal b.treten haben, intem wir cinzelne Gewerbe berauëgreifen

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und die Mißstände, die in denselben vorliegen, sie bleiben ja nicht unbekannt, sie sind uns ja in der Hauptsache wohl allen nicht un- bekannt —, untersuhen und nach Mitteln zur Abhilfe forschen.

Im üibrigen ist das Ziel, nah welchem die Herren Antragsteller

streben, au das, was die verbündeten Regierungen erstreben, und in-

sofern kann ih gegen die Tendenz des Antrags mi ja niht erklären.

Abg. Schall (d. kons.): Jh freue mi, die Versicherung ab- geben zu können, daß wir der denz des Antrages E athisch gegenüberstehen. Wir werden alle Bestrebungen unterstüßen, die darauf ausgehen, Frauen und Mädchen möglichs ihrem eigenen Gebiete , E Häusklichkeit, wiederzugeben. Freilich wird bei unserer sozialen Lage hier nur shrittweise vorgegangen werden können. In den ftaatlichen Werkstätten in pandau haben wir die Arbeiterinnen bei der Arbeit gesehen und haben uns über die dort getroffenen Einrichtungen gefreut.

der Landwirthschaft, die der Arbeiterinnen auch nit entbehren kann, können besonders bei d jehigen Depression derartige Bunte tungen nit getroffen, auch fo hoher Lohn nit gezahlt werden. W lauben aber, Sa das Material über die moralisch-sittlichen Ver- hältnisse der Arbeiterinnen weniger durch Enquêten als durh die Arbeit einzelner ernster Männer zu sammeln ist. Nah der Erklärung des Staatssekretärs glauben wir, nit für den Antrag stimmen zu follen, wenn uns diese Verhältnifse au fehr am Herzen liegen. Wir betonen- hierbei den christlichen Gesichtspunkt und untersheiden uns dadurch besonders von den Sozialdemokraten. Die sozialdemokratischen Sens haben diesen festen Boden nit unter sich. Wir wollen eintreten für die Gefund- heit und Moralität der Frauen und sie so der Familie erhalten, niht aber ihnen politishe Rechte geben, die nur zum Unfrieden aus\schlagen würden.

Abg. Moeller (nl.): Der Abg. Hitze erklärt fich mit der Ab- änderung der Gewerbeordnung nicht einverstanden. Er gehörte aber zu der Kommi! on, die die neuesten Aenderungen der Gewerbeordnung beshlofsen hat, und ih hatte gehofft, daß er nun für längere Zeit keine weiteren Forderungen ftellen werde. Die verheiratheten Frauen gehören auch unserer Ansicht nach ins Haus; aber diejenigen, welche in Fabriken arbeiten, sind zumeist durch besondere Verhältnisse dazu gezwungen. Nicht selten kommt es vor, daß solhe Frauen ihre Männer ernähren müssen. Eine zu greße Beschränkung der Arbeitszeit der männlichen Arbeiter wäre gleihbedeutend mit einem Monopol für gute Arbeiter. Jeder einsihtige Arbeitgeber wird, wenn möglich, selbst die Arbeitszeit verkürzen, doch kann auch dies nur \chrittweise gesehen. An der Hand des von dem Staatssekretär mit- getheilten Fragebogens wird so viel Material gesammelt werden, daß der Antrag Hitze dadurch {hon unnöthig wird.

Um 51/4 Uhr wird die Weiterberathung vertagt.

Entscheidungen des Reichsgerichts.

Die Fälschung eines mit der angeblichen Unterschrist des P oft- boten versehenen Vermerks auf einem anscheinend unbeftellbaren Briefe: „Adressat verstorben“ oder die Auna us anderen, die Unerfüllbarkeit des der Post ertheilten Bestellungsauftrags be- \cheinigenden Vermerks des Postboten is, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, 11. Straffenats, vom 2. Oktober 1894, ‘als Urkunden- fälshung zu bestrafen. „Jn dem fäls{lich angefertigten Vermerk „Adressat verstorben. M. Postbote“, mit welchem der Angeklagte nah der Feststellung der Vorinstanz das an ibn adressierte und mittels der Post in E Hände gelangte S{hreiben der Viehversicherungsgesell- schaft zu K. vom 3. Juli 1889 behufs Zurücksendung an den Absender zur Post gegeben hat, konnte eine beweiserheblihe Privat- urkunde im Sinne des § 267 Str.-G.-B. ohne Rechtsirrthum gefunden werden. Das Merkmal der Beweiserheblichkeit der Urkunde ist dann gegeben, wenn die Urkunde im Fall ihrer Echtheit dur ihren Inhalt, sei es allein oder in Verbindung mit anderen Um- ständen, geeignet sein würde, für ein Reht oder Rechtsverhältniß Beweis zu erbringen. Diese Vorausseßung trifft im vorliegenden Fall für das Rechtsverhältniß zwishen dem Absender und der Post zu, da die im: § 39 der Postordnung für das Deutsche Reich vom 8. März 1879 unter Ill vorgeschriebene Angabe des Grundes der Zurücksendung auf dem Brief oder der Begleitadresse ihrer Natur nach nit dem inneren Verkehr zwischen der Postbehôrde und dem

ostboten dient, sondern nah § 40 I das. mit der Sendung an den bsender zurückgelangt und diesem die Unerfüllbarkeit des der Post er- theilten Bestellungsauftrages bescheinigt.“ (27. 41/94.)

Die Verarbeitung der vom Ehemann gestohlenen Stoffe seitens der Ebefrau zur Erleichterung der Verwen- dung und des Verbrauchs derselben is, nach einem Urtbeil des Neich8gerihts, 11. Strafsenats, vom 5. Oktober 1894, nur dann als Ag Ley aus § 257 des Uses zu bestrafen, wenn die Ghefrau bei dieser Verarbeitung auch bezweckt hat, die Wieder- erlangung der gestohlenen Stoffe dem Eigenthümer zu erschweren. Frau C. hatte Stoffe, welhe ihr Ehemann aus dem Eisenbahn- paéwager entwendet und nah Hause gebracht batte, wissend, daß die- elben gestohlen waren, für ihren Ehemann, für fich selb und für ibr Kind verarbeitet. Frau C. wurde wegen Begünstigung ver- urtheilt. Auf die Revifion der Frau C. hob das Reich8gericht das erste Urtheil auf, indem es begründend ausführte: „Nicht jede der Erhaltung oder Verwerthung der gestohlenen Sache und damit der Ausnuzung der Strafthat dienende Handlung unterliegt dem Ge- seße, sondern nur eine solhe, welche geeignet und dazu bestimmt ist, den Thäter dagegen zu \chüßen, daß ihm die unrechtmäßigen Vor- theile aus der That wieder entzogen werden. Die Thätigkeit der Angeklagten ist aber vom Vorderrichter ledigli dahin charakterisiert, daß die R durch die Verarbeitung die Verwendung der- selben ihrem Chemann erleichtert habe, und eine derartige „Er- leihterung“ fällt mit der vom Geseß erforderten „Sicherung“ in objektiver und subjektiver Beziehung nicht nothwendig zusammen. Eine Verarbeitung gestohlener Sachen kann allerdings auch zu dem Le und mit der Wirkung gelegen: daß die Wiedererlangung dem

igenthümer ershwert und das Behaltenkönnen auf seiten des Diebes I s allein im vorliegenden Fall ist \folches nicht festgestellt.“

Entscheidungen des Ober-Verwaltungsgerichts.

Nach § 1 Nr. 4 des Einkommensteuergesetzes vom 24. Juni 1891 ind einkommensteuerpflihtig Aktiengesellshaften, Berggewerk- haften x. In Bezug auf diese Bestimmung hat das Ober-Ver- waltungsgericht, V. Senat, 1. Kammer, durch Entscheidung vom 9. Juni 1894 ausgesprohen: Nur Berggewerkshaften als sol e sind steuerpflihtia, nicht aber ähnlihe oder verwandte Bil- dungen; fo ist die Ausbeutung der Soolquellen in der Provinz

annover kein Bergbau, und Gesellschaften zum Betrieb von inen in Hannover sind deshalb nicht einkommensteuerpflichtige Berggewerkscha Nur für ‘die im §1 Nr. 4- Ein- kommensteuerge]eßes aufgeführten Personenvereinigungen hat die Steuerpfliht ausgesprohen werden follen und ist fie ausgesprochen, daher eine Ausdehnung der Steuerpfliht auf andere, wenngleih verwandte oder ähnlihe, Gesellschaften im Wege der Analogie oder unter Berufung auf die vermeintliche Absicht des Geseßgebers unbedingt auégeschlofsen. ngt also die Besteuerung der Saline [lediglih davon ab, 1e unter die im Gesey speziell aufgezählten Gesell- shasten zu en ist, so kann nur fraglih sein, ob sie den „Berg- gewerkshaften* zuzurechnen ist. Ob eine Gesellscha als „Berg-

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entzogen.

einer Berggewerkschaft ist, daß sie Bergbau im auf Grund eines vorhandenen sogenannten

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L See: können allerdings dahin führen, daß des Gegenstandes wegen eine Personenvereinigung in dem einen Rechtsgebiet keine Berggewerk, schaft sein kann, während sie in einem anderen Rechtsgebiet un lih als solche aufzufassen 1. Nach der Verordnung, betreffend die Einführung des allgemeinen Bérggesetzes in das Gebiet des bormaligen Königreichs Hannover, vom 8. Mai 1367, Art. T1, ist die Ausbeutun von E oolauellen dem Verfügungsrehte des Grundeigenthümers nj Daraus folgt, E in der Provinz Hannover Gesellschaften welche die Ausnugun von Soolquellen bezwecken, als Berggewerk; schaften neueren Rechts niht errihtet werden und niht bestehen können. Somit kann die Beshwerde führende Saline keine Bera, gewerkshaft neueren Rechts sein. Aber auch in dem Zeitpunkte, welchem das allgemeine Berggeseß in Hannover eingeführt wurde, war sie keine Berggewerkschaft. .. .* (V. A. 285/93.)

genthums

Höhe der Schneedecke in Zentimetern am Montag, den 18. Februar 1895, um 7 Uhr Morgens.

Mitgetheilt vom Königlich preußishen Meteorologishen Institut, (Die Stationen sind nah Flußgebieten geordnet.)

Oestlihe Küstenflüsse. Memel (Dange) 29, Tilsit (Memel) 33, Insterburg (Pregel) 35, Heilsberg (Pregel) 21, Königsberg t. Pr. (Pregel) 24.

Weich]el.

Groß - Blandau (Bobr, Narew) 20, Czerwonken (Bobr, Narew) 45, Marggrabowa (Bobr, Narew) 32, Klaufsen (Pifsa) —, Neidenburg (Wkra) 26, Osterode (Drewenz) 14, Altstadt (Drewenz) 5, Thorn 10, Koniß (Brahe) 40, Bromberg (Brahe) 15, Berent (Ferse) 25, Marienburg (Nogat) 22.

Kleine Flüsse zwishen Weichsel und Oder. Lauenburg i. P. (Leba) 26, Köslin (Mühlenbach) 35, Schivelbein (Rega) 20. S er.

Leobshüß (Zinna) 37, Ratibor 30, Beuthen (Klodniß) 41, Oppeln 30, Habelschwerdt (Glater Neisse) 50, Brand (Glaßter Neiffe) 105, Reinerz ph Neisse) 85, ras hg u Neisse) 39, F edland (Glayzer

eisse) —, Weigelsdorf (Glaßer Neisse) 54, Rosenberg (Stober) 35, Breslau 22, iegnip (Kaßbach) 22, Frauftadt (Landgraben) 30, Grünberg 26, Krummhübel (Bober) 43, Wang (Ee) 101, Eich- berg (Bober) —, Schreiberbau (Bober) 55, Warmbrunn (Bober) 25, Bunzlau (Bober) 42, Görliß (Lausißer Neiffe) 26, Frankfurt 22, Oftrowo (Warthe) 8, Posen (Warthe) 7, Tremessen (Warthe) —, Samter (Warthe) 11, Paprotsch (Warthe) 18, Neustettin (Warthe) 26, Deutsh-Krone (Warthe) 28, Landsberg (Warthe) 8, Stettin 13, Pammin (Ihna) 21, Prenzlau (Uecker) 26, Demmin (Peene) 37.

Kleine Flüsse zwishen Oder und Elbe. ,

Putbus 37, Rostock (Warnow) 33, Kirchdorf auf Poel 32, Sege- berg (Trave) 22, Lübeck (Trave) 19, Eutin (Schwentine) 29, Schleswi (Schlei) 16, Flensburg 22, Gramm (Fladsau) 17, Westerland s Sylt 7, Wyk auf Föhr 7, Husum 17, Meldorf 16.

Elbe.

Torgau 35, Dessau (Mulde) 12, Rudolstadt (Saale) —, Jena

ame) 32, Stadtilm (Saale) 39, Dingelstääßt (Saale) 40, rfurt (Saale) 34, Sondershausen (Saale) 37, Nordhausen Saale) 26, Halle (Saale) 24, Klostermansfeld (Saale) 46,

ernburg (Saale) 32, Quedlinburg (Saale) —, Harzgerode (Saale) —, Magdeburg 22, Neustreliß (Havel) 23, Kottbus (Havel) 20, Dahme (aven) —, Berlin (Havel) 18, Blankenburg bei Berlin (Havel) 19,

pandau (Havel) —, Heinersdorf, Kr. Teltow (Havel) —, Potsdam (Davet) 27, Brandenburg (Havel) 19, Kyritz (Havel) 35, Gardelegen (Aland) 30, Jeete (Aland) 31, Waren (Elde) 35, Marnit (Elde) 29, Schwerin (Elde) 38, Uelzen (Ilmenau) 24, Lüneburg (Ilmenau) 24, Neumünster (Stör) 14, Bremervörde (Oste) 18.

Weser.

Meiningen (Werra) 43, Liebenstein (Werra) —, Fulda (Fulda) 40, Schwarzenborn (Fulda) 49, Cassel (Fulda) 22, Uslar (Werre) 24, Herford (Werre) 28, Scharfenstein (Aller) 102, Ilsenburg (Aller) 54, Braunschweig (Aller) 25, Celle (Aller) 19, Göttingen (Aller) 22, Herzberg (Aüer) 28, Klausthal (Aller) 103, Seesen (Aller) 42, Hannover (Aller) 16, Bremen 18, Oldenburg (Hunte) 6, Elsfleth 21.

Kleine Flüsse zwischen Weser und Ems.

Jever 12.

Ems.

Gütersloh (Dalke) 14, Münster i. W. 14, Lingen 2, Osnabrück (Haase) 0, Löningen (Haase) 5, Aurih 17, Emden 14. Rhein. Darmstadt 23, Coburg (Main) 35, Frankenheim (Main) 76, rankfurt (Main) 15, Wiesbaden —, Geisenheim 12, Birkenfeld Nahe) 36, Schweinsberg (Lahn) 17, Rauschenberg as 18, Mar- urg (Lahn) 16, Weilburg (Lahn) 18, Schneifel-Forsthaus (Mosel) 60, Bitburg (Mosel) 27, von der Heydt-Grube (Mosel) 22, Trier Mosel) 12, Neuwied 16, Siegen (Sieg) —, Hachenburg (Sieg) 31, öln 8, Krefeld 6, Arnsberg Rubr) 26, Brilon (Ruhr) 32, Lüdenscheid (Ruhr) 39, Alt - Astenberg (Ruhr) 89, Mülheim (Ruhr) 11, Kleve 7, Ellewiek (Yfsel) —, Aachen (Maas) 25.

Der Höhe von 1 ecm Schneedecke entsprachen: am 4 Februar 1895 in Czerwonken | 1.7 mm Shmelz-

«„ Marggrabowa wasser. 17. Neidenburg E: Altftadt 15. Schivelbein 18. Leobshüß 17, Wang T7: - Ostrowo 15. Samter Rudolstadt 16. Nordhausen 17, 15.

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E A Verwaltung in Staaten“,

1 des M inlsierial Bats T oie pésammte en n Preu en ubgegefen im Burcon des Ministeriums des ern, vom 31. uar, nhalt: 1. Allgem Herwaltungssachen. Zirkular, betr. die Verabfolgung von Formularen an die mit Dienstaufwands - Entschädigungen ausgestatteten einzeln stehenden Beamten. |— Zirkular, betr. die Besetzung der Subaltern- und Unterbeamtenstellen in der Verwaltung der Kommunal-Verbände mit Militäranwärtern, Allerhöchste Ordre, betr. die Beseßung der Stellen von Schußmännern der Koligtiden Polizeiverwaltungen. irfular, betr. die Einführung der Allgemeinen Vertragsbedin 3 die Ausführung von Leistungen und Lieferungen im Bereidle er Verwaltung des Innern. Verfügung, betr. die Uebernahme einer henstelle seitens Seiner Majestät des Königs. II. Organisations- Dien, Bebörden und Beamte. Zirkular, betr. das dienstliche Verhältniß der Vorsitzenden der Einkommensteuer-Veranlagungs- 2c. Kommissionen zu den ihnen nachgeordneten Behörden und Beamten. II1. Kirchliche Angelegenheiten. Verfügung, betr. das Verbot von Lotterien zu Kirchenbauten. IV. Verwaltung der Kommunen, Korporationen und Institute. Zirkular, betr. die Uebertragung der Zustimmungs- Erflärung zur Genchmigung von Gemeindebeshlüssen auf die Ober- und Regierungs-Präfidenten. Se denselben Gegenstand betreffend. Verfügung, betr. die Festseßung von Gebühren für die Genehmigung und Beaufsichtigung von Neubauten. Verfügung, betr. die Vereinigung einer mit Schulzen: Dienstland oder anderem

| Grundbesiß ausgestatteten Gemeinde mit cinem Gutsbezirk.

Ÿ. E Dg A. Im Allgemeinen. Zirkular, betr. die Beschleunigung aller Strafsachen, insbesondere der Haft- und Preß- sahen. Birkular, betr. die Auslegung der Anwendung des & 3 des Freizügigkeitsgeseßes. B. Gewerbe - Polizei. Ver- fügung, betr. den Gewerbebetrieb der Tingel-Tangel. C. Jagd- und Feldpolizei. Verfügung, betr. die Ausstellung und Gültig- feitédauer von S Tinen, D. Gefängnißwesen, Straf- und Besserungs - Anstalten. Verfügung, betr. die Kosten der ersten Ausstattung und der Einlieferung landarmer Zwangs- zôglinge. Zirkular, betr. die Verwendung von Strafgefangenen zu landwirth{chajtliden Meliorationen. Zirkular, betr. den Betrieb der Land- und Viehwirthschaft bei den Strafanstalten. E. Paß- und Fremdenpolizei. Zirkular, betr. den Durhtranéport Ausgewiesener dur die deutschen Bundesstaaten und Elsaß-Lothringen. F. Presse and Buchhandel. Zirkular, betr. die Empfehlung des Buches „die Versorgung der Hinterbliebenen von Angehörigen des Reichsheeres“. VI. Militär- und Marine-Angelegenheiten. Verfügung, betr. die Auslegung des § 4 des Pferde-Aushebungs-Reglements.

Statistik und Volkswirthschafxr.

Roheisenproduktion des Deutschen Reichs.

Nach den ftatistishen Ermittlun des Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustrieller belief sich die Rohbeisen- produktion des Deutschen Reichs (ein{chl. Luxemburgs) im Monat Januar 1895 auf 489 575 t; darunter Puddelroheisen und Spiegel- cisen 153 950 t, Bessemerroheisen 33 166 t, Chomasroheisen 226 649 t, Gießereiroheisen 75 819 t. Die Produktion im Januar 1894 betrug 4% 418 t, im Dezember 1894 498 233 t.

XX. Generalversammlung der Vereinigung der Steuer- und Mi rtbfGatezctormer.

In der gestrigen ¿weiten und lebten Sizung referierte Regierungs- Rath Cvert (Berlin) zunächst über „die Thätigkeit der Vereinigung der Steuer- und Wirthschaftöreformer und des Kongresses deutscher Undwirthe von 1874 bis 1894.“

Den folgenden Gegenstand bildete das Thema: „Deutschlands handelspolitische Beziehungen zu Amerika.“ Der Referent, Privat- dozent Dr. Nuhland (Zürich) befürwortete folgende Resolution:

„Die XX. Generalversammlung der Vereinigung der Steuer- und Virthshafts-Reformer erklärt: 1) Der Handelsvertrag Nord- Amerikas nit Preußen vom Jahre 1828 fowie die Verträge der Nordamerika- n\hen Union mit einigen anderen deutshen Staaten, welche seitens & Deutschen NReihs zur Zeit “als Grundlage der gegen- fitigen Handelsbeziehungen angenommen werden, sind für das Deutsche Reich als bindend niht anzusehen. Bei der künftigen Re- elung der Handelsbeziehungen zu Nord-Amerika sind die deutschen nteressen wirksamer zu wahren, als dies seit 1891 geschehen ist. IL. Die Einigung aller produktiven Interessen der Kulturvölker gegen das internationale Großkapital is bei großen volkswirthschaftlichen Maßnahmen niemals außer Lcht zu lassen.“

_ Nach dem Korreferat des Grafen von Kanit (Podangen) und einer sich anschließenden kurzen Debatte wurde die Resolution ein- stimmig angenommen, :

In den Aus\{huß wurden gewählt: Landrath Freiherr von Man- teuffel (Krossen), Sreiherr von Hammerstein (Berlin), Major Endell (Kieckerz), Graf von Mirbach (Sorquitten), Kammerherr Graf von Kanitz (Podangen), Landrath Graf von Klinckowström (Korcklack), Kammerherr bon Oldenburg (JIanuschen), Kammerherr von Jagow (Kalberwish), Haupt-Ritterschafts-Direktor von Kröcher (Dinzelberg) und Kammer- herr reiherr von Thielemann (Jakobsdorff).

it einem dreifahen Hoh auf Seine Majestät den Kaiser wurde alédann die Generalversammlung geschlossen.

Koblen- und Salzgewinnung im Halleschen Ober-Bergamtsbezirk.

_Im legten Vierteljahr des Jahres 1894 war im Ober-Bergamts- bezirk Halle 1 Steinkohlenbergwerk in Betrieb (1893 2), ae mittlere Belegschaft sich auf 42 (1893 49) Arbeiter belief; unter diesen befanden sih 26 (1893 33) eigentlide Bergarbeiter. Die Förderun belief si mit Einschluß des Bestandes von 606 (1893 1627) t au 2736 (1893 2424) t; der san belief si ohne den eigenen Bedarf auf 2139 (1893 2552) t im Werthe von 18865 (1893 22 475) M, d. i. für 1 t 8,82 (1893 8,81) # Braunkohlenberg- werke standen 277 (1893 290) im Betrieb; ihre mittlere Belegschaft belief sich auf 24333 (1893 25 140) Arbeiter, bon welden 17031 (1893 17 769) ee Bergarbeiter waren, Die Förderung betrug, mit ins{luß eines Be- standes von 348 527 (1893 317 501) t, 4 904251 (1893 4 664 815) t; der Absay belief sich ohne den eigenen Bedarf auf 3 742146 (1893 3533 289) t im Werthe von 8977 247 (1893 8956 733) 4, d. l, für 1 t 2,40 (1893 253) A Steinsalzbergwerke standen 5 (1893 5) in Betrieb; ihre mittlere Belegschaft S (1893 709) Mann, von welchen 370 (1893 469) eigentlihe Berg- ptbeiter waren. Die Förderung belief fih mit Einschluß des Be- gandes von 1994 t 668 kg (1893 2971 t 790 kg) auf 62046 t ba if (1893 68 727 t 496 kg); der Absay einschl. der Deputate fu ih auf 42677 t 764 kg (1893 56164 t 459 kg); zur Be- gggung anderer Produkte eins{chl. Einmaß wurden verwandt 17 156 t auf kg (1893 10 262 t 200 kg). Die Kalisalz- Förderung wurde (18 7 (1893 6) Werken betrieben, die eine mittlere Bele schaft von 3548 s 93 3360) Mann hatten; unter diesen waren 2822 (1893 2558) gfeutlihe Bergarbeiter. Die Förderung betrug mit Einschluß des Jeg tandes von 6431 t 447 kg (1893 6235 t 476 kg) 280225 t vas kg (1893 254 815 t 32 kg); der Absay einshließlich der De- B ate berechnet sich auf 273 616 t (1893 249 927 t 843 kg); zur 70 he anderer Ele einschließlich Ginmaß wurden 22 t 6 (1888 1893 18 & 633 kg) verbraucht. Siedesalz wurde auf 1893 9 6) Werken erzeugt, die eine mittlere Belegschaft von 680 lis 676) Mann hatten; unter diesen waren 253 (1893 242) eigent- dl Bergarbeiter. (s wurde gewonnen an Speisesalz mit Ein-

eines Bestandes von 5586 t 114 kg (1893 5972 t 703 kg)

982 kg (1893 2

35519 t 363 kg (1893 33 247 t 846 kg); der Absatz einschließli der Deputate beliet f S 25 901 t 1898 25708 t Tod E Be- reitung anderer odukte eins{ließliG Ein wurden 2529 & t 477 kg) verbraucht. An Vieh- und Ge- werbesalz mit Einshluß eines Bestandes von 112 t 132 kg (1893 Tro de Ana ana ct Le Bevatat: Ltt 0 a Lu! 1

; der Absatz einschlie eputate beli au t 332 kg (1893 2707 t 590 kg). e

-

Zur Arbeiterbewegung.

Aus Solingen theilt der „Vorwärts“ mit, daß der Ausstand der dortigen Federmesserreider nunmehr endgültig aufgehoben sei. Die Fabrikanten, die dem Fabrikantenverein angehören, haben die Forderungen der Reider bewilligt (vgl. Nr. 4 u. flgde. d. Bl.). Hier in Berlin verhandelte eine Versammlung der Musik- instrumentenarbeiter am Montag u. a. wieder über den Aus- stand in der Pianofabrik von Görs u. Kallmänn. Es wurde mitgetheilt, daß der Ausftand unverändert fortdauert. Von den Ausftändigen sind nur noch 27 ohne Arbeit; der größere Theil ist inzwishen anderweitig untergebraht worden. Ein Antrag, mit der Aufhebung des Ausstandes so lange zu warten, bis die Kom-

“mission einen Vorschlag hierüber mache, wurde angenommen.

Aus Soignies wird der „Köln. Ztg.“ berihtet: Die Stein- brecher von Ecouissines, As Lessines und Soignies, mehrere Tausend an der Zahl, haben für den 1. März den allgemeinen A us- stand beschlossen, falls die .Steinbruchbesizer si weigern, die ver- langten neuen Lohnsäße anzunehmen.

Handel und Gewerbe.

Nach einem in der spanishen „Gaceta“ publizierten, am 11. d. M. in Kraft getretenen Geseß ist der spanische Einfuhrzoll für Weizen um 250 Peseta pro 100 kg erhöht worden, sodaß der Zoll dafür nunmehr statt 8 Peseta 1050 Peseta beträgt. Ferner ist für Weizenmehl ein Zuschlag von 4 Peseta 12 Cen- times und für Kleie ein solher von 2 Peseta eingeführt worden. Weizenmehl is daher statt mit 13,20 Peseta nunmehr -mit 17,32 Peseta zu verzollen, und für Kleie, die bisher nah dem Maximaltarif einem Zoll von 1,30 und na dem Minimaltarif einem solchen von 1,00 Peseta unterlag, beträgt der Zoll jeßt 3,380 bezw. 3,00 Peseta.

Der neue Zollsaz ist zunächst bis zum 31. Dezember d. J. zu erheben, es kann jedoch, falls an diesem Tage die Cortes nicht schon seit einem Monat versammelt sein sollten, der an- gegebene Zeitraum durch Königliches Dekret bis vier Wochen nah erfolgter Wiederaufnahme der parlamentarishen Ver- handlungen verlängert werden.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 20. d. M. gestellt 11 605, niht rechtzeitig gestellt 397 Wagen.

In Oberschlesien sind am 19. d. M. gestellt 4420, nicht reht- zeitig gestellt keine Wagen.

Zwangs-Versteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgeriht T Berlin standen am 20. Februar die nachbezeihneten Grundstü zur Versteigerung : Kochstraße 27 und Markgrafenstraße 19, der Deutschen Kapital- und Sparbank zu Berlin gehörig; Fläche 9,80 a; Nuztungswerth 45 420 4; Mindestgebot 668 000 ; für das Meist-

ebot von 775000 # wurde der Rittergutsbesißer Hans von

esternhagen, Französischestraße 11/12, Ersteher. Elßholz- straße 13, der Gesellshaft fürBauunternehmungen, Gesell- schaft mit beshränkter Haftung gehörig; Fläche 8,13 a; für das Meistgebot von 160 000 46 wurde der Kaufmann Gustav Glinicke zu Berlin Ersteher. Bei dem am 16. d. M. versteigerten Grund- stück Französischestr. 50, dem Kaufmann F. L. C. H. Beyerlein ehôrig, wurden 26 000 M über die Hypothekenbelastung geboten, {oda dem Subhastaten nah Abzug der restierenden Zinsen und der Kosten etwa 20000 A im Kaufgelderbelegungstermin ausgehändigt werden müssen.

Beim Königlihen Amtsgericht 11 Berlin standen zur Versteigerung: Grundstück zu Tempelhof, Ringbahnstr. 59 belegen, dem Bautechniker Chr. Herzig gehörig; Fläche 11,65 a; für das Meistgebot von 157 050 A wurde die Ehefrau des Subhastaten Ersteherin. Grundstück zu Deutsch-Wilmersdorf, Pfalz- burgerstraße belegen, dem Tischlermeister Nichar d Kuhne gehörig; für das Meistgebot von 171 300 4 wurde der - Restaurateur Carl Hesse zu Deutsch - Wilmersdorf, Uhlandstr. 44, Ersteher.

Das Kuratorium der Preußischen Hypotheken-Aktien- bank hat auf Antrag der Direktion beschlossen, die ordentliche Generalversammlung auf den 18. März d. J. einzuberufen und dieser die Vertheilung einer Dividende von %/ vorzuschlagen.

Die heutige Generalversammlung der Berliner Hagel- Assekuranz-Gesellshaft von 1832 genchmigte die 63. Jahres- rechnung nebst Bilanz und ertheilte dem Aufsichtsrath und Vorftand die Man Me das vorige Jahr. i

Das Bankgeschäft der Firma J. Simon Ww. u. Söhne in Königsberg i. Pr. ist in eine Aktiengesellschaft unter der Firma O st- deutshe Bank, Aktiengesellshaft, vormals J. Simon Ww. u. Söhne, umgewandelt worden. Das Aktienkapital beträgt 74 Millionen Mark und i} vollgezahlt. Zum Vorstand der Gesellshaft wude Reichsbank - Vorsteher Richard Kraschußki als Direktor und Eugen Simon als stellvertretender Direktor gewählt.

Nach dem Geschäftsberiht der Oberlausißer Bank für das Jahr 1894 sollen von dem Gewinn von 191 873 M. 9434 4 für den Reservefonds, 9434 A für den Aufsichtsrath und 9434 Æ für Direktoren und Beamte, sowie 162000 4 als 6 9/9 Dividende auf 2 700 000 M Aktienkapital verwendet und 1569 4 auf das neue Jahr vorgetragen werden. | ;

Einer Meldung der „Nhein.-Westf. Ztg.“ jusotge hat die gestrige Ner Dee Gewerkeversammlung der Zehe Ewald bei Rees die Herstellung einer neuen Schachtanlage beschlossen. Der

orstand wurde zur Kündigung der alten Anleihe und zur Aufnahme einer neuen 49/0 Anleihe bis zum Betrage von 24 Millionen Mark ermächtigt. i

Der Aufsichtsrath der Bank für Handel und Industrie Celcgulildter ank) hat, wie gestern bereits mitgetheilt wurde, be- lossen, der Generalversammlung die A einer Dividende von 7% für das abgelaufene Geschäftsjahr vorzushlagen. Die Bank erzielte einen Reingewinn von 6305959 Æ, gegenüber 4 505 155 é. im Jahre 1893. Das Gewinn- und Verlust-Konto für 1894 ergiebt folgende Ziffern (die entsprehenden Ziffern des Vorjahres sind in Klammern beigefügt): 1) Gewinn aus Effekten*) 1 060 398 4 (14040); 2) Gewinn aus industriellen Ses, 49079 \ (145619); 3) Gewinn aus Finanzoperationen 1378376 M (528 206); 4) Vereinnahmte Zinsen 4644 695 4 (4 868 815); 5) Provisionen 1 049 136 4 (969 573); 6) Erträgnisse der Kommanditen über 40/9 Zinsen 338 552 4 (239 314); 7) Gewinn an Valuten 117 764 M (60 642); 8) Geschäftsunkosten inkl. Steuern, ezahlte Provisionen und Gratifikationen an die Beamten 1224 646 M (1 249 150); 9) Verausgabte Zinsen 1060397 M (1 044 307); 10) "Alis rin auf obilien und Immobilien 100 000 M (103525); 11) Gewinn-Vortrag auf 1895 47713 AM (44348). Die Bilanz wird folgende Ziffern ergeben: 1. Passiva: Aktien- kapital 80 000000 X (80 000 000); Reserven inkl. Spezial- Reserve für Kommanditen und für diverse Risiken 17 611 169

*) Ueber die 4 9/0 Buchzinsen hinaus,

(17 620 169); Delkredere-Konto 1 und Il 820987 A (819 152); Tratten 34 231 331 M (22 323 159); Avale 4 332 715 4 (4 638 266). Konto- korrent-Kreditoren : a. tägli fällige Verbindlichkeiten 30 187 252 4 (25 341 369), b. Verbindlichkeiten mit längeren Terminen 27419725 M 10 598 185), zufammen 57 606 978 4 (35 939 555), noch nit ab- ösbare Hypot auf das Berliner Bankgrundstück 435 009 M (435 000). II. Aktiva. Disponible Fonds 73 558 967 4 (60 381 263) nämlich: Wechsel 24 795 714 (17609 312), Kafsa inkl. Koupons 91113600 A (12488383), Nostri - Guthaben 9194855 M (6 216 281), Reports und Lombards 30457 037 A (24 067 276), Bôörsengängige Effekten 22042 147 M (8 645 700), Debitoren ins- gesammt 70 689 339 Æ (59 020 693). Hiervon bedeckte Kredite inkl. Guthaben aus Konsortialgeshäften 62964775 A (48 138 S theilweis bedeckte Kredite 5 351 432 M (7031 852) [hiervon ni bedeckt 1 669 000 A (1 650 000)), unbedeckte Kredite 2373 131 M (3 850 169), Aktienbetheiligungen bei industriellen Unternehmungen 8595 422 M (1 050 270), Laufende Operationen (eins{ließlich Bethei- ligung bei 2 Terraingeshäften im Betrage von etwa 1 463 000 19 326 012 M (21 657 429), Kommanditen 8 477 528 M (9 034 681), Mobilien und Immobilien abzüglich Amortisation 6411704 M (6 507 951). -

Die Einnabmen der Königlih württembergischen Staatseisenbahnen betrugen im Januar d. J. 2244231 (— 126 209) A und vom 1. April 1894 bis Ende Januar 1895 31 651 925 (+ 539337) M - 5

Der Aufsichtsrath der Braunschweigischen Kohlen- werke hat nah Vorlegung der Bilanz und der Gewinn-Abrehnung für das am 31. Dezember 1894 abgelaufene Geschäftsjahr beslonen, der auf den 16. März d. J. einzuberufenden Generalversammlung eine Dividende von 5 %/% auf die Stammprioritäten und von 4 9/0. auf die Stammaktien (wie im Vorjahr) in Vorschlag zu bringen.

Magdeburg, 20. Februar. (W. T. B.) Zuckerberit. Kornzucker exkl., von 92 9% —, neue 9,80—9,90. Kornzucker exkl, 88 9/9 Rendement 9,10—9,25, neue 9,25—-9,35. Nachprodukte erxfl., 75 9/0 MRendem. 6,25—6,85. Ruhig. Brotraffinade 1 21,50. Brot- raffinade 11 21,25. Gem. Raffinade mit Faß 21,00—21,75. Gem. Melis T mit Faß 20,75. Ruhig. Robzucker 1. Produkt Transito f. a. B. Hamburg pr. Februar 9,124 Gd. u. Br., px. März 9/10 Gd, 9175 Br, pr. April 9,15 Gd, 9,174 Br, pr. Mai 9,223 Gd., 9,274 Br. Ruhig.

Leipzig, 20. Februar. (W. T. B.) Kammzug-Termin- handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Februar 2,90 4, pr. März 2,927 #4, pr. April 2,927 4, pr. Mai 2,923 4, pr. Juri 2,95 Æ, pr. Juli 2,977 4, pr. August 3,00 4, pr. September 3,023 #4, pr. Oktober 3,023 4, pr. November 3,025 4, pr. Dezember 3,05 Æ, pr. Januar 3,05. Umsay 35 000 kg.

Mannheim, 20. Februar. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen pr. März 13,85, pr. Mai 13,70, pr. Juli 13,70. Roggen pr. März 11,30, pr. Mai 11,40, pr. Juli 11,50. Hafer pr. März 12,00, Pt. Mat 12/20, pr. Juli 12,30. Mais hr: ärz 11,35, pr. Mai

11/30) Pr QUUt 11/35.

Bremen, 20. Februar. (W. T. B.) (Börsen-S{hlußbericht.) Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum-Börse.) Ruhig. Loko 5,50 bez. Baumwolle. Stetig. Upland middl. loko 283 §4. Schmalz. Nuhig. Wilcox 36 &§, Armour shield 354 4, Cudahy 36} A, Fairbanks 294 K. S peck. Ruhig. Short clear middling loko 31, Januar - Februar Abladung 31. Wolle. Umsaß: 45 Ballen.

Hamburg, 20. Februar. (W. T. B.) Kaffee (Nahmittagé- beriht.) Good average Santos pr. März 79, pr. Mai 78, pr. Sep- tember 77, pr. Dezember 74. Ruhig. Zuckermarkt (Schlußbericht.) Rüben-Rohzucker 1. Produtt- Basis 88 9/9 Rende- ment neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. Februar 9,173, pr. März 9,10, pr. Mai 9,20, pr. August 9,45. Ruhig.

Pest, 20. Februar. (W. T. B.) L E Weizen matt, pr. Four 6,93 Gd., 654 Br., pr. Herbst 6,93 Gd... 6,94 Br. Noggen pr. Frühjahr 5,45 Gd., 5,46 Br. Hafer pr. Früh- jahr 6,05 Gd., 6,06 Br. Mais pr. Mai-Juni 6,21 Gd., 6,22 Br. Kohlraps pr. August-September 10,50 Gd., 10,55 Br.

London, 20. Februar. (W. T. B.) 9606 Javazucker loko 11F ruhig, Rüben-Rohzucker loko 93 ruhig. Chile-Kupfer 39%/16, pr. “3 Monat 3915/16.

Stk. Petersburg, 20, Februar. (W. T. B) Nah den „Birshewija Wiedomosti“ s\oll die Aufhebung des Freihafen- zustandes an der Küste des Pacific-Meeres von Wladiwostok bis: Uden eine fest beshlossene Sache sein; etwas Anderes sei es mit der Küste des Ochopkischen Meeres, wo die Einführung eines Zolles auf Ziegelthee niht opportun erscheine.

Amsterda m, 20. Februar. (W. T. B.) good ordinary 54. Bancazinn 362.

Die Gesammteinnahmen der Niederländish-Südafri- kanishen Eisenbahn-Gesellshaft an Frachten, Zöllen und Steinkohlen betrugen im Januar 1895 (prov.) 1026 000 Fl., gegen Januar 1894 (prov.) 685 488 Fl., mithin 1895 mehr 340512 Fl.

Washington, 20. Februar. (W. T. B.) Wegen der starken Londoner Zeichnungen auf die neue Anleihe soll nur ein fleiner Theil den Vereinigten Staaten zufallen, da das Syndikat vorziehbt, über den größeren Theil der Anleihe im Auslahd zu verfügen, und zwar geschieht dies im Interesse der Goldreserve des Schaßamts, welche auf der erforderlihen Höhe zu erhalten das Syndikat si ver- pfli E 23 Millionen Dollars Gold wurden in den Schatz eingezahlt.

Auf die Berathung der Resolutionen der Senatoren Jones und Wolcott zu Gunsten der freien Silberprägung werden die An- hänger niht mehr bestehen. Die Frage kommt daher für die gegen- aas Session nicht mehr in Betracht. :

ew-York, 20. Februar. (W. T. B.) Die Gesammtsumme der Zeichnungen auf die neue Anleihe wird zweifellos den Betrag der Emiission übersteigen. Das Syndikat deponierte beute den Rest der in den Vereinigten Staaten zur Emission gelangenden Hälfte der Anleihe, außerdem wurde gegen Greenbacks die Summe von 1 123 000 Dollars deponiert. Auf die neuen Obligationen wurden bereits Angebote zum Kurse von 118 gemacht. :

New-York, 20. Februar. (W. T. B.) Die Börse eröffnete rubig, späterhin sticgen die Kurse; der S{luß war fest. Der Umsatz der Aktien betrug 120 000 Stü. :

Weizen s{chwähte sich nach Eröffnung etwas ab auf große An- künfte im Nordivesten, war später erholt auf Deckungen der Baissiers, Nachrichten vom Kontinent und auf Berihte von Ernteschäden aus Frankreich. Schluß fest. Mais {chwähte sich nach Eröffnung etwas ab auf erwartete Zunahme der Ankünfte, war später erbolt ent- lprecheno der Festigkeit des Weizens. Schluß fest.

aarenbericht. Baumwolle, New-York 5È, do. New-Orleans 59/16, Petroleum matt, do. New-York 6,10, do. Philadelphia 6,05, do. rohes 6,80, do. Pipe line cert. p. Februar 1044 nom., Schmalz West. \team 6,75, do. Robe & Brothers 7,00, Mais fest, do. p. Februar 48S, do. p. März —, do. p. Mai 483, eizen fest, rother Winterweizen 58}, do. Weizen p. Febr. 563, do. p. März ‘57, . do. p. April —, do. p. Mai 587, Getreidefracht nah Liverpool 2}, Kaffee fair Rio Nr. 7 168, do. Rio Nr. 7 p. März 15,00, do. do. p. Mai 14,80, Mebl, Spring clears 2,40, Zucker 21/16, Kupfer 9,75. : N hicago, 20. Februar. (W. T. B.) Weizen s{wäthte sich nah Eröffnung etwas ab auf aroße Ankünfte im Nordwesten, dann auf Berichte von Ernteschäden aus Frankrei allgemein fest während des ganzen Börsenverlaufs. Mais entsprechend der Festigkeit des Weizens allgemein fest während des ganzen Börsenverlaufs. Weizen pr. Februar 50}, pr. Mai 53}. Mais pr. Februar 423. Speck short clear nom. P ork pr. Februar 10,00.

Java-Kaffee