1895 / 49 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 25 Feb 1895 18:00:01 GMT) scan diff

E E

E S E E P

Ministerium unterzogen werden. Das ist geschehen, und ih glaube, daß ih ganz richtig und korrekt gehandelt habe, wenn ich gesagt habe: diese Stelle ist augenblicklich niht nötbig, deshalb {lage ih vor, das Ge- halt zu der Vortragenden Raths-Stelle mitzuverwenden. Wenn wir mit der Medizinalreform vorwärts kommen, wenn die Geschäfte der Medizinal-Abtheilung des Ministeriums wachsen, was fehr leiht mög- lich ist, dann werde ih schon zur rechten Zeit kommen und das hohe Haus bitten, mir noch eine Stelle für die Medizinal-Abtheilung zu ge- währen.

Abg. Dr. Sattler (nl.) weist darauf hin, daß das ersparte Gehalt bei Nichtbesezung einer Stelle zu Remunerationen für höhere Beamte verwendet werde. Er halte es niht für angebracht, höheren Beamten besondere Remunerationen zu gewähren, auch sei der Zustand nicht auf ‘die Dauer aufrecht zu erhalten, daß Ersparnisse derart ver-

wendet würden. Geistlihe und

Bei dem Titel Kirchen“ spricht :

Abg. Dauzenberg (Zentr.) sein Befremden darüber aus, daß die evangelischen Geistlihen höhere Staatsgehälter bezögen, als die katholischen.

Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten Dr. Bosse:

Meine Herren! Die Einstellung der unter Nr. a bis f in den Bemerkungen zum Kap. 113 Tit. 1 aufgeführten Zuschüfse zur Pfarrbesoldung für evangelishe Kirchengemeinden erfolgt nach der stets befolgten und auch hier anerkannten Regel : die sämmtlichen Gemeinden bringen mindestens 4009/9 der Ein- kommensteuer als Kirchensteuer auf und in der Regel bis 200 0/6 Kommunalsteuer.

Was die zweite Frage anbelangt, nämlih die geseßlihen Be- stimmungen, aus denen die Unterschiede hervorgehen in der Behand- lung der evangelischen Geistlichen auf der linken Nkheinseite, so ift das eine ganze Reihe französischer Geseße, die ih augenblicklich hier nicht vorlesen kann; ich bin aber gern bereit, sie dem Herrn Abg. Danzenberg zur Verfügung zu stellen.

Beim Kapitel der Bisthümer bittet

Abg. Dr. von Jazdzewski (Pole) um Ausëkunft über das Patronatsrecht fiskalischer und privater Güter und über die Bedeutung der früheren Eintragungen in die Kirchenbücher.

Minister der geistlihen 2c. Angelegenheiten Dr. Bosse:

Meine Herren! Die Anfrage des Herrn Dr. von Jazdzewski wegen des Patronats bin ih sehr gern bereit, zu prüfen. Ich will nur bemerken, daß nach gewissen Seiten seine Be- sorgnisse doch nicht begründet sind. Nah einer aus dem Anfange des Jahrhunderts stammenden Allerhöchsten Bestimmung verbleibt das Patronat über ein Gut, welhes der Fiskus verkauft, immer dem Fiskus; also nah der Richtung hin werden Besorgnisse nicht entstehen. Bei Rentengütern, die aus privaten Mitteln gebildet werden, wäre es denkbar, daß der Fall anders läge. Ich bin also bereit, die Sache in Betracht zu ziehen und demnächst eine Auskunft zu geben, zu welchem Resultat ih gekommen bin.

Was dagegen die Führung der Kirchenbücher anlangt, soweit sie vor dem Jahre 1874 berstammen, so muß ih daran festhalten, daß nah den geseßlichen Bestimmungen, nach den Bestimmungen über die Ressort- verhältnisse von 1817 und 1825, namentlißh nach den Motiven zum Zivilstandsgeseß die Pfarrer in Bezug auf die älteren Eintragungen, die vor 1874 liegen, ftaatlihe Funktionen üben, in dieser Eigenschaft den Regierungen unterstellt find und deren Anweisung zu folgen haben. Daraus ergiebt fi, daß die Regierungen, wo sie es für zweckmäßig halten, den Pfarrern auch-die Unterlagen geben können für die Ein- tragungen, die sie ihnen vorschreiben. Aber ih möchte nit aner- fennen, daß sie dazu genöthigt sind, und ebensowenig, daß sie es si gefallen lassen müfsen, daß der Pfarrer nunmehr ihre Anordnungen kontroliert; denn der Pfarrer bat bier ftaatlihe Funktionen auszuüben, und in diesen staatlihen Funktionen untersteht er der Königlichen Regierung und bat ihren Anortnungen einfa Folge zu leisten.

Beim Titel Bisthum Hildesheim bittet

Abg. Brandenburg (Zentr.), die Angelegenheit der Errihtung einer fkatbolishen Knabenshule in Hildesheim mögli zu be- \{leunigen.

Minister der geistlihen 2c. Angelegenheiten Dr. Bosse:

Ich möchte nur bemerken, daß ih selbst den dringenden Wunsch habe, die Sache endlih in Ordnung zu bringen. Jh glaube auch nach den Mittheilungen, die Herr Abg. Brandenburg ge- mat kat, daß jeyt die Sache soweit gefördert ist. Es ift mir kürzlich von anderer Seite über die Sache Nachricht zugegangen, sodaß ih glaube, daß dem Wunsche des Herrn Abg. Brandenburg demnächst wird entsprochen werden können. ; 5

Beim Titel Bisthum Osnabrück beschwert sich

Abg. Brandenburg (Zentr.), daß drei Niederlafsungen der Franz!sfaner in Osnabrück infolge der falsben Anschauungen der dortigen Bebörde nit genehmigt worden seien. Diese bätte den Grund- saß der Gleihbere{tigung nicht zur Geltung gebrachwt. Obwokbl über ¿wei Drittel der Osnabrücker Einwohner katbolish seien, babe man dort kein fatholishes Magiftratëmitglied. Auch der Ober-Präsident sei nicht genügend unpartetisch gegen die Katholiken.

Minister der geistilihen 2c. Angelegenheiten Dr. Bosse:

Meine Herren! Die Sathe if jest noch in der Verhbandlnug. Ich babe Veranlaffung genommen, weil ih selbs den Wunsch babe, dem Wunsch des Herrn Bischofs von Oësnabrück entgegenkommen zu können, nochmals dur cine Vertrauenéperson mit dem Bischof von Osnabrück mich in Verbindung zu seßen, um womöglich eine beiderseitige Uebereinstimmung zu erzielen. Richtig ift, daß die Provinzial- und Lotaltebörden sih einstimmig und mit großer Entschiedenheit dagegen ausgesproden kbaben, in Osnabrück selbst eine Niederlaffung der Franziéfaner ju seben, und daß das motiviert ift mit der ‘von langer Zeit ber in Dénabrüdck bestehenden gereizten Stimmung zwischen der

[isen und der l[utherishen Bevölkerung. Ich boffe aber, daß wir auf irgend cine Weise die Sache zu einem friedlichen Ende

„Evangelische

ff (nl): Unsere Jugendbildung hat

n Gbarafter einer uniformen Wifsene-

ift daraus ein Vorwurf zu machen,

er ganzen Vergangenheit. Sie muß

n tes Lebens mehr Rechnung zu tragen

Finfüöhrung der Volkéespiele geit en. Der

m hr auf tie Natur zurüdckgeführt werden, förper- schaftlide Grzichung muß Hand in Hand gehen, 1f Koftea ter andern vernachlässigt werden. Die preu- erwaltung bat für unfere Bestrebungen gethan, was bne ihre that!räftige Mitwirkung bättez wir nit ju verzeihnen, wie fie thatsählih erzielt

Sei (gs d ges c D & 2

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sind. Ich möchte eine Frage in Anregung bringen, die in das soziale Leben der Gegenwart tief eingreift. Die zunehmende Verwahrlosun des Familienlebens ift zum großen Theil darauf zurückzuführen, da die Frauen vielfah niht dasjenige Verständniß und diejenigen Vorkenntnisse baben, die zur Führung eines Hauswesens nothwendig find, weil die Mädchen in die Fabriken gehen und keine Gelegenheit haben, fih in den Haushaltungsarbeiten zu üben. An einzelnen Orten iebt es Abendshulen für die Ausbildung zur Führung eines Haus- halts. Die Einsicht, wie nothwendig ein solcher Unterricht ist, ist durh die Presse noch nicht genügend im breitet worden. Sowie in den Mädchen der Sinn für Ordnung, Sparsamkeit und Einfachheit der Lebensführung eweckt werden muß, müssen die Knaben möglichst mit allen en Kenntnissen und Fertigkeiten ausgerüstet werden, deren sie im Kampf des Lebens bedürfen. Der Schulunterricht R diefer Richtung ausgebaut werden. Ich möchte den Minister bitten, die Schulbehörde zu veranlaffen, daß der Unterricht im Sinne meiner An- regungen ausgebaut werde. Auf diese Weise wird die Schule gedeih- li wirken können im Kampfe für die Ordnung und Sitte, indem sie den Kindern die Wege ebnet, im späteren Leben vorwärts zu kommen.

Geheimer Regierungs - Rath Brandi: Es is stets sehr erfreulih, wenn aus der Mitte des hohen Hauses des Unterrichts- wesens fo eingehend gedacht wird. Die einzelnen Punkte, die der Vorredner berührt hat, find von- solher Tragweite, daß ein näheres Eingehen darauf bei dieser vorgerückten Stunde niht möglich ift. Er hat bereits hervorgehoben, es handle sich bezüglich der Turnspiele und des H&ushaltungsunterrichts um den weitercn Ausbau bereits begonnener Einrichtungen. Er hat der Unterribtsverwaltung auch die Anerkennung gezollt, daß fie ja bereits einen Weg eingeschlagen habe, der zu einem guten Ziele führe. Daß die Schule aber in einem gewissen Formalismus erhalten werden folle, Tiegt durhaus nit in unserer Absicht. Wir werden de sein, den Anregungen des Vorredners fo weit als möglich zu folgen. A -

Beim Kapitel der Universitäteu erhält das Wort

Abg. Dr. Friedberg (nl.): Ich erachte es für außerordentli wünschenswerth, daß die Frage der Alterszulagen für die Üniversitäts- professoren baldigst geregelt roerde. Weiter möchte ih eine im vorigen Jahre angeregte Frage wiederholen, die Frage wegen der Regelung des Promotions8wesens. Die Regierung versprah eine Besserung der Verhältnisse auf diesem Gebiete zu ctitrebén, und ih möchte fragen, wie es damit stcht. Drittens möchte ih eine Frage im Interesse der tehnischen Chemie anregen. Deutschland ist in der chemischen Industrie am weitesten vorgeschritten. Die Studierenden besuchen entweder eine Technische Hochschule oder die Universität. Die Univer- sität wird von E die die Doktorwürde erwerben wollen, bevorzugt. ie werden nur einseitig ausgebildet, da Lehrstühle für die tehuishe Chemie fehlen. Es wäre daher gut, wenn die Regierung in den Provinzen mit ausgedehnter chemischer Industrie für Errichtung derartiger Lebrstühle Sorge tragen wollte. Viertens möchte ih anregen, ob es nit angebracht wäre, Kurse für Versicherungswesen, die vielleiht von den Lehrern der Mathematik abgehalten werden Tönnten, einzurihten. Der Minister hat ja große Verdienste um den Preußischen Beamtenverein. Eine Hauptbedingung für ein gutes Gedeihen desselben ist die rihtige Ver- waltung der Kassen, nnd da wäre es gut, wenn den Beamten Gelegen- i geboten wäre, sich auch mit dem Versicherungswesen bekannt zu machen.

Geheimer Ober-Regierungs-Rath Dr. Althoff: Die Unterrichts- verwaltung ift mit den gegebenen Anregungen fast überall einver- standen. Die Frage wegen der Alterszulagen für Universitäts- professoren beshäftigt die betheiligten Behörden, doch sind die Ver- handlungen noch nicht zum Abs{luß gelangt. Dasselbe ist bezüglih der zweiten Frage des Abg. Friedberg der Fall; die Negierung wird die Angelegenheit im Auge behalten und nicht verfehlen, darauf zurückzukommen. Lehrstühle für tehnishe Chemie wären allerdings sehr wünschenswerth doch liegt die Errichtung solher ein wenig außerhalb des Rahmens der Universität. Auch der Einrichtung von Kursen für das Ver- siherungswesen steht die Regierung sehr sympathish gegenüber. Der Abg. Friedberg hat ja felbst gesagt, daß diese Kurse von den Lehrern der Mathematik abgehalten werden könnten ; es steht also dem nichts im Wege, daß dies geschieht.

Abg. von Dallwiyz (kons) bemängelt die Beseßung der Professorenstelen der medizinischen Hs an der Universität Breslau. Auch das Landwirtbschaftliße Institut dieser Universität bedürfe einer Ausdehnung, namentlich in Beziehung auf die praktische Ausbildung der Besißer. 4

Abg. Hirt (konf.) wünsch{ht, d besonders das landwirthschaft- lihe Maschinenwesen und die Agrikulturchemie an dem Breélauer Set ddie a aa Institut eine bessere Berücksichtigung finden möchten.

Geheimer Ober-Regierungs-Rath Dr. Altboff bemerkt, die Be- seßung der medizinischen E orenstellen an der Breslauer Universität sei durchaus ausreihend. Zu wünschen fei nur, daß die jungen Mediziner mehr die Breslauer Universität besuchten, wo ausgezeihnete Kliniken ihre Ausbildung bedeutend erleihterten. Was das Landwirthschaftliche Institut in Breslau betreffe, so sei dasselbe so gut ausgestattet, daß es hinter feinem andern Institut dieser Art, vielleicht mit Ausnahme desjenigen in Halle, zurückstehe. Im übrigen werde die Regierung in jeder Rihtung Sorge tragen, den laut werdenden Wünschen gerecht zu werden. ;

Abg. Dr. Edckels (nl.) wünscht die Errichtung von kultur- tehnishen Vorlesungen und ferner die Beschaffung eines ausreichenden Viehbestandes zum Studium für die jungen Landwirthe für das Land- wirthshaftlihe Institut in Göttingen.

Abg. Dr. Freiherr von Heereman G, fragt an, ob die Akademie in Münster einen Tatholishen Charakter trage, und regt im Anschluß daran an, ob nicht überhaupt katholische Universitäten errihtei werden follten. Wenn cr auch anerkenne, daß auf den Uni- versitäten Lehrfreiheit berrsche und die vershiedenen Ansichten als gleihberehtigt betrahtet werden müßten, fo hätten doch die Eltern das Necht, zu denjenigen Lehrern ihre Söhne zu \chicken, deren An- schauungen fie \elber theilten.

Geheimer Ober-Regierungs-Rath Dr. Althoff: Was die Kon- fessionalität der Akademie in Münster anlangt, so ift das eine viel erörterte Frage. Der Minister von Puttkamer hat seiner Zeit verfügt, die Akademie solle vorwiegend fatholisch gehalten werden. So ist au bisher verfahren worden. Da aber die Frage nah der Kon- fessionalität immer wieder angeregt wurde, hat der Minister Veran- laffung genommen, ein Rechtsgutachten einzufordern, welches zur Zeit vorliegt. Es sollen noch weitere Rechtsgelehrte zu Außerungen auf- gefordert werden; auf Grund diefes Materials wird sich die Frage des

bg. Freiherrn von Heereman leichter entsheiden lassen. Jedenfalls habe ih mich gefreut, aus seinem Munde die Anerkennung der Lehrfreibeit zu hôren und die Ansicht, daß die verschiedensten Ansichten auf der Universität gleihberedtiat berrshen müfsten. Von diefer Anschauung ift au die Unterrichtsverwaltung ftets ausgegangen.

Abg. Dittric (Zentr.) bittet, die Akademie besser auszustatten, damit sih dort die katbolishe Wissenschaft frei entwickeln könne.

Abg. Dr. Virchow (fr. Volksp.): Der Vorredner ging weiter, als, wie ih glaube, der Abg. von Heereman gehen wollte; er spra von einer Universität, die der fatholisden Wissenschaft als solcher eine Stätte gewähren solle. Eine solhe Wifserschaft baben wir bisher nit anerkannt. Man kann fich eine Anstalt vorstellen, an der für alle Lehrer die fatholishe Konfession vorgeschrieben wäre; ob das zum Vortheil der Wissenschaft oder ter moralishen Erziehung gereichen würte, ift noch niemals praktisch erprobt worden. Wir werden immer am besten fahren, wenn wir die Wissenschaft freilafsen von allen konfessionellen Nebenrücsihten. Hier ¡u Lande sind wir gewohnt, bei den jungen Leuten, die zu uns kommen, gar nit sehr nah ihren Glaubenébefenntnissen zu fragen. Ich will nit sagen, daß nit eine gewisses Kliguewesen existiert, daß nicht die Leute zusammenhbalten und eine gewisse Nachzuhht beranbilden das kommt ja vor, und ich wünschte, daß die Regierung dem möglichst

[leider

Volke ver-'

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entgegentrete. Aber ih meine, es is auch wünschenswerth, daß wir uns aller konfessionellen Nebenrüksihten thunlichst enthalten.

Abg. Dittrich (Zentr.) ersucht, die für die chriftlich-arhäologise Sammlung am Lyceum Hosianum in Braunsberg alljährlich bewilligten Summen als feste Position in den Etat einzustellen.

Geheimer Ober-Regierungs-Rath Dr. Althoff erwidert, daß dies für den vorliegenden Etat niht mehr angängig sei. Der Antragsteller möge feine Wünsche im nächsten Jahre wiederbolen.-

Ein Antrag des Abg. Dr. von Jazdzewski Col: die für Studierende deutscher Herkunft zum Zweck späterer Verwendung derselben in den Provinzen Westpreußen und Posen in Hobe von 100 000 M eingestellte Summe dem al[[-

emeinen Unterstüungsfonds für würdige und bedürftige tudierende zuzuschreiben, wird gegen die Stimmen der Polen und des Zentrums ohne Diskussion abgelehnt.

Die weitere Berathung wird hierauf vertagt.

S{luß 41/5 Uhr.

Statistik und Volkswirthschaft.

XXR. Plenarversammlung des Deutschen Handelstags. *)

Im weiteren Verlauf der vorgestrigen zweiten und letzten Sitzun wurden die statutenmäßig aus dem Ausschuß ausscheidenden Ausschuß mitglieder: Abg. Dr. Hammacher (Berlin), Geheimer Kommerzien, Rath Diffens (Mannheim), Dr. Jansen (Düsseldorf), Geheimer Kommerzien-Rath Michel (Mainz), Kaufmann Merkel (Stuttgart), Geheimer Kommerzien-Rath m (Chemnitz), Dr. Websky (Schweid. niß), General-Konsul Russel (Berlin) und Kaufmann Karl Königs (Krefeld) wieder- und Kommerzien-Rath Hulßsh (Dresden), Kaufmann l (Halle) und Schüller (Bayreuth) neu in den Ausschuß gewählt.

Den nächsten Gegenstand der Verbandlung bildete die Kündigung des Handelsvertrags mit Argentinien. Das Präsidium des Deutschen Handelstags hat auf Grund der von den deutschen Handels- kammern, kaufmännischen Korporationen und wirth\chaftlihen Vereinen eingeholten Gutachten, die sich fämmtlich gegen die Kündigung des Vertrags erklärt haben, eine umfangreiche Denkschrift dem Reichstage mit der Bitte eingereiht: dem Antrag der Abgg. Heyl und Genossen auf Kündigung des deutsh-argentinishen Handelêvertrags seine Zu- stimmung zu versagen. Der Referent betreffs dieses Gegenstandes, Geheime Kommerzien-Rath Frenzel, Berlin, empfahl unter ein- gehender Motivierung die Annahme folgender Resolution :

eDer Deutsche Handelstag richtet an den Reichstag die dringende Bitte : Derselbe wolle dem auf Kündigung des deuts. argentinischen Freundschafts-, Handels- und Schiffahrtsvertrags vom 19. September 1859 gerichteten Antrage der Abgg. Freiherr Heyl zu Herns- heim und Genossen und ebenso dem auf Einführung eines Schutzolls auf Quebrachoholz, die daraus hergestellten Extrakte und Präparate, ae auf andere überseeishe Gerbstoff seine Zustimmung ver- agen.“

In der Debatte erklärte \sich der Lederfabrikant Müller -Van- volxen (Trier) für den Antrag des Referenten; nur müsse er si

im Namen der Trierer Handelskammer für Einführung eines Zolls auf Quebrachoholz aussprehen. Er ersuche also, den Antrag Frengtel mit der Aenderung anzunehmen, daß der zweite Theil gestrichen und anstatt dessen gesagt werde: „und nimmt von der dustrie mit J ob Que-

brachoholz im Interesse unserer vaterländischen T mit Zoll zu be- legen ist, Abstand.“ Geheimer Kommerzien-Rath Mi hel (Mainz): Durch Einführung des geforderten Zolls würde die deutshe Gerber-, Schuh- und Färberei-Industrie aufs empfindlichste ges{ädigt werden und der Vortheil dem Auslande zu gute kommen. Er ersuche, dem Ar- trage des Referenten zuzustimmen.

Der O Müller wurde hierauf gegen 4 Stimmen abgelebrt, der Antrag des Referenten dagegen mit demselben Stimmenverhält# unverändert angenommen. Auf Antrag des Abg. Seyffarth (Krel) wurde noch beschloffen, in dem Antrage Michel hinter „Gerbstcf einzushalten: „Gambia, Katechu, Sumach und Dividi“. /

Zu dem folgenden Gegenstand der Tagesordnung, dem Geseß- entwurf, betreffend Abänderung der Gewerbeordnunz, befürwortete der Referent Geheimer Kommerzien-Rath Miel (Mainz) die Annahme nachstehender Resolution :

„Der Deutsche Handelêtag spricht sich für Ablehnung des Art. 7 aus, wonach das Aufsuchen von Did add auf Waaren nur bei Gewerbetreibenden gestattet werden soll, in deren Gewerbe- betrieb Waaren der angebotenen Art Verwendung finden. Er _erblickt in diesem Verbot einen ungerechten, tiefen Ein- griff in die bestehenden Geschäftsgewohnheiten, welhe dur das Bedürfniß von Käufer und Verkäufer entstanden und dur die neuere Gesetzgebung über die Sonntagsruhe mehr als je unentbebrlih

eworden sind, fowie ein Herabdrücken einer R Anzahl von Ge-

{Wäftsreifenden auf den Stand des Hausierers. ie dem Bundesrath zu ertheilende Ermächtigung, für bestimmte Waaren Ausnahmen ju- zulassen, vermag die grundsäßlihe Stellung gegen die Vorlage um so weniger zu ändern, als diese Befugniß für“ eine große Anzabl von Gewerbetreibenden den Zustand beständiger Unsicherheit hervorrufen muß. Sollte der Entwurf dennoch Geseß werden, so wäre un- ercgcid, die Waaren, für welhe das Verbot gelten \oll, im Geseße selbst zu nennen, und dürfte davon namentlich der Artikel Wein keinen- falls betroffen werden.“ :

Die Resolution gelangte nah einiger Debatte mit großer Mehr- heit zur Annahme, jedoch mit der Aenderung, daß die lezten Worte: „nur dürfte davon namentlich der Artikel Wein keinesfalls betroffen werden,“ geftrihen wurden. 5

Es folgte die Frage der Ausdehnung der Unfallversie- rung auf das Handelsgewerbe. Nach einem längeren Referak des General-Sefkretärs, Konsuls z. D. Annecke (Berlin) nahm der Handelstag folgenden, von dem Referenten befürworteten Antrag an: „Der deutsche Handelstag erklärt, daß die Ausdehnung der Unfall- versiberung auf das Handelsgewerbe, in welhem die Gehilfen und Lehrlinge besonderen Unfallgefahren nicht ausgeseßt sind, - betreff der etwaigen Versicherungspflichtigen durh die Verhältnisse nicht geboten ist. Betreffs der Unternehmer erblickt er darin nichts weiter als eine denselben aufgelegte Last, welcher keine entsprechende Wohlthat für die Angestellten gegenübersteht.“ E

Den leßten Gegenstand bildete die Ermäßi gung der Fern- \prechgebühren. Handelskammer-Sekretär Dr. À n \ch ü (Sonne- berg) befürwortete die Annahme folgender Resolution: „Der Fern- sprecher hat in Deutschland, von den größeren und großen Städten ab-

esehen, nicht in dem Maße Eingang gefunden, wie es bei der Natur und de

edeutung dieses Verkehrêmittels erwartet werden durfte. Der Grun hierfür fann nur in der für mittlere und kleine Städte unverbältniß- Bn hohen Gebühr gesucht werden. Der Deutsche Handelêtag ift deshalb der Ansicht, daß der Fernspreher nur dann ein Verkehrémitte im Dienst der Allgemeinheit wird werden können, wenn die Jabreé- gebühr in mittleren und fleinen Pläßen eine wesentlihe Ermäßiguns erfährt. Als namentli nothwendig wird eine Abstufung nah der Größe der Städte und der Ausdehnung der Nee erachtet, derart war, daß für die kleineren Städte die Taxe 50 4 nicht übersteigt.“ G

Die Handels- und Gewerbekammec für Oberbayern Veaniragie „Der Handelstag wolle beshlicßen: Es fei durch das Präsidium Z die Neichsregierung sowobl als an die bayerische Se N Ersuchen zu richten: die jährlihe Abonnementégebühr für Telepo Z benußung von 150 X auf 100 M herabzusegen.* Für diesen Antrag trat Kommerzien-Rath Maison (München) ein. Antrag

Das Resultat der Debatte und Abstimmung war, daß der eiben Anshütz mit der- Modifikation zur Annahme gelangte, daß ta hinzugefügt wurde: „Die Telephongebühren dürfen in größeren S128 nicht über 150 M betragen.“ : A

Die Plenarversammlung wurde hierauf mit den üblichen reden ges{lofsen.

= *) Val. die Nrn. 47 und 48 d, Bl,, 2. Beilage.

Danke#-

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr find am 23. d: M. gestellt 11 414, nit reGtzeitig

geftellt 476 Wagen

In Ober|\chlef ien sind am 22. d. M. gestellt 4799, nicht rect-

zeitig gestellt keine Wagen.

Berlin, 23. Februar. Wochenbericht

Stärkefabrikate und Hülsenfrüchte ven Max Sabersfk y. Is. Kartoffelstärke 17-—174 A, : / Kartoffelstärke parität Berlin 9,25 #, Frankfurter Syrup - Fabriken zablen nah Werkmeister's Bericht fr. Fabrik 8,90 46, gelber Syrur 18i—19 „u, Kap.-Syrup 19¿7—202 #, Kap.-Expert 21-—214 4, Kartoffelzucker ih do. Kap. 20—21 4, Num-Kuleur 33—34 , Hier-Kuleur 32—34 #4, Dextrin, gelb und weiß,

(Teinft.) 25—26 M, und Schlesishe

[a. Kartoffelmehl 17—17è A4,

[sa. Kartoffelmebl 12—15} 4, feudte

lber 18è—19 #,

do. sekunda 20—22 4, Î Meizenstärïke ( abl 33—34 #, Hallesche 34-—-36 M, eisftärke (Strablen) 48—50 Æ#, 47—48 M, Maisstärke 30—32 A, Viktoria-Erbsen 14—19 #, Kocerbsen

Weizenstärke

Bohnen 22—24 #4, weiße

iße Flachbohßnen Bohnen 19—21 6, galizische und

12—12} A, Leinsaat 20—21 4, Mais

Hleie 74—T7Ì A, Weizenkleie 74—7§

D Fahres 1895 vorgetragen. Die

theilung zu bringen.

Schabestärke 30—31 6, 13—18 M. rüne Erbsen 13—19 #6, Futtererbsen 11§—127 4, inländishe weiße isishe Bohnen 17-19 ru e Vohnen ck19 6; T, : roße neue Linsen 28—38 4, mittel Linsen 16—28 , kleine Linsen | Raffiniertes Petroleum. 916 #6, Mohn, blauer nom. 28—40 #, do weißer nom. 44—60 6, Hirse, weiße 18-—20 #4, gelber Senf 14—22 4, Hanfkörner 184 bis 90 F. Buchweizen 13§—15 46, Wien 12—12} #, Pferdebohnen loko 11—13 M, Kümmel 54—60 #, Leinkuchen 11F3—124 A6, Rapskuchen 105—113 4, pa. marseill. Erdnußkuchen 103—12 #, pa. doppelt gesicbtes Baum- wollensamenmehl 58 9/6 10F—12 M, pa. belle getr. Biertreber 28 bis 30 9/0 93—102 M, va. getr. Getreideshsempe 31-—34 9/9 11—12] , pa. getr. Mais-Weizenshlempe 35—40 9% 11{—123 M, Maisschlempe 40— 42 % 11}—12} 4, Malzkeime 77—9 4, (Alles per 100 kg ab Bahn Berlin bei Partien ven mindestens 10 000 kg.)

Der Aufsichtsrath der Süddeutschen Bodencreditbank | wird in München hat beschlofscn, der auf den 23. März einzuberufenden Generalversammlung folgende Verwendung des Gewinnsaldos vorzu- \hlagen: 1) Der Spezialreserve für das Pfandbriefgeshätt werden 100 000 „6 überwiesen; 2) zur Bestreitung der statut- und vertrags- mäßigen Tantièmen find 84 822 4 zu verwenden; 3) die Dividende wird auf 79% = 1 680000 6 wie in den Vorjahren festgeseßt; 4) der Penfionskasse der Angestellten werden 10 000 Æ zugewendet ; } 108 083 A werden auf die Gewinn- und Verlustrehnung des

Generalversammlung der Vaterländischen Hagel- Versicherun gsgefellschaft zu Elberfeld beshloß,- entsprehend dem Vorschlag der Direktion, eine Dividende von 7X 0% zur Ver-

“ée Nach : dém Abkeblul- bér

theilt werden. Magdeburg, 23. Februar. Kornzucker exkl, von 92 9% —,

für Stäcke, Melis 1 mit Faß 20,75.

Fraht- | 9'10*Br.

andel. La Plata.

Ia. 23—24 A6,

3,05 #4, pr. Januar 3,05.

do. (Stü@en) Mannheim, 23. Februar.

pr. Mai 1230, ‘pr: Juli 12,40. 11/396/ Vulk: E30:

ungarische | Ms Bremen, 23. Februar.

Petroleum-Börse.) Fest.

Abladung 302. bericht.)

pa. getr. | (Schlußbericht.)

Noggen- Wien, - 24. Februar.

1965 ' tilgbar sein.

Ausweis der

76 652 Budapest, 23. Februar.

für 1894 ergiebt das Gewinn- und Verlust-Konto einen Uebershuß von 1733 700 Æ Hiervon soll nah Abschreibungen für Reserve und Tantièmen eine Dividende von 5 9/9 gegen 44 %/% im Vorjahre ver-

neue 9,80—9,90. Kornzucker exkl. 88 9/6 Rendement 9,10-—9,30, neue 9,20—9,40. Nachprodukte exkl. 75 9/0 Renten. 6,25—6,90. Nubig. j raffinade 11 21,259. Gem. Raffinade mit Faß 21,00—21,75. Gem: Ruhig, Preise theilweise nominell. Roh- zucker I. Produkt Traysito f. a. B. Hamburg pr. Februar 9,05 G5, 9,124 Br., pr. März 9,024 Gd., pr Mai 9/124: Gd, 9,177-Br. Leipzig, 23. Februar. (W. Grundmuster B. pr. Februar —,— März 2,924 4, pr. April 2,925 4, pr. Mai 2,95 #, pr. Iuxi 2,975 M, pr. Juli 2,975 4, pr. August 3,00 4, pr. Septembe: 3,025 Æ, pr. Oktober 3,05 M4, pr. November 3,05 #4, pr. Dezember Umsay % 000 kg. (W: T.Bi) Weizen pr. März 13,90, pr. Mai 13,75, pr. Juli 13,75. Roggen- pr. März 11,30, pr. Mai 11,40, pr. Juli 11,50. Hafer pr. März 12,00,

(W. T. B.) (Offizielle

Loko 5,50B. Baumwolle. Nuhbig. Upland middl. loko 28} A. 395 A, Armour shield 35 4, Cudahy 354 4, Fairbanks 29 „J. Spedck. Nuhig. Short clear middling loko 30%, Januar - Februar

Hamburg, 23. Februar. (W. T. B.) Kaffee (Nahmittags- Good average Santos pr. März 78, pr. Mai 774, pr. Sep- teitber 7602, pr. Dezeinber 732. Ruhig. RNüben-Nobzuckter l. Produkt Basis 88 2/9 Rende- ment neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. Februar 9,074, pr. März —, pr. Mai 9,123, pr. August 9,373. Etwas \{chwächer.

: . Die „N. fr. Pr.* meldet: Zum Zwecke der Konversion der fünfprozentigen Staatsbahn-Prioritäten cine neue dreiprozentige Anleihe im 90 Millionen Mark aufgenommen werden. Die Anleihe, die aus- s{ließlih für den deutichen Markt bestimmt ist, wird bis zum Jahre Die JInangriffnahme der Konversion ist für die ersten Tage des Monats März in Aussicht genommen. :

X ì österreihisch-ungarishen Staatsbahn (österreihises Ney) für 11. bis 20. einnahme gegen den entsprehenden Zeitraum des vorigen Jahres

| (W. T. B.) Der Direktionsrath der | 422. Ungarischen Kreditbank genehmigte die Bilanz für 1894, welche mit einem Reingewinn von 1 712 671 Fl. abschließt. Der Direktions- rath wird in der am 19. März stattfindenden

Mitteldeutschen Kreditbank 37 140

(W. T. B) Herber ich t. | flau;

6,85 Br.

Brotraffinade 1 21,50. Brot-

London, loko 11 rubig,

905.Br., pr. April 9,05 Gd., Still. 4

T. B.) Kammzug-Termin- A, PLI.

Schluß- war

Produktenmarkt. | 73000 Stü.

Mais pr. März 11,35, pr. Mai | Auslandes.

(Börsen-Schlußbericht.) Notierung der Bremer B96

Besserung hielt Waaren

Sckch{malz. Ruhig. Wilcox 6,05,

ruhig,

ZucLermarkt

Marimalbetrage von woche

ebruar 556 040 Fl., Miuder-

Züri ch, 23. Februar. der Gidgenössishen Bank beshloß die Vertheilung einer vier- prozentigen Dividende. i

Amsterdam, good ordinary 54. Bancazinn 364.

New-York, 23. Februar. rubig, im weiteren Verlauf war das Geschäft durhweg träge, der unregelmäßig. Der Umsay der Aktien betrug

als außerordentlihe Abschreibung vom Bankgebäude verwendet und Fl. auf neue Rechnung vorgetragen werden. Konfortialgescäften sind nur insoweit berücksichtigt, als sie bis 31, De- zember gänzlich abgerechnet waren. i Pest, 23. Februar. pr. Frübjahr 6,42 Gd., 643 Br., pr. Herbst 6,84 Gd., Roggen pr. Frühjahr 5,38. Gd., 5,40 Br. Hafer pr. Früh- jahr 6,00 Gd., 6,02 Br. Kohlraps pr. August-September 10,50 Gd., 10,55 Br. 23. Februar.

Gewinne von

(W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen

Mais pr. Mai-Juni 6,16 Gd., 6,17 Br.

Milde. (W. T. B) 96% FJavazuckér Rüben-NRohzucker loto 9 ruhig.

(W. T. B.) Die Generalversamnlung

23. Februar. (W. T. B.) Java-Kaffee

(W. T. B.) Die Börse eröffnete

Weizen eröffnete - rubig, schwächte sich infolge unerheblicher Nachfrage etwas ab und stieg später auf Käufe für Rechnung des _Schluß stetig. ganzen Börsenverlaufs, stieg auf Käufe für Chicagoer Rechnung; die

Mais allgemein fest während des

an infolge geringen Angebots.

bericht. Baumwolle, New-York 52, do. New-Orleans Petroleum matt, do. do. rohes 6,80, do. Pipe Schmalz West. \team 6,75, do. Robe & Brothers 7,00, Mais Do D Sar 485 0 V M do Weizen matt, rother Winterweizen 58, do. Weizen v. Februar 562, do. p. Mz. 07, do: y. April —, G nach Liverpool 2, p. März 15,20, Zucker 211/16, Kupfer 9,65. Baumwollen-Wochenbericht. hâfen 81 000 Ballen, Ausfuhr nach Großbritannien 56 000 Ballen, Ausfuhr noch dem Kontinent 55 000 Ballen, Vorrath 939 000 Ballen, Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 11 658 963 Doll. gegen 6 293 023 Doll. ín der Vor-

New-York 6,10, do. Philadelphia

line cert. p. Februar 104 notn., Mai 49ck, bo), do. p. Mai 583, etreidefracht 2 Ad O Nr, 7 L Do, Do N 7 do. do. p. Mai 14,95, Mehl, Spring clears 2,40,

Zufuhren in allen Unions-

Chicago, 23. Februar. (W. T. B.) Weizen fiel infolge lebhafter Verkäufe, dann trat auf Grund besserer Kabelmeldungen Reaktion ein, der anläßlich großer Ankünfte im Nordwesten wieder Abschwächung folgte. Mais fallend während des ganzen Börsen- verlaufs mit wenigen Reaktionen. Fluktuation in Weizen beherrs{t. Weizen pr. Februar 504, pr. Mai 553.

Speck short clear nomin. Pork pr. Februar 9,95. Montreal, 23. Februar. ] Pacificbahn seßte die Dividende für die Vorzugêaktien auf 2 9% 1 j eneralversammlung fest und beshloß, wegen des Niedergangs des Handels auf die Stamm- beantragen, daß als Dividende für 1894 22 Fl. vertheilt, 40 000 Fl. | aktien keine Dividende zu zahlen.

Der Markt wurde durch die Mais pr. Februar

(W. T. B) Bie Ganadisde

1. Unter E u

2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.

3, Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. 5, Verloosung 2c. von Werthpapieren.

Oeffentlicher Anzeigev.

6. A aften p Suite u. Aktien-Gesellf, 7. Erwerbs- und Wi

8. Niederlafsung 2c. von Nehtsanwälten. 9 Ae

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

irthshafts-Genossenschaften.

1) Untersuhungs-Sachen.

[70615] Bekanntmachung.

In der Untersuchungssahe gegen den Rekruten des 2. Württ. Feld - Artillerie - Negiments Nr. 29 Prinz-Regent Luitpold von Bayern, Wilhelm Merz aus Seitingen, Tuttlingen, hat das Kgl. Militär- Revisionsgericht zu Stuttgart am 13. Februar 1895 zu Recht erkannt :

es solle das dem Rekruten Wilhelm Merz gegen- wärtig zustehende oder künftig anfallende Vermögen e der Nechte Dritter mit Beschlag be- egt sein.

Stuttgart, den 20. Februar 1895,

Kommando der 51. Infanterie-Brigade. (1. K. Württ.)

[70618] Bekanutmachung.

In der Untersuchungssache gegen den zum 2, Württ. Feld-Artillerie-Regiment Nr. 29 Prinz-Regent Luit- pold von Bayern ausgehobenen Rekruten Ludwig Meng aus Ladenburg, Mannheim, hat das K. Militär-Revisionsgericht zu Stuttgart am 13. Februar 1895 zu Recht erkannt : :

es folle das dem Rekruten Ludwig Meng gegen- wärtig zustehende oder künftig anfallende Vermögen L IGapet der Rechte Dritter mit Beschlag belegt ein.

Stuttgart, den 20. Februar 1895.

Kommando der 51. Infanterie-Brigade. (1. K, Württ.)

[70616] Bekauntmachung. *

In der Untersuchungssache gegen den zum 8. Württ. Infanterie-Regiment Nr. 126 Großherzog Friedrich bon Baden ausgehobenen Rekruten Hugo Wecker aus

irschberg in Schlesien hat das Kgl. Militär-Revi-

onsgeriht zu Stuttgart am 13. Februar 1895 zu echt erkannt :

es solle das dem Rekruten Lun Weccker gegen- wärtig zustehende oder künftig anfallende Vermögen eesadet der Rechte Drittec mit Beschlag belegt ein.

Stuttgart, den 20. Februar 1895. s Kommando der 51. Infanterie-Brigade. (1. K. Württ.)

[70617] Bekanntmachung. : In der Untersuhungssahe gegen den Gefreiten der Landwehr - Infanterie 1. Aufgebots Heinrich letmann, geboren am 25. November 1863 zu Ils- hofen, Hall, hat das Königl. Militär-Revisions- N, ¿u Stuttgart am 13. Februar 1895 zu Necht annt : es solle das dem Heinrih Dietmaun gegenwärtig jstehende oder künstig anfallende Vermögen unbe- adet der Rechte dritter mit Beschlag belegt sein. Stuttgart, den 20. Februar 1895. Kommando der 51. Infanterie-Brigade (1. K. Württ.)

[70619]

K. Staatsanwaltschaft Heilbronn.

In der Strafsache gegen Gotthilf Henoh Her- maun von Kirschenhardthof, Gemeinde Erbstetten, i “A. Marbach, wegen Verleßung der Wehrpflicht, s durh Urtheil der hiesigen Strafkammer vom

ebruar 1895 die am 12. April 1894 an-

* geordnete Vermögensbeschlagnahme aufgehoben worden.

en 21. Februar 1895, . Staatsanwalt Hartmann.

be E N t E

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

{70727] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von Berlins Königstadt Band 105 Nr. 5036 auf den Namen des Malermeisters Theodor Zeuge eingetragene hier, Schliemann-Strafße angeblih 15 belegene Grundstück am 26. April 1895, Vormittags L074 Uhr, vor dem unter- zeihneten Gericht, Neue Friedrihstraße 13, Hof, Erdges{oß, Eingang C., Saal 40, versteigert werden. Das Grundftück i} bei ciner Fläche von 0,09,73 ha noch nicht zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Ubschäßungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichts- schreiberei, ebenda, Eingang D., Zimmer 17, ein- gesehen werden. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 30. April 1895, Vor- mittags 117 -Uhr, im vorangegebenen Saal 40 verkündet werden.

Berlin, den 13. Februar 1895.

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 88.

[70726] Zwangsversteigerung.

Im Wege der T E A soll das im Grundbuhe von den JInvalidenhaus - Parzellen Band 12 Nr. 411 auf den Namen der Kommandit- gesellshaft in Firma Soenderop & Co. hier einge- tragene, in der Pflugstraße Nr. 6 belegene Grund- süd am 13, April 1895, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Geriht, an Gerichtsftelle, Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C., par- terre, Saal 40, versteigert werden. Das Grundstü ist bei einer Fläche von 9 a 63 qm mit 15500 M

| Nutungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug

aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund- buchblatts, etwaige Abshäßungen und andere das Grundstück betreffeude Nachweisungen, sowie be- pt Kaufbedingungen können in der Gerichts- chreiberei ebenda, Zimmer 41, eingesehen werden. Diejenigen, welhe das Eigenthum des Grundstücks R werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nah ersol tem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 13. April 1895, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, ver- kündet werden. Verlin, den 18. Februar 1895. Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 86.

70724) ( In Sachen der Wittwe des Hof-Handschuhfabri- kanten Dubois, Hermine, geb. Bornhardt, hier, Klägerin, wider den Kausmann August Grove hier, Beklagten, wegen Hypothekzinsen, wird, nahdem auf Antrag der Klägerin die Beschlagnahme des dem Beklagten gehörigen Nr. 129 c. Blatt [I1 Hagen am Mittelwege zu Braunschweig belegenen Grundstücks zu 6 a 50 qm nebst Wohnhause No. ass. 6027 zum wede der Zwangsversteigerung dur Beschluß vom . Februar 1895 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 8. Februar 1895 erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 12, Juni 1895, Morgens 10 Uhr, vor Herzoglichem

Amtsgerichte Braunschweig, Auguststraße 6, e Nr. 37, angeseßt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben. Brauuschweig, den 11. Februar 1895. S Nie Nolte.

[70729]

In Sachen des Rentners Wilhelm Hilgentag hierselbst, Klägers, wider den Gärtner Emil Giese- mann hierselbst, Beklagten, wegen Fordcrung, wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme des dem Beklagten gehörigen, in der Wilhelmithor- feldmark zu Braunschweig Blatt 1V Nr. 30 in vor- derster Laffertskampe belegenen Grundstücks zu annoch 54 a 71 qm zum Zwecke der Zwangsverstei- gerung durch Beschluß vom 5. Februar 1895 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 8. Februar 1895 erfolgt ist, Termin zur Zwangs- versteigerung auf den 31, Mai 1895, Morgens 103 Uhr, vor Pa ag Amtsgerichte hier}elbft, Auguststraße 6, Zimmer Nr. 41, angeseßt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu über- reichen haben.

Braunschweig, den 16. Februar 1895.

Herzogliches Amtsgericht. VIIL. Rhamm.

(70728]

In Sachen der unverehelihten Johanne Meyer zu Helmstedt, Klägerin, wider den Arbeiter Bernharo Kosse daselbst, Beklagten, wegen Forderung, wird, nahdem auf Antrag der Klägerin die Beschlagnahme der dem Beklagten gehörigen Grundstüe, als:

1) des Theilstücks vom Plane Nr. 867 a. der Karte am Weinberge hieselbst zu 1,85 a, und

2) des Theilstücks vem Plane Nr. 868 a. der Karte G zu 75 qm, auf welche ein Wohnhaus er- aut ift,

zum Zwedcke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 10. Februar 1895 verfügt, auch die Ein- tragung dieses D ues im Grundbuche an demselben Tage erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf Dienstag, deu 21. Mai 1895, Morgens 92 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte Helmstedt angeseßt, in welhem die De ges dié e ekenbriefe zu überreihen haben. Die Ver- teigerungsbedingungen, laut welcher jeder Bieter auf Verlangen eines Betheiligten Sicherheit bis zu 10 9/6 seines Gebots dur aarzahlung, Niederlegung kursfähiger Werthpapiere oder geeignete Bürgen zu leisten hat, sowie der Grundbuchauszug können inner- halb der leßten zwei Wochen vor dem Versteige- rungstermine auf der Gerichtsschreiberei eingesehen, auch die Grundstücke felbst besichtigt werden. Helmstedt, den 19. Februar 1895.

Herzogliches Amtsgericht. Hassel.

[70725] In Sachen der Gemeindekasse“ in Vorsfelde, Klägerin, wider den Mühlenbesißer Wilhelm Hein- richs und dessen Ehefrau, geb. Dettmer, in Vors- felde, Beklagte, wegen Forderung ist der auf den 7. Mai 1895, Morgens 10 Uhr, in der Oehlmann'shen Gastwirth|schaft hierselbst angesetzte Termin zur O L NLWG aufgehoben. Vorsfelde, den 19. Februar 1895. SEYIog eier, MuREgeruht,

e.

[70741] Aufgebot.

1) Die Friederike, verw. Fietsh, geb. Werner,

in Dürrenebersdorf, 2) die Louise, verw. Weiser, geb. Liebold, in Schleiz,

haben das Aufgebot folgender Urkunden, und zwar:

zu 1 des Schuldbuhs der Fürstl. Sparkaffe zu Gera Nr. 42 616 Litt. C. 4 pag. 928, ausgestellt auf Henriette Werner über 5300 4,

zu 2 des Staatsshuldscheins des Fürstenthums Reuß j. L. auf Grund des Geseßzes vom 26. Februar 1872 Nr. 590 Serie V über 20 Thaler beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf Donnerstag, den 14. No- vember 1895, Vormittags 1k Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, Sarbfic 2 Ar. ün beraumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erflärung der Urkunden erfolgen wird.

Gera, den 20. Februar 1895.

Fürstliches Amtsgericht. Abtheilung für Zivilprozeßsachen. Münch.

[70734] Aufgebot.

Der Postmeister Georg Wilhelm Stein zu Greußen, Schwarzburg - Sondershausen, hat das Aufgebot des Legscheines vom 3. November 1879 beantragt, in welchem die Providentia, Frankfurter Versicherung§- gesellshaft zu Frankfurt a. M., bekennt, die von thr ausgestellte Police Nr. 13 013, laut deren das Leben des Antragsftellers mit 30009 4 bei ihr versichert ist, für ein Darlehen von 450 Æ nebst Zinsen zur Sicherung als Faustpfand erbalten zu haben. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefor dert, spätestens in dem auf Mittwoch, den 18. Sep- tember 1895, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 29, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erklärung der Urkunde erfolgen wird.

Frankfurt a. M., den 19. Februar 1895.

Der Gerichtsschreiber des Königl. Amtsgerichts. 1V. [70737] Aufgebot.

Die Sterbekasse des Hardenberger Land- wehrvereins zu Neviges, vertreten durch ibren Vorstand und den Anstreichermeister Edmund Glander zu Neviges als Vorsitzenden, hat das Aufgebot des auf den Namen der vorbesagten Sterbekasse ausge- stellten Quittungsbuhßs der Sparkasse der Bürger- meisterei Hardenberg zu Neviges vom 15. Januar 1892, lautend über 150 (Einhundertfünfzig)- Mark, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufge- fordert, spätestens in dem auf den LS. September 1895, Vormittags 10 Uhr, vor dem unter- eihneten Gerihte im Sißungssaale anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erklärung der Urkunde erfolgen wird.

Langenberg, den 21. Februar 1895.

Königliches Amtsgericht.

[70739] Aufgebot.

Auf Antrag des Bahnarbeiters Conrad Güde zu Bochum als Vormund der minderjährigen Anna Luise Schweinsberg wird der Inbaber des an- geblich verloren gegangenen Sparkassenbus der Stadt Bochum Nr. 282911, lautend über 132,23 M und ausgestellt für die oben genannte Minderjährige, auf-

gefordert, spätestens in dem auf den 5. November