1895 / 50 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 26 Feb 1895 18:00:01 GMT) scan diff

F ¿ f Fr s

dampfer „Braunshweig“ ift am 24. Februar Abends, der Poft- dampfer „Neckar* am 24. Februar Vormittags in New-York angekommen. Der Reichs-Posidampfer „Bayern“ ist am 24. Fe- bruar Vormittags in Aden angekommen. Der Reichs-Postdampfer „Sachsen“ ist am 24. Februar Abends in Genua angekommen. Der Reichs-Postdampfer „Habsburg“ ist am 25. Februar Nach- mittags. auf der Weser angekommen. Der Reichs-Postdampfer „Darmstadt* ist am 25. Februar Vormittags in Aden an- gekommen. Der Posidampfer „K öln*® ist am 25. Februar Nah- mittags in Antwerpen angekommen. Der Postdampfer „Weimar“ ist am 24. Februar Morgens auf der Weser angekommen. i Hamburg, 25. Februar. (W. T. B.) Hamburg-Amerika - nishe PadcLetfahrt-Aktien-Gesellschaf t. Der Postdampfer „Prussia“ ist gestern Morgen in New -York eingetroffen. Der “Postdampfer Flandria“ is gestern in St. Thomas angekommen. London, 2. Februar. (W. T. B.) Der Union-Dampfer „Gaul“ ift auf der Ausreise Sonnabend von Southampton ab- egangen. Der Union-Dampfer „Greek“ is auf der Heimreise onnabend in Southampton angekommen. Der Union-Dampfer „Scot“ ift heute auf der Heimreise von Madeira abgegangen. Der Castle - Dampfer „Dunottr Castle* ist am Sonnabend auf der Ausreise von Southamvton abgegangen. Der Castle- Dampfer „Hawarden Castle“ ift gestern auf der Heimreise in London angekommen. i S Mailand, 25. Februar. (W. T. B.) Die Konferenzen zwischen den Delegirten Italiens und der Schweiz wegen des Simplon- durchbruchs sind heute eröffnet worden. Der frühere Finanz- Minister, jetzige Deputirte Colombo wurde zum Präsidenten gewählt. Hierauf begannen die Verbandlungen über die Ertheilung der Kon- zession und über die Tarife, welhe morgen fortgeseßt werden.

Theater und Musik.

Konzerte. i

Die als Konzert- und Bühnensängerin hier bereits vortheilhaft bekannte Altistin Luise Geller aus Magdeburg gab gestern im Saal der Sing-Akademie ein Konzert, in welhem sie mehrere Lieder von Schubert, Brahms, Beethoven, Giordani, A Wagner, Winkelmann, Goldmark, Dessauer und Rubinstein zu Gehör brate. Jhre klangvolle und umfangreiche Stimme ist in der Tiefe wie in der Höbe von seltener Kraft und Ausgiebigkeit, auch lassen Intonation und Deutlichkeit der Sprache nichts zu wünschen. Der Vortrag war in den ernsten Gesängen besonders zu Toben, nur in Wagner's „Träume“ und „Jm Treibhause“ ließ er etwas kalt. Die Klavierbegleitung des Herrn Kapellmeisters Winkelmann, der auch als Komponist eines Liedes hervortrat, war eine sehr präzise und kunstverständige. Die junge italienische Violinistin Bianca Panteo unterstüßte das Konzert durch die trefflihe Ausführung einer Sonate von Tartini sowie der „Zigeunerweisen“ von Nahèz und erntete gleich der Sängerin lebhafte Beifallsbezeugungen von seiten des zahlreich ershienenen Publikums. Beide Künstlerinnen erfreuten noch dur einige Zugaben.

Im Königlichen Opernbause findet morgen die Konzert Aufführung von G. F. Händel's Oratorium „Josua® ftatt.

Im Königlihen Schauspielhause wird morgen Karl Niemann’'s Lustspiel „Wie die Alten fungen" gegeben (Hökerin Hanne: Frau Schramm). Fräulein Amanda Lindner ist von einer vierzebntägigen Gastspielreise zurückgekehrt und wird am Freitag als Brunbild in Friedri Hebbel’s „Nibelungen“ wieder auftreten.

Otto Sommerstorff if an einer so bartnâckigen Influenza er- krankt, daß die Aufführung der beiden Novitäten „Der Herenkessel“ und „Quintus Horatius Flaccus* abermals einen Aufschub erfahren muß. Der Spielplan des Berliner Theaters ift deshalb dahin abgeändert worden, daß sowobl morgen wie am Freitag statt der an- getündigten Vorstellungen Victorien Sardou's Lustspiel „Madame Sans-Gêne" gegeben wird.

Im Lessing-Theater wird als nächste Novität Heinrich Lee?s fünfaktigeë Lustspiel „Das Eramen* zur Aufführung gelangen, dessen Handlung fich an der Universität Königsberg während des Rektorats- jabres Immanuel Kant's abspiellt. Die Première if für den Dienêtag der nächsten Woche in Auësiht genommen.

: Ministerium für

Im Friedri - Wilhelmstädtishen Theater gelangt nunmehr am Sonnabend die Wiener Posse „Ein armes Mädel* zur erstmaligen Aufführung.

Der Wiener Hofburgschauspieler Herr Bernhard Baumeister beginnt im Neuen Theater morgen als Falstaff in Shakespeare's eHeinrih 1V.“ sein auf sech8 Abende berehnetes Gastspiel.

Der für morgen angekündigte zweite Kammermusikabend der Herren Carl Major und Genossen aus Hannover hat infolge plößliher Erkrankung des Mitgliedes der Vereinigung, Herrn H. Richter auf; einen! späteren, demnächst bekannt zu ebenden Ter- min vershoben werden müssen. Auch der zweite „Wagner-Abend am Klavier“ kann wegen Erkrankung des Hof-Kapellmeisters Franz Fischer am Donnerstag nicht stattfinden. Bereits gelöste Karten werden bei Bote und Bock zurückgenommen.

Mannigfaltiges.

In Gegenwart Jhrer Majestät der Kaiserin und Königin sowie Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Friedri Leopold wurde beute um 11 Uhr aus Anlaß der am heutigen Tage in Wien statt- findenden E Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Erzherzogs Albrecht vonOesterreich in der St. Hedwigs- Kirche eine feierlihe Trauermesse abgehalten. Die österreichi]h- ungarische Botschaft war vollzählig ershienen, auch die hiesige öfter- reihis&e Kolonie war zablreich vertreten. Unter den Anwesenden befanden sih ferner: der Vize - Präsident des Staats. Ministeriums, Staatssekretär Dr. von Boetticher, die Staats-Minister Dr. Miquel und Dr. Bosse, sowie der Minister des Königlichen Hauses von Wedel. Vom diplomatishen Korps waren die Bot- schafter von A Italien und den Vereinigten Staaten, der russishe Geschäftsträger und die Gesandten von Schweden, Belgien, Japan, Brasilien, Mexiko, Argentinien zugegen. Auch die Gesandten von Bayern, Sachsen, Mecklenburg und Braunschweig, der General der Infanterie von Winterfeldt, die General-Majors Freiherr von Falkenhausen und Graf Wedel, sowie der Kommandant von Berlin, General-Major von Naßmer waren erschienen. Das Nequiem zelebrierte Propst Dr. Jakbnel, die Gesänge wurden nah den Kom- positionen von Ett und Haller ausgeführt.

Zur Errichtung eines Denkmals für Hermann von Helm- hol bat sich hier am Sonntag unter dem Vorsitß des Staats- Ministers Dr. Delbrück und in Gegenwart des Vize-Präsidenten des Staats-Ministeriums, Staatssekretärs Dr. von Boetticher ein Comité konstituiert.

Der Vorsteher der Geheimen Domänen - Kalkulatur im Landwirthshaft, Domänen und Forsten, Geheime Rechnungs - Rath Feeder feierte heute im Kreise feiner Angehörigen in Rüstigkeit und Frische sein fünfzigjähriges Dienstjubiläum. Aus diesem Alleck ist dem Jubilar der König- lihe Kronen-Orden zweiter Klasse Allerhöchst verliehen worden. Die Direktoren und vortragenden Räthe des Ministeriums über- reihten ihm ein funstbolles Album mit ibren Photographien ; die „Kollegen stifteten als Shmuck seines Arbeitszimmers ein Bildniß Seiner Majestät des Kaisers und Königs. Von Nah und Fern trafen Glüdckwünshe, Blumenspenden 2. ein. Alles wetteiferte, um diesem SETTETLa geno tüchtigen Beamten zu seinem Ehrentage Freude zu ereiten.

_ Potsdam. Die Kanalisation des westlihen Theils der Stadt Potsdam is bezüglih der mashinellen Einrichtungen der Klärstation und der Legung der Hauptkanäle vollendet. Ein im Dezember v. J. veranstaltetes Probesaugen hat ein befriedigendes Ergebniß gehabt, sodaß vorautsihtlich die Betriebseröffnung im Frübjahr zeitig wird erfolgen fönnen.

Mülheim a. Rh. Der Sammettabrikant Ludwig Noell bierfelbst bat aus Anlaß seines Geschästsjubiläums einen Beitrag von 10 000 Æ zur Errihtung eines Kaiser- und Krieger-Denk- mals gezeihnet, dessen Grundstein voraussihtlich am 2BSjährigen Ge- denktage der Schlacht bei Sedan gelegt werden foll.

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Dresden. Der 17. Kongreß der Associatióon litté. raire et artistique internationale, deffsen Protektorat Seine Majestät der Köni S von Sachsen übernommen hat, wird im Herbst dieses Sa res in Dresden und damit zum ersten Mal auf deuts&em Boden zusammentreten. Um seine Ar- beiten vorzubereiten, haben fürzli4 in Paris, Dresden und Leipzig Sitzungen stattgefunden, und es ift unter dem Vorsitz des Anwalts des Buchhändler-Börsenvereins, Dr. Paul Shmidt-Leipzig ein Arbeits, N eingeseßt worden, dem. der gediegene Kenner des Urheberrchts Dr. Albert Dsterrieth-Heidelberg und Ernest Eisenmann-Paris als Schriftführer angehören. Außerdem sind im Arbeitsaus\{chuß ver- treten: die Deutshe Schriftsteller-Genossenshaft durch Martin

Hildebrandt-Berlin, der Deutsche Schriftstellerverband durch Julius

Wolff-Berlin, die Deutsche Genossenschaft dramatischer Autoren und Komponisten durch Dr. Hans Blum-Leipzig, der Börsenverein der deutsheà Buchhändler durch Arnold Bergsträßer-Darmstadt, der Verein deutscher Musikalienhändler durch Dr. Oëekar von Hase- Leipzig und die Association littéraire et artistique internaticnale dur Dr. Gustav Diercks-Stegliß. Das Bureau des Arbeitsaus- schusses befindet sich in Leipzig, Schillerstraße 6. Das Ehren- Präsidium, das an der Spiße der Arbeiten des Kongresses stehen soll, zu bilden, wurden Gustav Freytag, Adolph Menzel, Johannes Schilling, Johannes Brahms und Paul - Wallot als die Vertreter der durÞ sie repräsentietten Künste und Eduard Brockhaus als Vertreter des Buchhandels gewählt, welche die Wahl, das Werk des Kongresses zu fördern, an- nahmen. Die Fragen, mit denen der Kongreß \ich beschäftigen wird, sind die folgenden: 1) Die Revision der Berner Konvention. 2) Die rechtlihe Natur und die Rechtsfolge einer Uebertragung von Kunst- werken. 3) Die Sicherheitsleistung eines im Inland klagenden Aus- länders. 4) Die Ausdehnung der Berner Konvcntion auf die der Union bisher nit beigetretenen Staaten. 5) Die Organisationen im In- und Ausland auf dem Gebiete des Urheber- und Verlags- rechts zur Wahrnehmung der gemeinschaftlißen Intereffen. 6) Die Errichtung etner internationalen Eintragsstelle. 7) Die emeinfamen Srunlane der Urheberrecht8geseze der Verbands- taaten. 8) Die Abweichungen der Urheberrechtsgeseßze der einzelnen Verbandéstaaten von den Bestimmungen der Berner Konvention. 9) Die Anwendung der Grundsäße des inter- nationalen Privatrechts auf das Urheberreht. 10) Die Rechts- beziehungen zwishen Autor und Verleger. 11) Das Recht des Ver- legers an einem von ihm fkonzipierten und ausgeführten Verlagsunter- i, Ne das nicht die Merkmale eines geistigen Werks trägt. 12) Unlauterer Wettbewerb auf dem Gebiete der geistigen Produktion und im Buchhandel sowie die Mittel zur Bekämpfung desselben. Die Berichterstattung haben bisher übernommen Eugòne Pouillet, Mailland, Jules Lermina, Ernest Eisenmann, Darras und Halperine Kaminsky, sämmtli in Paris, Thorwald Solberg-Boston, Martin Hildebrandt-Berlin, Albert Osterrieth-Heidelberg, Paul Schmidt- Leipzig, Robert Voi tländer-Kreuznah. Als Festgabe für den Kongreß ist die Herausgabe eines Sammelwerks in Aussicht genommen, das Beiträge aus der Feder aller hervorragenden Urheberrechtslehrer der Welt fowie der Autoren und Künstler über Fragen des Urheberrechts bringen foll und das im Verlage der Deutschen Schriftsteller-Genossen- schaft erscheinen wird. Seitens der \säcsishen Staatsregierung ist dem Kongreß für seine wissenschaftlichen Arbeiten «ine Beisteuer von 000 Æ bewilligt. Zur Theilnahme an dem Kongreß twerden seitens des Arbeitéaus\{husses Einladungen an die Regierungen aller Kultur- länder, sowie an die literarishen und künstlerishen Körperschaften aller dieser Länder ergehen, mit der Bitte, sich durh Delegierte ver- treten zu lassen. Für die Festlichkeiten, die man dem E in Dresden und Leipzig darbieten wird, sind besondere örtlihe Comités gebildet, zu denen der Arbeitsaus\{huß in innigen Beziehungen fteht.

Paris, 26. Februar. „W. T. B.* meldet: Nah Mitternacht, als das Publikum das Kasino in der Rue Blanche verließ, bra daselbst ein Feuer aus, wodur. eine leichte Panik entstand. ODret Personen wurden unerheblih verleßt. Das Feuer war um 12 Ubr gelöst. Ein Theil des Kasinos ist zerstört.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten und Dritten Beilage.)

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Wetterberi Q

vom W. Februar Morgens.

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Saus-Gêne.

Anfang 7{ Uhr.

i m _Schnee. _?) Geftern Schnee. 7) Nachts Schnee. #) Abends Schnee. §) Reif.

Vebersiht der Witterung.

Ein tiefes barometrisches Minimum unter 745 mm [iegt über Sftandinavien, während der Luftdruck weil von Srland am bösen ift. In Süd- Eurca ift tas Barometer in den leßten 12 Stunden um 155 mm gefallen. In Deutschland hat bei im Nortez leiht veränterlicher Luftstrômung und trüber Witterung mit Schneefällen, im Süden {wachen nörtliden unb nordöftlihen Winden und vielfah beiterem Wetter ter Frof wieder zugenommen. Am fkältesten ift e im südlichen Deutschland, wo die Temperatur bis ¡u 8 Grad unter dem Gefrierpunkft li _Wesi- und Südfrankreih sind froftfrei. Nachlafsender Froft mit auffrishenden Winden dürfte demnächft zu erwarten sein.

De utshe Seewarte.

Sonnabend : Mädel.

Theater- Anzeige.

Königliche Schauspiele. Mittwoh: Opern- baus. Konzert-Aufführung. Erster Abend: „Josua“, Oratorium von G. F. Händel. Mitwirkende: Die Damen Fr. Herzog und Fr. Goetze, die Herren Sylva und Krolop, der Königliche Opernchor, die Königliche Kapelle. meister Herr Dr. Muck.

Schauspielhaus. sungen. Lustspiel in 4 Aufzügen von Karl Nie- In Scene gesezt vom Grube. Anfang 74 Ubr.

Donnerêtag: Opernbaus.- 52. VorsteKung. olländer. 3 Akten von Richard Wagner.

Schauspielhaus. thätigen Zweck. Franz von Schönthan und Gustav Kadelburg. Die Dienstboten. Genrebild in einem Aufzug von Roderich Benedix.

Denisches Theater. Mititwoch: Der Mann im Schatten. Anfang 7 Ubr.

Donnerêtag: Weh dem, der lügt !

Freitag (23. Abonnements-Vorstellung): Tartüff. Dann: Blan.

Berliner Theater. Mittwoch: Madame Anfan Donnerstag: Der

Freitag (25. Abonnements-Vorstellung): Madame

Lessing-Theater. Mitiwoch: Aus Berlin W.

Donnerstag: Der Fall Clémenceanu. Freitag: Aus Berlin W.

Friedrich - Wlyeimsgdtilides Theater.

| Chaufieestr Mittwoch: Der Obersteiger. 3 Akten von M Carl Zeller. Regie: Kapellmeister Baldreih. Anfang 74 Uhr. Donnerstag: Der Ob

. West und L. Held. usik von

: Zum ersten Male: Poffe mit Gesang. in 3 Akten er) von Leopold Kren und

C. Koch.

Refidenz - Theater. Direktion : Sigmund Lautenburg. Mittwoch: Fer- nand’s Ehekoutrakt. (Fil à la patte.) Schwank in 3 Akten von Georges Feydeau, in deutscher Be- arbeitung von Benno Jacobson. Anfang 74 Uhr.

Fontraft.

Dirigent: Königlicher Kapell-

74 Ubr ber-Regifseur Max

T Der Romantishe Oper in Anfang 7 Ubr.

58. Vorstellung. Zum wohl- Lustspiel in 4 Aufzügen von

Minna von Barnhelm. erster Künstler.

Anfang 7{ Ubr. Ausftattung :

meister Ferron. Die meister

74 Ubr. farrer von Kirchfeld. Mittwoch: Zum 12.

4 Akten von Wilhelm

Adolph Ernst-Theater.

é 25/26. ¿4

erette. in sangspofse mit Tanz. Na

Fredy, Dirigent: Herr A Gaiety Girl“ von z age

eiger. Eiu armes

Donnerstag und folgende Tage: Fernand’s Ehe-

Ueues Theater. Swiffbauerdamm 4a./5 Mittwoch: Gastspiel des K. u. K. Hofburgschau- spielers Bernhard Baumeister. Erster Abend. König Heinrich der Vierte. Schauspiel in 5 Auf- fang ZE Dle zügen von William Shakesveare. Nah dem 1. u. 57 Boiellung. Wie die Alten | 2, Tbeil bearbeitet von Heinrih Laube. Anfang

Donnerstag: Unter dem Allerhöchsten Protektorat Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin Friedrich: Wohlthätigkeits - Aufführung zum Besten der Hinterbliebenen der auf der „Elbe“ Verunglüdckten. Lustspiel in 5 Akten von Gotthold Ephr. Lessing, unter gütiger Mitwirkung

Theater Unter den Linden. Bebrenstr. 55/57. Direktion : Julius Fritsche. Mittwoch : Mit neuer Kapitän Caricciolo. Ballet in 3 Akten von Henry Chivot und Alfred Duru. Musik von Edmond Audran.' geseßt von Julius Fritsche. Dirigent: Herr Kapell- allets arrangiert vom Ballet- Louis Gundlah. Anfang 74 Uhr. Donnerstag: Kapitän Caricciolo.

Bentral-Theater. Alte Jakobstraße r. 30. Direktion : Richard Shulb Emil Thomas a. G. ale: Novität! Neutiers. Große Posse mit Gesang und Ta annftädt und Musik von. Julius Einödshofer, In Scene gesetzt vom Direktor Richard S{ulß. Anfang 74 ubr. Donnerstag: Zum 13. Male: Unsere Rentiers. rbr. von

Mittwoch: Auf- treten der ersten L Bahter und Courbette-Tänzerin Englands Miß Rose Batchelor vom Prince of Wales- Theater in London. Ein fideles Corps. Große Ge- dem englishen Original m idney frei be- arbeitet von Eduard Jacobson und Jean Kren. Vorher : Gefindeball. Schwank in 1 Akt von Ed. Jacobson und Jean Kren. Anfang 74 Uhr. Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

Sing-Akademie. Mittwoch, Anfang 8 Uhr: Lieder-Abend von Raimund von Zur-Mühlen.

Zirkus Renz (Karlstraße). Donnerêtag, denx 7. März: Unwiderruflih leßte Vorstellung (Schluß

der Saifon).

Mittwoch, Abends 7} Uhr:. Extra- Vorstellung. Tjo Ni En. (Beim Jahreswechfel in Peking). Sensationelle Tänze, u. a. Original, lo grelots vivants, jeu des barbichons 2c. Original! Neue Musik-ECinlagen. Außerdem: Das Apportierpferd Mohr, hierauf ein Fuipologuches otpourri, vor- geführt von Herrn Rob. Renz. Auftr. d. Shul- reiterin Frau Renz-Stark mit dem Schulpferd Mikado und dem irl. Springpferd Bliß. Prinÿ, ostpr. RNapphengst, in der hohen Schule ger. vox Herrn R. Renz. Auftreten \sämmtliher Künstler- spezialitäten, sowie sämmtliher Clowns und des beliebten „August“ Mr. Lavater Lee.

j Mnergiag: Große brillante Vorstellung. Tje n.

In S 20110 | R E A S R E Zt S R E

Familien-Nachrichten,

Verlobt: Frl. Alma Quassowsky mit Hrn- Sa Hans Uphagen (Molditten—Sr- anz). j Geboren: Eine Tochter: Hrn, Prem.-Lieut. Heinrich von Brandt Gangfuly). Hrn. Lieut. Hugo vom Oheimb (Kleinburg). Gestorben: Hr. - Pastor em. Franz Mulert (Schlawe), Hrn. Ober-Baurath Frhrn. Carl von Seeger Tochter Eugenie (Stuttgart). Fr: Rittmeister Anna von Wuthenau, geb. von edel (Deutsh-Paulsdorf). Hr. Heinri Dannenberg (Hannover). r ammerherr und Landschafts - Direktor Friederik von Wißzleben-Kieslingswalde, geb. von Mün hausen (Görliß). Hr. Hauptmann z. D. Oswald von Roëll (Wiesbaden), Verw. Fr. Ritter- gutsbesizer Julie Forstreuter, geb. von Sauckca (Raschung in Oftpr.).

Operette mit

Unsere nz in ulius Freund.

Verantwortlicher Redakteur: J. V.: Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlag

[ Lindau. usik von

Konzerte.

Blumenstraße Nr. 9. eherne

Polonaise D-dur v. Wieniawski

Konzert-Haus. Mittwoch: Karl Meyder- Konzert. Ouv. „Leonore 11“, Beethoven, ferd“, Auber. „Der Nußknacker“, Suite v. Tschaikowski. Frauen Liebe u. Leben v. Blohn. ( ] i (Herr Carnier). Wiener Spaziergänge*, Potpourri (neu) v. Komzak.

Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Neun Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage), wie die ltsaugabe zu Nr. 6 des öffent liches Anzeigers (Aevamandits axf

Attien und Ak ll für die Wor Le 15 Lid 5D. rid 1895.

„Das

zum Deutschen Reichs-Anz

M 50.

Statiftik und Volkswirthschaft.

Die Diensttauglihkeit der Studierenden in Preußen.

(Stat. Korr.). Ob die körperlihe Tüchtigkeit unserer studierenden Jugend den militäriswen Ansprüchen mehr oder weniger genügt als die des übrigen Ersaßes, läßt sich zwar niht mit unbedingter Zu- verläsfigkeit aus der preußischen Universitätéstatistik erweisen. Doch sind nachstehende Mittheilungen darüber niht ohne Interesse.

Nach den amtlichen Nachrihten über das Ergebniß des Ersaß- geshäftes war im Jahre 1886 über 416 919, im Jahre 1890 über 135 128 Perfoncn, O O der 3- und 4hvria Freiwilligen, im Heeresergänzungsgeshäft entschieden worden. A avon ag N 182 261 208 147

der Ersaßreserve*) überwiesen . 164 807 196 301 ausgemustert 69 851 30 680. Sntscheidung über das Militärverhältniß war 1886/87 getroffen bei 5589, 1890/91 bei 5062 Studierenden. Davon entfielen 1886/87 1890/91 auf die Dienenden oder Gedienten . 83 554 3 276 E t e C 794 617 « e Militärfreien T 241 1 169. :

Mit Rücksicht darauf, daß von den Studierenden dieser Art eine beträchtliche Anzahl über 26 Jahre alt war, möchte es aber richtiger sein, die über 26 jährigen Studenten bei der vorgedahten Vergleichung fortzulafsen. Dann kommen für 1886 4410, für 1890 3926 Stu- dierende in Frage, von denen 2958 bez». 2670 unter den Waffen standen oder gedient hatten, 580 bezw. 421 der Ersatreserve u. \. w. angehörten und 872 bezw. 835 militärfrei waren. Von je 100 der nunmehr annähernd vergleihsfähigen Personengruppen waren hiernach : unter dem unter den allgemeinen Ersay Studenten**)

1886 1890 1886 1890 43,72 47,84 67,08 68.01 39,58 45,11 13/15 10,72 R N 46,79 O0 O 21,27

Wird einerseits beachtet, daß manche körperlih Gebrechliche, wenn sie nur befähigt und genügend bemittelt sind, gerade der Universität zugeführt werden und den Prozentsatz der Untauglichen unter den Studenten, so zu sagen, künstlih hinäuftreiben; wird andrerseits bedaht, daß die militärishe Brauchbarkeit durch die Zugehörigkeit zur Linie, Reserve und Landwehr, d. h. zur Gruppe der Ausgebobenen, erwiesen wird, niht aber durh die Zahl der halb oder ganz Unbrauchbaren der zweiten und dritten Gruppe: so weisen obige Zahlen keinesfalls darauf hin, daß die studierende Jugend durch körperliche Untauglichkeit zum Militärdienst hervorragte. Denn wenn au junge Leute, die sich zum einjährig-freiwilligen Dienst drängen, verhältnißmäßig leichter zur Aushebung gelangen als der allgemeine Ersay, fo ist doh das Uebergewicht von rund 24 bezw. 20 auf Hundert der dienenden und gedienten Studenten immerhin ein Beweis, daß die Wehrhaftigkeit des deutshen Volks in feinem gebildetsten Theil durch die Schulbank niht vermindert wird. Das Gegentheil ist freilih die landläufige Ansicht.

ausgehoben

ausgehoben C der Ersatreferve 2c. überwiejen

Literatur.

Rechts- und Staatswissenschaft.

Die Praxis des RNeichsgerihts in Zivilsachen. Pearbeitet von A. Bolze, Neichsgerichts-Rath. Bd. 18. Leipzig, 1995, F. A. Brockhaus. 8. S. 461, Pr. geh. 6 M geb. 7 M Fen in den bisherigen 17- Bänden aus den Urtheilen des Reichs- erichts in Zivilsahen entnommenen 19 686 Säßen fügt der vor- Mende Band 768 neue hinzu, womit die Gesammtzahl auf 20 454 erhöht wird. Die in sämmtlichen Bänden festgehaltene Anordnung ind das jedem Bande angehängte Sachregister ermöglichen ein Zurecht- finden in der Massenhaftigkeit des Stoffs und seine Verwerthung zur Ermittelung der Rechtsprehung des Reichsgerichts.

Hülfsbuch zur Ausführung des Kommunalabgaben- Geseßes vom 14. Juli 1893 in kleinen Landgemeinden. Mit Protokollmustern und Formularen von H. Bullermann, Kreis8aus\huß-Sekretär. Berlin 1894, Carl Heymann's Verlag. s. S. 67. Pr. geb. 1 46 Der Verfasscr hat, geleitet von einer genauen Kenntniß der Verhältnisse, es verstanden, sih auf dasjenige ¡u beschränken, was für die Neugestaltung der Verhältnisse in den leinen Landgemeinden aus dem Gese verwendbar und nothwendig isstt. Verbunden mit klarer Fassung, giebt diese Beschränkung dem Buch einen besonderen praktishen Werth.

Anleitung für Gemeinden zur Neuordnung des Gemeinde - Abgabenwesens, bearbeitet von B. von Kamp, Verwaltungs8gerihts-Direktor. Berlin 1895. J. J. Heine's Verlag. Klein 8. S. 97, Preis geb. 1,25 A4 Mit voller Beherrshung des Stoffs ist an der Hand des Kommunal. Abgabengeseßes vom 14. Juli 1893 und der Ausführungsanweisung vom 10, Juni 1894 in dieser Schrift die Umgestaltung des Gemeinde-Abgabenwesens dargelegt und über die Neugestaltung in zutreffender Anwendung Aufschluß ge- geben. Hierfür sind namentlich zu Steuergebührenordnungen und einschlägigen Gemeindebeshlüssen in einem Aubands Muster beigefügt. Namentlih die kleinen Stadtgemeinden. und deron Bürger dürften sh des ihnen in diesem Leitfaden gebotenen zuverlässigen Bilfsmittels mit Nutzen bedienen. j ;

_— Beiträge zur Erläuterung des Deutschen Rechts, in besonderer Beziehung auf das Preußishe Recht mit Einschluß des Handels- und des Wechselrehts (Gruchot's Beiträge), herausgegeben von Nassow, Neichsgerichts-Rath, Dr. Künyel, Wirklihem Ge- heimen Ober-Justiz-Rath, Dr. Eccius, Ober-Landesgerichts-Prä- sidenten. Berlin, Franz Vahlen. Das Schlußheft des- XXXVIII. Bandes enthält folgende Abhandlungen: Die Rechtslage des Hypo- thekenshuldners bei Aufgabe oder Minderung der hypo- thekarischen Sicherheit seitens des Gläubigers, vom Amts- gerichts. Rath Rothenberg-Lauenburg i. __P.; Annahmeverzug des Auszüglers, vom Landgerichts - Nath Blome - Ostrowo ; Einflu der Auflöfung einer offenen Handelsgesellschaft auf schwebend Prozesse, in denen die Gesellschaft Partei ist, vom Landrichter Dr. Schäfer Pamburg; Mündliche Verhandlung des Rechtsstreits durch die Parteien von Dr. Aug. Hofmann-Neustadt a. Haardt; Ist die Vorschrift der Zivilprozeßordnung § 809 Abs. 2 auf einstweilige Verfügungen an- wendbar° von Dr. jur, H. Göppert-Berlin ; Entwurf eines Bürger- lichen Gesepbuhs für das Deutsche Reich, vom Negierungs-Rath bon Secklin - Berlin. Es folgen in übliher Weise Entscheidungen des Reichsgerichts und literarishe Arzeigen. Ein Anlageheft bringt 113 ntscheidungen des Reichsgerichts, welche anderweit noh nicht zum Abdruck gelangt sind, namentlich sich in der offiziösen ejrmlung (Leiptig, Véit & Co.) nicht finden. Bd. XXXIX Heft 1 enthält folgende Abhandlungen : Uebertragung der Ausübung es Patentrehts, vom Reichsgerichts-Rath Dr. Bolze; Zur Behand- m des Irrthums in der heutigen Praxis und im künftigen Recht, om Amtsrichter Burchardt-Berlin; Traditio brevi manu und

‘onstitutum possessorium im preußishen Recht, vom MRegierungs- P

_,*) Bezw. dem Landsturm 1. A.

m*ck H 1 , " troffen „Déiliglich deren eine Entscheidung der Ersaßbehörden ge-

Er ste Beilage eiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Dienstag, den 26. Februar

Assessor Dr. von Grimm- Koblenz; Beiträge- zur Beurtheilung des

Rechtsinstituts der fortgeseßten Gütergemeinshaft vom Amtsrichter

Brenken-Lüdinghausen; Entwurf eines Bürgerlichen Geseßbuchs für das

e Reich, zweite Lesung, vom Regierungs-Rath von Selklin- erlin.

Zeitschrift für das gesammte Handelsrecht, heraus- gegeben von Dr. L. Golds\chmidt, Geheimem Justiz-Rath, ordent- lichem Professor der Rechte in Berlin, Dr. Fr. v. Hahn, Senats- Br tepen a. D. am Reichsgericht in Leipzig, H. Keyßner, Geheimem Justiz- und Kammergerichts-Rath in Berlin, Dr. P. Laban d, ordent- lichem Professor der Rechte in Straßburg, und Dr. M. Pappen - beim, ordentlichem Professor der Rechte in Kiel. Stuttgart. Verlag bon Ferdinand Enke. ODreiundvierzigster Band. - Der neuen Folge achtundzwanzigster Band. 1. und 2. Heft. Dieses erste Doppelbeft des neuen Bandes der angesehenen Zeitschrift bat folgenden Inhalt: 1) Anfänge der Tratte, von Professor Adolf Schaube, Oberlehrer am Gymnasium in Brieg; 2) Kompen- sation von Schulden einer offenen Handelsgesellshaft mit Privat- forderungen eines Gesellshafters, vom Gerichts - Assessor Conrades- Göôttingen ; Y Die Ergebnisse der deutschen Börsenevzuète. von Dr. Max Weber-Freiburg i. Br. Die letztere Abhandlung macht die vmfangreichen in Druck gelegten Verhandlungen in dantenswerther Weise nußbar. Zunäcbst wird einè Uebersiht über den Gang der Verhandlungen und Publikationen gegeben," dann folgt eine Darlegung der Organisation und Rechtsstelung der Börsen und des Maklerwesens fowie der Kursnotierungen an den Effektenbörsen. Es wäre erwünscht, wenn dieser leßtere Theil der Abhandlung (S. 156 bis 219) in besonderem Abdruck erschiene und damit eine erweiterte Verbreitung erhielte, denn bisher ist die Fest- stellung und Erlangung der Kursnotierung an den Börsen überhaupt und namentlich an der Berliner Effektenbörse nirgends in dieser Klarheit dargelegt. Ober-Landesgerichts-Rath Fang, Breslau, dessen Werke über wvergleihendes Handels- und echselrecht (Berlin, Franz Vahlen, 1888/1890) rühmlich bekannt \ind, giebt cine zuverlässige Untersuhung der Partnership Act. 1890 [53 und 54 Vict. cap. 39] mit erläuternden Anmerkungen. Willkommen wäre es gewesen, wenn überall auf den früheren Inhalt der Zeitschrift, namentli} der Companies Act 1862 in den Anmerkungen verwiesen wäre; die Zeitschrift selbst, in ihrem reihen Inhalt, bietet alles, was zum Verständniß der Rechtseigenthümlichkeit in England nothwendig ist. Hierfür ist das Generalregister zu Bd, 1—25 eine sichere Handhabe; die seitdem jedem Bande beigefügten Negister sind zwar sehr angenehm, aber doch etwas eng

ehalten. Möchte sich für die Zeitschrift bald wieder ein fo

Réißiger Registrator finden, wie dies für Band 1 bis 25 Gerichts- Assessor Dr. Gabriel (jeßt General-Konsul in Batavia) gewesen ist. Aus dem sonstigen Inhalt der Zeitschrift sei die Üebersicht über die Rechtsprehung in Handelssachen von Amtsrichter M in Wansfried hervorgehoben. Den Abschluß bilden gediegene Besprehungen rechts- wissenschaftliler Werke. :

Annalen des Deutschen Reichs für Geseßgebung, Ver- waltung und Statistik. Staatswissenschaftliche Zeitschrift und Ma- terialiensammlung, unter Mitwirkung zahlreiher Fahmänner heraus- gegeben von Dr. Georg Hirth und Dr. Marx von Seydel. München und Leipzig G. Hirth. Von dem 28. Jahrgang liegen Heft 1 und 2 vor. Aus dem Inhalt sei hervorgehoben: Die Armen- fürsorge insbesondere in Deutschland von Dr. Freiherr von Reitzenstein Freiburg i. B. ; Anliegerbeiträge bei Trottoirisierung von Professor Dr. F Rehm Erlangen; Geseßgebung über die Ausbildung nit voll- inniger, s{hwach- und blödsinniger Kinder von Finanz - Rath Dr. Zimmermann Braunschweig; Zum Komptabilitätsgesetß von Justiz-Rath Max Ioël Berlin; Der auswärtige Handel des deutshen Zollgebiets im Jahre 1893, vom Kaiserlichen Regierungs-Rath C. Wiesinger Berlin, dem verdienstvollen Verfasser des Handbuchs „Der deutshe Zoll- und Steuerbeamte“ (Erlangen, Palm u. Enke). Die Neichhaltigkeit der Hirth’schen Annalen ist allgemein bekannt; es mag nur noch darauf aufmerksam gemacht werden, daß auh Geseße mit E Erläuterung Auf- nahme finden, wie z. B. der vortrefflihe Kommentar zum Genossen- schaftsgesez von Justiz-Rath M. Joël (Jahrgang 1890 S. 417 ia). Es sei hierbei in Anregung gebracht, ob es {ih nicht empfehlen dürfte, diese Annalen bei den Behörden, namentlih auf den Gerichten, unter den Mitgliedern in Umlauf zu seßen. Hiermit würde der sich ansammelnde Bibliothekbestand rechtzeitig nußbar gemacht, was keines- wegs überall geschieht, Für den stets sich erweiternden Kreis der Mitarbeiter sei bemerkt, daß die Verlagsbuchbandlung für den ersten Druckbogen 64 A, für die folgenden 48 4 Honorar gewährt.

Zeitschriften.

Eine neue Zeitschrift mit dem Titel „Biographische Blätter, Vierteljahrs\{hrift für lebensgeschihtlihe Kunst und Forschung“, soll vom März an im Verlage von Ernst Hofmann u. Co. hierselb erscheinen. Ständige Mitarbeiter sind u. a. die e DDr. Michael Bernays, F. von Bezold, A. Brandl,

; O Ludw. Geiger, S. Günther, Eug. Guglia, Ottokar Lorenz, Karl von Lüyow, Jakob Minor, Fr. Rayel, Erih Schmidt und Ant. Schönbach; E ist Dr. Anton Bettelheim. Die wohlwollende Aufnahme, welhe die von _ leßterem herauêsgegebene, in demselben Verlage erscheinende Sammlung von Biographien „Geisteshelden (Führende Geister)“ in Fachkreisen und im weiteren Lesepublikum gefunden, hat den Gedanken nabegelegt, die gleichen Ziele in einer besonderen Zeitschrift zu verfolgen, welche mark lebendes Programm verheißt: 1) selbständige Abhandlungen zur Theorie und Entwiklungsgeshihte der Biographie und Selbstbiographie, Charakteristiken und Kritiken der Meister Pioavav ider Kunst und Forshung, 2) abgeschlossene biographische und selbstbiographische Aussäße und Studien, 3) Selbstbekenntnisse aus ungedruckten oder s{chwer zugänglihen Quellen in der Art der kulturgeshihtlihen Zeugnisse in Gustav Freytag’s „Bildern aus der deutshen Vergangenheit“, 4) biographische Miscellen, Nekrologie, Anzeigen aller wihtigeren in und außer Europa erscheinenden Biographien, Selbstbiographien und Denkwürdigkeiten, sowie der meisten in Zeitschriften zerstreuten biographishen Essays. Ein sfolhes Vorhaben seßt zu seiner gedeihlihen Entfaltung die ständige Mitwirkung hervorragender Gelehrten, dauernde Förderung durch Liebhaber und Sammler und freundliche Mithilfe aller Be- rufenen voraus, welche für Hinweise auf niht immer leiht erreihbare Tagesblätter, sowie für Einsendung von biographishen Nachrichten, Drucken u. dergl. an die Adresse des Herausgebers, Dr. Anton Bettelheim in Wien XIX, Hasenauerstr. 21, zum voraus ge- ziemenden Dankes versichert sein mögen.

Von der Zeitschrift „Deutshe Technishe Rundschau“, Monatsschrift über alle Gebiete der Induftrie, Technik und Natur- wissenshaften, herausgegeben von Dr. J. Schanz u. Co., liegt das 5. Heft vor. Die Fachscrift stellt sih die Aufgabe, die neuesten Er- findungen objektiv fahmännifch unter be|onderer Berücksichtigung patent- amtlih geshüßter Neuheiten zu besprehen. Die neue Nummer bringt einleitend einen Artikel über „Ausländer und Gebrauchsmustershußz“, dem zahlreiche, durch Zeichnungen erläuterte Mittheilungen über neue Erfindungen und praktische Neuerungen si anschließen.

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1895.

Mannigfaltiges.

Ueber die Verkehrsvermittelung auf der Berliner Ge- werbe-Ausftellung 1896 innerhalb des Ausstellungsgebiets ent- nehmen wir einer Mittheilung des Arbeitsausshusses Folgendes: Der Ausstellungéplaß, der Treptower Park, hat eine Längenausdehnung von durbschnit lich 15 km bei einer Breitenabmessung von rund 08 km. Die große Anzahl von Aen sowie die Menge der Restaurationen und Erfrishungshallen bedingen, daß alle von Baum- oder Strauthgruppen freien Flächen mit Gebäuden, Hallen, Kiosken u. |. w. beseßt sind und so- mit die Gesammtflähe des ausgedehnten „Parks für Aue- stellungszwecke in Anspru genommen wird. Ja, es erwies sich als nothwendig, außerhalb dieses Parks, südlih und \üdwestlih denselben begrenzend , noch weite Flächen zur Schaffung- zweier Vergnügungë- parke anzupahten, in welchen alle diejenigen Anlagen und Ver- anstaltungen untergebraht werden sollen, welche neben der Ve- lehrung vorwiegend der Unterhaltung der Besucher dienen follen. Eine derartige räumlihe Ausdehnung des Ausstellungsgebiets erfordert die Anlage eines Verkehrsmittels innerhalb deëselben, um- den Besuchern die Möglichkeit zu geben, bequem und ¡hnell nah allen Punkten der Ausstellung gelangen zu können. Es wird nun geplant, die auf der Chicagoer Weltausstellung nur als kleine Versuchéstrede ausgeführte Stufenbahn zur Ausführung zu bringen, deren Bauart in weiteren Kreisen durch den vom König- lihen Eisenbahn-Bau- und Betiiebsinspeltor Klinke im Verein für Eisenbahnkunde ¿zu Berlin gehaltenen Vortrag und die si daran \chließende Veröffentlihung in „Glasers Annalen“ und den „Politishen Blättern“ bekannt geworden ist. Die geplante Anlage foll, um der gestellten Forderung, den gesammten Guß: und Wagenverkehr an keinem Punkt zu beein- trächtigen, gerecht zu werden, durchweg als Hoch*ahn auf hölzernen Unterbau zur Ausführung gelangen. Dabei is nicht ausgeschlossen, daß zu einzelnen größeren Ueberbrückungen von Straßen und Seen cin anderes Material, Eisen oder Moniersystem zur Verwendung gelangrt. Die in der Nähe der Hauptautstelungspunkte zu errihtenden M stellen werden im Stil des betreffenden benachbarten Auestellungsgebäudes künstlerish ausgestaltet. Diezweite Forderung, auf dem thunlichst fürzesten Wege von einem Punkt der Ausstellung zu jedem beliebigen anderen zu gelangen, bedingte eine sehr interessante Linienführung. Das ge- wählte System der Stufenbahn seyt an und für sih voraus, daß die Bahn im Grundriß einen Kreis bezw. eine Schleife bildet. Hier sind drei Schleifen geplant ; die Hauptschleife liegt aus\{ließlich im Treptower Park, sie begiunt am Haupteingang an der Köpenicker Landstraße (Bahnhof Ausstellung), führt in geradester Richtung zum Haupt- eingang des großen Ausstellungsgebäudes, dann weiter zum zweiten Haupteingang der Ausstellung an der Treptower Chaussee (Bahnhof Treptow), von hier zu dem an der Spree belegenen Haupt- Restaurant und alsdann zurück, den Karpfenteih in kühnem Bogen überbrückend, zum Anfangspunkt an der Köpenidter Landstraße. Diese Schleife würde also den Verkehr i:1 engeren Ausstellungs- park aufnehmen. Es liegt jedoch das weitere Bedürfniß vor, au den erwähnten Vergnügungspark im Süden des Ausstellungëgebiets, sowie den Hauptausstellungsbahnhof im Südwesten desselben an die Stufenbahn anzuschließen, zumal dieselben vom Treptower Park durch breite Fahrstraßen getrennt sind. Zu diesem Zweck schließt si eine zweite kleinere Schleife an die erstere im Süden derart an, daß man von dem inmitten des Treptower Parks belegenen Berührungévurkte auf gerade Wege mitten in den Vergnügungspark hinein und daselbst wendend auch wieder hinausgeführt wird, Andererseits {ließt sih an die Hauptschleife am Eingange an der Köpenicker Landstraße eine dritte Schleife an, welche bis auf den Babnsteia des Ausftellungsbahnhbofs führt. Dem Besucher ist somit die Möglichkeit gegeben, innerhalb 9 bis 8 Minuten vom Bahnhof aus jeden beliebigen Punkt des weiten Ausstellungsgebiets zu erreihen und umgekehrt. Der Verkebr ift in der Weise geplant, daß eine reihlihe Anzahl von Haltepunkten ge- bildet wird, woselbst man durch die Treppenanlagen zu dem oben ge- legenen Bahnsteig gelangen und von da ohne weiteres jederzeit auf die Plattform der Stufenbahn treten kann. Der Zugang zu diesen Treppenanlagen wird durch automatish wirkende Drebfreuze nah dem patentierten System des Eisenbahnbau- und Betriebsinspektors Wegner eschlossen ; gegen Einwurf eines Zehnpfennigftücks öffnet sih das Drebkreuz selbsttbätig und {ließt sich fofort wieder na erfolatem Eintritt. Die Eigenart der von dem Ober-Baurath Rettig zu München erfundenen Stufenbahn besteht bekanntlih darin, daß auf gewöhnlihem Sciener- geleise ein endloser, in \sich zurückfebrender Zug von Plattform- wagen fortbewegt wird, auf deren Rädern ein zweites Scienen- geleis ruht, welches seinerseits eine zweite Plattform mit den Sigpläßen der Reisenden in Bewegung seßt. Die zweite Plattform bewegt sich genau mit der doppelten Geshwindigkeit der erften, da derselben neben der Grundges{windigkzit des Wagens noch die glei große Umdrehungägeshwindigkeit der Räder zu gute kommt. Der Besucher betritt vom festen Babnfteig aus die erfte sih lang- sam bewegende Plattform T und alédanun die sih sneller bewegende Plattform Il. Die Bewegung des Wagenzuges vollzieht sid obne zeitlihe Unterbrehung, der Wagenzug selbft ift, wie erwähnt, obne Ende; an einem festen Punkt {iebt sich also eine unendlich lange, ununterbrochene Plattform vorbei, die man in jedem AugenbliFe und an jedem Punkte betreten kann. Je nah Belieben kann man dée [. oder I]. Plattform zur Weiterbeförderung benutzen: das Auffteigen auf dieselben von dem festen Babnsteig aus voUzieht ch mit er- staunlicher Leichtigkeit, wenn man die Fabrgeshwindiakeit in mäßigen Grenzen bält. Als solche ift für die Plattform I 5 km dbr Stunde in Aus\iht genommen, sodaß die Geschwindigkeit der Platt form IT 10 km beträgt. Die Babn if im stande, außerordentli große Menschenmassen zu befördern. Bewegt fih die Plattform 1 mit der erwähnten Geschwindigkeit von 10 km in der Stunde. î würden in diesem Zeitraum bei Y

10000 L E

3,66 m 366 = 2732 Wagen, somit, da fassen kann, 2732 . 8 = 21 856 Personen fi über einen festen Punkt bewegen. Die Sicherheit des Betriebes der Plattform- bahn dürfte von keinem andern Verkebrêmittel erreidt werden. Ein Zusammenstoß von Zügen kann nicht vorkommen, da nur ein cin- ziger Zug vorhanden ist. Die in der Regel zur Anwendung geeignete Geschwindigkeit von 5 km in der Stunde für den Wagen ist eine f: mäßige, daß auch Entgleisungen ausgeschlossen erscbeinen. Desgleichen liegt keine Möglichkeit vor, infolge von Unvorsidtigkeit oder Fallens unter die Räder zu gerathen, da diese überall von der einen einzigen Belag bildenden Plattform überdeckdt find. Tro der erwähnten geringen Grundgeschwindigkeit des Wagens von 5 km legt man auf der Plattform Il 10 km in einer Stunde zurück, was etwa der Geschwindigkeit eines Pferdebahnwagens entspriht. Die Ge- hwindigkeit erhöht si aber noch dadur, daß man nit auf die Ankunft und das Halten eines Wagens zu warten braut: man kann die | tv gie in jeder Sekunde besteigen und nah Erreichung

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des Neiseziels verlassen, obne irgend welchen Aufenthalt während der

Fahrt.