1913 / 286 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 04 Dec 1913 18:00:01 GMT) scan diff

L E R E A R R R E G E A

E E E C E

Verdingungen.

Ftalten.

20. Dezember 1913, Vormittags 10 Uhr: Bürgermeisteramt in Cagnano Amiterno: Bau der Zugangsstraße zur Eisenbahn- i Safsa. Voranschlag 55 644,85 Lire. Vorläufige Sicherheit 3000 Lire, endgültige !/:0 der Zuschlagssumme. Näheres in italienisckher Sprache beim „Ner{sanzeiger“.

15. Dezember 1913, Vormittags 10 Uhr: Bürgermeisteramt in

aludi. Bau einer Wasserleitung. Voranschlag 54 092,80 Lire.

gnisse 2c. bis 11. Dezember 1913. Vorläufige Sicherheit

2750 Lire, endgültige 5500 Lire. Näheres in italtenisher Spräthe beim „Reichsanzeiger“.

29. Dezember 1913, Vormittags 11 Uhr: Generalverwaltung der vereinigten Hospitäler in Neapel. Erweiterungsbauten am Hospital für invellbare Kranke. Voranschlag 332 582 Lire. Zulafsungsanträge und Zeugnisse 2c. bis 15. Dezemter 1913, Nachmittags 3 Uhr. Vor- Iäufige Sicherheit 15000 Lire. Kontraktspesen 5000 Lire. Näheres in italienischer Sprache beim „Reichsanzeiger“.

9, Dezember 1913, Vormittàägs 11 Uhr: Marineministerium in Nom und gleichzeitig die Generaldirektionen der Königlichen Arfenale in Spezia, Neapel und Venedig. Nochmalige Autschreibung der Lieferung von amerikanischen Pinienholz (Pith-Pine) vgl. Reichsanzeiger Nr. 221 vom 18. September 1913 —. Wert 124 257,10 Lire. Sicherheit 12440 Lire. Näheres in italienischer Sprache beim „Rethsanzeiger“.

6. Dezember 1913, Vormittags 10 Uhr: Militärkommissariat der 25. Division in Cagliari. LUeferung von 4000 az Wetzentnehl für die Militärbäckerei in Cagliari. Sicherheit 10 000 Lire. Näheres in italienisWer Sprathe beim „Ret{hsanzeiger“.

Bulgarten.

2 [15. Januar 1914 bis 3 Uhr Nachmittags. Finanzministerium in Sofia. Lieferuna von 281 600 000 Briefmarken verschiedener Werte für die bulgarische Postverwaltung in der gleihen Ausführung wte die jeßt im Gebrau befindlihen. Angebote in versiegeltem Briefumschlag an das Finanzministerium (Section de la Compta- bilité Publique) in Sofia. Lastenheft beim „Netchsanzeiger“ ; au steht es Bewerbern bei der benannten Abteilung des Finanz- ras yae in Sofia zur Verfügung, wo jede weitere Auskunft er- wird.

Theater und Mufik.

_Im Königlichen Opernhause findet morgen, Freitag, eine Aufführung von „Tannhäuser* in nachstehender Beseßung ftatt: E Frau Hafgren-Waag; Venus: Frau Plaichinger; Tann- häuser: Herr Kraus; Landgraf: Herr Schwegler; Wolfram: Herr Wiedemann. Jn den übrigen Hauktrollen find Fräulein Mansky und

die Herren Henke, Bahmann und Funck beschäftigt. Dirigent ist

der Kapellmeister Laugs.

Paul Heyses vaterländisches Schauspiel „Colberg“ wird morgen im Königlihen Schauspielhause aufgeführt. Die Hauptrollen Liegen in den Händen der Herren Kraußneck, Sommerstorff, Vallentin, Bötther, Werrack, Mannstädt, Eichholz und Egge- ling sowie der Damen B und Refsel. Dr. Otto innerks neueste dramatisGe Arbeit, die zurzeit am Schauspiels ause vorbereitet wird, betitelt sch „Graf Ekhrenfried“, ein romantishes Lustspiel. Es spielt im febzehnten Jahrhundert und bringt einen Ausschnitt aus dem Leben eines ver- armten deutshen Edelmannes, der das Glück seines Lebens bei all seiner Armut in der Einsamkeit findet. Er träumt wohl auch von etner „großen Tat“ aber bei seiner ersten Be- rührung mit der Welt und den Menschen flieht er {heu in seine einsame Versonnenheit zurück. Durch das ganze Stück weht der s{chwermütige Hauch echt deutsher Poesie. Dr. Hinnerk t zwar seit Fahren bekannter Arzt an der Scchwelzer

Nervenheilanstalt zu Friedmatt bei Basel, wo er au als Dozent der |

dortigen Universität wirkt; aber er ist ein deutscher Landsmann, ge- bürtig in Nostok in Mecklenburg und heißt mit seinem richtigen Namen Hinrichsen; seine Familie ist noch heute in Rostock ansässig.

Als vierte Vorstellung im Shakespeare-Zyklus wird am Montag, den 15. Dezember, im Deutschen Theater „Der Kauf- mann von Venedig* in einer völligen Neueinstudtérung gegeben. Die Genau hrung von gui Strindbergs „Wetterleuhten“, das der veritorbene Dichter selbst als Kammerspiel bezeihnet hat, findet in den Kammerspielen dés Deutschen Theaters am kommenden Dienstag statt. Die Regie beider Stücke führt Max Reinhardt.

Im Deutschen Künstlerth eater (Sozietät) findet am Donnerstag nächster Woche die Erstaufführung von Ernst Hardts Lustspiel „Schirin und Gertraude“ ftatt. Fräulein Johanna Zimmermann vom Deutschen Schauspielhause in Hamburg wird die Rolle der Schirin, die sie tin der dortigen Aufführung iele, mit freundliher Einwilligung des Direktors, Geheimen Rats Mar Grube, im Deutschen Künstlertheater a!s Gast darstellen. Am Sonntag, den 7. d. M., Mittags 12 Uhr, findet im genannten Theater eine Matinee der Elizabeth Duncan-Sc{hule zu- gunsten des Vereins zur Förderung und Unterbaltung dieser Schule, fn N e kTostenlose Heranbildung der Schülerinnen Mittel bei-

ellt, statt.

Karl Freiherr von Leveßow, der Dichter des seinerzeit im Berliner Theater mit Erfolg aufgefüh1ten Dramas „Der Bogen des Philoktet", hat eine phantastisWe Dichtung verfaßt, die im Theater in der Königgrätßer Str aße demnächst ihre Uraufführung er- leben foll. Auf Veranlassung der Direktoren Meinhard und Bernauer hat sich Freiherr von Levegew mit August Enna, dem bekannten nordischen Opernkomponisten, vereinigt, der zu seiner Dichtung die er- forderlihe Musik {hafen soll. Freiherr von Leveßow hat versucht, mit diesem Werk eine neue dramatische Gattung zu schaffen, eine Art Verbindung des gesprochenen Dramas mit der Pantomime.

Das Blüthner-Orche ster bringt in seinem 11. Hausegger- Konzert am Montaa, den 8. d. M., Abends 8 Uhr, die „Sinfonia espansiva“ von G. Nielsen, eine Ballade in C-Moll für großes Orchester von E. E. Taubert, das Klavierkonzert in F-Violl von Xaver Scharwenka und das Vorspiel zu den „Meistersingera von Nürnberg“ von R. Wagner. Die öffent lïche Hauptprobe findet am Sonn- tag, Mittags 12 Uhr, statt.

Mannigfaltiges Berlin, 4. Dezember 1913.

Fhre Majestät die Kaiserin und Königin besuhte am gestrigen Nachmittag das Jahresfest des hiesgen Augusta - Hospitals. Am heutigea Vormittag begab sich Ihre Majestät in das Neue Königliche Museum, um die dort aufgestellten Aus- grabungen der Deutschen Drient-Gesellshaft aus Tell-Amarna zu be-

fichtigen.

In der gestrigen, lezten Sitzung des 3. Deutschen Arbeiter- fongresses sprachen zunächst der Stadtrat Dr. Bold (Dortmund) und dèr Arbeitersekretär Weyer (M.-Gladbach) über die Wohnun gs frage. Ersterer begründete, wie die Tagesblätter berihten, in längeren Aus- führungen eine Resolution, in der der Kongreß es für eine Nöt- wendigkeit exklärt, daß den großen Mißständen auf dem Gebtete des Wohnungswesens entgegengearbeitet wird, unter denen in erster Linie die unteren Volksklassen zu leiden haben, und in der ferner erklärt wird: „Dec Deutsche Arbeiterkongreß bedauert es außerordentlich, daß außer den vereinigten Haus- und Grundbesißern auch einzelne Kommunen den vorliegenden Wohnungsgeseßentwurf energisch bekämpfen, wodurch die {hon längst notwendige gefetßtihe Wolhnungêreform aufs neue ernst- lih gefährdet wird. Von den Gemeinden erwartet er, daß sie ihren Widerstand gegen den Wohnungs8geseßentwurf aufgeben, und er wünscht, daß die Gemetnden sih mehr als bisher im Sinne etner fortschritt- lihen Wohnungspolitik betätigen. Die reihsgeseßlihe Regelung des Wohnungswesens im Sinne der in der Reichstagsresolution vom Mat 1912 ntedergelegten Wohnungsreformforderungen, soweit sie nicht durch die landesgeseßlihe Regelung erledigt werden, hält der Kongreß auch fernerhin noch für erforderlih.* Den leßten Gegenstand der Ver- handlungen bildete die Arbeitslosenfürsorge, über die der Gewerk- schaftssekretär Baltru#\ch (Cöln) ein Referat erstattete. Er beantragte eine längere Entschließung, ta der es für notwendig erklärt wurde,

Sonnabend und folgende Tage: Der

daß in der Arbeitslosenfrage sowohl vom Reich wie von den Einzel- gaaten und Kommunen durchgreifende Maßnahmen getroffen werden. e Arbeitslosigkeit habe für die von ihr betroffenen Arbeiter die be- denklichsten Folgen in materieller, moralisher und fittliher Hinsicht. Staat und Gesellshaft würden davon in starkem Maße berührt. Deshalb müsse der Arbeitslosigkeit mit allen verfügbaren Mitteln vorgebeugt, die Folgen diefer Ersheinung müßten beseitigt oder wenigstens gemildert werden. Dieser Antrag wurde angenommen. pf einer Schlußansprahe des Staatsministers Dr. Grafen von Posadowsky-Wehner wurde der Kongreß geschlossen.

Die Wohlfahrtstiftung des „Vereins zur Förderung der Kunst“ für Freikartenversorgung armer Heimarbeite- rinnen, die 1903 begründet wurde, ages am Sonntag, den 7. De- zember, Mittags 12 Uhr, ihre zehnjährige S mit einer Mittagsvorstellung im DeutshenSchauspielhause (Fried- rihstraße 104). Die Aufführung, bei der u. a. Erih Kaiser- Tiß, Felix NRossert, Curt teinbrück, Dr. Max Werner und Claire Waldoff mitwirken, bringt unter heiteren und ernflen Darbietungen cin Schäferspiel von Richard Wilde „Die beiden Uhren“, das Erna Kabisch vom Joseph Kainz-Theater als Soloszene gestalten wird, und den Vortrag grtiehish-türkischer Nationalweisen, die Costa de Condoyanni vom Königlichen Theater in Athen zum Banjo De Die künstlerishe Leitung liegt in den Händen des Kustos der Stiftung Dr. Herbert Hirschberg. Eintritts- karten zu 4, 3, 2 und 1 4 sind in der Geschäftsstelle des Vereins, Gitschinerstr. 82, an ter Theaterkasse, im Kaufhaus des Westens sowie im Warenhaus A. Wertheim zu haben.

Auf der Treptower Sternwarte finden folgende kine- matographische Vorträge statt: Sonnabend, Nachmittags 5 Uhr, zunx ersten Male: „Europäische und exotische Jagden“, Abends 7 Uhr: „Mit dem Norddeutschen Lloyd von Berlin nah New York“ (ge- halten von Direktor Dr. Archenhold); Sonntag, Nachmittags 5 Uhr: „Die Bewohnbarkeit der Welten* (Lichtbildervortrag von Direktor Dr. Archenhold), Abends 7 Uhr: „Europäishe und erotishe Jagden“ ; Montag, Abends 7 Uhr: „Scotts Neise zum Südpol und ein Bli ins Weltall“. Mit dem großen Fernrohr werden allabendlih der Mond und der „Saturn“ beobahtet.

Dortmund, 4. Dezember. (W. T. B.) Auf der Zee Wiendahlsbank wurden während der Frühschicht vier Berg- leute durch schlagende Wetter lebensgefährlih verbrannt. Ste mußten in das Wittener Krankenhaus ge\cha|fft werden.

_ Brüssel, 3. Dezember. (W. T. B.) Vergangene Nacht wurde bei Ankunft des Postzuges von Brügge auf dem Bahnhof von Verviers festgestellt, daß “eine Wertsendung der belgischen Nationalbank an eine Bank in Cöln feblte. Die Sendung war mlt 1000 Francs angegeben, enthielt aber in Wirklichkeit 350000 Francs In Banknoten. Die Diebe gelangten durch die Wand eines Abteils in den Raum, dessen Schrank sie erbrahen. Auch in dem folgenden Postzuge, der auf dem Bahnhofe von Verviers einllef, wurde das Fehlen eines Po stpaket es entdeckt, dessen Wert un- bekannt isl. Von den Dieben fehlt jede Spur.

Reims, 3. Dezember. (W. T. B.) Der Flieger Bie- lovucic stellte auf einem Eindeckec eine neue chstleistung für Schnelligkeit des Aufstieges auf: er kam nah 29 Metern vort Boden los und erreihte tausend Meter Höhe in 27 Minuten m!t einer Belastung von 160 kg.

Boston (Massahusetts), 4. Dezember. (W. T. B.) Das Arcadian Hotel ist gestern durch Feuer vollständig zersiört worden. Bei dem Brand sind 27 Perfonen umgekommen; vieke wurden {wer verleßt ins Krankenhaus gebracht.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten und Dritten Beilage.)

P

Theater.

Königliche Schauspiele. Freitag: Opernhaus. 243. Abonnement3vorstellung. Dienst- und Freipläye find aufgehoben. Taunhäuser und der Sänugerkrieg Gn Wartburg. Nomantische Oper in drei Akten von Richard Wagner. Musi- kalishe Leitung: Herr Kapellmeister Laugs. Regie: Herr Oberregisseur Droescher. Ballett : Herr Ballettmeister Graeb. Chöre : Herr Professor Nüdel. Anfang 7X Uhr.

Schauspielhaus. 239. Abonnement8vor- Me b Colberg. Historishes Schau- e in fünf e von Paul Heyse. 71 die i Herr Oberregisseur Patry. Anfang

r.

Sonnabend: Opernhaus. 244. Abonne- mentsvorstellung vier Akten und sechs Bildern von J. Masßenet. Text von H. Meilhac und Ph. Gille. Deutsh von Ferd. Gumbert. (Fräulein Marguerita Sylva von der Opéra Comique zu Paris als Gast.) Anfang 7{ Uhr.

Schauspielhaus. 240. Abonnementsvor- stellung. Walleusteins Lager. Schau- spiel in einem Aufzug von Schiller.

ie Piccolomini. Schauspie! in 5 Auf- zügen von Schiller. Anfang 7F Uhr.

Ueues Operntheater. (Krom). Sonntag, Nachmittags 24 Uhr: Auf Allerhöchsten Befehl: Zweite Vor- ftellung für die Berliner Arbeiter- schaft: Doktor Klaus. Lustspiel in 5 Aufzügen von Adolf L'Arronge. (Die Eintrittskarten werden dur die aar ftelle für Bolkswohlfahrt nur an Ärbeiter- vereine, Fabriken usw. abgegeben. Ein u an einzelne Personen findet nicht

Deutsches Theater. (Direkiton: Max Reinhardt.) Freitag, Abends 74 Ubr: Ein Sommernachtêtraum. (Shake- speare-Zyflus.)

Sonnabend, Nachmittags 24 Uhr: Zu

mäßigten Preisen: Der blaue Vogel. ds: Viel Lärm um Nichts,

Sonntag: Viel Lärm um Nichts,

Montag: Ein Sommernactstraum.

Kammerspiele.

Freitag, Abends 8 Uhr: D g loxene Sohn. E ars Sonnabend und Sonntag: Anudroklus und der Löwe.

Manou. Dper ‘in | M

Berliner Theater. Freitag, Abends

S Uhr: Wie eiust im Mai. Posse mit

Gefang und Tanz in vier Bildern von

Bernauer und Schanzer.

Sonnabend, Nachmittags 34 Uhr: Ein

I IEIAN Abends: Wie ciuft im ai.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bummel-

fa Abends: Wie eiuft im ai.

Montag und folgende Tage: Wie

einst im Mai.

Theater in der Königgräßer Straße. Freitag, Abends 87 Uhr: Die Kroubraut. Ein Märchenspiel in sech8 Bildern von August Strindberg. usik von August Enna.

Sonnabend und Sonntag: Die Kron-

braut. Montag: Die fünf Fraukfurier.

Komödienhaus. Freitag, Abends 8 Uhr: Hinter Mauern. Schausptel in vier Akten von Henri Nathansen.

Sonnabend und folgende Tage: Hintev Mautern.

Sonntag, Nahmittags 3 Uhr: Film- zauber.

Deutsches Künstlertheater (So- zietät). (Nürnbergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologishen Garten.) Freitag, Abends 8 Uhr: Der BViberpelz.

Sonnabend: Der zerbrochene Krug. Vorher: Hanneles Himmelfahrt.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr : Das Prinzip. Abends: Rose Bernd.

Montag: Das Prinzip.

Lessingtheater. Freitag, Abends 8 Uhr: Pygmalion. Lustspiel in fünf Akten von Bernard Shaw.

Sonnabend: Pygmalion.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Pro- fessor Becuhardi. Abends: Pyg- malion.

Deutsches Schauspielhaus. (Direk- tion: Adolf Lanz. NW. 7, Friedrih- firaße 104—104a.) Freitag, Abends s Uhr: Die heitere Residenz. Lust- spiel in drei Akten von Georg Engel.

Sonnabend und folgende Tage: Die heitere Residenz.

Montag: Der verlorene Sohn.

Sonntag, N ittags 37 Uhr: Romeo unv Julia Es 4 Ly

.

Srchillertheater. 0. (Wallner- theater.) Freitag, Abends 8 Uhr: Hasemanus Töchter. Volksftück in vier Akten von Adolf L’Arronge.

Sonnabend: Heimg*funden. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Frei- wild. Abends: Heimg'sundeu.

Charlottenburg. Freitag, Abends 8 Uhr: Die Jungfrau von Orleans. Nomantische Tragödie in fünf Akten von &Srtiedrich Schiller.

Sonnabend, Nachmittags 34 Uhr: Göß vou Berlichingen. Abeads: Wenn dex neue Wein blüht.

Sonntag, Mittags 12 Uhr: Kammer- musik. Nachmtttags 3 Uhr: Der Pfarrer von Kirchfeidv. Abends: Die goldene Nitterzeit.

Deutsches Opernhaus. (Char- lottenburg, Vismarck - Straße 34—37. Direktion: Georg Hartmann.) Freitag, Abends 8 Uhr: Dex Mikado.

Sonnabend: Manou Lescaut.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Freifchügz. Abends: Die Königin von Saba.

Montag: Zar und Zimmermann.

Montis Operettentheater.(Fcüber: Neues Theater.) Freitag, Abends 8 Uhr: Gastspiel Frizi Massary, Julins Sptielmann: Die ideale Gattin. Operette in drei Akten von J. Bramer und A. Grünwald. Musik von Franz Lehár.

Sonnabend und folgende Tage: Die ideale Gattin.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Fledermaus.

Theater des Westens. (Station: Fader Garten. Kantstraße 12.) Freitag, Abends 8 Uhr: Polenblut. Operette in drei Akten von Oskar Nedbal. E und folgende Tage: Polen-

10 .

Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Das tavfere Schneiderlein,

Sonntag, Nachmittags 34 Uhr: Der liebe Augustin.

Theater am Nollendorfplaß. Freitag, Abends 8 Uhr: Der Mikado. Burleske Operette in zwei Akten von

Arthur Sullivan.

Mikado.

Sonnabend, Nachmittags 4 Ubr: Bei kleinen Preisen: Frau Holle.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die \chöne Helena.

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Freitag, Abends 8 Uhr: Die spanische Fliege. Schwank in drei Akten von Franz und Ernst Bach.

Sonnabend und folgende Tage: Die spanische Fliege.

Sonntag, Nahmittags 3 Uhr : Majolika.

Residenztheater. Freitag, Abends 8 Vhr: Soheit der Franz! Musi- falishe Grotesle in drei Akten von Artur Landsberger und Willi Wolff. Mußk von Nobert Winterberg.

Sonnabend und folgeude Tage: Hoheit der Franz! L

Sonutag, Nadmittags 3 Uhr: Ein Walzer von Chopin.

Thaliatheater. (Dircktion : Kren und Schönfeld.) Freitag, Abends 8 Uhr: Die Taugoprinzessina. Posse mit Ge- fang und Tanz in drei Akten von Jean Kren und Curt Kraat.

Sonnabend und folgende Tage: Die Tangoprinzessiu.

Sonnabend, Nahmittags 4 Uhr : Kinder- vorstellung: Ascheubrödvel.

Trianontheater. (Georgenftr., nahe

Bahnhof Friedrichstr.) Freitag, Abends 8 Uhr: Seine Geliebte. Sonnabend und folgende Tage: Seiue

Geliebte. Sonntag, Nac(mittags 3 Uhr: Die

Liebe wacht.

Konzerte.

Singakademie. Freitag, Abends 8 Uhr: Konzert von Marta Malatesta (Klavier) mit dem Blüthuer-Orchester.

Beethoven-Saal. Freitag, Abends 7x Uhr: 6. Klavicrabend von Edouard

Nisler.

Nlüthner-Saal. Freitag, Abends 8 Uhr: Violinabend von Emil Tel- mäányi.

Klindworth-Scharwenka-Saal, Freitag, Abends 8 Uhr: Liederabend von Charlotte Ahreus. Mitwirkung: Einar Hansen (Violine). Am Klavier: Eduard Behm.

Harmoniumsaal. Freitag, Abends 8 Uhr: Liederabeud von Corry-:Nera. Am Klavier: C. V. Vos.

Zirkus Schumann. Freitag, Abends

71 Ubr: Große Galavorstellung. Vorzüglihes Programm. Zum Swiluß: Taugo vorx Sericht. (Eine Pantomimenburleske mit Gesang und Tanz in drei Akten.

Zirkus Lush. Freitag, Abends 77 Uhr: Große GSalavorstellung. Auftreten sämtlicher Spezialitäten. Zum Swluß: Die große Prunk- pantomime: Pompeji.

Familienunachrichten.

Verlobt: Fcl. Nose Lee Bolbrügge mit Hrn. Generalmajor Curt von Morgen (Lübeck). È

Geboren: Ein Sohn: Hrn. NMilt- meister von Michaslis (Stolp i Pomm.). Etne Tochter: Hrn. Carl Detlof von Winterfeld-Vabrnow (Gültt).

Gestorben: Hr. Landgerihtsrat Dr. Kri Schulze (Chemnitz). Verw. Fr. Ober{t Eugenie Corsep, geb. Fischer (Berlin). Frl. Agnes von Klein (Rostock i. M.).

Verantwortlicher Redakteur : Direktor Dr. Tyrol inCharlottenburg.

Verlag der Expedition (Heid ri chck) in Berlin.

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32. Neun Beilagen (einschlteßlih Börsenbeilage).

Erste Beilage

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zum Deutschen Neichsanzeiger und Königlih Preußischen Staatsanzeiger.

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Verichte vou deutschen Getreivebörsen uud

Berlin, Donnerstag, den 4. Dezember

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Rostock . . A Dan 4 6 ¿ Berlin, ten 4. Dezember 1913.

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I. V.: Koch.

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Qualität | mittel gut

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Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

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te von anderen deutschen Fruchtmärkten,

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Berlin, den 4. Dezember 1913.

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Roggen. 1620 | 1690 1640 f 1640| 1689 1940 | 1600| O 1040| 1000 15,50 1550 | 16/70 15,70 Gerste. 16,40 16,40 | N 1000| O00 | T0 17,00 Hafer.

1440 | 14,60 30 474

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4401 M0 h h: 1000| 1520| 1600 1600 h. 16/00 15,60. | 1650| 1660

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Kaiserlihes Statistishes Amt. Ko ch.

18,64 20,18 | 26.11. 10

17,00 17,80 | 16,18 17,02 16,00 14,80

16,40 | 26.11.

_498 4,28 14,18 | 26.11. 25 7 48 5,80 15,60, | 26. 11.

Bemerkungen. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verlaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durchshnittsgreis wird aus den unabgerundeten ablen berzGnet. betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den lezten sehs3 Spalten, daß entsprehender Bericht fehlt.

Deutscher Reichstag.

180. Sißung vom 2. Dezember 1913, Nachmiitags 2 Uhr.

__ Die Rede des Staatssekretärs des Reichs\haßzamts Kühn, die gestern wegen verspäteten Eingangs des Stenogramms nicht mitgeteilt werden konnte, hat folgenden Wortlaut:

Als ich vor Jahresfrist den Etat für 1913 Fhnen bvor- zulegen die Ehre hatte, konnte ich mit besonderer Genugtuung auf dessen innere Festigung und seine solide Grundlage hbin- weisen. Ih vermag das heute beim Etat für 1914 niht mit dem gleichen Erade von Sicherheit zu tun. (Hört, hört!) Nicht als ob von den erprobten Grundsäßen bei der Vorbereitung des Reichs- hauthaltsanschlags auch nur um Haareóbreite abgewi&en wäre. Aber die Gleichung, die wir zwischen Einnahme und Ausgabe aufzustellen haben, hat diesmal mit ¿wei Unbekannten zu rcchnen, zwei sehr wesentlihen Unbekannten : dem künftigen Erträgnis des Wehrbeitrags und der künftigen Gestaltung der Konjunktur.

Was der Wehrbettrag, der noh für Jahre hinaus ein Hauptstück aller Etaiserörterungen bilden muß, uns bringen wird, ist noch völlig ungeklärt, und wird sich zu spät für diesen Etat erst klären lassen, wenn bereits ein Teil des Jahres 1914 ins Land gegangen ist. Ihre Kommission ging seinerzeit bei der Finanzierung der Webrvorlage dabon aus, daß er mit 1200 Millionen Mark, also annähernd /,4 Milliarden, niht zu hoh eingeshäßt sei. Es haben si inzwischen Stimmen erhoben Stimmen von hervorragend s\a(kundiger Seite —, welche Deutschlands Volkswohlstand ncch höher einshäßen- als es jener Annahme entsprehen würde. Wir wollen. wünschen, daß sie ret behalten. Wir wollen hoffen, daß die große Inventur, die zu Anfang des neuen Jahres im Deutshen Reiche aufgenommen werden wird, den wirtshaftlihen Fortschritt unseres Volks seit Gründung des Reichs in hellem Lißt erstrahlen läßt. Einstweilen müssen wir uns bei dem Dunkel, das darüber ruht, bescheiden, und wir dürfen das bei unseren Etatsarbeiten niht außer aht lassen.

Daneben fei mir die Bemerkung gestattet, daß, gleichviel, wie der Wehrbeitrag sich stellen wird ob er nun unsere Erwartungen übertrifft oder enttäusht —, dies seiner ungemeinen Bedeutung für die Gegenwart sowohl wie für die künftige Finanzentwicklung keinen Ein- trag tut.

Es war eine gewichtige Tat des in dieser Beziehung nakbezu ein- mütigen Reichstags, daß er, als die Notwendigkeit einer Milliarden- ausgabe an ihn berantrat, niht auch nur zum Teil versuchte, diese áuf spätere Geschlechter abzuwälzen, sondern die sofortige Aufbringung durch die lebende Generation beschloß. Es war ein gewichtiger Sritt, der für das Neich und sein Finanzwesen zum Gedeihen ges reihen kann oder zum Verderben; zum Gedeihen, wenn man sich fagt, daß, nahdem einmal eine \o riesenhafte Anstrengung gemacht worden ift, um in \{chwerer Zeit die Ordnung unserer Finanzen aufrecht It erhalten, man nun au dauernd, au ninder erheblichen Bedürf- nissen gegenüber an den strengen Grundsäßen unserer Geld-

gebarung festhalten müsse und werde; wenn man si sagt, daß, nachdem die Nation einmal ein fo gewaltiges, alle, auc die zunächst nicht beteiligten Kreise ergreifendes- Opfer gebraht, die Inansyruch- nahme des Steuerzahlers für die nähsten Jahre in s{chonender Weise erfolgen und die Kunst des Finanzierens zu einem wesentlichen Teile in der Beschränkung der Ausgaben bestehen müsse (sehr wahr! rechis); zum Verderben, wenn man, namentli bei eiwailgem reihlichen Ausfall der Veranlagung, glauben sollte, daß es aud) sonst Teicht möglih sein werde, so große Mittel zu beschaffen, und daß man dann leichten Herzens und ohne die sorgfältigste Ab- wägung der Leistungsfähigkeit der Neichskasse weiterhin Forderungen bewilligen könnte, Forderungen, wie sie ja stets an uns berantreten und auch diesmal in großer Zahl an uns herangetreten sind. Die Reichsfinanzverwaltung rechnet darauf, im Kampfe gegen eine folche Auffassung den Reichstag an ihrer Seite zu seben.

Das zweite ungewisse Moment, das wir in unser Exempel ein- zustellen haben, ist tie Weiterentwickelung des Geschäfts- und Arbeitsmarktes. (Sehr richtig! links.) In den Kreisen, die mitten im Wirischaftsleben stehen, versPbließt man fh nit länger der Auffassung, daß wir in dem periodischen Auf und Ab dieser Verhältnisse wieder einmal an einem Gipfel angelangt sind. Ob wir nun -auf dem Hochplateau mit geringen Unebenkbelten gemäglih noch eine Weile weiter wandern können, oder ob bereits und in welcher Breite und Tiefe das Tal {G vor uns öffnet, wer vermag €s zu fagen?

Man muß anerkennen, daß #sch dem prüfenden Be- obaGter noch manche Uchtblicke zeigen. Die geldliße Lage der Reichsbank, auf die ich in anderem Zusammenhange

eine geradezu glänzende gewesen. Beeinflußt wurde dies u. a. durch die Entwickelung unserer Aus- und Einfuhr, deren Zahlen insgesamt wie in ihrem Verhältnis zu einander überaus günstig liegen. Nach den Veröffentlihungen der amtli@en Handzls- statistik hat im reinen Warenverkehr des Spezialhandels (ohne Edel- metalle) der Wert unfer?:r Gesamtausfubr in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres 7422 Millionen Mark betragen gegen 6398 Millionen im gleichen Zeitraume des Vorjahres, während die Einfuhr nur eine unerheblihe Wertsteigerung von 7869 Millionen auf 7881 Millionen Mark zeigt. Dzmnat ergiót iY bei den Aus- fuhrwerten, die noŸh in der Zit v3m 1. Januar bis zum 30. Sey- tember 1912 um etwa 1,5 Milliarden gegen die Einfuhrwerte zurück- geblieben waren, in den ersten drei Vierteln dieses Jahres eine An- näherung an die Einfuhrwerte bis auf rund 460 Millionen, eine recht erfceuliße Entwicklung, die nit wohl aus\chließlich auf Aende- rungen der statistisWen Wertermittlung zurückgeführt werden kann. Daß, was für unsere Betrachtung wesentlich ist, diese Entwicklung

bis in die Gegenwart angehalten hat, beweist der Umstand, daß wir, wenn man einzelne Monate für \ch betrachtete

noch näher einzugehen habe, ist bis in die leßte Zeit

wie {on im März, so au im September dieses Jahres tatiählitß eine Aktivität der Handelsbilanz zu verzeißnen Haben, ein Umstand, den ih hler ..nur nebenher erwähne, ohne zurzeit weitere Sw@lüfse daraus ziehen zu wollen,

Bemerkt sei ferner, daß einer der Gradmesser für die Bewegung auf dem Wirtschaftsmarkt, der Wechselstermpel bis auf diefen Tag g- stiegen ist.

Auf der anderen Seite fehlt es auch nit an Anzeichen für ein Abflauen der Erwerbstätigkeit. Ich möchte hier auf Ginzer, heiten, wie die Gestaltung der Beschästigtenziffer, die teilwelsa sinkende Tendenz auf dem Eisenmarkt und dergleichen nicht näher ein- gehen. Aussc{laggebend ist do die Gesamtbeobahtung, und diese nôtigt uns zwingend dazu, bei unseren Erörterungen über den Etat uns auf einen gewissen Abstieg einzurichten. Sreilich trägt auch fie noch ein etwas berubigendes Merkmal. Vergleiht man die gegen- wärtige Gesamtlage mit der Gesamtlage in einer ähnli ungünstigen Zeit vor etwa 6 Jahren, fo gibt das zu der Hoffnung Berechtigung, daß der Niedergang diesmal nit so plöglich eintreten, nit fo nah- haltig sein und nit so nateilig auf diz Reihsfinanzen cinwirken wird, wie es damals der Fall war. Eine danken8werte Stüßze wird unser Wirtschaftéleben in dieser kritish:n Zeit an der guten Ecnte des lau- enden Jahres haben. Deren Einfluß auf die Zolleinnahmen werde ih ncch besoade!8 zu beleuGten baben.

| Wenden wir uns nun den einzelnen Etatsjahren zu, die für unsere jeßige Verhandlung in Betracht kommen, so ist zunächst ker- vorzuheten, daß troß der-im Frübjahr 1912 aus Anlaß der damaligen Wehrvorlage erfolgten Erhöhung der Einnahmepositionen am St§luß des Jahres 1912 noch ein Uebers{Guß von 77 Millionen zu verzeinen war. Er hat uns die Uebecnahme der einmaligen Kosten der großen Heereêvorlage wesentli erlcihtert, und das sei dankend anerkannt. Jm übrigen aber steht die Finanzverwaltung den Ueber- s{üfsen. nidt so freundlih gegenüber, wie man dies glauben sollte, wenn man einer weit im Publikum verbreiteten Meinung folgt. , Die Uedershüsse eines Jahres rerkleiten nur zu leiht auch zur Steigerung von dauernden Ausgaben, für die es daun spätec an Deckung fehlt; ein Jabresabs{luß, der möglichst nahe an den Anschlag herankomut, wird für den Regelfall daher vorzuziehen fein.

Daß für das Jahr 1912 unsere Einnahmeshäßung von den Tat« sachen überholt wurde, beruht unter anderem darauf, daß der Ausfall der Ernte des Jahres 1911 die Einfuhr im folgenden Jahre noch mehr als erwartet beeinflußt hat. Die für die Zolleinnahmen, allerdings auch nur für diese, günstige Wirkung des Ernteergebnisses von 1911 in Verbindung mit dem Stande der Viehseuchen in jenear Jahre ist sogar so namentli in Ansehung der Fleisheinfubr in dem folgenden Jahxe 1912 erst recht zur Erscheinung gelangt. Die

dann im Herbst eintretenten Verwicklungen auf dem Balkan haben

bei der damals noÿŸ allgemein günstigen Geshäftslage in Deutsland die Entwicklung unserer Einnahmen nicht zu beeinflussen vermocht.