1913 / 293 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 12 Dec 1913 18:00:01 GMT) scan diff

V Behebung von Zweifeln, die über die Auslegung des 8 68 des Gesetzes über einen einmaligen Wehr- beitrag vom 3. Juli 1913 (Reichsgeseßblatt S. 505) ent- Fanden And, bestimme ih folgendes : : Unter „Beitragspflichtiger im Sinne der ange- führten Vorschrift ist jeder zu verstehen, der zu den in den SS 10 und 11 des Geseßes aufgeführten Personen gehört. Die Wohltat des § 68 ist also jeder physishen oder nicht- hysishen Person zuzubilligen, die die Vorausseßungen der ubjektiven Beitragspflicht erfüllt, ohne Rücksicht darau, ob sie überhaupt beitragspflihtiges Vermögen oder Einkommen be- sist, ob sie verpflichtet ist, eine Vermögenserklärung abzugeben, oder ob sie tatsählih zu einem Wehrbeitrage veranlagt wird.

Die Begünstigung hat auch hinsichtlih der Steuerhinter- ziehungen eines Verstorbenen Anwendung zu finden, wenn der überlebende Ehegatte oder andere Erben im Rahmen und nah Maßgabe des § 68 die früheren Angaben über Vermögen und Einkommen des Verstorbenen berichtigen. Js der Beitrags- pflichtige nah dem 31. Dezember 1913 aber vor Abgabe der Vermögenserklärung gestorben, so kann die berihtigende An- gabe mit der Wirkung der Befreiung von der Nachsteuer auch von den im § 18 Abs. 2 der Ausführungsbestimmungen des Bundesrats bezeichneten Personen gemacht werden.

Die Freiheit von Strafe und von der Verpflichtung zur Nachzahlung von Steuer tritt ein, wenn die Berichtigung in der Zeit seit dem Jnkrafttreten des Gesetzes, also dem 25. Juli 1913 bis zum Abschlusse der Wehrbeitragslisie erfolgt. Auch ist diese Befreiung niht davon abhängig, daß der Beitrags- pflichtige erklärt, er habe sein Vermögen oder Einkommen früher zu niedrig angegeben; sie tritt vielmehr ledigli auf Grund der Tatsache ein, daß er nunmehr richtig deklariert hat.

Für den Herrn Vorfißenden der Einkommensteuerberufungs- tommission liegt ein Abdruck dieser Verfügung bei, auch sind die erforderlihen Abdrucke für die Vorsitzenden der Ver- anlagungskommissionen beigefügt.

Berlin, den 5. Dezember 1913. Der Finanzminister.

lands in der Revisionsfrage des Bukarester Friedens und stellte mit Genugtuung fest, daß die Gegensäyge innerhalb des Dreibundes wieder aus * der Welt geschafft seien, ohne eine Spur zu hinterlassen. Er wandte sich entschieden gegen die Entsendung des Grafen Czernin als Gesandten nah Bukarest, da Graf Czernin An- schauungen vertrete, die dem ungarishen Nationalitätenstaate wider- sprächen. Daß Graf Tisza diese Ernennung nicht habe verhindern können, sei das Resultat seiner Politik. Der Sektionsche\ Graf Widckenburg erklärte im Namen des Ministeriums des Aeußern, daß sich dieses keineswegs mit den Anschauungen und Bestrebungen des Grafen Czernin identifiztere, daß es jedo selbstverständlich sei, daß Graf Czernin feine andere Politik als die des Ministeriums des Aeußern betreiben werde. Der Ministerpräsident Graf Tisza wandte sih gegen die Behauptung des Grafen Apponyi von der Ohnmacht der ungarischen Regierung gelegentlih der Ernennung des Grafen Czernin und be- tonte, daß das Koalitionsregime dem Ansehen des Landes unermeß- lihen Schaden zugefügt habe, den zu verwischen, ehrlihe Arbeit langer Jahre notwendig sein werde. Diese Worte riefen bei der Opposition andauernd großen Lärm und Zwischenrufe hervor. Der Dppositionelle Nakovsky wurde zur Ordnung gerufen. Auch während der folgenden Reden der ODelegierten Berzeviczy und Nakovsky, der dem ersteren vorgeworfen hatte, daß er mit seinen An- shauungen Verstecken spiele, fam es wiederholt zu andauernden lärmenden Auseinanderseßzungen.

Grofßfebritanniex und Jrland.

Der Generalpostmeister Samuel empfing gestern wiederum eine Abordnung von Postbeamten, die eine Lohnerhöhung von 15 Proz. forderte. Wie „W. T. B.“ meldet, erflärte der Minister, die Regierung sei der Ansicht, daß die Löhne der Postbeamten ausreichend seien, um der Teuerung zu begegnen. Der Sekretär des Verbandes der Postangestellten erwiderte, die Antwort des Generalpostmeisters shaffe eine sehr ernste Lage, für die die Regierung die Verantwortung zu tragen habe. Der Sekretär teilte später einem Journalisten mit, es werde zu Weihnachten keinen Streik geben. Der Nationalaus\{chuß der Postangestellten werde die ganze Frage prüfen.

Frankrei. Jn der gestrigen Sißung der Deputiertenkammer

abgeschafft werden. Aber es wäre furhtbar, zu sagen, daß m aufrecht erhalten müsse in der Hoffnung, ihm nit alles s a brauchen, was man von ihm erwarte. Briand wiederholte, er und seine Freunde seien für eine Politik der Versöhnung, aber das Kabinett müsse si über die Frage der nationalen Verteidigung und besonders über seine Stellung zum Dreijahrsgeseß klar äußern. Dex Abg. Ioseph Neinach fragte, ob die Regierung über das Dreijahrsgesetz ebenso denke, wie Clémenceau oder wie Jaurès. Der Sozialist Vatllant, der das Dreijahrsgeseß als etz Verbrechen bezeihnete, wurde dafür zur Ordnung gerufen. Neingad sagte, da die Umitände sich nicht geändert hätten, fo müsse das Drei, jahrsgeseßz unverändert aufrecht erhalten werden. Der Minister- präsident Doumergue erklärte, er sei willens, cine Politik der Ver, einigung der Linken ohne Zweideutigkeit durchzuführen. Die Re- ierung werde für Ideen und nit gegen Personen kämpfen. Zu dem

reijahrsgeseß sagte er, die Dauer des Dienstes set kein Dogma ader Geseß sei Geseg. Er werde es lcyal anwenden. Allein die Notwendigkeit, das Vaterland zu verteidigen, fei für ihn eix Dogma. Wie der Militärdienst gleihmäßig obligatoris{ für alle fein müsse und die finanziellen Folgen dieser Ges:te von dem er- worbenen Reichtum getragen werden müßten, so vergesse er nit die von ihm hierüber der Demokratie gegebenen Versprechen sowie die Versprechen des Kongresses von Pau. Die Regierung denke vor allen an das Land.

Im wetteren Verlauf der Debatte sagte der Abg. Lefèvre, die große Mehrheit der Kammer erkenne die Notwendigkeit der An- leihe an. Deren Begebung würde jedo dur die Emission auswärtiger Anleihen erschwert werden, die, zu vier oder fünf Prozent verzinst, den Kredit reizen würden. Dex Redner forderte eine Tagesordnung, daß keine fremde Anleihe in Srankreih emittiert werden dürfte, bevor die französische Anleihe zustande gekommen sei. Der Abg. Patnlevó brate eine Ver. trauenstagesordnung ein, dec Lefèvre seinen Zusatz über die Anleibe anfügen wollte. Der Finanzminister Caillaux äußerte ih zu der Zurückziehung der Anleihe und sagte, die Regierun würde so schnell wie mögli cin allgemeines Exposó über die Lage evllatten; aus dem {ih dann die zu ergreifenden Maßnahmen ergeben würden. Die Me, gierung habe {on jeßt besh!ossen, den Anleihegeseßentwurf zurüc- zuziehen: erstens, weil die Anleihe gegenwärtig besonders \{hwierig ¿u realisieren sein würde, und zweitens, weil die Regterung sich über die Bedingungen und den Umfang der etwa nötigen Finanzoperattion no& keine feste Meinung gebildet* habe. Es seien außerordentlihe Aus-

; inzushränken. Die radikale Partei werde ver- risGen Ausgaben e Maggaben in den notwendigen Grenzen zu aen “Sie Partei werde der Regierung ihre herzlihe Zustimmung

halten bringen.

Vereinigte Bundesversammlung hat nah einer Mel- E T. B.“ den bisherigen Vizepräsidenten des Bundesrats, Obersten Dr. jur. Arthur Hoffmann, der der freisinnigen Regierungspartei angehört, zum Bundes - präsidenten der Schweiz für das Jahr 1914 gewählt. um Vizepräsidenten des Bundesrats is Dr. jur. Giuseppe Motta (Tessin) gewählt worden, der einzige Vertreter der fatholish-konservativen Opposition im Bundesrat.

Türkei.

Von zuständiger Stelle wird dem. Wiener „K. K. Tele- gra hen-Kerrespondenz-Bureau“ mit Ermächtigung des Groß- westrs die gestrige Meldung der „Neuen Freien Presse“ von einer angeblihen Demission des Großwesirs entschieden in Abrede gestellt. Der Großwesir habe sih lediglih wegen einer Erkältung nicht auf die Pforte begeben.

GriecheulauD.

Die griechische Regierung hat, wie die „Agence d'Athènes“ meldet, den Mächten den Text der Konventionen von London, Bukarest und Athen mitgeteilt und ihnen so indirekt zur Kenntnis gebracht, daß die Jnsel Kreta hinfort einen Teil des Königreichs Griechenland bildet. : E

Der König wird sich in Begleitung des Minister- präsidenten Venizelos morgen abend an Bord der Jacht Amphitrite“ nach Kanea begeben. „Der Panzerkreuzer " Georgios-Aweroff“, das Küstenpanzerschiff „Speßsase“’ und sechs Torpedobootszerstörer werden der Jacht voranfahren. Die Kammer wird offiziell durch ihren Vorstand vertreten sein.

Serbien. : Der österreichish-ungarishe Gesandte, Feldmarschall-Leut-

bedenklich ersheint. Zur Entschließung über die erforderlichen Maßnahmen ‘is die möglichst frühzeitige Bekanntgabe des vorläufigen Ergebnisses der Viehzählung vom 1. De- zember 1913 E Welchen Termin kann der Herr GeRUan e für die Bekanntgabe dieses vorläufigen Ergebnisses in

ussiht stellen ? Z

Direktor im Reichsamt des Innern Müller: Nah dem Bundesratsbes{chluß über die kleinen Viehzählurgen vom 7. November 1912 find die vorläufigen Ergebniffe der Zählung bis zum 15. Fe- bruar des auf die Zählung folgenden Jahres an das Kaiserliche Statistishe Amt einzusenden. Auf Anregung des Kaiserlichen Statistischen Amtes wurde auf der Versammlung der Statistiker des Reiches und der Bundesstaaten bereits am 7. Mat 1912 darüber verhandelt, ob die Einsendung nicht an einem früheren Termin mögli set. Die Versammlung erklärte fch damit einverstanden, den Zeitpunkt für die Einsendung der vorläufigen Ergebnisse auf den 15. Januar des auf die Zählung folgenden Jahres festzuseßen. Falls dieser Termin von allen Bundesstaaten eingehalten wird, kann eine Bekanntgabe des vorläufigen Ergebnisses der Viehzählung vom 1. Dezember 1913 bis zu Ende Januar 1914 in Aussicht gestellt werden.

Der R JIr1 (Zentr.) fragte:

Nach Art. 63 des Einsührungsgesezes zur Reichsversicherungs- ordnung hat der Bundesrat im Jahre 1913 dem Reichstage die ge- seßlihen Vorschriften über die Nücklagen der Berufsgenossenschaften zur erneuten Beschlußfassung vorzulegen. Am 17. Mai 1911 hat der Vertreter der verbündeten Regierungen dem Nelchstage aus- drücklih eine Gesezeëvorlage oder eine Denkschrift für das Jahr 1913 zugesagt. Wann gedenkt der Herr Reichskanzler diefer geseß- lichen Verpflichtung und ausdrücklichen Zusage nachzukommen?

Direktor im Reichsamt des Innern Dr. Caspar: Eine_dies- bezüglihe Vorlage wird dem Reichstage noch in dieser Session zugehen.

Der Abg. Dr. Oertel (dkons.) berichtete darauf namens der Geschäftsordnungskommission über Anträge auf Ge- nehmigung zur Strafverfolgung der Abgg. Vhiele (Soz.) wegen Beleidigung und Hofmann-Rudolstadt (Soz.) wegen Uebertretung des Jmpfgeseßes. Dem Kommissions- antrage gemäß wurde die Genehmigung in beiden Fällen versagt. j :

Jn dritter Beratung wurde sodann die auf der inter- nationalen Sanitätskonferenz in Paris am 17. Januar 1912

X

estelt, die durch einen Falz sorgfältig ineinandergepreßt Labes die Fuge deckt ein e e Bronzeband. Auch die Henkel sind besonders gearbeitet und mit Bronzehaken befesnas (G3 LiDe fih bei dem Stück um eine sehr alte Arbeit aus einer Zeit handeln, in der man derartige Sachen noch nicht im ganzen zu blasen verstand. Die geblasenen Gefäße, die in Hohlform hergestellt wurden, zeigen entweder Reliefschmudck oder ganz figürlihe Form; beliebt waren Köpfe als Flaschen: eine- Technik, die besonders in Syrien blühte. Eines dieser Stücke unserer Sammlung ift eine Seltenheit: ein Fläschchen in Gestalt einer sißenden Göttin mit hohem Kopfshmuck, der zugleih den Flaschenhals bildet; zu ihren Füßen ersheint bis zur Brust ein Knabe mit erhobenen Armen, am Siy be- findet \sich ein Relief des Eros mit Fackel und Kranz. Das Ganze ist die Nachbildung eines berühmten kolossalen Werkes, der Tyche von Antiochia mit dem Fluß Orontes als Knaben zu Füßen. Die syrische und ägyptishe Glasbläserei segte sich aus der römischen Zeit in die Herrschaft des Islam fort. Die {önen Gläser dieser Periode mit threm Shmuck in Gold und Emailfarben haben wieder thre Vorläufer und Gegenstücke in Erzeugungen des klassischen Altertums. Auch diese interessante Entwicklung können wir an Stücken der Sammlung von Gans verfolgen. So zeigt eine wundervolle syrische Flashe nahrömisher Zeit in Gold aufgesezt schreitende Greifen auf dunkelblauem Grunde. Die Gläser aus der islamischen Zeit zeichnen fich mitunter durch die \{hône a i risbildung aus. Mit dem Jslam verbreitete \sih diese in Syrien, Mesopotamien und Persien blühende Kunst auch nah Südrußland, besonders in das Kaukasus- gebiet, aus. Diese Kultur vergegenwärtigen uns zahlreihe Funde, die in mittelalterlihen Grabbügeln im Kurbandistrikt gemacht sind: {lanke Glasbeher, mit feinen Gold- und Emailornamenten. Unsere Sammlung hat mehrere s{chône Stücke derart. Außer Gläsern ehört dieser Periode und Gegend auch eine Bronzefibel an, mit dicnföoralger. durhbrochener Scheibe und eingeseßtem Bernstein, die eine goldene, von einem Halbmond gerne Spiße enthält. An dem albmond scheinen früher Perlen ge anges zu haben; an einer Ningöse Lino noch ein troddelartiges Gebilde, bestehend aus einer Kapsel mit einem Türkis und an Drähten angehängten Perlen und hellen Hyazinthen. Dieser Zierat schmüdckte einst eine spiße Frauenhaube, wie sie in Resten, noch mit den Spiyen verbunden, in den erwähnten Grabungen ge- funden wurde. Demselben Kreise gehören große Silbergehänge und eine \{chône, in Rußland gefundene Silherschale an. Wichtige Ab- teilungen der Sammlung sind in dieser kurzen Aufzählung noch gar nicht erwähnt worden. Hingewiesen sei nur noch auf ein dem Anfang des 4. Jahrhunderts v. Chr. angehöriges keramishes Stück aus

nant Freiherr von Giesl[l ist gestern nahmittag vom König Peter in feierliher Antrittsaudienz empfangen worden, der der Ministerpräsident Pasitsch sowie sämtliche Herren der öster- reichish-ungarishen Gesandtschaft beiwohnten. Auf die von dem Gesandten bei der Uebergabe der Beglaubigungsschreiben gehaltene Ansprache erwiderte der König, wie 1B R B. meldet, er werde im Verein mit der serbishen Regierung alles aufbieten, um die Beziehungen zwischen Serbien und Oester- reih-Ungarn freundschaftliher zu gestalten. Der König hielt sodann Cercle und gab hierbei seiner großen Verehrung für die Person Seiner Majestät des Kaisers und Königs Franz Joseph Ausdruck, und erkundigte fich bei Freiherrn von Giesl in angelegentlihster Weise nah dem Befinden Seiner Majestät.

Die „Politica“ meldet, daß die am Ende des Monats zusammentretende Skupschtina nah Erledigung der Staats- notwendigkeiten aufgelöst werden wird. Die Neuwahlen

würden für das nächste Frühjahr ausgeschrieben werden.

Tabolia in der Troas: Dionysos, fast unbekletidet, lehnt sich auf ein neben thm stehendes kleines Mädchen, das eine große flahe Schale auf dem Haupt trägt. Interessant find au einige mit bildlichen Darstellungen geschmückte Holzkästhen, die in Griehisch die In- schriften „Geschenk für die Hausfrau* und „Geschenk für die Schwester“ tragen. Auf die zahlreihen Stücke der Sammlung, die nicht zum antiken Kunstkreis gehören, soll noch kurz eingegangen

werden.

gaben gemaht worden; die vorgebrahten Ziffern müßten gründlich geprüft werden und sobald sie festgestellt seien, wecde die Negterung entweder zu elner in wenigen Budgetjahren 3

amortisierenden Anleihe oder aber zu außerordentliden Steuern ihre Zufluchßt nehmen. Sobald die egierung ihre Beschlüsse ge- faßt habe, werde sie diese der Kammer mitteilen. Die Negierung beabsichtige nicht, ausw ärtigen Anleihen die Schleusen zu ôffnen, sie behalte {ih aber volle Freiheit vor und werde der Kammer so bald wie mögli ihre Absichten darlegen. Schon jeßt aber könne er niit- teilen, daß er die Gesamtheit der zu regelnden Ausgaben oder der Nückitände dur eine Steuer auf das Kavital oder auf den erworbenen Reichtum zu decken vorschlagen werde.

Die Kammer nahm nach langer, lebhafter Debatte die von dem republikanischen Sozialisten Painlevé eingebrachte und von der Negierung genehmigte Tagesordnung, in der der Re- gierung das Vertrauen ausgesprochen und sie aufgefordert wird, eine Politik der Reformen mit Hilfe einer ausschließlich

von 40 Staaten unterzeichnete Uebereinkunft, betreffend Maßregeln gegen Pest, Cholera und Gelbfieber, ohne Debatte endgültig genehmigt. ; :

Auf Antrag des Abg. Dr. Junck (nl.) erledigte das Haus auch noch den Antrag auf Genehmigung der Straf- verfolgung des Abg. Wendel (Soz.) wegen Majestäts- beleidigung. Die Geschäftsordnungskommission hat heute morgen beschlossen, auch hier” die nachgesuhte Genehmigung nicht zu erteilen. Das Haus beschloß ohne Diskussion in gleichem Sinne.

(Schluß des Blattes.)

verlas. der Ministerpräsident Doumergue die Erk lärung des Kabinetts, die sich über die auswärtige Politik laut Bericht des „W. T. B.“ folgendermaßen ausspricht :

__ „Im Verlauf der Krise, die Curopa soeben durchgemacht hat, hat die Regierung die Wirksamkeit ihrer Bündnisse und Freundschaften in vollem Maße erprobt und daraus einen Teil der Kraft geshöpft, die notwendig war, um die Interessen und die Würde des Landes i f fi l E E Pn gen, A O es zu bleiben.

| : r werden allo die intime und herzlihe Zusammenarbeit

S id am ies i O E a e s S eei eiio en betden verbündeten Staaten gestattei hat, zur Aufrechterhaltun

Deutsches Reich. des Friedens kräftig beizutragen. Wir werden uns der Weiteren,

Preusten. Berlin, 12, Dezember 1913.

Jn der am 11. d. M. unter dem Vorsiß des Staats-

wicklung der vertrauensvollen Intimität mit England widmen, von der beide Staaten einander bereits entscheidende Beweise gegeben

ministers, Staatssekretärs des Jnnern Dr. Delbrück ab-

gehaltenen Plenarsißung des Bundesrats wurde dem

haben. Endlich werden wir niht geringere Aufmerksamkeit anwenden, um die höflichen Beziehungen aufrehtzuerhalten, die Frankeih mit Entwurf eines Besoldungs- und Pensionsetats der Reichsbank- beamten mit Ausnahme der Mitglieder des Reichsbank-

anderen Nationen verbinden, die feinen guten Ruf in der Welt sichern, für die Aufrichtigkeit seiner wesentlih friedlihen Absichten zeugen, direktoriums auf das Jahr 1914 die Zustimmung erteilt. Zur Annahme gelangten ferner die Vorlage, betreffend die

und die uns erlauben werden, gestüßt auf die Demokratie des Landes, republifanischen Mehrheit zu verfolgen , mit 293 gegen auf setne Armee und Marine, en CPUBN E Loyalität nit in | 197 Stimmen an. Darauf wurde über die Priorität des Zweifel gezogen werden kann, in Ordnung und Frieden an der | von der Regierung zurückgewiesenen Zusaßzantrags Anrechnung pensionsberehtigender Dienstzeit bei d Kabinettäcrtlétung Lehe d h 265 E e Reg e n ae E T i D telere A, Mee naue

C 1 e en avbinettéertlärung hebt dann hervor, daß die Regierung den en remden Anleihen zur Börse i eiger erde L i ¿rtigen Seffi Marinewerkführern, die Vorlage, betreffend ein Ab- | habe, den großen Interessen des Landes ie der Republik dur eine | solle, bis das Barlemien Va De V S An titrust-Gese y gebung während der geganmirgen Session fommen mit Bulgarien wegen Anerkennung der Jdentitäts- | wohl überlegte und dauernde Vereinigung der Republikaner Militärausgaben bewilligt habe. Die Priorität wurde mit des Kongresses aufgestellt hat, zielt nah einer Meldung des gzeihen an Warenmustern, die von Handlungsreisenden | der Linken zu dienen. Die Regierung würde nicht an der Macht 283 gegen 214 Stimmen abgelehnt Sodann wurde über „W. T. B.“ darauf hinaus, die mannigfachen Formen des eingeführt werden, der Entwurf einer Vorschrift zur Aen q | bleiben, wenn sie niht die Mitarbeit einer Ce Deit babe, die I Ma tan lmt tan G Loe E Monopolwesens und der Ausschaltung der Konkurrenz im ingeführt werden, f r Vorschrift zur Aenderung bedingt und aus\{ließlid Bitanid fet, Dia Rh einen von der Regierung genehmigten Zusaßzantrag des S O OE j j 1; der Schiffsvermessungsordnung und die Vorlage, betreffend die | fi zunä bemühen, bas biet nell e Oa eide Radikalen Gioux abgestimmt, wonach die finanziellen Hilfs Handelsverkehr, die als unbillig und als Gegen, R Baro pi Festseßung der jährlichen Durchschnittserträge an Zuwachssteuer zu bringen, und werde Entwürfe einbringen, um den cüßeroidentTben quellen des Landes zunächst den nationalen Bedürfnissen verstoßend zu gelten Haben, Â, Ee eeth a L gemäß § 60 Abs. 1 des Zuwachssteuergeseßzes für die entschä- ; h j gewahrt bleiben sollen. Der Zusaßantrag Giour wurde mi! führung, daß keine unbillige Beschränkung der Konkurrenz digungsberehtigten Gemeinden Kiel, Magdeburg und Zehlen- p | ] dorf. Demnächst wurde die Wahl von Mitgliedern des Reichs- gesundheitsrats vollzogen und über eine Reihe von Eingaben Beschluß gefaßt.

Lengte.

An sämtliche Königlichen Regierungen und an die König- liche Direktion für die Verwaltung der direkten Steuern in Berlin.

m Kaiser Friedrih-Museum ist im Durhgangssaal vom aa Treppenhause zur Basilika, der vorübergehend dafür her- gerihtet worden ist, eine Ausstellung der in den legten Fahren erworbenen deutshen Bildwerke und Bilder

eröffnet worden.

Statiftik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Aus Wien wird dem „W. T. B.“ berichtet : Wle die „Arbeiter- zeitung" meldet, hat gestern abend eine Vertrauens8männerversammlung der Buhdrucker und Schriftgießer Niederdösterreihs be- lossen, daß die Buchdrucckereiarbeiter und -arbetiterinnen in denjenigen Druckereien in Wien, welche die Tarifvorlage bisher niht angenommen haben, am 13. Dezember ihre Kündigun g ein- zureichen und am 27. Dezember die Arbeit niederzulegen haben. Wegen der Shriftgtießer ist noch kein Beschluß gefaßt. (Vgl. Nr. 292 d. Bl.) Die Elektrizitätswerke von Ganz in Budapest haben, wie die „Köln. Ztg.“ erfährt, den Betrieb wegen Zwistigkeiten mit ihrer Arbeiterschaft eingestellt. i j 2

In Dublin kam es, wie „W. T. B." meldet, gestern im Zu- sammenhange mit dem Ausstand zu Unruhen. Ein Fuhrmann, der angegriffen wurde, gab Nevolvershüsse ab, welhe die Angreifer verfehlten, dagegen den Vizepräsidenten der Dokbehörde s{chwer ver- wundeten, fodaß er in bedenklihem Zustande ins Krankenhaus gebracht E / j ; werden mußte. (Vgl. Nr. 291 d. Bl.). / Königliches Schauspielhaus. : In Ymuiden hat, wie dem ,„W. T. B." telegraphiert wird, Im Königlihen Schauspielhause fand gestern die Erst- die Vereinigung der ausständigen Seeleute beschlossen, die aufführung des romantishen Lustspiels „Graf Ehrenfried“ von Forderung- des freien Unterhalts fallen zu lassen und anstatt dessen | Htto Hinnerk unter der Leitung des Oberregisseurs Herrn Patry die Needer um Erhöhung des Unterhaltszushußjes von fünf auf zehn statt. Nomantish genug geht es in den vier Akten dieses Lustspiels Gulden auf den Kopf und Monat und um Wiederherstellung der | ¿y, Der junge Graf Ehrenfried, der auf dem zerfallenden Schloß früheren Arbeitsbedingungen zu bitten. Die Antwort der Reeder wird seiner Väter in bitterer Armut wohnt, ist ein seltsamer Shwärmer: demnächst erwartet. L niht nur cin poetisher, die Waldeinsamkeit liebender, träume-

Amtlich wird, „W. T. B." zufolge, bekannt gegeben, daß am | rischer Jüngling, sondern ein Phantast, der sih seine arm- 10. d. M. în den Kohlengruben und in der Zuckerindustrie selige Dürftigkeit durch eine halb lustige, halb verschrobene in Natal und im Zululande 24 000 Inder arbeiteten, 681 noch Phantasie prächtig ausstaffier. Das zerlumpte Hofgesinde, ausständig und einige hundert noch im Gefängnis waren (vgl. | Zas an dem seltsamen Herrn mit Liebe und Treue hängt, muß ihn Nr. 282 d. Bl.). vor dem zerbrôöckelnden Schloßportal mit allen ritterlihen Ehren empfangen, der alte Diener spielt die Rolle eines Hofmarshalls und fredenzt in irdenem Topf den Chrentrunk; die Fiktion, daß im längst verôdeten Hundezwinger die Bracken vielstimmig Laut geben, wird aufrecht erhalten und der alte Schulmeister zieht eine Kuhglodcke läutend und peitshenknallend über den Hof, eine nur noch in der Phan- tasie existierende Kuhherde vor \ih her treibend. Da der Schloßherr diesen Mummenschanz auch vor Fremden treibt und thm die Grenze zwischen Dichtung und Wahrheit wirklich zu {wanken g ist es nur natürli, daß Graf Ehrenfried von allen, die ihm begegnen, für einen närrishen Kauz gehalten wird. Zu der phantastishen Aus- \chmüdckung seines Lebens gehört au ein Prozeß, den sein Vater gegen die benahbarte Familie von Rosenberg um deren reihe Güter geführt und bereits verloren hat. Obwohl der Prozeß gar nicht wieder auf- genommen wurde, hängt doch ein guter Teil der Ehrenfriedschen Lebenshoffnungen an feinem siegreihen Austrag. All dies erfährt der Zuschauer im ersten, an Gelegenhetitsfomik reihen Aft, und an jenen Prozeß knüpft sih auch die eigentliche Handlung des Lustspiels. Ein Sr eamter, der auf der Reise nah dem Rosenbergshen Schloß begriffen ist, auf dem sih auch der Kurfürst zur Jagd befindêt, lernt den seltsamen jungen Grafen kennen und nimmt an setnem Geschick Intere Graf Ehrenfried soll mit der Erbin von Rosenberg zusammengeführt werden und eine Ehe soll dem Rechtsstreit, der in Wahrheit für den Grafen garnicht ungünstig stehen würde, ein Ende machen. Es kommt aber anders. Graf Ehrenfried rettet dem Fürsten, der im Walde im

Im Institut für Meereskunde (Georgenstraße 34—36) spridt am 16. d. M. der Professor A. Tshermak Edler von Seysenegg-Prag über die Zoologishe Station in Neapel. Der Vortrag beginnt um 8 Uhr Abends. Eintrittskarten zu 0,25 H sind an den Vortragsabenden von 6 Uhr an in der Geschäftsstelle (Georgen- straße 34—36) zu haben.

E B A E A

Amerika. Das Programm, das der Präsident Wilson für die

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln.

Malta. In Malta ist durch eine Regicrungsverfügung vom 4. d. M. Salonik als cholerafrei erklärt worden (vergl. „Reichsanzeiger Ausgaben für die Landesverteidigung zu begegnen und sie auf eine | n 1 0 A E r kleine Zahl S zu verteilen. Ste werde fich besonders mit | 250 Stimmen gegen 203 Stimmen angenommen. Darauf um Handelsverkehr L E Le Merino in Len der finanziellen Lage befafsen, die sie bei der ersten Gelegenheit dem | wurde die gesamte Vertrauenstagesordnung mit 302 und es zu verbieten, daß ein- und dieselben Perso1 S Parlament darlegen werde. Die Negterung werde sich bemühen, zugleich gegen 141 Stimmen angenommen. Aufsichtsräten mehrerer Gesellschaften sißen. Ferner faßt _ as mit dem Budget für 1914 den Gesegentwurf über die allgemeine | ““* E A E E , Programm die Schaffung einer „Interstate Trade Commission Einkommensteuer, die alle Bürger und Einkommen treffen werde, E Jm Senat verlas der Justizminister Bienvenu Martin ins Auge, die befugt sein \oll, das Monopolwesen zu regulieren, gemä dem Wilen der Kammer zur Verabschiedung zu bringen. | (ie, Kabinettserklärung, die von der Linken und besonders von Untersuchungen anzustellen und den Gerichten behilflih zu sein, Gbenso werde sie die Einführung von Steuern auf das erworbene | Clémenceau mit lebhaftem Beifall aufgenommen wurde. Die über Trusts verhängte Auflösungsbeschlüsse zur Durchführung Vermögen weiter betreiben, um die Ausgaben für die Durführung | Sibung wurde nach Verlesung der Kabinettserklärung geschlossen. ;zu bringen. Dieses Antitrustprogramm wurde vom Präsidenten der Militärgeseße zu deckden. Sie werde sich bemühen, das Steuer- i Wilson nach einer Konferenz mit den demoïratischen Mitgliedern \ystem elastisch zu gestalten, um die Finanzen Frankreihs unab- Rußland. on n - E N L N hängig und stark zu machen, wie es für seine Sicherheit, seine Ent- Am 24. D ber 1912 d ¿ É Ea des Justizkomitees des Repräsen antenau es entwicdelt. wicklung und seine Größe unumgänglih set. „Indem wir Steuer- Am 24. Dezember 912 wur e auf Grund des Spionage- Konferenz hatte der Präsident erklärt, daß er eine Gesetzgebung gerehtigkeit walten lassen“, fährt die Erklärung fort, „und es vermeiden, | Felebes vom 18. Juli 1912 ein Verzeichnis von Jnforma- nah den Grundsäßen der Lenroot-La Follete-Bill befürworte, durch Vershwendung die notwendigen, aber sehr großen Ausgaben, | „tonen über Kriegs- und Marineangelegenheiten die bereits seit Juni dem Kongreß vorliegt. die die Sicherheit Frankreihs exfordert, höher werden zu lassen, | erlassen, seine Veröffentlihung in der Presse jedo verboten. Der merikanishe Kongreß hat vorgestern, wie werden wir das {were Opfer, welches das Geseß über die dreijährige | Der gestrige Ministerrat sprach si, wie „W. T. B.“ meldet, T. B.“ meldet, die Aufnahme einer internationalen Dienstzeit dem Lande unter Umständen und als Folge von Er- Ministers V inzipi i B „W. s B.“ meldet, die Ausnahme ein Z A 1 i end maden, | al Bel: Des Tinistars bos ina pings dafür aus, Anleihe von hundert Millionen Pesos zu fünf Prozent

eignifsen, die Ste kennen, auferlegt hat, weniger drückend machen. | das Verbot noch für ein weiteres Jahr in Kraft zu lassen, beschlossen. Die Abgeordnetenkammer hat Huerta

ray V tf: Mr auuing, Ee Informationen aus dem besondere Machtbefugnisse für die Ministerien der Finanzen,

Verbotsverz s a i (

s heide en A a Zur Data dn der sfion des Krieges und des Junnern erteilt.

eidenden „Fnformationen wurde eine besondere Kommission h ; N

eingeseßt. 5 vas

Jene Ereignisse zeigten die Notwendigkeit, unsere militärische Kraft Amtliche Meldungen des Konteradmirals Fletcher an - Der Abgeordnete der Nechten Schet\hkow brachte in Konstitutionalisten mit ihrem Angriff auf Tampico Fort-

zu stärken, niht aus Angrtffsabsihten das erklären wir laut, rote

unsere Vorgänger —, sondern einzig zur Sicherung des Friedens

puri e O. E agt die na L IEn d

imstande ; Die egierun wir es übernehmen, das rifani s i p / ie

Dretiahre sge 8 e loyaler Weise antuivenben und atel : amerikanishe Marinedepartement besagen, daß

zeitig eine Gesamtsumme von Maßnahmen vorzubereiten, die unab- | der Neichsduma einen von 66 Abgeordneten unterzeichneten schritte machen. Sämtliche Ausländer seien in die neutrale Antrag ein, die Korobkasteuer, das heißt die von den Juden Zone gebracht worden; bisher sei kein Fremder verleßt worden. erhobene Schlachtsteuer, aufzuheben, den Juden das Schächt en Nach einem Telegramm des Blattes „Sun“ aus Mexiko haben von Haustieren zu verbieten und auf dem Wege der die Jnsurgenten gestern abend Tampico eingenommen. Geseßgebung die bereits in Finnland bestehenden Bestimmungen ; E A F für das Schlachten von Vieh bei Juden einzuführen H __— Die qhilenishe Kammer hat obiger Quelle zufolge

À : einem Ausfuhrzoll auf ausländische Hölzer zugestimmt,

bängig von der Dauer der Dienstzeit die Vertetdigungskraft der Nation auf das Höchstmaß bringen kann; in erster Linie cine militärische

um die für Südchile sehr wichtige Holzindustrie zu heben. Afrika.

Vorbereitung der Jugend, eine bessere Verwendung der Reserven und Nach einer vom „W. T. B.“ verbreiteten Mitteilung des

etne Erhöhung der Offiziers- und Unteroffiziersgehälter. Die Negterung französishen Kriegsministeriums ist Ain Galata, im Gebiete

Theater und Musik.

Laut Meldung des „W. T. B.“ find S. M. S. „See- adler“ ams. Dezember in Lindi und S. M. S. „Cormoran“ am 10. Dezember in Guam (Marianen) eingetroffen.

Vayern.

Der Reichsrat von Auer is nach einer Meldung des „W. T. B.“ von seinem Posten als zweiter Präsident der Kammer der Reichsräte zurückgetreten. Die Neuwahl ist für den 17. Dezember anberaumt.

Kunft und Wissenschaft.

Den zweiten Hauptteil der Sammlung von Gans, die als hochherzige Schenkung in das Antiquarium der Berliner Königlichen Museen gelangt ist (vgl. Nr. 291 d. Bl.), bilden die Gläfer, die an Schönheit und Seltenheit den Schmuckstücken nicht nachstehen. Auch hier erstrecken sh die Stücke threr Entstehungszeit nah auf die verschiedensten Phasen, die diese Kunst durchgemacht hat. Da fehen wir Beispiele der ältesten Gattung von Glasgefäßen, deren Her- stellung in Aegypten {hon in der zweiten Hälfte des zweiten Jahr- tausends geblüht hat: reizende Sa1bgefäße aus tiefblauer Masse, die nicht geblasen, sondern über einem Tonkern fein geformt sind, mit eingelegten und eingeschmolzenen weißen, gelben und hellblauen Fäden; seltener als diese sind ähnliche Ey aus weißem Milchglas mit zart violetter Verzierung. Diese Technik erhtelt sich bis in die Kalserzeit. Staunen erregt die Fülle bunter opaker Gläfer aus dieser Pertode, die sich weniger durch {hône Farben wie dur gefällige Formen aus- zeichnen. Besonders {n ist ein Schälchen aus einer tiefroten un- durhsichtigen, wie Lal glänzenden Masse, die man zunächst gar nicht für Glas halten möchte. Die Färbung ist durch Kupfer erzeugt. In stattliher Anzahl sind auß mehrfarbige antike Gläser vorhanden, zu denen auch die Millefiorigläser gehören, deren Schönheit und Manntg- faltigkeit die heutige Tehnik auch nicht annähernd zu erreihen ver-

; i Gläsern mengen die verschiedensten Töne di ( Rie vuceikiabee des die Golike ben aus Achat geschnittenen | Schlaf überfallen wird, das Leben und gelangt zu hoher Gunst bei

y ü [friede ¿ lakons und einen Teller in dieser Technik | Hofe. Das weckt ihm Feinde und Neider, zudem zürnt ihm G

p "Vie Ee E ‘Dlér "bildet die Gefäßwandung ein | von Rosenberg wegen des Prozesses. Der e den Banden ih Konglomerat von Rosetten, Augen und anderen Gebilden, die außen | Verdacht, jener Ueberfall, auf den aen se Ehre fried soll, in Un- und innen sichtbar a Fartige Saone puces in FGUrn, Iu ins E E a a u Lees os A Sericdt bes Kuss sammengeseßt und dur WELYNNA (CNE UETDUNDER, ANEE fi : ichtstag bringt eine, wie es dem Ü i ißtem Zustande langgezogen und in | fürsten stellen. Der Gerichtstag br e, : : ine Scheiben e ite es 2 auf beiden Seiten das | Lustspiel ziemt, friedliche Lösung. Der Gra} wird von jedem Ver

Oesterreich-Ungarn.

__Die Oesterreichische Delegation seßte gestern nach- mittag die Debatte über das Budget des Auswärtigen fori. Nach dem Bericht des ,W. T. B.* führte Freiherr von Beck aus,

der Uebergang der jüngsten Vergangenheit auf dem Balkan in die Gegenwart bedeute die Notwendigkeit, der traditionellen österreihisch- ungarischen Balkanpolilik eine neue Orientierung zu geben. Infolge der dur die Frage der Sandshakbahn und durch die Einverleibung Bosniens erfolgten Beunruhigung habe Graf Berhtold eine schwierige Lage vorgefunden. Die Schaffung eines selbständigen Albanien be- deute einen Erfolg der äußeren Politik und set der Ausdruck der e These, daß die Adria ein mare clausum ect nostrum für esterreich-Ungarn und Italien sei. Ftalien und Oesterreih-Ungarn würden \ich in der Adria vertragen. Die wichtigste Voraus- seßung der Vrientpolitik sei mit dem Dreibund gegeben, der ih selbst bei der \{chwersten Belastung als tragfähig erwiesen habe und der amen Förderung der Interessen der einzelnen Dreibundstaaten ebenso sehr wie derer ganz Europas, ja der ganzen Welt gedient habe.

JFtalien. ___ In der Deputiertenkam mer wurde gestern die Debatte über die Politik der Regierung fortgeseßt. Wie „W. T. B.“ berichtet, erklärte der Abg. Cameront, daß

er sicher sei, die Ansicht der organisierten Katholiken wiederzugeben und daß er von neuem in höchsten Maße ihre konstitutionelle

dacht gereinigt, den fgles Ge er E auf und die thm angetragene

reichen, stolzen Elfriede {lägt er aus. Er will in seinem Wald an auf dem alten, armen Schloß weiter leben und träumen; fein Ehegemahl aber wird des Schulmeisters Töchterlein, das seit jeher mit sheuer Liebe an ihm gehangen hat. Das ist die roman- tishe Handlung. Sie ist für ein Drama ziemlih dürftig, und der Dichter, dem das Handwerksmäßige seiner Kunst noch wenig geläufig

E Te3 I E: Le C I Sa 7 ano Ée Ft Pa mten Ho iu Iv eik e pivitcäeainu; ast etuwmtenis

wird die republikanische Partei \sih bemühen, das Gewissen und die Einsicht des Volkes zu stärken und sie Herrschaftsgelüsten zu entziehen.“ Nah der Verlesung der Erklärung des Kabinetts trat die

Kammer in die Debatte ein. der Intensität \ch verdict de, j Aw der Beruhigung noch glimmenden Feindschaften vergesse. Unter | Vorschlag zustimmen, der dahin ab iele, die volle Unathängigkeit und A Slalen 0425 bten étalen eo ae med fer Ven allgemeiner Aufmerksamkeit nahm dann Briand : dle Verant- Ünverlepbarteit Italiens va Auslande gegenüber u Biten, Der Interessengemeinshaft. Beiddr Flotten seien berufen, miteinander für die | wortlihkeit für diese Politik der Beruhigung für sich in An- Nedner und seine Freunde wünschten, daß die Zugehörigkeit zum Adria den Grundsay zur Geltung zu bringen, als Sicherheits- und Gleich- | [\pruch und fügte hinzu, er habe Waldeck- Rousseau und Combes, | katholishen Glaubensbekenntnis keinen Grund für politishe Minder- Stlagfertigkeit des Heeres und der Flotte vorhanden sein, dann spra weiter von der unpersöhnlihen Haltung der Sozialisten in | kleriales Programm nicht ändern werde. Der Radikale Alessio be- j Delbrüdck S ä s Reichskolonialamts Dr. Ï i die onardie im gegebenen Falle vibices Der tdanen (Sg ne | Sachen der Wahlreform und fügte hinzu, er fei es müde, diesen Ge- | tonte, der Erfolg der radikalen Partei könne entscheidend sein für die Fort- Solf und T Sar Erei Gry otuawärtigen Amts von | Auch das Pa dene Ae z Rad Vg g eme s may bon im à

Die Ungarische Delegation seßte in ihrer gestrigen | qn tp Lertebigen. cen C at Lay Me Marie dét ger | sebung einer nod demokratisheren Politik der Regierung, Die Hand- „Jagow beiwohnten, standen zunächst Anfragen. Altertum, wo es als Randft-eifen, als Teilmuster bunter Gefäße oder | zu sein seint, läßt sie mehr ep "Q roruderpcten, L

Plena rsigung gleichfalls die Beratung über das Budoet bes 9 uf ihrem Programm die Rückkehr zum zwei- | lungswelse des Ministerpräsidenten Giolitti habe immer einen demo- Der Abg. Hoff (fortschr. Volksp.) fragte: / Dose der | dramatisch entwickelte. Außer dem Grafen und seinem seltsamen Hof-

na aats

wird ferner zwischen Senat und Kammer eine Verständigung zu finden suchen, die Wahlreform dur{hzuführen, wenn mögli vor den nächsten Wahlen, sonst wird das Volk fouverän entscheiden. Die Negierung wird die Laienshule mit Entschiedenheit gegen etne der Senussi, bereits am 27. November im Sturm genommen __ Der Radikale Violette billigte die Erklärung des Kabinetts, | Loyalität und ihren aufri@tigen Patriotismus bestätigen wolle, von worden. Der Hauptmann Maignan, die Leutnants Barrier die erfreulich sei besonders * wegen der angekündigten allmählichen | dem fie während des Feldzuges in Libyen unzweifelhafte Proben ab- und Fontaine, ein Adjutant und zwölf Schüßen sind dabei Der Dreibund sei die monumentale Friedensgarantie, Der Redner | Nülkehr zu einem Militärdienst von geringerer Dauer. Die republi- gelegt hätten. Gr weise die Anschuldigung zurück, daß seine Partei gefallen. hofft, daß auch das Verhältnis der Monarchie zu Italien, durch | kanische Partei, so sagte der Redner, erwahe nah langer Erstarrung, | internationalistisch gesinnt sei. Wenn er auch wünsche, daß der Zwift Parlamentarische Nachrichten. gewichtsfaktor angesichts der ins Auge zu fassenzen Möglichkeiten im | deren Politik der Verweltlihung des Unterrichts er unter- | wertigkeit den anderen Mitbürgern gegenüber bilden. Dies sei die Der Schlußbericht über die gestrige Sizung des Reich8- | dün ; Mittelmeer zu fungieren. Am Shluß pier Rede s Freiherr | fügt habe, verteidigt. Der Redner verteidigte des längeren den | Grundlage für die Abkommen zwiscken den Katholiken und den Liberalen tags befindet sich E der Ersten und Zweiten Beilage. Stäbchenmuster Laie Varia leg Blien Qu an Le von Bet, das Hauptgewicht sei auf eine endliche Lösung der nationalen Zie tiger Dae der Linken, die allein der Republik | gewesen. Der Redner versicherte, daß die Katholiken für demokratischen ; ( 188.) Si Vis Ver Verschiedene "Elten wurden dann nebeneinander Frage in beiden Staaten der Monarchie zu legen. Außer der | wür B lea und versicherte mit Feuer, er sei es gewesen, der als erster | Fortschritt und soziale Reformen seien. Er vertraue auf den Minister- Auf der Tagesordnung der L (188.) Sizung eordnet und mittels zwischengegossener Glasmasse zu Platten ver- eintg 5 ; z Ï « Eine Bun jährigen Dienst habe. Weiter stellte er fest, daß der Verfasser der | kratii Charakt t Ju der kir@bli warte e: als Verzierung gläferner Armbänder benußt wurde. E i te Typen und der Ehren- uswärtigen fort. Kabtinettserklärung nur der Stimme seines Gens cit i sel | von Ute Metres Mee E 5 Es Pet de rge baf mili- , Die Viehzählung vom 2. Dezember 1912 hat einen erheblichen | Sammlung von Gans zeigt aber, daß im Ae 7 Me Fe ia U mern Dent, oeaN Ver U Akt, in bai er “i Graf E (Unabhängigkeitspartei), der erklärte, er sei stets | und unter der saibéren Verantwortlichkeit für die äußere Politik | tärische Ausgaben die Gntwicklung der Ausgaben für soziale Zwedlc x Nüdckgang des deutshen Viechbestandes, insbesondere der | auch ganze Gesäße dieser n M e AlGligem Glas aus | auf der Bühne herrs{t, aus dem Lustsptel- in den Schwankcharakter Sialien ie E D lee Quelle afolag De Be f etwas anderes geschrieben habe, als der Kongreß von Pau diktiert habe. | hinderten. Von Abrüftung zu sprechen, sei absurd. Man müsse Rinder- und Schweinebestände ergeben, der bet der wachsenden | ist auch. eine große Amphora | fallt. Anderseits enthält das Stück manthe dichterische Feinheit, die bet

Agitation verteidigen, die nicht geduldet werden kann. Schließlich

gegenseitiges Vertrauen und Loyalität vertieft, zu dem gleihen Grate | und eine Vereinigung komme wieder zustande, die die unter der Asche | zwischen Staat und Kirche aufhöre, so würde er do niemals irgend einem | B

politischen und der wirtshaftlihen Schlagfertigkeit müsse die volle | tine Politik der Ver|öhnung der Republikaner versucht habe. Briand | präsidenten Giolitti, daß dieser sein demokratisches, aber nit anti- des Reichstags, welcher der Staatssekretär des Jnnern Dr. BtaVe: die endli wieder erhigt und in Gefäßform gebras wurden. Wenn das Dreijahrsgeseß als unnötig angesehen werde, müßte es | vielmehr versuchen, durch internationale Verständigung dle militä- BVevölkerurg und den ste!genden Fleischbedarf des deutshen Volkes | Olbia; sie ist nicht geblasca, fondern in ¿wei Teilen her-