1913 / 293 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 12 Dec 1913 18:00:01 GMT) scan diff

\ ; | h H H i j i: j 4 Î H 3

S SOE-

ie rie chMAE Aer u N E Ti A PEAB L A ME S E E C e E E

tem dis en:

‘der ge trefflihen Aufführung auch zu voller Wirkung kam. Ben Grafen Chrenfried stellte per Sommerstorff ret glaubhaft und dar; Herr von Ledebur gab den Kurfürsten mit natürlicher ynd Würde, Fräulein Arnstädt die Elfriede von Nosenberg mit h Anmut. zend naiv Nee Fräulein aia de Lehrertochter zu spielen und aus dem Lehrer felbst verstand Herr Vollmer eine über- aus komische Prachtfigur zu machen. as Zusammenspiel war fris und ausgeglichen, die Bühnenbilder harakteristisch und malerisch. Die Aufführung fand freundlihen Beifall und der Dichter wurde wieder- holt gerufen. / Sqhillertheater Charlottenburg. Shakespeares Lustspiel „Was ihr wollt* wurde am Mittwoch im Charlottenburger Schillertheater, neu einstudiert, in der UVebersezung von Schlegel aufgeführt. Wenn dabei au die Regie

(Alfred Walter-Horst) von der an und für sich löblihen Absicht aus-

gegangen war, wan viel vom 2e des Originals zu bringen und zugleih den bunten Wechsel der Szenen \ich in Gneler olge abrollen zu lassen, fo kann das zu diesem Zweck gewählte Mittel, die Komödie innerhalb eines immer gleichbleibenden Rahmens, der alle S e vereint, zu geben und die verschiedenen Abschnitte der

dselvollen Handlung nur durh vorübergehende Verdunkelung der Bühne anzudeuten, nit als glückÆlich bezeihnet werden. Diese Ein- rihtung benahm dem Zuschauer einen gnten Teil der Jllusion und dem Stück die Farbenfülle. Ihre Einförmigkeit vershuldete es, daß all die lustigen Szenen, die gerade dieses Shakespeare]he Stück auf- weist, das Publikum nicht in die rechte Stimmung zu ver- feßen vermochten, die bei dem vortrefflihen Spiel fast aller Mitwirkenden sonst nicht hätte ausbleiben können. Von leßteren verdient in erster Neihe Karl Noack als aufgeblasener Haushofmeister Malvolio genannt zu werden, der in allen Phasen seiner Nolle außer- ordentlih belustigend wirkte. Auch die Damen Else Wasa in der Doppelrolle der Viola und Gertrud Urban als das lustige, dur- triebene Kammermädhen Maria boten vortreffliße Leistungen, namentli die legtere mit ihrer natürlihen Munterkeit und dem fröhlich stimmenden Lachen. In gleiher Weise ge|ch!ck lösten die Herren Karl Elzer (Junker Tobias), Harry Förster (Junker von Bleichenwang) und Adolf Kurth (Fabio) thre {chwterige Aufgabe, obzwar ihnen die Trinkszene etwas zu lärmend geriet. Alfred Braun war ein guter Vertreter des Narren im Dienst der Gräfin und spielte seinen Part mit feinem Verständnis und kluger Zurückhaltung. Die Gräfin Olivia wurde von Gertrud Dettmann nihcht immer warmherzig genug dargestellt, aus Heinz Senger als ertog hätte bisweilen mehr Empfindung offenbaren können. Der Gesamteindruck war jedo, von dem bereits erwähnten Regiemißgriff abgesehen, befriedigend und der der Darstellung gezollte Beifall wohlverdtent.

Deutsches Künstlertheater (Sozietät).

Die Mär vom Grafen von Gleichen, der im Morgenlande in Gefangenschaft geriet und von einer Türkin befreit wurde, die er mit B in die Heimat und, obwohl bereits verheiratet, mit päpstlihem Dispens als zweite Frau zur Ehe nahm, scheint unseren modernen Diamatikern besonders zuzusagen. Schmidtbonn hat vor einigen Jahren den Stoff ernst behandelt, Ernst Hardt machte jet daraus cin Scherzspiel, ,Schirtn und Gertraude “, das gestern im Künstler- theater zum ersten Male gegeben wurde und foviel Heiterkeit erweckte, daß ihm gewiß zahlreiche Wiederholungen bevorstehen. Ernst Hardts Graf von Gleichen, der als \{chmucker junger Ritter vor Jahren ins Feld 30g, ist als türkisher Gefangener ein so behäbiger Herr geworden; daß ihn sein deutsches Ehegemahl Gertraude bei feiner Rückehr taum erkennt. Sie begrüßt thn denn auch nit allzu stürmisch, viel mehr Gefallen findet sie an dem \{hluanken, {chwarzäugigen jungen Türken, der in seiner Begleitung ist. Es ist Schirin, des Grafen zweite Gemahlin, die er zunächst, Eifersuhtsausbrüche Gertraudes befürchtend, für seinen morgenländishen Diener autgegeben hat. Aber das

Verhalten Gertraudes erregt nun bi ihm selbst Eifersucht, und zornig agt er bald mit der Wahrheit heraus, daß Schirtn ein Weib, ja daß fie sein Weib set. Gertraude \{moltt zuerst ein wenig aber schließlich sfiegt ihre une gung zu Schirin und ein \chne

ges{lofsener s{chwesterliher ¿Freundschaftsbund vereinigt die beiden Gattinnen. Der Graf ist übersellg über diese unerwartete Wendung der Dinge, aber sein Glück währt nicht lange. Die beiden jungen Frauen tollen miteinander wie die Kinder durch Haus und Hof und kümmern \sch wenig um den rundlihen Ritter, der nun zwet Frauen, aber eigentlih doch keine hat. Sein ganzes Bestreben it nun darauf gerichtet, sie wieder zu entzweien; aber die Listigen durchschauen sein Vorbaben und spielen ihm eine Zankkomödie vor, um Be Tei darauf hinter seinem Nücken über ihn lustig zu machen. Schließlich greift er selbst zur List. Er stellt sich tot; und wirklich über seine vermeintlihe Leiche fangen die Frauen an zu streiten, wer an seinem vorzeitigen Ende en sei. Ueber- glüdlich rihtet sich der Totgeglaubte von seiner Bahre auf in der endlichen poffans des Sieges. Alsbald aber wenden \ih beide Frauen nun gegen ihn, schließen aufs neue Freundschaft und laufen lahend von dannen, während der verärgerte Mitter ih nun in einfamer Kammer seufzend zur Nuhe begibt. Ueber die Wahrscheinlichkeit der fich innerhalb des Zeitraums eines Tages abspielenden drei Akte darf der Zuschauer nit allzuvtel nachdenken, auch nit darüber, wie sich die Zukunft des Drei- gespannes gestalten wird. Der Dichter macht es ihm mit seiner sauber ge|chliffenen gereimten Trohäensprache und seiner \pielerischen Behandlung des Themas leiht, sich über alle Bedenken hinwegzusezen. Viel tat auch die gute Aufführung untec Willy Grunwalds Negie dafür. Den Grafen gab Jakob Tiedtke ohne alle Uebertreibungen besonders im Mienenspiel überwältigend komisch. Eine vollsasttg humoristishe Gestalt {uf auch Hans Marr als alter, über dte sonderbare Entwicklung seines Herrn verwunderter Haushofmeister. Die beiden Frauen fanden in Annalise Wagner (Gertraude) und Jo- kanna Zimmermann (Schirin) anmutige und muntere Vertreterinnen, und in kleineren Nollen bewährten fich Rose Veldtkirh, die Herren Mierendorff, Wiener, Fuchs u. a. Lebhafter Beifall rief nah den Akt- schlüssen den Dichter des Scherzsptels, das, nebenbei gesagt, einen reizvollen Stoff für eine komishe Oper abgeben würde, wiederholt vor den Vorhang.

Im niglihen Opernbause wird morgen, Sonnabend, „Margarete“ wiederholt. Fräulein Wanda Achsel vom Opernhause in Cöln singt als Gaft die Margarete, Herr A. Parcyna von der Coventgarden Oper in London den Mephistovheles, den Faust : Herr Berger, die Marthe: Frau von Stheele-Müller, den Siebel : Fräulein Vilmar, den Valentin : Herr Wiedemann, den Brander : Herr Krasa. Dirigent ist der Kapellmeister von Strauß.

Im Königlichen Schauspielhause wird zum Gedenken des 90 jährigen Todestages Frtedrih Hebbels morgen und am Montag die Nibelungentrilogie aufgeführt, und zwar morgen „Der gehörnte Stieg- fried“ und „Siegfrieds Tod“, und am Montaa ,Kriemhilds Rache“. Die Hauptrollen werden von den Herren Mühlhofer, Geisendörfer, Kraußneck, von Ledebur, Bötther, Werrack, Zimmerer, Eggeling, Mannstädt und Vallentin sowie von den Damen Poppe, Willig und Abich dargestellt.

Mannigfaltiges Berlin, 12. Dezember 1913.

Die Stadtverordneten erledigten in ihrer gestrigen Si zung zunächst eine Vorlage, betreffend die Krankenversiherung der nicht angestellten Lehrpersonen sowie Krankenhilfe für Anwärter auf Beamtenstellen. Es folgte die Vorlage, betreffend den Bau des Westhafens. Die Kosten für diesen Bau betragen rund 40 Millionen Mark. Unter Dar-

legung der vielen Swhwlerigkeiten, welhe zu überwinden waren ehe der den Stadtverordneten nun vorliegende Entwurf fertiggestellt werden konnte, beantragte der Magistrat fols ende ing e «Die Versammlung erklärt sch mit der usführung des Westhafens nah dem der Vorlage vom 5, Ds, zember 1913 beigefügten Entwurfe und Kostenanschlage vorbehaltliq der Mee gana, der Sonderentwürfe für das Verwaltungs, gebäude und das Arbeiterspeisehaus und vorbehaltlih der drei mit der Staatseifenbahnverwaltung abzuschließenden Verträge cinver- standen und bewilligt für das laufende Etatsjahr die Summe von 1 000000 # aus Anleihemitteln.“ Damit wurde verbunden etne Vorlage zur Kenntnisnahme, betreffend die Schaffung eines Hafen bauamts, dessen Leiter eine Fuhrkostenentshädigung von 90 F bewilligt werden soll. Die erste Vorlage, die von dem Oberbürgermeister Wermuth mit Ausführungen be, gründet wurde, in denen er die große Bedeutung des ge- planten Werkes für Handel und Industrie, ja, für die ganze Stellung Berlins da1legte, wurde s{ließlich einem Aus\huß zur Vorberatung überwiesen. Dasselbe geshah mit einer Magistratsvorlage, betreffend die Errichtung eines Stadtschuldbuches. Auf die öffentliche folgte eine geheime Sizung.

Hannover, 11. Dezember. (W. T. B.) Die städtischen Kollegien der Nawbarstadt Linden bewilligten heute einstimmig die Summe von 4 800 000 46 zur Erbauung eines städt ischen Hafens mit Hafenbahnhof im Anschluß an den Stichkang[ des Rhein-Letne-Kanals. Der Magistrat hatte aus den Uebers{üssen der leßten Jahre zu diesem Zwecke einen Fonds von 13 Millionen Mark angesammelt, sodaß eine Steuererhöhung vor- läufig nicht nôtig erscheint.

Leipzig, 12. Dezember. (W. T. B.) Eine Eingabe der Studterenden der Zahnheilkunde auf Erlangung dez medizinishen Doktortitels ist vom Kultusministerium abs{lägiz beshieden worden. Die Studierenden haben den ablehnenden Bescheh mit einer Kundgebung beantwortet, die sih darin äußert, taß sie dq Vorlesungen und Uebungen fernbleiben. Dieser Bewegun haben \ich nunmehr au die Studierenden der Universitäten Mün chen, Bonn, Breslau, Marburg, Freiburg i. B., Heidelberg und Straßburg i. E. angeschlossen.

Rom, 11. Dezember. (W. T. B.) Auf Grund des Erge b- nisses der Untersuchung über den Unfall des Panzer- kreuzers „San Giorgio“ (vgl. Nr. 292 d. Bl.) sind der Kom- mandant der ¡weiten Division des zweiten Geshwaders Konteratmiral Cagnt und der Kapitän z. S. Cacace, der Kommandant des „Son Giorgio*, zur Disposition gestellt worden. Ueber die Leutnants z. S, Degliumbertt und Gamberini, den Kursoffizier und den Diensthabenden im kritishen Augenblick sind einfahe Arreststrafen verhängt worden. Der Bericht über die Untersuhung wird dem Marktaegeriht zur weiteren Veranlassung übergeben werden.

Brüssel, 11. Dezember. (W. T. B.) Heute nahmittag fuhr infolge falsher Weichenstelung im Bahnhof Landen auf der Strecke Brüssel—Lüttih ein von Ciney kommender Personenzug, auf leere Wagen auf. Dreizehn Personen wurden verleßt, von ihnen zwei \{chwer.

(Fortseßung des Amilichen und Nichtamtlichen in der Ersten, Zveiten und Dritten Beilage.)

für den zweiten deutshen Kais erpreis-Wettbewerb

Theater. Königliche Schauspiele. Sonn-

abend: Opernhaus. 251. Abonnementsvor- stellung. Dienst- und Freipläßze sind auf- gehoben. Margarete. Oper in fünf Akten pon Charles Gounod. Text nah Goethes Fausl, von Jules Barbier und Michel

rró. Musikalische Leitung: Herr Kapell- meister von Strauß. Negie: Herr Befieur Braunschweig. Ballett: Herr Ballettmeister Graeb. Chöre: Herr Pro- fessor Rüdel. (Mephistopheles: Herr Arthur Parcyna von der Coventgarden Opera in London als Gast. Margarete: Fräulein Wanda Achsel vom Opernhause in Cöln als Gast.) Anfang 7} Uhr.

Schauspielhaus. 247. Abonnementsyor- stellung. (Hebbels 50. Todestag.) Die Nibelungen. Ein deutsches Trauersptel in drei Abtetlungen von Friedrih Hebbel. 1. Abend: Erste Abteilung: Der ge- Drnte Siegfried. Vorspiel in einem ufzug. In Szene geseßt von Herrn Oberregisseur Patry. Zweite Abteilung : Siegfrieds Tod. Cin Trauerspiel Iu 5 Auszügen. Jn Szene gesczt von Herrn Oberregisseur Patry. Anfang 74 Uhr.

Sonntag: Opernhaus. 252. Abonne- mentsvorstellung. (Gewöhnliche Preise.) Dienst- und Grendge find aufgehoben. Loheun . Romantische Oper in drei 7 UE von Richard Wagner.

La

Ca elhaus, 105. Kartenreservesay. Die ständigen Reservate sowie die Dienit- und Freipläte sind aufgehoben. Vierte Vor- stellung im Sonderabonnement der Richard Strauß: Woche. Ariadne auf Naxos, Oper in einem Aufzuge von Hugo von uh

Anfang

mannsthal. Musik von Nichard Strauß. Zu spielen nah dem „Bürger als Edel- mann“ des Molière. Anfang 73 Uhr.

Deutsches Theater. (Direktion: Max Reinhardt.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Zut. “Bi um Nichts, (Shakespeare-

us.

Sonntag: Hamlet.

Montag: Neu einstudiert: Der Kauf- maun von Venedig.

Seit Us fei Dezember : fia nahtnahmittag8vorstellung zu ermäßtgten Preisen: Der blaue Vogel.

Kammerspiele.

Sonnabend, Abends 8 Uhr: Androklus 4d der Löwe.

Sonntag: Wetterleuchten.

Montag: Der verloreue Sohn.

Berliner Theater. Sonnabend, Na(- mittags 3} Uhr: Ein Volksfeind. Schau- spiel in 5 Akten von H. Ibsen. Abends 8 Uhr: Wie einst im Mai. Posse mit Gesang und Tanz in vier Bildern von Bernauer und Schanzer.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: VBummel- “oge Abends: Wie eiuft im

ai.

Montag und folgende Tage: Wie einst im Mai.

Theater in der Königgräßer Straße. Sonnabend, Abends 8 Uhr:

Die Kronbraut. Ein Märchensptiel in sech8 Bildern von August Strindberg. Musik von August Enna.

Sonntag: Die Kroubraut.

Montag: Brand.

Komödienhaus. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Hinter Mauern. Schauspiel in vier Akten von Henri Nathansen.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Film- zauber. Abends: Hinter Mauern.

Montag und folgende Tage: Hinter Mauern.

Deutsches Künstlertheater (So- zietät). (Nürnbergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologishen Garten.) Sonnabend, Nachmittags 34 Uhr: Duncan-Sehule. Tänze und Neigen. Abends 8 Uhr: Schirin und Gextraude. Ein Scherz- spiel von Ernst Hardt.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Das Prinzip. Abends: Schirin und Gertraude.

Montag: Rose Bernd.

Lessingtheater. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Pygmalion. Lustspiel in fünf Akten von Bernard Shaw.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: PVro- fessor Bernhardi. Abends: Pyg- malion.

Montag: Pygmalion.

Deutsches Schauspielhaus. (Direk- tion: Adolf Lang. NW. 7, Friedrih- ftraße 104—104a.) Sonnabend, Nach- wittags 3 Uhr: Zum ersten Male: Peterhens WMondfahrt. 8 Vhr: Die heitere Residenz. Lust- spiel in drei Akten von Georg Engel.

Sonntag, Nachmittags 34 Uhr: Der gute Nuf. Abends: Die heitere

esibeaz. Montag und folgende Tage: Die heitere Refidenz.

Abends |k

Schillertheater. ©. (Wallner- theater.) Sonnabend, Abents 8 Uhr: Gyges und sein Ning. Eine Tragödie in 5 Akten von Friedrich Hebbel.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Frei- wild. Abends: Rosenmontag.

Montag: Die Groß ftadtluft.

Charlottenburg. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die goldene Ritterzeit Burlesker Schwank in drei Akten von Charles Morlowe.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Pfarrer von Kirchfeld. Abends: Was ihr wollt.

Montag: Jugendfrxrcunde.

Deutsches Opernhaus. (Char- lottenburg, Bismarck - Straße 34—37. Direktion: Georg Hartmann.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die Königin vou Saba.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die lustigen eiber von Windsor. Abends: Dex Troubadour.

Montag: Undine.

Montis Opecrettentheater.(Früher: Neues Theater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Gastspiel Fritzi Massary Iuvlius Spielmann: Die ideale Gattin. Operette in drei Akten von F. Bramer und A. Grünwald. Musik von Franz Lehär.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Fledermaus. Abends 8 Uhr: Die ideale Gattin.

Montag und Tage: Die ideale Gattin,

folgende

Theater des Westens. (Station: Soalogisiher Garten. Kantstraße 12.)

onnabend, Nachmittags 4 Uhr: Das tapfere Schneiderlein. Abends 8 Uhr: Polenblut. Operette in dret Akten von Oskar Nedbal.

Sonntag, Nachmittags 34 Uhr: Der liebe Augustin. Abends 8 Uhr: Polenblut.

Montag und folgende Tage: Polen-

*

Theater am Nollendorfplaß. Sonnabend, Nathmittags 4 Ühr: Bei kleinen Preisen: Frau Holle. Weihnachts- omöôdie von Nobert Sas. Abends 8 Uhr: Der Mikado. Burleske Operette in zwei Akten von Arthur Sullivan.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die \chöne Helena. Abends 8 Uhr: Der Mikado.

Montag und folgende Tage: Der Mikado.

P U

Lufstspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die spanische Fliege. Schwank in drei Aften von Franz und Ernst Bach.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: 777: 10. Abends: Die spanische Fliege.

Montag und folgende Lage: Die spauische Fliege.

Residenztheater. Sonnabend, Abends 8 Uhr: DSoheit der Franz! Musßi- falishe Groteske in drei Akten von Artur Landsberger und Willi Wolff. Mußk von Robert Winterberg.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Frau Präsidentin. Abends: Hoheit der Franz!

Montag und folgende Tage: Hoheit ber Franz!

Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Aschenbrödel. Abends 8 Uhr: Die Tanugoprinzessin. Posse mit Ge- sang und Tanz in drei Akten von Jean Kren und Curt Fah

Sonntag und folgende Tage: Die Tangoprinuzesfin.

Am 1. und 2. Weihnachtsfeiertag, Nach- mittags 3 Uhr: Puppchenu.

Trianontheater. (Georgenstr., nahe Bahnhof Friedrichstr.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Seine Geliebte.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Liebe waht. Abends: Seine Ge- liebte.

Montag und folgende Tage: SBeliebte.

Seine

Konzerte,

Bechstein-Saal. Sonnabend, Abends

7} Uhr: Liederabend von Betty Drews. Am Klavier: Otto Bake.

Beethoven-Saal. Sonnab., Abends

8 Uhr: Liederabend (Scchöuberg- Strauf: - Abend) von Friß Soot, Königl. Kammersänger. Am Klavier : Carl Pembaur.

Blüthner-Baal. Sonnabend, Abends

8 Uhr: Konzert von Georges Enesco. Am Klavier: Dr. V. Ernft Wolff.

Klindworth-Scharwenka-Saal. Sonnabend, Abends 7x Uhr: Liederabenv von Johanna Schot. Am Klavier: Alcxander Neumann.

Meistersaal. (Köthener Straße 38.) Sonnabend, Abends 8 Ubr: Konipo- fition8abend von Max Trapp.

Zirkus Schumann. Sonnab., Abends 7} Uhr: Grofe Galavorstellung. Vorzügliches Programm. Zum Schluß: Tango vor Gericht. Eine Pantomimenburleske mit Gesang und Tanz

in drei Akten.

Sonntaa, Nacimittags 37 Uhr und Abends 73 Uhr: ® große Galavor- stellungen. In beiden Vorstellungen: daë große Spezialitätenprogramu!. Abends: Zum Schluß: Tango vor Gericht.

Pirkus Kusch. Sonnabend, Abends 7F Uhr: Große Galavorstellung. Austreteu sämtlicher Spezialitäten. Zum Schluß: Die große Prunk- pantomime: Pompeji.

Sonntag, Nachmittags 34 Uhr und Abends 73 Uhr: S großte Vorstellungen. In beiden Vorstellungen : das glänzende Spezialitätenprogramm. Nacl mittags: Zum Schluß: Aus unserc Kolonien. Abends: Zum Schluj: Die Ausstattungspantomime: Pompeji

Familieunachrichteu.

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Fri dri Frhrn. von Gagern (Briese, Kr. Oels).

Gestorben: Hr. Moriß von Trott zu Solz - Imshausen (Marburg a. L.). Hr. Major a. D. Paul von NReden- Wendlinghausen (Wendlinghausen in Lippe). Hr. Hauptmann a. D. Georg von Lülsdorff (Posen). Fr. Katkarina von Arnim, geb. von Krosigk (Wies- baden).

R

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg-

Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.

Dru der Norddeutschen Buchdruckerci und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 02

Zehn Beilagen (eins{ließli} Börsenbeilage und Waren

zeichenbeilage Nr, 99 A u. 99 B).

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlih Preußischen Staatsanzeiger.

Bestimmungen

für Flugmotoren.

1) Wettbewerbsausschuf. Der Ausschuß besteht aus folgenden

dde Neichsamt des Innern: m Neichsa : Dr. Lewald, Ministerialdirektor, Vorsitzender, Dammann, Geheimer Oberregierungsrat, vortragender Nat, Albert, Geheimer Oberregierungsrat, vortragender Rat; vom Reichsmartneamt : Laudahn, Marinebaumeister, Bröking, O Amer als Vertreter ; von der Heere8verwaltung : \ / 2 Of A n n, Oberstleutnant, Abteilungschef imKriegsministerium, Bartsch, Hauptmann, fommandiert zum Kriegsministertum ; vom Ministerium der geistlichen 2c. Angelegenheiten : Dr. Dr.-Ing. Naumann, Wirklicher Geheimer Nat, Ministerialdirektor, : von A O Ee DI O rung, vortragender Nat ; von der Technishen Hochschule Berlin: Dr. Dr.-Ing. Niedler, Geheimer Regierungsrat, Professor; vom Kaiserlichen Automobilklub: i Ad. Graf von Sierstorpff, Vizepräsident, Paul Daimler, Direktor, Stuttgart- Untertürkheim, , Wolff, Direktor der Neuen Automobil-Ges., Berlin-Ober- \{öneweide ; vom Kaiserlichen Aeroklub : von Nieb+r, Generalleutnant z. D. ; vom Verein Deutsher Motorfahrzeug-Zndustrieller : Dr. Heinrich Kleyer, Kommerzienrat, Frankfurt a. M., August Euler, Fabrikbesißer, Frankfurt a. M, E. Numpler, Fabrikbesißer, Berlin-Johannisthal, Willy Tischbein, Direktor der Continental Caouthouc- und Gutta-Perha-Compagnie in Hannover; von der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt : 2 Rieß von Scheurnschloß, Generalleutnant z. D., Präsident des Vereins Deutshe Versuchsanstalt für Luftfahrt, i Dr.-Ing. Bendemann, Professor, Direktor der Deutschen Bersuchsanstalt für Luftfahrt, L und die Mitglieder des Preisgerichtes (\. Ziff. 3). Der E bat den Wettbewerb einzuleiten und Seiner Majestät dem Kaiser über das Ergebnis zu berichten.

9 rüfftelle. Die Prüfung der Motoren findet in der citotoeenaMteiing der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt zu Adlershof bei Berlin statt. Die Verantwortung für die Prüfstands- einrihtungen und ihre rihtige Handbabung sowie für die fahgemäße Lurchführung der Versuche und die Richtigkeit dec dem Pretisgeriht alz Grundlage für die Beurteilung übergebenen Versu8werte trägt der Direktor der Versuchsanstalt, unbeschadet feines Rechts, fh in der Ausübung seiner Funktion vertreten zu lassen.

Die Prüfstelle hat die Motoren nah Maßgabe der folgenden Bestimmungen zu untersuchen und die Ergebnisse in übersichtlider Form bis zum 1. Januar 1915 dem Preisgericht vorzulegen.

3) Preisgeriht. Das Preisgeriht besteht aus folgenden

meldung, noch ein zweiter Motor desselben Bewerbers zugelassen werden, der gegebenen Falles (Ziffer 25) als „Ersaßmotor“ für den ersten eintritt. Der Bewerber hat den Ersaßmotor als solchen zu kennzeichnen.

den Vorsizenden des Preisgerihts zu richten.

(wovon weitere Exemplare von der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt, Adlershof, zu beziehen sind) für jeden Motor (bezw. jede vorkommen Bauart) getrennt zu erfolgen und muß alle darin vorgesehenen Er- klärungen und Angaben enthalten, insbefondere: b

E Vetth, Wirklicher Geheimer Oberbaurat, Abteilungs-

ef im Reichsmarineamt, Präsident, : Ge, Major, Kommandeur des Fliegerbataillons Nr. 1,

1. Vizepräsident,

Richard Müller, Marineoberbaurat, kommandiert zum Reichs- f

marineamt, 11. Vizepräsident, A : Laudahn, Marinebaumeister, kommandiert zum Reichsmarine-

amt, Schriftführer, Technishen Hochschule in

B S ante Professor an der tuttgar Jof e Gebelinet Neglerungsrat, Professor an der Technischen Hochschule in Berlin, ; Kußzbach, Professor an der Technischen Hohschule in Dresden, Lynen, Professor an der Technischen Hocbschule in München, Dr. Prandtl, Professor an der Universität tn Göttingen, Dr. Riedler, Geheimer Regierungsrat, Professor an der Technishen Hochschule in Berlin, Grade, Hauptmann im Fliegerbataillon Nr. 1, t von Buttlar, Leutnant, kommandiert zum Fliegerbataillon N 1, .

Die Entscheidungen des Preisgerihts erfolgen nach Stimmen- mehrheit der anwesenden Mitglieder. Bei Stimmengleihheit ent- \heidet die Stimme des Präsidenten oder seines Vertreters. 5

Erforderlichen Falles kann der Wettbewerbsaus\{chuß zur Ergän- zung des Preisgerichts weitere Herren berufen. i

Der Borsitzende des Wettbewerbsausshu\sses kann zu den Sißungen des Preisgerihts einen Vertreter des Ausschusses entsenden, der jeder- zelt gehört werden muß. Der Direktor der Versuchsan|talt und nach seinem Ermessen au der Leiter der Prüfstelle sowie ein Vertreter des Arbeitsaus\{husses, sofern niht mindestens ein Mitglted desfelben zu- gleich Preisrichter i, nehmen an den Sißungen des Preisgerichts mit beratender Stimme teil. 7 i

Das Preisgeriht hat auf Grund der Prüfungsergebntsse endgültig über die Reihenfolge zu entsheiden, nah welcher die Motoren Seiner Majestät dem. Kaiser zur Preisverteilung vorzuschlagen sind.

Es ift für Zweifels- und Streitfälle die entscheidende Stelle.

Es hat einen Arbeitsaus\chuß zu bilden, zu dem neben den Mitgliedern des Nes auch anderweit geeignete Sachverständige herangezogen werden können. :

B diesem Arbeitsauss{uß oder vom Preisgeriht soll {tändig wenigstens ein Mitglied als Zeuge bei den Versuchen zugegen sein, ohne jedo selbst in diese cinzugreifen. /

Die Versuche dürfen niht durch Fehlen eines Zeugen vom Arbeits- ausschuß aufgehalten werden. Im Notfalle hat der Leiter der Prüf- stelle einen Grsaßtzeugen zu bestimmen, der aber nit zuglei die Ver- suche leiten darf.

4) Definitionen. In diesen Bestimmungen und in allen auf den Wettbewerb bezüglichen fonstigen Festseßungen soll das Wort Bewerber“ alle Beauftragten und Vertreter der ich bewerbenden Person oder Firma umfassen. Desgleichen soll ‘as Wort „Motor die sämtlichen Zubehörteile des Motors mitumfassen.

b) Zulassungsbedinguugen. Die Motoren müssen:

De La Stinerdeta angemeldet und in Dentschland nah der Konstruktion der Bewerber oder in deren Fabrik Ing aus dem Ausland bezogener Teile her- gestellt fein,

Þ. etne Leistung von wenigstens 80, höWstens 200 PS haben ir Gub

c, ihr Gigengewiht mit Zubehör (vergl. Ziffer 28 a) darf nit mebr ala 4 kg für 1 PS betragen.

Von jedem Bewerber können mehrere Potoren verschledener Bauart zugelassen werden, deren jeder für fi um den Preis wirbt. Ein Unterschied von weniger als 1b v. H. im Hubraum aller Zylinder gilt nicht als Merkmal verschiedener Bauart.

Erste Beilage

Berlin, Freitag, den 12. Dezember |

Bon gleicher Bauart kann, jedo nur bei rectzeitiger An-

6)» Aumeldung. Die Anmeldung ift bis zum 1. Mai 1914 an Sie hat unter Benutzung des tn Anlage beigefügten Vordruckes

a, die eldesflattlie Versicherung des Bewerbers, daß der Motor in etner von thm anzugebenden Fabrik in Deutich- | land ohne viiaidii as aus dem Ausland bezogener Teile | j hergestellt tft; E

Ï L. Erklärung des Bewerbers, daß er \ich diesen Be- stimmungen und dem Spyruche des Preisgerihis endgültig | e

von der iff (vergl. Ziff. 17).

1922.

rüfstele vorgesehenen Betrieböstoffe gewünsht werden

13) Zeit und Reißeufolge der Prüfungen. Die Motoren

werden vom 1. September 1914 ab in firmenwelse auszulosender Reibentolae geprüft. Die Prüfstelle darf von dieser Reihenfolge ab

weichen, wenn dadur Zeit gespart wird.

14) Art der Vrüfung. Zuerst werden in Vorversuchen die

allgemeinen Etgenschaften des Motors, Betriebsfähigkeit, Negelbarkeit 0 Bereitschaft nahgeprüft unter Ershwerungen, wie sie im Fluge

Dann werden in Leistungsversuchen die Leistungs- und Vers yszahlen ermittelt. e

au Eli wird in Dauerversucen bei gewöhnlicher Belastung

le überlegene Zuverlässigkeit geprüft. Zu den Dauerversuchen wird

ur eine beschränkte Zahl von Motoren nach Entschetdung des Preis-

gerichts zugelassen (vergl. Ziff. 29).

SFnwieweit außer der durch die eigene Schraube gegebenen noch ine besondere Belüftung der Motoren erfolgen wird, bleibt der Ent-

unterwirft; \cetdung des Preisgerichts vorbehalten. Die Entscheidung wird den

. die Erklärung des Bewerbers, daß er auf Entshädigungs- ansprüche aus dem Wettbewerb, auch im Falle von Be- \hädigungen des Motors oder dergl., verzichtet ; :

d, die folgenden „allgemeinen Konstruktionsangaben“ :

Art des Motors (Viertakt oder Zweitakt, feste oder umlaufende Zylinder, Luft- oder Wasserkühlung), Azxordnung der Zylindec (in einer WMeihe stehend,

hängend oder liegend; fächer- oder sternförmig; V- förmig in Doppel: eihe usw.),

Zylinderanzahl, Bohrung und Hub, : vorausfihtlihes Eigengewicht mit allem Zubehör (vergl. Ziffer 28 a), Nußleistung in PS

Motordrehzabl

Drehzahl der Sthraukentelle )

Durchmesser der Schraube, E

Stündlicher Verbrauch an Brennstoff und Schmieröl und stündlicher Küblwasserumlauf n &,

Durchmesser der Anschlußleitungen für Kühlwasser, Brennstoff und Schmieröl,

Druckböhe des Brennstoffs und Schmieröls, bezogen auf die Motorwelle ; N

e. eine Zeihnung (,Cinbauzeihnung“), weldje die Anordnung des Motors und s M den Lan und die Leitungs- ans{chlüfse eiforderlihen Maße angibt. E

L der Angaben, die ohne wesentlihen Einfluß auf die A E e bleiben, find noch is zum 1. Juli 1914 zulässig. /

& Sal fich der Motor in Wirkung8weise, Aufbau oder Be- dienung weseatlich von den gebräuchlichen Arten unter scheidet: eine Erläuterung der Wirkungsweije und eine Bebienungsvorschrift, aus der zu er1ehen sein muß, ob und welhe besonderen Vorbereitungen für seine Prüfung nôtig find. rüfurgsgebühr. Für jeden Motor und für jeden Grfaß-

nue f n Beirag A den PrüfungEeunkosten und für die Lieferung der Betriebsstofe (Ziff. 17) je cine Prüfunz8gebühr von 800 # zu erlegen. Erst nah Eingang dieser Gebühr ist die Anmeldung gültig. Wird die Anmeldung zurückgezegen oder der Motor nicht recht- zeitig eingeliefert, so ist die Prütungsaebühr verfallen. / / Für den Ersazmotor wird die Hälfte der Gebühr zurüdckaezahlt, falls er nicht zur Prüfung Tommit.

8) Nachanmeidung. Nachträglie Anmeldungen können nitt berüdsihtigt werden. :

9) Zulaffung. Das Preisgericht hat die Anmeldung zu prüfen und L R Aulaffung dem Bewerber {hriftlich mitzutcilen. Die Prüfstelle hat E E Bo der Motoren an die Prüf-

ichtung nötigen Angaben zu machen. e E die Sutafing versagt, so erhäli der Bewerber die Prüfungs- gebühr zurüd.

10) Zulassueg aufier Weltbewerb. Zulassung von Motoren außer Wettb:werb findet nicht ftatt.

11) Abnahme und Einlieferung deer Motorem. Die Motoren find bis zum 1. September 1914 frahtfrei an die Prüf- stelle einzuliefern. Später und zwar spätestens bis zum 15. Sep- tember 1914 eingelteferte Votoren werden nur_ auf Grund ein- stimmigen Beschlusses des Preisgerichts zugelassen, falls höhere Gewalt als Hinderung38zrund dem Preis8geriht einwandsret nach-

wiesen wird. : - A Motoren müssen vollständig ausgerüstet, mit den zum An- passen an den Prüfstand erforderlihen Teilen und mit cinem Saß Werkzeuge versehen sein, wie er zur Instandhaltung des Motors er- forderlich ist und dem Käufer mitgeliefert wird. O i:

Sie siad mit ibrem Kühler und den sonstigen Hilfsapparaten betriebsfertig ausgerüstet auf einem gemeinsamen, zum Prüfstand passenten Gestell, ähnlih wie im Kopf etnes Flugzeugrumpfes, zu be- jestigen, wobei auf geringen Luftwiderjtand der ganzen Motoranlage Bedacht zu A ist (vergl. Ziff. 20). Umfleidungen (Kappen,

Hauben) find zuläsfig. : : :

B Nb mitzuliefern sind die Behälter für Benzin und. Oel. Zum Anschluß der Benztinzuleitung und stets au einer äußeren Vel- zuleitung müssen die Verbindungsteile an passender Stelle vor- handen sein. S L L x

Zum Antrieb eines Umlaufzählers muß ein von der Motorwelle zwangläufig angetriebener Anschlußzapfen an passender Stelle vor gesehen sein, der gleiche Drehrichtung und Drehzahl mit der Schrauben-

e hat. -

E Miittullefern ist ferner eine für dzn Motor bet der Prüfung auf dem Versuchsstande passende Lufstschraube gewöhnlicher Art, welche beim Betrieb auf festem Stazd die volle Leistung des Motors aufs nimmt und etnen Luftstrahl von wenigstens 20 m/sk gegen das den Motor tragende Gestell (tin der Regel also auch gegen den èotor) bläst und si von dieser Seite (hinten) gesehen im Sinne des Ühr- zeigers dreht (recht8gängtge Zugschraube). Sollte die Motorkonstruïcion eine andere Schraube erfordern, so ist dies bei der Anmeldung be- fonders anzugeben. 12) Besoudere Aga icht den avid sind bis zum

1. September 1914 an das Preisgeriht einzuliefern: ; as T ein? Schnittzeihnung des Vèéotors (Längs- und Querschnitt), aus wel{er Bauart und Anordnung aller wesentlichen Teile

ersichtlich find, und zwar in je einer Ausfertigung für die

Prúfstele und für jedes Mitglied des Pretsgeri{ts ;

b. die Anzabe des Preises für die Bestellung eines Motors

der gleiten Art; :

C. U darüber zu machen, ob und welh2 Materialien

des Motors vom Ausland bezogen find. Diese Zeichnungen ‘und Angaben zu 8 und þ haben das Preis» geri{t und Prüfstelle strena geheim zu halten.

l bei dem beabsichtigten Dauerbetrteb,

Prüfftüubden. 9 î A durch den Bewerber aufgestellt und vorbereitet. i raum von je 2 Tagen gewährt, die dem Bewerber von der Prüfstelle

rechtzeitig benannt werden, nämli:

Berocrbern mitgeteilt werden.

15) Aufstellung und Vorbereitung der Motoren guf den N L Die Motoren werden nach Anweisung der Prüúüfstelle Dafür wird ein Zeit-

dur eingesGriebenen Brief, der svätestens am 4. Tags

vorher, oder dur Telegramm, das spätestens am 2. Werktage vorher

Vormittags zur Post gegeben sein muß. Die Motoren werden dur den Bewerber selbst aus der Ver-

aFung entnommen. Beim Transport eingetretene Beschädigungen blen als eine Betriebsstörung im Sinne der Ziff. 23, wenn sie nah

dem Urteil des Pretsgerichts durch unsachgemäke Verpackung oder

sonstige vom iebe zu vertretende Umstände verursacht find. Die

Motoren werden in Gegenwart je eines Mitgliedes des Arbeit8aus«

{usses und der Prüfstelle ausepackt und sofort auf äußere Anzeichen

von Beschädigungen unte: sucht. Die als Betriebsstörungen anzusehenden

Transpo1tbeshädigungen werden auf die zulässigen Störungen bei den

Dauerversuhen angerechnet (Ziff. 24). Das gleiche gilt für Be-

{chädigungen, die während der Vorbereitungen und bei den Probes

läufen eintreten, au dann wenn sie durch falsche, eigenmächtige Hands

habung der Prüfstandseinrihtungen verursacht find. ;

Ote Prúfstelle kann die Borbereitungsfrist ausnahmsweise ver- längern. Während der Vorbereitung kann der Motor versuchsweise in Betrieb geseßt werden („Probeläufe“). Dabei dürfen aber außer den vorgeschriebenen Änpassungsarbeiten keinerlei bauliche Aende. rungen am Motor und seinen Dritte n vorgenommen werden. lle Arbeiten werden von der Prüfstelle überwacht, alle Vorgänge werden zu Beri&t genommen, auch etwaige Verzögerungêursachen, die dem Bewerber richt zur Last fallen. Lange Dauer der Vor- bereitungen ist ein Zeichen mangelnder Bereitschaft.

Etwaige besondere Unkosten bei der AussteUung hat der Be- zerber zu tragen. 4

T Die Aufstellung des Motors mit allen Hilfsapparaten geschieht ähnlich wie im Flugzeug. Alle zur Bedienung im Gange nötigen Hantgriffe, auch ein Kurzsbluß für die Zünduna, sind an einem wenigstens 1,5 mm von der Motormitte entfernten Stand anzubringen. Eine Hilfsölzuleitung ist siets vorzusehen.

18) Vedierung des Motors während der Prüfungen. Die Bedienung erfolgt nur von dem genannten Stand aus und durch eine von dem Bewerbcr beauftragte Person, deren Abwechslung statt- haft ist. Andere Eingriffe und Nachhilfen am Motor selbst find un- zulässig. Auch der etwa nôtige Schmieröl- oder Kühlwassecrer]ak darf nur vom Bedienungsstand aus erfolaen.

Die Bewerber könn-n der Prüfung der eigenen Motoren Hei« wohnen. Sie dürfen jedo das innerhalb des Versuchsraumes abge- \yerrte Prüffeld während der Versuche nicht betreten.

17) Betriebsstofe. Den Brennstoff zur Vorbereitung und Prüfung liefert die Prüfstelle, und zwar nad Wahl Benzin vom Litergewiht 0,72 kg oder 0,75 kg, oder Benzol, auf besonderen An- trag au andere Betciebsstoffe, sofern sie Handelêware sind und in der verfügbaren Zeit beschafft werden können. Falls der verlangte Brennstoff mehr als 0,50 # pro 1 kg kostet, it der überschießende Betrag für den gesamten Bedarf vom Bewerber zu tragen.

Auch das Schmieröl wird von der Prüfstelle geliefert, und zwar nach Wakhl der Demetes ein lcicht-, mittel- oder flrengflü}figes

lineralôl oder NRicinusöl. i M Verwendung eines besondercn, vom Bewerber gelieferten S&hmier- ôles ist statthaft; das Preisgericht entscidet darüber, inwieweit dies in die Beurteilung einzubeziehen ist. & :

Besondere, fauerstoff- oder ftickstoffhaltige Beimengungen im S{mieröl und im Verbrennungsgeaiscch {ind unzulässig.

18) Vorversuche. Es sind festzustellen :

die Betriebsfähigkeit und

die RNegelbarkeit bis zur niedrigsten Drebzahl, mit welcher der Motor nech sier laufen kann, auch bei Schräglagen der Motorachse bis zu + 10° bei voller und bis zu + 15° bei vér«

minderter Drehzahl. 19) Leistungêversuche. De Fm T eian aer \uA find bei voller Belastung dur die mitgelieferte O bei der vom Bewerber her- estellten Drehzahl zu messen: 5 Die Bremsleistung an der Schraubenwelle (Dreh- moment und Drehzahl). BetriebsstoffverbrauŸ. : Der Laa us drei Stnnden ohne Unter« brechung turhgeführt werden.

; g Tit Nes endet suchen werden dieselben Messungen dei veränderten Drehzahlen ausgeführt. Dazu hat der Bewerber an pee v A eine von der Prüfstelle

lieferte Bremêvorrichtung anzu]eßen. ; N Die Nebenversuche können nah Befinden der Prüfstelle unterbleiben, wenn die Zeit dazu niht ausreicht. ;

90) Luftwiderstaudsversuche. Das Preisgeriht kann be- fondere Luftiiberanbautinde anordnen, wenn d-8 dur eine für den Etnbau ins Flugzeug ungü: stige Geslalt eines Motors geboten

erscheint. 21) Dauevrversuche. Die vom Preisgeriht für die Dauer- vers tpr as Motoren (vergl. Ziff. 14) haben mit möglichst e

elastung wie beim Leistungéverjuch in rascher Folge

o “E abschatttwetse zu laufen. Dakei wird Drehzahl, Betriebs

stoff. und Wasserverbrauch ständig gemessen. Die Motoren werden

tunlihst mit Ausvuffschalldämpfern versehen. | Zuerst sind 2 Abschnitte ron je 10 Stunden zurlückzulegen. Die

zwischen beiden Abschnitten einzuschaltente Pause muß mindestens

2 Stunden betragen und darf 5 Stunden nicht über} A

dieser Pause dürfen nah Benachricht*gung der Prüfitelle kleine

Außerdem is an die Prüfstelle eine Probe von mindestens je

9 kg der verlangten Betriebéstoffe einzureiczen, falls andere als die

é holungdarbeiten vorgenommen werden, wie sie der Flieger mit einem