1895 / 57 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 06 Mar 1895 18:00:01 GMT) scan diff

Deutscher Reichs-Anzeiger -

und

Königlich Preußischer Staats-Anzeiger.

Der Bezngspreris beträgt vierteljährlih 4 6 50 4.

Alle Post-Anstalten nehmen Kestellung an;

für Berlin außer den Post-Anstalten au die Expedition

S8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

k Einzelne Unmmern kosten 25 4.

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Insertionspreis für den Raum einer Druckzeile 30 «1. Inserate nimmt au: die Königliche Expedition

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des Deutschen Reichs-Anzeigers

und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers

Verlin §W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

dem Landgerichts-Rath a. D. von Detten zu Hannover

den Rothen Adler-Orden vierter Klasse, | ;

dem Jagd- und Thicrmaler Beckmann zu Düsseldorf

und dem emeritierten Hauptlehrer Wille zu Neu-Ruppin den Königlichen Kronen-Orden vierter Klasse, sowie

dem Ersten Lehrer und Hauptlehrer Bliefterning zu

Minderheide im Kreise Minden und dem emeritierten Lehrer

Krüger zu Strausberg im Kreise Oberbarnim den Adler der

Sibader des Königlichen Haus-Ordens von Hohenzollern zu

verleihen. i

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem General-Major Mecel, Ober-Quartiermeister im Generalstab der Armee, die Erlaubniß zur Anlegung der ihm verliehenen Großoffizierinsignien des Kaiserlich japanischen Verdienst-Ordens der aufgehenden Sonne zu ertheilen.

Deutsches Reich.

Der bisherige Intendantur - Sekretär Partke von der Sntendantur des Il. Armee-Korps is zum Geheimen revi- pdierenden Kalkulator bei dem Rechnungshofe des Deutschen Reichs ernannt worden.

Bekanntmachung.

[R E Für das Jahr 1894 festgeseßte Dividende der Neihsvanktantheile im Betrage von 6,6 Proz. wird die Restzahlung mit

82,80 M6 für den Dividendenschein Nr. 12 vom 7. März d. J. ab bei der Reichsbankhaupikasse in Berlin, bei den Reichsbank- bauptstellen, Reichsbankstellen, der Reichsbankkommandite in Insterburg, sowie bei sämmtlichen Reihsbanknebenstellen mit Kasseneinrichtung erfolgen.

Berlin, den 6. März 1895. Der Reichskanzler. Jn Vertretung : von Boetticher.

Bekanntmachung.

Von heuie ab sind die gema higen Postdampf- chiffahrten von Warnemünde nah Gjedfer Ab- fahrt aus Warnemünde 1 Uhr 16 Minuten Nachmittags, an- chließend an den Tagesschnellzug Berlin—Warnemünde —, een mittels Eisbrehdampfers, wieder aufgenommen vorden.

Der Fahrplan des Dampfers. für die Rückfahrt pon Gjedser nah Warnemünde unterliegt vorläufig noch dem Wechsel und wird einstweilen in Nücksicht a die noch be- ehenden Eisschwierigkeiten täglih besonders festgestellt werden.

Schwerin E Sue den 5. März 1895. :

Der Kaijerlihe Ober-Postdirektor. Hoffmann.

Königreich Preußen.

Ministerium der geistlihen, Unterrihts- und Medizinal-Angelegenheiten.

__ An der Prâäparanden-Anstalt zu Schweidniß ist der Lehrer mte aus Schöbendorf als Zweiter Lehrer angestellt dorden.

Königliche Akademie der Künste.

Bekanntmachung. LEVLPLAN

ér akademischen Lehranstalten für die bildenden Künste für das Sommer-Semester 1895.

k. Unterricht in den akademischen Meister-Ateliers:

| 1) für Malerei : Professor A. von Werner, Professor ‘tto Knille, Professor Hans Gude; 2) für Bildhauerei: Professor Reinhold Begas; 9) für Architektur: Geheimer Regierungs-Rath, Professor Ende und Geheimer Regierungs-Rath, Professor J. Oten; 4) für Kupferstich: Professor Karl Koepping. Die Aspiranten S sich behufs ihrer Aufnahme inner- 2b der ersten vierzehn Tage eines jeden Quartals bei dem eister zu melden, dem sie sich anzuschließen wünschen.

B. Untercicht in der akademishen Hochschule für die bildenden Künste. Direktor: Professor A. von Werner. I. Kursus.

1) Zeichenklassen (Studium des menshlihen Kopfes und der menschlichen Gestalt nah der Natur und Antike: Gewand- studien und Kompositionsübunaen): Professor Böse, Pro- fessor Brausewetter, Professor Ehrentraut, Professor Friedrich, Professor Hane.

2) Proportionslehre und Anatomie des menschlichen Körpers: Professor Böse, Maler Schäfer.

3) Perspektive, Projektion und Schatten- Konstruktion: Professor Streckfuß, Maler Hugo Herwarth.

4) Dekorative Architektur und Ornamentlehre: Professor Kuhn, Maler Wilhelm Herwarth.

5) Vorträge über Kunstgeschichte und klassishe Dichtungen : Professor Dr. Dobbert.

TT. Kursus.

1) Malklassen (Malen von Stillleben, Köpfen, Händen,

er T und Akten nah der Natur; Gemwandstudien und ompositionsübungen): Professor Koner, Professor Seiler, Professor Scheurcenberg.

2) Modellieren nah der Antike und dem lebenden Modell (Gewandstudien und Kompositionsübungen): Bildhauer Janenfsch.

3) Modellieren ask dem lebenden Modell (Akt) (Ge- wandstudien und Kompositionsübungen): Professor Herter, Bildhauer Breuer. : s

_4) Zeichnen und Malen von Thieren: Professor Meyer - eim. ? 5) Zeichnen von landschaftlihen Studien: Maler Vor-

g. 6) Uebungen im Radieren: Professor Meyer.

TIT. Kurfus.

1) Atelier für Landschaftsmalerei: Maler Vorgang. aj 2) Atelier für Kupferstehen und Radieren: Professor

eyer.

3) Atelier-Unterriht der Professoren Friedrich, Koner, Meyerheim, Scheurenberg, Seiler, Thumann, Herter und Bildhauer Janen \ch.

4) Atelier für Marinemalerei : Maler Salß mann.

Der Unterricht des Sommer-Semesters 1895 beginnt : Montag, den 22. April 1895, Neu Eintretende haben si / Sonnabend, den 20. April 1895, zwischen 1 und 3 Uhr, im Sekretariat Unter den Linden 38 zu melden und O8 einen selbst geschriebenen Lebenslauf, ein polizei- iches Führungsattest, die nöthigen Schulzeugnisse, sowie eventuell die schriftliche Erlaubniß des Vaters oder Vormunds um Besuch der Hochschule ebendaselbst einzureichen. irie ramme, sowie N eres über die Aufnahme in die Hohshule eben- aselbst. Berlin, den 4. März. 1895. Der Senat der Königlichen Akademie der Künste, Sektion für die bildenden Künste. C. Be cker.

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Grrichtung8-Urkunde.

Mit Genehmigung des Herrn Ministers der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten und des Evangelischen Ober-Kirchen- ratbs, sowie nah Aubörung der Betbeiligten wird von den unter- zeihneten Behörden Folgendes festgesetzt :

1. In der evangelishen Friedenskirhengemeinde zu Berlin wird eine zweite Pfarrstelle errichtet.

§ 2. Diese Verfügung tritt mit dem 1. April 1895 in Kraft.

Berlin, den 19. Februar 189%. Berlin den 27. Februar 1895. «4:4 s (L. 8) Königliches Konsistorium E der Provinz Brandènburg, Der Abtbeilung Berlin. Königliche Polizei - Präsident:

In Vertretung: | : Peter. Freiherr von Richthofen.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich. Preusten. Berlin, 6. März.

Seine Majestät der Kaiser und König fuhren, wie „W. T. B“ aus Wilhelmshaven meldet, gestern nah der Ver- eidigung der Marine-Rekruten vom Erecperauie ‘in offenem Wagen nah dem Marinekasino, wo das Frühstück eingenommen wurde. An leßterem nahmen die beiden Marine-Geistlichen und die zur Vereidigung befohlenen Offiziere theil. Um 3 Uhr

Professor Bracht ä

begaben Sich Seine Majestät nah der Werft, wo in Gegen- wart der Mitglieder des Schiffoau - Ressorts, des Staats- sekretärs Hollmann, der Admirale und des Ober-Werftdirektors die Kiellegung zu dem Schlachtschiff „Ersay Preußen“ statt- fand. Seine Majestät der Kaiser s{chlugen dabei das erste Niet in die Kielplatte. Jm Laufe des Nachmittags besichtigten Seine Majestät ferner das Modell zu dem Steven des Panzerschiffs „Ersaß Preußen“ in der Modelltischlerei der Werft sowie das Panzerschiff „Weißenburg“ und begaben Sich sodann an Bord des Panzerschiffs „Kurfürst Friedrih Wilhelm“, um auf demselben zu übernachten. Am Abend fand bei Seiner Majestät Tafel statt, zu welcher Einladungen an das Gefolge und die Admirale ergangen waren.

Heute früh 61/2 Uhr begaben Sih Seine Majestät der Kaiser an Bord des Panzerschiffs „Kurfürst Friedrih Wilhelm“ nah Helgoland, um daselbst die durch die Sturmfluth zu Ende des vorigen Jahres herbeigeführten Dünenbeschädigungen in Augenschein zu nehmen. Auf den dem Flagaschiff das Geleit gebenden Schiffen „Frithjof“ und „Prinzeß Wilhelm“ befand d das Gefolge Seiner Majestät.

Jhre Majestät die Kaiserin und Königin be- suhten gestern Vormittag das Kaiserin Augusta-Stift in Charlottenburg. Am Abend begaben Sih Jhre Mazestät nah dem Lehrter Bahnhof, um Jhre Hoheiten den Herzog und die Herzogin zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg zu empfangen und nah dem Schlosse zu geleiten,

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Zoll- und Steuerwesen und für Handel und Verkehr, sowie die vereinigten A für Zoll- und Steuerwesen, für Handel und Verkehr und für Eisenbahnen, Post und Telegraphen hielten heute Sizungen.

Der Regierungs-Assessor Dr. Pothmann zu Hörter ift der Königlichen Direktion für die Verwaltung der direkten Steuern zu Berlin zur weiteren dienstlihen Verwendung über- wiesen worden.

Danzig, 5. März. Der XVII. Provinzial-Landtág der Provinz Westpreußen ist heute durch den Königlichen Kommissarius, Ober-Präsidenten, Staats-Minister Dr. von Goßler mit folgender Rede eröffnet worden :

Hochgeehrte Herren!

Als Könialicher Kommissarius habe ih die Ehre, die Paren Vertreter der Provinz von neuem herzlih willkommen zu heißen. Mit dankbarer Freude weilen unsere Blicke auf den sonnigen Sep- tembertagen des verflossenen Jahres, in denen unser erlauchtes Kaiserpaar unfere Provinz durch Seinen Besuch beglückte und

Allerhöchstseiner huldvollen Theilnahme an dem Wohlergehen aller .

Schichteu der Bevölkerung unvergeßlichen Ausdruck gab. Die Worte, welhe Seine Majestät în dem HoG Mosse der Marienburg an uns richteten, werden allezeit einen Merkstein in der Geschichte West- preußens bilden, und an uns ift es, der Königlichen Erwartung, daß wir an den Gestaden der Weichsel Hüter deutscher Gesittung und deutscher Treue sein follen, zu entsprechen.

_ Auch ein anderes Kaiserlihes Wort, welches hier in diesem Saal gesprohen wurde, waht mit erneuter Kraft in unserer Gr- innerung auf, die Aufforderung an die .kernigen Westpreußen“, ihren Landesvater bei seinem unausgeseßten Bestreben, die Woblfahrt aller feiner Unterthanen zu fördern, mit Hingebung zu unterstützen. Wir gedenken dieses Beweises voù. Vertrauen um so lebhafter, je s{chwerer wir unter der Ungunst der wirthschaftlichen Entwicklung leiden und je mehr wir der Fürsorge unseres Königs und Seiner Negierung bedürfen.

Angesichts des Drucks, welcher hart auf allen Gebieten erwerben- der Thätigkeit in unserer Provinz, vor allem auf dem landwirth- schaftlichen Gewerbe lastet, stehen die Vorschläge zur Förderung der Erwerbsverhbältnisse im Vordergrund des Interesses.

Dank Ihrer vorjährigen Bewilligungen wird der Ausbau der Verkehrsstraßen eine weitere, in den betheiligten Kreisen ersehnte Vervollständigung erfahren. Wenn schon in den letzten Jahren immer reihere Mittel zur Förderung von Landesmeliorationen ver- wendet worden find, so eröffnet fich jeßt ein neuer Weg zur [eihteren Durchführung von Bodenverbesserungen, indem die Staatsregierung niht unbeträhtlißze Summen für diesen Zweck unter der Vorausseßung flüssig zu machen bereit ist, daß au feitens der Provinz entsprehende Beträge zur Ver- fügung gestellt werden. Ueber die Formen, unter denen die Bewilligung fich vollziehen foll, befteben allerdings no zur Zeit Bedenken, an der Hoffnung muß jedo festgehalten werden, daß ein Ausweg ih finden läßt, um unserer Provinz die Wohlthaten des neuen Meliorations- fonds zu sichern. : * :

In wenigen Wochen wird unser heimathblicher Strom seine Fluthen im neugeschaffenen Bette der Ostsee zuführen und im Laufe dieses Jahres die untere Danziger Weichsel gegen den ans einen sicheren Abschluß erhalten. Der Vollendung diefes großen Werks gedenken wir mit dem herzlihen Wunsche, daß die Hoffnungen, welhe fih an seine Vollendung knüpfen, in vollem Maße in Erfüllung gehen und unserer Bravinz die Wiederkehr eines fo {weren Unglüds ersvart bleiben möge, wie folhes vor sieben Jahren zur Regulierung der Weichfelmündung den Anlaß, gegeben hat.

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