1895 / 75 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 26 Mar 1895 18:00:01 GMT) scan diff

Ba Beglückwünshung des “Fü Bismarck ‘nach Friedri ruh begeben. n der Aller n Beégleitung be-- finden sth: der Kriegs-Minister, der Stellvertreter des kom- mandierenden Admirals, die drei Kabinets-Chefs, der Ober- Hof- und Haus-Marschall und das Allerhö ste Hauptquartier. Die Nückkehr nah Berlin if heute Abend gegen 7 Uhr zu erwarten.

Aus Friedrihsruh von heute Mittags wird dem „W. T. B.“ berichtet:

Seine Majestät der Kaiser trafen um 12 Uhr am Eisenbahnübergange bei der Aumühle, westlich von Os ein, stiegen daselbst zu Pferde und begaben

ih nah dem ungefähr 500 m südlich von Friedrichs- ‘ruh gelegenen Kreuzungspunkt der Chaussee Aumüble- Schwarzenbeck und Friedrichsruh - F. H. Perleberg, wo- selbst unter dem Befehl des ommandeurs des Kürassier-Regiments von Seydliy (Magdeburgisches) Nr. 7 eine Ea dieses Regiments, dessen Chef N von Bismarck is, mit dem Trompeterkorps und der Standarte, eine Kompagnie des 2. Hanseatischen Jnfanterie-Regiments Nr. 76 mit der Regimentsmusik, den Spielleuten und der Fahne des betreffenden Bataillons, eine Eskadron des Han- noverschen Husaren-Regiments Nr. 15 mit dem Trompeter- forps und der Standarte und eine Batterie zu 6 Geschüßen des Holsteinschen Feld-Artillerie-Regiments Nr. 24 in etats- mäßiger Friedensstärke bereit standen. / j

Seine Majestät seßten Sich an die Spiye dieser Truppen, führten dieselben in Allerhöchster Person nah einem unge ähr 200 m vom Sghloß entfernten, an den Park anstoßenden freien Plaß und befahlen daselbst die Paradeaufstellung in einem nah Norden hin geöffneten Viereck, defsen östliche Seite durch die Kürassiere, während die südliche durch die Infanterie, die westlihe dur die Husaren und Artillerie ge- bildet wurde. E

Nach beendigter Ausstellung traf Fürst Bismarck, welcher mittlerweile durh einen Flügel - Adjutanten benach- rihtigt worden war, in der Uniform seines Kürassier-Regi- ments in offenem Wagen auf dem Paradeplaz ein und wurde von den Truppen unter präsentiertem Gewehr und mit klingendem Spiel empfangen. |

Seine Majestät rihteten namens der Armee eine An- sprache an den Fürsten und übergaben demselben einen goldenen Eghren-Pallash, worauf Allerhöchstdieselben, in Begleitung des S die Front der Truppen abritten. Hierauf fand ein S S der Truppen vor dem Fürsten statt.

Nah demselben begab sih Fürst Bismarck zum Empfange des Kaisers in das Schloß zurück, während Seine Majestät an der Spitze der Kürassier-Shwadron vor das Schloß ritten, um dem Abbringen der Standarte beizuwohnen. :

Nachdem die Schwadron noch einmal vor dem Fürsten vorbeidefiliert war, stiegen Seine Majestät vom Pferde und begaben Sich, von dem Fürsten geleitet, in das Schloß, um der Einladung desselben zur Mittagstafel Folge zu leisten.

Ein Ehrenposten der Kürassiere hält vor dem Schloßeingang Wache, die Truppen sind in ihre Ortsunterkünfte in der Nähe von Friedrihsruh abgerückt; nur die Batterie steht noh auf dem Paradeplaß, um später beim Ausbringen des Toastes auf den Fürsten während der Tafel im Schlosse Salut zu schießen.

Das Schloß, der Bahnhof, das Postamt und die Villen sind mit Flaggen festlih geshmückt, namentlich s{chön die Specht’sche Villa. Die zur Parade beorderten Truppen haben geitern in der Umgegend Quarziere bezogen.

Die E Ausschüsse des Bundesraths für Handel und Verkehr und für Justizwesen hielten heute eine Sitzung.

Die von dem Grundeigenthum, dem Bergbau und dem Gewerbebetriebe zu entrihtenden direkten Staatssteuern 9 Nr. 4 des Einkowmensteuer- gescßes) gehören zu den der Höhe nach im voraus feststehen- den Ausgaben und sind daher wie z. B. auch die von dem Steuerpflichtigen zu zahlenden Schuldenzinsen und Renten (S 9 Nr. 2 a. a. O.) niht mit demjenigen Betrage abzugsfähig, mit welhem sie von dem Steuer- pflichtigen in den legten drei Wirthschaftsjahren entrichtet worden sind, sondern in derjenigen Höhe, in welcher sie von dem Steuerpflichtigen in dem kommenden Steuerjahre zu entrichten sein werden. Da nun die Grund-, Gebäude- und Gewerbesteuer am 1. April d. J. aufhören, direkte Staatssteuern zu sein, so folgt, daß sie von dem Veranlagungs- jahre 1895/96 ab als abzugsfähige Aus aben -ni cht mehr in Betracht kommen können. Die Vorsißenden der Einkommen- steuer - Berufungskommissionen sind mittels Verfügung des Finanz - Ministers vom 15. März d. J. angewiesen worden, dafür Sorge zu tragen, daß diger Grundsaß bei der bevor- stehenden Einkommenjteuer - Veranlagung in ihren Bezirken genaue Beachtung finde, bei allen Steuererklärungen, die hier- von abweichen, Beanstandung eintreten zu lafsen und gegen etwaige Entscheidungen der Veranlagungskommission, die hier- gegen verstoßen, Berufung einzulegen.

In der Ersten und Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs- und Staats-Anzeigers“ wird die vom Reichs- Eisenbahnamt aufgestellte tabellarishe Uebersicht der Be- triebs-Ergebnijse deutsher Eisenbahnen für den Monat Februar d. J. veröffentliht, auf welche gestern an dieser Stelle auszüglih hingewiesen wurde.

Sachsen. Jhre Majestät die Königin is heute Vormittag aus Sigmaringen wieder in Dresden eingetroffen.

Sachsen-Weimar-Eisenach.

Der Landtag hat das Erbschaftsfsteuergeseß mit einigen Abänderungen angenommen. Die Steuer steigt dana von 4 auf 8 Proz., jedo is auf Antrag des Landtags bestimmt worden, daß Seitenverwandte bis einshließlich zum sechsten Grade nur 6 Proz. zu entrihten haben, während nach der Vorlage nur Seitenverwandte bis zum vierten Grade dieser Vergünstigung fich erfreuen sollten. Erbschaften bis 300

sind steuerfrei.

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Wegen des Ablebens Seiner Durchlaucht des Fürsten Woldemar zur Lippe hat der Herzogli he 8 Tage Trauer angelegt. | Elsaß-Lothringen. Der Kaiserlihe Statthalter Fürst

Langenburg hat sih, wie die „Straßb. Sonntag nah Detmold begeben.

u 3 ohenlohe- E adet, am

Oefterreich-Ungaru.

Die Kronprinzessin-Wittwe hat gestern von Abbazia aus auf dem Seeweg eine Reise nah dem Orient angetreten.

In einer gestern in Budapest abgehaltenen Konferenz der liberalen Partei erklärte der Minister-Präsident Baron Banffy, die Regierung sehe in der Streichung des dritten Abschnitts des Gefegentwurfs über die freie Religionsübung eine Verlezung der Unantastbarkeit der Prinzipien. Der bezügliche Beschluß des Oberhauses sei an den Unterrichts- und Justizausshuß des Unterhauses zu verweisen. ie Prinzipien des Entwurfs halte die Regierung im vollsten Maße e: Jn einer ebenfalls gestern abgehaltenen, von Vertretern sämmtlicher oppositionellen Parteien be- suchten Konferenz wurde beschlossen, im Unterhause eine Untersuhung gegen den Präsidenten der Neutraer Wahl- kommission und gegen mehrere Beamte wegen angeblicher Ver- lesung der Jmmunität der Abgeordneten sowie ferner die Einsezung einer Kommission zur Prüfung der angeblichen Wahlmißbräuche zu beantragen.

Großbritannien und Frland.

Der Premier-Minister Lord Rosebery fühlt sich, wie „W. T. B.“ berichtet, infolge besseren Schlafs mehr gekräftigt.

Im Unterhause erklärte gestern der Parlaments-Sekretär des Auswärtigen Sir E. Grey: der englishe Konsul in Apia befinde Kd für einige Monate auf Urlaub in England; ein geeigneter Beamter sei von Fidji abgesandt worden, um ihn zu vertreten. Mataafa habe sich den drei Ver- tragsmächten gegen das Versprechen ergeben , daß ihm das Leben gesichert werde; dieses Versprehen sei er- theilt worden. Die Konsuln der drei Vertragsmächte hätten gemeinschaftlich nach den Instruktionen ihrer Regie- rungen n Die Aufficht über Mataafa werde von

voll behandelten. Jm Februar 1894 habe die deutsche Regie- rung erklärt, sie hege keinen Zweifel, daß Mataafa die geeigneten Mittel zur Ausübung der katholischen Religion zu Gebote ständen. Eine beträhtlihe Anzahl europäischer Katholiken, welhe die Samoa - Sprache verständen , be- wohnten die Marschall - Jnseln, katholishe Priester be- suhten die Marschall-Jnseln und ein deutscher katholischer Lehrer werde dort in kurzem erwartet, dessen besondere Auf-

es sein würde, für Mataafa's Seelenheil zu sorgen. Der deutsche Gouverneur in Jaluit habe vor einigen Monaten berichtet, Mataafa habe für seine Samoaner außer dem sonn- täglichen Gottesdienst jeden Morgen und jeden Abend Gottes- dienst in einer kleinen, von der katholishen Mission erworbenen Kirche eingerihtet. Der Parlaments-Sekretär des Jnnern Russel erklärte, die Regierung habe, außer den son bekannten, keine weiteren Nachrichten über den Verlust des Kapitäns Roß und seiner Mannschaft in der Nähe von Buni in Chitral. Man glaube, daß der britishe Agent sih noch mit 300 Mann in Chitral ‘befinde. Entsaßungsmann- schaften würden s{leunigst abgesandt werden, wenn möglich shon am 1. April. Ueber Umra Khan sei nihts Gewisses bekannt; wahrscheinlich sei er aber im Territorium von Chitral. Einige seiner Leute hätten berichtet, er habe das Fort Drasan, im Norden von Chitral, besezt. Von dem britischen Agenten Robertson scien nach dem 1. März keine Nach- richten eingegangen.

den deutshen Behörden ausgeübt, die ha human und ahtungs-

Frankreich.

Bei dem Festmahl anläßlich der Einweihung des „Musée social“ hielt der Minister-Präsident Ribot eine Rede, worin er ausführte, es werde der Regierung der Re- publik eine Ehre sein, die Sozialgeseße durdauführen: neben der Gerechtigkeit sei ein Gefühl der menshlichen Soli- darität nothwendig, welhes Gewaltthätigkeit und Haß aus der Welt schaffe. „Die Zukunft“, sagte der Minister, „gehört dem- jenigen, der für ante das edelste und erhabenste Jdeal aufstellen wird. ir müssen entschloffen sein, für die Gerech- tigkeit, die Menschlichkeit und Brüderlichkeit Sophismen der Sozialisten zu kämpfen“.

Spauien. Die Cortes werden am 27. d. M. zusammentreten.

gegen die

Sagasta hat dem Minister-Präsidenten Canovas seine

Unterstüßung angeboten, um das Budget in der Kammer zur Annahme zu bringen. Jndeß wird dem „W. T. B.“ zufolge befürchtet, daß die Obstruktion seitens der Carlisten und Republikaner die Bewilligung verhindern werde. Die Regierung werde sih bemühen, die ökonomische Lage vor dem Schluß der Session zu regeln, doch würden die Vorlagen über die Eisenbahnanleihe bis zum Herbst zurückgestellt werden.

Die nachfolgenden Ernennungen zu Botschaftern sind beschlossen worden: Der Herzog von Mandas wird Bot- hafter in Paris, Casa Valencia in London, Dupuy in Washington. Der bisherige Vertreter Spaniens bei den Vereinigten Staaten Murnaga hat telegraphisch um seirte Ab- berufung nahgesucht. Wahrscheinlich wird der Graf Benomar zum Botschafter beim Quirinal und Alexander Pidal zum Botschafter beim Vatikan ernannt werden.

Der Marine-Minister hat beschlossen, zur Aufsuhung des Kreuzers „Königin-Regentin“ ein N auszusenden, welches das Meer bis Madeira durforschen joll, ferner eine Untersuhungskommission einzuseßen und die ganze Angelegenheit dem Obersten Marinerath zu unterbreiten.

Schweiz.

Die Bundesversammlung ist gestern zu einer außer- ordentlihen Frühjahrs - Session zusammengetreten. Der Ständerath berieth das Geseg über das Stimmrecht der Eisen- bahn-Aktionäre. Der Berichterstatter der Kommission Lienhard- Bern bestritt, daß dasselbe wohlerworbene Rechte der Aktionäre verleze; weder vom Standpunkt des strikten Rechts, noch von demjenigen der Billigkeit seien Gründe dagegen vorhanden. Die Verstaatlihung werde damit niht verzögert. Richard- Ses beantragte Ablehnung des BRIGLARE da derselbe wohlerworbene Rechte verlege. Der Natio nalr ath begann

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R Ci SAL x U be : die Veratbung Be Epe heute fortgesett

‘wer : Schweden und Norwegen.

Wie „W. T. B.“ aus Christiania berichtet, theilt Organ der Linken „Verdens E mit, daß die e der Gemäßigten einen Vorschlag der Gruppe der Linken zu einem Uebereinkommen abgelehnt und i einer Resolution gegen eine Regierung aus dex Rechten ausgesprochen habe.

Der Herzog und die Herzogin von Cumbe werden, L „T. B. L iet am 27. d. M. Abends 7 U 50 Min. via O in Nag eintreffen.

Jn dem gestern Ee inisterrath wurden die Neuwahlen zum Folkething auf den 9. April anberaumt.

Amerika.

Eine amtliche, in Madrid eingetroffene Depesche qa Cuba theilt mit, daß der Aufstand in Santa O lisiert worden sei. Zwölf Bataillone verfolgten die Rebellen.

Afien.

Aus Kalkutta meldet das „Reutershe Bureau“, daß neuere Nachrichten aus Chitral über die Lage des britischen Agenten Robextson nicht vorlägen. Aber der Mulla von Manki habe fich für England erklärt und der Khan von Na wagai habe angefragt, wie er am besten Beistand leisten könne. Der Uebertritt des Mulla auf britishe Seite werde für sehr wichtig angesehen, da er der einflußreichste religiöse Führer an der Grenze sei.

Nach einer Meldung desselben Bureaus aus Simonoseki haben die Chirurgen Sato und Jschigura * auf Befehl des Kaisers die Behandlung Li-Hung-Tschang's übernommen, Die Kugel drang 1 cm unter dem linken Auge ein und sißt 3 cm tief. Li-Hung-Tschang will die Kugel nit aus der Wunde ziehen lassen; er erfreut si guten Sclafs, hat kein Fieber und wenig Schmerzen. Die Kaiserin sandte zwei Krankenpflegerinnen. Briete und Telegramme mit dem Ausdruck des Bedauerns und der Theilnahme gehen in großer Anzahl ein. Der Thäter gehört den Soshi an, einer Japan eigenthümlichen Klasse von politishen Bravos, die stets bereit sind, einen Gewaltstreih auszuführen. Als das Attentat verübt wurde, befand Li-Hung-Tschang sich in einem Palankin auf dem Wege nach seinem Hotel. Er hatte lezteres fast erreicht, als ein junger Mann aus der Menge hervorstürzte, die Hand des Trägers ergrifs, um den Palankin ànzuhalten, und aus nächster Nähe auf Li-Hung-Tschang feuerte.

In dem japanishen Parlament wurden gestern Nesolutionen eingebracht, in denen das Bedauern über das. Attentat gegen Li-Hung-Tschang ausgesprochen wird.

Die Friedensverhandlungen sind dem „Reuter'schen Bureau“ zufolge noch nit auf einem Punkt angelangt, der ein Urtheil über das Gelingen oder Mißlingen der Ver- handlungen gestatten könne. Die Berathungen sind noh präliminarischer Natur. S

Aus Tientsin wird berichtet, daß die chinesischen Ve- hörden den fremden Konsuln ihre Absicht mitgetheilt hätten, beim Herannahen japanischer Kriegsschiffe den Peiho-Fluß unpassierbar zu machen. E

Die „Times“ meldet aus Hongkong, daß die Chinesen besondere Vertheidigungsmaßnahmen gegen etwa erfolgende Angriffe auf N UtsGau, Amoy oder Swatow träfen. Der Aufstand in Muiluk sei rein örtliher Art und breite si niht weiter aus.

Aus Kobe erfährt die „Times“, die koreanische Re-

ierung habe das Anerbieten der Japaner bezüglich einer in fünf Jahren rückzahlbaren Anleihe abgelehnt. Afrik

Die „Agenzia Stefani“ meldet aus Massowah vom 94. d. M.: Der General Baratieri sei mit seinen Truppen in Senafe eingetroffen, um den feindlichen Bewegungen Nas Mangas da C welcher der S, abzurüsten und Agame nicht zu beunruhigen, keine Folge geleistet habe, zuvor- zukommen.

Parlamentarische Nachrichten.

In der heutigen (69.) Sißgung des Reichstags, welcher die Staatssekretäre, Staats - Minister Dr. von Boetticher und Freiherr von Marschall - sowie der Staatssekretär Dr. Graf von Posadowsky beiwohnten, stand die Fortseßung der zweiten Berathung des Reihshaushalts- Etats für 1895/96 auf der Tagesordnung. /

Vor Eintritt in die Tagesordnung theilte der Erste Vize- Präsident Freiherr von Buol mit, daß der Zweite Vize- L des Hauses, Abg, Dr. Bürklin, sein Amt nieder- gelegi hade.

Der Etat für den Rehnungshof wurde ohne Debatle genehmigt. / : y

Beim Etat für das Reihs-Schagamt befürwortete Abg. Dr. Bachem (Zentr.) den Antrag: :

Die verbündeten Regierungen zu ersuchen, die Mittel der Neichsbank in weiterem Umfange als bisher dem landwirthschaît- lichen Kreditbedürfniß zugänglich zu machen. E j

Der Präsident des Reichöbank-Direktoriums, Wirkliche Geheime Nath Dr. Koh bemerkte: der Antrag gehöre eigentli in den Rahmen der Besprehung des Bankwesens. Wenn in deim Antrag ausgedrückt werden solle, die Reichs sei bisher nur oder vorzugsweise der Industrie und dem Handel dienstbar gewesen, so müsse er gegen eine folche Auffassung Einspruch erheben. Irgend ein Vorwurf in dieser Richtung sei niht begründet. Die Reichsbank sei bestrebt gewesen, allen Ständengleihmäßigzu dienen. Das gehe hon daraus hervor, daß von rund 54 000 Lombardnehmern der Reichsbank über 6000 selbständige Land- wirthe seien. Das, was die beantragte Resolution wolle, sei bereits im wesentlichen erfüllt. Darüber hinaus zu gehen, verböten die Re- gulative der Reichsbank ; er bitte deshalb, die Resolution abzulehnen.

(Schluß des Blattes.)

Jn der heutigen (49.) Sigßung des Hauses der Ab- geordneten, welcher der Finanz-Minister Dr. Miquel und der Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen beiwohnten, machte zunächst der Präsident von Köller Mittheilung von dem Ableben des Abg. von Langendorff. Das Haus ehrte das Andenken des Verstorbenen dur Erheben von den Sißen.

Zur Rang stand der Gesegentwurf, betreffend dic Eingemeeans er Stadt Bockenheim in den Bezirk der Stadt Frankfurt a. M. und die Aufhebung des

Amtsgerichts zu Bockenheim.

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Fraktionen steht ‘kautere oder unlautere

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\ dlagen aufgebaut; in der 'beisisden das direkte geheime Wahlrech pas -, in Naffau wiederum werden E nah Dem Dreifklassenwahlsystem ge- isdet, Eine einbeit SEoregeling ist nit mehr von der Hand weisen, fie ist der Wunsh der breitesten Schichten der Bevöl-

Für die bestimmte M S agg ee Regierung, daß eine neue andgemeindeordnung in der nächften Session eingebracht werden foll, würden weite Volkskreise sehr dankbar sein.

Geheimer Ober-Regierungë-HatH Mes: Ich kann mich nur auf die Erflärung des Minifters von Köller vom 22. Februar berufen. Mir haben die Nothwendigkeit einer Städte- und Gemeindeordnung für die Provinz Hessen Naffau erkannt und konstatieren mit Genugthuung, da _wesertliche Differenzen zwischen der Auf- fassung des Staats - nisterizmmS und des Provinzial - Landtags von Hessen-Nassau in diefer Frage nicht bestehen. Jh kann eine bindende Erklärung nicht abgeben, aller Voraussicht nah aber wird die Vorlage in der nächsten Seffion an das hohe Haus gelangen.

Der Geseßentwurf wurde Darauf in erster und zweiter Berathung angenommen.

In dritter Berathung nurden ferner der Geseß- entwurf zur Ausführung des preußis{Auxemburgishen Ver- irags über den Beitritt Luxemburgs zum Ver- trage, betreffend die Regelung der Lachs- fisherei im Stromgebieti des Rheins, vom 30. Juni 1885, und der G esezèntwurf, betreffend die Aufhebung älterer, in der Provinz Schleswig-Hol- stein und im Regierungsbezirk Cassel geltender feuer- polizeiliher Bestimmung en, ohne Debatie-angenommen.

(Schluß des Blattes.)

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d Die d pater siedenartigen Gemeindeordnund. b

mit Beschränkung des die Gemeindeausshüfse

Ueber die Ea Se ng des Fürsten von Bismarck dur zahlreihe Mitglieder des M eichstags, des Herrenhauses und des Abgeordnetenhauf es, welche fich, wie {hon gemeldet, gestern in drei Sonderzügen na Friedrihsruh begeben hatten, berichtet „W. T. B.“ Folgendes :

Die Herren wurden bei ibrer Ankunft von den Grafen Herbert und Wilhelm von Bismark, derx Srafen Nanyau und dem General Grafen Waldersee empfangen, welcher leßtere kurz zuvor von Altona angekommen war. Die - beiden erften Züge, die bis 1 Uhr ein- trafen, braGten 248 Mitglieder Des Abgeordnetenhauses; dem um 1} Ubr angekommenen dritten Sonderzug entftiegen 170 Mitglieder des Reichstags und des Herrenhauses. Nach dem Empfang dur die Genannten ershien Fürst Wäismarck selbst in der Uniform seiner Halberstädter Kürassiere um Uhr am Bahnhof t Parlamentarier mit den Worten: „Will- fommen, meine Herren, in Lauenburg !“ Der Fürst bestieg sodann mit dem Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Köller den Wagen und fuhr nah dem Schlosse. Die 418 Parlamentsmitglieder, von denen n Sh as úund 60 dem Herrenhause angehörten, folgten nah em oßpark.

Die Reihe der Anreden, wel{e vom Balkon des Schlosses ge- halten wurden, eröffnete der Präsident des Herrenhauses Fürst ¡u Stolberg-Wernigerode. Das Herrenhaus, fo etwa führte derselbe aus, habe seinen Gesammtvorftand beauftragt, dem Fürsten die allerherzlihften Glückwünsche darzubringen, durhdrungen von ernstem Dankesgefühl für seine dem KöntigtHum, dem Vaterland, dem ganzen Volke geleisteten Dienste, für die Dur seinen unerschroÆenen Muth für die Krone und das Vaterland geschaffenen Werke. „Gott erhalte Gure Durchlauht“, {loß Fürft Stolberg, „er erhalte Ihr kostbares Kben noch auf lange Zeit!“

Der Präsident des har E + m ware n N von Köller, der die Glückwünsche dieser Körperschaft üBberbrate, hob hervor, wie fo Viele stolz darauf seien, daß es ibnen vergönnt gewesen, gemeinsam mit dem Fürsten Bismarck für das Waterland zu arbeiten. Er {klo mit dem Wunsche, daß es dem Fürften noch lange vergönnt sei, na dem anstrengenden Leben8werke fi der Ruhe zu erfreuen, und da O E neue, von ihm angetretene Dezennium ein glücklihes für ihn sein möge.

Der bisherige Präsident des Meichétags von Leveßow führte ans: Er spreche leider ohne Auftrag des Reichstags, aber im Namen aller derjenigen Mitglieder deStetkar die sh seit Jahrzehnten unausgesezt daran erinnerten, was ürst Bismark für däs Vater- land d an. Sein {wacher Wund könne es nicht verkünden, die Geschichte aber habe es mit goldenen Lettern verzeichnet. Vie Sturmwind - durchweht ganz Deutshland das Gefühl der Dankbarkeit und der ErgebenHeit für den erften Reichskanzler ;

: E Ae für thn ertönen braufend überall, wo nationales Be-

é ist. Es war unser Necht und unsere Pflicht, auszusprehen, daß niht vergeffen ift und nie vergessen wird, was Gure Durchlauhßt für uns gethan. Gott segne, was Eure Durch- lauht unter unserem großen erften aiser für Deutschland errungen !“ Diese sowie die vorhergebenden Ansprachen wurden wiederholt von lebhaftem Beifall der Verfarmnmelten unterbrochen. Nachdem rr von Levezow noch eine G[ücrounshadrefse des Brandenburger ovinzial-Aus]hufses zur Verlesung gebrahti hatte, nahm Fürst Bismarck das Wort zur Erwiderung: : - „Ih erlaube mir, meine en, begann der Fürst Ihnen meinen Dank auszusprechen für die hohe Auszeihnung und Ehre, Sie in Anerkennung meiner Leistungen im Sachsenwalde zu sehen. Sie gilt niht meiner Perfon, sondern der Sache, den politischen Ergebnissen, die wir errungen haben. Was wir gewonnen haben, i ¡war unvollkommen, aber das Befte, was wir haben konnten." Sicht- lich ergriffen gedahte der FürfT nun all? der Verstorbenen, die an dem Werke mitgearbeitet haben- Der Fürst sprach zögernd vor Rührung in seiner Nede, als er auch Des HoMelion Kaisers Wilhelm I. gedahte. „Was hätte ih,“ fuHr er dann forl, „ohne ihn und sein Kriegsheer leiften können? Sie wiffen, meine Herren, daß man die Dynastien und das Preußenthurn ignorieren wollte ; gottlob find die Dynastien stark in ihren urzeln t jedem deutshen Einzelstaat. Die Militärmaht und Preußens Führung zu stärken, ift mein Bestreben ge- wesen. Dem alten Kaiser und feinen Bundesgenoffen verdanken wir mehr, als ein Kanzler je ere Leisten können. Hätte der Kaiser seine Unterschrift unter die Mobilrnachung nicht gegeben, mein wäre nihts gewesen. Wir haben mehr erreidt, als eine parlamen- tarishe Fraftión Hätte erreißen FXönnen. Wir haben mit den Bayern und Sachsen {wer gefochten, und sobald gemeinschaft- lihe Noth für Reich und olf fam, haben wir ihren Beistand mit der größten Œnergie gehabt. (Lebhafte Zustim- mung.) Die Fraktionsstreitigkeiten aber gehen tiefer. Da sagt jemand: der- deutshe Kanzler Hat vor 30 Jahren erklärt, ih imponierte i iht. C Deshalb is er vom Reich ab- gefallen. hat vor Jahren erflärt, wir wären Reichsfeinde, also een. (Heiterkeit.) Wir haben mit unseren Bundes- wersten Realinjurien mit Kanonenschüssen gewechselt. Sehr wahr!) Nichtsdestoweniger Haben sie, sobald der nationale Ge- danke in den Vordergrund trat, uns die Bruderhand gereicht und sind mit uns gegangen. T anhaltender Beifall ) Deshalb fann ih sagen, daß die BundeSsgenossen und ihre Regierungen und Dynastien doch bessere Leute finD als die Fraktionen. Bei den jede politische L3erstimmung, jede Rivalität, jeder Wettbewerb ( erkeit) mit anderen Fraktionen teressen. unseren Fürstengeshlehtern fteht e im Vordergrund; man hat sich geschlagen, lut leckten, und man reiht sich die Hand und Ram Feoen den Lar.desfeind. Das is die Haltung unserer ynaftien im eib zu der unserer Fraktionen. Möchten sie dabon lernen! Aber fo lange wir auf diese nationale Gesinnung unserer

wuttsein vorhanden

über den nationalen das nationale Inter

ftengesledhter red Tovin, (8 male vigt'd ‘da er ieben Verwirrung werden e E Fraft ves werdén könnte. Ih möchte, da

urdeutshen wir Herr kamtf in unserm Innern angeri der nationale Gedanke ebenso, wie er in den” astien ündet ift, auch in den Landtagen der einzelnen Bundesstaaten

stärker zum Ausdruck käme. (Zuftimmung.) Wir könnén in Deutsch- land in, der That ¡niht wie zwei geschiedene Reiche, wie Schweden und en, bie unter einer Dynastie zusammenleben, existieren. Wir Preußen, wir Bayern, wir Sachsen wir find Deutschland, wir bilden es, und wir müssen uns in unseren Landtagen dafür interefsieren, welche Politik in unserem Gesammtreich getrieben wird. Wir dürfen es ja nit ignorieren. Wir müssen unseren auswärtigen Minister kontrolieren über die Haltung, die er im Bundesrath beobachtet, über die Reichspolitik, die er treibt, und der ganze nationale Gedanke wird 6s ganz anders beleben, wenn es gelingt, den Lokalpatriotismus für ie Betheiligung ‘an der nationalen Entwidckelung so zu interessieren, daß wir AuE im preußischen Landtag über beutlibe Politik debattieren die Frage debattieren: wie soll der auswärtige Minister im Bundes- rath instruiert werden, find wir damit einverstanden? Das alles schiebt sich ja bei der rage und Gehaltsdiskussion mit Leichtigkeit darunter. (Heiterkeit.) Ich freue mi, wenn die Reichspolitik in den Landtagen und das sage ih nicht bloß für Preußen, ich sage das- selbe für Sachsen, Bayern u. st. w. kritisiert wird. Das ist ein Beweis, daß man sih für sie interessiert, daß man mit ihr lebt, daß man von ihr eiwas erwartet oder befürchtet, daß man bereit ist, mit ihr zu gehen. Dieses Interesse is bisher niht in folchem Maße erlebt worden, wie ih es gewünscht hätte, unter dem Dru einer eigen- thümlichen Quros von zwei verschiedenen Regierungen, die nebeneinander laufen; die deutsche und die preußische Regierung, die deutsche und die bayerische Regierung, die deutsche und die fühsisbe Negierung sind gr niht von einander zu trennen und getrennt zu etracten. er ae Nertreter muß doch immer unter dem Gesichtspunkt der \ächsishen Interessen dem Reichstage und dem Bundesrath gegenüber inftruiert sein, und so geht es mit dem preußischen, mit dem bayeri- rishen und umgekehrt. Kein bayerisher oder \ähsisher oder preu- s Minister kann sih seinem Landtage gegenüber losfagen von einer Beziehung zum Deutschen Reich. (Zustimmun .) Diese un- trennbare Verbindung beider Interessen, das Einheitliche, was im ursp2ünglihen Verfafsungsentwurf beabsihtigt war, is ganz geschwunden durch die theoretish-bureaukra ise Fiktion, als ob zwei Regierungen neben einander liefen. Eine Reichsregierung ohne Beziehungen zu den Partikular-Regierungen steht völlig in der Luft, hat gar keine Möglichkeit \sich zu bethätigen, * wenigstens verfassungsmäßig nicht. Faktish kann es ja eine Zeit lang geschehen, aber in der Verfassung ist ein Grund und Bodga dafür nicht vor- handen, und deshalb (Pause) meine Herren, ih hätte Ihnen noch viel zu sagen (Heiterkeit), wenn ih gesund genug wäre. Jch bin ein maiter alter Mann (lebhafter Widerspruch) und bin Ihnen dankbar, wenn Sie mir fo lange Aufmerksamkeit gesenkt haben, und dank- barer noch für die hohe Ehre, die Sie mir erzeigen. Ich bedauere, daß ich nit im stande bin, mit Ihnen parlaméntarisch zu arbeiten (Zurufe: Wir noch mehr !), aber ih bin nit gesund genug dazu, um Anfehtungen einer Berliner Existenz (lebhaste Heiterkeit) dauernd er- tragen zu fönnen (Heiterkeit), nah vielen Seiten hin. Ich bin alt und bequem geworden und wünsche mein Leben in den Räumen zu beschließen, die ih jeyt bewohne. Aber meine Gedanken sind mit Ihnen vielleicht lebhafter, als für einen Mann in meinem Alter \{icklich ist. (Widerspruh.) Jh kann auf altgewohute Gedanken eben nicht plößlich verzichten, weil ih alt geworden und krank bin. Sie ver- ale mich nit, und ih kann den Empfindungen, die mich befeelen, nicht besser Ausdruck geben, als indem ih Sie bitte, am Reichs- gedanken festzuhalten, auch im preußischen Landtage, und dort nicht zu vergessen, daß Sie Neichsbürger find, Pa úIhr König au Kaiser ist und Ehrenpflichten dem Reiche und den Bundesgenofsen gegenüber hat, und daß Sie ihm helfen, nit pu Kurbrandenburgishe oder au selbst Königlich preußische, sondern Kai erlih deutsche Politik zu treiben (lebhafter Beifall); und in diesem Sinne bitte ih Sie, mit mir ein Hoh auf Seine Majestät den Kaiser auszubringen. Seine Majestät der Kaiser und König lebe bo! boy! und abermals ho !* (Stürmischer Beifall.)

Die Versammlung stimmte begeistert in den Ruf ein. . Danach wandte si der Fürst nochinals an die Erschienenen, dankte erneut für die ihm erwiesene Ehre und drückte sein Bedauern aus, daß er sie in seiner engen Behausung nicht alle bewirthen könne.

Aus der Mitte der Versammelten brate hierauf der Reichstags- abgeordnete Liebermann von Sonnenberg ein Hoh auf den Fürsten aus, das jubelnde sodann cit fand.

Fürst Bismarck lud fodann eißzelne der Herren zum Frühstück im Schlosse ein. Die Parlamentarier kehrten hierauf wieder in drei Sonderzügen, von denen der erste um 3 Uhr 35 Minuten, der zweite um 3 Uhr 45 Minuten, der dritte kurz vor 4 Uhr abging, nah Berlin zurück.

Kunft und Wifseuschaft.

Im Verein für Deutsches Kunstgewerbe wird morgen err Professor Wiese, Direktor der Königlichen Zeichen-Akademie zu nau, einen Vortrag über diese Anstalt in ihrer Wirksamkeit als abshule für die Edelmetallindustrie Halten. Die Sigzung findet att im großen Saale des Architektenhauses, 84 Uhr Abends.

Handel und Gewerbe.

Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 23. März beträgt der gesammte Kassenbestand 1 129 107 000 4, hat sich also der Vor- woche gegenüber um 272 000 vermindert, während der Metallbestand für A eine Vermehrung um 2 644 900 A erfahren hat. Die Anlage in Wechseln ist um 11 290 000 4 auf 466 734 000 46 geftiegen, während die Lombardforderungen bei einem Betrage von 69735 000 A um 446 000 M geringer erscheinen ; auf beiden Anlagekonten_ ergiebt s also eine Zunahme von 10 844000 A Auf passiver Seite ift Betrag der umlaufenden Noten um 19 702 000 A auf 993 273 000 A angewachsen ; die sonstigen täglich fälligen Verbindlichkeiten (Giro- guthaben) zeigen bei einem Betrage von 556 742000 Æ eine Ab- nahme um 6 937 000

Vom 15. Dezember v. J. an wird in der Kolonie Neu-Seeland auf „Hopfen in flüssigem Zustande“ ein I FGoSS von 6 Schilling für das Pfund englisch erhoben.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. In Oberschlesien sind am 23. d. M. gestellt 3382, nicht reht- zeitig gestellt keine en.

Fang Dorüetgernngen. ) Beim Königlihen Amtsgericht 1 Berlin standen am 23. März die S Grundfstücke zur Nerlicigernn :Schweden- straße 18a, dem Tischlermeister E. Hempf gehörig; Fläche 12,18 a; ür das festgeseßte geringste Gebot - von Á4 wurde die rene e Sp dret E ens ant zu Berlin Ersteherin. Mittenwalderstraße 15, dem Restaurateur K. F. W. Otto peèrig; N 6-900 A; mit dem Gebot von 242 850 lieb der Steinhändler Ernst Vogel, lanufer 19, Seile bietender. Gerhardstraße 13, dem Gutsbesißer F. Dehl- mann und Frau gehörig; Nußtungswerth 11 810 ; mit dem Gebot von 226 500 A blieb der Kaufmann J. B. Bolzani, Insel- ftraße 6, Meistbietender. Rigaerstraße, der Frau Rentier Nosalie Stadthagen, geb. Bukofzer, gehörig; mit dem Gebot von 76000 4 wurde der Kaufmann Carl Hoffmann, Gips- straße 18, Ersteher. Rigaerstraße, der Frau Rentier Nosalie Stadthagen, geb. Bukofzer, gehörig; Fläche 17,35 a; für das estgeseite geringste Gebot von 300 4 wurde der Apotheker Richard raun, Tempelhofer Ufer 36, Erfteher.

"matt. Chile-Kupfer 383, pr. 3

New-

22. März

s 1A S

Beim Königlihen Amtsgeriht 11 Berlin gelangten die nahbezeihneten Grundstücke zur gerung: Das im Grund- buch von Wilmersdorf Band 31 Blatt Nr. 960 auf den Namen des Maurermeisters ees reund zu Berlin eino ene, Deutsch-Wil mersdorf, Partserftraße, belegene Grundstück; Flä 7,54 a; ein Gebot wurde nicht abgegeben, da Niemand die fte Hypothek herausbieten wollte. Das im Erundrus von Schône- berg Band 46 Blatt 1671 auf den Namen der Handelsgesellschaft in

irma Paul Hauffe & Co. zu Berlin tingerragene, zu Schône-

erg, Leuthenstraße 40, belegene Grundftück, Flähe 3,70 a; Mindestgebot. 200 A; für das Meistgebot von 18405 Æ wurde die Aktiengesellschaft in Firma -Immobilien-Verkehtrs- bank, Französischestraße 24, Erfteherin. Die sechs Grundftücke, dem

immermeisters August Groebel res gehörig, sämmtlich zu

eu-Weißen see belegen; für die Meistgebote von 54 000 M bezw. 42525 M, 29500 M, 32500 Æ, 51500 Æ und 45 000 A wurde die „Friedrih Wilhelm“ Pren selae Lebens- und Garantie - Perl gerung - Âfkt engesellschaft zu Berlin, Mauerstraße 63/65, Ersteherin. :

Ausweis über den Verkehr auf dem Berliner Schlacht-» viehmarkt vom 23. März 189%. Auftrieb. und Marktpreise nah Schlachtgewiht mit Ausnahme der weine, welhe na Lebendgewiht gehandelt werden. Rinder. Auftrieb 3851 Stück. (Durchschnittspreis für 100 kg.) I. Qualität 116—120 A, II. Qualität 104—112 M, III. Qualität 92—98 #,. IV. Qualität 84—88 5, Sch{hweine. Auftrieb 4358 Stück. (Durchschnittspreis für 100 kg.) Medcklenburger 96 4, Landschweine: a. gute 92—=94 ä, b. geringere 84—90 M, Galizier #, leihte Ungarn #4 bei 20 9/9 Tara, Bakonyer 90—96 M bei 27,5 kg Tara pro Stück. Kälber. Auftrieb 895 Stück. (Durchschnittspreis für 1_ kg.) 1. Qual. 1,14—1,18 #4, II. Qual. 0,98—1,12 #46, IIT. Qualitäi 0,88— 0,96, Schafe. Auftrieb 9211 Stück. (Durchschnittspreis für 1 kg.) I. Qualität 0,92—1,06 4, ILI. Qualität 0,84—0,88 A, I. Qualität —,— M

In der Generaertamnlung der Rheinishen Hypotheken- bank vom 23. d. M. wurden die Vorschläge der Direktion und des Auf- sichtsrath8 genehmigt. Demgemäß gelangt der Dividendenschein Nr. 2 mit 48 M = 89/0 zur Einlösung. Es wurde insbesondere beshlofsen, das Aktienkapital von 9 000 000 6 um den Betrag von 1 500 000 4 dur die Ausgabe von 1250 Stü vollbezahlter Aktien à 1200 /( auf 1. Juli d. J. zum Kurse von 165 9/9 zu begeben. Die Direktion theilte mit, daß die Rheinische Kreditbank in Mannheim sich bereit erklärt hat, die Aktien zu diesem Kurse zu übernehmen. Das Bezugsrecht der alten Aktionäre ist gewahrt worden, indem die Aktionäre berechtigt sind, auf je 12 altAktien zum Nennwerth von 600 4. eine neue Aktie zum Nennwerth von 1200 A zu beziehen.

Magdeburg, 25. März. (W. T. B) Zuckerbericht. Kornzucker exkl., von 92 9% —, neue 10,05—10,15. Kornzuder exkL, 88 9/9 Rendement 9,40—9,50,- neue 9,55—9,65. Nachprodukte extl., 75 0/9 Rendem. 6,80—7,35. Ruhig. Brotraffinade 1 21,75. Brot- raffinade IT 21,50. Gem. Raffinade mit Faß 21,50—22,00 Gem. Melis T mit Faß 21. Stetig. Rohzucker 1. Produkt Transito f. a. B. Hamburg pr. März 9,35 bez., 9,374 Br., pr. April 9,35 Gd., 9,40 Br., pr. Mai 9,45 Gd., 9,50 Br., pr. Juli 9,673 Gd. und Br.

Schwach.

Fg 25. März. (W. T. B.) Kammzug - Termin-

S a Plata. Grundmuster B. pr. März d, pr.

ril 3,027 4, pr. Mai 3,05 4, pr. Juni 3,077 4, pr. Juli 3,073 , pr. August 3,10 4, pr. September 3,10 #6, pr. Oktober 3,125 Æ, pr. November 3,15 4, pr. Dezember 3,175 #4, pr. Januar 3,175 â, pr. Februar 3,17È #4, Umsay 105 000 kg.

Bremen, 25. März. (W. T. B.) (Börsen - Schlußbericht.) Raffiniertes Petroleum. (Offiziele Notierung der Bremer Rae Ruhig. Loko 6,50 Br. Baumwolle.

tetiger. Upland middl. loko 313 §. Schmalz. Sehr feft. Wilcox 363 4 §, Armour shield 36 §, Cudahy 37 “e Fairbanks 30 §. S p.eck. Sehr fest. Short clear middling loco 31}. Wolle. Umsay 78 Ballen. Taback. Umsay 182 Seronen Carmen, 205 Packen Paraguay.

Hamburg, 25. März. (W. T. B.) Kaffee. (Nahmittags- beriht.) Good average Santos pr. März 78}, pr. Mai 78, pr. Sep- tember 774, pr. Dezember 75. Behauptet, Zuckermarkt. (S(hlußbericht.) NRüben-Rohzucker I. Produkt Basis 88 %/9 Rende- ment neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. März 9,323, pr. Mai 9,50, pr. August 9,75, pr. Oktober 9,80. Flau.

London, 25. März. (W. T. B) Wollauktion. Preise fest, behauptet ; lebhafte Betheiligung.

An der Küste 4 Weizenladungen angeboten.

96% Savazudckder loko 11È sftetig, Rüben-Robzucker loko 9} onat 398/16,

Glasgow, 25. März. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen r d in der vorigen Woche 5416 Tons gegen 6584 Tons in der gleien Woche des vorigen Jahres.

Bradford, 25. März. (W. T. B) Wolle anziehend, Mohairwolle eher theurer, Garne rubig, in Stoffen mehr

Geschäft. (W. T. B.) Java-Kaffee good

Amsterdam, 25. März. ordinary 532. Bancazinn 38}.

Verkehr8-Anftalten.

Im Interesse einer pünktlihen Bestellung der nah

Berlin gerichteten Postsendungen is es unbedingt erforderlich, daß in der Aufschrift die Wohnung des Empfängers nah Straße, Hausnummer, Stockwerk 2. genau bezeihnet wird. Auch dient es wesentli zur Beschleunigung der Bestellung, wenn außerdem der Postbezirk (C., W., S8., O., NO., SW. u. f. w.), in welchem die Wohnung gelegen i}, hinter dem Ortsnamen „Berlin“ an- gegeben wird. Unterbleibt eine derartige nähere Bezeichnung der D des Empfängers, so läßt sich eine Verzögerung in der Bestellung der Sendung niht immer vermeiden. Die Un- enauigkeit in der Aufschrift kann sogar unter Umständen die Rück- eitung der Sendung nach dem Aufgabeort zur Folge haben. Es liegt daher im eigenen Ineresie der hiesigen Empfänger, bei den Ab- sendern dahin zu wirken, d ie nah Berlin bestimmten Pofstsendun- gen mit möglichst genauer Aufschrift versehen werden.

Glüdckstadt, 26. März. (W. T. B.) Die Dampfschiffs- verbindung zwishen Hoyerschleuse und Sylt is von heute ab wieder aufgenommen worden.

Dresden, 25. März. (W. T. B.) Die General-Direktion der Königlich sähsishen Eisenbahnen macht bekannt: Die Strecke Wüsten—Dittersbach—Schleiz is infolge Damm- rutshung seit dem 24. d. M. Abends unfahrbar. Der Pevsoaéiverdbe wird durch Umsteigen vermittelt. Der Güterverkehr mit der Station Set ist auf etwa 2 Tage gestört. Aus gleichem Anlaß ift die ie Sagbitiehdis Wilishthal—Griesbach bis auf weiteres un- ahrbar.

Bremen, 26. März. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer „Fulda® ist am 23. März Vormittags von ork nah Genua abgegangen, Der Postdampfer , Weimar“ ist am 23. März Nachmittags von Baltimore nah der Weser ab- gegangen. Der Postdampfer „Straßburg* ist am 24. März Vor- ns in Oporto angekommen. Der Postdampfer “Graf Bis- mardck" ist am 23. März von Bahia nach der Weser abgegangen. Der Postdampfer „Neckar* ist am 23. März Abends von Neapel nah New-York abgegangen. Der Neichs-Postdampfer „Gera“ ift am 24. März Morgens in Genua angekommen. Der. Poftdampfer „Glenmavis“ ist am 25. März Nachmittags in Antwerpen angekommen. Der Postdampfer „Weser" ilt am 22. März in Bahia angekommen. Der Reichs-Postdampfer „Preußen" ist am achmittags in Aden CU R, Hamburg, 2%. März. (W. T. B.) Hamburg-Amerika- nishe Padetfahrt-Aktien -Gesellschaft.. Der Postdampfer

„Patria“ ist gestern Morgen in New-York eingetroffen.