1895 / 76 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 27 Mar 1895 18:00:01 GMT) scan diff

im; Jahre 1893 etwa 8} Millionen aus den Erträgen empfangen,

und im leßten Jahre sind es ca. 4 Millionen gewesen. Ih will nit sagen, daß das zu wenig is ; aber man darf do hier in keiner Weise von einem Verluste sprehen. Die Verstaatlihungsfrage steht aber heute ebenso wenig auf der Tagesordnung, wie die Währungs- frage; die sogenannte Verstaatlihungsfrage würde geseßlih erst gegen den Schluß des Jahrhunderts hier zur Debatte gelangen, ih kann also nit einsehen, weshalb sie heute in den Vordergrund geshoben ist, doch wohl nur deshalb, um mich persönli anzugreifen.

Es ist ferner von ‘dem Herrn Abg. Grafen von Mirbach aber- mals auf Herrn von Dechend hingewiesen worden und zur Recht- fertigung der Aevßerungen, die Herr von Kardorff gethan hat, auf die Vorschläge Bezug genommen worden, die Herr von Dechend in den achtziger Jahren in Bezug auf die Währungsfrage gemacht hat. Diese Vorschläge, die seiner Zeit anonym im „Reichs-Anzeiger“ ver- öffentliht worden sind, ruhen auf der Basis der Goldwährung. Es war ähnlich wie bereits von Levy in Kopenhagen der Vor- {lag gemacht, dem Silber“ etwas mehr Raum zu gönnen dur das Einziehen der kleinen“ Geldmünzen und der kleinen Papier- abschnitte; es waren Vorschläge, die sich ungefähr decken mit denen, die im Jahre 1881 von den deutschen ¡Delegirten unter sehr ver- flausulierter Zustimmung des Fürsten Bismarck auf der Pariser Konferenz gemacht worden sind die vorausseßten, daß England und Deutschland, was sich bei der Goldwährung, wie man anerkannte, wohl befindet, an dieser Währung festhalten, und daß andere Staaten, namentli% Amerika, zum Bimetallismus übergehen sollten; nur unter folhen Voraussezungen war man bereit, dergleichen Vorschläge zur Erörterung zu stellen. Aehnlihe Vorschläge also hat Herr von Dechend gemat; aber daraus auf seine Parteinahme für den Bimetallismus zu \chließen, scheint mir denn do sehr gewagt, und nach seinem ganzen Charakter, den ih recht wohl gekannt habe, muß ich wiederholen, daß er aus Furt vor Herrn von Scholz, der übrigens in der Währungs- frage dauernd allerdings mit dem Fürsten Biêmarck übereinstimmte, sih gewiß nit hat abhalten lassen, seine Meinung offen auszusprechen, wie es jedem deutshen Mann und Sachverständigen geziemt, wenn er danach gefragt wird.

Sqließlich ist Herr Graf von Mirbach noch auf die Entstehungs- geschichte des Bankgeseßes eingegangen. Ich weiß nit, was er mit der dunklen Aeußerung hat andeuten wollen, daß in dieser Geschichte dunkle Punkte wären. Das Bankgeseß ist- in offenster Weise zu stande’ gekommen; es sind zuerst sorgfältig ausgearbeitete Vorschläge gemacht und veröffentliht worden, die eine Reichsbank nit enthielten, und erst als die große Mehrheit des Reichstags diese fast stürmisch forderte, hat man die Reichsbank in der sogenannten gemischten Ver- fassung des Bankgeseßes mit überwältigender Mehrheit in Ueberein- timmung mit den Regierungen beschlossen; so kam das Bankgesetz zu stande, und ih darf sagen, es hat fegensreich gewirkt. Meive Herren, die Reichsbank-Verwaltung wird fortfahren, das Bankgeseß überall gewissenhaft zu befolgen, und sih dabei weder um den Bi- metallismus noch um andere Agitationen kümmern, folange wir an

unserer Stelle find. Der Antrag Bachem (siche oben beim Etat für das Reichs-Schaßamt) wird angenommen und der Etat des

Bankwesens genehmigt. Ohne Debatte werden. die übrigen kleineren S pezial-

Etats genehmigt.

Vize - Präsident Freiherr von: Buol \{lägt vor, die nächste Sißung am Mittwoh 1 Uhr abzuhalten mit der Tagesordnung : Präsidentenwahl, Berufs- und Gewerbezählung, Wahlprüfungen.

Abg. Graf von Kaniß (dkons.) bittet, seinen Antrag als zweiten Gegenstand auf die morgige Tagesordnung zu seßen. In der nächsten Woche werde das Haus nicht genügend beseßt sein.

Abg. Dr. Bachem (Zentr.) weist darauf hin, daf die dritte Be- rathung tes Etats vor dem 31. März beendet sein müsse. Unmittel- bar na Schluß der Etatsberathung fei das Zentrum bereit, über den Antrag des Abg. Grafen von Kaniß zu verhandeln.

Die Abgg. Rickert (fr. Vg.) und Richter (fr. Volksp.) sprachen fh ebenfalls gegen den Vorschlag des Abg. Grafen Kaniß aus.

Abg. Freiherr von Manteuffel (dkonf.) unterstüßt die Bitte des Abg. Grafen von Kaniß. Bevor die Verhandlungen des Staats- raths niht zu Ende geführt worden seien, habe man den Antrag nicht einbringen können. : :

Nachdem noch die Abgg. Singer (Soz.) und Dr. Bachem (Zentr.) gegen, der Abg. Graf Mirbach (d. konf.) für den Vorschlag des Abg. Grafen Kani gesprochen, wird in der vom Abg. Freiherrn von Manteuffel beantragten namentlihen Abstimmung der Vorschlag mit 149 gegen 56 Stimmen abgelehnt.

Schluß 61/4 Uhr.

Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 49. Sißung vom Dienstag, 26. März.

Ueber den Beginn der Sißung ist gestern berichtet worden. Zur zweiten Berathung steht weiter das Gesetz, betreffend die Erweiterung und Vervollständigung des Staats- eisenbahnneßes und die Betheiligung des Staats an dem Bau von Kleinbahnen.

Dic Budgetkommission, welher der Entwurf zur Vorberathung überwiesen war, beantragt, dem Entwurf in allen Punkten zuzustimmen und durch eine Resolution die Regierung zu ersuchen :

ohne erst eine Revision des Enteignungsgeseßes abzuwarten, bei späteren Vorlagen von Geseyentwürsen, bairesseuv Erweiterung und NBervollständigung des Staats-Cisenbahnnetzes, eine Aenderung des bisherigen Bersahrend bei der Heranziehung der Betheiligten zu den Grunderwerbskosten bei dem Ausbau von Nebenbahnen in Anwen- dung zu bringen, und dabei zu erwägen, ob nit den Interessenten die Wahl zwischen Hergabe des Grund und Bodens und einer Pauschalsumme freizustellen ift.

Bei der Position für den Bau der Linie Jablonowo— Riesenburg mit zweigung nach Marienwerder nimmt

das Wort

Abg. Conrad-Graudenz (fr. konf.): Zunächst möchte ih dem Minister meinen Dank aus\prehen für die Berücksichtigung, welche bei der diecéjährigen Gisenbahnvorlage meiner Heimathsprovinz West- preußen zu 1heil geworden ist. Das vorliegende Projekt kommt einem dringenden Bedürfniß des von mir vertretenen Wahlkceises Nosenberg - Graudenz entgegen. Ich möchte aber bitten, den drei bisher prcjeftierten Bahnhöfen im Kreise Graudenz, nämlich Körkerode, Schönau und Leistenau, ncch cinen vierten Babnhof im Gebiete der Gemeinde Shwez auf dem linken Ossa-Ufer hinzuzufügen. Eine zweite Bitte, die ih aus\sprehen möchte, betrifft die Verlängerung der Eisenbahnlinie Garnsee—Lessen über Lessen hinaus na einem geeignet ersheinenden Punft der Bahn Riefenburg— Jablonowos. Wenn auch diese Verlängerung zur Zeit aus Fnatizielten Gründen hat zurückgestellt werden müssen, so möchte ih doch die Hoffnung und dringende Bitte aussprechen, diese Weiterführung ge-

nannter Eisenbahn, deren Nothwendigkeit ja von der hohen Staats-

regierung selber anerkannt worden ift, mögli bald zur Ausführung zu bringen. j :

u der Position Bolkenhain-Merzdorf sind seitens des Magistrais und der Su er E L Sn, T9 irschberg i. Schl. sowie der dortigen Handelskammer, ebenso seitens es Provinzial C von Schlesien und er Handelskammer zu Breslau, sowie des Kreisausschusses von Bolkenhain Petitionen eingelaufen, die die Her- stellung der Strecke als Vollbahn erbitten oder doch eine Perle ung in der Weise, daß die Umwandlung in eine ollbahn ermöglicht wird. Jn einzelnen Petitionen wird ferner ersucht, die bereits vorhandene Eiseribahn Striegau— Bolkenhain zur Vollbahn auszubauen. Die Budgetkommission \{hlägt vor, die Petitionen, soweit sie fich auf den Ausbau der Strecke Striegau—Bolkenhain beziehen, der Königlichen Staatsregierung als Material zu überweisen und fie im übrigen durch Annahme der Position für erledigt zu erklären. Abg. Freiherr von Richthofen - Jauer (konf.) : Ih möchte auf die Petition des Kreises Bolkenhain eingeben. Zur Zeit ift freilich nur eine Sekundärbahn zu erreihen. Von dem Kreise werden aber 70 000 (A Zulage pro Kilometer verlangt. Davon möchte der Kreis, der außerdem 224 000 4 für Grunderwerbsfosten zu tragen hat, befreit sein. Durch die projektierte Linie werden vier andere Staatöbahnlinien rentabler. Ih hoffe deéhalb, daß die Königliche Regierung in eine wohlwollende Prüfung der Frage eintreten wird, ob der Kreis die von ibm pro Kilometer geforderten 70000 Æ aufbringen kann.

Geheimer Ober-Regierungs-Rath Dr. Mike: Der Zuschuß ist in derselben Höhe festgeseßt worden, wie seinerzeit für die {hon be- stehende Strecke Striegau—Bolkenhain. Es kommt bei diesem 4 \{Guß aber nit nur der Kreis, sondern auch die Provinz Schlesien E Dafür wird gesorgt werden, daß der Kreis nicht über- a J

Abg. Linke (nl.) bittet, bei Ausführung der Strecke Bolkenhain —Merzdorf nicht zu genau auf Innehaltung der Veranlagungskosten zu seben, vielmehr die Bahn auf jeden Fall fo zu bauen, daß sie ohne Schwierigkeiten zur Vollbahn umgewandelt werden könne. Außerdem ersuht Nedner um Verbesserung der bestehenden Linie Striegau Bolkenhain.

Das. Haus stimmt der Position und dem Vorschlage der Budgetkommission hinsichtlih der Petitionen zu.

Ebenso erhalten die übrigen in der Vorlage enthaltenen Linien die Zustimmung des Hauses.

Jn Betreff des zur Förderung des Baues von Kleinbahnen ausgeworfenen Fonds von 5 Millionen Mark hat die Kommission den Zusaß beantragt: Ueber die Ver- wendung der Fonds wird dem Landtage alljährlich Rechenschaft abgelegt. ¿i

Abg. von Riepenhausen (konf.) regt an, ein Prinzip fest- zulegen, nah welchem die Vertheilung der 5 Millionen zu erfolgen habe. Namentlich hoffe er, daß die bisher zurückstehenden östlichen Provinzen nunmehr bevorzugt werden würden. Er bittet den Minister, der ihm bei der ersten Lesung des Geseßes niht geantwortet habe, nunmehr um eine freundlihe Antwort.

Minister der öffentlihen Arbeiten Thielen:

Der Herr Abg. von Riepenhausen scheint es übel empfunden zu haben, daß ich auf seine Anregung bei der ersten Lesung nicht ge- antwortet habe. Meine Herren, ih habe den Herrn Abg. von Niepen- hausen in dieser Beziehung durchaus paritätisch mit allen anderen Abgeordneten behandelt. (Sehr richtig! Heiterkeit.)

Was nun seine heutige Anregung betrifft, so bin ich wirkli in Verlegenheit, was ih darauf antworten foll. Bei der ersten Lesung ist des weiteren ausgeführt worden, daß èie Aufstellung be- stimmter Grundsäße für die Vertheilung des Fünfmillionenfonds heute unmöglich ist, daß es sich vielmehr dringend empfehle, zunächst der Staatsregierung in dieser Beziehung freie Hand zu lassen. Die Staatsregierung hat sih bereits in der Budgetkommission damit einverstanden erklärt, daß alljährlich über die Verwendung des Fonds dem Landtag eine Mittheilung gemaht werden foll. Der Landtag wird dadurch in die Lage geseßt, an dem Vorgehen der Staats- regierung in Bezug auf die Vertheilung des Fonds seine Kritik ausüben zu Éöônnen. Ich bin der festen Ueberzeugung, daß das auch geschieht, und dann wird der geeignete Zeitpunkt gekommen sein, zu erörtern, ob bei der Zuwendung der Unterstüßungen nah richtigen Grundsäßen verfahren worden is. Meine Herren, ich bin der Meinung, daß insonderheit es darauf ankommen wird, diejenigen Landestheile in dem Ausbau ihrer Verkehrs\traßen in Form von Kleinbahnen zu unterstüßen, bei denen die wirthschaftlichen Verhältnisse diesen Ausbau dringend noth- wendig machen, wo aber andererseits diesem Bedürfnisse niht genügende Leistungsfähigkeit seitens der Interessenten sowohl wie seitens der betheiligten Kommunalverbände gegenübersteht, daß also voraussfihtlich ein erhebliherer Theil diefer Unterstüßung gerade ten ostelbishen Provinzen zu theil werden wird, wo unzweifelhaft jene Vorausfeßungen vielfa zutreffen werden.

Abg. von Riepenhausen (kons.) hebt hervor, er habe nicht aus Gründen der Empfindlichkeit, sondern aus Gründen der Noth- wendigkeit eine Antwort des Ministers gewünscht. Er erhalte zahl- reiche Briefe, in denen auf eine bestimmte Regelung der Vertheilung des 5 Millionen-Fonds gedrängt werde. Er hoffe, der Osten werde einen {chônen Prozentsaß von den 5 Millionen erhalten.

Finanz-Minister Dr. Miquel:

Meine Herren! Das Finanz - Ministerium insonderheit, aber, ih glaube, auch mein verehrter Kollege neben mir haben \ich zu der Aufnahme dieses Fonds von 5 Millionen zur Förderung von Kleinbahnen nur mit \{chweren Bedenken ents{lossen. Man fonnte allerdings befürhten, daß der erste Beginn sftaat- liher Subvention auch auf diesem Gebiet die in erfreulicher Entwicklung begriffene Selbsthilfe einigermaßen ins Stocken bringen könnte. Wir maten ja jeßt die Erfahrung, daß ein allgemeines Ab- schieben eigener Thätigkeit und eigener Opfer von unten nah oben immer s\tärker wird (hört! hört! links), und daß man gar nit bedenkt, woher \{chließlich der Staat seine Mittel nehmen muß, daß er keine eigenen Mittel hat, daß das, was er besißt, nur durhlaufende Posten sind und er seine Einnahmen nur bekommt aus den Kassen der Einzelnen, und dann erst in der Lage ist, wieder zu geben, daß daher in den meisten Fällen, wo es sch darum handelt: wer foll eine bestimmte Last tragen? —, es sh nicht darum handelt, demjenigen, dem diese Last zuerst obliegt, einfa eine Schenkung zu machen, sondern nur darum, die Leistungen des Staats gerecht zu vertheilen. Wenn infolge dieser Summe von 5 Millionen diese alte Neigung wieder eintreten sollte, wie wir sie auch heute noch als eine stark gegenwärtige bezeihnen können, und sie bei der Berathung der Sekundärbahnvorlage in der lebendigsten Weise haben hervortreten sehen, ohne Rücksiht auf den Staat und feine Finanzen nunmehr die eigene Thätigkeit der Höchst- betheiligten, der Kreise, der Provinzen, der Privatinteressenten, wieder

in. den Hintergrund treten sollte und alle Hoffnungen wieder auf {üsse aus der Staatskasse gehen würden, dann würden diese ff Millionen den größten Schaden anrichten. A

Troy dieser Bedenken habe ih mich do ents{chließen müssen, ial Versu einer solchen Subvention unter ganz bestimmten Voraus, seßungen zu mahea. Man wird diese 5 Millionen nur da verwenden dürfen, wo man sich überzeugt, daß troß des besten Willenz W Nähstbetheiligten nit im stande sind, das ganze Kapital auf, bringen. Man wird weiter vorausseßen müssen, daß es ih um Ver, hältnisse handelt, wo wirklich durch Ae solhe Kleinbahn eiz, wesentlihe Landeëmelioration eintreten wird oder wenigstens kan wo es sich nicht um private Interessen handelt, sondern uy größere . lokale Interessen. Man wird in der Regel gabe aub mir da elne ich sage: in der Regel —, wo wenigstens irgend eine Auéësiht vor, handen ist, daß \sih eine mäßige Rentabilität ergeben wird. Ih biz allerdings der Meinung, daß Ausnahmen auch hier Platz greife, können, nothstandartige Zustäade vorhanden fein fönnen, die über die Frage der Rentabilität hinwegzugehen zwingen; aber das würden doi nur Ausnahmen fein. Im allgemeinen werden, wie gesagt selbst die Kleinbahnen nur da berechtigt sein, wo mehr als die Betriebskosten aufgebraht werden kann und wenigstens eine mäßige Rente in Aussicht steht. Man wird woh nah“ den bisherigen Erfahrungen befürhten müssen, daß nah Auf: nahme dieser 5 Millionen ein großer Anlauf von Petenten um Unter. stüßung von Kleinbahnen kommen könnte, und es wird in vielen Fâllen mit dieser Summe folhen Wünschen niht genügt werden können. Ich spreche die Hoffnung aus, daß nicht die eigene Thätigkeit erlahmt, höchstens da erlahmt, wo wirklich folhe Zustände vorhanden sind, daß ohne eine Beihilfe des Staats die lokalen Kräfte nicht im stande sind, fi allein zu helfen. Meine Herren, das Kleinbahngeseß beruhte doch auf dem Grundgedanken, daß wir eine große Anzahl . Linien im Staat haben, welche nicht den theuern Bau von Sekundärbahnen und den theuern Betrieb derselben ertragen können, wo die Aufgabe, die die Eisenbahn zu erfüllen hat, mit kleineren Mitteln erreicht werden kann, wo ein billiger Bau und ein billiger Betrieb angezeigt ist; das Gesetz beruhte ferner auf dem Gedanken, daß dies besser geleistet werden könne durch die Privat- thätigkeit, durch Privatunternehmer als durch den Staat nach feinen Einrichtungen, seiner Ordnung, seiner Beamtenorganifation. Diesen Grundgedanken müfsen wir unbedingt festhalten, auch nachdem wir den Betrag von 5 Millionen versuclhsweise vorläufig hineingestellt haben.

Der Rest der Vorlage wird ohne Debatte angenommen. Die von der Kommission beantragte Resolution erhält glei: falls die Zustimmung des Hauses.

Schluß 13/4 Uhr.

Handel und Gewerbe.

Wien, 27. März. (W.T. B.) Die Bilanz der Desterreihi- \chen Kreditanstalt weist folgende Posten auf : Aktiva: Effekten 2 722 860 G rie 30 376 484 Fl., Kafsenbestände 5289879 Fl, Effeftenvorschüsse 27 768 121 Fl., Inventare 59 600 Fk., Realitäten 2 763 611 FLl., Debitoren 134.143 558 Fl. E Aktienkapital 40 000 000 Fl., Reservefonds 8 000 000 Fl., Rückständige Dividende 16 094 Fl., Accepte 18 962 304 Fl., Verzinslihe Einlagn 5 721 719 Fl., Kreditoren 125 030 612 {Fl., Reingewinn 5393 387 Fl. Die Gewinn-Ergebnisse des Instituts vertheilen sich, wie folgt: Effekten 368 866 Fl., Konsortialgeshäfte 460558 FI., Zinsen von Effekten 1212 409 FI., Zinfenvorshüsse auf Effekten 1318 455 Fl., Zinsen auf diskontierte Wesel 1 162 472 Fl., Zinfen im Konto-Kurrent 888 075 Fl., Provisionen 1 483 781 F1., Realitäten-Erträge 89 152 Fl. Devisen 512 781 Fl, Antheil am Gewinn der Ungarischen Kredit- bank 184 186 Fl. Nicht erhobene Dividenden 1058 Fl. Gemwinn- Vortrag 113 881 Fl[.

__ London, 27. März. (W. T. B.) Die „Times“ meldet, daß die Grundlage eines Uebereinkommens zwishen der Regierung und der B ritischez Ostafrika-Compagnie zu stande gekommer sei. Wie das genannte Blatt erfährt, werden die Direktoren in der heute stattfindenden Versammlung der Aktionäre die Annahme der angebotenen Bedingungen empfehlen.

St. Petersburg, 26. März. (W. T. B.) Produkten- markt. Weizen loko 8,00. Roggen loko 5,50. Hafer loko 3,20. Leinsaat loko 10,50. Hanf loko 44,00. Talg loko 51,00, pr. August —.

Amsterdam, 26. März. (W. T. B.) Java-Kaffee good ordinary 53}. Bancazinn 387. t

Brüssel, 256. März. (W. T. B.) -Die Einnahmen der On Heinrih-Bahn betrugen in der zweiten März*- Dekade: Aus dem Bahnbetriebe 118 661 Fr.,, aus den Minen 9408 Fr. Gesammteinnahmen 128 069 Fr., Mehreinnahmen gegen die provi A ez U Red im entsprechenden Zeitraum des vorigen Jahre

T,

New-York, 26. März. (W. T. B.) Die Börse eröffnete lustlos bei geringem Geschäft; im weiteren Verlauf trat theilweise Erholung ein. Der Schluß war lustlos, bei festen Kursen. Der Umsay der Aktien betrug 211 000 Stü. J

eizen eröffnete fest und fiel dann während des ganzen Börfen- verlaufs mit wenigen Reaktionen auf Realisirungen in New-York, Verkäufe des Auslands und {wächere Kabelberichte. Schluß s{chwach. Mais fiel heftig nah Eröffnung infolge großer Ankünfte, kräftigte sih dann auf Kaufordres und in Erwartung einer Abnahme in den Ankünften, \{ließlich wieder fallend, entsprehend der Mattigkeit in den Weizenmärkten.

Waarenberihcht. Baumwolle, New-York 65/16, do. New- Orleans 518/16. Petroleum New-York 7,10, do. Philadelphia 7,05, do. rohes 7,00, do. Pipe line cert. p. April 1145 nom, Schmalz West. steam 7,274, do. Rohe & Brothers 7,55, Mais willig, do. p. März —, do. p. Mai 51}, do. p. Juli 505. Weizen willig, rother Winterweizen 614, do: Weizen p. März 60, do. p. Mai 604, do. p. Juli 608, do. p. Dez. 632, Getreidefracht nah Liverpool 24, Kaffee fair Rio Nr. 7 164, do. Rio Nr. 7 p. April 14,85, do. do. p. Juni 14,65, Mebl, Spring clears 2,40, Zucker 211/16, Kupfer 9,40.

Weizen - Verschiffungen der leßten Woche von den atlantishen Häfen der Vereinigten Staaten nah Grofß- britannien 84 000, do. nach Frankreih 12 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents 4000, do. von Kalifornien und Oregon nach Sea 44 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents pumih 8.

Der Werth der in der vergangenen Woche ausgeführten L a Ali betrug 6 381 174 Dollars gegen 8 507 357 Dollars in der

orwoche. 2

Chicago, 2%. März. (W. T. B.) Weizen einige Zeil fallend nah Eröffnung auf Realisierungen und große Ankünste, 10w!€ guf bedeutende Erxporte aus Rußland und Indien, später Reaktion infolge trockenen Wetters. Schluß träge. Mais einige Zeit fallend nah Eröffnung, später Reaktion, Schluß träge. Der Ma wurde beherrscht durch die Fluktuationen in Weizen. 5

Weizen pr. März 538, pr. Mai 545. Mais pr. März 4i- Speck short clear nomin. Pork pr. März 12,20.

Kleinbahn für am Playe halte, |

112—113. Gerste träge.

Handel und Gewerbe.

Zwangs-Verfsteigerungén.

Beim Königlichen Amtsgertcht 1 Berlin ftanden am 96. März die nachbezeihneten Grundstücke zur Versteigerung: Danzigerstraße 8 und 15, dem Zimmermeister Wilhelm Peudckert gehörig; Fläche 7,46 a; Nubungswerth 11 509 Æ, bezw. 5,89 a; mit dem Gebot von 173 300 M4 bezw. 175 300 4 blieb der Kaufmann S. Labaschin zu Berlin Meistbietender. Thurm- straße 54, dem Privatier Ludwig G ies.en gehörig; Nußungswerth §400 A; mit dem Gebot von 155000 Æ blieb der Kaufmann Simon Lippmann zu Berlin Meistbietender.

St. Petersburg, 26. März. (W. T. B.) Die „Nowoje Wremja“ wendet sich gegen eine Bemerkung der „Berl. Börsenztg.“, wel@é in Verbindung mit der Besprehung der Erhöhung des russishen Umwechselungsfonds die Vermuthung aussprach, ob der Finanz-Minister Witte ‘niht die Metallvaluta herzustellen be- absihtigte, indem er den gegenwärtigen Kurs auf 220 4 glei 100 Kreditrubel firierte. Die „Nowoje Wremja“ weist darauf hin, daß in Rußland Milliarden Rubel Prozentpapiere in Kreditvaluta emittiert wurden, Milliarden Kreditrubel betragen die gegenseitigen privaten Verpflichtungen, Wehfel 2. Bei solcher Lage der Dinge würde die Umwandlung des Kreditrubels für immer in 67 Gold- fopeken,, d. h. eine Devalvation, eine unbeshreiblihe Kon- fusion in Rußlands Binnenhandel, in die Industrie, in die kommunalen und staatlichen Finanzen fowie das private und wirthschaftlihe Leben bringen. Die Devalvation hâtte in den vierziger Jahren durhgeführt werden können, als in Rußland die Naturalwirthshaft vorherrshte, die Steuern größten- theils in natura erhoben wurden, die flingende Münze gleichzeitig mit Aisignaten zirkülierte und wenig ausländische Schulden eriftierten. Gegenwärtig fehlten diefe Bedingungen ; die Devalvation würde eine fürhterlihe Erschütterung der russischen Geld- und Wirthschafts- zustände herbeiführen.

Königsberg, 26. März. - (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizeit unverändert. Roggen behauptet, do. pr. 2000 Pfd. Zollgewicht 1 ( Hafer ruhig, do. loko pr. 2000 Pfd.

ollgewiht 105. Weiße Erbfen pr. 2000 Pfd. Zollgewicht 1083,00.

piritus Pr. 100 Liter 100 %/ loko 334, pr. Frühjahr 33s.

Dänzfg, 26. März. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen loko höher, Umsaß 50 t, do. inländ. hohbunt u. weiß 140—144, do. inläiid. hellbuñt 138—139, do. Tranfit hochbunt u. wetß 106—110, do. hellbünt100—102, do. Termin zu freiem Verkehr pr. April-Mai 139,50, do. Transit pr. April-Mai 104,50, Regulierungspreis zu fretetit “Verkehr 139. Roggen loko höher, do. inländischer 114/ do. ‘russisher“ und polnischer zum Transit 79, do. Termin yr. April-Mai ' 114—115,50, do. Termin Transit pr. April-Mai 79 50—80, do. Reguliérungspreis zum freien Verkehr 114. Gerste, große (660—700 Gramm) 110. Gerste, kleine (625—660 Gramm) 90.

fer, inländischer 100. Erbsen, inländishe 110. Spiritus loko

ontingentiert 52, nicht- kontingentiert 32,50.

Magdeburg, 26. März. (W. T. B) Zuckerberiw!t. Kornzucker erkl., von 92 2% —, neue 10,05—10,15. Kornzúdter erfl., 88% Rendement 9,40—9,50, neue 965. Nachprodukte erkl. 75% Rendem. 6,80 —7,30. Ruhig. Brotraffinade 1 21,75. Brot- raffinade II 21,50. Gem. Raffinade mit Faß 21,50—22,00 Gem. Melis T mit Faß?21. Fest.“ Robzucker 1. Produkt LTransite f. a. B. Hambürg -þr. März 9,30 bez., 9,324 Br., pr. April 9,30 Gd.,

1. Yntersuhungs-Sachen.

2. Aufgéböte, Zustéllungen u. dergl.

3. Unfall- und- Invbaliditäts- 2c. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtürgen, Verdingungen 2c. 5. Verloosting 2. von WerthÞadpieren.

R ; L R ETLEE Beilage __ zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Slaals-Anzeiger.

M 26.

Berlin, Mittwoch, den 27. Mürz

935 Br. bu. Mai 945 Gd. -9477 Br, pt. Zuli 9624 Gd., 9,674 Br. Rubig. _ Sonderburg, 26. März. (W. T. B.) Auf: Anordnung der Staatéanwaltschaft in Flensburg wurden beide Mitwisser an den Unterslagungen des verstorbenen Bankdirektors Jörgensen, der zweite Direktor, frühere Kapitän Möller und der Prokurist der Sonder - burger Bank Thießen verhaftet. Mehrere Sonderburger Firmen sollen genöthigt sein, Konkurs anzumelden.

Esfer a. d. Ruhr, 26. März. (W. T. B.) Koßhlenb örse.

Der Kohlenmarkt war infolge des gestrigen Feiertags und des heute

stattfindenden Begräbnisses eines Großindustriellen so chwach besucht, daß von einer Kursnotierung Abstand genommen werden mußte. Nächste Börse am 29. April.

Leipzig, 26. März. (W. T. B.) Kammzug - Termin- handel. a Plata. Grundmuster B. vr. März #Æ, pr. April. 3,027 Æ, pr. Mai 3,05 46, pr. Juni 3,075 #, pr. Juli 3,10 #, pr. August 3,10 4, pr. September 3,10 46, pr. Oktober 3,125 A, pr. November 3,15 #4, pr. Dezember 3,174 #, pr. Januar 3,173 A, pr. Februar 3,17} Æ, Umfay 75 000 kg.

Die Börse bleibt am 1. April wegen des Geburtstags des Fürsten Bismark geschlossfen.

Bremen, 26. März. (W. T. B.) (Börsen - Schlußbericht.) Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Breme1 Petroleum-Börse.) Höher. Loko 5,70 Br. Baumwolle. Ruhig. Upland middl. loko 313 §4. S{malz. Stetig. Wilcox ' 37} 4, Armour shield 37 4, Cudahy 384 4, Fairbanks 302 §. Speck. Höher. Short clear middling loko 314. Taback. Umsay 9 Seronen Carmen. :

Hamburg, 26. März. (W. T. B.) Kaffee. (Nawmittags- beriht.) Good average Santos pr. März 782, pr. Mai 772, pr. Sep- tember 774, pr. Dezember 743. Ruhig. Zuckermarkt. (Schlußbericht.) Rüben-Rohzucker 1. Produft Basis 88 9/9 ‘Rende- ment neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. März 9,323, pr. Mai 9,475, pr. August 9,75, pr. Oktober 9,85. Ruhig.

Wien, 26. März. (W. T. B.) Die „N. Fr. Pr.“ meldet aus Kremsier: Eine vertrauliße Versammlung von etwa 600 durch den Chropiner Konkurs betroffenen Bauern-Aktionären der Nezamis- [ißer Fabrik, der Bauern aus den Hauptrübenbezirken Mährens, unterzeihnete eine Massenpetition an den Reichstag und das Ministerium, in welcher die Regierung erfucht wird, fih der ge- \chädigten Bauernschaft anzunehmen. Es wurde beschlossen, von dem Bau der Zuckerfabrik in Nezamisliß vor der Hand abzustehen, die Chropiner Fabrik durch bäuerliches event. befreundetes Kapital an si zu bringen. Bezüglich der diesjährigen Kampagne wurde beschlossen, zur Klärung der Verhältnisse überhaupt nicht weiter mit kartellierten Fa- briken Koutrakte auf Rübenlieferungen einzugehen, sondern abzuwarten und statt von den Agenten Vorschüsse lieber Darlehen von den Zaloznas aufzunehmen.

Brünn, 26. März... (W. T. B.) Die Generalversammlung der Doloplasser Zuckerfabrik beschloß, die alten Interimsscheine auf 100 Gulden abzuschreiben und 1250 Stück neue Aktien à 300 Gulden auszugeben, sodaß das Aktienkapital Millionen er- reiht. Da alle Gläubiger dem Arrangement zustimmten, erscheint der Weiterbestand der Fabrik gesichert. i :

London, 26. März. (W. T. B.) Wollauktion. Preise fest bei lebhafter Betheiligung.

An der Küste 7 Weizenladungen angebuten.

96% TFavazudcker loko 1184 stetig, Rüben-Nohzuccker loko 9 stetig. Chile-Kupfer 391/16, pr. 3 Monat 397/16.

Beffentlicher Anzeiger.

1895.

Manchester, 26. März. (W.T. B.) 12r Water Taylor 4, 30r Water Taylor 64, 20r Water Leigh 52, 30x Water Clayton 6, 32x MockF Brooke 52, 40r Mayoll 62, 40r Medio Wilkinfon 7, 32 r Warycovs Lees 54, 36 r Warpcops Rowland - b, 36r Warpcops Wellington 62, 40r Double Weston 74, 60r Double courante Quà- lität Si 39“ 116 yards 16X16 grey Printers aus 32r/46r 139, Mei

Konstantinopel, 26. März. (W. T. B.) Der Administrations- rath ter Türkischen Staatsschuld hat beshlossen, bei der Aus- zahlung von gezogenen Türfkenloosfen die Ausgabe von Zertifikaten über eine eventuelle Nachzahlung von 14/10 °/9 fortan einzu- stellen und nur noch für die am 1. April d. I. sowie für die früher gezogenen, bisher aber noch niht zur Zah- lung- vorgewiesenen Loose, sofern diese in der eit vom 1. April bis 1. Juni d. I. zur Zahlung präsentiert werden, Vor- merkung der Inhaber solcher Stücke bei der Generalkontrole der öffentlichen Staats\huld in Konstantinopel stattfinden zu lassen, um die Besißer solcher Loose mit den Inhabern der bisher ausgegebenen provisorischen Zertifikate gleichzustellen.

Verdingungen im Auslande.

Niederlande.

9. April. Im Timmerhuis zu Rotterdam: Lieferung von a. 8 000 000 kg Steinkohle für die Dampfmaschinen und Oefen in den Gemeindegebäuden, b. 3 000 000 kg Flammfkohle, c. 250000 kg arobe englische Herdkohle. Bedingungen käuflih für 10 Cents bei den Buchhändlern wed. P. van Waesberge u. Zoon zu Rotterdam.

Dänemark.

4. April, 3 Uhr. Magistrat (Bogholderikontoret, Hestemölle- straede No. 4) Kopenhagen: A. Lieferung für das Almindelig Hospital und Ladegaarden (Proben zur Ansicht auf Ladegaarden) :

750 Pfund Brandfohlenleder,

600 „, Sohlenleder,

180 Stück braune Schaffelle,

370 Pfund Kalbsfelle,

160 Stück schwarze Ziegenfelle. j

B. Lieferung für Ladegaarden und St. Johannes Stiftelsen (Proben zur Ansicht auf Ladegaarden) :

1050 Pfund PlatKeder. / C. Lieferung für St. Johannes Stiftelsen (Proben ebenda) : 200 Pfund Brandsohlenleder, 20, Sohlenleder, 50 Stück braune Schaffelle, 25 Pfund Kalbfelle.

Bedingungen zur Ansicht im Botenzimmer (Festemöllestraede No. 4) wochhentäglich 10—3. Schriftliche versiegelte Angebote mit der Aufschrift „Leverance af Laeder og SKkind“.

6. April. Directionen for Sindssygeanstalten (Irrenanstalt) bei Middelfart: 1) Lieferung und Aufstellung einer Danipfpumpen- anlage, 2) Lieferung von gußeisernen Röhren und Sthiebhähnen. Bedingungen zur Ansicht an Ort und Stelle (wochentäglih 9 bis 12 und 3 bis 7 Uhr).

19. April. Direktion der Veile - Vandel - Eisenbahngesellschaft (Zollverwalter Martensen) in Veile: Aulage der Eisenbahn von Beile nah Vandel Lieferung des Materials für Ueberbauungen nicht mit inbegriffen —. Bedingungen : an: Ort und Stelle, fetner auf Statsbaneanlaegenes / Contor, Reventlowsgade 10: in“ Kopen- hagen, sowie beim „Reichs-Anzeiger“ (in dänischer Sprache).

6. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gefel}ck; 7. Erwerbs- und WirthschaftséGenofsenschaften.

s. Niederlassung 2c. von Rechtöanwälten.

9. e

10. Verschiedene

ekanntmachungen.

2) Ferdiand Schmelzer, eboren am 14. Oftober | [78466]

Im Wege der Zwangsvoll

Zwangsverstei erung. A rcidang soll das im

immer Nr. 37, angeseßt. Die“ hypotbekärischen

Herzoglichem Amtsgerichte - hieselbft, Augustftraßé 6,-

1). Untersuchungs-Sachen.

[78405] Ladung.

1) Der Schlächtergeselle August König, am 5. Fe- bruar 1860 în E geboren, evangelisch,

2) die verehelichte Karoline Zieran, geborene Hoeft, ‘am 3. September 1844 ‘in Grünfier geboren,

deren:- Aufenthalt: unbekannt - ist und welchen“ zur Last gelegt wird, ' ám 20. November 1894 zu Leest gemeinschaftlih, ohne einen Gewerbeshein eingelöst zu haben, “ein der Steuer vom Gewéerbebetriebe im Umherziehcn unterworfenes Gewerbe, die „Topf- binderei“- betrieben zu haben Uebertretung gegen § 18 des Gesetzes vom 3. Juli 1876 G.-S. S. 247 werden auf Anordnung des Königlichen Amtsgerihts-hierfelbst auf den 11. Juni 1895, Vormittags 94 Uhr, vor das Königliche Schöffen- geriht- zu Potédam, Lindenstr. 54, Zimmer Nr. 1, fr Hauptverhandlung geladen. Auch bei unent- huldigtem Ausbleiben * wird ‘zur Hauptverhandluttg geschrittèn werden. j

Potsdam, den 18. März 1895.

(Unterschrift), *Gerichtsfchreiber des Königlichen Amtsgerichts. Abtheilung V.

(78403} Beschluss:

Auf Antrag’ - der Königlichen Staatsanwaltschaft wird: gegen-die Wehrpflichtigen :

1) Josef -Maag;, ‘geboren am 10. November 1870 zu Delf;, zuleßt wohnhaft daselbst,

2) Peter Bausft, geboren am 11. Januar 1871 zu dingen; zulépt wohnhaft daselbst,

ohannes Winkelmeyer, geboren am 3. De-

A, 1871 zu Schwartmecke, zuleßt wohrihaft aselbst;

4) Peter Menzebach, geboren am 2. Mai 1871 zu Lenhausen, zuleßt wohnhaft daselbst; j

9) Heinrih Wilhelm Sippel, gan ‘am: 1. Mai 1871 zu Rönkhausen; zuleßt wohnhaft daselbst,

6) Karl Hesse, geboren am 19. August 1871 zu Weuspert, zuleßt wohnhaft daselbft,

wegen ‘Verleßung der Wehrpflicht das Haupt- verfahten vor der Strafkammer bei der Königlichen Amtsgericht zu Siegen eröffnet. Das im Deutschen Reich befindliche Vermögen der Angeklagten wird zur Deckutñg der Koften und der zu erwartenden Strafe in Höße von je 500-4 mit Beschlag belegt.

ritsberg, den 8. März 1895. Königliches: Landgericht. Strafkammer 11. Schneidewind. Brisken. Schwemann.

[78404] Beschluß. v Antrag d E Staatsanwaltschaft gegen die Wehrpflichtigen': L 1) Wilhelm Middel, geboren am 21. Juli 1871 au Isingheim, zuleßt wohnhaft daselbst,

1871 zu Lochtrov, zuleßt wohnhaft daselbst,

3) Johannes Constantin Eichmann, geboren am Ea aa 1871 zu Wehrstapel, zuleßt wohnhaft aselbst,

4) Cleméns Stute, geboren am 14. September 1871 zu Andreasberg, zuleßt wohnhaft daselbst,

5) Johannes Burmann, geboren am 28. De- zember 1871 zu Altenilpe, zuleßt wohnhaft daselbft,

6) Franz Josef Löper, geboren am 17. Dezember 1871 zu Meschede, zuleßt wohnhaft daselbft,

7) Friedrih Andreas Heimes, geboren am 99. November 1871 zu Huxel, zuleßt wohnhaft daselbst,

wegen Vergehens gegen § 1401 St.-G.-B. das Hauptverfahren_ vor. der „Strafkammer des Kön1g- lihen Landgerichts hierselbst eröffnet. Das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen der An- geklagten wird zur Deckunig der Kosten und. der zu erwartenden Strafe in Höhe von je 500 # mit Beschlag belegt 140 St.-G.-B.).

Arnsberg, den 8. März 1895.

Königliches Landgericht. Strafkammer III. Schneidewind. Brisken. Schwemann. S: A L E. A A Sciiti FRRIE L R E ARERE E

. i fs 2) Aufgebote, Zustellungen

und dergl.

[78466] ang eem er Ans :

Im Wege ‘der Zwattgsvollstreckung soll das im Grundbuhe von der S - Wilhelmstädkt Band 1 Nr. 24- auf den Namen des Gutsbefißers Waldemar Dahse zu Zehlendorf eingetragene in der Louisenstraße. Nx. 18 belegenë' Grundftück am. 15, Mai 1895, Voritittags 104 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, NeueFriedricstraße 13, Hof, Flügel C., part., Saal 40, versteigert werden. Das Grundstü ist mit 18 170 Nugzungswerth zur Gebäudeskeuer veranlägt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaübigté Abschrift des Grund- buchblatts, etwaige Abshäßungen und andere das Grundstück betreffende ‘Nachweisungen, sowie be- sondere “Kaufbedingungen könnén ‘in der Gerihts- schreiberei ebenda, Zimmer 41, eingesehen werden. Diejenigen, welche das Eigenthum des Gtundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Shlüß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfährèns herbeizuführen, widrigénfalls nah erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch än die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 15, Mai 1895, Nachmittags 124 Uhr, an Gérichtsstelle, wie oben, vérfündet wérden.

Berlin, den 20. März 189%. |

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 86.

Grundbuche von Alt-Cöln Band 2 Nr. 108 auf den Namen des Hutmachermeisters Carl Friedrich Gustav Ströher zu. Berlin eingetragene, in der Neumanns- gasse Nr. 15 belegene Grundstü am 1S. Mai 1

5, Vormittags 103 Uhr, vor dem. untere;

zeihneten Gericht, an .Gerichtsftelle, Neue Friedrich- straße 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 1960 4 Nutungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblattis, etwaige Abshäßungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Ge- rihts\hreiberet, ebenda, Zimmer 41, eingesehen werden. Diejenigen, welhe das Eigenthum des -Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Ver- fahrens herbeizuführen, widrigenfalls nah erfolgtem Zuschlag - das Kaufgeld in Bezug auf -dea Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die . Ertheilung des Zuschlags - wird am 18, Mai 1895, Nachmittags 12è Uhr, an Ge- richtsstelle, wie oben, verkündet werden. Betlin, den 20. März 1895, : Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 86.

[78420]

In dem Konkursverfahren, das Vermögen des Tischlermeisters Gustav Möhnke hier betreffend; wird auf Antrag des Konkursverwalters, Kaufmanns Franz Sallentien hier, Termin zur Zwangsverstei- gerung des zur Konkursmasse gehörigen, Nr. 101 Blatt 111 des Feldrisses Hagen an der Spielmann- straße hieselbst belegeuen Grundstücks zu 12 a 88 qm sammt Gebäuden Nr. 2848 und 4171 auf. den 11, Juli 1895, Vormittags 10 Uhr, vor Dea Amtsgerichte hiesélbst, U O Zimmer Nr. 37, angeseßt. Die hypothekarischen Gläubiger haben die Hypothekenbriefe im Termine zu überreichen. /

Brauuschweig, den 11. März 1895.

S Ie X. Nolte.

[78419)

In Sachen, das Konkursverfahren über das Ver- mögen des Tischlermeisters Gustaß! Möhnke- hier be- treffend, wird auf Antrag des Konkurebérwaltérs Kaufmanns Franz Salléntien Hier “Termin zur Zwangsversteigerung des zur Konkursmässe gehörigen Nr. 1 [X Blatt V1 der Innenstadt an der Bammels- burgerstraße hieselbs#st belegenen Grundftüdcks zu 5 a 6 qm fammi Wohnhaus Nr. 6366 auf den 12. Juli 1895, Vormittags 10 Uhr, vor

läubiger haben die Hypothekenbriefe im Termine zu überreichen. / Braunschweig, den. 11. März 1895. erzoglihhes Amtsgericht. X. Nolte.

[78416]

In. Sachen der Wittwe des Kaufmanns Wilhelm Meinberg,, Anna, a Hahne, zu Gliesmarode, Klägerin, wider den Stellmacher: G.-Bielstein hieselbst, Beklagten, wegen Hypothekzinsen,- wird; nachdem auf Antrag der Klägerin die Beschlagnahme des dem Be- klagten gehörigen Nr. 33 Blatt; :VIII des Feldrisies Altewiek an der Helmstedterstraße zu Braut- weig belegenen Grundstüds zu 4 a-.20/ gm sammt

Zubehör zum.;- Zwecke-. der . Zwangösvexsteigerun i

dur Beschluß. vom. 14. März 189% verfügt;; au die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche, am

15. März 1895 erfolgt ist, Dermin zur Zwangsver: . steigerung auf den iorlide 1895, Morgens

10 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte Brgüns \hweig, Auguststraße 6, Zimmer Nr. 39, angeseßt, in welhem die Hypothekgläubiger die Hypotheken- briefe zu überreichen haben. Braunschweig, den 20. März 1895. erzogliches ImBent; IX: abe.

[78555] :

Zum Zwecke der Zwängsversteigerung | des dem Acktetsmann: Ernft Spaller ‘hier | gehörigen, in det Beguinenstraße Nr. 124 hier gelegenen Haujes nebst der Flatenwicse:Nk. 90 A. steht zum Verkaufe und zur endlichen Regulierung - der : Verkaufsbedingungetit Termin auf Sonuäábéud, §8. Juni 1895, Vor-

mittags 117 Uhr, und zum Ueberbot auf“

Mittwoh„-' 3. Juli ‘1895, Vormittags 114 Uhr, und: endlih zur Anmeldung allér ding-

lichen: Ansprühe an das gedachte.-- Grundstück! auf“

Sonnabend, S8. Juni 1895, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeihnèten Gerichte an. Neubrandènburg, 20. März: 189%. Großherzogliches Amtsgericht. Abtheilung I. W. Saur.

[78557] :

Von dem Kupfers{chmied Herrn Ernst Adolf Burg- hausén in Löbau ist das Aufgebotsverfahren zur Kraftloserklärung des K. S. 4% Landeskultur- rentenscheins Serie 1 Nr. 2175 über 1500 Æ hier anhängig gemacht tvordèn.

Dreódeu, den 23. März 1895.

Königliches Ee Abtheilung 1 c. EYLet.

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