1914 / 7 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 09 Jan 1914 18:00:01 GMT) scan diff

BetranntmaäaGung. __ Die Ziegler-Unterstüß ungs fasse zu Diestelbruch ist nah §8 514 Abs. 1 der Reichsversicherungsordnung als Ersazkasse zugelassen. Berlin, den 8. Januar 1914. : __ Das Reichsversicherungsamt, Abteilung för Kranken-, Jnvaliden- und Hinterbliebenen- versicherung. Dr. Kaufmann.

BetranntmaMung, betreffend die Ausgabe von Schuldverschreibungen der Stadtgemeinde München auf den Jnhaber.

Mit Ministerialentshließung von heute ist genehmigt worden, daß die Stadtgemeinde München 4prozentige Schuldverschreibungen auf den Jnhaber im Gesamtbetrage von 10 000 000 4, und zwar Stücke zu 5000, 2000, 1000, 500, 200 und 100 Æ in den Verkehr bringe.

München, 3. Januar 1914. Königlich bayerishes Staatsministerium des Junern. J. A. : Ministerialdireftor von Henle.

BetaonntmaGUng. betreffend die Ausgabe von Schuldverschreibungen der Bayerischen Vereinsbank in München auf den

Inhaber.

Der Bayerischen Vereinsbank in München wurde die Genehmigung erteilt, innerhalb der geseßlihen und saßzungs- mäßigen Umlaufsgrenze nachstehende auf den Jnhaber lautende, in Stücke zu 5000, 2000, 1000, 500, 200 und 100 4 einge- teilte Schuldverschreibungen in den Verkehr zu bringen:

eine weitere Serie (115) unverlosbarer, vom 1. Januar 1914 an innerhalb 70 Jahren im Wege der Kündigung oder des freihändigen Rückkaufes einzulösender, jedoch in den ersten zehn Jahren seitens- der Bank nicht rückzahl- barer 4 prozentiger Hypdthekenpfandbriefe im Gesamt- betrage von 5 Millionen Mark. München, 5. Januar 1914. | Königlich bayerishes Staatsministerium des Jnnern. J. A. : Ministerialrat von Braun.

a

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 2 des Reichsgeseßblatis enthält unter E

Nr. 4328 eine Bekanntmachung, betreffend die amtliche Veröffentlichung grundsäßliher Entscheidungen des Oberschieds- gerichts für Angestelltenversiherung, vom 1. Januar 1914, und unter

Nr. 4329 eine Bekanntmachung, betreffend die dem Jnter- nationalen Uebereinkommen über den Eisenbahnfrachtverkehr beigefügte Liste, vom 2. Januar 1914.

Berlin W. 9, den 9. Januar 1914.

Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.

du

Berichtigung. 790.

In der in der Nr. 4 d. Bl. vom 6. Jáñuar 1914 ab- gedruckten Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 5 Ja- nuar 1914, betreffend eine Ausnahme von § 4 Abs. 1 Sat 1 der Bestimmungen für die Feststellung des Börsenpreises von Wertpapieren, muß es statt

„41/5 prozentigen Prior Lien Goldbonds der Terrocariles Nacionales de Mexico“ heißen : „41/5 prozentigen Prior Lien Goldbonds der Ferrocariles Nacionales de Mexico“.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht : den Landrichter Hah ne aus Essen zum Oberlandesgerichtsrat in Hamm, die Landgerichtsräte Dr. einze in Frankfurt (Main) rankfurt (Main), den Staatsanwaltschaftsrat Claaßen bei der Staats- anwalischaft des Landgerichts in Caffel zum Vertreter des Oberstaatsanwalts bei dem Oberlandesgeriht in Königsberg i. Br. mit dem Titel Erster Staatsanwalt, den Staatsanmallschaftsrat Dr. Schneider in Aachen zum Vertreter des Oberstaatsanwalts in Düsseldorf mit dem Titel Erster Staatsanwalt und den Staatsanwaltschaftsrat Husemann in Geestemünde

Ricker in Wiesbaden und

H zu Oberlandesgerichtsräten in 2

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht : den Militäroberpfarrer Karl Mause in Hannover zum

Dompropst bei der Kathedralkirhe in Trier zu ernennen.

BEetannimahung.

Des Königs Majestät haben durch Allerhöchsten Erlaß vom 29. Dezember 1913 den Provinziallandtag der Provinz Sachsen zum 1. März d. J. nah der Stadt Merseburg zu berufen geruht. ; /

Die Eröffnung des Provinziallandtages wird an diesem Tage Mittags 12 Uhr im Ständehause zu Merseburg erfolgen; ihr wird in der Schloß- und Domkirhe um 10 Uhr ein Gottesdienst voraufgehen.

Magdeburg, den 6. Januar 1914.

Der Königliche Kommissarius, Oberpräsident der Provinz Sachsen.

von Hegel.

Justizministerium. Der Rechtsanwalt Jesse in Lichtenau i. W. ist zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerichts zu Hamm mit

Anweisuug seines Amtssizes in Lichtenau i. W. ernannt worden.

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Der Gewerbeassessor Dr. Tittler in Halle a. S. ist zum Gewerbeinspektor ernannt und vom 1. Januar d. J. ab end- gültig mit der Verwaltung der Gewerbeinspektion in Halle a. S. beauftragt worden.

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

Dem Vorsteher der Gärtnerlehranstalt in Tapiau Ernst Heinsius ist der Titel Garteninspektor verliehen worden.

Nichtamiliges. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 9. Januar 1914.

In der am 8. d. M. unter dem Vorsiß des Staats- sekretärs des Reichsshaßamts Kühn abgehaltenen Plenar- sißzung des Bundesrats wurde der Vorlage, betreffend Prägung von Denkmünzen aus Anlaß der silbernen Hochzeits- feier Seiner Hoheit des Herzogs und Jhrer Großherzoglichen Hoheit der Herzogin von Anhalt, die Zustimmung erteilt. Zur Annahme gelangte der Entwurf des Besoldungs- und Pensionsetats für die höheren Beamten der Reichs3versiche- rungsanstalt für Angestellte auf das Geschäftsjahr 1914, die Vorlage, betreffend Festseßung der von den privaten Ver- ficherungsunternehmungen zu erhebenden Gebühren für das Kalenderjahr 1913 und die Berechnung der nah dem Reichs- haushaltsetat für 1914 zur Deckung der Gesamtausgabe des ordentlihen Etats aufzubringenden Matrifularbeiträge. Die Wahl von Beisißern der Berufungskommission für das Ordnungsstrafverfahren wegen verbotener Börsentermingeschäfte in Getreide usw. wurde vollzogen. Demnächst wurde über verschiedene Eingaben Beschluß gefaßt.

Am 27. Januar, dem Geburtstage Seiner Majestät des Kaisers und Königs, werden bei den Postanstalten des Oberpostdirektionsbezirks Berlin die Schalter von 8 bis 9 Uhr Vormittags, 12 bis 1 Uhr und 5 bis 7 Uhr Nachmittags für den Verkehr mit dem Publikum geöffnet sein. Beim Postscheckamt wird die Zahlstelle von 10 Uhr Vormitiags bis 1 Uhr Nachmittags für den Verkehr mit dem Publikum offen gehalten, während der Buchungs\chluß bei diesem Amt um 12 Uhr Mittags eintritt. nur zweimal (Vormittags), die Geld- und Paketbestellung einmal (Vormittags) statt.

Der Regierungsassessor Dr. von Mantey, bisher in Berlin, ist der Königlichen Regierung in Posen, der Regierungsassessor von Mech ow aus Neidenburg der Königlichen Regierung in Koblenz, der Regierungsassessor Dr. Kielhorn aus Wiesbaden der König- lichen Regierung in Merseburg zur weiteren dienstlihen Ver- wendung überwiesen, der Regierungsafsessor Heimann in Karthaus dem Landrat des Kreises Zellerfeld, der Regierungs- assessor von Reden in Trier dem Landrat des Kreises

s der neuernannte Regierungs8assessor Dr. von Esbe ck- 5

laten“ aus Wo-r*“yr@ dem Landrat des Kreises Rosenberg, O. Sd, J ÉpMeaernanite Regierr ‘qsafsessor von Seebach aus Frankfi . O. dem Landräâc des Kreises Merseburg, der neuernannte Regierungsassessor von Sydow aus Münster dem Landrat des Kreises Lauban, der neuernannte Negierungsassessor von Oheimb aus Merseburg dem Landrat des Kreises Niederung, der neuernannte Regierungsassessor Volkening aus Münster dem Landrat des Kreises Lissa, der neuernannte Regierungsassefsor von Klißing aus Breslau dem Landrat des Kreises Goslar und der neuernannte Re- gierungsassessor Riedesel Freiherr zu Eisenbach aus Frank- furt a. O. dem Landrat des Kreises Uelzen zur Hilfeleistung in den landrätlihen Geschäften zugeteilt worden.

Anlage C zur Eisenbahnverkehrsordnung.

Auf Grund der Schlußbestimmung in Anlage C zur Eisen- bahnverftehrsordnung hat das Reichseisenbahnamt unterm 24. Dezember v. J. einige Aenderungen der Nummern La und Th verfügt.

Ia. Jn den Eingangsbestimmungen A. Sprengmittel sind nachgetragen in der 1. Gruppe a) Ammoniafksalpeterspreng- stoffe —: Ammoncahücit Fram, Ammoncahücit Jadra und

Wetter Walsroder, in der 1. Gruppe d): Rosenheimer Sicher- |

heits-Sprengpulver, in der 2. Gruppe b): Gelatine-Barbarit. Die Vorschrift über die Zusammenseßung des Cahücits ist geändert. Ergänzt sind die Verpackungsvorschriften A. durch Zulassung von Eisenfässern für Nitrozellulose mit mindestens 25 Prozent Wasser- oder Alkoholgehalt und durch besondere Bestimmungen über die Verpackung des Rosenheimer Sicherheits-Sprengpulvers.

Ib. Jm Abschnitt A. zu 3 Abf. (3) find für elektrische Zündköpfe leichtere Verpackungsvorschriften getroffen.

Das Nähere geht aus der Bekanntmachung in Nr. 1 des Reichsgeseßbl. vom 5. d. M. hervor.

Laut Meldung des „W. T. B.“ sind am 5. Januar

ck. M. S. „Nürnberg“ in Guaymas und am 7. Januar

. M. S: „Breslau“ m Trient, O. M. S. „Hansa“ in

Syxracus und S. M. S. „Hertha“ in St. Thomas (West- Indien) eingetroffen.

Seine Hochfürstlihe Durchlaucht der regierende Fürst von Reuß Jüngerer Linie Heinrih XXFVII. ift, wie „W. T. B.“ meldet, gestern nahmittag in Dresden zum Besuche am Königlichen Hofe eingetroffen. Aus diesem Anlaß fand Abends im Residenzshloß Galatafel statt, bei der zwischen Seiner Majestät dem Könige und Seiner Hochfür s - lihen Durchlaucht dem Fürsten herzlihe Trinfsprüche ge- wechselt wurden. An die Tafel {loß sih ein Besuch des Königlichen Schauspielhauses.

Braunschweig. _ Der Staatsminister Hartwieg ist nah einer Meldung des E T. B.“ in der vergangenen Nacht in Braunschweig ge- storben.

Die Briefbestellung findet |

Elsaf;-Lothringen.

In der dritten Plenarsizung der Zweiten Kammer des elsaß-lothringishen Landtags richtete der Abg. B oehle (Soz.) vor Eintritt in die Tagesordnung an die Regierung die Anfrage, ob es wahr sei, das vorgestern eine Schwadron Husaren zum eventuellen Eingreifen bereit gestanden hätte. D R Mandel erwiderte, wie „W. T. B.“ meldet :

Während der frciegszerichtlicen Verbandlung fei im Einver- ständnis zwis{hen Zivil- und Militärvernaltung eine Schwadron Husaren bereit gehalten worden, um bei einem Ercfuhen der Zivil- verwaltung unverzüalich einzugreifen. Die Regierung erhoffte aber von dem gesunden Sinn der Bevölkerung, daß ein Einschreiten nicht nôtig sein werte.

Oesterreich-Ungaru.

Der Ministerpräsident Graf Stürgfkh hat an die Vor- stände der ParteienBöhmens eine Einladung zu einleitenden Besprehungen in der Angelegenheit der Au sgleihs fragen gerichtet. Bei den Besprechungen, die am 20. und 21. Januar stattfinden, werden, wie „W. T. B.“ meldet, den Partei- vertretern von der Regierung Ausarbeitungen vorgelegt werden, die als Basis für die weiteren Verhandlungen zu dienen be- stimmt sind.

Ftalien.

Der griechishe Ministerpräsident Venizelos ist gestern

abend in Rom eingetroffen.

Spanien.

Bei den Gemeindewahlen in Tortosa sind, wie „W. T. B.“ meldet, Unruhen ausgebrochen, wobei die Bureaus der Okftroiverwaltung in Brand geste rourden. Sämtliche Geschäfte haben geschlossen, die Handwerker arbeiten nicht, und die Zeitungen haben ihr Erscheinen eingestellt. Es ist der Belagerungszustand verhängt worden.

Schweden.

Die Beisezung der Königin-Witwe Sophie fand gestern, wie, W. T. B.“ meldet, in Sto@holm von der Schloßkapelle aus statt, in der fich eine glänzende Versammlung, bestehend aus den Mitgliedern des diplomatischen Korps, den Ministern, den Hofbeamten und den höheren Zivil- und Militärbeamten, ein- gefunden hatie. Während die Orgel einen Trauermarsch spielte, trat die hwedische Königsfamilie ein, gefolgt von der dänischen Königsfamilie sowie den Vertretern des Deutschen Kaisers, des Königs von England, der Königin der Niederlande, des norwegischen Königspaares, der Großherzoginnen von Baden und von Luremburg und der Herzogin von Albany. Der Oberhofprediger Bischof Billing hielt die Trauerrede. ps Text hatte er gewählt: Sei getreu bis in den Tod, so will ih Dir die Krone des Lebens geben. Nach verschiedenen Gebeten und Chorälen wurde der Sarg von Offizieren des Heeres und der Flotte zum Ausgange der Kapelle und sodann von Mann- schaften zu dem mit sechs Pferden bespannten Leichenwagen getragen. Nachdem die Prozession sih geordnet hatte, seßte nich der Zug unter Glockengeläut nah der Riddarholmskirche in Bewegung. Vor dem Leichenwagen schritt der Reichs- marschall mit florumwundenem Stab. Unmitielbar hinter dem Wagen ging der König von Schweden und der König von Dänemark, der Kronprinz von Schweden, der Prinz Bernadotte sowie die fremden Königlichen uno Fürstlihen Personen. Die Königlichen Damen hatten fih voraus in Wagen zur Kirche begeben. Den ganzen Weg entlang bildeten Truppen Reihen. In der Riddarholmskirhe wurde der Sarg in die Kapelle der Bernadottes getragen und. gegenüber dem Katafalk König Oskars IT. niedergeseßt. Damit war die Trauerfeier- lichkeit zu Ende. ,

Türkei.

Fast alle Militärattachés im Auslande werden, wie „W. T. B.“ meldet, abberufen und durch neve ersezt werden. Auf ihren Posten bleiben nur Blaque-Pascha in Wien und Dschemil-Bei in Berlin. Auch in den Aemtern im Krieg s- ministerium werden wichtige Neubeseßzungen stattfinden.

Albanien.

Ueber die Ursachen, die die vorgestern verfügte Ver- hängung des Belagerungszustandes über Valona herbeigeführt haben, werden nach einer Meldung des „W. T. V.“ von maßgebender Stelle foigende Einzelheiten mitgeteilt :

Vor einigen Monaten kamen in Skutari cin gewisser Zenil Bet aus Ipek und Zia Bei aus Djakowa als Emisâre der türkish-n Negierung an, um die albanesishe Bevölkerung mokammedantishen Bekenntnisses dahin zu beeirflufsen, daß fie einen mobammedani|schen Prinzen als albanesishen Fürsten fordern und dadurch di fünftigea Beziehungen zwis{en der Türkei und Albanien festigen und enger gestalten solle. Von Skutari begaben fich die beiden Agenten nach Durazzo, wo sie ibre wúhlerische Tätigkeit fort- seßten. Von den Türken wurde noch ein Emissär namens Bekir Aga aus Grebeni nach Durazzo und Valona entsandt. Argesibts der Eifolglosigkeit seiner dort entwickelten Tätigkeit wolite er fich die Gelegenheit der Anwerbung von Gendarmeriemanrschaften für die von den griehishen Truppen geräuniten Gebitte Südalbariens zu nuße machen, indem er versuhte, feire Leute unter die Gendarmerie zu bringen. Die Regierung wurde davon vertrauli unterrichtet und war auf der Hut, konnte jedo mangels positiven Materials feine entsprehenden Maßregeln ergreifen. MNach- dem sie aber in den Besiß ger.ügender dokumentarisher Nachweise ge- langt war, die ein langsames AnwawGsen der einem chcistlihen Fürsten feindseligen Strömung erkennen und die Bemübungen und Ziele jener Agitatoren dur@&blicken ließen, bes{loß sie vorgestern im Einvernehmen mit der internationalen Kontrocllfommission und der Gendzrmerie die BVerhängung des Belagerungêzustandes. An Bord eines aus Konstan- tinopel angefemmenen Llovyddampfers befanden sch mehrere Hundert Passagiere für Valona. Etwa die Hâlste diefer Passagiere wurde zur Landung zugelassen, der anderen Hälfte wurde wegen vorliegender Bedenken die Landung verweigert und für ibren Rück- transport nach Konstantinovel Vorforge getroffen. , Aus den bei den Verhafteten beshlagnahmten Dokumenten geht zur Genüge Hervor, daß ihre Ankunft mit dem agitatorishen Treiben in Durazzo in Zu- sammenhang steht und die Fortseßung der dort begonnenen Agitation in Valona bezweck!'e, die s{ließli, wie jeßt bekannt geworden ift, zur Profklamierung des gewesenen türfishen Kriegêministers Jzzet Pascha zum Staat8oberhaupt Albaniens hätte führen follen.

Der Präsident der vorläufigen Regierung von Albanien Js mail Kemal hat an die „Agenzia Stefani“ eine Depesche folgenden Jnhalts gesandt:

Wollen Sie, bitte, so energisch wie möglih jede Beziehung zwischen mir und Izzet Pascha dementieren. Ich arbeitete und arbeite für die Proklamation des von den Großmächten aus8ersehenen euroväishen Fürsten, ohne den weder die Unabhängigkeit noch das S{ickfal Albaniens gesichert werden können.

Amerika.

Die mexikanische Regierung hat nah einer Meldung des „W. T. B.“ bekanntgegeben, daß fie wöchentlich für 50 000 Dollar Halbpesostücke prägen lassen und in Um- lauf sezen werde, um dem Mangel an Wechselgelb abzuhelfen.

Die Bergwerke verkaufen jeßt ihr Silber dur eine Re- gierungsfommission. Das Silber wird in die Münze gegeben werden, die es zum Teil den Bergwerksbefizern als geprägtes Metallgeld zurückerstatten wird.

Asien.

Der frühere Gouverneur von Nanking, General Changh- suen hat dem „Reutershen Bureau“ zufolge aus Furcht, er- mordet zu werden, heimlich Nanking verlassen. Die Kaufleute Nankings enthielten fich jedes Geschäfts, solange Changhjuens Truppen in der Stadt blieben, ;

Kunft und Wissenschaft.

Die Königliche Akademte der Wissenschaften hielt am 18. Dezember eine Gesamtsizung unter dem Vorsiß ibres Sekretars Herrn Noethe. Herr Nubner sprach über die Rolle des Wassers im quergestreiften Muskel. Der Vortragente teilte die Ergebnisse einer experimentell:n Untersuchung, die sh zum Teil auf die Anwentung neuer Methoden füßt, mit. Die Vorgänge der Wärmestarre, die Trocknung des Muskels und dessen Be- zieburgen zu Salzlösungen usw. wurden im Zusammenhang mit den Lebenseigenshaften dargelegt und gezeigt, daß \sich auf G:und der neueren Ergebnisse die Zusammenziehung des Muékels in befriedigender Weise erklären läßt. Herr Engler legte vor Heft 58—61 des „Pflarzenreihs" (Leipzig 1913): G. Grünina, Euphorbiaceae- Porantheroideae et Ricinocarpoi- deae: A. Brand, Hydrophyllaceae: K. Rraufe, Philodendrinae; H. Wolff, Umbelliferae-Saniculoideae. Vorgelegt wurden ferner ein neu erschienener Band der Monumenta Germaniae historica: Necrologia Germanize. Tom. 5. Dioecesis Pata- Pars 2. Ed. A. F. Fuchs (Berolini 1913) und der es Werkes von G. Teßmann, Die Pangwe (Berlin 1913),

; die Rtademie eine Druckunterstüßung bewilligt hat.

Am Institut für Meereskunde (Georgenstraße 34—26) spricht am 12. d. M. der ©r. A. Nühbl-Berlin über die Welthäfen im allgemeinen. (1. Vortrag der Reihe: Die Welthäfen und ihre wirt- shaftlide Stellung): am 13. d. M. der Dr. H. Spethmann-B-erlin úber die deutschen Nordseebäder und am 16. Januar ter Profefsor M. Laas -Berlin über aroße Oelmotorschiffe. Die Vorträge werden, soweit möglih, durch Lichktbilder erläutert. Begtnn der Vorträge § Ubr Abends. abenden von 6 Uhr an in der Geschäftsstelle (Georgenstraße 34— 36)

ben L

Das Hoqhzeitskleid der Fishe. Es3 gehört zu den shwierigsten Aufgaben der Naturwifsenichaft, in die Stnnestätigkeit oder gar in das primitive Seelenleben der Tiere einzudringen. Der Mensch ist auf diesem Gebiet an seine eigenen Erfahrungen gebunden, und nur ausnahmêweise fähig, Vorgänge zu erfafsen, die von feinen eigenen Erlebnifsen grundsäßlih abweihen. So ist es beispielsweise jelbst- verständlich, daß wir uns keine Vorstellung von einem Sinn machen föônnen, der dem Menschen felbst niht beschieden, vielleiht aber manchen Tieren eigen ist. Hat man doch im Tierreih Organe gefunden, die als Sinnesorgane ange!prohen werden, ohne daß eine Wiöglih- keit gegeben ift, ihren Zweck und die Art ihrer Betätigung ¡u erklären. Aber selbst die Sinne, die Mens und Tier gemeinsam sind, laffen fich in ibrer verschiedenen Entwicklung innerbalb der etn- zelnen Tierklassen shwer beurteilen. Einen Bewets dafür liefert die lebhafte Erôrterurg, die während der leßten Jahre die Frage über das Gebör der Fische in der Wissenschaft gefunden hat. Noch heute ift man fih nit ganz lar darüber, ob die Fische überbauvt bören können oder niht. Daß sie zu sehen vermögen, wird durch den Vesiß von lugen bewiesen, die nicht allzu vershteden von denen der böberen Tiere find. Dagegen s\treitet man fh wtederum darüber, ob die

einen Farbenfinn haben. Namentlißh der Zoologe von

Frisch und der Opbthamologe von Heß haben in dieser Frage die |

Klingen gekreuzt. Jener spricht den Fischen und auch manchen wirbel- losen Tieren einen Farbenfinn zu, dieser erklärt sie für gänzlich farbenblind. Von einer besonderen Seite prüft Dr. Mulsow in der allgemeinen Fischervizeitung“ dieselbe Frace, indem er ihre große Be- deutung für die Erklärung anderer Erscheinungen hervorhebt. Es liegt hier eine genaue Parallele zu der vielleißt noch häufiger erôrterten Möglichkeit des Farbensinns der Insekten vor. Wie diefer Vorbedingung für die Annahme ist, daß die Fnsekten die Blüten den Farben untersckŒeiden und von diesen angelockt werden nten, fo muß die Wahrnebmung einer Farbenwelt auch für Fishe von erbeblihem Einfluß sein. Nah dem Gefühl Wte man eigentli obne weiteres den Farbensfinn der als vorhanden betraten , weil insbesondere die enentwicklung bei ibnen felbst unerkflärlih oder zwecksos wäre. inen Zweck in der Naturentwicklung darf man doch aber mindestens eit vermuten, daß die au8geprägten Eigznshaften auch bestimmten Stnflu]sen dienen. Es ist nun weit über die Kreise der Wissenschaft dinaus bekannt, taß die Fische, ähnliÞh den Vögeln und man&en Heptilien, Hochzeitskleiter anlegen, wenn die Zeit gekommen ist, in der fle für eine Nahkommenfchaft zu sorgen haben. Diese be(zeit- 2n Gewänder bestehen bhauptsächlich in Shmufarben von oft ganz berordentliher Art. Ein scnst recht unansehnliher Fish, der ling 3. B., entwidelt dann etne Farbenpraht an Leib und citen, daß er während diescs Lebentabshnitts an Schönheit mt jedem Goldfisch in Wettbewerb treten kann. Wenn man nit tva jeden zweckmäßigen Zusammenhang aus den natürlihen Er- | verbannen will, so muß doch die Frage entstehen und antwortet werden, warum die Fische für ihre Weibhen solche ckractfleider anlegen, wenu diese mangels eines Farbensinns keinen baben fönnten. Uebrigens besißt auch der Fischlaih bei Arten auffällige Farben, obgleiß von Heß teanoŸh uptet, daß diese für die Fische selbst ohne Bedeutung elen. Mit den _Hochzeitékleidern der Fishe hat \sich auch [hon Darwin gründlih befaßt und fie mit großer Bestimmt- ellt als Lockmittel bezeihnet. Er betont auédrücklich, daß êin Weibben immer dem farbenprächtigsten Männchen folgen Tird, und verwertet auch diese Annahme für seine Anschauung. Gegen die ge)Glechtlide Zuchtwahl dagegen find viele Einwände erhoben E denen sih auch Dr. Mulfow anschließt. Nach häufigen Be- 0A tungen warten nämlich die Männchen gar nicht ab, ob sie von g Weik chen begebrt werden, sondern treffen die Auêwahl ihrer- E: s Bei anderen Fischen hat man wieder geseben, daß die Hcczeit S cht vergenommen wird, also der tatsählide Farbenschmu abet gar feine Wirkung ausüben kann. Man ift jeßt geneigt, den Doczeitéfleidern der Fische eine ganz neue Erklärung zu_ geben, wona fie aus einer Art von Kraftüberschuß während der Zeit der ch« Hlehtlichen Reife entstehen sollen. Mulsow bezeihnet aber au ‘ele Vermutung noch als recht unsiher, und das Problem des

,

Vodhzeitsfleids überhaupt noch als ungelöst.

c

1

"n C E Cy r 2 S'AMNNE Z Q B 2; S ? Q cer BAEH s

i

Ct +7

Eintriitskarten zu 0,25 H find an den Vortrags- |

Bauwesen.

Als Preisaufgabe für denSqhinkelpreis des Berliner Architektenvereins ist für 1915 gewählt worden im Gebiet des Hochbaues: Entwurf zu einer Volkshoch\chule. Auf einem zur Verfügung stehenden Grundftück an der Grenze dcs Kerns der Reichshavvtstadt sollen errihtet werden ein Festsaalbau, ein oder zwet Hörsaalgebäude, ein Gebäude für die Verwaltung, etn Bibliothekbau, ein Lehrgebäude für Geisteêwifjenshaften, ein anderes für Naturwissen- haft und Technik, ein Gebäude für rybthwmische und eins für tunerishe Gymnastik. An einer geeigneten Stelle ist ein Aufbau für astro- nomische Beobachtungen und Vorführungen vorzuseben. An Zeich- nungen weiden verlangt: Ein Lageplan 1 : 1000, ein Gesamtgrundriß des Erdgeshofses eines Teils der Anlage mit den darin enthaltenen Garten- und Hofanlagen 1 : 400, die übrigen Grundrisse in Teilen 1: 400, zwei Gefamtansichten 1 : 200, eine Hauptansitht 1 : 150, etne Teilzeichnurg eines hervorragenden Teils der Hauptfront des Festsaal- baues 1 : 50 nebst Frontshnitt, ein zusammenhängender Hauptlängs- {nitt durch die ganze Anlage 1 :200 und ein Erläuterungsbericht. Di jenigen Bewerber, die den Erlaß der bäuslihen Prüfungsarbeit für die Staatsprüfung im Baufache beantragen wollen, haben ncch dite Heizung und Lüftung eines Hauptraumes und eine der wichtizeren Konstruktionen zeichnerisch darzustellen und rechnerisch zu begründen.

Im Gebiet des Wasser- und Straßenbaues wird der Entwurf für den Ausbau der Saale bei Mersebur verlangt. Ein Schiffah:tkanal für 600 t-Schiffe ist von Leipzig na der Saale zu erbauen, der oberhalb Merseburg wünden foll. Da die Saale von derartigen Schiffen zurzeit niht befahren werden kann, ist ein Ausbau des Flusses bis zur Kanalmündung notwendig und weiter bis Weißenfels in Ausfiht genommen. Ferner wird der Bau einer Staatsbahnlinie geplant, die aus der Strecke Merseburg—Korbetha über Zöschen nach Leipzig führt. Zu bearbeiten find ein Entwurf für die Regelung der Deiche und des Hochwasserabflufses der Saale zwischen den Eisenbahn- brücken bei Dürrenberg und Schkopau und für den Ausbau der Saale für den Verkehr von 600 t-Schiffen auf der gleihen Strecke, der Ent- wurf des Leipzig—Saalekanals auf der Streckte zwischen Kriegsdorf und der Eirmündung in die Saale, der Entwurf einer Nebenbabnlinie Leipzig—Merseburg von dem bei Wallendorf geaeberen Ans{lußpunkt bis zu ibrer Einführung tn die Bahnlinie Merfeburg—Korbetha, den Entwurf zu etnem Hafen für Merseburg und ein Bebauungsplan für ein Gelände bei Merseburg, das für gewerblihe Anlagen erschlofsen werden foll. Verlangt werden ein Uebersihtëlageplan 1 : 10 000, ein Sonderlageplan der Unlagen bei Merseburg 1: 2500, die zur Er- läuterung erforderlißen Längen- und Querschnitte, Lngerschnitte sämtlicher im Entwurf behandeïlter Brücken im Mafkstab 1 : 500 für die Längen und 1 : 100 für die Höben, ein ausf{ührliher Entwurf einer Wehranlage 1 : 100 mit rechnerischer Begründung, der Entwurf etnes Wohn- und Dienstgebäudes für den Hafenmeister, die erforder- lichen bydrotehnishen Berehnungen und ein Erläuterungëberiht. Der Wortlaut dieser beiden Aufgaben ist in der Nummer 50a vom 17. Dezember 1913 der Wochenschrift des Arhitektenvereins in Berlin veröffentlicht.

Auf dem Gebiet des Eisenbahnwesens werden verlangt: die Entwürfe für eine Umgestaltung des Stettiner Bahn- ofs in Berlin, des Babnhofs Gesundbrunnen und der dazwishenliegenden Eifenbahnstrecke, um ihre Leistung8- fähigkeit für den Fern- und Vorortperfonenverkehr zu erhöhen. Zu liefern find ein Uebersichtéplan der umgeftalteten Bahnanlagen, Längen 1 : 5000, Breiten 1 : 2000, Höhenpläne für die Gleise der Bahnsiredfen und Bahnhöfe, Längen 1 : 2000, Höben 1 : 200, der Entwurf zum Umbau des Stettiner Bahn- bofs mit ter Ansc{lußstrecke bis zur Ringbabn 1 : 1000, der Entwurf zum Umbau des Personenbabnhofs Gesundbrunnen mit an- \chließenden Streden von der Ringbabn bis zur Ueberführung der Bornholmer Straße 1 : 1000, die maßgebenden Querschniite durch die Gleis8anlagen 1 : 200, der Entwurf für die Sicherungganlagen am Nordende des Stettiner Bahnhofs, der Entwurf für die eiserne Hallenstüßwand und für die dadurch bedingte Umänderung der Bahn- iteighalle im Maßstab 1:100 (das nördlide Endbinderfeld ift neu zu ertwerfen, in den Einzelheiten darzustellen und. zu berechnen), das Maschinenhaus für die Lüftung8anlage der Tunnel mit an- \chließender Wohnung für den Maschinenwärter 1: 100 und ein Er- lâuterungsberiMt.

Verdingungen. en über Verdingungen, die bein auéliegen, Tönnen in d \ jen in

nd So non 1 S 4 D E O nnoiohon morNon tbrend der Dienststunden von 9—3 Ühr eingesehen werden.)

L

Die Lieferung von kiefernen Telegravphenstangen ist von dem Königlichen Eifenbabnzentralamt in Berlin auëgescrieben. Angebotstermin 22. Januar 1914. Angebotsbogen und Lieferungs-

on 1 4 mittels Postanweisung bezogen oder im Berkehrsbureau der Berliner Handelskammer, Universitätsstraße 3b, eingesehen werden. Italien. 17. Januar 1914, Vormittags 9 Uhr. Bürgermeisieramt in Odalengo Piccolo: Bau einer Verbindungsftraße zur Landstraße Turin— Cafale. Länge 5499,22 m. Voranschlag 94 000 Lire. Sicher- heit 5000 Lire. Näheres in italienisher Svrache beim „Reichsanzeiger“. 21. Sanuar 1914, Vormittaas 11 Uhr. Artilleriedirektion des vyrotechnishen Laboratoriums in Capua: Lefcrung von 20000 qm tleinen Breitern aus Fichtenholz. Wert 42 000 Lire. Sicherheit 4200 Lire. Näheres in italienisher Sprache beim „MNeichsanzeiger“. 24. Januar 1914, Vormittags 10 Uhr. Königliche Präfektur tin Catania: Bau eines physfiologishen Untversitätsinstituts. Vor- anshlag 49 454,17 Lire. Zeugnisse 2c. bis 15. Januar 1914, Mittags 12 Uhr. Vorläufige Sicherheit 2050 Lire, endgültige !/;o der Zu- \{laagsfumme. Näheres in italtenisher Sprae beim „Reichsanzeiger“. 23. Sanuar 1914, Vormittaas 11 Uhr. Marineministeriuum fn Nom und gleichzeitig die Generaldirekttonen der Königlichen Arsencle in Spezia und Venedig: Lieferung von eleftrischen Lampen und Lampenträgern. Veoranschlag 130 000 Lire. Sicherheit 13 000 Lire. Näheres in italienisher Sprache beim „Reichsanzeiger“. 21. Januar 1914, Vormittags 11 Uhr. Generaldirektion des Königlichen Marinearsenals in Venedig und gleiczeitig diejenige in p ezia: Lieferung von Kurzwaren. Wert 40 000 Lire. Sicherheit 00 Lire. Näheres in italienisher Sprache beim „Neich8anzeiger“. 13. Februar 1914, Vormittags 10 Uhr. Königliche Präfektur in eapel: Instandsezung des Gebäudes Castelcapuano in Neapel. Voranschlag 861 000 Lire. Zulafsungganträge und Zeugnisse 2c. bis Januar 1914. Vorläufige Sicherheit 40 000 Lire, endgültige !/;5 der Zushlagssumme. Näheres tin italienisher Sprache beim „Reichs- anzeiger“.

Niederlande.

20. Januar 1914, 2 Uhr. Königlich ntederländishes Kolonial- ministerium im Haag. Lieferung: Bested Nr. 614: von Flußeifen, Besteck Lit. O. 19: des eisernen Oberbaues mit Zubehör für dreizehn Brücken für den gewöhnlichen Verkehr, Besteck Lit. P. 19: von Trage- und Volute(Schnecken)federn für Süter- und Personenwagen, Besieck Lit. Q 19: ven Zug- und Stoßeinrihtungen mit Zubehör für Güter- und Personenwagen, Besteck Lit. R. 19: von Achsen mit Speichenrädern für Güter- und Personenwagen, unabgedrehten Rad- reifen und Achsen obne Räder, Besteck Lit. 3. 19: von gußeisernen voll- sländigen Tragetöpfen mit Zubehör für Güter- und Perfonen- wagen. Die Bestecke liegen auf dem technishen Bureau des Kolonialministeriums zur Einsicht aus und find bei der Firma Mart. Ny hoff im Haag, Lange Voorhbout 9, zu haben. Die Kosten betragen : 5,— Fl. für das Besteck Lit. O. 19, 2,50 Fl. für das Besteck Lit. Þ. 19, 2,— Fl. für das Besteck Lit. S. 19 und 1,— Fl. für die Bestecke Nr. 614 Lit. Q. und Lit. R. 19. Die Angebote müssen am Tage der Einschreibung vor 2 Uhr Nachmiitags in einem dafür bestimmten verschlofsenen Briefkasten im Kolonialministerium (Technisches Bureau) eingeliefert sein.

Türkei.

Direktion der Dampfschiffahrtsgesellschaft Chirket - Hairie in Konftantinopel: Vergebung der Lieferung von 6 großen und 4 fleinen Dampfschiffen. Geschwindigkeit 14 Knoten in der Stunde. Angebote tin versiegeltem Umschlag bis zum 24. Januar 1914 an die genannte Direktion, woselbst Lastenhefte, Pläne und Modelle für 1 türfishes Pfund zur Verfügung der Interefsenten.

Norwegen.

23. Januar 1914, 3 Ubr. Norwegishe Staatsbahnen in Kristiania. Lieferung von 168900 kg Zylinderöl in drei ver- schiedenen Qualitäten und an verschiedenen Vrtrn zu liefern. Ver- siegelte Angebote mit der Aufschrift „Cylinderolje“ und Proben von mindestens 2 1 in einem Gefäß werden bei der Hauptverwaltung der Staatsbahnen im Bureau des Maschinendirektors in Kristiania, Iernbanetorvet 8/9, entgegengenommen. Li-ferungsbedingungen und Spezifikationen ebendaselbst, beim „Reichsanzeiger“ und in der Redaktion der „Nachrichten für Handel, Industrie und Landreirtshaft“ im Reichsamt des Innern. Vertreter in Norwegen notwendig.

Aegypten.

31. Januar 1914, Mittags. Verwaltung der Küftenwahe in Alexandrien: Vergebung der Lizferung von 450 kg Leder zur Her - stellung von Karabinerschuhen. Lastenheft in englisher Sprache beim „Reichsanzeiger“.

26. Februar 1914, Mittags. Finanzministerium in Kairo: Ver- gebung der Lieferung von Bureaumöbeln. Lastenheft in französis&er Sprache beim „Reichsanzeiger“ und im Bureau der „Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirtschaft“, erltn W. 8, Wilbelm- itraße 74.

7. März 1914, Vormittags 11 Uhr. Kriegsministerium in Kairo Verkauf von Altmaterial (Messing, Blei und Geschosse mit Nickel- mantel). Lastenbeft in englisher Sprache beim „Reichsanzeiger“.

Theater uud Musik. Lessingtheater.

Im Lessingtheater spielte gestern Raoul Aslan vom Hoftheater in Stuttgart die Rolle der Leonce in Büch ners romantischem Lust- spiel „Leonce und Lena“. Der Künstler bringt äußerlih alle Eigenschaften zur Verkörperung dieses {wärmerischen , stets aber auch zur Selbftverspottung aufgelegten Operettenprinzen mit. Soweit bei dieser Gestalt überhaupt von Glaubwürdigkeit der Darstellung gesprohen werden kann, gelang es Herrn Aslan zu über- zeugen. Fretlih läßt si gerade aus dieser \auspielerischen Leistung fein Schluß darauf ziehen, wie er den zumeist ganz anders gearteten Aufgaben, die ihn am Lessu.gtheater erwarien würden, gewach!en wäre. Die übrigen Rollen in dem au8gegrabenen Büchnershen Lustspiel waren so beseßt wie bei der Erstaufführung. Besonders frisch wirften wieder Heinz Salfner als närrisher Valerio und Ilka Grüning als urdrollige Gouvernante. Den Abend hatte das Büchnersche Trauer- Iptelfragment „Wozzek“ eröffnet, in dem jeßt Erih Walter an Stelle des Herrn Steinrück recht annehmbar die Titelrolle gab. Be- sondere Begeisterung zeigte das Publikum für diesen literarischen Erperimentierabend nicht: aber die \chönen Bühnenbilder und das gute

ntl Faton Ih 2 O Sptei taten tyre Wirtung.

In der morgigen Aufführung von „Parsifal“ im Könic Opernbause find die Hauptrollen wie folgt beseßt: Amf : Herr Bronsgeest: Gurnemanz: Herr Bischoff ; Titurel: Herc Krasa ; Parsifal : Herr Berger; Klingfor: Herr Wiedemann: Kundry: Frau Hafgren-Waag.

Im Königlihen Schauspielhause wird

frau von Orleans“, mit Fräulein Adele

olle, gegeben. Die übrigen Hauptrollen liegen in der Herren Müblbofer, von Lede Leffler, Geisendörfer und der Damen Poppe und Reffel.

Konzerte. on Hausegger hatte an seinem III. S dem Blüthnerorchester am Montag ersten Teil seines Programms mit Werke 1seßer aufgefüllt, den zweiten Beethoven gewidmet. ines jungen Münchener Kompcnisten, Musik für ß fand bier ihre erste Aufführung mi h rersteht zu Éompcnieren, b ¡u?ete niht aber Musik z dlung gesuhter, das Ohr of Tonmathematik führ Schon das Eingangstkerma melcdischen Linie; es ift ein Suchzn nah Klangreizen Feuerwerk, das ohne Wirkung verpufft. Kaum ift ei funden, da ift se auch schon wteder verloren; Haupti ibren Untergang in endenlangen Seitenthemen, und der Hörer fuch vergebens, ein flares Bild von den Absihten des Kon ? winnen. Der Komponist leitete fein Werk selbst und führende Kapelle zu Ohr und Sinn verleßender Stärkeertf an irgerdeiner Stelle zu erwärmen. Ein wahres Labf folgende Hugo Wolfsche „Serenade“ für Éleires Heinz Weiden seine Meistershaft auf der und die unter der Stabführung Hauseggers eine treff erfuhr. Mebr als Stephans Muse fefelte E „Svympbonisher Epilog zu einer Tragödie“ seine Erstaufführung erfuhr. VBoebe ist in kein Unbekannter, er gehört zu jeren Tonsetern, die eiwas zu sagen haben. Er besißt die bedeutende i musikalis{Wen Vorwürfe instrumental ftlar zu gestalten und auezubauen verfügt über eine relde Charafterisfierungsfunst und feines Empfin

Hin und wieder könnte er mehr kürzen, doch gefiel au dieses We

co

B32 e-tg (0

0 (25 4 (9) o o N

M e C O 5

et

or orn rc

durch padende Einfälle und errang einen vollen Erfolg. Den würdige Sc{bluß des Korzerts bildeten Beethovens „Lecnoren-Quvecriüre“ u die Srmphonie Nr. VI1I1 (F-Dur), die unter der ziclbewruften anfeuernden Führung Haufeggers hohen Genuß gewäb:tin. Der erste Kammermusikabend des Fitßner-Quartetts fard, glei&- falls am Montag, im Saal der Gesellschaft der Freunde stait. Die berühmte Vereinigung trug nach Haydns Streichquartett in D-Dur eine Sererade für Violine, Viola, Violoncello von Ernst von Dohbnáryi vor, eine geistvolle Arteit, deren einzelne Säße fein darafterifiert maren. Den Glanzpunkt des Alerts bot die Shluß- nummer, Robert Schumanrs Klavierquintett in Es-Dur; den Klavier- part führte Profefser ven Dohnänyi so temperamentvoll und duftig zuoleich aus, daß fsich Herz und Ohr taran ergößten. Die Streicher folgten der beschwingten Führurg mit voller künstlerischer Hingabe; der Jubel nach dieser Leistung war groß. Otto Wetzel fand gleichzeitig mit seinen Klaviertorträgen im Bechsteinsaal berechtiaten Beifall: er zeigte fich als tüttiger Pianist, als verständig überlegender Künstler, der anschaulih zu ge- stalten weiß; die lebhafte Anerkennung der Hörer blieb denn auh nicht aus. Im Beethovensaal versammelte fih an demselben Abend eine stattlide Zubörershar, um William Pitt Chatham zu hôren. Seine wohllautende Baritonstimme, deren Wirkung durch vorzügliche Aus\proche, Verständnis und lebhaftes Emrxfinden im Vor- trag unterstügt wird, berührte ungemetn sympathisch. Das ansprechende Programm nannte neben Schumann, Brahms, Tschaikowkky, Rubinstein ncch englishe und franzôsishe Komponisten. Dr. V. Ernst Wolff fand #ch gut mit der Begleitung ab. Er- freulihe Eindrüe hinterließen (Montag) auch die Klavtiervorträge von Mira Pollheim in der Singakademie; die Sauberkeit der Form, die Klarheit der Darstellung verdienten Anerkennung ; die gute Wirkung ihres Sviels würde fich erheblich verstärken, wenn der Empfindungsgehalt reiher wäre. An Beifall fehlte es den Leistungen der Dame keineswegs. Am Montag führte Oskar Fried in der Philbarmonie mit dem Philharmonischen Orchester und dem Bruno Kittelshen Chor die IX. Symphonie von Beethoven

t