1914 / 21 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 24 Jan 1914 18:00:01 GMT) scan diff

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Binnenfischer, aber niht in genügendem Maße / die Küstenfischer. Unser Berufsfischerstand geht von Fabr zu Jahr zurück. Das hat auch die Marineverwaltung festgestellt, als sie untersubte, wo- rauf der Rückgang des Marinee:saßes und der fcmännischen Bevölker-ng zurückzuführen sei. Man follte auf die (&ctaltung dieses Standes den größten Wert legen. Den größten Wert lege ih quf die Selbsthilfe, die Regierung sollte den Fischern gewissermaßen die Nichtlinie für eine Selbsthilfe geben Ich bitte - den Minister, Geldmittel für die Küstenfisherei zur Ver- fügung zu stellen. Durch Berkausszenossenscaften kann eine Ein- idräânfung des Fischereizwishenhandels erzielt werden ; jeßt müssen die Fischer vielfa dié Fische zu cinem Preise abgeben, der in feinem Verhältnis zu der aufgewandten Mühe steht.

Abg. Gerlach (Zentr.): Für die Ostsee ist in der Tat sozusagen gar nichts oder außerordentlich wenig im Etat vorgesehen. Die Ver- beerungen der [eßten Sturmflut find auch in der Danziger Bucht sehr schwere. Ich bitte die Regierung, für eine Besserung der Lage der Fischer und für Fishereianlagen zu sorgen.

Ein Antrag der nationalliberalen Partei wünscht für das nächste Jahr eine Erhöhung des Fonds zur Hebung der Fischerei um 30 000 6 zugunsten einer Propaganda für den Fischerei- absat der preußischen Hochseefischereihäfen.

Präsident D r. Graf von Shwerin-Löwißt teilt mit, daß dieser Antrag auch von den Mitgliedern der Fortschrittlichen Volks- partei und von den Konservativen sowie von Vertretern der Frei- tonservativen Partei und des Zentrums unterstüßt wird.

Abg. Sh miljan (fortshr. Volksp.): Wir unterstüßen gern die beiden vorliegenden Anträge, - weil wir etne Unterstüpung der F

Küstenfischerei für dringend notwendig halten. Ich muß mich aber mit aller Entschiedenheit dagegen wenden, daß der Fischerei durch einen Fishzoll geholfen werden könnte.

Dieser Anregung, die von konfervativer Seite ausgegangen ist, können wir nidt folgen. Wir müssen beim kommenden Fischereigesey un- bedingt darauf dringen, daß nicht, wie in den früheren Entwürfen, die wichtigsten Fragen durch Verordnungen entschieden werden können, fondern wir müssen verlangen, daß hier sofort durch das Gese klare Verhältnisse geschaffen werden.

Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten Dr. Freiherr von Schorlemer:

Meine Herren! Von den Hochwasserschäden der leßten Wochen sind nit in letzter Linie au die Fischer getroffen worden. Da ihre Anliegen auch mir am Herzen liegen, fo brauche ih nicht besonders zu versichern, daß mein Ressort an der Ermittlung der Schäden mit beteiligt ist, und deren Beseitigung erstrebt werden wird (Bravo !), soweit si das bei der wohl unbedingt erforderlihen Notstandsaktion erreihen läßt. (Bravo !)

Dabei verkenne ih keineswegs, daß au ohne die zuleßt eins getretenen Schädigungen die Lage der Fischer aus den von den ver- schiedenen Herren Vorrednern angegebenen Gründen durchaus nit günstig ist. Aber in einer Beziehung scheint mir doch eine nicht ganz rihlige Auffassung Plat gegriffen zu haben. Der Wert der Fischereierträge in der Ostsee hat \sch noch dauernd ge- hoben. Nah den leßten Ermittlungen ih glaube, fie beziehen fich auf das Jahr 1912 find fie auf über 10 Millionen Mark ge- sticgen. Ebenso \cheint es cin Irrtum zu sein, daß die Zahl der Küstenfischer als solhe abgenommen hat. Sie werden meines Wissens nur alle 12 Jahre gezählt. Für das Jahr 1907 ist die Zahl der See- und Küstenfisher üm Haupt- und Nebenberuf auf 13729 er- mittelt, während im Jahre 1895 nur 11 066 gezählt worden find. Also auch hier, meine Herren, eine Zunahme, die zwar nicht sehr be- deutend ist, jedenfalls aber dafür spricht, daß das Fischereigewerbe heutzutage auch noh lohnend sein kann, und daß wir keineswegs die Hoffnung aufzugeben brauchen, auch das Fischereigewerbe als solches nuoch erhalten und fördern zu können! Dazu müffen aber rechtzeitig die notwendigen Maßnahmen ergriffen werden. (Sehr richtig !)

Die Herren Vorredner legen alle mehr oder minder großen Wert auf den weiteren Ausbau der Fischerhäfen! Ich habe {hon bei früheren Verhandlungen bemerkt und darauf ist auch von einem der Herren Vorredner hon hingewiesen worden —- daß die Fischercibäfen als solhe zum Vessort des Herrn Ministers der öffentlihen Arbeiten gehören, daß ich also nur in der Lage bin, auf die wirtschaftlihe Notwendigkeit der Anlage solcher Häfen hinzuweisen und dafür meinen Einfluß geltend zu machen. Das ist auch bisher geshehen. Wir haben gegenwärtig im ganzen

17 Fischereihäfen an der Ostseeküste, die hier ja in erster Linie in Frage kommt! Nun {weben gegenwärttg noch Verhandlungen über die Anlage mehrerer Häfen, zu denen auch der Hafen bei Dafserort, Negicrungsbezirk Stralsund, gehört, für welhen sih auch der Herr Abg. von Maltzahn besonders interessiert. Der Anlage dieses Hafens ist bisher das Bedenken entgegengetreten, daß dort eine große Ver- sandung stattfindet und taß es kaum mögli sein würde, ohne vor- herige Aenderung der Sandführung einen den Ansprüchen der Fischer genügenden Hafen anzulegen. Deshalb ist zunächst eine Sand\ührung mit einem Kostenaufwande von 11 000 4 angelegt worden, die in diesem Fahre noch um weitere 150 m verstärkt wird. Es muß von dem Erfolge dieser Anlage die Entscheidung der Frage abhängen, ob und wann ein Hafen an dieser Stelle errihtet werden kann.

Was sodann den Hafen von Zoppot angeht, für welchen der Herr Abg. Gerlach eingetreten ift, so möchte ih zunächst der Meinung ent- gegentreten, als wenn dieser Hafen als Jacht- oder Vergnügungshafen gedaht wäre. Das ist niht der Fall. Wenn der Hafen gebaut wird, so gesMieht dies lediglich im FInteresse der Fischer! (Bravo! links.) Bei den Verhandlungen über die Anlage diefes Hafens hat aber der Herr Minister der öffentlihen Arbeiten darauf hingewiesen, daß sch in Zoppot besondere Schwierig- leiten dadurch ergeben, daß die Fischer vielfa von ihrem eigentlichen Berufe abgehalten werden. Die Entwicklung des Bades Zoppot hat es mit si gebracht, daß ein großer Teil der Fischer sih während der Badezeit mit Vergnügungsfahrten für die Badegäste beschäftigt und sit von der Fischerei zurückzieht. Hierzu kommt au noch, daß in Zoppot für die Ansiedlung der Fischer an geeigneter Stelle Sorge getragen werden muß. Auch hierüber {weben noch die Verhand- lungen, die hoffenilich bald zu einem auch die Wünsche der Fischer befriedigenden Resultate führen werden.

Bei Cranz ist durch den Hafen von Neukuhren, der auf dem Wasserwege etwa 16 km von Cranz entfernt ist, defsen Bau be- ziehungsweise weiterer Ausbau etwa 1400000 4 kostet, nach Ansicht des Herrn Ministers der öffentlihen Arbeiten dem Be- dürfnis der Cranzer Fischer im allgemeinen genügt. Der Bau eines Hafens in Cranz würde wegen der Lags am unges{üßzten Strande au ganz befondere Schwierigkeiten bieten. Ih glaube deswegen nit, daß es in absebbarer Zeit, oder wenigstens in den näcften ahren, mögli sein wird, an den Ausbau eines Hafens in Cranz heranzutreten. Dagegen liegt, m. E., für eine Hafenanlage bei

Nidden ein wirts{aftlißes Bedürfnis vor, weil diese zweifellos zur Wiederbelebung der Seefischerei-auf der furishen Nehrung befonders beitragen würde.

Meine Herren, ih bitte Sie, aus diesen kurzcn Mitteilungen zu erseben, daß sid, so wünschenöwert im allgemeinen auch eine Ver- mehrung der Fischerhäfen erscheinen kann, dem einzelnen Projekt immer größere Schwierigkeiten entgegerstellen, als in der Allgemeinheit angenommen wird. Deswegen muß ih mich heute auch zunächst auf die Zu- sicherung beschränken, daß meine Verwaltung die Interessen der Fischer im Auge behalten (Bravo! rechts) und nah Möglichkeit dahin wirken wird, daß den Wünschen auf Vermehrung der Fifcherhäfen HNechnung getragen wird. (Bravo!)

Von dem Herrn Abg. von Wenden ift noch ein Hafenprojekt am Xamunder See erwähnt worden. Mit diesem Projekt ift meine Verwaltung zurzeit nit befaßt; ih glaube deswegen, daß es zunächst nur dite lokalen Instanzen beschäftigt.

Was die übrigen bier geäußerten Wünsche angeht, so möchte ih zunäßst noch mit einigen Worten das Fischereigeseß er- wähnen. Meine Herren, ein viel genannter, sehr bekannter, vor etnigen Jahren verstorbener Ministerialdirektor wurde eines Tages darüber interpelliert, warum eine Zufage, die er ge- geben hatte, nit eingetroffen sei; da hat er sh mii den einfachen Worten entschuldigt: „Meine Herren, glauben Sie denn, daß ih alles halten könnte, was ih versprochen Habe?“ (Heiterkeit.) Ich will das von mir bezüglih des Fischereigeseßes niht sagen. (Heitaerkeit.) Das Fischereigcseß hat, wie Sie wissen, \Hon jahrelang die beteiligten Ministerien beschäftigt: ein Entwurf ist fertiggestelt und den Interessenten zur Begutachtung vorgelegt worden ; es sind namhafte Aenderungen an diesem Entwurf beantragt, und die vorgetragenen Wünsche und Vorschläge sind auch zum größeren Teile berüsihtigt worden. In leßter Zeit ift der Entwurf nochmals wieder durchberaten worden, und es haben sich dabei noch einige zwar nicht wesentlide, aber doch immerhin beachtenswerte Differenzen zwischen den beteiligten Ministerien herausgestellt, deren Beseitigung vorautsichtlich erst in den allezxnächsten Tagen gelingen wird. Troßdem hoffe i, wie auch der Herr Neferent bereits erwähnt hat, daß das Gesetz in dieser Session noch vorgelegt werden kann.

Mit der Verzögerung, die die Vorlegung diefes Gesetzes gefunden hat, bängt auch zusammen, daß der Fonds von 150000 #4 für die Zwedcke der Fischerei im allgemeinen bisher eine Erhöhung noch nicht erfahren hat. Die Aufgaben, die in der Pflege der Fischerei nah dem neuen Fischereigesez erwachsen, erfordern zweifellos, wenn sie erfüllt werden follen, noch erheblihere Mittel (Abg. vo Böhlendorff-Kölpin: Hört, hört!), als augenblicklich im Etat aus- geworfen sind. Es wird die Aufgabe metner Verwaltung sein, nach dem Inkrafitreten des Fischereigeseßes auch für

eine entsprehende Erböhung dieser Mittel einzutreten. (Bravo!) m Sahre 1912 find von dem sogenannten Fischereifonds

im ganzen nur 145000 # verbraucht worden. Die einzelnen Zwede, für welcke der Fonds autgegeben worden ift, sind tin den statistishen Nachweisungen aus dem Gebiete der landwirtschaftliien Verwaltung angegeben, die au den Mitgliedern diefes Hauses zus aänglih gemacht worden sind. Aus diesen Nachweisungen ist ersichtlich, daß die Beihilfen für Fischereivereine im Betrage von 57 000 H# und allgemeine Maßregeln zur Förderung der Zucht und Fischerei, Brut- anstalten, Fishteichanlagen mit 68550 F den größten Teil der Aus- gaben darstellen. Wohin und in welche Gegenden diese Beihilfen im einzelnen geflossen sind, kann. ih nit angeben: fie find größten- teils den Fischereivereinen gegeben, zum Teil durch Vermittlung des Deutschen Fischereivereins, der die Anträge vorbereitet und ihre Be- willigung bei der landwirtshaftlihen Verwaltung befürwortet bat.

Ich komme, meine Herren, \chließlich auf einige Wünsche, die Herr Abg. Freiherr von Malgzahn hier noch geäußert hat. Es ist

gewiß auch für die Ostseefisher von besonderem Werte, wenn ihre Boote mit Motoren ausgerüstet werden. Die dazu erforderlichen Mittel werden vom Reich gewährt, und bis jegt sind die Darlehne, die für die Anshaffung von Motoren aufgenommen worden sind, bis zu drei Vierteln vom Reich getragen worden. Ich glaube kaum, daß es möglich sein würde, die ganze für den Einbau von Motoren er- forderlide Summe, also 1009/6, auf Staats- resp. Reichskosten zu übernehmen. Ich glaube, daß der Zushuß von drei Vierteln auch ausßreidend ersheinen wird, besonders wenn die Fischerei»ereine selbst den Fischern zu den entstehenden Kosten noch einen Zus(uß geben würden.

Was die Fischereischeine angeht, fo ist in dem neuen Fisderei gesez vorgesehen worden, daß sowohl Inländer wie Ausländer einen Fischereishein zum Fischen haben müssen. EGrleihterungen gelten nur für die eigentlihen Berufsfisher. Die Reichsausländer bedürfen also ebenfalls eines Eclaubnisscheins, der natürlich auch ver- sagt werden kann. Im übrigen erstreckt si, wte ja bekannt ist, auch die Kompetenz der preußischen Verwaltung nur auf das der preußischen Staatshobzit unterliegende Gebiet der Küstenfischerei. Sobald diese Zone überschritten wird, tritt das Neich ein und auf der Holhsee fann befanntermaßen das Fischen von Reichsausländern nit verhindert werden.

Meine Herren, für die Ausbildung unserer Fischer geschieht augenblicklich \chon fehr viel. Es werden jährli zirka 20 bis 30 Kurse durch den Deutschen Seefischereiverein unentgeltlih veranstaltet, meistens in der Zeit, in der die Fischer am besten abkömmlic sind Es handelt \sich dabei nicht allein um nautische Unterweisung durch Navigationslehrer, sondern auch um die Ausbildung in sogenannten Samariterkursen, die durch praktische Aerzte abgehalten werden. Außerdem fehlt es ja auch sonst der Küstenfisherei nit an der not- wendigen Belehrung. Denn die staatlich angestellten Döderfischmeister haben nit allein, wie ich {on früher bemerft babe, die Aufgabe, die Fischerei poltzeilih zu überwachen, fondern auch den Fischern mit Nat und Tat an die Hand zu gehen.

Ich weiß nicht, ob ih noch einige der an mih gestellten Fragen unbeantwortet gelassen habe. Darum möchte ih darauf aufmerksam machen, daß die boffentlih noch in diesem Jahre stattfindende Be- ratung de Fischereigesezes wiederum in autgiebigem Maße Gelegen- heit geben wird, die Wünsche der Fischer zur Erörterung zu bringen. (Bravo!)

Abg. von Böhlendorff-Kölpin (kons.): Die Förderuna der Seefisherei ist aus dem Grunde aeboten, weil wir einen erheblichen Teil von Seefishen bei uns einführen. Für empfeblenëwert balten

wir die Abhaltung von Hochseefischereikursen. Es muß Bedacht. darauf

genommen werden, daß die Schäden, die der Fischerci dur das

Baggern erwachsen, möglichst beseitigt werden. Ich hoffe, daß der nächste Etat eine Erhöhung der Mittel zur Förderung der Fischerei bringen werde. Wir werden für den nationalliberalen Antrag stimmen.

Atg. Waldstein (fortichr. Volksp.): Arch wir bitten um Annabme des nationalliberalen Antrags, weil wir davcn über:cugat ind, daß der zur Hebung der Fischerei ausgewo1fenè Foidb von 150000 46 niht arsreiht. Wir balten eine Erhöbung des Fonds ncch in diesem Jah:e für erforderlih. Nah unserer Auffaffung muß die Absatmöglikeit für unsere Seefische erweitert werden. Der Hamburger Etat entbält 12000 Æ für Förderung des Fischabsaßes, demgegen- über darf Preußen nicht zurücbl-iben, da die preußiichen Sei fisch- hâfen dur die Hamburger Konkurrenz ges{ädigt werden würden. Durch Einführung eines Fischzolls würde unserer Fischerbevölkerung nicht geholfen, fondern sie würde gesckädigt werden. An der Ntlee- füste baben wir einen einzigen Oberfishmeister, ih möchte doch befür- worten, daß noch ein zweiter angel:ellt wird. Man ftann sicherlich einen Teil des Fleishbeda:fs in der Bevölkerung durch Fishnahrung ersegen, aber dazu ist es erforderli, daß man die Fischerei mebr unterstüßt.

Abg. Dr. Newoldt (freikonf.): In der Fischereibevölkerung baben wir cinen ganz besonders zuverlässigen und treuen Menfchen- \{lag. Da ist es dringe: de Aufgabe der Regierung, der Not in diefen Kreiten abzu beifen. s

Abg. Dr. Hahn (kons.): Die Agitation gegen den Fischzoll hat im Lande draußen vielfa schr beftige und unshöne Formen angenommen. Da wird mit Flugblättern gegen die Konfervativen Stimmung gemacht, das ist fozialdemefralishe Wahlintell'genz, -die ja als besonders boch befannt ist. Die Aaitiation für die Einführung des Fischzolls ist aus dea Kreisen der Interessenten selber hervor- gegangen und nicht etwa aus agrarishen Kreisen. Immer wieder werden die Konservativen mit der Behauptung angegriffen, fie wollten dem Volke die Fishnaht ung verteuern. Demgeg-nüber verweise ich auf eine Eingabe von Fischereiinteressenten an den Reichskanzler, und ih hoffe, daß diese Anklagen dann endlich verschwinden weide wenn man auf gegnerisher Seite der Wabrbeit die Ehre gibt. Unter jener Eingabe steht niht ein einziger Fürst, Baron oder sonstiger Junker. Es ist nit zu verkennen, daß die Selbstkosten der Hohhseefischerei gestiegen find. Die Fishgründe find für tie deutschen Fishzr weiter entfernt und \{werer zu erreichen, als für die englishen und dänishen Fischer. Dazu kommt die Erwägung, daß der Ersatz für unsere Marine trotz der anzuerkennenden Opfer- willigkeit der ländlihen Bevölkerung doch im wesentlihen abhängig {ist von der seemannishen Bevölkerung, die von Kind auf an das Wasser gewöhnt ist. Außerdem kann im Falle einer plôß- lihen Mobilmachung auf diese Bevölkerung- ste18 sofort z gegriffen werden, während die Matroscu auf den groß:n Kauffahrteischiffen si dann in allen Weltteilen befinden und nur sehr schwer zusammengebracht werden können. Hamburg hat, indem es für etne rihtige Kenntnis des Wertes der Fis{hnahrung und der Fischzubereitung forgte, seinen Fischern in Bavern einen guten Absatz verschafft. Warum. tut das nicht auch Preußen? Von d.r Fiücherei- genoffenschaft in Geestemünde wird mir mitgeteilt, daß fie auf eine Eingabe um Bewilligung von Mitteln für die Fis{bpropaganda seit dem 3. November noch nicht einmal eine Antwort halten hat. Die Hamburger Propaganda scheint etwas 1 berzig betrieben worden zu fein, und unfere preußi! Fischereiinteressenten baben allen Anspruch darauf, gege! eine solhe Propaganda geschüßt zu

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L immer wieder, - daß ein Bundesstaat ganz alletn etwas unternimmt, obne fh mit den anderen ins Benehmen zu fetßen. Jch bitte den Minister, die Wünsche von Geestemünde nach dieser Richtung bin zu berüfsihtigen, und ih danke dem Minitter dafür, daß er in der Hafenfrage entgegengekommen ift.

Abg. Flathmann (nl.) begründet den von seiner Partei ein- gebrachten und von dén übrigen büraerlihen Parteien unteritügßt Antrag, den Fonds zur Hebung der Fischerei im nächsten Jah 50 000 im Intereste einer Propaganda für den Fifchereiab]az der preußischen Hochseefischercihäfen zu erhöhen.

Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten

A N T0 . Cem ap Ds Dr. FEEeLL VoU So riemer:

Der Herr Abg. Waldftein hat mit einigen Worten freundliher Anerkennung für meine bisherige Tät'gkeit auf dem Gebiete der Fischerei und mit einem besonderen Lob für die geradezu erstaunliche

Leistungsfähigkeit meines Referenten doch unumwunden unsere Be- seitigung und die Anstellung eines eigenen Fishminisiers (Heiterkeit) oder wenigstens eines Fischereidirektors verlangt. Jch bin nicht Bureaukrat in des Wortes \{chlimmster Bedeutung,

ng, die dabin gebt daß man als Bureaukrat alles an si reißt und nihts wieder von sich gibt. Wenn i einsehen könnte, daß die Interessen der Flscherci besser in einem anderen Ressort oder in einem selbständigen Dezernat gewahrt wären, würde ih fiber der erste fein, der hon zur Verminderung meiner gegenwärtigen Arbeitslast dafür cintreten würde, die Fischerei einem besonderen Ressort zu unterstellen. Aber diefer

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Vorschlag ist ja nit neu und auch in früberen Stadien {hon er- örtert worden, und man ist doch bisher zu der Ueberzeugung gelangt die ich auch als die meinige aussprehen möhte —, daß es \schon

wegen der vielen Beziehungen, die die Fischerei zu waltungszweigen, auch meines Refsorts hat, jedenfalls zweckmäßiger

ist, die Fischerei von der allgemeinenLandesverwaltung nici zu trennen, und nur in der Lokalinstanz, wie das bereits der Fall ist, besonderen Organen, nämli den Oberfishmeistern, anzuvertrauen. Ich glaube, es handelt fch bier in der Tat niht um die Frage der Uebertragung C

Li CPLE I ep ai 1 ; Hor 3 T tr 117 ck r Fischerei auf ein anderes Nessort und um die

d Finrihtung neuer Behörden. Es fommt wesentlich und die Erfolge von Hamburg sind auch darauf zurückzuführen auf eine gute technis{e und kaufmännis{e Beratung an, die wir, was die Hochsce-

fisherci angeht, auch im Deutschen Fischeretverein und bei der Binnen- fischerei in teœnisher Beziebung auch in dem ftaatliien Institut am Müggelsee besigen. Deshalb kann meiner Arsicht nah eine Aussicht auf Erri{tung besonderer Fischereibehörden, abgesehen von der Lokal- instanz, nit gemadt werten! Umfomehr betrachte ih es als die Aufgabe meiner Verwalturg, den ihr vorgetragenen Wünschen und Anregungen stattzugeben und so weit wie möglich auch in Zukunft

für die Interessen der Fischerei fördernd einzutreten.

Es ift als besonders ersckwerecnd für ten gegenwärtigen Betrieb der Nordieefischerei, insbesondere für Geestemünde und Altóna, das bezeihn

e o Hamburger Vorgehen ei den. Der Herr Abg. Waldstein bat mit Recht hervorgehoben, daß Hamburg seit einigen Jahren eine igene Fischereidirektion eingerichtet hat, welhe dazu übergegangen ift, eigene Verkaufêverbindungen in anderen Bundeéstaaten anzuknüpfen, befonders auch in B dem Fishhandel in Geeste- ; bereitet. as ist auch der nt! Wir haben uns, sobald

des Innern in Verbindung

geießt, und €s {hr ch Verhandlungen mit Ham- burg, die das Ziel verfolgen, diese auÿ meines Erachtens zuweit gebende Konkurrerz auf die eine oder andere Weise zu beseitigen. Sollte Hamburg hierauf nicht eingehen Tênnen, so bliebe niis anderes übrig, als tie Unternehmungen in Geestemünde und Altona nachhal- iger zu unterstüßen! Dieser Verpflichtung würde dann Preußen fich nit entziehen fênnen! (Bravo!

Es ift dann von dem Herrn Abg. Waldstein und damit nödte ih shließen noch die Lage der Fischer an der Elb- i ündung zur Sprache gebraht wotden. Die Fischer in der unteren Elbe haben, soweit mir bekannt ist, feine besonderen Fischerei- b ¿rechtigungen und sind deswegen auch nicht in der Lage, auf Grund olcher Berehtigungen klagend deshalb vorzugehen, weil sie durch die amburger Bauten in ihrem Erwerbe und Gewerbe gestört werden. oweit einzelne Fisher fih in besonderer Notlage befinden, würden die Verhältnisse zu prüfen und au staatliherseits Hilfe zu leisten ein. Bis jeßt find Unkterstüßungsgesuhe einzelner Fischer nicht 1 meiner Kenntnis gelangt. Im übrigen werden die Zustände n der unteren Elbe weiter verfolgt, wobci auch festzustellen E cibt, ob die Shäden, die augenblickliG eingetreten sind, E15 dauernde anzusehen find! Es ist niht ausges{lossen, daß si die isherei dort auf natürlihem Wege wieder lobnender gestalten wird, [s es augenblicklich der Fall ist. Jedenfalls wird aber, scwelt es ôglich ist, au für die Fischer in der Elbmündung Sorge getragen erden, (Bravo !) Abo. Braun (Soz.): Dr. Hahn hat erklärt, die betreffende Fingabe an den Reichskanzler wegen des Fishzolls sei von keinem Sunter unterschrieben worden. Solange die Junker den gefahrvollen Zeruf des Fischens nicht ergreifen, werden fie natürlich eine solche ingabe nicht unterschreiben. Der Umstand, daß die Fischerei- ebatte zur Zolldebatte geworden ist, beweist, daß es gewissen Inter- ijenten im wesentlichen darauf anfommt, ihre Taschen zu füllen. Hierauf schließt die Debatte. p Die Ausgaben zur Förderung der Fishzuht werden be- illigt, die beiden Anträge werden der Budgetkommission zur zeratung überwiesen. Bei dem Fonds „zur Hebung der Fischerei überhaupt“

Abg. Freiherr von Wolff-Metternih (Zentr.) eine

rleihterung in dem Besuche der Fischcreikurse und verweist darguf,

as die Stadtverwaltung in Aachen in dieser Hinsicht getan habe. zebufs Verbesserung der Fischerei im Niederrbein empfiehlt der Redner,

- Industrie zur Anlegung von Kläranlagen für ihre Abwässer zu ver-

lichten, da durch die Berunreinigung des Flußwassers die Fische an

cschmack verlieren. 4

Abg. Dr. Dahlem (Zentr.) führt darüber Beschwerde, daß im

hein Fichereitonzesfionen an die bolländischen Fischer vervachtet

ien, wodarh die vielen kleinen Nheinfisher dem Nuin entgegen-

führt würden. j A Das Kapitel der Fischerei wird bewilligt.

Beim Kapitel der Landes meliorationen wünscht Abg. Ahrens- Klein-Flöthe (kon!?.), daß das Meliorations- ojelt an der Innerste im Kreise Hildesheim-Marienburg durch führt werde. E

Abg. von Flottwell (freifons.) empfiehlt eine bessere rganisation der Meliorationsbetörden, damit die Meliorationen, mientlid in Schleswig - Holstein und Hannover, beschleunigt erden könnten. Bei jeder Regierung folle ein Melioraticns- uam eingeridtet werden. Bet dec Negterung in Marienwerder usse auf jeden Fall ein Baurat für die Meliorationsarbeiten igesielt werden. Erfreulich sei es, daß die Regierung nicht mehr so großem Umfange wie bisher nur mir Hilfskräften arveiten wolle. er Nedner empfighlt ferner, den Titel „Mesliorationsbaurat“ durch andbaurat* erfegen und in verschtedenen Beziehungen die

tnisse der Meliorationsbeamten zu verbessern.

Ug. Mever -Lawellningken (konf.) {ließt fi den Aus-

bruigen des Borredners mit der Maßgabe an, daß fie in derselben

2e auch für Gumbinnen gelten. tg. Dr. O.a bn (konf.): Ih bedaure, daß der Finanzminister

d Eilenbahnminister nicht hier sind, sonst hätten wohl unsere

[e mehr Ausficht auf Erfüllung. Ohne Eisenbahn ist auch die

nelioration nit zweckdienlid. Landesmelioration und tnnere

¡sation gehören zusammen. Wenn wir im Osnabrücker Bezirk

„die drei sogenannten Moorbahnen bätten, so würden wir mit

„Melioration in viel fchnellerem Tempo vorwärts kommen.

ediung und UrbarmaGung sind ohne Eisenbahnen unmöglich. In

È presje meint inan, der Regierung sei es mit der inneren Kolonisation

pt teht Ernst, die innere Kolontsation ift aber leßten Endes nicht

p ce der Negterung, fondern vielmehr Sache der Provinzen. Die

gierung dat nur die Vorbedingungen durh den Bau von Eisenbahnen

cch Entwässerung, dur Schaffu! g d2.r Kanäle und dur Meliora- ien zu |chaffen, und dann kann de private Tätigkeit einsezen. Jh

1 dafur dankbar, daß für die Urbarmahung von Oedländereien von

nover Mittel bereitgestellt sind. Dadurch, daß dem Heidebauern

ittel zur Verfügung gestellt werden können für den Wegebau ustw., aut er sich niht mebr zu scheuen, an Meliorationen heranzugehen.

p lede mii großer Freude, daß ein frischer Zug in die Landes-

coration gefommen ist, und daß man auf rihtigem Wege ist : keine

onijation von Berlin aus, sondern dur die örtlihen Behörden an

t und Stelle unter voller Berücksichtigung der provinztellen Verhält-

je. M it den vielen Meliorationépro]jetten, die aufgestellt sind, will

Sie nit behelligen, die Bevölkerung zeigt aber jeßt gerade Ver-

nonts und Interesse für die Landesmelioration. Die Zeit dafür

jet gunstig, denn wer weiß, ob in einigen Jahren an den maß- enden Stellen noch fo viel Interesse dafür vorhanden ist.

“bg. Stanke (Zentr.) bittet um die Ausführung der Ne- lérung der ppa und fragt, ob die Verzögerung mit den erreichischen Projekten im OQuellgebiet der Oppa zusammenhängt.

A bg. Dr. Hahn (kons.): Keine Frage ist s{chwieriger, als die

ph uBregulierung. In Hannover sind die drei Flüsse Este,

le und Stade bisher in erfreulihem Zustande gewesen. Jet den fich aber Industrien mit lebhaftem S@diffe verkehr gebildet, und

„ustand der slüfse ist _durh die Korreftion der Unterelbe

i entlich verandert worden. Es fragt sib, wer die Schuld trägt und

ischädigungen zu [leisten hat. Hamburg will ein- für allemal 30 000 46 R würde da1nit aber ein glänzendes Geschäft machen, denu es I, O efi Mee O die Schäden aufzutommen. Fen g hat unbe ing für die Schäden aufzukommen, nit die (Ze-

i der Berbände, die Landwirte, die dort wohnen, im (ÎSrunde ) nit die preußische Regierung. Ich bitte die Regierung, das “crejje der Anlieger Hamburg gegenüber energisch zu wahren. Wir [nen die Hamburger Intelligenz, fie sind ja unseres Blutes, wir nen aber au ihre niedersächsishe Nücfsichtälosigkeit.

Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten

Freiherr von Schorlemer: :

Neine Herren! Jch glaube in dieser vorgerüdten Stunde nit hr eingehen zu follen auf die verschiedenen Anregungen, die die len Herren Vorredner gegeben haben. IY möchte mih mit der Ciherung begnügen, daß sie beahtet, und, sowett sie niht mein fort betreffen, au den übrigen Refsortministern mitgeteilt werden en. Nur eine kurze Anfrage muß ih beantworten, die si auf Regulierung der Oppa bezieht. Herr Abg. Stanke hat sich dar-

berufen, daß bereits im Jahre 1911 der Regierungspräsident

Vppeln die Mitteilung gemacht habe, daß das Projekt fertig- fellt lei. Das traf auch insofern zu, als es sich um die Fertig- 0g es Projekts Bleiswitz—Bronitz in der unteren Instanz eite. In der Nevisionsinstanz war das Projekt damals noch pi getvesen; dort mußte es nochmals überarbeitet werden. Infolge “n waren auch nochmalige Verhandlungen mit den österreichischen

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langt. Mit den übrigen Arbeiten an der Dpya, insbesondere mit den in Aussicht genommenen Talsperren bängt dieses Projekt niht zu- sammen. Seine Ausführung ift alfo au mögli, bevor die sonstigen Projekte zur Ausführung komtmen.

Um 6 Uhr vertagt das Haus die weitere Beratung des landwirtschaftlihen Etats auf Sonnabend, 10 Uhr (außerdem Etat des Landeswasseramts und der Gestütsverwaltung).

Koloniales.

Der Außenhandel Deutsch Ostafrikas bat na vorläufiger Feststellung, wie „W. T. B.“ aus Daresfalam meldet, troz der Kautschukfrisis im Kalenderjahre 1913 um fast 7 Millionen Mark zugenommen. Davon eêtfallen 4 Millionen auf die Ausfuhr, obwohl der Wert der Kautshukausfuhr um 12 Million binter dem des Vorjabres zurückgeblieben ist. Der Wert des Gesamt- bandels im Jahre 1913 beläuft sich auf 887 Millionen Mark: im Jahre 1908 hat er 366 Millionen, im Jahre 1909 47,0, im Jahre 1910 99,4, im Jahre 1911 68,3 und im Jahre 1912 81,7 Millionen Mark betragen. i

Eine Geschichte der deutshen Kolonitialpolitik.

a: Vie Vorgänge, die zum Erwerb der Kolonien des Deutschen Reichs geführt, und die Ereignisse, die sh in diesen während der nun verflossenen erslen dreiß!g Jahre abgespielt haben, beginnen dem Gedächtnts der Mitwelt bereits zu entschwinden. Von den Männern, die bei diesen Eretgnissen entscheidend mitgewirkt haben, 1nd viele gestorben, andere in den Hintergrund getreten. Es dürfte daher an der Zeit sein, heute \ich darüber Rechenschaft zu geben, inwieweit die Ziele, die das Deutsche Neich bei dem Erwerb über- feeischer Besißungen verfolgt hat, innerhalb der e:sten drei Jahr- zehnte erreicht worden sind. Eine „Geschichte der deutschen Kolontal- politik* hat Dr. Alfred Zimmermann im Anscluß an sein fünf- bändiges Werk „Die europäischen Kolonien* veröffentlicht (Verlag der Königlichen Hofbuchhandlung E. S. Mittler u. Sohn, Berlin, Preis l M, geb. 8,50 4). Der Verfasser hat mehr als zwanzig Jahre lang Gelegenheit gehabt, an der leitenden Stelle die folonialpolitishen Maßnabmen (aus nächster Nähe zu verfolgen. Bereits 1886 hat er in amtlihem Auftrage einen kurzen Ueberblick über die Anfänge der folonialen Erwerbungen veröffentliht: Die Sichtung des Materials für die ersten folonialen Weißbücher lag in seinen Händen. Fahre- lang hat er dann als Neferent in der Kolonialabteilung gewirkt, an wichtigen Verhandlungen mit dem Auslande teilgenommen und zuleßt die Stellung des kolonialen Beirats bei der deutsden Botschaft in London und gleichzeitig bei der Gesandtschaft in Brüssel bekleidet. Seine umfassenden Studien über die kolonialen Verhältnisse der anderen Staaten, deren Ergebnisse in verschtedenen Ler- öffentlihungen niedergelegt sind, haben ihn überdies in Berührung mit fast allen in überseei]hen Fragen hervorgetretenen Persönlichkeiten gebradt. Sein neues Werk führt das viel verstreute und sehr ungleich- wertige Material in sachfundiger Weise dem Leser vor. Es i\t das Bestreben des Verfassers gewesen, die persönlichen Fragen, die gerade auf kolonialem Gebiete eine so große Nolle gespielt haben, nah Pedalichkeit den sachlichen unterzuordnen. Nur soweit es zum richtigen Berständnis der Ereignisse nôtig ist, sind persönliche Angelegenheiten auf der Grundlage und nah Makgabe der vorliegenden Quellen berührt worden. Die Tolontale Geschichte der leßten Jahre ijt in einem be- sonderen Abschnitte behandelt. Hauptmann Freiherr von Seefried hat eine Uebersicht der wichtigeren Ereignisse in den Kolonien beigesteuert. Das Werk dürfte von allen Kol onial- und Geschichts- freunden mit Freude begrüßt werden.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln.

Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten. (Nach den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundh eitsamts*", Nr. 3 vom 21. Januar 1914.)

Pest. Britisch Ostindien. Vom 7. bis 13. Dezember v. - frankten 4446 und starben 3409 Personen an s Pest. N 2 Todesfällen famen 1476 auf die Vereintgten Provinzen, 869 auf die Präsidentshaft Bombay (davon auf die Städte Bombay, und Karachi 1 und 12), 507 auf Bthar und Ortssa, 201 auf die Prâsidentshaft Madras, 101 auf den Staat Mysore, 99 auf das Punjab gebiet, 72 auf Burma (davon 10 auf die Stadt Rangun), 66 auf Hyderabad, 17 auf Najputana und Ajmer Merwara und 1 auf die Nordwestgrenzprovinz. : Niederländish-Indien. Vom 17. bis 30. Dezember v. I. wurden folgende Grkrankungen (und Todesfälle) gemeldet: aus dem Bezirke Malang 921 (309), aus Paree 73 (63), aus Madioen 26 (22), aus Kedtri 17 (16), aus Magetan 7 (6), aus Berbek ( (9), aus Bangil 2 (1), aus Grisee 1 (—), ferner aus Soera- baja 13 Todesfälle und aus Toeloengagoeng 5. Für die Zeit bom 3. bis 16. Dezember sind nachträglich aus Madioen noch 2 N und aus N A N mitgeteilt worden. _VDongkong. Vom 7. bis 13 Dezember v. F. der S BIlLoria 7 Erkrankungen und 5 Todesfälle. a i a _ Maurttius. Vom 24. Oktober bis 20. November v. J. 54 Grkrankungen und 36 Todesfälle. J __ Brasilien. In Bahta vom 16. bis 22. November v. X. 9 Erkrankungen und 4 Todesfälle. / Ecuador. Im Oktober v. I. iy Guayaquil 108 Er- krankungen (und 33 Todesfälle), in Yaguachi 4 (1).

Weslerreich. Vyin 28, Dezember 1913 bis 3. Januar 1914 in

örden n ohuonkt ck14, f 4 191° rden notwendig. Sle sind erst im Dezember 1913 zu Ende ge-

Galizien 9 Erkrankungen.

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Kreis Stormarn).

nisse 2c. bis 28. Januar 1914. endgültige !/;6 der Zuschlagssumme.

Zulassungsanträge und Zeugnisse Sicherheit 15 000 Lire, endgültige ! in italienisher Sprache beim „Reichsanzeiger“.

Drahtnägel, Spieker, Holzschrauben, L niere und andere kleine Eifenwaren.

der werktäglih von 9 bis 12 Uhr nähere

Buinen (Provinz ODrentbe): Liefe \ämereien sowie von etwa 2400 Ballen

gebote in versiegeltem Um Um uar nannte (Seneraldirektion, woselbst näderes. Sicerdeit

Genidstärre. __ Preußen. Jn der Woche vom 4. bis 10. Januar sind 4 Era frankungen (und 3 Todesfälle) tin folgenden Regierungsbezirken [und Kreisen] gemeldet worden: A achen (1) [Montjoie], Düssel - dorf 1 [Mörs], Oppeln 2 (1) [Ratibor Land 1 (1), Nybnik 11, Posen 1 (1) [Schmiegel].

i Spinale Kinderlähmung.

Preußen. In der Woche vom 4. bis 10. Januar sind 4 Ec- krankungen in folgenden Regterungsbezirken [und Kreisen] an- gezeigt worden: Lüneburg 1 [Harburg Land], Potsdam 2 [Nieder- barnim 1, Teltow 1], Schleswig 1 [Hadersleben].

__ ODesterreich. Vom 21. bis 27. Dezember v. J. in Nieder- österreich 1 Erkrankung. 5

| Verschiedene Krankheiten

in. der Woche vom 4. bis 10. Januar 1914. _- Pocken: Moskau 1, Warshau 7 Todesfälle; New York, Odessa je 1, Warschau (Krankenhäuser) 7 Erkrankungen; Vartzellen: Nürnberg 25, Budapest 46, New York 251, St. P. tersburg 29 Grfrankungen; Fleckfieber: Warschau 1 Tod-sfall; Odessa 3, St. Petersburg 2, Warschau (Krankenbäuser) 6 Erkrankungen ; Milzbrand: MNeg.-Bezirke Hildesheim 1, Merseburg ' 2 Wien 1 Erkrankungen; Tollwut: Reg.-Bez. Oppeln 1 Er- krankung; Influenza: Berlin 4, Nüinberg 1, Budapest 2 London 29, Moskau, New York je 8, Paris 10, St. Petersburg b, Stockholm, Wien je 1 Todesfälle: Nürnberg 25, Kopenhagen 40, Odessa 25 Erkrankungen; Genickstarre: London 1, New York 4 Todesfälle; Christiania 2, New York 5 Erkrankungen; Flei] ch- vergiftung: Reg.-Bez. Schlezwig 50 Erkrankungen (in Langelohe, S t Meéhbr als êin Zehntel aller Ge- storbenen ist an Schharlach (Durchschnitt aller deutschen Berihtsorte 1895/1904: 104 9%/%) gestorben in Beuthen

Erkrankungen wurden angezeigt im Landespoltzeibezirke Berlin 217

(Siadt Berlin 131), in den Neg.-Bezirken Arnsbera 134, Düsseldorf 167, ckppeln 102, Potsdam 101, in Stuttgart 25, L atibüiva 19 Amsterdam (7. bis 13. Januar) 27, Budapest 94, Christiania 34, Edinburg 54, Kopenhagen 28, London (Krankenhäuser) 416, New

York 148, Odessa 92, Parts 38, St. Petersburg 145, Notterdam 04;

Warschau (Krankenhäuser) 92, Wien 65; an Masern und Nöteln

(1895/1904: 1,10 9/0) gestorben in Bottrop, Elbing, Harburg, Thorn (Frkrankungen wurden gemeldet in Nürnberg 25, Hamburg44, Budape11137 Kopenhagen 98, New Vork 102, Odessa 45, Paris 24, St. Pitersburg 139: an Diphtherie und Krupp (1895/1904: 1,62 9/6) gestorben in Berlin-Weißensee, Gladbeck, Zwidkau : ‘Anzeige im Landespolizeibezirk Berlin 191 (Stadt Berlin 104), in den Jleg.-Bezirken Arnsberg 108, Düsseldorf 134, Scbleswig 119; in Auusburg 64, Hamburg 107, Amsterdam (7. bis 13. Januar) 29, Budapest 51, Christ!ania, Kopenhagen je 31, London (Krankenhäuser) 141, New York 270, Paris 29, St. Petersburg 86, Prag 36, Stockholm 28, Wien 69; an Keuchhusten gestorben in Pinmasens, Zabrze Erkrankuugen gelangten zur Meldung in Kopenhagen 27, London (Krankenhäuser) 31, New York 41, Odessa 23. Ferner wurden Er- krankungen gemeldet an | St. Petersburg 83.

Erfranfungen kamen zur

Typhus in New York 36, Paris 45,

Verdingungen. Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim „Neihs- und

Staatsanzeiger“ ausliegen, können in den Wochentagen in dessen Expedition während der Dienststunden von 9—3 Uhr eingesehen werden.)

Jtalien. 2% Februar 1914, Vorm. 10 Uhr: Königl. Präfektur in

Cagliari. Neubau in Beton der Brücke über den Rio San Paolo

wischen Tertenia und Barifardo. Voranschlag 92 830 Lire. Zeug- Vorläufige Siczerheit 4000 Lire,

„2. Februar 1914: Ebenda. Befestigung von Erdrutshungen angs des 3. Abschnitts der Landstraße Nr. 78 von Tortolt bis ¿ur

Grenze der Provinz. Voranschlag 68 000 Lire. Zeugnisse 2c bis

8. Januar 1914. Borläufige Sicherheit 3000 Lire, endgültige !':9 er Zuschlagssumme. Näheres in italienisher Svracbe beim „Reichs-

anzeiger“.

7. Februar 1914, Vorm. 11—12 Ubr: Bürgermeis

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Acquappesa. Bau einer Wasse leitung. Vorarsclag 245 808 §5 Lire.

\ v0 is D C 1014 A = e vià C 1A ç - 2 . bis 29. Januar 1914. Vorläuf

Lo nl anä, o M 2K der Zuschlagssumme. Näheres

Niederlande. __29. Januar 1914, 2 Uhr. S'adtverwaltung in Vlissingen: teferung der für das laufende Jahr erf i sen on,

90 Fl. auf dem Geschäftszimmer des

31. Januar 1914. Landbouwvereer

Generaldirektion der

gebung der Lieferung von TS Tra 980 ke Stabloraht speziell Me? 1S

1 - 1 Y _— a EEE e Wcetall)elle, S0 Schmelztiege t T 40K Sperr. Ap

Ministerium der öffentlichen Arbeiten: Verwaltung des Hafrns von Montevideo: Aufforderung zum verd. 1. AutdeFerung des Fabrzeugs „Gangil 1“. 11. AusdeTeruna des Baazao } E Angebote werden erbeten na 1 Bed d heren Mapadeu die die Bewerber in dem Bureau. Cale Ituzaîns [2 werk. täglid von 94 Ubr dis 12 Ubr Morgend urd ven 12 dès © Ubr

t E «4 K 4 A 4“.

Cholera. Nachmittags einsehen kön Die Anged d Srempenes „_ Desterreih-Ungarn. In Bosnien wurden vom 2. big | einzureichen und werden B 2. Ar { , y 4 X Ma t M 31. Dezember v. F. insgesamt 8 Grkrankungen (und 4 Todesfälle) Nachmittags % A d d 5 ONOF gemeldet, davon aus dea Bezirken Bo s.-Gradi ska 1 (—) und | der Bewerber geöffnet ZePce 7 (4). Verwaltungdrat des HDafen® Burozu r die Iz d Laut Mitteilung vom 9. Januar sind Bosnien und die baltung und den Betrieb. Aufforderuna zum Weittderers Bo Herzegowina für cholerafret erklärt worden. von zwei Dampfdooten. Anatdote werdea eebdetea neun Mao À ì » f E i r e m evt G M do Tes His U. d.« d. M R N Ap \ i itt Türkei. In Smyrna sind am 5. Januar 3 Cholerafälle er gel Dgmnpiboote jUL den WUunddallde d Au Utt dm Da 13 elt E Fn Lrap Cz U nt wurden zufolge Mitteilung vom N den Bedingungon d d V . H Î S, BJ k, j De 2 4 j ( O C d Í u e9 R 4 V E Na 17) YAUg eus K » Vaikus D ck Zanuar 4 Grkrankungen unter der Zivilbevölkerung festge|tellt. Diedtas 385 zur Ciafitt of ahm. u dom Bureau G ; P UCdra s 00 ZUTr GUancdt oe Iteat Die NAnardon d Ui Gelbfieber. Stempelpapter einzurtide d verden Vis zan Bd Da A Es gelangten zur Anzeige aus 3 Ubr Naum. in diem Burdan à R 70; Män INd Trinidad: in Brighton am 12, Dezember v. I. 1 Ei Gegenwart der Bewerder gotfact rocrd Aas eat Bond frankung; i A d vet BRetchs8 v h E s G S 5 9 Ai Ä L L “a c Ci Brasilien: in Ceara vom 1. bis 31. Oktober v. F. und in rotte PEL g bus vom 16. bis 31. Oktober je 1 Todesfall; Comità Spdeia t L E S (c I L O SPe BY : Rz j a, im Oktober v. J, in Guayaquil 3: Erkrankungen, | bafens in Maa gai R y A A 0A in Mllagro 1 und in Naranjito 1 Erkrankung und 1 Todesfall. | 212 996 Kt Boaust& d dinos, Dak zt Po en. Komitee tritt am 1% Vprs 4 » dee der & G pl » NAAR j A) \ M4 J vi E eur[@es Neich. In der Woche vom 11. bis 17. Januar LULURI d08 ZUN O s NON Ul fta 4 Gikrankungen festgestellt, und zwar in Neusalz (Krets N egvp? Freystadt, T A Liegnvt(z) und 1 in Hambur. Geniraltadrebior der Wuds d Ls L 4 é ? B B é n 14 e p S À T Ca Ob raf Lrre h. „Bom 28. Dezember 1913 bis 3, Januar 1914 in | Mittagdz Vergebung dex Leh STON%, V d erôsterretch 13 Erkrankungen. ind & ea. Ra h J Saar) Ï i 4 s Ä 13 1E M T z t ù R) \ h Fleckfleber. Velen. Drogtn d D vad Bp Du rierdo: enger Stade und V od V