1914 / 37 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 12 Feb 1914 18:00:01 GMT) scan diff

Siipendiaten bci einem etwaigen längeren Aufenthalt in Rom während } des Stipendienjahres ein der Akademie der Künste im Interesse ihrer

tipendiaten zur Verfügung stehendes Atelier kostenlos überlassen e m ein solches frei ist und ältere Ansprüche nit zu berück-

en find. :

Die Auszahlung des Stipendiums erfolgt in vier gleihen Raten. Vor Auszablung der dritten Rate hat der Stipendiat dem Senat einen ausführlihen Retseberiht zu erstatten und einen vom Senat

u bestimmenden Studiennahweis zu erbringen. G Die Studienreise ist spätestens ein Jahr nah Zuerkennung des

Preises anzutreten. Nach getroffener Entscheidung findet eine öfent-

liche Ausstellung der Konkurrenzarbeiten statt. : i s DeT Sie ben: kann bet Nichterfüllung der dem Stipendiaten

obliegenden Pflichten entzogen werden. Für diejenigen auswärtigen Bewerber, E ihre Eilicerianaas durch Vermittlung der oben erwähnten Kunstinstitute einreihen, übernimmt die Stiftung die Kosten der einfachen Fraht vom Orte des Kunstinstituts nah Berlin und zurück an den Einsender, jedoch mit Ausschluß der etwaigen Kosten für zurückgeforderte Emballagen. Berlin, den 6. Februar 1914. Der Senat der Köntglichen Akademie der Künste, Sektion für die bildenden Künste. Ludwig Manzel.

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten. Dem E Franz Bluth in Berlin-Großlichter- felde und dem Landschaftsgärtner Wilhelm Wendt in Berlin ist der Titel Gartenbaudirektor verliehen worden.

Ministerium des Innern.

Der bisherige Privatdozent und erste Assistent am Hygienischen Institut der Universität in Greifswald Dr. Ernst Walter is zum etatsmäßigen wissenschaftlichen Mitgliede des Königlichen Jnstituts E Jnfektionskrankheiten „Robert Koch“ in Berlin ernannt worden.

Nichkamtliches. Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 12. Februar 1914.

Seine Majestät der Kaiser und König nahmen heute mittag im hiesigen Königlihen Schlosse den Vortrag des Chefs des Generalstabes der Armee, Generalobersten von Moltke entgegen.

Der Bundesrat versammelte sich heute zu einer Plenarsibung; vorher hielten der Aus\{huß für Handel und Verkehr sowie die vereinigten Ausschüsse für Handel und Ver- kehr und für Justizwesen Sißungen.

Der argentinishe Gesandte Dr. L. Molina hat Berlin verlassen. Während seiner Abwesenheit führt der 1. Legations- sekretär Quintana die Geschäfte der Gesandtschaft.

Der Königlich siamesishe Gesandte Prinz Traidos Prabandh hat Berlin verlassen Während seiner Abwesenheit

E atonssetretär Phra Binich Virajkich“ die Ge- Laas ¿e der csanbshait._N S 1

Laut Meldung des „W. T. B.“ sind S. M.

S. „Nürn- berg“ am 8. Februar in Mazatlan und S. M. S. P

am 11. Februar in Singapore eingetroffen.

Samburg.

Die Bürgerschaft hat einer Meldung des A D B zufolge in ihrer gestrigen Sitzung die Bewilligung von 5000 M für die durch die Sturmflut an der Ostseeküste Ge- \hädigten bewilligt.

Elsaß:-Lothringen.

Jn der Zweiten Kammer des Landtags, in der heute zum ersten Male der neue Unterstaatssekretär Dr. Frenken an- wesend war, beantragte der Abg. Fuchs (Soz.) namens seiner Partei die Streichung des Kaiserlichen Gnadenfonds in Höhe von 100 000 46.

Wie „W. T. B.“ meldet, führte der Abg. Fuchs in Begründung seines Antrages aus, der Gnadenfonds habe feine Existenzberehtigung mehr. Seine Partei sei der Auffassung, wenn der Monarch Geschenke machen wolle, so folle er in die eigene Tasche greifen und nicht die Steuergroschen des Volkes zu Gnadenbewetsen benußen. Durch die dretjährige Debatte über diesen Punkt habe die Kammer {ließli nur erreicht, daß thr vertraulihe summarische Andeutungen über dite Verwendung des Geldes gemacht worden seien, das nah Mitteilungen des leßten Staatesekretärs in der Hauptsache für Beamtenwitwen und bedürftige Beamtenfamilien verwendet worden set. Das Parlament wolle fi aber in Zukunft die Verwendung dieser Mittel vorbehalten.

Jn namentlicher Abstimmung wurde sodann der Gnaden- fonds mit 27 gegen 23 Stimmen bewilligt.

Oesterreich-Ungarn.

Jm ungarischen Abgeordnetenhause stand gestern eine Jnterpellation des E Scitovsky wegen gewisser Geldzuwendungen an Verwandte der Präsidenten des Baurats, die in der Spielbankkonzessionssache mit zu entscheiden gehabt hätten, auf der Tagesordnung. Wie „W. T. B.“ meldet, klärte der Ministerpräsident Graf Tisza in Beantwortung der Interpellation die Einzelheiten auf und stellte fest, daß die Regierung tn allen Phasen dieser Angelegenheit streng durchzegriffen habe und die Akten jeßt den Straf zerihten über- gebe. Er bat alle, die niht den Nuf Ungarns aus Parteileidenshaft zu gefährden wünschten, diese unerquickliche Sache nun endlich ruhen zu lassen, damit Ungarn vor dem mangelhaft unterrihteten Auslande nicht länger bloßgestellt und der Schein erweckt werde, als ob man hier amtlihe Stellen durch unrechtmäßige Mittel beeinflufsen könne.

Großbritannien nud Jrland.

Der deutsche Botschafter Fürst Lichnowsk y ist gestern vom König im Buckinghampalast in Audienz empfangen worden. Der Handelsminister Burxt on ist nach einer Meldung des

Posten

einiges gewonnen

Nüdcksiht auf pe seiner Politik des

Wsung der

Lloyd klärte, folge ihre Vorsch diese übernehme oder Negterung

mit dem werde die

Verantwortung Homerulevorlage föderalistishen S

wurf anshließe.

255 Stimmen

Der Gen der von dem

samtausgabe a

der Westbahn Ausgestaltung 373 Millionen.

einen Antrag Steuerträge

Gewinn

Bedeutung bei

über die

Schiffe könne

bau fet es unm

schinen her. I behren. von einheimish

Die

worden war, enthaltende

„W. T. B.“ an Stelle des Viscount Gladstone zum General- gouverneur von Südafrika ernannt worden.

beraten, ist

s Generalgo Session des südafrikanischen Parlaments, als Juni, zurücktreten werde. Gründe zurückzuführen.

der Reichsregierung sich

schieben, der keine Bezieh Südafrika habe. Debatte über die Nach dem Bericht des

Wen der Versuch Kontrolle eines Du

die Worte des Köntgs nalisten gefunden, Angelegenheit teilten. lichkeit für die Uebernahme der Jn breitung von Vorschlägen müsse der Opposition Burke erklärte, werde nichts tun, keiner Anregung die Ausschließung Ülsters unturlich sei. L George verteidigte die Po teilung der beabsihtigten Aenderungen U daß die Veröffentlihung der einzelnen Vorschläge zur Domerulebill im gegenwärtigen Stadium den Frieden nit fördern sondern hindern würde.

Ablehnung werde Hauptzweck Majorität Regierung vertrauten.

was in ihrer Macht sei, um die beseitigen, vor den Droh so wäre sie unwürdig dieses Vertrauens. Ernft der Lage und er*lärte, daß die Oxposition die sie übernommen habe. daß sie die Einrichtung des Als einzig gangbarer Weg erschiene ihm, Vlster aus dem Spiele zu lassen, bis der ganze föôderalistische Ent- wurf vollendet sei, und dann Ulster zu fragen, ob | Ver Reglerung ständen nur zwei Wege ofen, ent-

Clémentel verfaßt ist und in der Verteilung gelangt, beziffert, wie

zwungen werden dürfen, oder Gegner der Einkommensteuer messen diesem Antrag , da die genannte Vereini der radilalen Ministerien gebildet hat. W. T. B.“ meldet, haben an achttausend Po si- te der Verwaltung der indirekten Steuern in einer heute nacht ‘in Paris abgehaltenen s einen Antrag angenommen, in dem sie verlangen,

Erhöhung ihrer Bezüge, und zwar zu wie den Offizieren, gewährt werde.

Ie O beamte und Angestell

diesem Jahre unterbreitet werden würde. für die folgenden fünf Jahre wür gefordert werden, wie für die fünf

das Schiffsbauprogramm für eine längere säßen, denn angesichts des nellen techni

In dret oder vier

langen, daß kein Ausländer in den priv die Bestellungen für die russische Mar

St. Petersburg zus

Im Unterhause erklärte gesiern ‘der Kolonialstaats-

setretär P reourt, daß Viscount Gladstone von seinem a uverneur von Südafrika am Ende der

Homerulebill fortgeseßt. «W. T. set, da die Regierung den Ern gemoe werden sollte, Ulster z liner Parlaments

bätten® ein Eo in den die das Verlangen nach ein Er denke

er sei mit der neuen Lage um dfe Lage s{wieriger zu g Türe schließen. Burke legte

Die Regierung werde in läge unterbreiten und werde die n, aber die Verantwortung werde auf die das äußerste

der Bi der Iren Wenn die Regierung,

nod)

Bona

bewußt sei, die habe man erklärt, ystems set.

weder Vorschläge zu machen, um den Widerstand Ulsters oder si selbst dem Urteil des Volkes zu unterwerfen. Der Zusaßantrag Longs wurde sodann mit 333 gegen

abgelehnt.

Frankreich. eralberiht über das B

radikalen Deputierten und ehemaligen Minister heutigen Kammersißung zur „W. T. B.“ meldet, die Ge-

uf 5091 Millionen Francs.

weder die Ausgaben für Marokko im Betrage von 232 695 000 Francs, noch die außerordentlichen Ausgaben für Heer und Flotte einbegriffen, die in besonderer Rechnung geführt sondere Anleihen gedeckt werden sollen. ( wurden auf 4789 Millionen Francs veranschlagt, sodaß sich ein Fehlbetrag von 302 Millionen den zu erwartenden Ueberschüssen, fristiger Schaßscheine Clémentels stellt fest, 1 um über 1500 Millionen Francs gestiegen sind, die Vermehrung militärischer Ausgaben 553 auf die sozialpolitishen Ausgaben 234 Millionen n Außerdem hat die Teuerung der Lebensmittel eine Verme

der Ausgaben um 297 Millionen verursacht, Vermehrung um 65 Millionen und die der verschiedenen Dienstzweige eine solhe um

Die no Francs ergi

gedeckt werden

eine

Der Vorstand des republikanishen Ausschusses für Handel, Jndustrie und Landwirtschaft, radikale Senator Mascuraud steht,

an angenommen, in dem verlar r durch die eine

ihre Einnahmen

Nufßland.

Der M inisterpräsident Kokowßow ist einer des „W. T. B.“ zufolge zurückgetre ten. Jn einer Unterredun minister Grigorowitsch ü bauprogramms und betreffend die bei den Putilowwerken als

tigten deutschen Untertanen :

Obiger Quelle zufolge erklärte der Minister, daß die Vorlage Fortseßung des Schiffsbauprogramms den Kammern noch in Mit dem Bau neuer

man ‘nicht vor 1915 beginnen.

ersten Jahre.

öglih, den Schiffstyp im

in zehn Jahren erforderlich fei. f der Interpellation der Nationalisten

obwohl die Verwendun

gehe denno fkeineclei

diese Werke stellten ketne geh

auslär.disher Beamter

esahr

Jahren,

en Ingenieuren und Monteuren

unter

um Maßnahmen gegen frer s Getreide auf dem inlä gestern geschloffen worden.

Der Rücktritt sei nur auf persönliche Gladstone habe Anfang vorigen Jahres sein Entlassungsgesuch ein ereicht, jedoch auf dringendes Ersuchen

bereit erflärt, seinen Rücktritt aufzu- ung zu den jüngsten Ereignissen in Bei vollbeseztem Hause wurde darauf die

B.“ erklärte Carson, daß

zu kommen, so würde er ohne rsönliche Konsequenzen mit dem Volk von Ulster in Widerstands bis ans Ende gehen.

itiative in bezug auf die Unter-

Der Kanzler des Schaßamts litik der Regierung, die Mit- zu verschieben,

Opposition Zugeständnis machen, das ch i vertrage , nicht verraten ,

nachdem sie ales getan, berehligten Besorgnisse Ulsters zu ungen, Gewalt anzuwenden, zittern follte,

teils O Ausgabe kurz- joll. daß die Staatsausgaben seit 10 Jahren

hat obiger Quelle zufolge

geplante Steuerreform nicht ge- Erklärung

gung sonst eine Stüßze

demselben Zeitpunkt

g äußerte sih gestern der Marine- ber die Fortseßung des Schiffs - zu der Jnterpellation der

den annähernd in derselben Höhe

Periode als fünf Jahre zu schen Fortschritts im Schiffs- voraus zu bestimmen, der

für den Staat daraus hervor, denn eimzuhaltenden Gegenstände und Ma- ndessen könne keine russishe Fabrik die Ausländer ent- wenn Rußland einen Stamm

aten Fabriken beschäftigt werde, ine ausführen. dem Vorsiß des Handelsministers in ammengetretene Konferenz, die einberufen

o etwa im Monat

st der Lage einsehe. u zwingen, unter die

NRedmond sagte, Herzen der Natio- er freundschaftlichen die Verantwort-

überlassen werden. völlig einverstanden,

eéstalten und werde dann dar, daß die

und er-

geztiemender Neihen- Verantwortung für für ihre Annabme fallen. Die

aber fie

die auf die

r Law betonte den ih vollkommen der Von der

es sich diesen Ent-

zu beseitigen,

udget für 1914,

Doch sind darin und durch be- rmalen Einnahmen bt, der teils aus Der Bericht

von denen auf Millionen und

rung die Verstaatlichung

dessen Spige der 1gt wird, daß die

über abzugeben.

ihren Die große

ihnen eine

Meldung

Nationalisten, Beamte beschäf-

Die nôtigen Mittel Es fei unmöglich,

erklärte der Minister, unerwünsht sei, so

besiße, werde es ver-

nde Bestandteile ndischen Markte zu

meldet, erflärte der Handelsminister, daß die zu erörternde Frage nicht genügend gefklärt sei, und bat die Delegierten, die Verireter von Handel, Börse und Landwirtschaft, im einzelnen die Organisation einer Ueberwachung des Verkehrs im Julande ins Auge zu fassen und entsprehende Vorschläge zu machen.

Ftalien. Der Prinz zu Wied ist, wie „W. T. B.“ meldet, gestern naht von Rom nah Wien abgereist. Auf dem Bahn- hofe waren zum Abschied der Unterstaatssekretär im Ministerium des Aeußern Fürst di Scalea, der Oberzeremonienmeister Marchese Borea d'’Olmo, der Generalsekretär im Ministerium des Aeußern de Martino, der österreichish-ungarishe Bot- schaftsrat und die Gesandten Rumäniens und Hollands erx- \chienen. Í Belgien. Die Deputiertenkammer hat gestern die erste Lesung des Schulgeseßes beendet. Die zweile Lesung beginnt am

nächsten Mittwoch. Schweden.

Gestern fand ein Huldigungszug der Studenten sämtlicher Universitäten, an dem auch 60 atademische Lehrer teilnahmen, vor dem König statt. Als die Studenten in den Schloßhof eingezogen waren, erschien der König mit dem Kronprinzen und den Herzögen von Vesterbotten, Oestergoth- land und Nerike im Hofe. Nachdem die Anwesenden die Königshymne gesungen und ein Hoch auf den König und die Königin ausgebracht hatten, brachten der Präsident des Stu- dentenvereins von Upsala, Lizentiat Wessen, und der Dozent Axel Lundquist aus Lund die Huldigung der Studenten dar, worauf der König laut Meldung des „W. T. B.“ erwiderte:

Studenten, mit Bewegung begrüße ich Euch in der alten \{chwedischen Köntgsburg und danke Euch für Eure Worte, die von der Begeisterung Eurer jungen \{chwedishen Herzen getragen toaren. Gs ift mein ve:fassungsmäßiges Ret und meine Pflicht als {wedisher König, in forgenvollen Tagen ofen und fret meine Meinung darüber zu sagen, was ih für mein Volk als nüßlih und notwendig ansehe. Kultur und materielles Blühen sind nit mög- lih ohne das Gefühl der Sicherheit. Die Wehrmacht unseres Landes nah außen ist aber nit genügend, deshalb ist die Regelung der Landesverteidigung zu der Frage geworden, die alle Kräfte um sih vereinigen und bis auf weiteres alles andere zur Seite drängen muß. Erst wenn wir unsere Pflicht gegen uns selbst und gegen die kommenden Zeiten erfüllt haben, wird es mögli sein, mit verdoppelten Kräften an die vielen großen und wichtigen Fragen heranzutreten, die ihrer sung barren, damit die Ent- widlung des Landes noch weiter vorwärts gebracht werden kann. Ih bin fest überzeugt, daß mein Volk bereit sein wird und auch ims\tande ift, die Opfer zu tragen, die die Verbesserung der Landesperteidigung unumgänglich fordert. Ih rechne auf Euch, Studenten, und darauf, daß Ihr mit Hilfe Eurer Kenntnisse und Eures Wissens die Ausklärung über die Frage über das Land verbreiten werdet. Steht mir bei tin den Bestrebungen, die mir am Herzen liegen. Spornt andere an, es ebenso zu tun, dann wird der Erfolg nicht ausbleiben. Be- denkt, es gilt unser gemeinsames Vaterland, das Land, dessen Zukunft auch Eure Zukunft ist, dessen Glück Euer Glück wird, und dessen Chre Eure eigene Ehre sein wird. Welchen Wert würde Cure Arbeit haben für Euch an dem Tage, an dem ste nicht länger darauf gerihtet sein könnte, unsere freie Kultur be- ständig fester und höher zu bauen? Schweden erwartet bon uns, daß wir, dankbar für das, was wir als Schweden anderen Völkern voraus haben, für das Neich auf der Wacht sind und es unantastbar für unsere Nachkommen beshüßzen und bewahren. Vorwärts zu unserem Ziele: ein freies und starkes SHweden. Es lebe Schweden !

Darauf löste sich der Zug auf. Am Abend sammelte sich eine große Volksmenge vor dem Schlosse an, um dem Königs- paar zu huldigen. Das Königspaar, umgeben von den übrigen Familienmitgliedern, trat auf den Balkon und wurde von der Menge mit lebhaften Hurrarufen begrüßt.

Türkei.

Die Pforte hat nah einer Meldung des „W. T. B.“ be- shlossen, ihre Gesandtschaft in Cetinje aufzuheben. Blättermeldungen zufolge hat die Pforte ferner beschlossen, in Albanien eine Gesandtschaft zu errichten, sobald dieses Land eine feste Regierung erlangt hat.

Rumänien.

Kronprinz ist gestern abend von Bukarest über Predeal und Budapest nah Belgrad abgereist. Wie „W. T. B.“ meldet, hatten sich auf dem Bahnhofe der rumänische Thronfolger, der Ministerpräsident mit sämtlichen Ministern und die Gesandten von Deutschland, Griechenland und Serbien sowie Vertreter der Zivil- und Militärbehörden zur Verabschiedung eingefunden.

Der griechische

Serbien.

Der König hat heute die Skupschtina mit einer Thronrede eröffnet, in der es einer Meldung des „W.T. B.“ zufolge u. a. heißt:

Das heilige Feuer der serbischen Eintracht errang uns den Sieg. Unsere Erwerbungen sind bedeutend, obwohl sie durch die Entretßung Skutaris verstümmelt wurden. Diese Wunde brennt unheilbar in den serbischen Herzen. Es war nicht bloß eine Hand, die uns Skutari genommen, es waren ihrer viele, vor denen wir zurückweichen mußten zugunsien der Erhaltung des europäischen Friedens und zur Sicherung dessen, was die serbischen Waffen errungen hatten.

Die Thronrede dankt sodann der Hilfeleistung der Missionen des Roten Kreuzes aller Kulturländer und fährt fort:

Eine Hauptsforge ist die Armee. Sie soll in gutem, E mäßigem Zustande erhalten werden und zu diesem Zweck über ständige Cadres verfügen. Die Erhaltung unserer Erwerbungen und die weiteren nationalen Erfolge werden nur von dem dauernden Zu- sammenarbeiten mit unseren serbischen Brüdern und von unserer traditionellen Treue gegenüber Rußland, unserem mächtigen Beshüger, abhängen. Die Beziehungen mit allen anderen Staaten sind korrekt und freundschaftlih. Die Regierung ist unablässig bemüht, an der Erhaltung des Friedens mitzuarbeiten.

Die Thronrede gedenkt sodann mit Bedauern des Einfalls der bewaffneten Albanesen und drückt die Hoffnung aus, daß Albanien sich ‘der inneren Konsolidation widmen werde, wenn es ein aufrihtiges Element des Friedens und der Ordnung auf dem Balkan zu werden wünsche.

Bulgarien.

Der Ministerpräsident Radoslawow und der Finanz- minister Tonschew sind gestern von einer Besichtigungs- reise im Departement von Gümüldschina nah Sofia gurück- gekehrt. Wie die „Agence Bulgare“ meldet, stellten sie in allen von ihnen besuchten Gegenden fest, daß die Bevölkerung ohne Unterschied der Konfession und Nationalität in vollem

Wle „V. T B.“

Umfange die Anwendung der bulgarischen Geseße in den

neuen Gebieten shägt und in ihneu ein Unterpfand für die Minister erließen an ur Hebung des Eine zusammengeseßte a auftragt, ne Maß- ,_ des Di und zur Anpassun im übrigen Bulgarien M uke Bestim

Wohlfahrt des Landes erblickt. Die Ort und Stelle ergänzende Bestimmungen Tabakbaues und der Fischerei, besonders in aus Tabakpflanzern und Tabakerporteuren Kommission in Xanthi wurde damit nahmen zur Belebung des Tabakhandels an die gegenwärtig

mungen vorzuschlagen.

ortolago.

Amerika,

Das Komitee des amerikanischen Senats für aus?

| hat sih, wie „W. T. B.“ iedsgerihtsverträge mit England, ortugal und

wärtige Angelegenheiten hat meldet, über die Sch Japan, Jtalien, Spanien, Norwegen, Schweden, P der Schweiz in günstigem Sinne ausgesprochen. Der Staatssekretär Bryan erklärte gestern in Kongreßaus\huß e Geseßentwurf, betreffend die

sich,

Gent, berät :

Wir sind so weit, daß ein Maximum für Vorbereitungen für den toumt. Was es immer kosten mag, von zwei Summen solh eine Feier vorgeschlagen find, würde ih | die größere wählen.

Afien.

Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ ist

Tokio nihts mehr von der vorgestrigen Erregung zu verspüren. Steuer-

Land die Krisis

Obgleich die Opposition ihre Aufmerksamkeit nun der frage zuwendet und ihre Agitation durch das ganze tragen will, glaubt man doch, daß die Regierung überstehen werde. | i

e Drya i dem für Rg “ngelegenheiten, der über den Zeseß i ewllitgung von 100 000 Dollars für die Jahrhundertfeier des Friedensvertrages von

wir ein Minimum für Friedenszwecke und Krieg ausgeben, der nie die für ohne Einschränkung

Parlamentarische Nachrichten.

Der Bericht über die gestrige Sißung des Reichstags und der Schlußbericht über die gestrige Sißzung des Haus f E rdneten befinden sih in der Ersten und Zweiten Deliage.

seßte in der heutigen

Das Haus der Abgeordneten Junern Dr. von

(25.) Sigßung, welcher der Minister des

Dallwiß beiwohnte, die zweite Beratung des Etats des Ministeriums des Jnnern, und zwar zunächst die allge- meine Besprehung im Anschluß an den Titel „Gehalt des Ministers“ fort. Hierzu liegen vor:

der Antrag der Abg. Dr. von Krause (nl.) und Ge-

nossen auf Mitteilung der Anweisung an die Oberprä identen betreffs des Erlasses von Voliseiveceronun ea zum Schuße der öffentlichen Sicherheit und Ordnung, der Person und des Eigentums, auf Anhaltung der Polizei- veyörden zum Eingreifen bei Streikunruhen und auf beschleunigte Vorlegung der vom Reichskanzler in Aussicht ge- stellten Denkschrift zur Vorbereitung einer reihsgeseßlichen Regelung des Schußes der persönlichen Freiheit, wozu Abg. Dr. von Heydebrand und der Lasa (kons.) den Zusaß be- antragt hat: „insbesondere zum Schuße der Ärbeits- A

er Antrag der Abgg. Dr. Gottschalk-Solingen (nul. und Genossen auf Gewährung des vén WahlrePta in den Gemeinden an Beamte, Geistliche und Vehrer,

sowie der inzwischen noch eingegangene Antrag der Abgg.

Y e s) und Genossen, e Negterung zu ersuchen, mit tunlihster Beschleuni l) eine Denkschrift über die bisherige O eia des M epegung legitimationszwangs unter Abdruck der von den Behörden dabet zugrunde gelegten und erlassenen Bestimmungen vorzulegen, 2) die erforderlichen taßnahmen zu treffen, um zu verhindern, daß ausländische gewerbliche Arbeiter, die vielfa seit langen Sahren in Deutfchland ansässig lind, ohne Grund ausgewiesen oder unter “usnußung des „Legitimattonszwangs“ durch Androhung der Aus- weisung zur Pebernahme landwirtschaftliher Arbeit genötigt werden, wes auch die ständige Gefahr internationaler Verwicklungen er-

Abg. Cassel (fortshr. Volksp.): Der Anre ung des Grafen von der Groeben betreffs einer Beschränkung der Redefreibeit Da wir uns nicht anschließen; aber wir sind allerdings der Ansicht, ¿aß folche Vorkommnisse, wie tir sie bet der Rede des 4bg. Hoffmann erlebt haben, es immer s{chwerer machen werden, An- lägen auf Beschränkung der Redefretheit entgegenzutreten. Die Ge- [häft8sordnung ist zum Schuße der Minderheit da. Eine Verengerung der Geschäftsordnung wäre unnüß und würde den Präsidenten nur n eine unangenehme Lage bringen. Sn der Frage der Ab- anderung der Stadt- und „Landgemeindeordnungen müssen die Ansprüche der kleinen Gemeinden auf das richtige Maß zurück- geführt werden. Meine politischen Freunde find auch schon in früheren Jahren für die Uebertragung der Wohlfahbrts- dolizet an diejenigen Gemeinden eingetreten, dite folhe Anträge stelen. Fn den früheren Jahrzehnten haben felbst die Konservativen auf einem ähnlichen Standpunkt gestanden. Der frühere Minister von Miguel hat ausgesprochen, daß derjenige, der die Polizei in der Hand hat, auch die ganze Gemeindeverwaltung damit in der Gewalt hat, und ift für eine solde Uebertragung ein- getreten, die wir nun s{on Jahr für Jahr fordern. Der Minister at gestern in seiner Antwort auf die Frage betreffs der Vorgänge im zusammeahang mit der Erwerbung der Herrschaft Lanke scharfe Angrifte gegen die Stadtverwaltung von Berlin gerichtet, die ih nicht N berechtigt anerkennen fann. Die Erhöhung der Umsaßsteuer für gaufverträge im Werte bon 5 Millionen Mark an aufwärts richtete 1d auésschließlih gegen die Stadt Berlin. Der Landrat des Kreises ¡llederbarnim hat felbst augegeben, daß der bevorstehende Abschluß M Kaufvertrags Anlaß zu der Beschleunigung gegeben hat.

ir halten es für rechtswidrig, daß etne Steuerordnung

emacht wird mit Rücksicht auf einen einzigen Fall. Man hat diesen Forgang als einen gefeßlihen Naub bezeichnet. Wir treten unbedingt I die Wahrung der perfönlihen Freiheit ein, aber wir sind der eberzeugung, daß die bestehenden Bestimmungen vollauf genügen. i ir wollen nit Anträge Unterstlizen, die dazu geeignet find, e Haltung _der nationalliberalèn Fraktion im Netchstage zu gern, die auf eine Aenderung der Haltung des Reichstags und des N taats\ekretärs Dr. Delbrück hinzielen. Herr Fuhrmann hat uns estern nicht eines anderen überzeugen können. Er hat selbst zu- vgeben, daß ein Verbot des Streikpostenstehens undurchführbar sein Vrde, was auch der Minister ausgeführt hat.

(Schluß des Blattes.)

i Dem Reichstage ist eine Denkschrift über die Kolonial[- ‘waltungen der europäischen Staaten zugegangen.

Jahren angenommen worden. „Allgem. Fleischerztg.“ berichtet, stimmungen: Die Arbeitszeit beträgt Festtagen); sollten mehr Stunden gelei ÜUeberstunden anzuerkennen. 14 Stunden überschreiten. Arbeit niht zu bewältigen, fo unter Zustimmung des elsters, zu beträgt für Gesellen ohne destens ein Jahr in Berlin ur die Woche 18 Streitigkeiten, die von einer Einigungsko : Innungésvorstandes und zwei Altgesellen meisters, entshteden. Eine Kommission ist unzulässig.

In den Seiden- und haben, wie die „Köln. Ztg." erfährt, 350 leiten gekündigt.

Ist wäh

(Weitere „Statistische Nachrichten"

Handel und Ge

„M Der heutigen Sizung de der Reichsbank trug der Vorsitze1 bankdirektoriums Havenstein, ß 1913 mit der Bi

Zentralaus\hu}ses überreicht.

seit Jahren von 16. Jahrhundert in eine Buchsholzfigur Stücken war dann arbeit des Künstlers

Arbeiten Wenze Nürnberg eine wet und den Bleiguß

gekommen,

tig aufs „reichste mit vergoldeten, Silberbeshlägen ausgestattet, mit Engelsköpfchen, Muscheln, h; figürllGen Füllungen. Schenkung in den Besitz Werkstatt gewöhnlich reiche arbeit von allen deutschen Bronzegeräten fallend abhebt. Jn dem Februarheft der Königlichen Kunstsammlungen“ wird eine

eines wertvollen

und hat einen

Durchmesser von 15,5 wand find vier

Plaketten von Peter der Vergänglichkeit und des Gefühls Plaketten, während die Neliefbtider unten Nispen tunstvoll umrahmt find.

Kräuter eine Cidechse angebracht, der andere Eidechsen zuwenden. merkwürdigen Technik über Natur geaosse

Dieses Gußverfahren war eine vielbewund stätte des Nürnberger Künstlers. Der F Lippe sind vergoldet, was im Berein mit d schließen läßt, daß das Stück f Instrumentenausstellung bestimmt oberrheinifche Madonnenstatue, die lieferung aus dem Unterelsaß zeigt Verwandtschaft mit den Altären der Offenburg, die in Straßburg gearbeitet w auch das Madonnenbild dorther und seßen. Eine andere Neuerwerbung besteht weifellos die Arbeit eines bekannten Ko genannten „Hans von Kolmar“ stammt. gebessert, j stellte Szene ist verschieden gedeutet. [hlafenden Krämer, plündert Schläfers mit Wasser an einem

Wa Brunnen

Neue Gletschermessungen. Se besteht eine internationale 18. Bericht über ihre an

öffentlicht hat. Es handelt ih dabei haupt des Vordringens oder Zurückweichens der e Wissenschaft

Gletscher der Hochgebirge zeigen erhebliche U seite des Mont Blanc ¿- B. befinden sich zwet andrer im Stillstand und leßten Untersuungen im Kaukasus, im Al wo Alaska Ciéstrôme entweder keine oder Längenausdehnung ausführen, zum find, utrgend aber in starkem Vordringen. Jahres 1912

ganz {ch

fich die Gletscher namentlich in den Alpen hundert im Nüchzug zu befinden, und bisher h ordringens er

nicht eingetreten ift, zeigt sih insbesondere Gebirge. So rüden die Gletscher der

Den stärksten der n ti pärliche

Schluß,

amerikanischen zurückweicen.

nishe Grand Pacffic erlitten, loren hat. Die verhältnismäßig grönländisGe Eis führen zu dem

Literatur.

von Josef Braun. Mit 14 Tafeln und

Herdersche Verlag

Ddura im Bretsgau, dieser Stelle be

raun hat seine an

Statistik und Volkswirtschaft,

folgende

Stunden (ein\{l. der geseßlih ag aenen Î

Die Arbeitszeit darf an keinem Tage

rend dieser Zeit die find Ueberstunden,

Berufung gegen die Entscheidung dieser Klapphutfabriken in Altenbnrg

s. i. d. Zweiten Beilage.)

vollzogen und dem

(Weitere Nachrichten über „Handel u. Gewerbe“ f. i. d. Zweiten Beilage.)

Kunst und Wissenschaft. Das Königliche Kunstgewerbemuseum in

aus der en E lsten etne Silber- l ein enholzfabinett mit Schubladen und einem \chmäleren Oberbau, innen und ¿zum Teil farbig emalllierten

__ Masfarons, Jüngst ist das Museum

Jamnigzers gelangt, eines Stückes, das sich durch etne un- Vene und mehr noch durch die vollendete Guß-

des wertbvollen Gerätes veröffentliht. Der Mörser ist 13,5 cm hoh

denen der kreuztragende Glaube, die betende Blätter, Gräser, Gratähren und Moos füllèn die Fugen Auf einer Fuge fich vom Rand h Eidechsen und Pflanzen \tnd in einer

Blätter und jedes Fälthen in der Etdechsenhaut

für eine fürstliche Hausapotheke oder In war. In Bildwerke des Kaiser Friedrich-Mufeums ist u. a. eine

stammt, ist ins 15. Fahrhundert zu

| ist und aus dem Das Relief ist, wie Inschriften an ihm besagen, öfter aus- aber troßdem ausgezeichnet erbalten.

| , dessen Tragkorb von Hund, Hase und wird, während ein Wanderer die geleerte Weinflasche des

Gletshherkommission, Gletschern ausgeführten Messungen ver-

hat an diesen Ergebnissen ein großes Interesse im QZu- sammenhang mit der Annahme von Klimaswank, N Zu

ein vierter in langsamem Rückzug. Die das wichtigste Gletschergebitet ist, haben erwiesen, daß die Teil au im Rückzug begriffen

q 12 hat die Gletscher etwas begünstigt, aber mäßig wenig und nur in örtlicher Beschränkung.

le allgemeine Aenderung des Klimas noch

während die Mehrzahl der norwegischen Gletsh:r und auch der nord-

Massen in den leßten Jahren etwas abgenommen haben.

Spaniens alte Jesuitenkirchen. Geschichte der nachmittelalterlihen kirhliden Architektur in Spanien

ß vil Ey aupt\ächlihe s Woche fünfundsiebzig Arbeit an Sonn- und et werden, so sind sie als

in der

zu leistende jedoch nur Der Mindestlohn Stellung, die min- lle gearbeitet haben, Verpflegung. werden

tgliedern des Vorsitz des Ober-

machen.

unter dem

Arbeiter wegen Lohnstreitig-

werbe.

8 Zentralausschusses 1de, Präsident des Reichs- Verwaltungsbericht für

n den Mitgliedern des Reichsbankdirektorium

in Berlin besaß l Jamnizers, der im tberühmte Werkstatt leitete, seines Epitaphs: ¿u diesen

vielen

Pilastern und Hermen, Nollwerkschildern und nun durch

Bronzemörsers qus der

des 16. Jahrhunderts auf- „Amtlichen Berichte aus den Abbildung und Beschreibung

cm. Auf feiner Außen- &lötner abgegossen, auf * Hoffnung und Allegorten figürlih dargestellt sind; ¿wischen jenen Blättern und ist statt der erab zwei

von Blumen,

jedes Aederchen der getreu wiedergibt. erte Sonderheit der Werk- des Mörsers und die er feinen Ausführung darauf

n, die

die Abteilung der nach mündliher Ueber- , gelangt. Die Arbeit Kirche in Lautenbah, Kr. urden. Vermutlih stammt

in einem Relief, das linarer Bildhauers, des \o- Jahre 1510

Die auf ihm darge- hrscheinlih zeigt fie einen Maus ge-

nahfüllt,

it einer Reibe von Jahren die bereits den

fählich um die Feststellung inzelnen Gletscher, und die

ungen. Die einzelnen nterschiede. Auf der Nord- Gletscher im Borrüen, ein

tai und in Nordamerika,

wache Schwankungen der Der kühle Sommer des doch verhältnis- _Im allgemeinen seinen seit einem halben Jahr- at sih noch kein deutlicher bringen lassen. Daß eine

in den Gegensätzen einiger Pyrenäen fast alle vor,

Rückzug hat der amerika- Jahren rund 25 km ver- n Mitteilungen über das daß auch diese gewaltigen

Ein Beitrag zur

27 Abbildungen im Text. shaudlung, 1913. Iosef

Forschungen über belcishe und deute JIefuitenkirhen in der vor- stehenden Arbeit auf Spanien ausgedehnt. Dag bige noch wenig aufgehbellte Gebiet der nahmittelalterlihen kfirhlichen Architektur in panien erfährt dur thn mannigfache Klärung. Von einem eigenen „Jesutitenstil kann nah Braun au für Spanien keine Rede sein. Die Jesuiten bauten auch dort, wie man in ihre gebung zu bauen pflegte. Die jeweilig herrshenden Strömungen auf i ebiete der firhlihen Architektur spiegeln fch in ihren Baufes wieder. Unter den ersten Kirchen der Jesuiten atbt es neben Renaissance- bauten noch einige gotische. Seit 1600 herrscht au in den ie firhen nur mehr die Renaissance und der Barock. Ueberrashend ist die Wahrnehmung, daß in den spanischen Jesuitenkirhen durchweg nur wenig Prunk entfaltet wird. Auch die meist lange Dauer der Bauzeit mit ihren häufigen, durch Geldmangel verursahten Unter- brechungen ist bemerkenswert. Braun zeigt ein gutes, siheres Stil- gefühl; feine fleißige Angaben über die einzelnen Bauten und ihre Geschichte find als wertvoller Beitrag zur Geschichte der Spâät- renaifsance und des Barocks in Spanien zu begrüßen. Der Tert wird s n En s Abbildungen erläutert. : _— Dertling-Festshrift der örres8gesellschaft, Kem ten, Köselshe Buchhandlung, 1913. Dke Görresg-sell saft 2 bóflege der Wissenschaft im latholishen Deutschland hat dem Grafen Geor, von Hertling zu seinem fiebzigsten Geburtstage am 31. August 191 etne vornehm ausgestattete, mit dem Bilde Hertlings gezierte, äußerlich umfangreihe und innerlih reiche Festscrift dargebracht. Zahlreiche Vertreter der verschiedensten Wissensgebiete, darunter mandhe Namen von bestem Klang, vereinigten fih zu dieser Ehrung des verdienten, langjährigen Vocsißenden der Gesellschaft. den j Teil beachtenswerten ä seien hter nur einige aus der Kunstgeschichte und den ihr bieten erwähnt. Es berichten Professor Dr. Knöpfler über den angeblihen Kunsthaß der ersten Christen, Professor Grifar über den Berg Sorakte bei Rom in der christlichen Geschichte und Legende, Protonotar Wilpert über die Kapelle des h. Nikolaus im Latran, ein Denkmal des Wormser Konkordats, P. M. Baumgarten über die Pavstfeste in Avignon, Prälat Dr. de Waal über das Apsis-Mosaik in der Basilica Constantiniana des Lateran und Professor Dr. Därr- wädchter über die Totengangforshung.

Technik.

Das durhsichtige Flugzeug. Bei der Verwendung eines Flugzeugs im Kriege hängt der Erfolg zum großen Teil davon ab, daß si der Flieger mögli außerhalb der Gefahr bält, die ihm von feindlihen Geschossen droht. Aus dieser Ueberlegung ist das durhsihtige Flugzeug entstanden, der sogenannte Knubel-Eindecker, der im leßten Heft der „Deutschen Luftfahrerzeitshrift“ beschrieben wird. Die Tragflähen sind aus völlig durchsichtigem Aeroid, einer Art von _ Zelluloid, hergestellt und so vêllig durh- sichtig, daß sie schon in geringer Entfernung dem Auge ver- schwinden. Man könnte das Flugzeug also nur an den Nippen des Fahrgestels und anderen festen Teilen erkennen, wenn dieje ih gegen den Himmel abzeihnen, und es ist ohne weiteres ver- ¡tändlih, daß die Feststellung eines Fliegers namentli in größerer Höhe dadur außerordentlih erschwert wird. Sollte es noch einmal dazu kommen, was wohl an fih auch anzunehmen ist, daß das Ge- räush der Schraube erheblih gedämpft wird, also nit die Aufmerk- samkeit auf fehr große Abstände wachruft, so würde ih ein Flieger [hon bei einiger Höhe über dem Erdboden so sicher fühlen können wte ein Siegfried unter der Tarnkappe. Der Einwand, der gegen das neue Flugzeug von jedermann zuerst erhoben werden wird, ist die Gefahr der leiten Entzündlichkeit aller zelluloidartigen Stoffe. Es ist aber nachgewtesen worden, daß dies Bedenken für das neue Flugzeug kaum zutrifft, da die Bespannung, selbst wenn sie Feuer fängt, nur langsam weiterglimmt und sehr leiht ausgeblasen werden kann. Die übrige Einrichtung des unfihtbaren Flugzeugs entspricht den beim Militär verwandten Aeroplanen. Bei den Fltegern hat der neue Eindecker, der {hon eine stattlihe Zahl von gut verlaufenen Fahrten hinter si hat, den das Gewächshaus erhalten. Als ein besonderer rvorgehoben, daß die neue Bespannung sehr schnell angebraht und leit ausgebefsert tw: rden kann, wegen ihrer Glätte den Luftwiderstand bis auf ein Mindestmaß verringert und auch fo wasserdidht ist, daß sie sich nit unter dem Einfluß von Feu@tigkeit verziehen kann. Man kann daher ein folches Flugzeug auch bei \chlechtem Wetter ohne Schuß im Freien lassen.

Verkehrswesen.

Ullbritische Reichstele raphie. Im leßten Heft der »Quarterly Review“ erörtert Charles Bright die Frage eines welt- umspannenden Telegraphenverkehrs, der aus\chlteßlih unter britischer Aufficht stehen soll. Der Fahmann ist hon früh für eine Staats- auffiht über die drahtlose Telegraphie eingetreten und betont auch jeßt deren Vorzüge gegenüber der Kabeltelegraphie. Nach seinem Vorschlag _würde es {ih also darum handeln, eine Verbindu"g zwischen sämtlichen Besißungen des britishen Wesltreichs um die gane Erde so herzustellen, daß die Meere niht dur die Kabel, sondern dur die drahtlose Telegraphie über- brüdckt werden. Nach seinem Plan soll die Blackfod Bay am Nord- ende von Westirland als Ausgangspunkt für dite Allbritishe Tele- graphie dienen, als Gegenpunkt Halifax auf Neuschottland, also in Kanada mit einer Zwischenstation am Cape Bauld auf Neu-Fundland. Von hier aus soll auch ein Zweigkabel durch den St. Lorenz-Golf bis Montreal führen. Die Kosten dieser Telegraphenlinte allein sind auf 10 Millionen Mark veranshlagt worden und sollten nah der Meinung von Charles Bright vom ganzen briti- hen Reih getragen werden. Die Kabel wären daneben aber auch nicht zu vernachlässigen, und Bright bezeihnet es als einen großen Uebelstand, ,_daß alle atlantisGen Kabel in fremden Händen liegen bis auf das eine Kaiserliche", das erst kürzlich verlegt worden ist. Auch hier wird der Ausbau eines Kabelnetzes zwischen dem Mutterland und allen Außenbesitzungen befürwortet, insbesondere wird die britische Bedeutung eines staatlichen Kabelnetzes im Fall internationaler Streitigkeiten betont. Troß seiner Vorliebe für die drahtlose Telegraphie verkennt au Bright nicht die Borzüge eines Kabels durch seine größere Vershwiegenheit und durch seine verhältnismäßig große Wortgeshwtindigkeit, die durch die seltene Notwendigkeit einer Wiederholung bedingt ift. Auch die Zuverlässig- keit des Kabels ersheint dadur größer, daß es unabhängig von atmo- sphärischen Störungen ist, die wenigstens bisher noch eine Quelle gter u g UEEREIANEE Unzuträglikeiten im funkentelegraphishen Verkehr sind.

Laut Telegramm aus Cóöln-Deuy ist die heute nahmittag gegen 6 Uhr in Berlin fällige Post aus Frankrei ch andgellietei Grund: Zugverspätung.

Theater uud Musik,

Deutsches Theater.

__ Als fiebenter Abend im Shakespeare-Zyklus des Deutschen Theaters wurde gestern «König Seri N Vierte“, an Teil, gegeben. Die Einstudierung dieses Königédramas ist jüngeren Datums und bedurfte demgemäß weniger der Auffrishung als die uf- führungen der anderen Stüke, die etwa vor einem Jahrzehnt zum ersten Male im Spielplan ershienen waren, zumal da von den Hauptrollen nur eine, die des Königs, den früher Wegener spielte, hatte neu beseßt werden müssen. Gestern gab ihn Joseph Klein äußerlich niht ohne Würde und in der Charakteristik korreft, reichte aber an die kraftvolle Eigenart seines Vorgängers nicht heran. Moissis Prinz Heinz ist der geblieben, der er war, besser in setner Jungenhaftigkeit, als bei der Wandlung zum ernsten, entschlofsenen Tatmenschen. Kraftvoller als früber zeichnet dagegen jeßt Albert

\prochenen verdtenstlihen

Bassermann den Percy, den er bei der Erstaufführung als neurasihent-