1895 / 99 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 25 Apr 1895 18:00:01 GMT) scan diff

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Belge-Eisenbahn® nähergetceten sei und im Prinzip A dieser Maßnahmen beschlossen habe.

Verdingungen im Auslande.

® 11.-Mai. i Finanz NerE Kairo: 420 äheres beim „Reichs-Anzeiger“. und Stelle.

15. Mai. fen- und Leuchtfeuer-Verwaltung Alexandrien: 2 Trommeln F Wellen (tumblers and shafts) für den Bagger Alexandria, zu liefern bis 31. Juli. Näheres beim „Reihs-Anzeiger“.

205 blaue

Zeichnungen und Laftenheft an Ort und Stelle.

18. i. S Kunsigewerbeswe Kare 0s üge, 250 blaue Leinenanzüge, 5 ge einen

Dio aciataheiüdeh, 580 [leinene Unterbosen, 390 Fei, 400 Feztroddel

780 Paar baumwollene Strümpfe, 400 Paar Schuhe. Nâäbercs beim

„Reichs-Anzeiger“. Lastenheft ar Ort und Stelle. Verkehrs-Anstalten.

: i S | Lloyd. Bremen, 24. April. (W. T. B.) Norddeutscher Llov. Der Postdampfer „Hermann“ ist am 23. April Es in O CITE

Der Postdampfer

ravesend angekommen. Der Postdampfer

91. April von Bahia nah der Weser abgegangen. Ve! fe Ri Friedrih Wilhelm“ hat am 22. April Aachen. die Reise von Genua na Neapel fortgesetzt. Der Poftdampser „Wetmar i am 22. April Vormittags in New-York angekommen. Reichs-Postdampfer „Darmstadt“ bat am 22. April Nachmittags

die Reife von Genua nah Neapel fortgeseßt.

London, 24. April. (W. T. B.) Der Union-Dampfer Arab* ift gestern auf der Heimreise von Madeira abgegangen. Der Union-Dampfer „Tartar* ist am Mittwoch auf der Veunret]e

Dg

Madeira abgegangen. Der Caftle-Dampfer „Metbven Gafile n avi Kapstadt „angekommen. ftle-Dampfer „‘ Tastle* ift auf von

Der Castle-Dampfer „Dunbar, Castle“ if auf der Hetmretle Don Kapstadt abgegangen. Der Castle-Dampfer .Roslin Castle hat beute auf der Ausreise Madeira passiert. Der Castle-Vampser „Arundel Castle* is beute auf der Heunret]e in gekommen. Der Castle-Dampfer „Warwick Castle

Cafile* ift gestern auf der Ausreise in

der Ausreise die Canarischen Inseln passiert.

Theater und Musik,

Im Königlichen Opernhause gelangt morgen Karl Maria von Weber's „Oberon“ mit Rezitativen von Franz Wüllner unter Kapellmeister Dr. Muck's Leitung und mit folgender Beseßung l NRezia : Bn

i Fatime : Fräulei s S min: L Lieban

¡edler, Fatime: Fräulein Rotbauser, Scberaëmin: Herr Ltevan, Ñ or: § â Karl der Große: Herr Stammer, Oberon : Fräulein Weit, Puck: Frl. Deppe.

Aufführung : Hüon von Bordeaux : Herr Sylva,

Almanfor: Herr Fränkel, Roschana: Frau Goeße,

Im Königlihen Swauspielbau!e wird morgen Ernst von In a Die Hauvpt-

Trenbruch's Schauspiel „Der neue Herr“ gegeben. e rut wie folgt besegt: Kurfürst Friedrich Wilhelm: Herr Arndt, Prinzessin Hollandine: Fräulein Poppe, Graf S berg: Herr Grube, Rohow: Herr Pursh von ow: Fräulein Lindner, Jakob Blehschmidt : dessen Frau: Frau Seebach, deren Tochter : Fräulein von Mavburg, General Gallas: er Keßler, Dietrih von Kracht: Herr Neéper,

able,

Burgsdorf : Herr Birkentish : Herr Link.

Das Repertoire des Lessing-Theaters ift dabin abgeändert worden, daß morgen und am Sonntag „Niobe“ mit Jenny 1 der Titelrolle gegeben wird. Vorber findet etne Wiederbolung des ecinaktigen Lustspiels „Die Generalin* von Guftav von Moser statt.

Im Zentral - Theater findet morgen das Benefiz für den Karvellmeister Julius Einödshofer statt. Zur Aufführung gelangt das Repertoirestück „Unsere Rentiers“, zu welem Herr Einödshofer Am Sonnabend folgt das Benefiz für Herrn Bruno Bollmann, am Montag daë- jenige für Herrn Posmansky. Am Dienstag gelangt zum Benefiz für

errn Robert Guthery G. v. Moser's „Leibrente“ zur einmaligen

Wagner-Abend“ AUET 2 a. die Ouvertüren

eine große Anzahl von Melodien beigesteuert bat.

ufführun

Im E rioauie findet morgen der leßte

in dieser Saison ftatt. Das Programm bringt u.

,_ „Die Walküre“, „Sieg-

m, liegenden Holländer“, und das Vorspiel zur Oper „Lohengrin“.

qus Musikdramen , fried“ und „Götterdämmerung

Mannigfaltiges. Auf Einladung des Staatéfekretärs des Innern, Dr. Res Boetticher traten am 283. d. M Berlin, Bremen, ildeten Comités zur Unterft Ra Lp URREES es F ersonen amm Gewäb von Unterstüßungen “a Verwaltun

Staats-Ministers Reid

Bremerhaven und Elber- üßung der bedürftigen Hin mit dem Damp E G tépuntte r die al slgemeinen Grundfäße gesammelten Ge erschienen aus Berlin: Wirkliche Geheime Krätke als Vertreter des Dr. von Stephan, der liche Geheime Rath Schwabach; aus Bremen : Ko Direktor Krug, Geo. Plate Dr. Wiegand; aus Bremer d Elberfeld: der Direktor der Bergis konstituierten sich als

as waren ¿fident der Königlichen an Es heime Ober-Po Staats-Ministers ireftoriuums Wirk- e Kommerzien-Rath

Norddeutschen Lloyd haven : der Stadtdireftor Hagemann; aus ch-Märkiien Bank Dr. Jordan. Zentral-Comité, wählten zum Minister Dr. von Boetticher, von Burchard und des Innern

von Burchard, der Ge bebinterten Staatssekretärs, Präsident des Reichsbank- Dr. Koh und ter Geheim nsul F. Achelis, Her und der Dire

Die Genannten Vorsitzenden den Staats- Vertreter den Präsidenten Regierungs-Rath im Reichêamt darauf, daß die Familien der v wiegend und auch

zum Schriftführer den Lewald. Im Hinblick lüdckten Schiffsbesaßzung ganz über- der untergegangenen und daß das Unglück die Verwaltung der gungen und deren Auszaolung sowie ammenbange stehenden Funftionen einem Rerwaltungsausschuß zu übertragen, in Comité der Präsident von Barchard und Dr. Jordan delegirt 3 Ausschusses übernahm der

il der Angehörigen in Bremen oder dessen Nähe wohnen, Schiff betroffen hat, Fonds, die Bemeisung der Un alle sonstigen biermit im Z in Bremen zu bildenden welchen von dem Berliner Cor von dem ee Comité a Die Rechnungéfübhrung die!e Filiale der Deutschen Ba in erster L

ein Bremer wurde bes{lofsen,

der Direktor

Direktor der Bremer der Hilfsbedürftigkeit wurde berechtigt die Witiwen und der Verunglückten und Gesch l dann, wenn dieselben in dem verloren baben. maliges En einer Rente be können jedoch im Fa trage bis zum Fünffaen Rentenzablung i des sechzehnten Lebensjahres Erwarten grcßen Zahl von Hinte mebrenden Anträgen auf Unterstüzung beblihen Gesammitibetrages der S Renten wie Kapitalabfindungen Grenzen b eine besonders auf Erfüllung.

London an-

C F inie unterftüßungs: hat gestern auf

die unter sehzebn Jahre alten Kinder auênahmêweife wister Unterstüßungen gewährt werden und nur Verunglückten ihren einzigen Ernährer Umstände wird entweder ein etn- Rente bewilligt. Die n [ten dieselbe lebenslänglih, mit einem efunden werden.

Je nach Lage der Un ishäâdigungsfapital oder eine Mittwen crha Fall ibrer Wiederverbeirathun n ibrer Jabresrente a

interbliebenen - und den sih noch täglich können trci des nicht uner- lungen von etwa 630 000 ih nur in sehr bescheidenen elfah bervorgetretenen Hoffnungen au? liche Unterstüßung haben leider feine weitere Beitrag wird daber au lebhaftem Dank

Verwendung / 1 apitalien sell alsbald erfolgen, die . beginnen, und zwar ungeachtet tung in Vierteljahrsraten gesehen. hafen laffen, ist dafur für die Renten-

und die vt Herr Klein,

angenemmea

Die Auëzablung der Entschädigungsk Rentenzablung mit dem 1. I der damit verbundenen Mühewal Soweit sich re{nungêmäßige Ur Vorsorge getroffen, daß einerseits zablungen ausreicht, andererseits mit de! berechtigten reftlos aufgebrauht sein wird.

mäßige Unterlagen beschaffen er Kavitalfonds d dern Aufbêren der Unterstüzungs-

hrer Majestät der Kaiserin und bverein bielt heute Vormittag Königlichen Hauses seine

eleitet wurde. Rath Spinola. Hospital hat dana im

Der unter dem Protektorat ende Frauen-Lazaret Saale des Ministeriums des sammlung ab, die von Frau von V s Regierungs -

Königin steh im großen Generalver L T Den Bericht erstattete Geheimer Ober -

vom Verein unterhaltene Augusta -

-

Fahre 1739 Patienten an 54 695 E Patienten mit 955588 jahre).- 855 wurden auf der chirurgi en Abt behandelt. Haus tâglich 150 Kranke ges i C iffer betrug in der medizinischen Abtbeilung 16,6. in | ] Abtbeilung 19,8 9%: In der medizinischen Poliklinik wurden Kranfheitsfälle in 17 356 Konsultationen, in der chirurgischen Poli- Ilinif 4897 Krankheitsfälle in 10007 Konsultationen behandelt. Größere Operationen famen in der station Abtheilung 512, in der Poliklinik 350 vor. Neben der Oberin waren ospital 19 eingesegnete Schwestern thätig. Im Pflegerinnenasvl n 2 Pflegerinnen gewohnt, die sämmtlih im Hospitaldienft thätig waren; außerdem waren 10 Pflegerinnen in der Charité, 5 in der Kinderheilstätte in Wrck auf Föbr, eine im Augustastift zu Charlottenburg und eine in einem Stettiner Privatkrankenbause stationiert. Unterrihtsfurse in der Krankenpflege fanden zwei statt. Die Ausgaben des Hospitals betrugen 176 287 4 gegen 175 882 im Vorjahre; 135494 wurden aus eigenen Einnahmen des Hospitals bestritten, den Rest deckte der Verein.

Der Berliner Lokal-Verein zur Pflege im Felde ver- wundeter und erkrankter Krieger hielt gestern Abend im Ak- cordnetenbause seine Generalversammlung ab. Der Verein wird im alle eines Krieges den Zentralvunkt für die Thätigkeit des Rothen Kreuzes in Berlin bilden ; er hat die nöthigen Abmachungen mit dem Vater- ländishen Frauenverein und mit der _Genoffen haft freiwilliger Krankenpfleger getroffen. Auch die Sanitätekolonne „Berlin“ hat sih dem Verein zur Verfügung gestellt. Die Friedensthätigkeit blieb auf den Betrieb der in der Brüderstraße befindlichen Sanitäte- wache beshränkt, die neuerdings mit einer Unfallstation verbunden ift. Die Wache hat im letzten Jahre 336 Fälle behandelt gegen 390 im Vorjahre, und zwar 268 in der Wache und 68 außerhalb derselben; 92 betrafen innerlihe, 239 äußerlihe Krankheiten; in 9 Fällen wurde Geburtsbilfe geleiftet. Nur in 149 Fällen wurde die Hilfe bezahlt. Die Wache erforderte einen Zuschuß von 2900 # Die für die Friedenäthätigkeit zur Verfügung stehenden Mittel haben sid um 1458 M verringert. Die ausscheidenden Vorstandemitglieder wurden wiedergewählt.

Cranz. Das bisher domänenfiskalife Seebad Z# mit allen Zubehörungen am 2.- April d. Is. in den Besiß derWemeinde Cranz übergegangen.

Gleiwiß, 2%. April. Auf der der Oberschlesishen Eisen- Industrie-Aktien-Gesellshaft für Bergbau- und k e ae ges dörenden Baildonhütte ervplodierte dem „W. T. B.* zufolge gestern Abend ein Schweißofenkesse:. Fünf Arbeiter wurden verleßt. Der Betrieb des Werks ist nicht gestört.

Laibach, 24. April. Auch beute fanden noch geringe Erd- erschütterungen ftatt. Der Gesundheitszustand ift normal. Die Baufommiffionen sind unausgeseßt thätig.

Bukarest, 24. April. „W. T. B.“ meldet: Die Donau steigt andauernd. In Braila sind die tiefer gelegenen Statttbeile überschwemmt. Bei Calarafchi find vier Personen ertrunken und eine große Anzahl Vieh zu Grunde gegangen. Fm Ler Chirnogi fonnte die Hälfte der Bewohner sich nit mebr ret- zeitig retten und wurde vom Hochwasser der Olteniya einges{lofsen ; da das Wasser weiter steigt, ind die Bewobner in großer Beforgnik, Fn Giurgevo sind der Damm und Hafen bedroht.

_

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Stuttgart, 25. April. (W. T. B.) Der seit 1872 am hiesigen Hose beglaubigte bayerische Gesandte Graf Tauff- firhen ist heute. Naht gestorben. Die Leiche wird zur Beerdigung nah München uberführt werden.

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

bi Wle Gajea fait Das Deoganm K C —————

MWetterbericht vom 25. April S Ubr Morgen®.

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für unsere Gegenden trübes Wetter mit Regen- fällen, ftellenweise auch Gewitterersheinungen zu er- warten sein.

Stationen. Mind. Wetter.

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1) Abends Gewitter. *) Nachts Regen. ?) Geftern

Gewitter. Vebersiht der Witterung.

Flache barometrishe Depressionen, gefennzeidnet dur trübe Witterung und Regenfälle, liegen über den Britischen Inseln und Umgebung, während das barometrishe Marimum im Often wenig Aenderung zeigt. Wegen der gleichmäßigen Luftdruckvertheilung find die Winde allenthalben shwah, in Zentral- Gurepa aus vorwiegend südlicher bis öftlicher Richtung. In Deutschland if das Wetter vielfach

heiter und andauernd warm, in den südli

und östlicen Gebietstheilen haben vielfa Regen fälle und auch Gewitter ftatigefunten. Auch aus Frankreich werden viele Gewitter mit Regen- fällen gemeldet. Das Depressionégebiet im Weste breitet ih weiter oftwärts aus, und daher dürfte

Deutsche Seewarte. C E E E E E R C C Theater- Anzeigen.

Königliche Schausp 104. Vorstellung. Oper in 3 Aufzügen. # Meber. Die Recitative von Franz von Emil Graeb.

Ober-Juspektor Brandt. Dr. Muck. Anfang 7+ Ubr. Schauspielhaus.

3 Akten von L Carl Zeller. Negie: Kapellmeister Ferron. Anfang 7# Uhr

Sonnabend: Der Oberfteiger.

Uenes Theater.

¿5 y Oberou. Romantische Freitag: Derni-Monde.

uf von Carl Maria von MWüllner. Ballet In Scene geseßt vom O Einrichtung vc Dirigent: Kapellmeister

(Tes gens nerveux.)} Victorien Sardou. Die Mafsagekur.

Dic Nervösen. Vorher: Die} Wir beklagen aufs shmerzlidste den Heimgarg

Dekorative Lustspiel in 110. Vorstellung. Der neue Schauspiel in 7 Vorgängen von Ernst | MWildenbruch. In Scene gefeßt vom Ober-Regiffeur Dekorative Einrichtung vom Anfang 74 Ub haus. “ei Tae A Hänsel und Gretel. Märchenspiel in ildern von Tert von Adelbeid Wette.

Pantomimishes Ballet- reiter und Gaul. Musik

Mafsagekur.

z- Theater. Z Sigmund Lautenburg. is nah râft a

Ï ) wank Sein biederes, schlichtes Wesen im Berein 1! a pes R Be- | einer streng rechtlihen Gesinnung erwarben ibm Zus bion. Anfang 74 Ubr. | neigung und Ansehen in weiten Kreisen. Uns wC ; and’s

folgende Tage:

arx Grube. Inspektor Brandt.

Sonnabend : Opern vit nuaud’és Ehekontrafkt. in 3 Akten von Georges arbeitung von Benno

Sonnabend

Engelbert Humperdinck. E E Divertifsement von von Josef E Anfang 7} Uhr. Schauspielhaus. Male: Der Revisor. _ von Nicolay Gogol, deutsch v beléfy. In Scene gefeßt vom Grube. Anfang 74 Uhr.

Zum ersten Lustspiel in 5 Aufzügen

Ober-Regiffeur Max

111. Vorstellung.

und A. M. Deutsches Theater. Freitag (31. Abonne-

mentt-Vorftellung): Das Lumpengefiudel, Anfang

S Saat Weh dem, der lügt! Sonntag, 24 Ubr: Die Weber. Das Lumpeugefindel.

1 Akt von Jaques Offen- | Sry. Brandmeister Con

Berliner Theater. Freitag: Der Probepfeil.

Gastspiel von Fr. Haafe. des Lebens. Der Derr Senator.

Emil Thomas a.

meifter Julins Einödshofer.

e Mie und Julius Freud. annt? 4

Einödshofer. Anfana 74 Ubr. | Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth Sonnabend: Benefiz für Bruno Bollmaun. in Berlin.

Unsere Rentiers.

: Freita2: Madame | Druck der Norddeutschen Bu: erei und Verlag Adolph Ernß Ahealer. “ed f Ordonneau. Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

ran. In Scene geseyt von Sechs Beilagen

Anfang 7# Uhr. ETA Ut de S Musik von Julius

Lessing-Theater. Freitag: Niobe. Vorher: Die Generalin. Anfang 74 Uhr.

Sonnabend: Ein Erfolg.

Sonntag: Niobe. Vor

von Edmond

Ini s L E s (einslicilich Börsen-Beilage)-

her: Die Seneralin.

Friedri - Wilhelmstädtisches Theater. Konzerte. L Konzert-Haus. Freitag: Karl Meyder-

L s Konzert. XIL. und leßter : e Gie L Rae Ste Schluß der 28. Konzert-Saison am 28. April.

Operette in Waguer-Abend.

Grmäßigte Preise der Pläye. | Mm

Familien-Nachrichten. [6207]

S@iffbauerdamm 4a. /5. | Aachener und Münchener Feuer-Versicherung®-

Sittenbild in 5 Akten He Gesellschaft. a

von Alexandre Dumas. Anfang 7# Ubr. Tiefbemwegt mahen wir die traurige Lt tg Sonnabend: Zum ersten Male: Die Nervösenu. | von dem gestern Abend ganz unerwartet infolge

es Schwank in 3 Akten von } Herzschlages eingetretenen Ableben des bevollmäch:

Vorher: Zum erften Male: | tigten Direktors unserer Gesellschaft,

1 Aft von Robert des Herrn Adolf Brüggemaun,

Ritter des Rothen Adler - Ordens.

des Dabingeschiedenen, der während sciner mehr als vierzigiährigen Thätigkeit im Dienste der Gesellschaft deren Gedeihen durch ausgezeihnete Sachfenntni=,

Blumenstraße Nr. 9. | unermüdlichen Fleiß und aufopfernde Pflichttreue

Freitag: Fer- | stets nah besten Kräften -gefördert hat!

ein lieber Freund, seinen Beamten aber cin leuchtendes Norbild treuester Pflichterfüllung und ex

j i lwollender Vorgeseßter. : jederzeit woh ees Andenken ist ihm gesihert!

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Theater Unter den Linden. Behrenstr. 55/57. Ein : l 1895, E ZFulius Fritzsche. Freitag: Mit voll- Aachen, den 24. April

ändig neuer Auéstattung: 1

ntomimishes Ballet in 9 Bildern von Franz oararv Willner. Musik von Jofef De Verlobt: Frl. Sophie Ieros& mit Hrn. Sec-- Diri Ma E vou Joses Danrener: Lieutenant Albrecht von Koß (Frankfurt a. ane

trigent : t

orothea. Operette in bach. Anfang 74 Uhr. Sonnabend: Rund

P I mai Direktion : i ] G. Freitag: Benefiz für Kapell-| Myellern, geb. Gräfin Kleist-Schmenzin (SofnW- Anse Menane, W.-Pr.).

in 4 Akten

Der Verwaltungsrath. Die Direktion.

Rund um Wien. v. Goerschen. Ludewig.

antin Frhrn. von Meltfe

Stargard i. P.). E Else Tempeltey mil (Berlin). Frl. Toni Kobrak mit Hrn. Ober-

um Wien. Dorothea. lehrer Max ‘Neumann (Breslau).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Amtsrichter Dr-

Alte Jakobstraße Nr. 30. | Warnatsch (Marklifsa). aRaiter vou Rolr-

: . Hauptmann „JLONE* te Wohe. Grie Bitte, Frau Rittmeister Luise veÆ

E 2

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

2 99.

Deutscher Reichstag. 75. Sißung vom Mittwoch, 24. April.

Ueber den Beginn der Sißung is gestern berichtet worden.

Bei Fortsezung der zweiten Berathung der Zolltarif- novelle nimmt zu Ziffer 4 dieser Vorlage, welhe den Zoll für Non, der niht in Waben eingeht, auch künstlichen, von 20 F auf 36 F für 100 kg erhöht, in Verbindung mit dem Antrag Letoha, wona der Zolljaz für allen Honig, au für den in Waben eingehenden, auf 36 #4 zu bemessen ist, nah dem Abg. Grillenberger das Wort der

__ Geheime Ober-Regierungs-Rath im Reihs-Schaßamt Henle: Die gleiche Zollbehandlung des natürlichen Honigs und des künstlichen Honigs beruht weder auf einem fiékalishen, noch auf einem volfs- wirths{aftliden Gesihtépunkt, sondern einzig und allein auf dem Umstand, daß eine Untersheidung des künstlichen Honigs von dem natürlihen niht mögli ift. Die Ansichten des Vorredners über die Vertheuerung der Lebkuchen, welde dur die Zollerböhung eintreten würde, find sehr übertrieben; die Vertheuerung würde auf das Pfund Lebkuchen höchstens 2 S ausmachen, fo daß au von einer Schädigung der Konsumenten keine Rede sein kaun. :

_Abg. Weiß (fr. Volksp.): 1885 hat man génau dieselben Gründe angeführt und hat von dem Ruin der Imkerei gesprochen. Der amerikanisce Honig mat unserem Honig gar keine Konkurrenz, da er zu ganz anderen Awee verwendet wird. Die deutsche Honig- produktion bedarf keines Schußes; durch den erhöhten Zoll wird aber die deutsche Honigkuchenproduktion ruiniert werden, die auf die Verwendung des billigen, aber sehr guten amerikanishen Honigs an- gewiesen ist. :

Abg. Dr. Meyer - Halle (fr. Vag.): Die Handelskammer in Halle hat mi dringend ersucht, die Erböbung des Honigzolles abzu- wenden, weil dadur die Halle’se Lebkuchenfabrikation dem Untergang zugeführt werden würde. Sie können den deutshen Honig nicht ge- brauchen, weil er zu tbeuer ift; sie sind auf amerifanischen Honig angewiesen, und wird ihnen au dieser vertheuert, so müssen fie zu Surrogaten, zum Syrup greifen. : / :

Abg. von Kardorff (Rp.): Bei den Ausführungen des Vor- redners mußte man zweifelhaft werden, ob er gegen die Erhöhung des Zolleë stimmen werde, denn die Konsequenz seiner Aus- fübrungen wäre die Annahme des Antrags Letocha. Daß die Leb- fuchenfabrikation durch die Zollerböhung zu Grunde gehen würde, widerlegt sih einfah dadur, daß die Materialien, welhe diese Fabrikation verwendet, Weizenmehl, Zitronat und Mandeln, in den leßten Jahren um etwa 409°/o im Preise gefallen find, obne daß der Lebkuchen auch nur um einen Pfennig billiger geworden wäre. Daß nur bei einer Vertheuerung der Produktion um 2 4 für das Pfund diefer Erwerbtzweig untergehen müßte, ift eine Uebertreibung. Der Abg. Weiß sagte u. a., die Lehrer bäâtten keine Zeit, sih mit der Imkerei zu beshâftigen. Nun, die Lehrer meines Kreises sind ganz anderer Meinung; fie finden die Zeit, sich mit der Imkerei zu befassen und gut zu befassen, fie sind auch bezüglih der Vorlage anderer Meinung als der Aktg. Weiß, weil sie wissen, welhe Schwierigkeiten sie baben, ihr Produkt gegenüber ter Konkurrenz des auëländishen Honigs ab- zusezen. Jch gebe auf die viel besprochene Frage niht mehr näher ein und bitte Sie nur: nehmen Sie den Antrag Letocha an!

__ Staatssekretär im Reichs - Shagamt Dr. Graf von Posadowsky:

Meine Herren! Ih habe einmal in meinem Leben einen sehr edlen Mann kennen gelernt (Heiterkeit), der für einen wohlthätigen Zweck rastlos im Lande herumreisend, denselben in öffentlichen Ver- sammlungen mit warmem Herzen und packender Beredsamkeit vertrat. Ein Zubörer einer dieser Versammlungen erklärte mir eins wahr- haft begeistert, jener Menschenfreund habe so herzbewegend gee sprochen, daß alle Anwesenden fast geweint hätten. Als ih aber weiter fragte, ob man au die erbetenen Mittel bewilligt habe, erbielt ih die lächelnd verlegene Antwort: „Nein, gegeben haben wir nichts!“ So möchte ih obne Vergleihung auch Sie bitten, ih beute ebenso zu verhalten gegenüber der Rede des Herrn Dr. Mever. Seine Aus- führungen waren ja sehr anziehend, aber ich boffe, daß Sie sih von diefer durch einen reihen Schaß flassishen Wissens ausgezeih- neten Rede nit abhalten laffen, den Kunsthonig böber zu besteuern. Es liegt mir eine Reihe technisher Gutachten vor, die überwiegend dabin gehen, daß es hemisch ganz unausführbar ift, den Kunsthonig von dem Naturhonig zu unterscheiden. Es steht ferner fest, daß der sogenannte Naturhonig, der aus überseeishen Ländern eingeführt wird, zum großen Theil geradezu Kunsthonig ift, und dementsprehend ist es einfah Sache der Gerechtigkeit, diesen Honig, den man vom Kunsthonig nicht unters{beiden kann, auch wie Kunsthonig, das beißt, einfa wie Zuckersyrup zu besteuern. (Sehr richtig! rechts.)

Meine Herren, es is ferner darauf bingewiesen worden und id muß wirflih sagen, es liegt doch eine ftarke Uebertreibung darin daß nun wieder eine ganze große Industrie ruiniert werden solle. Solche weitgehenden Behauptungen sollte man gegenüber dem Nach- weis, daß es sich um eine Erhöhung von 2 Pfennigen selbst bei den Produkten handelt, die aus echtem Honig bergestellt sind, gar nit aufftellen! (Sehr wahr!) Uebrigens handelt es sich auch bei den feineren Honigkuchensorten um einen Lurxusgenuß, und gerade die Herren, die uns immer empfeblen, Luxuésteuern einzuführen, müßten eigentlich für diesen erhöhten Zoll stimmen.

Es ift ferner behauptet worden, mit der Landwirtbschaft hätte die Imkerei gar nihts zu thun, das wäre eigentlih nur eine Lieb- haberei. Ich muß diese Behauptung als eine total unrichtige be- zeihnen (sehr wahr! rechts); denn gerade geistlihe Herren, die \sih mit der Landwirthschaft beshäftigen, Lebrer, kleine Landwirthe treiben noch heute Imkerei in großem Umfang. Aber eben infolge der Konkurrenz des ausländishen Honigs is unsere Imkerei zurückgegangen. Der Bestand von Bienenstöcken hat in den leßten 20 Jahren um 13 %% abgenommen.

Ferner is darauf hingewiesen worden, es würden durch diesen Zoll die Honigfabrikate so vertheuert werden, daß man sie in weiteren

Volksklassen gar niht mehr genießen könne. Hat man denn jemals

gehört, daß die Leute, die heute {hon mit Stärkesyrup und künftlichem Honig ihre Fabrikate herstellen, erklärt haben: das ist niht echte, das ist Kunsthonigwaare? Sie haben nicht daran gedacht, fondern sie haben die mit einem Surrogat hergestellte Waare einfach zu Preisen verkauft, als wenn sie mit natürlichem Honig hergestellt wäre, und haben dadur einen größeren Gewinn gemacht. (Sehr richtig! rechts.)

Berlin, Donnerstag, den 25. April

Meine Herren, ih will indeß diese Debatte, die {hon folange gedauert bat und von der ich glaubte, sie würde etwas s{neller ein Ende nehmen, niht weiter vertiefen und Sie nur dringend bitten, si dem Kommissionsbes{hluß anzuschließen.

Abg. B eckb (fr. Volksp.): Die Honigpreise sind immer noh sehr ut und man sollte nicht ohne Noth eine Verwendung von Surrogaten erbeiführen. Der Lebkuchen ift fein Lurusartifel, sondern vorzugs-

weise ein Verbrauchsartikel der ärmeren Volksklafsen.

_ Abg. Wurm (Soz.): Der Staatssekretär hat nicht erwähnt, daß seit 1885 der Honigzoll sich um 1200 9/5 gesteigert hat; da ift es doch kein Wunder, daß die Lebkuchen nit billiger geworden find. Die Erböhung des Honigzolls wird die Pfefferkuchenfabrikation nit ver- nichten; fie wird weiter bestehen bleiben, aber dadurch, daß fie aus einem Handwerk zu einer Großindustrie werden wird.

Gebeimer Ober-Regierungs-Rath im Reihs-Schatamt Henle: Troß der Zollerböbhung von 3 auf 20 Æ ijt der Honig beute billiger als vor 1885. Die Lebkuchenfabrikation ift also niht geschädigt worden.

Der Antrag Letocha wird hierauf angenommen.

Den Zoll für sämmtliche Speiseöle hat die Regierungs- vorlage auf 10 erhöht, die Kommission schlägt dagegen vor, es für rohes Baumwollenöl bei dem bisherigen Zoll von 4 A zu belassen. Denaturiertes Baumwollsamenöl soll nach dem Kommissionsvorshlag einen Zoll von 3,50 F bezahlen. __ Es liegen cin Antrag des Abg. Freiherrn von Stumm- Halberg (Rp.) auf Wiederherftelung der Regierungsvorlage und ein Antrag des Abg. Wenders (Zentr.) vor, dena- turiertes Baumwollensamenoöl ebenfalls mit einem Zoll von 4 é zu belegen.

_ Abg. Graf Schwerin (dkons.): Einen Unterschied zwischen raffiniertem und robem Baumwollenfamenöl zu machen, bringt niemandem Nutzen, wobl aber für die Zollbebörden unnöthige Er- s{chwerungen. És bandelt sich keineswegs um cine Frage von agrarif@er Bedeutung, vielmehr um Schuß gegen eine unterwerthige Konkurrenz, um Verhinderung von Nahrungsmittelverfälshungen. Die von der Regierung vorgeschlagene Höbe der Zölle ift eine verhältnifmäßig ge- ringe, ibre Wiederherstellung ist das Mildeste, was man verlangen muß.

Abg. Buddeberg (fr. Volksp.) spriht sih gegen jede Zoll- erböbung aus.

Geheimer Ober-Regierungs-Rath im Reihs-Schaßam Die Herstellungskosten für Kunft-Speisefett sind sehr gerin 1 Æ für 100 kg, troßdem betrug der Unterschied zwis billigsten amerikanischen und deutshen Kunst-Speisefett 13,50 Beweis, daß die Industrie durch die geplante Zollerböbung nicht ge- schädigt wird. Ein weiterer Beweis dafür liegt darin, daß in 4 Wochen der Preis einer Marke von 70 auf 64 Æ fiel. Die Einführung von Speiseölen hat derart zugenommen, daß auf die deutide Industrie kaum die Hälfte des Verbrauchs entfällt. Die Untersheidung zwishen rohem und raffiniertem Baumwollenfamen würde bei Mehreinführung von robem Oel eine Mehrbeschäftigung von Arbeitern in unserer Industrie nit berbeiführen, da das Raffi- nieren des Oels durch Maschinen geschieht und nur sehr geringe Arbeiterkräfte erfordert. Ein Unterschied zwischen raffiniertem und rohem Baumwollensamen ift überdies {wer festzustellen.

Ab. Harm (Soz.): Durch die Erhöhung des Zolls auf Baum- wollsamenöl wird die Margarine im Preise steigen und dadurch eine große Belastung der ärmeren Bevölkerung zu Gunsten einiger wenigen Produzenten, die an ihrem Verdienste niht genug haben, eintreten. Die Speisefettfabrikanten werden möglicherweise ihren Betrieb einshränken eder gar einftellen müssen, sodaß das Heer der Arbeitslofen noch vermebrt werden wird. Wie reimt sich das mit der Sozialreform zusammen? Wenn wir den Zoll erhöhen, wird Amerika mit Reprefsalien auf dem Gebiete der Zudckereinfuhr kommen. Der Staat würde mit einer Vertheuerung der Margarine einen schweren Febler begehen. Wenn die landwirtbschaftlihen Interefsenten über die Verminderung des Absatzes der Butter klagen, fo sollten sie die Ursache dafür in anderen Umständen, als in der zunehmenden Ver- wendung der Margarine suchen. Wie fteht es denn bei der deutschen Marine? Es is Thatsahe, daß unsere Marine ihren Bedarf an Butter zum größten Theil auë Dänemark deckt. Im Interesse der ärmeren Bevölkerung möchte ih um die Ablehnung der Regierungs- vorlage wie der Kommissionsbeshlüfse bitten.

Staatssekretär des Reichs - Schaßamts Dr. Graf von Posadowsky:

Bei der ganzen Debatte ift immer davon ausgegangen worden, daß durch Erhöhung des Zolles für Baumwollensamenöl auf 10 eine Vertheuerung für ein von den ärmeren Klafsen vielfah ver- wendetes Nahrungemittel cintreten würde. Mir scheint es außer- ordentlich zweifelhaft, ob diese Vorausseßung richtig is. (Sehr richtig! rets.)

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Amerika nur sieben Baumwollensamenölfabriken befanden; 1880 waren es bereits 45 und 1894 waren es 200. Die amerikanischen Zeitungen \prehen von cinem wunderbaren Aufblühen der Industrie des Baumwollensamenöls. 1893/94 F wenn ih jener Quelle glauben darf, etwa 8 Millionen Ballen Baumwolle in Nord-Amerika geerntet worden : S würd Millionen Tonnen Baumwollen- samenöl ergeben. Diese uftion bat in Amerika bereits solche Fortschritte gemaht, daß amerifanishe Quellen die Zeit nahe glauben, wo man nit mehr f ie Tertilinduftrie Baumwollensamen ziehen wird, sondern für Nahrungsmitteliwecke. (Hört! hört! rets.) Von diesen 4 Millionen Tonnen voraussichtlich zu erzielenden Baum- wollensamenöls follen 93/91 erft 1} Millionen ihren Weg in die Oelmühlen gefunden baben: das übrige Quantum, also 62 Millionen, wäre neo nicht zur ODelfabrikation verwendet. Man soll aber jeßt in Amerika damit umgehen," ähnlich wie mit dem Petroleum, Tankkonftraktionen zu finden, in denen wesentlich billiger der Baumwollensamen befördert und das Oelprodukt nah den Schiffen bingebraht werden kann. (Hört! hört! rets.) Ich möchte daraus s{hließen, daß dic Produktion von Baumwollen- samenöl in Amerika fo außerordentli steigt, daß ferner Deutschland ein fo nothwendiger Abnehmer für dieses Produkt Amerikas it, daß möglicherweise niht wir, sondern die Amerikaner den Zoll werden tragen müfsen. (Sehr richtig! rets.)

Es ift ferner gesprohen worden, entsprehend dem Gedanken, der in dem Kommissionsbeshluß seinen Auëdruck gefunden hat, von den Raffinerien in Rctterdam, în England und Frankreih. Ich stimme darin mit dem Herrn Vorredner vollkommen überein, daß auch ih nicht glaube, daß Raffinerien, die bier das Del raffinieren, eine solche Waare berstellen können, wie die Raffinerien an Ort und Stelle des Rohprodukts. Ich glaube, das in England raffinierte Oel wird

1895.

vorzugsweise nur zu technishen Zwecken Verwendung finden können, ebenso wie das in Rotterdam raffinierte. Wenn auch von der Raffi- nation in Frankrei die Rede war, so bemerke ich die Raffinations- stelle befindet sich meines Wissens in Marseille —, daß dort nicht amerifanishe8, sondern egyptishes Baumwollensamenöl zur Raffination gelangen dürfte. Bei der Nähe des Transports ist es dort allerdings möglich, Baumwollensamenöl in frischem Zuftand zur Fabrikation zu verwenden und im Wege der Raffination ein genußfähiges Speiseöl herzustellen.

Aber die Thatsache, daß in Holland und England bei der Raf- fination vorzugéweise nur zu tehnishen Zwecken verwendbares Baum- wollensamenöl gewonnen wird, scheint auch gegen den Kommissions- beschluß zu sprehen. Wenn dies Rohöl zu uns transportiert und bier raffiniert würde, würde man aller Voraussiht nah ebenfalls kein solhes Fabrikat erzielen können wie jeßt in Amerika. Das scheint mir auch gegen den Kommissionsbeschluß überhaupt zu sprechen. (Sebr richtig! rechts.) Wenn Sie die Vorlage gerade vom Stand- punkte der ärmeren Klafsen aus bekämpfen, so würde ih von diesem Gesichtspunkte aus die Kommissionsvorlage für ganz verfeblt halten. Selbstverständlich wird der in Deutschland das Del Raffinierende nicht daran denken, sein raffiniertes Oel auch nur einen Pfennig billiger zu verkaufen als dasjenige, das 10 A Zoll trägt und von Amerika kommt. (Sehr wahr!) Also die ärmeren Klassen hätten davon gar keinen Vortheil, man würde nur den Vortheil, den der Fisfus vielleiht baben kann, den Raffineuren zuführen. (Sehr richtig !)

Es handelt sihch aber niht nur, wie immer behauptet ift, bei dieser ganzen Maßregel um einen Zollsaß für die große Anlage in Mannheim ; auch eine Anzahl kleinerer Delmüller hat die gleihen Wünsche geäußert. Ich erinnere nur an die beim hohen Reichstag eingegangenen Petitionen der Leinölmüller. Das in Holland und England ge- wonnene Leinöl wurde früher vorzugsweise nah Amerika exportiert, welches aber einen Zoll von 38 Æ per 100 kg auf Leinöl gelegt hat. (Hört! hört!) Infolge dessen drückt jeßt die englishe und hbollän- dische Leinölproduktion auf Deutschland, und die Leinölmüller das find zum theil kleinere Müller befinden si in außerordentlih \{wieriger Situation. Auch von ihnen ift der Wunsch ausgegangen,

as zum theil fonfurrierende Baumwollensamenöl möge einem höhern Zoll unterworfen werden.

Dann kommen auch die Erdnußöl- und die Sesammüller in Betracht. Nach den mir mitgetheilten Preistarifen stand im Laufe des Winters Erdnußöl auf 56 Æ pro 100 kg, Sesamöl auf 57 M Unterwirft man nun das Baumwollensamenöl einem Schutzoll von 10 M, so wäre es mögli, daß das bei uns raffinierte Erdnuß- und Sesamöl mit dem amerikanishen Baumwollenfamenöl konkurrieren könnte. Bekanntlich werden. Erdnuß- und Sesamöl mit Baumwollen- samenöl bei der Herstellung der Margarine verwendet.

Wenn gefragt wird, welcher volkswirthschaftlihe Nußen in dem Gesetzeêvorshlag liegt, so ift es eben der, daß ein heimisches Pro- dukt dann fkonkurrieren kann mit einem Produkt, welches im Ausland genußfähig hergestellt wird.

Ferner wurde behauptet, die deutshe Landwirthschaft hätte ein großes Interesse daran, daß die Speisefettfabrikation niht durch Ver- theuerung eines Komponenten, des Baumwollensamenöls, ges{hädigt würde, weil die Speisefettproduktion im großen Umfang heimisches frishes Rindertalg verwende. Ia, wenn das nur völlig rihtig wäre! Die Speisefettfabrikation verwendet indeß meines Wissens in großem Maße auftralishes Fett; und welher Provenienz das ist und welchen hvygienishen Werth dasselbe hat, das ist doch manhmal eine recht zweifelhafte Sache. (Sehr richtig !)

Nun, meine Herren, um was handelt es sich denn bei der ganzen Sade? Es ist eigenthümlich, daß, wenn die Regierung eine Zoll- erbôöhung vorschlägt, fo außerordentlich scharf mit Pfennigen gerechnet wird, dagegen weltwirthshaftlihe Ereignisse von viel tieferer Be- deutung sehr oft ziemlich fpurlos am fkonsumierenden Publikum vorübergehen. Wir haben in den leßten Wochen eine ganz unge- wöhnliche Hausse des Petroleums erlebt, bis jeßt meines Wissens um 1509/0, eine Preis\teigerung, die do vielleiht den Bemühungen der Trusts zu danken ist, welche der amerikanische Präsident Cleveland sehr treffend als „Kommunismus des Mammons“ bezeichnet hat. Es ist ausgerechnet worden, daß diese Trustbestrebungen, wenn sie zu den Petroleumpreisen des Jahres 1876 zurückführen, dem deutshen Volke für feinen Petroleumbedarf, falls niht eventuell ein bedeutender Konsumrückgang eintritt, jährlich eine Mehrausgabe von etwa 300 Millionen Mark auferlegen würden. (Hört, hört! rechts.) Und, meine Herren, um was handelt es sich denn hier? Um eine Zoll- erhöhung von 10 ,eine Zollerhöhung, die möglicherweise vom Aus- lande getragen werden muß; eine Zollerhöhung, die die thatsächlihe Wirkung haben wird, daß der Zentner Margarine etwa 60 4 und der Zentner Speisefett 1,50 bis 1,80 A theurer wird. Was spielen \folhe Erhöhungen für eine Rolle im praktishen Leben, im Detail- handel, wo doch viel größere Differenzen auszugleichen find, je nah der Lage des Geschäfts und. den Manipulationen des einzelnen Detailliften !

Ich kann also das hohe Haus nur dringend bitten, die RNegierungs- vorlage entsprehend dem vorliegenden Antrage Stumm wieder herzu- stellen. Ich möchte mir aber noch eine Schlußbemerkung in Bezug auf den finanziellen Erfolg der Tarifnovelle überhaupt gestatten. Es ist in der Budgetkommission von meinem Herrn Kommissar erklärt worden, daß die Tarifnovelle etwa zwei Millionen einbringen würde, falkulatorisch berehnet in der Weise, daß man die Menge der Gegenstände, die sich in der Tarifnovelle aufgeführt finden, zu Grunde legt, von ihnen die einjährige Durchschnittseinfuhr ermittelt und nach leßterer die Einnahme der erhöhten Zollsäße berehnet. Danach würde die Tarifnovelle eine Mehreinnahme von 2 177 840 M einbringen. Diese Berechnung hat aber einen wirklihen budgetmäßigen Werth niht, denn zunächst stimmen die einzelnen Waarengruppen des s\tatistischen Waarenverzeichnisses niht überein mit den einzelnen Positionen der Tarifnovelle. Es finden ih

in den Waarengruppen, die zu Grunde gelegt sind bei diefer