1914 / 44 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 20 Feb 1914 18:00:01 GMT) scan diff

Oesterreich-Ungarn.

geordnetenhaus hat gestern, wie Mißtrauensantrag der vereinigten tung der Debatten durch Präsidium mit großer Mehrheit abgel er Sipung wurde der Geseßentwur einteilung der Wahlbezirke an

von Bürg-

es, betreffend die Uebernahme des Baues

eihsfiskus zwecks Förderung

für Reichs- und Militärbedienstete, Zur Annahme gelangten ferner die twung der Bestimmungen über die betreffend Aenderung zum Reichs\chuldbuchgeseße,

N Königliche Akademie der Künste in Berlin.

Sommerkursus der Lehranstalten für Musik.

e Meistershulen für musikalishe Kom- rlin in Charlottenburg, Fasanenstraße 1.

Vorsteher die Professoren Dr. Humperdinck, Gernéheim und Schumann.

schulen haben den Zweck, den in fie aufgenommenen Ausbildung in der Kompositton Meisters zu geben. Genügend vor- welche einem der vorgenannten Meister baben si bei demselben in der ersten önlich zu melden und ihre Kompositionen und ch den Nachweis einer untadelhaften sitt-

he Befähigung der Bewerber zur Aufnahme in Der Unterricht

Entwurf eines Gese schaften durch den von Kleinwohnungen Zustimmung erteilt.

Vorlage, betreffend Aende Seeschiffahrtsstatistik, der Ausführungsbestimmungen

der Salzsteuerverwaltungskostenet Zollsalzsteuerverwaltungskostenetat zuständigen

Das ungarische Ab „W. T. B.“ meldet, den

A. Akademisch Opposition gegen die Lei

position zu Be das gegen-

Die Meister fortgesest f über die Neu-

Schülern Gelege unter unmittelbarer Leitung eines bereitete Aspiranten, {ließen wünschen, Monats April pers Zeugnisse (insbesond lichen Führung) vorzulegen Ueber dîe prafti die Meistershule en uf weitere Be

Pariser Play 4 B, Akademi

nheit zur weiteren Großbritaunien und JFrland.

e beantragte gestern Lord Lansdowne Erklärung, die Lord Murray of E am 17. d. M. mit Bezug auf die Nennung: seines Verbindung mit der gegeben hatte, die Eins i Lord Murray und damit zusammenhängende „W. T. B.“ meldet, bezweif der Lordgeheimsiegelbewahrer Marqueß mäßigkeit der Einseßung einer \ die Negierung sei zwar nicht gege die Sache nicht zu ihrer eigenen sodann angenommen,

In der der Liberale W wärtigen Amts, oh unter denen Hoffnung gemacht worden Regierung Mittel durch den Krieg herbeigeführten N Staatssekretär Sir Edward Grey

Nach den Berichten der britischen L herrsht in den dur den Krieg betroffenen Not. Die beteiligten Negierungen haben ke die britishe Negterung im Dezember 1913 A Sterling für dringende Bedürfnisse vorgesho Negterung hatte und England eine der jehs tung dieses Königreichs verantwortlich sind. taufend Pfund ausreichend sind. und dabei mitgeteilt, daß anderen Mächte au etwas tun würden. dite anderen Mäch

Ausschüssen überwiesen Einschränkung Pachtzinsforderungen r Ausführungsbestim- ; (Herstellung von Malzwein). lieder der Reichsshuldenkommission - für das -

Demnächst wurde über stelle und über eine Reihe

Lothringen. Im Oberhaus

der Verfügungen als Nachspiel zu der

und die Vorlage, betreffend Aenderung de mungen zum Weingeseßz Wahl der Mitg Rechnungsjahr 1

Namens in Marconiaktienangelegenheit ah- eßung einer Kommission, die die in der erhobenen Beschuldigunzen Fragen untersuchen soll, elte in Vertre!

tscheidet der betreffende Meister. stimmung unentgeltlich.

ch im Bureau der Akademie der Künste, Berlin W. 8, 914 wurde vollzogen.

die Beseßung einer NReichsgerichtsrats

von Eingaben Beschluß gefaßt. ung der Regierung

of Crewe die Zweck olchen Kommission und erkl n den Antrag, doch könn machen. Der Antrag wurde

\he Hochshule für Musik zu Berlin in harlottenburg, Fasan enstraße 1. Negkterungsrat, Professor Dr. Kre Professor Dr. Humperdinck, Professor Felix Die Aufnahmebedingungen find aus dem Prospekt ersichtlich. \chriftlich unter Beifügung der unter Nachweise, aus denen das zu muß, spätestens bis zum m der Königlichen akademischen muß aus der Meldung Aspiranten der Prüfungstag be

finden statt :

Direktorium: Geheimer

Professor Barth, Laut Meldung des. „W. T. B.“ sind S. M. S. „S charn-

horst“ mit dem Chef der Kreuzerdivision und S. M. S.

; Y d : : ¿ as „Gneisenau“ am 18. Februar in Manilla eingetroffen. gestrigen Sißung des Unterhauses

Staatssekretär des Aus- hen erfüllt seien, sei, daß die briti n Balkanländern ot bewilligen würde. Dex antwortete obiger Quelle

Die Anmeldung ist Nr. VIIT des Prospektes studierende Hauptfach ersichtlich sein 4. April 1914 an das Direktoriu Hochschule für Musik zu rihten. Au ch hervorgehen, daß dem fannt ift.

Die Aufnahmeprüfungen für das Sommersemester 1914 (Kapellmeister), Kontrabaß ns 9 Uhr;

angegebenen hitehouse

: die Bedingungen inzwi Nummer des gun zwis

wird die vom Reichseisenbahn- iht der Einnahmen der deutschen m Fan ar Male auch die Einnahmen und Privatbahnen mit umfaßt. zug ist bereits in Nr. 43 vom 19. d. M. veröffentlicht. In der Fünften Beilage zur heutigen Nummer des wird eine Genehmigungsurkunde, be- end eine Anleihe des Provinzialverbandes von Brandenburg, veröffentlicht.

In der Dritten Beilage zur heutigen „Reichs- und Staatsanzeigers“ amt aufgestellte Uebers Haupt- und vollspurigen Nebenbahnen 1914 veröffentlicht, die zum ersten

der bayerischen Staats-

zur Linderung der in de

Komposition, Violoncell, instrumente den 15. April, Morge (eins{chl. Dpernschule) den 15. April, Nach-

gel den 16. April, Morgens 9 Uhr; inzelgesangunterricht)

fularbeamten Ländern noch immer große le Hilfe erbeten, do hat lbanten fünftausend Pfund sen, weil Albanien keine feste Mächte ist, die für die Errich« Ich will nicht sagen, daß fünf- en Betrag gegeben mehr zu geben, falls die nt jedo, daß der te nit veranlaßt

und Blas- vertreter und Kon

2) für Ile

3) für Violine und Or 4) für Chorshule (E Mittags 12 Uhr;

5) für Chor den 23. April, Nachmittags 4 Uhr.

Die Aspiranten haben fich o0 gungen zu den Prüfungen einzuf Berlin, den 16. Februar 1914. Der Senat der Königlichen Akademie der Künste, Sektion für Musik.

Gernsheim.

und Staatsanzeigers“

Wir haben dies wir bereit seien,

hne weitere Bena(hrichti- Der Prinz zu Wied ist von

Neuwied, 20. Februar. d Die albanesische Ab-

Paris heute morgen hier ] f ordnung trifft morgen mittag hier ein.

Schritt, den wir getan haben, hat, auch ihrerseits etwas zu be __ Hierauf wurde die Adreßdebatte ges Adresse mit

eingetroffen.

urd i lossen und sodann die 289 gegen 186 Stimmen angenom

Wettbewerb um das Stipendium der von Rohrschen Stiftung für das Jahr 1914.

Der Wettbewerb um das Sti) tung für talentvolle deuts n\ und Architekten, wird hierdurh für das Jah

Der Bewerber hat

1) Studien f größeren Bauten geführten Werken sind ebenfalls zuläf

2) einen ausführlihen Lebenslauf, seiner Studien ersichtlich ist,

3) eine schriftlihe Konkurrenz bestimmten {unden und ausgeführt sind,

4) eine amtlihe Bescheinigung darüber, ist und am 31. Oktober 1914 das 32. Lebensjahr chnis der für die Konkurrenz gen. Die Gesamtzahl dieser Arbeiten darf zehn

Bei der Bewerbung ist die beabsichtigte diums genau anzugeben. Die Einsendung hat getrennt von den Arbeiten zu erfolgen.

Der Termin für die Ein Königliche Akademie der L auf ben. 31: Oftober 1914 gsarbeiten find bis zu dem glei ße Berliner Kunstausstellung im Berlin NW. 40 kostenfrei abzuliefern.

Verspätet oder unvollständig eingehende Bewerbun nicht berücksichtigt. 4 ,

Die Kosten der Ein- und Nücksendung hat der B tragen; unfrankiert eingehende Sendungen we

Der Preis besteht in einjährigen Studienreise, Stipendiaten gestellt. ist ; mit je 1800 Æ, die erste wenn der Stipendiat vor Ablauf von \echs neten Senate über den Fortgang seiner St erstattet hat.

Das Stipendium steht nah Zuerkenn Verfügung. Die Studienreise muß inner erkennung angetreten sein und darf ohne zwingen brochen werden.

Während des Sti Aufenthalte in Rom ein der Interesse ihrer daselbst \tudierenden stehendes Atelier kostenlos überlassen werden ist und ältere Ansprüche nicht zu berüdckf

Das Stipendium kann w wegen Nichterfüllung der ih Senats entzogen werden.

Berlin, den 11. Februar 1914.

Der Senat der Königlichen Akademie Sektion für die bildenden Kün Ludwig Manzel.

Frankreich,

Der Prinz zu Wied stattete gestern vormitt T. B.“ meldet, * dem deutschen Bots von Schoen einen längeren Besu Aeußern Doumergue er vom Präsidenten der Nepubl der ihm zu Ehren ein Frühstück gab. Am Nac der Prinz dem österrei englischen Botschafter Bes Geschäftsträger Am Abend reis

Vayern.

hat gestern beiden Kammern des Landtags einen Bericht über den Stand und die Aus- nußung der der Staatseis staatlichen Wasserkräfte vor ein Nachtrag zugegangen, nah dem, wie Jahre 1910/11 aus der Anleihe zur Einführung des elektris Betriebes auf den Staatseisenbahnen noch stehende Summe von vier Millionen den Etat des Ministeriums des diesem für den Ausbau des für 1914/15 der fügung steht.

Das Verkehrsministeriuum hafter Freiherrn ) ab und spra beim Darnach wurde z empfangen, hmittag machte jisch-ungarischen, dem russishen und uche und gab bei dem italienischen gen Botschaftern seine Karte te der Prinz nah Neuwied ab.

Jn der gestrigen Sitzung des „Fommensteuer zur allgeme

Der Finanzminister Caill wenn man si auf eine Echöh könne man die fleinen Steuertr

enbahnverwaltung vorbehaltenen gelegt. Zugleich ift dem Landtag zum Rechnungsentwurf für 191415

meldet, die aus dem

vendium der von Nohrf Fäcer, Bildhauer r 1914 für Architekten

che Künstler: Maler aller if in Audien

nd riftli zu melden und einzusenden: ändig gefertigte Entwürfe von Aufnahmen nach bereits aus-

owie von ihm selbst

(Photographische zur Verfügung

Mark eingezogen und auf JZnunern übertragen wird, sodaß Walchenseekraftwerkes nunmehr Betrag von sechs Millionen Mark zur Ver- Der Gesamtbedarf für das Y beträgt 17 Millionen Mark.

Sachsen. putation der Zwe le B. B madet, mit 11 beschlossen, den für die Tierärztliche richtenden Neubau nicht in Dresden, sprechend der Regierungsvorlage ausfü dürste bei Zustimmung des Ple ärztlichen Hochschule von Drest

E owie bei den übri aus dem insbesondere der Gang

| Senats stand die Ein? inen Beratung.

aux erklärte obiger Q ung der bestehenden Steuer äger nit entlasten.

u stärkeren Leistungen heranz ch keineswegs mit St te auch die Besteuerung d } Grundstücken. für nötig. damit der Gewinn aus Besteuerung niht entztehen könne. beiden ersten Abschnitte a noch wesentlidhe Ver- Antrags, der die e die Fortsezung Î Abschnitte fordern. sich zur Fortsezung der Reform bereit, fofort! Ich habe die nôtigen Unter-

Versicherung an Eidess\tatt, daß die für die me fremde Beihilfe er-

daß er ein Deutscher nit überschritten hat, bestimmten Arbeiten

Arbeiten von ihm ol zalchenseetraftwerk velle zufol

ufolge, n beschränke, Man könne das tehen, denn das euern überlastet.

es Einkommens

5) ein Verzei auf besonderem B berschreiten.

Kaptitalvermögen sei i Deèr Minister verteidig landwirtschaftlih flarationszwang Handelsgeschäften Die Regierung gehe von der A des Kommissionsentwurfs aus, obgleich auch d besserungen nötig seien. Er halte die Annah Grundzüge der Reform enthalte, für nôtig und werd der Steuerreform nah Annahme der beiden ersten Der Berichterstatter erklärte und Caillaux erwiderte: lagen hier.“ i Unter allgemeiner Bewegung wurde die brochen : die Senatoren besprachen lebha der Finanzminister sich ausdrücklich den Kommission und Nibots angeschlossen habe. Nach der Wiederaufnahme der an seine letz

Finanzde iten Kammer hat gegen 4 Stimmen Hochschule zu er- sondern in Leipzig ent- hren zu lafsen. nums die Verlegung der Tier- *n nach Leipzig gefichert sein

Ausnuzung des Stipen- des Bewerbungsgesuches erklärte er sendung der Bewerbungsgesuche an die

Künste, Berl Mittags 12 Uhr, Die Bewerbun punkte an die Gro

ausftellungsgebäude Gestern vormittag fand anläßlich des Todes Jh rer Kaiser- lihen Hoheit der Prinzessin Wilh der Kapelle ihres Palais in dienst statt, dem Seine Majestät der Kaise iten der Großherzog und die Groß

I V « gen werden elm von Baden in

Karlsruhe ein Trauergottes- r und König, Jhre herzoginnen rzogliche Hoheit der Seine Kaiser- tichailowitsh von Rußland, r Großherzog von Oldenburg, der der Prinz der Herzog- und die

in Karlsruhe ein-

ewerber zu rden nicht angenommen.

cinem Stipendium von 3600 46 zu einer deren Ziel in das eigene Ermessen des er ist zahlbar in zwei halbjährlichen Raten udienreise, die zweite, Monaten dem unterzeich- udien ausführlich Bericht

des Preises sofort zur Jahresfrist nach Zu- de Ursache nit unter-

_Sigung unter- ft die Tatsache, daß

Königlichen Hohe Gesichtspunkten der

Luise und Hilda von Baden, Seine Großhe Prinz Maximilian von Baden und G liche Hoheit der Großfürst Georg D Jhre Königlichen Hoheiten de zu Braunschweig

Eugen von Schweden, Jhre Hoheiten

Herzogin von Anhalt sowie die übrigen Fürstlichkeiten, Hofe beglaubigten Gesandten, die Vertreier keiten, der Staatsminister herzoglich badische Negie neral des 14. Armeekorps u. A. beiwohnten. russishe Gesänge, die ihrerseits feierlihem Ornat amtierenden russischen Geistlichen unterbrochen

é | L emahlin, Sitzung knüpft

ten Aeußerungen an und verlangte d nsteuer auf gewisse Werte und einer Er Deklarationszwang solange, bis man andere um das wahre Einkommen festzustellen. Regierung habe volles Vertrauen zu der des Senats, damit ein Gedanke Tönne, von dem dte Zukunft der Nibot erklärte sich im allgemeine Ministers einverstanden, aber gegen jede Ueber zunächst die Grundsteuer und die Steuer au Er werde die Republikaner.

Die Generaldisku\ Dringlichkeit für die

Der Kammeraus\chuß f gebung hat nach einer Meldung des ratung der geplanten Kapitalsteuer be Kapitalzuwachssteuer 10 000 Francs übersteigende Kapita Die Steuér, die ein für alle Male Zuwachses gezahlt würde, soll ein bis zu 100 000 Francs betragen und die Zunahme von mehr als einer

e der Finanzminister e Einführung einer rgänzungssteuer mit Mittel gefunden hätte, Der Minister \{chloß: Die Wetoheit und polttishen Einsicht der Gerechtigkeit verwirkiiht werden ubliE und Frankreichs abhänge. Aus1\ührungen des stürzung; man müsse ] auf beweglihe Weite refor- Regierung ebenso unterstügen, wie an

beim Antritt der St

Lüneburg

getroffenen fremder Fürstlich- Freiherr von Dusch für die Groß- rung sowie der kommandierende Ge- Freiherr von Hoiningen gen. Huene eingeleitet dur wieder von Gebeten der in

pendienjahres kann dem Stipendiaten bei etwaigem Akademie der Künste im zur Verfügung , wenn ein solches frei ichtigen find.

egen Unwürdigkeit des Stipendiaten oder m obliegenden Pflichten auf Beschluß des

Stipendiaten Die Trauerfeier wurde

sion wurde darauf geschlossen und vie Spezialdebatte anerkannt.

ür die Steuergeseß- „W. T. B.“ bei der Be- schlossen, auch eine be- einzuführen, lszunahmen treffen soll. zurzeit der Feststellung des Prozent für die Zunahme bis zu fünf Prozent für Million Francs steigen.

Nußland.

Der Kaiser hat gestern den österreichi schafter Grafen Szapary glaubigungss\chreibens in Audie

Der: Verweser des Finanzminist gestern bei dem Empfange des eine Rede, in der er auf die \ auf dem festen Geldsystem und de

- beruhe, und dann lau

Die allernäcste nüchterung des

Elsaß-Lothringen.

Jn der Zweiten Kammer des L

der Etat der Landwirtschaft beraten. Nach dem Bericht des, W. T. B.* beton herr von Stetn die Notwendt Seuchenshußgeseßes. Nach de 65 Departements, er gegenwärtig et

der Künste, andtags wurde gestern te der Unterstaatsf\ekretär Frei- gfett einer ftrengen Durchführung des in Frankreich daher könne nicht in Aussicht chslanden gebe zu rgebnisse der leßten irtschatt set dem Ziele, e Viehzucht zu de allein habe

n leßten Berichten feien in der Schweiz 13 Kantons verseucht, ne Erleichterung der Grenzsperre stellen. Der gegenwärtige Seuchenstand in den Mei keinen Besorgnissen Anlaß. Vtehzählung dürfe behauptet werden, die Landw den Bedarf der Bevölkerun decken, näher gekommen. um 14,69/6- zugenommen.

In der Nach mit der Saar- Die Lothrt1 der Mosél von

Finanzministerium. Der Vorstand bei dem Stempel- und Erb in Münster i. W., Regierungsrat Herborn if zolldirektion in Berlin verseßt worden.

schaftssteueramt t an die Ober- Auf Grund der E

g an Fleisch dur ei

Der Schweinestand im {-ungarischen Bot-

zur Ueberreichung seines Be- nz empfangen.

Ministerium des Jnnern.

Der Regierungsrat Dr. Gro Lebenszeit zum Direktor des der gegliederten Oberversicherungsamt des Regierungspräsidenten im Vorsig dieser Behörde ernannt

ßmann in Potsdam ist auf Regierung in Potsdam an- s und ständigen Vertreter

mittagssizung beschäftigte sih die Kammer und Moselkanalisation.

chten in einer Resolution bis Diedenhofen,

Moselkanal'sation von Conz bis Saar Koblenz. Allé Redner bekämpften den

preußischen Ministers der öffentlichen Der Staatssekretär Graf voa Roeder Bedeutung der Moselkanalisation für E er vertrete dieselbe Arbeiten fortgeseßt und Erz entfielen auf Lothrin folge der Kanali 80% für Erz b

| eriums Bark hielt Personals des Ministeriums olide Finanzlage hinwies, die ößten, freien Barbestande „W. T. Y.“ erklärte: Aufgabe des Finanzministeriums sei die Er- fowie die Hebung setner uichtig organisierten und Hebung eines auf die Daneben dürfe das daß es für das Gleichgewicht i der Wahrung des gets dürse wan aber nit vor 9 groß erscheinen, denn sie würden Kußland durchlebe gegenwärtig eine

die Kanalisierung das Zentrum die Saar- und gemünd, bezw. von Met bis ablehnenden Standpunkt des Arbeiten von Breitenbach. n erwiderte, indem er die lsaß - Lothringen Fordérung wie die frühere Von der Tarifermäßigung auf Koks gen und Luxemburg sation würdé die Ermäßigung 60

t Meldung des

olks mit allen Mitteln produktiven Arbeitskräfte vermittels eines zugänglichen Kredits.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

anerkannte, Negterung, deren Nußländs Ziel set gegründeten Wohlstandes des Volks. och nicht vergessen, ets verantwortlich

etwa 20%.

: Ministerium jed 9% für Koks und

des Staatebudg Gleichgewichts zurückshrecken, mögen sie {ih hundertfach bezahlt magen.

Preußen. Berlin, 20. Februar 1914.

Jn der am 19. d. M. unter dem Vorsiz des Staats- ministers, Staatssekretärs des Jnnern Dr. Delbrück ab- gehaltenen Plenarsißzung des“ Bundesrats wurde dem

llmgestaltung und starke EntwiÆlung seiner Landwirtschaft sowie einen |

außerordentlihen Azrfs{hwung feiner Industrie und eine stet - L der andelt I „SBir sind uns dabet fes: Petias, Besse» Bak, „welche riefigen, noch unBHe! ührten Reihtümer in Nußland ihrer Hebung durch unsere Arbeit unD unsere Kapitalien harren.“

Die gester7rr gemeldete Verordnung über den Be- suh fremder S iffe in russischen Häfen und Gewässern betrifft, obiger Quelle zufolge, ausschließlich Kriegsschiffe.

Die Fina n1zkom m tifsion der Reihsduma hat sich dafür ausgesproherr, den Paktzzwang für Auslandsreisen abzu- schaffen, die Paßgebühren jeDoch beizubehalten.

Der vorgestern im finnishen Landtage von der Schwedischen Partei eingebrachte A dreßentwurf, betreffend die in St. Petersburger Gefängnissen befindlichen Finnländer, trägt auch Unterschriften von Vertretern anderer bürgerlicher Parteien. Die Sozialdemokraten haben im Landtage den Ent- wurf einer Petition um Wie Derherstellung gesezmäßiger Zustände in Finnland eingebracht und die Altfinnische Partei einen Petitionsentrwurf, der darauf abzielt, daß die Ein- führung des Ru fsishen als Amtssprache in Finnland

unterbleibe. Spanien.

Gestern abend Hat ein Ministerrat stattgefunden, nach dessen Beendigung eine KunD gebung erschien, in der es nah einer Meldung des „W. T. B.“ heißt:

Der Minister Des Aeußern hat setnen Kollegen von dem Meinungsaustaush zrwoischen den Kabinetten von Paris und Madrid iber das Satut von Tanger Mitteilung gemacht. Aus diesem geht hervor, daß fich Ende des Frühjahrs die Vertreter Englands, Frankreichs und Spaniens über Das Statut von Tanger verständigen werden. Das Statut t} das Ergebnis eines wechselseitigen Aus- gleihs. Spanien war dabei von dem Geiste der Freund- haft und WVersöHrtlichkeit beseelt, der die so engen und herzli*Ghen Beziehungert der beiden Under erfüllt. Nachträglich glaubte Frankreich, einiges an dem ausgearbeiteten Vorschlag ändern zu müssen. Frankrei teilte den abgeänderten Entwurf zuerst England mit. Dieses mate Einwendungen, die ihm zweck- dienlih zu sein schienen. Nachdem die beiden Regterungen \ich über die Faffung des WortTautes geeinigt hatten, teilten sie ihn in den leßten Novembertagen_ Des vergangenen Jahres dem spanischen Minister des Aeußern mit. Da die spani} be Regierung bemerkte, daß die an dem ur\sprünglihen Tert angebracbten Aenderungen wichtig waren, fo cchob fie in einer arx die Botschafter Frankreihs und Englands ge» rihteten Note, die in Den freund\haftlihsten Ausdrüden gehalten war, wie sie den ausgezeiGneten BezieHungen entsprechen, die Spanien mit den beiden Ländern DBerbinden, DBBorstellungen auf Grund dec Ab- änderungen des Textes. Dies ist der augenblicklihe Stand der An-

gelegenheit. Porénugal.

In der Deputiertenfammer brachte gestern der Ministerpräsident Bernardino Machado einen Amnesstie- geseßentwurf ein, Der sih, wie „W. T. B.“ meldet, auf alle Personen bezieht, -die fich wegen politischer Vergehen in Haft befinden oder des Landes verwiesen find, mit Ausnahme der Führer, die verbannt rverden follen. Auch diejenigen Personen, die Dynamit verwenDet oder ein Attentat ausgeführt haben, sind von der Amnestie ausgeschloïsen. Deserteure sollen begnadigt, Offiziere Und Unteroffiziere aber aus dem Heere ausgeschlossen werden. Die Kammer nahm die Dringlichkeit des Geseßentwurfs an und in Der unmittelbar folgenden Dis- lussion erflärten sih Die demofratishen Redner für den Gesez- entwurf, während die Redner der Rechten eine umfassendere Amnestie wünschten. Der Ministerpräsident erklärte, er werde die Kabinettsfrage nicht stellen.

Belgien, gestern abenD ausgegebener Krankheitsberiht besagt Des „W. T. B.“, der Gesundheits- sei so gut, daß die Ausgabe weiterer

SerBDîien.

Jn der Skup\cHtina stand gestern eine önterpellation des Abgeordneten D raskow it\ch, betreffend den Einfall der Albanesen im September v. J., auf der Tagesordnung.

Nach dem Beriht Des „W. T. B.“ erklärte der Ministerpräsident Paschit f ch in Beantwortung der Fnterpellation, daß die Negierung damals alle Vorsorge getroffen hätte, um dem Einfall vorzubeugen. Die Maßnahmen, die Die Heeresleitung verfügt habe, hätten fi jedoh als ungenügend erwiesen. Die Regierung habe deshalb den Generalstabschef Misitsc strafweife in den Nuhestand verseßt. Im Laufe der Debatte erklärte der Ministerpräsident auf Angriffe opposittoneller Nedner Hin, er habe die durch das Ultimatum Oeiterreiß-WMngarns gef chaffene Lage für sehr ernst ge- halten und sei bestrebt geroesen, einern ernstlichen Konflikt vorzubeugen. Eine Abänderung der LoreDoner Beschlüsse über die albanishe Grenz- frage hâtte nur mit Zustirnmung aller Mächte erlangt werden können. Außerdem hätten Serbierr befreundete Großmächte betont, daß eine Grenzrevision undurchfüßrGar fei.

Nah mehrstünDiger lebHafter Debatte beschloß “Die Ekupshtina unter Verwerfung eines von der Opposition beantragten MißtrauenSvotums mrit 74 gegen 47 Stimmen den Uebergang zur Tagesordnung.

Ein nah einer Meldung zustand des Königs Berichte unnötig sei.

VBulgarien.

Die mit LiquiD ierung Der Kriegsrequisitionen beauftragte Kommission Hat einer Meldung des „W. T. D zufolge festgestellt, da Die sich Daraus ergebende Schuld nicht, wie man bisher glaubte, 250, sondern höchstens 150 Millionen Lei beträgt.

Der höchste Gerichts hof in Sachen der Ver? fehlungen der stambulorwistischen Minister hat beschlossen, die Sizungen bis Meittwoh zu vertagen, um den Richtern Zeit zu geben, das umfangreihe Aktenstück zu prüfen und zu dem Nichtersheinen des angeklagten Generals Sawow Stellung zu nehmen.

AmeriEa.

Der Präsident W i [son hatte gestern mit einer Anzahl hervorragender MitglieDer des Senats und des Repräsentanten- hauses eine Besprehung über Die Aufhebung der Be- stimmung des Panamakanalgesezes, durh die ameri- lanishe Küstenschiffe vorr den Kanalgebühren befreit werden.

Der Staatssekretär Bryan kündigte, wie „W. T. B.“ meldet, an, daß die amerifanishe Gesandtschaft inBuen 0s Aires in eine Botschaft umgemandelt werden foll. Die hierfür nötigen Kredite rverden fofort verlangt werden.

Nas eittèr von „W. T: W“ verbreiteten Depesche aus Cap Haitien haben Die Truppen des aufständishen Senators Theodore bei Grande Iivière unD Limbé zwei {were Nieder- lagen erlitten. Der Jnf urgentengeneral Paul ift gefallen. Die JMsurgenten haben sich nach Cap Haâitien zurückgezogen. Der Senator Theodore will Den Ort nicht aufgeben und läßt Be- [elligungen errichten.

Asien.

Nach einer Meldung der „Skt. Petersburger Telegraphen- Agentur“ ist in Mukden das Zweigbureau einer Organisation entdeckt worden, die eine dritte Nevolution vorbereitet. Urheber dieser Bewegung scheinen die gleichen Leute zu sein, die die leßte Revolution angestiftet haben.

Wie die Zeitung „Englishman“ aus Kalkutta meldet, hat ein Angriff auf das Blockhaus bei Attoc Bridge stattgefunden. Beioaffnete Polizei leistete den Eindringlingen Widerstand, die sich nah einem mehrstündigen Scharmügel zurükzogen. Am nächsten Tage wurde der Angriff wiederholt. Artillerie hat Befehl erhalten, sich in Bereitschaft zu halten.

Parlamentarische Nachrichten.

Die Berichte über die gestrigen Sizßungen des Reichstags und des Preußischen Herrenhauses sowie der Schluß- beriht über die gestrige Sißung des Hauses der Abge- ordneten befinden sih in der Erslen und Zweiten Beilage.

Auf der Tagesordnung der heutigen (219.) Sigung des Reichstags welcher der Staatssekretär des Reichs- marineamts, Großadmiral von Tirpiß beiwohnte, standen zunächst Anfragen.

Der Abg. Dr. Blunck (fr. Volksp.) fragte:

Die Arbettgeber derjenigen Bersicherungepflichtigen, die Mitglieder einer zugelassenen Ersaßfasse sind, haben nach § 517 N -R.-O. ibren Bettragsantetl weiter an die Krankenkasse einzuzahlen. Der Bundesrat is aber nach Maßgabe des § 515 ermächtigt anzu- orònen, daß dte Krankenkassen diese bei ihnen eingehenden Be- träge zu ‘/; an die betreffenden Ersaykassen abzurühren haben und verschtedene Ersaßkassen haben bereits den erforderlihen An- trag gestellt. Jst der Herr Reichskanzler in der Lage, darüber Auskunft zu erteilen, ob und welche Anordnungen gemäß § 518 der N..V.-D. der Bundesrat bereits beschlossen hat oder zu erlassen beabfichtigt?

. Direktor im Neichêamt des Innern Dr. Cas var: Anträge von Ersaßkassen auf Erlaß einer Anordnung nach § 518 d. R.-V.-O. sind größerer Zahl bei dem Bundesrat eingegangen. Die Anträge sind den obersten Verwaltungsbehörden, in deren Bezirk der Sitz der Ersaßkasse belegen ist, zur Aeußerung mitgeteilt worden. Bei den Anordnungen handelt es sich nicht nur um das Interesse der zu- gelassenen Ersaßkassen und ihrer Mitglieder, sondern auch um das der geseßlichen Krankenkassen im allgemeinen, denen dur das Augs- s{ciden zahlreicher Mitglieder, durch An- und Abmeldungen und sonstige Verwaltungsgeschäfte, besonders aber dur das Abführen von ‘/; des Arbeitgeberbeitrages etne große geshäftlihe Belastung erwachsen wird. Die Aeußerungen der obersten Verwaltungébehörden sind bis- her nur zum Teil eingegangen. Der Buzdesrat hat deshalb und, um zunächst einen Ueberblick zu gewinnen, bis jeyt noch keine An- ordnung nach § 518 der R.-V..O. getroffen.

Der Abg. Bassermann {nl.) fragte: :

Unter Bezugnahme auf Mitteilungen französisher Blätter über den angeblih f{chlechten Gesundheitszustand im deutschen Heere fragen wir an, ob der Herr Reichskanzler bereit ist, über den Krankenstand des Heeres Mitteilung zu machen ?

Oberstabsarzt, Professor Dr. Hoffmann: Der Gesundheitszustand des preußischen Heeres einshließlich Sachsens und Württembergs ist in den leßten Monaten erheblich besser als in den betden legten Jahren 1912 und 1913. Der Krankenzugang war am 31. Januar dieses Jahres erheblih geringer als im Jahre 1913. Ebenso ist auch die Zahl der Todesfälle im Jahre 1914 etnschließlich der Unglücks- fälle zurückgegangen. Typhusepidemien, Ruhrerkrankungen \ind weder im Januar noch im Februar dieses Jahres vorgefommen. An einzelnen Stellen haben \ih Erkrankungen an Diphtberie und Scharlach gezeigt, die fich aber nv in mäßigen Grenzen gehalten haben. Im EGisenbahn- regimeni in Sanau sind einzelne leichte Erkrankungen mit Temperatur- erhöhung vorgekommen, doch kcnnten die meisten Mannschaften bereits wieder als genesen entlassen werden. Fn Potsdam sind einige Scharlach- erkrankungen vorgetfommen. In der bayerishen Armee liegen die BVerhältnifse ähnlich wie in der preußischen, nur in München und Ulm find 15—18 Scharlacherkrankungen vorgekommen. Betrachtet man die Gesundheitsverhältnisse der gesamten Armee, so müssen sie als durchaus gut bezei{chnet werden.

Hierauf wurde die zweite Beratung des Marinetats in der allgemeinen Besprechung beim „Gehalt des Staatsfekretärs“ fortgeseßt.

(Schluß des Blattes.)

Das Haus der Abgeordneten seßte in der heutigen (32.) Sißung die zweite Beratung des Etats -des Ministeriums des Junnern, und zwar zunächst die Be- sprechung des Kapitels „Polizeiverwaltung in den Pro vinzen“ und der hierzu gestellten Anträge eines Antrags der Abgg. Graf von der Gröben und Genossen (kons.) auf Vorlegung eines Gesezes, betreffend die Regelung der Stadtrezesse der neuvorpommerschen Städte, und eines Antrags der Abga. Braun und Genossen (Soz.) auf Einleitung einer Untersuchung darüber, ob und in welchem Umfange auch bei anderen Polizeiverwaltungen ähnliche Mißbräuche bestehen wie in Cöln, und Mitteilung der da- gegen etwa getroffenen Maßnahmen fort.

Abg. Letnert (Soz.): Der Ministerialdirektor Freund hat gestern die Behauptung bezüglih der 1900 46 Bestehungsgelder des Zechenverbandes für etne Verleumdung erklärt. Dies Aeußerung kann sich niht gegen den Abg. Hus rihten, fondern nur gegen den Vorsißenden des Steigerverbandes, der in öffentlicher Versammlung erklärt hat, daß. er sich der Trag- weite seiner Behauptung vollkommen bewußt sei. Warum wird gegen diesen Steiger nicht gerichtlich vorgegangen, damit er seine Behauptung beweisen kann? Wir verlangen, daß etne Aufklärung geschaffen wird. Diese kann niht damit ge|\chafen werden, daß Staatsbürger als Verleumder bezeihnet werden. Die Polizei ist doch sonst nicht fo zurückhaltend. Sonst wird in jeder Woche jemand wegen Beleidigung der Polizei bestraft. Jedenfalls hat die Polizei die öffentliche Verhandlung zu scheuen. Die Polizei sollte si dann auch hüten, der Ehre eines Staats- bürgers zu nahe zu treten. In einer Klage wegen Be- leidigung durh die Polizei wurde der Konflikt erhoben ; dabet handelte es sch um eine sehr \{chwere Beleidigung, denn der Betreffende wurde als Verbrecher bezeichnet. Was würde die Polizei tun, wenn man einem Schutmann vorgeworfen hätte, er sei ein Polizeibüttel? Allerdings ist in diesem Falle vom Ober- verwaltungsgeriht der Konflikt als unbegründet zurückgewiesen worden. Sehr s{limm wird mit den russi. jüdischen Kauf- leuten in Königsberg umgegangen, die befür(ten müssen, über die Grenze abgeshoben zu werden, wenn fie i verheiraten, also gezwungen werden, im Zölibat zu leben. Das ist eine Barbarei. Man leistet auch durch ein solhes Verfahren der Unsittlichkeit Vorschub, die man in diesen Tagen doch \o sehr bekämpfen wollte. Rein juristisch mag die Polizei ja im Nechte fein, aber vom menschlilhen und _moralishen Standpunkt gewiß niht. Der KFuppeleiparagraph wird in manchen Fällen merkwürdig gelinde von der Polizei gehandhabt. Es ist unerhört, wie unter den Augen der Polizei Käufer für Freudenhäuser gesucht werden; es heißt in einer Auskunft an einen Aspiranten: Die Polizei ist bei

uns sehr liberal in diefen Dingen, fie kommt den Bordellwirten, tie sich Zimmervermieticer nennen, sehr entgegen, während an- ständigen Wirten, die vielleicht einmal ihre Lokale an politische Parteien vergeben haben, die größten Schwierigkelten ge- macht werden. Die Polizei verdient auf keinen Fall das Vertrauen, das die bürgerlihen Parteien zu thr haben. Ein Prozeß vor der Strafkammer in Beuthen hat die i{chlimmsten Zustände bei der Polizeiverwaltung in Diyelowiß aufgedeckt. Ein

. dortiger Agent der Hamburg- Amerika-Linie, der wegen Mädchenhandels

aus Nußland und Oesterreich ausgewiesen war, hat unter den Augen der dortigen Polizei auf die {chlimmste Weise Auswanderer angeworben. Er hat dabei russishe und auch deutsche Grenzbeamten bestohen. Er konnte seine Tätigkeit nur ausüben, weil er gleizeitig für die Polizei als politisher Spion tätig war. Die rufsishen Behörden verlangten seine Ausweisung, damit sie thn in Rußland bestrafen konnten. Dies wurde jedoch verweigert mit dem Bemerken, es be- stehe der Verdacht, daß man diese Forderung nur stelle im Interesse der russischen Schiffahrtslinien. Der Negierungspräsident ist fort- dauernd falsch unterrihtet worden. Er hat im PViärz 1909 selbst angeordnet, daß der betreffende Agent niht autgewiesen werden solle, weil seine Ausweisung etne \chwere Schädigung der deutschen Schiffahrt bedeuten würde. Aber man folle auf den Mann acht geben. Trovdem erklärte der dortige Polizeirat, er habe erst 1913 erfahren, baß der betreffende Agent in Rußland und Defterreih Verbrechen begangen babe. Bet seiner Vernehmung erklärte er auh, er sei nur dur die Austvoandererhallen ges gangen, wenn es fich um politische Feststellungen handelte. Demselben Polizeirat hat noch§ ein anderer Agent der Gefell- schaft, der tin Myslowiy fehr einflußreih ist, große Ge-= schenke gemacht und au Geld für Erholungsreisen zugewendet. G8 ift festgestellt worden, daß die Einnahmen der Hawburg- Amerika - Linie um Millionen gestiegen sind, als der Madchen- händler Lobelski in den Dienst des Vertreters der Hamburg- Amerika - Linie Weihmann trat. Dieser Weichmann hatte ein Bureau mit 150 Angestellten ecrichtet und betrieb so sein s{mugiges Handwerk. Die Polizei hatte Anzeige von dem be- rüchtigten Treiben erhalten, is aber gegen Weichmann nit vor- gegangen. Die Leute bekamen in den Restaurants von Mtslo- wig freie Getränke, wenn sie nur „M. W.“ sagten, das heißt Max Weimann. Die Polizei und das Ministerlum des Innern mußten wissen, daß jahrelang Bestehungsgelder gezahlt worden sind. . Durh die Zeugenbekundungen ift erwiesen worden, daß sich kein Geschäftsmann in Myslowiß gegen Lobeleki und Weihmann vorzugehen traute, da er sonst den wirtschaftlichen Boykott zu gewärtigen hatte. Die Polizet in Myslowiß is mit ‘wenigen Ausnahmen durch Weichmann korrum- ptert worden. Es is gesagt worden, daß man im Interesse der deutshen Schiffahrt und der Hamburg - Amerika - Linie bandeln müsse, und zugunsten der Hamburg - Amerika - Linie i das Interesse des Müädchenhändlers dem Staats- und Polizets interesse vorangegangen. Da muß man sich fragen: wo stecken eigentlih die größten Verbreher? Sind die Mädchenhändler oder die amtlihen Organe die größten Verbrecher ? (Präsident Dr. Graf von Shwertn: Dieser Vergleich is durchaus ungehörig, Sie dürfen die amtlichen Organe nit als Berbrecher hinstellen!) Das elende Dreiklassenwahlrecht ist die Quelle aller dieser verbrecherischen Handlungen. Durh Ihre ganze Tätigkeit und Ihre Abstimmung machen Sie sich mits{chuldig an diesen verbreherishen Handlungen. (Lebhafte Pfuirufe rechts; große Unruhe. Der Präsident Vr. Graf von Shwerin rust den Redner zur Ordnung.)

Abg. Frank (Zentr.): Wir bedauern unendlih die Mißstände, die der Cölner Prozeß an den Tag gebracht hat, und hoffen, daß die Verwaltang mit einem eisernen Besen die {huldigen Beamten aug- kehren wird, damit ähnlihe Vorkommnisse i nicht wiederholen. Jch habe schon früher den Minister darauf hingewiesen, daß die Sittenpolizet in Côln nicht stark genug sei. Es ist aber bisher nihts geschehen. Der Polizeifonds is zwar um 25000 46 erhöht worden, das genügt aber auf keinen Fall. In der Stadtverordnetenversammlung haben meine Freunde sih bitter beklagt über die mangelhaften fitt- lichen Zustände in Cöln und darüber, daß die Polizei nicht ausreicbe. Hoffentlih wird nun Wandel eintreten. Augenblicklih ist man ja, um einen Berliner Ausdruck zu gebrauchen, mit einem Nein- machen in Cóôln beschäftigt; es wird auf diesem Gebiete Wandel eintreten müssen. Die Verhältnisse, die in Myslowiß vorgekommen find, find unerhört. Die Handhabung der Polizei ist ein ernster Beruf, es dürfen nur erprobte Leute in die Polizei ; Leute, die Frühstücks nafsauern, gehören nit dahin. Auch in Cöln haben wir die Erfahruna gemacht, daß die Schutleute darauf ausgingen, bei den Wirten gratis zu essen und zu trinken. Das Ansehen der Polizei hat dadurch ungemein gez litten. Der Minister sollte die Cölner Polizet einer gründlichen Nevision unterziehen, die Verhältnisse an Ort und Stelle unter- suchen lassen. Sie werden dann sehen, daß ih nicht übertreibe. Es handelt \sich hier um einen Notschrei der Cölner, der niht ungehört verhallen darf. Die öffentlichen Mädchen in Cöln treiben ihr Un- wesen in völltg ungenterter Weise. Ich bitte den Minister oder setnen Vertreter, daß die Stadt Cöln bald in den Besiß einer Polizei gelange, die threr Größe und ihrer Bedeutung entspricht.

Ministerialdirektor Dr. Freund: Die Regierung wi1d dafür Sorge tragen, daß die Handhabung der Polizei auf derjentgen Höhe gehalten wird, welche Cöln verlangen fann. Ein sah- verständiger Polizeimajor ift mit der Erstattung eines Gutachtens darüber beauftragt, ob Cöln mit dem vorhandenen Polizeipersonal aus- kommt, wenn die Regierung die Dienstverhältnisse neu regelt. Dem Abg. Leinert möchte ih in bezug auf den Vyéêlowiyer Fall erwidern, daß die Regierung die Akten eingefordert hat. Der MNegierungsa prâsident in Oppeln hat angeordnet, daß sämtliche Beteiligten amt- li vernommen werden sollen, um festzustellen, ob irgendetne Be- günstigung des Mädchenhandels in Frage tfommt. Wir werden in jeder Nichtung sofort eingreifen, wenn die vorgebrachten Klagen be- rehtigt find.

(Schluß des Blattes.)

Statistik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Aus Attendorn wird der „Nh.-Westf. Ztg." gemeldet, daß auf dem Walzwerk in Listernohl zahlreiche Arbeiter in den Aus- stand getreten sind. Infolgedessen hat die Werksleitung am 18. d. M. den ganzen Betrieb eingesteilt und angekündigt, daß diejenigen Arbeiter, die am nächsten Montag die Arbeit nicht wieder aufnehmen, als ent- lassen anzusehen find. Ueber die Gründe der Arbei1sniederlegung O Arbeiter der Werksleitung bisher noch keine Mitteilung gemacht.

Die Offiziere und Heizer der Dampfschiffahrtsgesell- \haft „Messageries maritimes" sind, wie dem ,W.T. B.“ aus Marseille telegraphiert wird, in den Ausstand geireten. Sie fordern vor allem eine Erhöhung ihrer Gehälter. Troß des Aus- stands fonnten die Postdampfer „Natal“ und „Saghalien“ nah Madagatkar und Konstantinopel abgehen. Die Leitung der „Viessageries maritimes* erklärte, daß sie, falls der Audòstand nit bald beendet fein follte, entschlossen set, alle ihre Postdamvfer außer Dienst zu stellen. Der Postdienst würde tn diesem Falle von ausländischen Siffen besorgt werden.

Im Hafen von Genua liegen infolge des am Mittwoch aus- gebrochenen Ausstandes der Koblenablader, wie die „Köln. Ztg.“ erfährt, 30 Dampfer, die nit löschen können.

(Weitere „Statistishe Nachrichten" \. i. d. Dritten Beilage.)