6. F T
9. 10. 11. | 1}
Bezeichnung
der
Eisenbahnen
Betriebs- länge Ende des Monats
km
ertebxFeinnah
men
m
Einnahmen Gesamt-
aus dem ersonen- und epädverkehr
aus dem e Güterverkehr
zusammen
über- haupt M
auf 1 km
M
über- haupt M
aus sonstigen Quellen
einnahmen
auf 1 km é
über- E haupt
M Ab
Februar Tag
Süddeu Eisenba Gesellshaft f Thüringische Linien?) . . Teutoburger Wald-Eisenbahn . Thüringische Nebenbahnen (Bathstein)). Trossinger Bahn Vorwohle-Emmerthaler Eisenbahn Westfälische Landes-Eisenbahn-Gesellshaft 9) Wittenberge-Perleberger Eisenbahn . , Wutha-Ruhlaer Elsenbahn . . ._,
Zschipkau-Finsterwalder Eisenbahn
Lokalbal)n-
!) Die Einnahmen sind geschäßt. Die bei jeder B : te Bahnen zu 1—5 und 11— *) Berüksichtigt find die dem allge
3)
Miengelclihaft
ünchen
Badische Lokaleifenbahnen, A.-G. 2) Braunschweigische Landes-Eifenbahn Cronberger Eisenbahn. . „ „, Deggendorf-Mettener Eisenbahn . Eutin-Lübecker Eisenbahn . . „, Gotteszell-Viehtacher Eisenbahn . Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn Kahlgrund-Eisenbahn (Kahl—Schsöllkrippen) Lam-Kößtinger Eisenbahn . .
ReiniZendorf-Liebenwalde-Gr. Shönebecker Eisenbahn NRinteln-Stadthagener Eisenbahn . Nuppiner Eisenbahn . Stendakl-Tangermünder Eisenbahn StealsundeTribsees'er Eisenbahn de Badische und Hessische Linten ?)
| Bayerische Linien?) . , j Württembergische Linien ) ,
Ludwigs-Eisenbahn (Nürnberg— Fürth) . Lübeck-Büchener Eisenbahn . . Neubrandenburg-Friedländer Eisenbahn . . « Röthenbach bei Lindau-Weilerer Eisenbahn . , Schaftlah-Gmund- Tegernseer Eisenbahn Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft). . „ Württembergische Nebenbahnen Mas
62,02 0 20,40 0 135,96
0 13,23
4,76
9,7
12,35 0 104,16 10,60
125,64 0
-f-
21 404 1 056 6910
110
36 000 3 800 4810
120
6 550 50
39 060 Tod
9 560 240 15 159 453 22 430 172 — 1
1 728 387 98 3
6 956 219 462 13 1 678
61 000 105 000
3 000 0 7 800 13 100
200 200 4 960 4 630 211 19 5 100 78 800 221. 6 567
59 100 - 29 500 3 380 2 790 23 500 91 100 300 1400
30 500 1 700 8 400 700 926 1404
33 142
39 470 25 200 704 960 3447 10433 168 2 338
24 310 84 230 200 2 650
6 100 4 900 400 200
1 900 4 900 200 200
75 400 54 200 6 100 1400 11 245 8991 465 495 29 090 280 2 175 25 271 900 352/100 12 357 10 532 5 300 14 500 300 1 500
1 400 3100 55 1010
13 464 5 182 3 551 196 7 410 20 650 30 — 1650
62 560 22 770 3 530 4+ 1800
354 18 339 6 265 28 474 + 11 181 1 233 4
990 8 150
D 174
[
-+-
J + h
-1-
39 690 2 090 6 050
50
50 970 3:18
26 530
15
48 346
228
50 810 3293 1:502
76
15 879
i
|
|
—Î-
|
_——
ba
le -+
e
0° Mm Mas
F E S
D I D J s — M I D J O
— -+ +-
1 090 287 167 20 498 28
15
198
— 40 187
+ 15
42 500 4 600 32 900 2 400 91 500 12 800 39 500 1970 12 600 0
90 030 4 527
3 000 20 900 400
9 590 192
83 900 6 788
88 600 6 170 114 600 1100 32 200 7 700 2/300 109
64 670 1 664 13 §80 2170 108 540 2 450 11 000 200
6 800 0
129 600 4 700 20 236 960
29 370 2 200 624 000 1825 19 800 1 200
4 500
1 065 18 646 3 355 38 060 l 680 85 330 1 730
—-
T 4 47 785 -+ 185 1510 +- 272 365 60 685 13
a) 718
C0 1-729 = T 691 + 98 2 819 =— TOd
97 99
1500 44 000 300 4 300
2 250 39 150 0 2 400
2 500 94 000 600 13 400 250 35 750
80 2 050
400 13 000
0 0
1 690 DEÑNZO 547 60 451 — 96
1 800 37 890 54 309
1 990 65 495 58 283
1 980 75 220 252 3 677 440 3 670 120 138 677 23012 45 1 261
40 000 206 000 4 000 7 000 1 800 22 700 400
9 880 185 86 200 6 825
96 030 6 740 142 600 1 900 36 620 C70
2 360 109
67 420 1 664 14 057 2 199 124 540 2 450 11 480 350
7 520 110
144 680 5 540 24 460 1 017 31 067 2207 711 800 1700 129 2 000 21 800 0 1 200 240 4 740
l 065 21 020 79
41 010 1 740 86 280 1 700
t
4 224 57 1 697
7 37 800
0 2374 3 276 2950
80 950
—- 30
Summe
gegen das Vorjahr
In den Beträgen sind die Ein Valtingen—Kandern, Achern—Ottenhöfen,
bei 20: bei 21: bei 32: bei 53: bei 54: bei 56: bei 59: bei 63: bei 72: bei 73: bei 79: bei 80:
Arn
Esperstedt—Oldisleben, Borken i. W.—Burgstei
Albtalbahn, Bruchsal—Hilsbach— Bad Alóling—Feilnbach, Medckenbeuren—Tettnang, Amstetten—Gerstetten und —Laichingen, Ebingen—Onstmettin
Filderbahn, ngen—Gönningen, Strohgäu
Marktorte
Härtsfeldbahn, Neutli
metnen öffentlichen nahmen folgender Eisenbahnen Krozingen—Staufen—Sul BYiberah—Oberharmersba Hanedorf Priebus— Lichtenberg, Muskau— A Hebhbah—Beerfelden, tadt—Ichtershausen,
nfurxt mit
Niederbie
V
Hohenebra—Gbeleben, Greußen—Ebeleben—K Abzw. Stadtlohn—Vreden, Bühlertalbahn, Neckarbishofsheim—Hüffenhardt, WiesloG—Pteeckesheim und Pèéurnau—Oberammergau, Sonthofen
l Menzingen, Fürth—Cadolzburg,
62 863,20 1 4090/91
Personen-
Kaiserstuhlbahn,
219 95
64 812 291 | 1 064 174 807 678
Bahn und bei den Selußsummen in zweiter MNeihe eingetragenen 62 haben als Nechnungsjahr den Zeitraum 1. April—31. März, die zu 6—10 und 63—80 das Kalenderjahr. und M wertehr dienenden Haupt- und voll vereinigt:
¿burg, Rhein—Ettenheimmünster ;
ch, Oberschefflenz—Billigheim, Teupliß—Sommerfeld, Nausha—F Osthofen—Westhofen, Reinheim—Neichelsheim, Selztalbahn, Sprendlingen-— Fürfeld, Worms—Offstein
Nastenberg ein\{hl. Buttelsledt— Neubeckum—W Z |
Ifartalbahn,
+ 1316280 | + 12 3 969 251
reiwaldau ;
Ilmenau—Großbreitenbach : eula, Weimar—Berka—Blankenhain(—Krani(feld), Weimar—
Brilon—Soest, Neubeckum—Münster t. W., Markt Oberdorf—Füssen,
gen—Batenfurt—Weingarten, Navensburg—Weingarten—Baienfurt ;
ahn.
eutschen Getreidebörsen und Fruchtmärkten.
Hauytsächlih gezahlte Preise
Weizen
239 619 969 2 652 971
Zahlen aeben den Unterschied
für 1 t (1000 kg)
| 386 83
Rosheim—St. Nabor, Erstein—Oberehnheim—Ottrott :
65
20 762 683 260 382 652
223 872
2 876 843
gegen das Vorjahr an.
spurigen Nebenbahnen sowie die von diesen mitbetricbenen \chmalspurigen Strecken.
-Landesgrenze, Zell—Todtnau:
Großrudestedt und Buttslädt—Nastenberg ;
arendorf, Warstein—Lippstadt—Beckum, Wiedenbrück—Sennelager; —Waldangelloch ; —Oberstdorf, Türkheim—Wöriahofen, Walkallabahn ;
gen, Gaildorf—Untergröningen, Jagstfeld—ODhrnderg, Nürtingen—Neuffen, Vathingen-—Enzvethingen :
——_—— A
in Mark
Hafer
mittel
i 20
lg ero Danzig - Berlin Stettin osen. Breslau ,
. Pr.
Magdcburg j
Dortmund Mannheim nburg
Berlin, ten 20.
Februar 1914.
S S: Seid Wo D d - ay
184 187—189 177 178—181 179—181. 185—187
180—184,50 202,50—205 194—19%5
144—145 159 159— 157 146 148—150 142—144 167— 170
150 151,50—152
147 139—141 143—145 151—153
141—142 142
140—143 161—165
150—154 162,50—163,50 152—155
158,90—166
160—162
Kaiserlißes Statistishes Amt. Delbrück.
——_-
165—-164
— D s)
L
Land- und Forsfstwirtschoft.
28. Winterversammlung der Deutschen Landwirtschafts- gesellschaft.
Aus den Sigzungen der Abteilungen, die geslern versammelt waren, verdient zunä t ein Vortrag hervorgehoben zu werden, den in der Ackerbauabteilung der Regierungs- und Geheime Baurat, Professor Krüger über „Für und Wider bei der Dränage“ hielt. Nach der Erfindung der Röhrendränage, führte er aus, nahm die Dränierung ter Aecker Fgeanmen Aufschwung, zumal da ihre Verbreitung durch die Gesetzgebung (Genossenschaftsgesetz* von 1879) und _ durch materielle Unterstüßung aus öffentlichen Mitteln gefördert wurde. Heute beginnt man der Dränage gegenüber kritissh zu werden, und man begegnet wohl der §rage: tun wir jt damit nicht zu viel des Guten? Um diese Frage zu untersuhen, müssen wir klar legen, was wir«mit der Drânaoe erreichen wollen, und bis zu welchem Grade wir das Ztel erreichen können. -Wir wollen überflüfsige, [chädlite Näfe aus dem Boden entfernen und das Optlmum an Bodenwasser herstellen, au für genügende Durchlüftung des Bodens sorgen. Diese Aufgabe zerfällt in zwei Teile. pn hohes Grundwasser muß auf angemessene Tiefe gesenkt und zu hohe Wasserkapazität tes Bodens muß ent- sprehend herabcemindert werden. Der erstrebte Zustand wäre ideal, wenn wir ihn an allen Punkten des Feldes gleihmäßig erreichen könnten. Die Serkung des Grundwassers dur die Drânage vollzieht fih verhältnismäßig einfa und übersihilich. Zwar ist eine überall gleihmäßige Senkung nit mögli, viclmehr wird das Grundwafser Über den Dräns tiefer sinken als zwischen ihnen, indes haben wir dur zweFmäßige Anordnung der Tiefe und Entfernung der Dräng es in der Hand, so nahe bet einander liegende Gegensaßwerte zu er- zielen, die sih von dem erstrebten Mittelwert niht allzuweit ent- fernen. Dur Senkung des Grundwassers wid auc die Wasser- kapazität in der über dem Grundwasserspiegel befindliken Boden- \hicht insofern ermäßigt, als die sogenannte volle Wasserkapyazität nur bis zur Grenze der fapillaren Steighöhe über dem Grundwasser reiht. Wenn leßteres gesenkt wird, muß also auch die Grenze der vollen Wasserkapazität mitsinken. Dazu kommen noh die folgenden Wir- kungen. Die Pflanzenwurzeln dringen nach gesenktem Eo tiefer ein und hinterlassen Hohlräume, die Wasser weder kapillar heben noch festhalten. Die Reaenwürmer dringen liefer ein und wirken in demselben Sinne. Ist der Boden plastis, so kann er si bei Volum- vergrößerung durch Frost oder Wasseraufnehmen nach der Seite aus- dehnen, da die mit lofem Boden gefüllten Drävgruben nur geringen Wideritand leisten. Dadurch entstehen Risse ohne fapillare Eigen- schaften, Indes stellt die Dränage eine Entwässerung dar, die zu allen Zeiten entwässernd wirkt. Ft das immer wünschenswert? Wenn unsere Dränóge für die mittleren Niederschlagsverkbältnisse paßt, wie wird es in den ertremen Jahren, deren Niederschlagsmengen bet uns um etwa das 2}3fache voneinander abwei(en? Entstehen dadurh. Schäden, die dzn font geschaffenen Nutzen in rage stellen? Man begegnet oft Dränagen, deren Berectigung fraglich er- scheinen kann, aber noch nie habe id feststellen können, daß/unmittel- bar Schaden dur die Dränage verursacht worden wäre. Derartige Schäden müßten zuerst über den Deänsträngen in die Erscheinun treten. Wenn das nicht der Fall ist, fo führe ih das darauf zurüdck, daß die Pflanzenwurzeln auf entwässertem Boden ttefer eindringen und daher etnem größeren Bodenraum den Wasserbedarf entnehmen können, daß au die Durclüftung als Wachstumsfaktor hinzukommt. Selbst wenn zeitweise, in trockenen Jahren, Dränage nit nur über- flüssig, sondern sogar \chädlich sein sollte, find do deren Vorteile in normalen und nassen Jahren fo groß, daß fie reihlich Ersatz bieten. Das Zustandekommen überflüssiger Dränagen liegt metstens daran, daß dite Vorarbeiten nicht mit genüzender Sorgfalt und Sach- Tenntnis ausgeführt werden und die Aufbringung der Anlagekosten ¿u fehr erleihtert ist. Eine ideale Meltoration werden wir erît dann erhalten, wenn mit der Entwässerung eine nach Bedarf einzu- shaltende Bewässerung verbunden werden könnte, um dem sehr wechselnden Wasserbedarf zu den verschiedenen Waistumezeiten und unter verschiedenen Niedershlagsverbhältnissen \tets Necchaung zu tragen. Als Mittel dafür wird vie!fah vorgeschlagen, daß man die Dränage mit Stauventilen ausstatten \olle. Man darf aber die damit verbundenen Schwierigkeiten nit untershäßen. Der Wirkungsbereih eines Stauventils is um fo mehr be- \chränkt, je mebr Gefälle das Gelände hat. Die Stauventikle kosten viel Geld in Anlage und Unterhaltung, auch bilden fle stets cinen chwachen Punkt der Dränage, von dem aus letcht Unordnungen auëgehen. Sie bilden ferner cine nicht zu unters{äßende Er- ¡{wernts bet jeglider Ackerarbeit. Weiter ist es sehr fraglih, ob zu Zeiten des Bedarfs überhaupt Wasser zum Aufstauen in den Dräns vorkanden ist. Schließlich liegt die Befürchtung nahe, daß die Dräns als Entwässerungsanstalt durch das zeitweilige Anstauen geschädigt werden. Also Vorsicht bei der Einrichtung von Staudränggen ! Nach allem dürften Mißerfolge bei den Dränagen au ohne Staueinrihtungen vermieden werden, wenn man folgende Megeln beachtet : Ackerdränage sollte nur dann angelegt werden, 1) wenn der Grundwasserstand gesenkt werden muß, 2) wenn {{hwerer Boden mit hober Wasserkapazität vorliegt; 3) leihtere Böden sollten nit durch systematishe, fondern nur dur Bedarfsdränage entwässert werden ; 4) man foll nicht zu weit gehen in der Beseitigung der Gräben gelegentlih der Dränage, denn auch dem Oberflähenwafier muß Abzug ermögliht werden; 5) man muß der Ausführung der Verarbeiten (Bestimmung von Tiefe und Entfernung der Stränge, Ausdehnung des Drängebiets) mehr Sorgfalt zuwenden als bisher. — Als ¿weiter Nedner äußerte h zu diesem Thema der Niltergutsbesitzer Bo ck (Groß Welztn), der, auf einige Spezialfragen näher einging,
eber „neuere Erfahrungen im Weitdebetrtied" sprach in derselben Abteilung der Domänenpähter Schneider (Hof Kleberg) : Je intensiver etn praktischer Weidewirt sih mit den einzelnen Fragen des modernen Weidebetriebes beschäftigt, um so mehr wird er zur Ginsicht kommen, daß noch manches Problem zu lösen it. So einfach sih eine Weivewirishaft dem Fernerstehenden präfentiert, so vielseitig und interessant {i} ihr Betrieb im Zusammenhang der (Finzelfragen. Der Berichterstatter erörterte eine Anzahl von Cífahrungen, die er in seirem Betrieb und als sahverständiger Weideberater gesammelt hat. Lassen sich abgeholzte Waldflähen ohne Ausrodung der Stubben und ohne Umbruch als Dauerweide anlegen ? Diefe Frage ift namentlich in Gegenden dringend, wo Eichenschäl- waldungen zu Gerberlohegewinnung vorhanden sind, die heute ftrine Rente mehr abwerfen. - Ändererseits gibt es Verhältntsse in manchen Gebirgêgegenden, wo Wald im Ueberfluß vorhanden ist, dessen Rente gleih Null ist. Das Ausroden der Baumstubben auf Kahlschlägen und die Neukultivierung durch Umbruch mit Ackergeräten veru! sat bet den beutigen hohen Arbeitslöhnen avßerordentlih bobe Kosten. Es dürfte doshalb für manchen Interessenten willlommen fein zu hôren, daß Grfahrungen vorliegen, nah denen diese hohen Kosten gespart werden können, wenn man solche Kahlschläge in Dauerweiden anlegen will. Im leßten Falle verfährt man folgendermaßen: Beim Abtreiben des Holzbejstandes werden die Stämme möglichst tief im Boden ab- getrieben und alles Strauhwerk beseitigt, Stubben und Wurzeln können ruhig stecken bleiben. Im zeitigen Frühjahr bei trockener BDfiluft wird das übrig bleibende NReisig, dürres Gras usw. verbrannt, und Unebenheiten werden einplantert. Darauf bringt man eine starke Volldüngung mit Kalk, Phosphorsäure und Kali auf und eggt diese mit Dornenstraucheggen so gut wie möglich unter. Zur ersten Stiästofidüngung, die nicht fehlen darf, eignet si vorzügli) der Norgesalpeter. Bei graswüchsigem Boden stellt sih eine gute Grasnarbe von selbst ein. Wo es dagegen notwendig ist, wird eine Cinfaat Ende Mat bis Ende Juni vorgenommen. Jn den Eichen- \chälwaldungen Westfalens, Nassaus und ber Eifel ist in der NMNegel ein solch üppiger natürllher Graëwuchs vorhanden, daß glei von Anfang an geweidet werden kann. Etwaige Stockausshläge werden von dem Wetidevieh, namentlich von Pferden, so gründlich abgefressen, daß die Wurzelstöcke sehr bald absterben. Selbstverständlih gibt es kein allgemein gültiges Rezept für solhe Neuanlagen auf früheren Waldflächen, ‘vielmehr müssen die Maßregeln von Fall zu Fall
untzr sackversläudiger Beratung ten vorliegenden Nerbâältnissen angepaßt werden. Die in der Rhei provinz gemachten Erfahrungen berechtigen zvr Annahme, daß die Anlegung von Dauerweiden in der oben beschriebenen Weise noch großer Ausdehnung fähig ist. Die Verteilung der Exkremente auf den Dauerweiden läßt in der Regel noch viel zu wünschen übrig. Der Berichterstatter hat im leßten Jahre Versuche angestellt, die festen Ausscheidungen in einem bejonders fkonstruierten Güllewagen zu verflüssigen und ‘in flüssiger orm „auf seine Dauerweiden zu verteilen. Er geht von dem eranken aus, daß, je dünner und gleihmäßiger die Aus- scheidungen dadurch verteilt werden, um so mehr nügßliche Bakterien in der Weidenarbe gezüchtet werden. Die seither in fleinerem Maßstabe argesteüten Versuche haben vorzúglihe Ergeb- nisse gezeitigt, indem der Graëwuchs außerordentlich vermehrt wurde und die Besaßstärke an Weidevieh erböht werden konnte. Namentlich zeigte sih die günstige Wirkung av darin, daß in den Nachsomme1monaten der Graswuchs auch bet Trocktenheit besser aus- hält. In bezug auf die Samenmishungen zur Ansaat von Dauer- weiden hat jh gezeigt, daß Notklee und Shwed-nklee am besten nicht verwendet werden. Das Knaulgras eignet fich auf \{chwe!:en feuchten Böden mit hohem Grundwosserstand durchaus nit zur Weideanlage, weil es zu starke Horste bildet und von dew Vieh ungern genommen wird, Es fann nur bet den trodensten Verhältnissen empfohlen werden. Franzésishes Raygras, italienisches Ravygras und Timothee solite man in der Regel aud weglassen, Zu warnen ist vor Honiggras, vor hartem Swi1 gel, Sck@afshwingel und in vielen Fällen vor Fioringras. Es zeigt sih immer mehr, daß die bodenständigen Gräâfer die besten Weiden bilden und durch Samenbau in Deutsch- land vermehrt werden follten. In bezug auf die Stickstoffdüngung der Dauerweiden berichtete der Vortragende über die großen Vor, üge der Sommerdüngung mit A8 9/9, ‘dur die in den Herbst- monaten der Graswuchs außerordeotlih gefördert wird, bei ber die Weidezeit im Herbst ausgedehnt werden und auch im folgenden Früh- jahr der Auftrieb bedeutend früher erfolgen kann. Von den ver- shtedenen Stidstoffdüngematerialien hat der Berichterstatter in den lezten Jahren Versuße mit Kalksüstof und Norgesalpeter auégeführt. Beide eignen {G fehr gut zur Weidedüngung. Kalk- stidtfloff darf aber nur in den Wintermonaten, entweter bei Frost oder bei Schnee, ausgestreut werden; Norgesalpeter dagezen kann auch in den Sommermonaten gestreut werden und wirkt alsdann außerordentlich {nell und intensiv. Im allgemeinen sind die langsam, aber na(haltig wirkenden Stickstoffdünger, wie Peruguano, Knochenmehl, Hornmeh!l, Blutmehl und ähnliche, zur Weidedüngung zu bevorzugen. In bezug auf die Frage na dem h5&#sten möglichen Besay einer Weide mit Weidetieren hat G mebr und mehr herausgestellt, daß bet rationeller Pflege und Düngung der Weiden namentlich in den Vorsommermonaten wett über frühere Normalzahlen hinauêsgegangen werten tant, da- gegen ist vom August ab sehr darauf zu achten, daß der eigentlihe Weiderasen nickt zu tief abgeweitet wird. In - futter- reihen Jahren bleibt häufig an weniger bevorzugten Stellen einer Weide überständiges Gras stehen. Bei vergleihenden Beobachtungen hat fih gezeigt, daß es beser ist, sol überständiges Gras mit der Mähmaschine nah dem Verlassen der Koppel abzumähen. Der Redner berichtete sodann über Ergebnisse mit Fettgräferei auf feinen Gebirg8weiden. Gr hat in der Weidefaison 1913 60 Ochsen — Bud- jadinger und Schleêwiger Landshorthorn — fettgegräst. Die Re- sultate stehen den in den besten Seemarschen erzielten nit nah. Die 60 Ochsen kamen mit einer Flê¿he von 20 ha aus, und im Juni mußte noch überständiges Gras nachgemähßt twerden. Die Lebendgewihtzunahme betrug auf 1 ha 660 kg, die Scchlach!prozente 98 bis 599% Die Stlachtqualität wurde von Sackverständigen als vorzüglich bezeichnet. Es ist dadurch der Bewels erbracht, daß man im Gebirge auf entspredend gepflegten Dauecrweiden eben!o gut fett- gräsen kann wie in den Marschen. Die Kälberaufzußt im Freien hat ih nach den mehrjährigen E:fahrungen des Vortragenden so gut bewährt, daß er sih veranlaßt sieht, allen Vichzüchtern. aufs entschie- denste zu raten, diejes Verfahren nachzu2hmen. Die vom Frübjahr bis zum Herbst geborenen Kälber bleiben von der Gehurt an Tag und Naht in einem be)onderen Kälbergarten, und die im Winter geborenen Kälber werden gleich von Anfang an in einem großen, luftigen und fühlen Laufstall untergebracht, wobei fie tägli, auch im Winter, freien Nuslauf auf die Weide haben. Die Kälber gedeihen dabei ausgezeichnet und sind von einwandfreiec Gesundheit. Sließlich berihtete der Vortragende noch über seine Methode, Fohlen und junge Ninder auf der Winterweide zu halten. Je rauher die Weidetiere im Winter gehalten werden, und mit je dihterem Winterpelz sie in das Frübjahr kommen, desto besser rehmen sie in der nachfolgenden Weidesatson zu. Rückkehr zur Natur ist einer der wihtigjten Grundsäße, wenn man aus seinen Dauerweiden einen hohen Reineitrag herauswirtschaften roill.
In der Betrievsabteilung erstaitete Dr. Ehren berg, Feoletor an der Universität Rostock, ein Referat über die bis- erigen Arbe iten der Studienkommission für Erhaltung Kleinsiedlung und Land- zunähst über die wissenschaitlichen Institute, die er: sich zum Zwecke diefer Untersuchungen geshaffen hat, den Verein für exakte WirtschaftsforsGung und die genannte Studienkommission, die vor 17 Jahr ins Leben gê- treten ist. Der Bericht behandelte in der Hauptsache die bis- herigen Arbeiten des Auss{chus]es B, der \ch mit der Landarbeiter- frage beschäftigt. Den Ausgangspunkt dieser Untersuhungen bildete die Notwendigkeit der Erhaltung des Bauernstandes. In Mecklen- burg fei im Laufe der Jahrzehnte ein erfreulides Aufsteigen des Landarbeiterstandes festzustellen, sodaß man sagen dürfe, daß man zu einem gewissen Abschluß gelangt sei. Der Vortragende schilderte die verschiedenen Bauerntypen und Bauerngruvpen, um dann nâher auf die Arbeilergruppen, insbesondere die Einlieger und Häusler einzugehen. Die Bauern haben früher vielfach ihre eingesessenen Arbeiter zugunsten ders Wanderärbeiter gehen lassen, fodaß ihnen nur die freien Arbeiter von einheimishem Personal übrig blieben. Der Redner gab - eine Darstellung der geschichtlichen Gntwicklung der Arbeiterverhältnisse ia Mecklenburg, ins- besondere der sogenannten Landkompetenzen, E M Der Hauptsahe den Häuslern zugute kommen. Diese Kompetenzen, die 25 a bis 4 ha betragen, find eine Einrichtung, die man in Mule nicht kennt, die aber vörbildlih für alle norddeutschen Ver- "âältnisse sein Xönnlen. Der Redner ging dann weiter auf die Unter- suhungen über die Zusamimensezung der Einlieger und Häusler ein.
Die Wohnungsverhältnisse in Mecklenburg seien teilweise ret \{chleckcht, die neuen Häuslerwohnungen seien allerdings zum Teil besser.
des für
arbeit.
Bauernstandes, Gr berichtete
Das Ergebnis der bisherigen fehr scrgfältigen Untersuchungen faßte Ehren- berg dahin zusammen, daß die Mietswohnung allein für die An- siedlung des Arbeiters und Häuélers nit geeignet sei, daß dieser auch hinreihendes billiges Pactland haben müsse, um eine eigene Kuh halten zu können, daß die a na Ard in gutem Zu- stand san müsse und “ daß für den Kletn h eine gewisse Aussicht zum sozialen Ausfstteg vorkanden sein müsse. In der Besprehung trat Güterdirektor Schröder (Berlin) für die Beibehaltung der Naturallöhnung ein. Der wichtigste Punkt für die Erhaltung eines guten: NaGwuchses fei aber das Einseten der Arbeit an der Jugend, folange sie noch im Elternhause ei. Er führte daun einige Beispiele von den setner Leitung unterstellten Gütern an und berichtete über . die Erfahrungen, die er mit der Br¡hästigung unverheirateter junger Lute aus _der Stadt gemacht bat, die sehr günflig fcten. Amtmann ¿Ftscher wies auf die Erklärung des Deutschen Landwirtschaftsrats hin, daß für die ländlihe Jugend unter 17 Jahren die Freizügigkeit aufgehoben werden möge; demgegenüber seien alle anderen Mittel nur unwictig. Geheimer Rat, Professor Dr. Aereboe äußerte sich über die Mösg- lichkeit der Kleinfiedlung auf leichtem oder s{hwerem Boden, die in der Hauptsache von der Bearbeitungsfähigkeit des Bodens abhänge. In derselben Abteilung svrachß noch Professor Dr. Frölt ch a über die Frage „Wie läßt fh eine zwedmäßtg organi- rte Wirtschaftsberatung mit Buchführungskontrolle für die Aus- landwirtschastlihen Kredits heranzichen?" und
gestaltung des
Seminardirektor Dr. Luberg (Königsberg i. N.-M.) über „Zwedck und Einrichtung der landwtrtschaftlihen Seminare“. Aus den beahtenswerten Ausführungen des leßteren sel folgendes mitgeteilt: Um _ die Landwirtshaft in den Stand zu legen, die ‘thr “ gestelten nationalen und volkswtrt- schaftlichen Aufgaben zu ecfüllen, ist vor allem nötig die gründlide, auf den Säulen der Wissenschaft ruhende Fach- bildung aller Landwirte, Wir haben drei Gruppen landwirtschaftlicher Lehranstalten: 1) die“ nied-ten Shulen: landwirtschaftlihe Winter- \hulen und Ackerbaushulen; 2) die mittleren Schulen: Landwirts shafts\hulen ; 3) die Hochschulen und Universitätsinstitute. Der Redner verbreitete ih kurz über das Wesen und die Bedeutung dieser ver- schiedenen Anflakten und kam dana auf eine vierte Kategorie des landwirtschaftlichen Ausbildung8wesens zu |prechen, auf die „Seminare für Landwirte“. Es gibt eine große Zahl von Landwirten oder soilen enen, die Landwirte werden wollen, für die keine der erstgenannten nstalten zur. Erwerbung der - erforderlichen theoretischen Bildung paßt. Die Winterschulen bieten ihnen zu wenig, für die Landwirt- shaftss{ulen sind fie zu alt, und der Besuch einer Hochschule ist für fie mit zu großen Opfern an Zeit oder Geld verbunden. In dieser Lage Le fich z. B. viele strebsame landwirtschaftliche Güterbezmte mit höberer Schulbildung, aber ohne genügende Mittel zu einem mehr- jährigen Besuh der Hochschule und viele Personen, die aus En einem Grunde den Beruf wechseln und Landwirte werden. Dieser Fall kommt häufig bei Söhnen von Großgrundbesitern vor, die zunächst Jurist-n oder Offiziere werden, um später eine Scholle zu üternehmen. Füc diese Personen find nun die Seminare für Landwirte als Bildungs|täiten geschaffen. Es gibt deren bis jegt zroei, nämlich in Schweidniß und Königsberg i. Nm. Die Seminare für Landwirte haben keinerlei Beziehungen zu den Seminaren, die zur Heranbildung von Elementarlehrern dienen, au nicht zu den pâdagogishen Seminaren an den Landwirtschafts\{hulen, wo die ¿zukünftigen Landwirtschaftslehrer ihren ersten pädagogishen Schliff erhalten und in die Kunst des Unterrichtens eingeführt werden. ‘Der Unterrichtsbetrieb an unseren Instituten entiortäßt etwa den Seminaren an den Universitäten, wo ein kleinerer Kreis von Studierenden „unter der Leitung der Professoren durch münd- lihen und schriftlihen Meinungéaustausch und dur praktische Arbeit das in den Vorlesungen Gehörte zu verarbeiten sucht. Die Aufnahmebedingungen als ordentlihe Hörer verlangen : 1) ein Mindestalter von 20 Jahren, 2) den Besiß entweder des Zeugnisses für den einjährig - freiwilligen Heeresdienst oder des Abgangézeugnifses einer Mittelshule mit 9 jährigem Kursus oder den Nahwets etner gleihwertigen Bildung, 3) eine mindestens 9 jährige landwirtshaftlihe Praxis. Der Besu einer land- wirtschaftlihen Wintershule kann auf die landwirtschaftliche Praxis angerechnet werden. Im weiteren Verlauf seines Vortrages erôrterte der Redner die Methode des Lehrens, den Umfang des Lehr=- stoffs — wobet er betonte, daß alles besonders auf die Praxis zuges fhnitien wird — und die Dauer der Seminarzeit, die er auf rund 1 Jahr einschließliÞ der nötigen Fellen berehnet. Der Seminar- besu wird durch ein Examen abges{lossen, und der Prüfungs- fommission ist das Necht verliehen, Abgang8zeugnisse auszustellen. Der Redner {loß mit einem warmen Appell für Schaffung von Stipendiatstellen für unbemittelte Besucher des Seminars in Königs8- berg, nachdem die gleihe Austalt in Schweidniy mit mehreren Stipendien ausgestattet ist.
Der Verein zur Förderung der Moorkultur im Deutschen Rethe
bâlt als eine der großen Zweiggesellshaften auf dem ausgedehnten Gebiet der deutschen Landwirtshaft während der sogenannten land- wirtschaftlihen Woche au stets seine Jahreêversammlung ab. Am ersten der zwei Tage, auf die seine Beratungen verteilt zu werden pfl-gen, ist die Versammlung stets mit Entgegennahme von Mit- teilungen über ges{chäftli%e Angelegenheiten und über neuere Erfahrungen auf dem Gebiet der Moorkultür beschäftigt, während am zweiten Tagz praktische Erfahrungen mit Verwendung von Kraftgeräten auf dem Moor und Probleme der technischen Moorverwertung sowie die Tätig- keit der technischen Abteilung des Vereins den Gegenstand der Beratungen „bilden. Dem am Dienttag vom geshäftsführenden Vorstandsmitglied Dr. Alves erstatteten Geschäftsbericht für das Jahr 1913. wurde - zur großen Befriedigung ter zahl- reich erschienenen Mitglieder entnommen, daß den Fragen der Moorkultur- und Torfverwertung aus wetten Kreisen nach wie vor das größte Interesse entgegengebraht wird. Besonders erfreulich tritt dies in den Beihilfen in die Erscheinung, die dem Verein von Behörden und Verbänden für seine Bestrebungen zufließen. Dems- entsprehend darf auch von einem ständigen Wachsen der einzelnen Arbeitsgebiete gesprochen werden. Seit 1907 hat der Berein das System der Anlegung von Beisptelsflähen aufgenommen, um die überaus zahl- reihen kleinen Moorwirte zur Kultivierung ihrer ertraglofen Moor- flächen anzuspornen. Die Erfahrungen mit diesem Vorgehen bewetsen die Nichtigkeit des betreffenden Beschlusses. Die damit erzielten Grfolge haben bereits einen erheblichen Umfang erreiht. Ueber 7 preußische Provinzen und 6 andere Staaten des Deutschen Meiches erstrecken fich diese Beispielsanlagen, deren Zahl zurzeit 434 bet1ägt. Zwei Beamte des Bereins sind mit ihrer vollen Arbeitskraft dur diese Tätigkeit in Anspru genommen. Die Kosten der Belspiels- versfuche stehen mit annähernd 39 000 „4 zu Bu(e. Die Zahl der Mit- glieder des Vereins ift in beständiger Zunahme begriffen; sie beträgt nach Neueintritt von 102 Mitgliedern 1278. Die Einnahmen des Vereins bezifferten fich auf 294 000 „4; das Vermögen des Vereins belief ih am Schlusse des Jahres auf etwa 50 000 4. Unter den Einnahmen ist besonders erfreulich eine Zubuße von 80000 „6 aus dem Fonds zur Hebung des - Kaliabsaß-es, weil die rationelle Crshließung und Verwertung des WMoorbodens vor allem auf die fünstlihe Düngung nach den bewährtesten Piinziplen der Wissenschaft angewiesen ist. In diesem Sinne war au cine Zuwendung von 12000 4 vom Verein der Thomasphosphai fabriken dankbar zu begrüßen. — Ueber den weiteren Verlauf der beiden Sthungen folgt morgen eingehender Bericht.
Der Deutsche Verein für ländlihe Wohlfahrts und Heimatpflege begann am Donnerstag, den 19. d. M., in ten Fest räumen der „Gesellshaft der Freunde“ in Anwesenheit Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich Wilhelm von Preußen und unter großer Teilnahme seine 18. Hauptver samms- lung. Erschienen waren außer Vertretern der preußisckchen, sächsischen und béaunsbweicisten Ministerien und anderer Staaisbehörden zabl- reiche Vertreter sozialer Jugendpflege-, Volkskunde- und anderer Ver- eine und der landwirts{haftlihen und genossenschaftlihen Verbände und Bereine sowle viele Freunde des Vereins. Der T erlgende, Wirkliche Geheime Rat, Mintiterialdirektor a. D. Or. Thiel, begrüßte die Versammlung, insbesondere Seine Königlihe Hoheit den Prinzen chv Wilhelm von Preußen, dessen Auen eit er als eine be- ondere Anerkennung für die Bestrebungen des Vereins aufzufassen sich erlaube. Auch in wetteren Kreisen zeige stch eine immer stärkere Teil- nahme an den Arbeiten des Vereins, Woblfahrtspflege werde immer volkstümlicher, sei es, daß das Gefühl der Verpflichtung zur Fürsorge für die minderbemittelten Teile der Bevölkerung allgemeiner geworden sei, sei es, daß die Not der Zeit aud die font weniger für soziale Arbeit -Juteressierten dazu zwinge, allen Mitteln zur Hebung der ländlihen Bevölkerung und Verhütung der unheilvollen Abwanderung vom Lande eine größere Auf- merksamkeit zu \{chenken. Diese Fortschritte müßten darüber trösten, daß stellentveise die Arbeit des Vereins noch immer verkannt und Wohl- fahrtöpflege mit Wohltätigkeit verweselt werde. “ehlere könne gewiß, wenn übertrieben und unzweckmäßig ausgeübt, s{ädliGze Kolgen zeitigen und das Vertrauen auf die eigene Kraft und Selbsthilfe ab- \&wächen, während die Wohlfahrtspflege im Sinne des Vereins nur Mittel zeigen und Wege eröffnen folle, auf denen niht vorübergehenden Notständen abgeholfen, fondern cine dauernde Verbefserung der allge-