1914 / 50 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 27 Feb 1914 18:00:01 GMT) scan diff

Deutsches Reich.

E Bekanntmachung,

betreffend die Ausgabe von Schuldverschreibungen

N der Bayerishen Hypotheken- und Wechselbank in E ünchen auf den Jnhaber.

: Der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank in München wurde die Dns erteilt, innerhalb der geseßlichen und saßungsmäßigen Ümlaufgrenze nachstehende auf den Jnhaber lautende 4 prozentige unverlosbare Hypo- 7 thefe1 pfandbriefe in den Verkehr zu bringen: e

it. GG à 5000 Nr. 10 601— 10 800 = HH à 2000 583 001— 54 000 = JJ à 1000 117 001—124 000 == KK à 500 91 001— 97 000 = LL à 200 100 001—107 000 = MM à 100 85 001— 91 000 =

zusammen 15 000 000

München, den 23. Februar 1914.

Königlich bayerishes Staatsministerium des Innern. J. A: Ministerialrat von Braun.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den vortragenden Rat im Justizministerium, Ra Oberjustizrat Kübler in Berlin zum Wirklichen Geheimen Oberjustizrat und Direktor im Justizministerium, den Landrichter Stein aus Cöln zum Geheimen Justizrat Und vortragenden Rat im Justizministerium, den Gericht8assessor Karl Hagemann in Celle zum Land- richter in Greifswald, den Gericht8assessor Dr. Erih S{hultze in Magdeburg zum Landrichter in Beuthen O. S., den Gerichtsassessor Dr. Köhler in Elberfeld zum Land- richter in Elberfeld, | die Gericht8assessoren- Dr. Hoenig in Zinten und Ei c- staedt in Demmin zu Amtsrichtern in Ragnit, den Gerichtsassessor Wippern in Gostyn zum Amts- richter daselbft, den Gerichtsassessor Kaths in Czersk zum Amtsrichter in ban Sai ssessor Paul N in Leobsch en Gerichtsassessor Paul Neumann in Leobshüßz zum Amtsrichter in Beuthen O. S., G den Gerichtsassessor Dr. Reymann in Beuthen O.-S. zum Amtsrichter in Falkenberg O. S., den Gerichtsassessor Grüß ner in Oppeln zum Amtsrichter in Kreuzburg O. S., : den Gerichtsassessor Rößmann in M.-Gladbach zum Amtsrichter in Opladen, ___ den Gerichtsassessor Rube in Bad Wildungen zum Amts- richter Singen, den Gerichtsassesjor Otto Shmidt in Lyck zum Staats- anwalt in Lyck, } den Gerichtsassessor Mecker in Trier zum Staatsanwalt in Frankfurt_0/-. und D : ; A die Geri soren Dr. Lehr in Cöln und Ritter in j _Staatsanwälten in Saarbrücken zu ernennen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

dem Gymnasialdirektor a. D. Dr. Johann Baptist Eucharius Eberhard in Trier den Charakter als Geheimer Studienrat und i dem Katasterinspektor Kracke in Berlin den Charakter als _ Steuerrat u verleihen sowie

die Wahl des Direktors des städtishen Lyzeums und

Oberlyzeums in Memel Dr. Richard Le Mang zum Direktor des städtischen Lyzeums und Oberlyzeums in Halberstadt und

infolge der von der Stadtverordnetenversammlung in Solingen getroffenen Wahl den bisherigen Ane, Bei- geordneten der Stadt Mörs Hermann Schmidhäußler als besoldeten Beigeordneten der Stadt Solingen für die geseßliche Amtsdauer von zwölf Jahren zu bestätigen.

Justizministerium.

Der Rechtsanwalt Hans Hennig in Kremmen ist zum Notar für den Bezirk des Kammergerichts mit Anweisung des Amtssißes in Kremmen,

der Rechtsanwalt Paul Giese in Koshmin zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerichts in Posen mit Anweisung seines Amtssißes in Koschmin,

der Rechtsanwalt Dr. Paul Groß in Rybnik zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerichts in Breslau mit An- weisung seines Amtssizes in Rybnik,

. der Rechtsanwalt Dr. Clèmens Schlüter in Reichenstein zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerichts in Breslau mit Anweisung des Amtssizes in Reichenstein und

der Rechtsanwalt Erythropel in Ahlden zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerihts in Celle mit Anweisung seines Amtssizes in Ahlden ernannt worden.

Dem Notar Mügel in Kastellaun ist der Amtssiz in Saarbrücken angewiesen. |

Ministerium der geistlihen und Unterricht3- angelegenheiten.

Der bisherige kommissarische Kreisschulinspektor, Pfarrer Ier in Dillenburg ist zum Kreis\chulinspektor daselbst ernannt worden.

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

Dem Tierarzt Otto Will ies aus Wittingen in Hannover ist die kommissarishe Verwaltung der Kreistierarzt-Assistenten- stelle in Jllowo im Kreise Neidenburg übertragen worden.

: Tagesordnung der 65. Sihung des Bezirkseisenbahnrates für die Eisenbahndirektionsbezirke Hannover und Münster am 11. März 1914, Vormittags 10 Uhr, in Hannover.

Feststellung der Anwesenden und E des’ Bureaus. Mitteilung über das Ableben eines Mitglieds des Bezirkseisenbahnrats.

Aenderungen in der Zusammenseßung des Bezirkseisenbahnrats. Wakhl eines Mitglieds des ädi Ausschufses des Bezirkseisen-

ahnrats.

» Wahl ‘eines Mitglieds und eines stellvertretenden Mitglieds des Landeseisenbahnrats. : i

Ergebnisse früherer Beschlüsse des Bezirkseisenbahnrats.

Aenderungen in den Bezirken der Königlichen Eisenbahndirektionen; Eröffnung neuer Strecken und Stationen. .

BNiEe Aenderungen im Personen- und Gepäckverkehr.

Wesentliche Aenderungen im Güter- und Tierverkehr.

Vorlage der Königlichen Eisenbahndirektion über Einbeziehung der Keramitpflastersteine und Aufnahme der Station Hervest-Dorsten als Versandstation in den Ausnahmetarif 5 w (Deutscher Eifen- bahngütertarif Teil TT Heft C).

Des s Zuganschlüsse in Debisfelde für die Nihtung nah

alzwedel.

Zeit und Ort der nächsten Sißung.

Hannover, den 21. Februar 1914.

Königliche Eisenbahndirektion. esener.

Nichtamkliches. Deutsches Neich.

Preußen. Berlin, 27. Februar 1914.

Jn der am 26. d. M. unter dem Vorsiß des Königlich bayerischen Gesandten Grafen von Lerchenfeld-Koefering abgehaltenen Plenarsitzung des Bundesrats wurde dem Entwurf eines Gesetzes, betreffend die ire eines Nach- trags zum Haushaltsetat für die Schußgebiete auf das Rechnungs- jahr 1913, die Zustimmung erteilt. Zur Annahme gelangten ferner die Ergänzung des Entwurfs des Haushaltsetats für die Schußgebiete auf das Rechnungsjahr 1914, die Vorlage, be- treffend Febsezung des jährlihen Durchschnittsertrags an Zu- wachssteuer gemäß § 60 Abs. 2 für das Ortsgebiet, das die Stadt Essen am 1. April 1909 umfaßt hat, sowie der Antrag auf Errichtung einer Abrechnungsstelle im Scheckverkehr. Dem- Mei wurde über verschiedene Eingaben und Anträge Beschluß gefaßt.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Justiz- wesen und für Handel und Verkehr hielten heute eine Sizung.

Der Königlich belgishe Gesandte Baron Beyens hat Berlin verlassen. Während seiner Abwesenheit Let der Legationssekretär 1. Klasse Nieuwenhuys die Geschäfte der

Gesandtschaft.

Laut Meldung des „W. T. B.“ find S. M. S. „Panther“ am 2. Februar in Lome (Togo) und S. M. Tpdtbt. „S 90“ am 26. Februar in Tsingtau eingetroffen.

Sachsen.

Der König empfing heute mittag, wie „W. T. B.“ meldet, den preußischen Gesandtenz Wirklichsz Geheimen Rat Dr. von Bülow zur Entgégenüahme seines Abberufungs- \chreibens in Abschiedsaudienz und verlieh ihm das Großkreuz des Albrechtsordens. /

-— Jn der Zweiten Kammer ergriff bei der gestern fort- geseßten Beratung des Etatstitels: Sachsens Vertretung im Bundesrat, der Finanzminister von Seydewiß in aa Abendstunde das Wort und erklärte, obiger Quelle zu- olge u. a.:

Die Regierung müsse den Gedanken ablehnen, daß sie aus Rücksihtnahme auf die finanzielle Leistungsfähigkeit der Bundes- staaten der Wehrvorlage Schwiertgkeiten gemacht hätte. Die Reichs- erbschafts\teuer sei von der Regterung niht als ein \o erhebliches Uébel angesehen worden, denn fie sei eine indirekte Steuer, und mit ihc hätten sich die Einzelstaaten abgefunden. Aber die Vermögenszuwachs\teuer e eine direkte Steuer, sie bedeute einen {weren Eingriff des Reichs n die Finanzhoheit der Einzelstaaten. Bei den indirekten Steuern sei man noch keineswegs an der Grenze der Möglichkeiten angelangt, es gebe noch eine Anzahl entbehrliher Genußmittel, dite eine Mehr- belastung recht wohl vertragen könnten. In dem Maße, in dem die Ginzelstaaten an direkten Stevern verlören, verlören auch die einzel- staatlichen Parlamente an Einfluß und Bedeutung. Um die günstige Ausgestaltung der Handelsverträge sei die Negièrung ernstlich besorgt. Sie werde Gelegenheit nehmen, vor Abs{hluß der Handelsverträge die Interessenten im Lande zu hören. An der bewährten Schugtzoll- politik werde die Negierung nah wie vor unbedingt festhalten.

In der heutigen Sißung bewilligte die Zweite Kammer als erste Rate zur Erweiterung des Bahnhofs Alten- burg 850000 46. Dabei kam der Finanzminister v. Seyde- wiß auf die Aeußerungen des L u fei de des Reichseisenbahn- amts zu sprechen, die dieser gestern und vorgestern im Reichs- tage getan hat, wonach die sächsishe Linie Leipzig—Hof für Luxuszüge schwieriger zu befahren sei, als die preußische Linie über Probstzella. Wie das oben genannte Telegraphenbureau meldet, sagte der Minister: j

Es fkônne keine Rede davon sein, daß die Leistungsfähigkeit der sächsischen Strecke geringer sei als die der preußischen. Es sei allerdings richtig, daß die sächsische Linie eine größere Anzahl Stationen besitze, die keineswegs bei allen Schnellzügen ausgeschaltet werden Éönnten, indeffen hielten die Luxuszüge in Sachsen nur r ordentlich selten, Der Erpreßzug halte nur in Leipzig und Hof. Andererseits sei eine Steigung von 1 : 40, wie sie auf der preußischen Linie längere Zeit vorhanden sei, auf der sächsischen Strecke nicht zu verzeichnen. Hier betrage die Steigung nur 1 : 100. Dte sächsishe Eisenbahnverwaltung tue alles, um die Linie Leipzig—Hof auf der Da, zu halten. ie Vorlage diene weniger der Verbesserung des falen Verkehrs, als in erster Linie der des Durchgangsverkehrs.

Hessen.

Jn der gestrigen Sizung der Zweiten Kammer, der eine längere Beratung des Finanzaus\husses voraufging, gab der Staatsminister Dr. von Ewald zum Besfoldungs8antrage eine längere Erklärung ab, in der er, wie „W. T. B.“ meldet, feststellte, daß die Regierung den Vorschlägen der

weiten Kammer nicht zustimmen könne, sondern auf ihrem Standpunkt beharren müsse. Der Berichterstatter der Zweiten Kämmer erklärte, daß déèr Ausschuß der Zweiten Kammer ein- mütig bei seinen Beschlüssen bleiben werde. Er beantrage, ohne Diskussion sämtlihe Gesege nah den Vorschlägen des Ausschusses anzunehmen. Die Geseße über die Besoldungs- vorlage wurden sodann einstimmig en bloc angenommen und die Sißung auf heute vertagt. Heute findet auch eine Sißung der Ersten Kammer. statt, die zu den Beschlüssen der

Zweiten Kammer Stellung nehmen wird,

Elsaß-Lothringen.

In der gestrigen Sißung der Zweiten Kammer des Landtages wurde die Frage der konfessionellen Philo- sophieprofessur erörtert. Wie „W. T. B.“ meldet, wandte sich das Zentrum durch den Abg. Pfleger gegen die Be- S des Professors Simmel als Ros Stoerrings auf den Lehrstuhl für experimentelle Psychologie und verlangte, daß ein Schulmann angestellt werde, der Katholik sein müsse und im Interesse der Kandidaten des höheren Lehramts Methodik und Pädagogik lehre. Außerdem wünschte der Abgeordnete, daß ein Lehrstuhl fük elsaß-lothringishe Geschichte errihtet werde.

Wie dié „Reichsländishe Korrespondenz“ meldet, fand gestern unter dem Vorsiß des Präsidenten der Zweiten Kammer des Landtages Dr. Ricklin im Landtagsgebäude in Straßburg eine von dem Landtags- und Neichstagsabgeordneten Hauß einberufene Versammlung zur Gründung einer Liga zur Verteidigung Elsaß-Lothringens statt. Zahlreiche Mitglieder der Ersten und Zweiten Kammer sowie Vertreter der Presse waren erschienen. Die Versammlung stand einmütig auf dem Standpunkt, daß eine Liga gegründet werden solle. Es wurde eine Kommission, bestehend aus fünf Mitgliedern der Ersten und acht Mitgliedern der Zweiten Kammer sowie vier Vertretern der Presse, gewählt. Den Vorsiß in der Kom- mission übernahm Dr. Ricklin.

Oesterreich-Ungarn. Der Minister des Auswärtigen Graf Berchtold hat gestern Mittag Essad Pascha und die übrigen albanesischen Delegierten empfangen.

Großbritannien und Frland.

Jn der gestrigen Sißung des Unterhauses erklärte der Staatssekretär des Auswärtigen Amts Grey auf eine Anfrage, betreffend das Schiedsgerihts8abkommen zwishen Groß- britannien und den Vereinigten Staaten von 1908 laut Bericht des „W. T. B.:

Das Abkommen set am 31. Mat 1913 erneuert worden. Er hoffe, daß die Natifikationen in kurzem ausgetauscht werden. Die Regierung erwäge gegenwärtig die thr kürzlih von den Vereinigten Staaten gemachten Vorschläge für den Abschluß eines Vertrages zur Einsezung einer Friedenskommission. Etn Bertragsentrourf sei ihr yon den Vereinigten Staaten unterbreitet worden und \chetne ihr im allgemeinen annehmbar; sie müsse ihn jedoch mit den Regierungen der Dominions in Erwägung ziehen, da gewisse besondere Verfügungen, die fie betreffen, darin gefordert werden.

_ Hierauf teilte der Staatssekretär Grey Einzelheiten über die leßten Maßnahmen zur Aufklärung des Todes Bentons mit und sagte dann :

__ Die englische Regierung sei überzeugt, daß die amerikanische Ne- gierung im Fall Benton ebensoviel Etfer zeige und ebensovtel zur Aufklärung der Vorkommnisse tue, als wenn Benton ein amerikani- scher Bürger gewesen wäre. Er werde nächste Woche eine Erklärung über das abgeben, was nach der Ansicht der britischen Regierung in dem Falle noch getan werden könne, um die Tatsachen festzustellen, falls diese dann noch immer zweifelhaft seten, odec um den Forde- rungen der Gerechtigkeit Genüge zu tun.

Unter den Auspizien des Kanaltunnelkomitees des Unter- hauses fand gestern in London eine große Versammlung von Geschäftsleuten statt, an der Vertreter des Kriegsministeriums und anderer Regierungsämter teilnahmen. Die Versammlung

nahm obiger Quelle zufolge einstimmig ei: | des Baues eines Kanaltunnels an und gab der Ansicht Ausdruck, daß der Tunnel die herzlichen Beziehungen Englands zu Frankrei und anderen Kontinentalmächten steigern werde. Von zahlreichen bedeuienden Persönlichkeiten wurden Zuschriften verlesen, in denen der Bau des Tunnels befürwortet wurde. Es wurde betont, daß der Tunnel für Englands Handel von großem Nußen sein würde, während er in Kriegszeiten leicht mit Dynamit zerstört werden könne.

Frankreich.

Der Generalstabshef Joffre hat im Einverständnis mit dem Oberkriegsrat und dem Kriegsminister einen Entwurf über die Verjüngung der Offizierkadres vorgelegt. Wie „W. T. B.“ meldet soll danach die Altersgrenze für Haupt- leute von 53 auf 51, für Majore von 56 auf 54, für Oberst- leutnants von 58 auf 56, für Obersten von 60 auf 58, für Brigadegenerale von 62 auf 60 und für Divisionsgenerale von 65 auf 62 Jahre herabgeseßt werden. Der Generalstab, der diesen Entwurf ausgearbeitet hat, ist der Ansicht, daß vier Jahre genügen würden, um die geplante Verjüngung vollständig durch- zuführen. Die daraus erwachsenden Jahresausgaben werden auf etwa zehn Millionen veranschlagt.

„Der Sénat verhandelte gestern über die Ein- kommensteuer in der Fassung der Kommission. Artikel 1 der die bisherige Grundsteuer für unbebaute Grundstücke vom 1. Januar 1915 ab aufhebt, wurde, obiger Quelle zufolge, an- genommen, ebenso Artiket 2 der Kommissionsfassung, der eine Grundsteuer für unbebaute Grundstücke nah Maßgabe ihres Ertrages fordert. Ferner wurde Artikel 6 angenommen, der diese Steuer auf 4 Prozent von vier Fünftel des Pachtwertes festseßt. Darauf wurde die Sizung geschlossen.

Entsprechend dem von der Kammer am Montag ge- faßten Beschluß, ist gestern der Gesundheitsaus\ch{chuß zusammengetreten, um sih mit der Untersuhung über den Gesundheitszustand der Armee zu befassen. Der Ausschuß hat fünf Unterausschüsse eingeseßt, welhe die Aufgabe haben, in den verschiedenen Armeekorps die erforderlichen Untersuhungen an Ort und Stelle einzuleiten.

Rußland.

Der Prinz Wilhelm zu Wied ist, wie „, h meldet, heute vormittag in Begleitung seines Sekretärs in St, Petersburg eingetroffen und auf dem Bahnhofe von dem M anten des Kaisers Grafen Totleben, der dem

rinzen für die Dauer seines Aufenthalts in St. Petersburg zugeteilt ist, empfangen worden.

Der Ministerrat hat einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge beschlossen, der Reichsduma einen Geseßentwurf über die Bewässerung der Karabaghsteppe in Trans- faukasien zu unterbreiten, für die 10539967 Rubel an- gefordert werden. Die Arbeiten \ollen bis zum Jahre 1918 abgeschlossen sein. Geplant ist die Bewässerung von 87 600 Deßjatinen, von denen 30 000 für Baumwollpflanzungen in Frage kommen.

Der Marineminister hat angeordnet, daß in die Liste der Schiffsneubauten ses Kreuzer, die die Namen der Admirale Butakow, Spiridow, Greig, Nevelskoi sowie die Namen Svetlana und Murawiew Amurski tragen, ferner 36 Torpedobote und 12 Unterseebote eingetragen wetden.

Silson mit Bezug auf den

I D etre

Jtalien.

qn der Deputiertenkammer ergriff gestern bei Be- g des Entwurfs, betreffend die Ausgaben für die zung Libyens, der Kolonialminister Bertolini das ; und behandelte eingehénd die Lage in Tripolis und der naita. E „W. T. B.* berichtet, hob der Minister die Erfolge hervor, Tripolis auEt worden seien, und zollte dem Gouverneur i und dem Obersten Miani Anerkennung, der die Unter- ing des umfangreichen Gebiets von Fezzan mit verhältnismäßig ¡denen Mitteln erreiht habe. Was die Cyrenatka an- fo erklärte der Minister, daß die bewunderungswürdig Organisation des Widerstandes der Bevölkerung, die Enver Bei 1j Bei zustante gebracht hätten, der religiöse Fanatismus, aus jjese Vorteil gezogen hätten, die Hilfe des Aegyptischen Nationa- n Komitees und der kriegerische Charakter der Nomadenstämme guten Teil die ernsten Schwierigkeiten erklärten, auf die Italien x Durchdringung des Landes gestoßen sei, ganz abgesehen von \reflten Aktion des Scheihs der Senussi. Dieser kenne sehr die Grundsäße der Achtung vor der Religion, dem Familien- ind dem Eigentum der Eingeborenen, dur die die Handlungs- der italienischen Regierung bestimmt sei und immer be- ht sein werde. Bei der offenen Feindseligkett des Scheichs der i habe die iialienishe Regierung diesem niemals ein 4 Anerbieten zu einer Verständigung gemacht, fondern he nur zugestimmt, daß ein Eingeborener auf Einladung des (4s der Senussi sich zum Zwecke einer Besprehung zu ihm , Auch tone e fich ntcht dem widerseßen zu jollen, daß agende Mohammedaner, weil sie überzeugt seten, daß die Fort- des Krieg8zustandes der Bevölkerung zum Gen gereihen müsse, h eigener Sache zu dem Scheich begeben haben, nit etwa als ische Beauftragte oder von Jtalien bevollmächtigte Unterhändler, hre Ueberredungskunst bei dem Scheih zu versuhen. Der ter gab zum Schluß einen Ueberblick über das, was zum Wohl j getan worden sei und noh geschehen solle.

Spanien.

der Generalstreik in Valencia dauert an. Die Läden Märkte find geschlossen. Auch gestern wieder war die i vielfah gezwungen, mit blanker Waffe einzuschreiten Verhaftungen vorzunehmen.

Portugal. Meldungen des „W. T. B.“ zufolge hat der Strei k der nhahnangestellten eine ernstere Form angenomm en. [dem Roccio-Bahnhof und auf dem Bahnhof von Santa (mia in Lissabon explodierten Bomben. Verluste an shenleben sind niht zu beklagen. Der Materialschaden ist tend. Eine Gruppe verdächtiger Leute, die die Heizer zur vrlegung der Arbeit zu bewegen suchte, wurde von der sei auf dem Bahnhof Roccio vertrieben. Junfolge der dur hilage hervorgerufenen Entgleisungen ist bedeutender Sach- jen verursaht worden. Fast alle entgleisten Züge find

züge.

i Türkei,

Fer vorläufig mit der Leitung des Ministeriums für liche Arbeiten betraute D\chemal Bei ist endgültig zum hister dieses Ressorts ernannt worden.

Wie „W. T. B.“ meldet, hat die Pforte gestern den hen Gesellshaften der anatolishen Eisen- hien und der Bagdadbahn 51/4 Millionen Francs il}, die sie den Bahnen für die im legten Jahr durchgeführten lirtransporte shuldete. Die Dette publique otto-

nig einen Beschluß 4 E Ÿ je hat denselben Gesellshaften 700 000 Fr. für Kilometer-

tien dieser Linien gezahlt. Die ottomanishe Regierung ) 700 000 Fr. erhalten, die ihren Anteil an den über die mtierten Einnahmen hinausgehenden Ueberschüssen der Linie jur Pascha—Angora darstellen.

Griechenland. Die griehische Regierung hat den Präfekten von

fu angewiesen, sih nah Durazzo zu begeben, um mit der krnationalen Kontrollklommission über Fragen, die sih aus [Räumung der Albanien zugesprohenen Gebiete ergeben

iten, im Einvernehmen zu bleiben.

Der Organisator der epirotishen Aufstandsbewegung hraphos hat sich nah einer Meldung der „Agence hènes“’ von Athen nah Argyrocastro begeben, das zum j der Regierung des autonomen Epirus erwählt werden , Die griechishe Regierung, die entschlossen ist, die Aus- ftung der Bewegung zu hindern, hat drei Metropoliten und lieder der autonomen Regierung aufgefordert, sih nach ina zu begeben. Diese haben sih jedoch geweigert, dem nshe der griechishen Regierung Folge zu leisten.

Serbien.

Jn der Skupschtina erklärte gestern der Ministerpräsident hitsch in Beantwortung einer Interpellation, wie

M. T. B.“ meldet, daß der Austausch der serbisch-

lgarishen Krieg8gefangenen aus administrativen inden verzögert werde. Die Auslieferung der sieben gegen- iig noch in Bulgarien befindlichen serbishen Kriegs- ingenen sei in nächster Zeit zu erwarten. Die Skupschtina n die Antwort des inisterpräsidenten mit 69 gegen Stimmen zur Kenntnis.

Amerika.

„Nach einer Meldung des „W. T. B.“ erklärte der Präsident Fall Benton, es sei keine Rede

von, Truppen zu entsenden, um sih in den Besiß der Leiche ntons zu seßen. Die amerikanische Regierung erhalte E ) nah über den Vorfall Meldungen aus erster Hand un Ne, in einigen Tagen in den Besiß aller Einzelheiten gelangt sein. Der Präsident sagie ferner, er habe positive Mit-

Mlingen, daß Carranza nicht mit der Absicht umgehe, eine

ibhängige Regierung im nördlichen Mexiko zu errichten. 03 Huerta betreffe, so habe er Nachrichten erhalten, T jer von außergewöhnlihen Mitteln Gebräauh mache, um si

‘ldmittel zu verschaffen. Er lege jegt allgemein den tritanern in willkürliher Weise Kontributionen auf, was Entrüstung der Betroffenen Rie s Der Präsident be- ite weiter, er könne keine Parallele zwischen den jeßigen

Mtchältnissen in Mexiko und denen in China zur Zeit der

\rerunruhen finden. Seiner Meinung nach könne Teine be- fnete Macht auf Grund irgend welcher völkerrehtlichen Be-

nmungen in Mexiko gelandet werden, ohne Krieg hervor-

ufen, es sei denn, die Landung geshehe mit Einwilligung mexikanischen Regierung.

Asien. Das japanische Abgeordnetenhaus hat, wie W. T. B. tldet, a V P A gegèn den Minisker des inern Hara wegen der Haltung der Polizei bei den

Demonstrationen am 10. Februar mit 204 gegen 152 Stimmen abgelehnt. Hara verteidigte die Haltung der Behörden damit, daß der Mob die Aufrechterhaltung des Friedens und der Ordnung in der Haupistadt bedroht habe.

Im japanischen Oberhaus erklärte gestern der Kriegs- minister auf eine Anfrage über die verstärkte Anzahl der Absolventen der Militärschule, die Ea neuer Divisionen sei vor fünf bis sechs Jahren nicht zu erwarten.

Parlamentarische Nathrichten.

Die Schlußberichte über die gestrigen Sizungen des Reichstags und des Hauses der Abgeordneten befinden sih in der Ersten und Zweiten Beilage.

Das Haus der Abgeordneten nahm in der heutigen (37.) Sizung, welcher der Minister der öffentlichen Arbeiten von Breitenbach beiwohnte, zunächst den Geseßentwurf über die Aenderung der Landesgrenze längs der Provinz Ostpreußen gegen das Kaiserreich Rußland vom Memelstrom bis zum Pissekfluß ohne Debatte in zweiter und dritter Lesung, an.

Auch die erste Lesung des Gesezentwurfs über die Aenderung der Landesgrenze gegen das Königreich Bayern am Lochbach längs der preußischen Gemeinde Grumbach, Kreis St. Wendel, und der bayerischen Gemeinde Lautereckten, Bezirksamt Kusel, ergibt keine Diskussion; in zweiter Lesung wird die Vorlage unverändert angenommen.

Darauf seßt das Haus die Spezialberatung des Etats der Bauverwaltung, und zwar die allgemeine Bésprehung im Anschluß an den ersten Titel der dauernden Ausgaben „Gehalt des Ministers“ fort.

Abg. Freiherr von Maltahn (kons.): Obwohl der Antrag Flathmann noch nicht begründet is, nah dem die Staatsregierung ersucht werden soll, mit Bremen s{leunigst in eine Verhandlung über eine anderweitige Fassung des Staatsvertrages vom 21. Mai 1904 einzutreten, damit die durch unklare und den Vorverhandlungen nicht entsprehende Formulterung entstandenen {weren Schädigungen der Gemeinde Lehe aufgehoben werden, treten wir doch für ihn ein. Der Etat zeigt eine Erhöhung im Ordinarium und Extra- ordinarium. Es ist erfreulich, daß zur Förderung der Luft- sciffahrt 50000 4 eingeseßt worden sind. Das ist im Interesse unseres Fliegerwesens nur zu begrüßen. Ih möchte die Regierung bitten, auh in den weiteren Etats Mittel für diesen Zweck einzustellen, Das Wassergesey i ja inzwischen in Kraft getreten. Bei der Abgrenzung is auf alte Tribunal. entsheidungen zurüdckgegriffen worden, die für die Anlieger günstiger zu sein seinen, Dadurch ist eine gewisse Rechts- unsicherheit geschaffen worden. Es ist zu hoffen, daß hier bald Klarheit geschaffen wird. Zu erwarten i}, daß das Inkrafttreten des. Wassergesetzes etner weiteren WVerunreinigung der Wafsserläufe vorzubeugen. Das Geseg wird vielleißt die Anregung für eine reichs- geseßliche Regelung dieser Frage geben. Ebenso darf man annehmen, daß dieses Gese eine weitere Anstellung von Ne- gierungsbaumeistern zur Folge bat. Allerdings dürfte hierbei mehr der landwirtschaftlibe Etat in Frage kommen. Durch eine Senkung des Grundwofsserspiegels tritt eine Schädigung der landwirtschaftlich benußten Grundstücke ein. Hier muß. auf jeden Fall Vorsorge dafür getroffen werden, daß der Wasserstand auf einer gewissen Höhe gehalten wird. Auf jeden Fall muß aber dafür Sorge getragen werden, daß die Konkurrenz Ham- burgs die Interessen der preußishen Häfen nicht \chädigt. Ich habe mit Freude gehört, daß von nationalliberaler Seite eine Trennuna des Ministeriums der öffentlihen Arbeiten und des Eisen- bahnministeriums nicht mehr verlangt wird. Eine solche Trennung balte ih für im höchsten Grade bedenklih. Wasserstraßen und die Tarifierung der Eisenbahn werden immer von einander abhängig sein. Eine ‘b ata wäre geradezu unmöglich. Die Ueber- \hreitungen bei dem Voranschlag für die Ausführung öffentlicher Arbeiten sind nicht immer zu vermeiden. Die Preise für Material, Löhne usw. sind bedeutend gestiegen. Die Regierung muß R bestrebt sein, zu verhüten, daß die Ueberschreitungen allzu gro sind. Die Fischereihäfen an der Ostsee sind in jeder Hinsicht zu unterstüßen, wenn wir unsere Küstenfisherei und unsere Hochseefisherei heben wollen. Der Minister kann davon über- zeugt sein, daß er bei Ausführung von Bauten, die diesem Zweck dienen, im Abgeordnetenhause immer Entgegenkommen finden wird. Die Küstenfischeret wird auch dur die Baggerarbeiten erbeblih geshädigt. Die Wasserbauverwaltung muß dafür Sorge tragen, daß elne zu große Schädigung durch die Bauverwaltung, die diese Baggeret ausführt, vermieden wird. Bezüglich des Wohnungs-

eseßes möchte ich sagen, daß fich die Bauten immer dem Charakter der Gegend anpassen müssen, was bisher nicht immer der Fall gewesen ist. Bei den Wegebauten kann sehr viel geletlstet werden, wenn die Projekte planmäßig bearbeitet werden. Das haben wir z. B. in Düsseldorf gesehen. Zum Zwecke der Förderung der Wegebauten wären zweckmäßig besondere Beratungsstellen bei den Behörden etinzurihten. Wir müssen darauf sehen, daß bei den Bauten einheimishes Material verwendet wird. Auch wir bedauern lebhaft die Kuisis auf dem Baumarkte. Den Mut des Abg. Lipymann, mit so umfangreichen Kanalforderungen zu kommen, habe ich nicht „beanstandet“, sondern bewundert. ch betone immer wieder, daß wir für die Schiffbarmachung vorhandener und für die Anlegung künstlißher Wasserstraßen stets zu haben find, wenn praktishe, durchführbare Vorschläge gemacht werden; das haben wir im vortgen Jahre bewiesen. Wenn man uns aber mit Projekten kommt, für die noch gar keine Unterlagen vorhanden sind, da kann nit erwartet werden, daß wir mitmachen. In diesem unseren Verhalten ist ledigli ein vorsihtiges Abwägen der wirtschaftlichen Verhältnisse zu erblicken, niht aber kann man daraus gegen uns den Vorwurf der Verkehröfeindlichkeit her- leiten. *Auh durch unsere Mitarbeit ist die Abgabe für die Be- fahrung der Kaiserfahrt herabgeseßt worden; da haben wir jahre- lange Erfahrungen machen können und daraus erkannt, daß Abhilfe geschaffen werden mußte. Wenn wir sehen werden, daß durch hohe Tarife auf den westlichen Balserittazen eine Förderung der Industrie nicht zu erwarten ist, werden wir selbstverständlih in Erwägung ztehen müssen, ob eine Herabsetzung angezeigt ist; deshalb sind wir mit dem Minister darin einverstanden, daß auch hier erst Erfahrungen darüber gesammelt werden müssen, ob man mit dem Tarif auskommen kann oder niht. Das ist eine rihtige Vèrkehrspolitik. So halten wir auch die eit für eine Larifherabsezung auf dem Großschiffahrtswege erlin—Stettin, der doch noch gar nicht eröffnet ist, noch nit für gekommen, bei allem Wohlwollen, das wir für diese Verkehts- verbindung hegen. Es is etwas voreilig, über dite Heräbseßzung dieser Tarife jézt eine bestimmte Entscheidung der NRe- ierung herbeiführen zu wollen. Die Kanäle . da gebe {d Herrn von Schuckmann recht haben gar keine olitiihe, sondern lediglich eine wirtshaftlihe edeutung. Wenn der Abg. Lippmann meinte, man könnte auf den Gedanken kommen, raf wir aus politischèn Gründen egen Kanäle seten, daß wir Wassersheu hätten, so erkläre ih: wir e nicht wassersheu, wir urteilen. auch hier lediglich nah sachlichen f man jeg,

Was die öffentlihen Gebäude betrifft, so muß man jeßt, während früher über die Kostlspteligkeit der Unterhaltung ge- klägt wurde, über die Kostspieligkeit der Neubauten Beschwerde führen. Die Kostenanshläge für das Oberpräsidium in: Stettin und für

Anlaß dazu gibt,

den Erweiterungsbau in - Breslau sind außerordentliß hoch. Es könnte der Anschein erweckt werden, als ob wir für MReprä- sentation bauen; dagegen môödßte ih mich ganz entschieden wenden und den Minisler recht dringend bitten, au hier die altpreußishe Sparsamkeit walten zu lassen und die Ent- würfe daraufhin nochmals eingehend zu prüfen. Zuleßt ist gestern aud die Bauarbeiterfrage erörtert worden, und zwar bon dem Abg. Paul Hoffmann in einer auch vom Minister an- erkannten fachlichen Weise. Die Sozialdemokratie hat ihre Forderungen hier gemildert; im vorigen Fahre verlangte sie niht nur Arbeiterbaukontrolleure, sondern auch ein Bauarbeiter- shußgeses. Bauarbeiterschuz ist unbedingt nötig, diesen ver- langen auch wir; wir verlangen auch eine Kontrolle darüber und ernste Bestrafung der Uebertretungen. Aber gegen Arbeiter als Baukontrolleure müssen wir uns aus\prehen, wetl auf diese Wetse die sozialdemokratische Agitation auf einem Umwege in das Verhältnis zwischen Bauherrn und Bauarbeiter hineingetragen wird, und diese Einmischung wollen wir nicht.

(Schluß des Blattes.)

Statistik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Aus Paris meldet ,W. T. B.", daß der Unterstaats- sekretär der Handelsmarine Ajam beschloß, der Gesell- haft der Messageries maritimes Maschinistenober- maate der Kriegsflotte zur Verfügung zu stellen (vgl. Nr. 49 d. Bl.). Man glaubt, hierdurch ein baldiges Ende des Ausstandes erzwingen zu können, um so mehr, als die eingeshriebenen Seeleute bereit sind, den Dienst unter dem Befehl der Obermaschinisten der Kriegsflotte zu versehen. Die Messageries maritimes haben bisher im ganzen sieben Postdampfer außer Dienst gestellt.

In Genf wurde, wie die „Rh.-Westf. Ztg.“ erfährt, in einer Kundgebungsversammlung sämtlicher dortiger Gew erkscha ften zugunsten der seit vier Monaten im Ausstand befindlichen Tischler nah einer Aussprache über die Ausstandslage der N gefaßt, mit allen Mitteln den von den Tishlermeistern nah Genf einberufenen Arbetitswilligen aus Deutschland den Aufenthalt in Genf unmöglich zu machen.

Ev C A,

(Weitere „Statistishe Nachrichten" \#. i. d. Zweiten Beilage.)

Kunst und Wissenschaft.

Im Institut für Meereskunde (Georgenstraße 34—36) spricht am 3. März der Professor W. Stablberg- Berlin über die Sturmfluten an der deutshen Ostseeküste. Der Vortrag beginnt um 8 Uhr Abends. Eintrittskarten zu 0,25 4 sind an dem Vortrags- abend von 6 Uhr an in der Geschäftsstelle (Georgenstraße 34—36) zu haben.

Die Gesellschaft für deutsche Voraeshichte E. V. (Zweiggesellshaft Berlin) hält am 2. März, Abends 73 Uhr, eine Sitzung im Hörsaale des Königlichen Instituts für Meereskunde, NW., Georgenstr. 34—36. Es werden sprechen: Herr Busse- Wosltersdorf: Mitteilung über Frauenschmuck aus bronzezeitlihen Gräbern in Diensdorf-Radlow am Scharmügzelsee (mit Lichtbildern) ; Herr Quente -Hetligengrabe: Bronzezeitfunde der Ostprigniz (mit Lichtbildern); Herr Professor Dr. Ko ssinna- Berlin: Mitteilungen (mit Lichtbildern) und Herr Quevte-Heiligengrabe: Die leßten vorwendishen Germanen östlih der Elbe (mit Lichtbildern).

Die Galerie Eduard Schulte eröffnet soeben Sonder- aus\tellungen von Professor Dr. Hans Thoma-Karlêruhe, Professor Heinr. Hermanns-Düsseldorf, Professor Friedr. Kallmorgen-Berlin und Lesser Ury-Berlin. Ferner Kollektionen von G. Adolf Cloß- aa Professor Otto H. Engel - Berlin, Heinrich Hellhoff- Berlin, Siegfried Mackowsky - Dresden, W. Müller - S(hönefeld- Borlin, Dr. Gottfr, Niemann-Garmish und Boleslas v. Szankowsky- München. i

Wie „W. T. B.* aus Adelaide meldet, i|st Dr. Mawsons antarktische Expedition an Bord des Dampfers „Aurora“ estern dorthin zurückgekehrt. Dr. Mawson erklärte, die Expedition fei fehr erfolgreih géwesen. Das Absuchen des Meeresgrundes habe eine außergewöhnlihe Sammlung von Fishen und Seetieren er- geben, von denen einige aus großer Tiefe erlangt worden seien. Viele dieser Funde seien für die Wijsenshaft noch neu. Auch eine groß- artige Vogelsammlung sei angelegt worden. Ferner seien reiche Lager von Kohlen und anderen Mineralien entdeckt worden.

Verkehrswesen.

Im Sitzungssaal der Eisenbahndirektion Kattowiß fand gestern unter dem Vorsitß des Eisenbahndirektionspräfidenten Steinbiß und in Anwesenheit von Vertretern des \{chlesishen Handels und Gewerbes sowie der Eisenbahndirektionen Breslau, E Sa und Posen und des Eisenbahnzentralamtes Berlin die alljährlihe Beratung über die vorausfihtliße Entwicklung des Güterverkehrs und die Bemessung des Wagenbedarfs im Kalender- jahr 1914 statt. Nah dem Ergebnis dieser Beratung wird, wie „W. T. B.“ meldet, im oberschlesischen Kohlen- und Koksversand in den ersten drei Vierteljahren mit keiner Zunahme gerechnet, im vierten Vierteljahr mit einer Steigerung von 49/9 gegen das Vorjahr, im niedershlesischen Kohlenrevier in den ersten drei Vierteljahren mit keiner Steigerung, im vierten Vierteljahr mit einer Steigerung von 29/0, im Eisen- und Eifenerzversand mit keiner Steigerung, im Zementversand mit einer Steigerung von 5 9/9 gegen das Vorjahr.

Die Verbindung Giurgewo—NRustshuk ist wiederher- gestellt. Infolgedessen wird die Post für Bulgarien wieder regelmäßig wie früher geleitet.

Laut Telegramm aus Cöln ist die beute nachmittag um 5 Uhr 9 Minuten in Berlin fällige Post aus Frankreich ausgeblieben. Grund: Zugverspätung in Belgien.

Verdingungen.

Der Zuschlag auf die von dem Verwaltungsressort der Kaiserlichen Werft in Wilhelmshaven am 2. Februar 1914 verdungene Lieferung und betrtiebsfertige Verlegung der Wasserstoffgas- leitung auf dem Fan Visdlas de! Curhaven ist der Firma G. Kunze, Röhrenwerk in Göppingen (Württemberg), erteilt worden.

Der ul chlag auf die vom Verwaltunasressort der Kaiser- lihen Werft in Wilhelmbhaven am 20. v. M. verdungenen fiefernen Rammpfähle ist der Firma G. Barnewiy in Berlin bezw. Hohen-Lychen erteilt worden.

Theater uud Musik.

Im Königlichen Opernhause singt Frau Hermine Bosfetti morgen, Sens bees, in Donizettis komischer Oper „Marie, die Tochter des NRegiments*, die Titelrôlle, Im übrigen lautet die Besêézung : Tonio: Zire Philipp; Marchesa : Fräulein Nothauser; Herzogin: Fräulein banéla; Sulplz: Herr Krasa; Haushof- meister: Hetr Schulp. Dirigent ist der Kapellmeister von Strauß. Die nächste Reihe von e O führungen der König- lien Oper findet in unñunterbrohener Folge vom 1, bis