1914 / 50 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 27 Feb 1914 18:00:01 GMT) scan diff

15. April statt. Am Karfreitag (10. Königlichen Theater ges{loffen. reien Anfragen hat sich die lthen Schauspiele entihlossen , Eintrittskarten ausnahmsweise zuzulassen. Fat mit der Aufschrift „Parsifal“ retgemachten Antwortkarte an die Gene lihen Schauspiele, Doro

wird sich empfehlen, Tage zu bestellen,

dem Ermessen der Generalintendantur z höchstens drei Karten zu jeder Vorstellung niht abgegeben. Ueber Zateilung und A Erfolgt bis ta ttfinden können.

Bescheid bis 14. März.

eine Bewilligung nicht ta Im Köntglihen S

Kadelburgshe Schwank

beshäftigtes Mitglied der

Blätter melden, in sciner Heimat New York politan Oper wirkte, infolge einer Vlinddarm

39 Jahren verstorben.

Mannigfaltiges. Berlin, 27, Februar 1914.

Bei dem gestrigen Explosionsunglück in dem raum der Akttengesellschaft für Berlin-Lihtenberg i dürfte insgesamt 10 Menschenleben Bei der Feststellung der teilweise bis zur Unken Berunglückten dur ihre „W. T. B.“ berichtet, verschi die Angehörigen ershienen war

Es lind nunmehr Aust, Kühn, Lindner,

Ingenteurs Bösch und der Werkmelster Nos Leichen der Arbeiter Pawlcwskt und rauchenden und mit Wasser durht schaden ist bedeutend, da fait alle Ge Die Aktiengesellschaft für Anilinfabrikation teilt mit: Durch dke gestern vormittag in unserer L Nitriergefüäß

,

folgte Explosion etnes fabrik zerstört worden

Opfer gefallen, unter thnen ein : Schwerverkezten sollen fi außer Lebentgefahr befinden. der Explosion hat fch bteber nit feststellen lassen. foll sich nach den Bekundungen eines Augenzeugen erst sväter meldete, folgendermaßen zugetragen haben: Der Bösch und eine Anzahl Arbeiter bäude, als plöglih aus einem Nitrierapparat gelbliche entwiden, für alle ein Zeichen, daß Gefahr im das Signal, ins Freie zu flüchten. Es \ berau8zukommen, do fonnten fie ihrer. In dem Augenblick, als sie erst wenige entfernt waren, ersMhütterte et

_ In der gestrigen Sitzung der Stadtverordn nächst das Andenken des verstorben geehrt. Auf der Tagesordnung f ratung des Stadthaushaltseta

prr E E R E L E E C TAT pr

Bayard von C. Gollmik.

fang 7{ Ubr.

Schauspielhaus. 59. Abonnemen stellung. Der Familientag. in drei Akten von Gustay In Szene geseßt von Herrn Oberregtsseur

Patry. Anfang 72 Uhr. Sonntag: Opernhaus.

entsvorstellung. Dienst- und Freipläße sind aufgehoben. Die Stumme von Portici. Große Oper in fünf Aufzügen. Musik von Auber. Text von Scribe.

Anfang 73 Uhr.

Schausptelhaus. _111. Kartenreserves aß. Mit Allerhö ster Genehmtaung: ÆBoßístätig feitêévorstellung zum Besten des Pau! Gerhardt - Stifts. Weartesaal 4. Klasse, 2) Eine Pferde- kur. 3) Doruröschen. Anfang 8 Uhr.

Neues Operntheater. (@rom. 3 d Abends 8 Uhr: „Vaterland“, eau spiel aus Preußens Nacht und Moaximilian Vöttcyzer. Sptellcitung:

Sonnabend, Nachmittags

Jultus Haller.

Sonntag und Montag: Vaterland. Kartenvorverkauf durch A. Wertheim, den Invalidendonk und die Theaterkasje

täglih von 11—2 Ubr.

Sonntag, Nachmittags 2 Uhr:

Allerhöchsten Befehl: Vorstellung für die

Arbeiterschaft: Hans Lange. spiel in vier Akten von Paul (Die Eintrittskarten“ werden dur Zentralstelle für Volkswohlfahrt Arbeitervereine, Fabriken usw. abgegeben. Ein Nerkauf an einzelne Personen findet

nit statt.)

Deutsches Theater. (Direktion: Max

Meinhardt.) Sonnabend, Abends 7 4 Uhr: Shakespeare - Zyflus: Der Kaufmann

pon Venedia.

Sonntag: Nomeo und Julia. Montag: König Seinrich V.

(2. Teil.)

Kammerspiele. Sonnabend, Uvends d Uhr: Der SEnob., Sonntag und Montag: Dex Snob.

meister Wermuth leitete die all Uebirblick über die städtische F Grundsäße, die die \tädttse von Zahlen wies der Reichshaupt stadt der Anleihepoliti führlichen Dar Geldwirtschaft

gemeine Aussprache darüber mit einem ¡lage ein und kennzeichnete zugleich die Ftnanzpolitik beherr der Oberbürgermetster nah, daß die änzend seien, das gehe au) aus dem anderer Großstädte hervor. ungen mit einer / erlins. Die Aus fanden in den nachfolgenden Reden d Rofenow lebhaften Widerhall un des Haushaltplans wurden eingehe nahdem noch der Stadtv. Landsbe Grundbesizerinteressen gefordert beratung überwiesen.

Am Mittwo 6, März 1914, wissenshaftliche Ballonauf bemannte oder unbemannte Ball d Der Finder eines eine Belohnung, wenn er der jed gemäß den Ballon und die Instrun angegebene Adresse \ofort telegraphi\{

fallen und gestoßen. Der Ver Gewehr zu laden, straft entfamen. nunmehr von dem Gouverne halb der Stadt stehenden dott zu stehen haben.

Edinburgh, Kirche in Whit Feuer zerstört worde verloren gegangen. Frauenstimmrech

Mit Rücksicht auf die zahl- sud, während dieses Ay Generxalkintendantur m Posten,

Vorbestellun

t mißlang de der König- f Grund der lettgen Diese müssen auf

unter Beifügung einer calintendantur der König- gerihtet werden. niht für bestimmte Vorftellung Mehr als

Am der Hand inanzen der ergleih mit

„herv Er {loß feine aus-

Zurückweisung der Angriffe auf die

führungen des Oberbürgermeisters

sel, Mommsen, Leid,

Die Einzelheiten

nd besprochen, und diefer wurde,

rg eine größere Berücksichtigung der hatte, einem Ausschuß zur Durch-

annten Vorkom ment angeordnet worden Posten von jeßt ab mit g

theenstraße 3,

die Eintrittskarten 26. Februar.

k (East Lothian) i n; dabet sind Auf der Brandstell t gefunden.

__ Paris, 27, Februar. Negengüsse ist bei Le Teil durch den eln Ge Man befürchtet ,

er Stadtvvy. Ca

t beut G2 d Zustimmung heute vormitt g

i Neliquien von hoh u überlassen. f werden an einen Besteller e wurden Aufrufe f bhebung ergeht befonderer

hin keine Nachricht, fo hat

spielhause wird morgen milientag“ aufgeführt. Hauptrollen find die Damen Abih, Mever, Heisker, und Hoff sowte die Herren Vallentin, Vollmer, Leffler, Böttcher, Eggeling, Geisendörfer und

Der ehemalige Bassist der Ks wold, der in den Jahren 1

(W. T. B.) IJufolge der an Vepartement A1deche) cin B höôlz vershüttet und daß Menschen

d, den 4., Donnerstag, den 5., und Morgenstunden stiege statt.

am Freitag, den

internationale Es steigen Drachen, ons in den meisten Hauptstädten jeden unkemannten Ballons erhält em Ballon beigegebenen Anweisung irgt und an die

Nachricht fendet.

Refel, Pat finden tn den effsel, Pategg Patry, Zimmerer, Werrack beschäftigt.

niglihen Oper Putnam Gris- n 1907 bis 1912 als beliebtes und viel- Königli®en Bühne angehörte, ist, wie die , wo er an der Metro- operation im Alter von

unglüdt find.

Toulon, 26. Februar. «Waldeck-NRousseau geworden (vgl. Nr. 49 d. Bl). eingelaufenen Nachricht bat ter bare Beschädigung. Dle kreuzer wird \ih seinem Ses Ladung einge

St, Petersburg, Sikorsky ist mit ach Gatschina nah Zarskoje Flug, der in mehr als tausend Met ausgeführt wurde und 2 Stunden 6 neue Höchstleistung dar.

(W. T. B.) Der sieben Uhr Morge einer im Mart „Waldeck-Nousseau“ drei Maschinen arbeiten. wader wieder anschließen, f

EGuropas auf. | p f Panzerkreuze;

teder flott

Apolda, 26. Februar. (W. T. B.) Der aus A Ingenteur Vaul Veeh, ist heute im 50. Lebenéja

polda gebürtige \Giffes „V. 1°, Düsseldorf ge-

der Erfinder des Lust h:e im Marienhospital in 26. Februar. Fluggästen vo

Ssfelo und

(W. T. B.) Der n Skt. Peters

er Hôhe ohne Zwisch Minuten dauerte

T. B.) Ueber einen in der Unteroffizieren Nacht zum Montag ereignete, tgeteilt: Auf d Unteroffiziere Ausgang der Langenstra „Ihr Sauschw er zur N tshause zehn bis zwölf ju ffenem Meffer geg blank zogen; dabei erhielt e Bei dem Versuche, zwe roffizier elnen leichten

Nitrier- Anilinfabrikation in hl endgültig feststehen vernichtet worden. ntlichkeit zugerichteten

Straßburg, 26. Februar. e EPDUE Zwischenfall

und Zkivilisten, der fich hter in der wird von den zuständigen Stellen mi zur Kaserne wurden dret regiment Nr. 126 am Zivtilisten mit den ein Unteroffizier die Beleidia einem nahen Wirts zum Teil mtt o die zur Abwehr einen Hieb üb

nd wie nun wo Men eine Christiania, 26. Februar.

hat heute einstimmig de

die Besazun

stra n deten norw

ums Leben kamen

em Heimwege vom Infanterie- ße von einer Gruppe oben“ beleidigt. ls ede stellte, holten diese aus nge Burschen herbet und gingen teroffiziere vor,

i ber Burschen Mefserstih am fi verteidigend, na ihrer e, (ließli auf lte Polizei stellte die Die weitere Untersuchung ist

des Infanterte- Beleidigung Von zuständtger Seite Angriffen auf n Sonnabendakend eldartillerieregiments Nr. ? Nähe des Metger-Play-s Stebenbleiben

) (WAT M

n Hinterbliebenen d den Saltee- Insel) Wt erit o tte gt. (Vgl. Nr. 47 d. Bl)

(W. T. B.) (reie Arbeiter im Vark häftigt waren, eine ns\chen unter ihren Trümmern. , wei verleßt.

Arbeitsgenofsen Das Storthing Irrtümer unter, die erst, nachdem egiswen Schon : , 10 006 Kronen bewilli en die Un enzky und Zita. Bottke ruhen noch unter den ränkten Trümmern. bäude beschädigt worden find.

„Konstantinopel, 26. Februar. mittag stürzte, während zahl in Stambul mit Arbeiten bes begrub etwa zwanzig Me Arbeiter wurden getötet unversehrt.

Casablanca, 27. Februar.

norwegishe Segelschif Strand getrieben worden 1st gestrandet.

gerettet worden.

Heute na, vart des Serailz Mauer e

2r das Gesicht.

halten, erhielt ein Unte Als fi die Unt erne zurüdzogen, war die Men 40—50 Köpfe- angewachsen. n mehrerer Ruhestörer fest. das Kommando : Strafantrag

chéstrafgeseßbuhes gestellt. rden_ drei weitere Militärpersonen mitgeteilt : wurde ein Untero at Zivilisten, d auf das gemeinste aufgefordert.

Der Sach- Hinterkopf. e e erfolgt ie übrige

Nummeléburger Fabrik er- L aGN Pie «brigen es ist die Nitrobenzol- Explosion find zehn Personen zum Ingenieur und drei Meister.

Die Ursache at um Hilfe

„Cosuam“ j . Ein anderes Sege Die Mannschaft der beit

signaliste

[\chiff , Kalten" en Segelschiffe ist

8 194 des Rei

Am vergangene ffizier des F ibm folgten, in der beihimpft und Untero} fizier

nit offenem Messer auf thn los- ch bevor der Messerheld n Kopf, daß er bklutend und ine Begleiter ergriffen aleihfalls dte ein Sanitätssoldat in der N pen OOnE leben emselben end Stallzelt auf dem

Berzuge sei, und oll au allen gelungen fein, Schicksal niht entrinnen. Schritte von dem Gebäute [ varen, er ne furchtbare Explosion die Luft. Das massive Gebäude stürzte wie ein Kartenhaus zusammen und bedeckte mit seinen Trümmern die Flücßtenten. Kaiser und König hat anläflich des Ungl gramm an die obengenannte Ges

Nach Shluß der Nedaktion eingegangene Depeschen. W. D: B)

troßdem einer 1 den Säbel und zustehen konnte, ihn fo schreiend NReißaus nahm. Flucht. Am Montagabznd Nähe der Neuen Ortskrankenkasse gegriffen und geschlagen.

s{chlug, no

krästig auf den K Teheran, 27. Febritar.

hat ein ernstes Gefecht bei und Näubern stattgefunden. wurde getötet. Baracken.

hat Schiras

Gestern und he

azerun zwischen Gendarmen Der \{chwedishe Major Ohlson en verteidigen gegenwärtig die ung mit zwei Marximgeshüßen

Seine Majestät der ( uds ein Beileidstele- ellschaft gerichtet.

. 150 Gendarm ine tleine Verstärk heute früh verlassen.

ünlaß an

eten wurde zu-

feinem Patrouillengange er übliwen Weise

bringe den Posten altruf erhielt er feine Antwort, er wurd bar im Zelt auf

en Stadtv. Nelke in d and die Fortseßung der ersten Be- ts für 1914. Der Oberbür

Auf setnen e vielmehr von zwei

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Er ehalten hatten, ange-

7 l sten, Zweiten und Dritten Beilage.) |

onen, die f

Harmoniumsaal, Soanab., Ab _ Sonatenabend Frederiksen (Klavier) und Knud gaard (Violine).

UVollendorfplay. ttags 4 Uhr: Die —_ Abends 8 Uhr:

Schillertheater theater. Das Glü

r Theater. Sonnabe Uhr: c Braut von Cin Trauerspiel mit Chören

Theater. Königliche Schauspiele.

abend: Opernhaus. 46. Abonn stellung. Marie, die Tochter Regiments. Komische Oper in 2 Akten bon Gasötano Donizetti. Text nah dem | Bernauer und Schanzer. Französishen des Saint - Georges und l Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister bon Strauß. | M Regie: Herr Oberregisseur Droescher. An-

) Sonnabend, Abends 8 Uhr: ck im Winkel, drei Akten von Hermann S Nachmittags 3 Uhr:. Ge- ist Geschäft. Abends : Flacchs- maun als Erzicher. Montag: Herodes und Mariamne.

Charlottenburg. inittags 34 Uhr: selschaft. Schausptel in vier von Henrik Ibsen. Deutsch von Lange. Abends 8 Uhr: Die Ma-

Posse mit Gesang und ildern von A. Weihraucp.

Sonntag, Nachmittags 3 Ubr: Au- reas Hofer. Abends: schinenbauer.

Montag: Die beiden Leouoren, -

Sonnabend, Nachmit Schiffbrüchigen. Prinzeß Gretl. Akten von A. M.

Sonn- | Messina. ementsvor- | von

Schauspiel in

hr: Wie einst im Mai.

ang und Tanz tin vier Bildern von Hue ¿‘und Dok,

Musik von Heinrich Reinhardt. Nachmittags 3 Uhr: Orpheus erwelt. Abends: Prinzes

Montag und folgende Tage: Prinzeß retl.

Meistersaal. (Köthener Straße 38.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Violinabend

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: von Dora vou Mölleudorff,

Nosfiuen. Ybends: G E E

Sonnabend, Nach- G Die Stügten dex Ge- G

Wie ciuft im

folgende Tage:

einst im Mai. Zirkus Schumann. Sonnab., Abends

Große Galavorstellung.

S E E pat uß: L L914 r f Þp er Derby-Fa

Nachmittags * große Galavor- In beiden Vorstellungen: Spezialitätenprogramm.

Residenztheater. Sonnabend, Abends

der Frauz! Musi- drei Akten von Artur Willi Wolff. Musik von

3 Uhr: Gretchen,

\hinenbaucr. Lanz in 5 B

Musik von A.

Theater in der König Sonnabend, Abends 8 Uhr:

Ein Märchenspiel in gust Strindberg. |

8 Uhr: Hoheit Vorzügli

kalise Groteske in Landsberger und Robert Winterberg. Sonntag, Nachmittags Abends: Hoheit A i und Dienstag: H

Kadelburg.

Die Kronbraut. sech8 Bildern Musik von Aug Sonntag: Köuig Richard Aix. Montag: Zum AC0. Male: Dinter } Mauecnu.

Abends 77 Uh ftellungen. das große

Die Ma-

oheit der

Zirkus Busch. Sonnabend, Abends Große Galavorstellung. n sämtlicher Spe Zum Schluß: Die große pantomime: PVontpejt.

Abends 737Üh

Deutsches Opernhaus. (Char- Bismarck - Straße 34—37, org Hartmann.) Sonnabend, Die Jüdin.

Thaliatheuter. (Direktion : Kren und nabend, Abends 8 Uhr: Posse mit Ge- Akten von Fean Gesangstexte

d folgende Tage: Die

lottenburg,

Direktion: Ge Abends 8 Uh Dper fn fünf Akten von J. Sonntag, Nachmittags 3 Übr Hochzeit.

Nüruberg.

Komödienhaus. Sonnabend, Abends 8 Vhr: Kammermusik. drei Akten von Heinrich Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Film- r. Abends: Kammermusik, ntag und folgende Tage: Kammer-

Schönfeld.) Son Die Tangoprin sang und Tanz in dret

ziglitäten. Ilgenstein, genslein F. Halóvy. : Figaros |K Abends: Varfifal. Die Meistersiunger vou

Nalhmittags 33 Uhr und

r: = große Vorftellung

von Alfred Scchönf

Tangoprinzef M LEWGINE DGGEOEW S Familiennachrichten, Verlobt:

Deuisches Künstlertheater (@s- zietät). (Nürnbergerstr. 70/ dem Boologishen Garten.) Nachmittags 3X Uhr:

Petercheus Moudfa

Moutis Operettentheater.(Früver: heater.) Scnnabend, Abends Jung England. dret Akten von Nud. Welisch. Mußk von

Triauontheater. (Georgenstr., nabe hof Friedrichstr.) Sonnakbcend, Abends hr: Zum eriten Male: Lustsptel in drci Akten von Bernard und Athis.

Nachmittags 3 Uhr: Die t. Abends: Ex und dex

Tage: Er uud

71, gegenüber t Sonnabend, Zum 25, Male:

Cafard. Ein Drama aus der legion in vier Akten von Erwin

) Magdakene mit Hru. Amtsrichter Dr. Eberhard Neugebauer (Breslau). Geboren: Ein Sohn: Dr. Willy Anf

Neues T Operette in Eer und der

Bernauer und Ernst

Nachmittags 3 Uhr: Fledermaus. Nhends: Zung Eng-

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Schirin |!

Abends: Cafard. en des Odysseus,

Hrn. Professor Mg (Riel Hry: Regierungsa\sessor Kut von Bo Zt. Frankfurt a. O.).

orben: Hr. von Kampy (Cöln - D Gräfin Pfeil-Hausdorf, geb. von Wila- mowißz - Möllendorff

Liebe wah

Montag und folgende der Andere.

und folgende Tage: Jung auptmann a. D. Eggert

Gertraude.

Montag: Der Bog England.

(Hausdorf,

Theater des Westens. (Station: Kantstraße 12.) hr: Polenblut. on Osfar Nedbal. Nächmittags 34 Uhr: Dev Abends 8 Uhr:

Moniag und folgende Tage: len- bia g folg ge: Polen

Lessingtheater. Sonnabend, Abends

74 Uhr: Peer Sunt. dit von Ibsen.

oologtsher onnabend, Abends 8 U Operette in dret Akten v

Dramatisches Ge- Musik von Grieg.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Nee Berxuhardi. Abends:

Montag: Peer Gynt.

Konzerte,

Singakademie. Sonnabenb, Abends

zert von Johannes oltne) mit derm

Verantwortlicher Redakteur: DirektorDr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der res (Heidrich)

Augustin.

Polenblut. Nalbandîan (Vi

harmonisten Orchester. Camillo Hildebrand.

Druk der NorddeutsGen Buchdruckerei und

erlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32,

Zehn Beilagen (etn{chließlich Börsenbeilage und Waren- zcienbeilage Nr. 19A u. 19 B), untd die offizielle Gewinuliste dex Wohlfahrtslotterie zu Deutseu Schutzgebiete V1. Reihe,

Theater an der Weidendammer

Brücke. Sonnabend, Abends 8 Uhr:

Wer zuleht lacht ...! und Tanz

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Sonnabend, Abends 8 U S{hwank i Franz und Ernst Bach Sonntaa. Nachmittaas 31 Uhr: quust. Abends: Die spanische F iag und folgende | spanische Fliege.

Bechslein-Saal. Sonnabend, Abends

hr: Die spanische Nees Klavierabend von Marjorie

n drei Akten von C von Arthúr

A. Bernstein - Sawersky. k von Leon Jes

âulest lacht

Beethoven-Saal. Sonnab., Abends

und folgende Tage: Wer Klavierabeud von Augusjsla | Zwecken dexr

Tage : E,

zum Deutschen Reichsanzeiger und Köni

50.

Deutscher Reichstag. 222. Sißung vom 26. Februar 1914, Nachmittags 1 Uhr.

(Bericht von Wolffs Telegraphishem Bureau.)

Auf der Tagesordnung steht die Fortsezung der zweiten Beratung des Etats r das Reichseisenbahnamt beim Titel „Gehalt des Präsidenten“. :

Abg. Stolle (Soz.) in seiner Rede, deren Anfang in der gestrigen Nummer d. Bl. mitgeteilt worden iti Otte fahrend: Kann die . Dienstfreudigkeit der Beamten gehoben werden, wenn man die älteren, erfahrenen, bewährten, zuver- lässigen Beamten gegenüber jüngeren Kräften zurückseßt, wenn man versorgungsberechtigte Militäranwärter ohne Nücksicht auf ihr Dienst- alter den Nichtversorgungsberectigten gegenüber bei der 2 eseßung der gugführerstellen usw. bevorzugt? Gegen den betreffenden preußischen Grlaß hätte das Reichseisenbahnamt ein chreiten jollen. Auch auf dem Gebiete des Tarifwesens hätte das eichéeifenbahnamt alle Ur- sache, nah dem Rechten zu sehen. Den rheinish-westfälischen Kohlen- magnaten werden ungeheure Ausfuhrprämien in Gestalt von billigen Ausnahmetarifen nach Holland usw. gewährt, die niht einmal die eigenen Betriebskosten der Eisenbahnen deen. Holland hat infolge- de T U der deutsche Konsument aber teure Kohlen. Wie lange soll dieses Unrecht noch geduldet werden? Der Abg. Schwabach hat nh gewundert, daß wir jeßt die Eisenbahnarbeiter in Schutz nähmen, das hätten wir doch früher nicht getan. Tatsächlih haben wir uns uber die lange Dienstzeit der Eisenbahnarbeiter, über die Drangsalie- rung, die fie sih gefallen lassen müssen, über die ungenügenden Löhne usw. seit 1901 Jahr für Jahr ausführlih ausgelassen, das gleiche haben unsere Gesinnungsgenossen in den Ginzellandtagen getan. Wenn die Cisenbahnarbeiter durch Organisation ihre Lage zu verbessern suchen, werden sie emaßregelt. Die Dienstzeit sei, so wurde uns gestern gesagt, durchaus Gie übermäßig lana, bei mehr als zehn- itundiger Dienstzeit ren innerhalb derselben Nuhepausen vorgesehen. Was nußen die RNuhepausen bei der übermäßigen Arbeitszeit? Es muß die nöôtige Zahl von Beamten angestellt werden, um einen öfteren Wecbsel vornehmen zu können. Wenn die Beamten eine längere

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Nuhezeit haben, so wird das die Einnahmen nicht vermindern, Dem Partifularismus Preußens gegenüber den sächsischen Eisenbahnen kann nur durch Vereinheitlichung der deutschen Eisenbahnen inhalt geboten werden.

„_ Abg. Li st - Eßlingen (nl.): Der Abg. Schwabach hat gestern uber die allgemeine Stellung der Sozialdemokraten zu der Frage der Gisenbahnarbeiter überhaupt nicht gesprochen. Wir halten es für unsere Aufgabe, den Gedanken einer weiteren Vereinheitlichung des deutschen Cisenbahnwesens möglichst zu fördern. Der Präsident des Meichseisenbahnamtes hatte uns vor zwei Jahren theoretish einen kleinen Finger in dieser Sache ereiht; gestern waren seine Aus- führungen von einer gewissen milden Resignation. Der Vebergan zur Betriebsgemeinschaft is von den Herren Geheimrat Kirchhoff und Wehrmann empfohlen worden. Es sind dies Fachmänner, die sih doch wirkli ein Urteil über den Staatsbahnwagenverband er- lauben dürfen. Der preußishe Eisenbahnminister kann das Urteil dieser bewährten Praktiker nicht so kurzer Hand beiseite schieben. Wir hätten erwarten können, daß uns die in Aussicht gestellte Denk- rift über die Wirkung des Staatsbahnwagenverbandes vorgelegt worden wäre. Wir hätten gestern das statistishe Material gewünscht, denn die allgemeinen Anfichten der einzelnen vern midt genügen

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uns nicht. Wir haben gestern gehört, daß Bayern nicht befonders über die Wirkung des Verbandes entzüt ist, da es 17 * illionen für Materialbeschaffung hat bewilligen müssen. Jch gebe die offnung nicht auf, daß uns Vie Denkschrift 9 noch vorgelegt wird. Gs haben hier ja, wie wir gestern von dem Präsidenten des Neichseisenbahn- amts gehört haben, im November Cirungen über einzelne Eisen- bahnfragen zwischen den einzelnen Ei enbahnverwaltungen stattgefun- den. Wenn die Vertreter der deutschen Gisenbahnverwaltungen es notwendig haben, zu Besprechungen zusammenzukommen wegen Um- leitungen, so bestätigt dies, daß Umleitungen in \{lechtem Sinne noch bestehen. Diese Besprechungen E nur eine kleine Abschlags- ¿ahlung für die Vereinheitlihung des deutschen Eisenbahnwesens. Die Konferenzen können nur eine Verzögerung dieses Gedankens zur Folge haben. Der Gedanke hat Schule gemacht, er wird fobald nicht zur Nuhe kommen. Der Deutsche A hat eine Kommission zur Förderung der Frage niedergeseßt. Es soll eine Denkschrift aus- gearbeitet werden. Sie wird uns ein reihhaltiges Material bieten, zu beweisen, wie weit wir noch in der Vereinheitlihung zurüdck sind. Langsamer schreitet der Gedanke in den Einzellandtagen vorwarts. Der Kirchhoff\he Gedanke einer ever naigentommission hat im preußischen Abgeordnetenhause lebhaften Anklang bei den National- liberalen und Freisinnigen gefunden. Auch in den Landtagen von Bayern, Sachsen und namentlih in Württemberg hat man der weiteren Vereinheitlihung des deuishen Cisenbahnwesens das Wort geredet; am weitesten ist man in Württemberg gegangen: man hat dort verlangt, daß der Staatsbahnwagenverband zu einer Betriebs- und Finanzgemeinschaft ausgedehnt werde. So besteht die Aussicht, daß die Sache weiter schreiten wird. Dafür spricht au, daß der frühere Prinzregent, jeßige König von Bayern, im Mai 1913, in Stuttgart die Boffiika ausgesprochen hat, daß die deutshen Eisen- bahnen gemeinsam miteinander arbeiten möchten. Dieser große Ge- danke hat nur wenige Gegner. Ein Berliner Professor von Leyen bezeichnet diese Idee als ein Sc(hlagwort. Aber was bedeutet dies den Aeußerungen von Handelstagen andelskammern und deutschen Parlamenten gegenüber? Der Brole or meint in seinem glüdlichen VDPptimismus, daß zwischen den deuts ven Cisenbahnverwaltungen jeßt Friede und Eintracht herrscht. Gr gibt aber selbst zu, daß zwischen Preußen und Sachsen immer noch ein kleiner Eisenbahnkrieg bestehe. Hier ist zwar vieles besser geworden. Man befördert nicht mehr Güter von bia nah Plauen um Sachsen herum. Troßdem ist Sachsen im Durchgangsverkehr, ganz besonders in dem mit Nußland, in dem zwischen Berlin—Wien, L erlin—München und Breslau— Basel immer noch sehr \{lecht bestellt. ler wird meist zum Schaden Sachsens die längere Strecke um dieses herum gewählt. Derselbe Gedanke kommt gegenüber der neuen Fehmarnlinie zum Ausdruck. Sie wird namentlich von Süddeutschland und den Hanse- städten gewünsht. Auch preußische Handelskammern baben fih für e Linie ausgesprochen. as preußishe Eisenbahnministerium steht ihrer Ausführung aber wenig \ympathis Aegenuee. Man ist vielmehr für den weiteren Ausbau der Linie Kiel—Korsör. Eine weitere Erscheinung der aeigüng, genen „den Neichseisenbahn- edanken ist auch der Tarifkampf. le Rhein-Umschlaghäfen wün- lden Ausdehnung des preußishen Ausnahmetarifs i sie. Aber Preußen verhält sich ablehnend, troßdem auf den preußi hen Bahnen doch schon E zu 62 % zu ben edbalE efahren wird. Die süddeutshen Verwaltungen haben deshalb für bestimmte Bee ¿weige einen Konkurrenztarif nah Ludwigshafen und annheim eingeführt. Ee, Uneinigkeit wirkt auch auf das Ausland. Die deutschen Eisenbahnverwaltungen spielen st1{ch gegen einander aus, um des eigenen Vorteils willen. So leitet die Schweiz ihren ganzen Verkehr möglichst über die Reichslande zum Schaden der badische Schwarzwaldbahn. _ Selbst die amtlichen Kursbücher e diejen Kampf erkennen. So kommt in dem württembergischen gleich hinter den eigenen Bahnen. das Schweizer Bahnneß, und dann erst kommen

Erste Beilage

Berlin, Creitag, den 27. Februar

die übrigèn deutshen Bahnen. In einem großen Verkehrsgebiet werden natürlih auch die Verkehrsmittel besser ausgenußt. Das zeigt ja die L des Neichseisenbahnamtes. In e Beziehung ist ja Preußen esser als andere Staaten dran. Ein Fortschritt in der Nichtung der Neichseisenbahnidee ist durch die Einführung der Kon- ferenzen der Eisenbahnverwaltungen {on erzielt worden. Aber man muß noch nah weiteren Oen sehen. Der Meinung, die preußischen Bahnen zu Neichsbahnen zu machen, stehe ih sehr \eptisch gegenüber. Preußen wird das finanzielle Nückgrat nicht aufgeben wollen. Zudem fürchten die kleineren Ei enbahnverwaltungen dann den übermächtigen Einfluß Preußens. an kann aber zu einem weiteren Fortschritt gelangen, wenn man die P een Eisenbahnen bestehen läßt, und die übrigen deutschen Eisenbahnen mit den reihsländishen zu einem Meoichseienbabnneu verschmilzt. Hier handelt es sih neben wirtschaftlihen auch um große politische Fragen. Die Rückkehr zum Bismarckschen Gedanken wird uns eines \{önen Tages doch die Vereinigung in der einen oder der anderen Form bringen. Kirchhoff hat als Kronzeuge genügend dargetan, daß Bis- ard auch der Schöpfer der preußisch-hessishen Eisenbahngemeinschaft gewesen ist, wenn er auch das Werden dieser Gemetnschaft nicht mehr erlebt hat. S (e es, dem Neichsgedanken zum Siege zu ver- helfen; der Gedanke kommt niht mehr zur Nuhe, er ist eine Schicksalsfrage des deutshen Volkes geworden.

Abg. Siebenbürger (dkons.): Als Mitglied des Aufsichts- rats des deutschen cas möchte ih zu den gestrigen Aus- führungen des Abg. von Boehn einige Bemer ngen machen. Auch ih bin der Meinung, daß der Ueberschuß an Schweinen im Osten dem Süden und Westen des Vaterlandes zugute kommen muß. Die Klagen wegen der Tränkung und Fütterung der Mastschweine halte ih viel- leiht im Gegensaß zu manchen Mitgliedern des Tierschußvereins für durchaus begründet. Das Mastschwein gelangt bereits im Alter von 8 bis 9 Monaten mit einem ewiht von 290 Kilogramm zur Ver- ladung und kann ohne wesentliche Schädigung nach seinem Bestim- mungsort im Westen und Süden geschafft werden, ohne unterwegs ausgeladen und gefüttert zu werden; es hat gar kein Bedürfnis zur Nahrungsaufnahme. Das Fleisch der nichtgefütterten Tiere wird an der Westgrenze des Reiches viel appetitlicher aussehen als das der ge- fütterten. Jch werde jedenfalls meinen Einfluß beim Tierschußverein in Mes Sinne geltend machen. Die Bahnverwaltungen sollten lieber die Viehzüge schneller befördern. Im ahre 1911 sind*infolge der großen Hiße eine Menge Schweine beim Sisenbahntranspdtt ein- egangen. Jch bitte den Vräsidenten des Reichseisenbahnamts, vor- läufig Aenderungen in diesem Punkte nicht vorzunehmen; es werden zunächst von sachverständigen Tierärzten Gutachten erstattet werden,

die das Amt abwarten möge. Abg. Dr. Pfeiffer (Zentr.): Das Bedürfnis nah der Ein-

ReEUs von S(þlafwagen 3. lese steigt béi uns dauernd. Jm luslande hat si die Einrichtung durchaus bewährt. Es wäre dringend zu wünschen, daß die beteiligten deutschen Bahnverwaltungen \ih der Sache annähmen. Es sollte wenigstens zunächst versuchsweise in den Sommerferien ein solher Schlafwagen Münhen—Berlin eingestellt werden; die Rentabilität wird fich alsbald herausstellen. Bei dem weitreihenden Einfluß des 12 l a onamtopräsidenten wird es gewiß bald zur Abstellung dieses Mißstandes kommen.

Abg. Ko ch (orils . Volksp.): Dié beiden Eisenbahnlinien, die den Tunnel bei ankenheim benußen S nämli Halle— Cassel und Berlin—Weßlar, e einen Verkehr auf, den dieser Tunnel nur nohch mit äußerster Mühe bewältigen kann; täglich ver- kehren 120 Züge. Für den Fall einer Mobilmachung u die even- tuellen {limmen Folgen gar nicht abzusehen, Die oberste Heeres- leitung hat diese Situation auch offenbar sehr wohl eingejehen; denn [e hat gerade dort Uebungen veranstaltet. Es kann kaum auf die paar Mark ankommen, die eine Entlastungsbahn kosten würde. Cs handelt Fs Be um 12 Kilometer. Jch bitte den Präsidenten, seinen Ein- luß auf den preußischen Gifenbahnminister und den preußischen Kriegs- minister in diesem Sinne geltend zu machen. Jst doch seinerzeit aus rein is git Interesse die Linie Berlin—Erfurt und Weßlar gebaut worden, also eine Linie, gegen die diese kurze Bahn gar nicht in Frage kommt. Jch spreche hier durhaus nur im Interesse des Reiches. Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, dann ist es zu pät. ‘Wir müssen auf dem Posten sein. Die Streckte würde um Teil auh durh Sachsen gehen und Zucerfabriken A orscbließen,

Abg. Arendt (Rp.): Diese Angelegenheit »etrifft meinen Wahlkreis. Die Frage des Tunnels ist eine solche, die geeignet ist, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Es ift {on erwogen, ob dieser Tunnel den Anforderungen der Militärverwaltung entspricht. Ich habe in der Budgetkommission die Sade zur Sprache gebracht. Eine Untersuchung hat ergeben, daß im strategishen Interesse eine Umgehung des Tunnels nit erforderlich is. Der Generalstab wird die Sache besser versteben als der Vorredner. Ih teile feire Be- denken, begreife aber niht, warum die Linie gerade durch den Wahl- kreis bes Abgeordneten Koh und nit durch den meinen gehen sollte, was viel richtiger wäre.

Abg. Fische r - Hannover (Soz.): Durch Verrei(lihung der Cisenbahnen würden die Klagen, die wir seit Jahren hier über die deutshen Eisenbahnen gehört haben, verstummen. In den 70er Jaktren war das Interesse für eine NReichsetsenbahn- gemeinschaft etn viel größeres, namentli bei den Nationalliberalen. Die Konservativen betrachten es als einen Eingriff in preußische Ver- hältnisse, wenn man daran denkt, Neichseisenbahnen zu schaffen. Das Zentrum hat zu verstehen gegeben, daß es seinen ablehnenden Stand- punkt weiter innehalten wolle, und zwar aus politishen Gründen. Wir werten olso so bald Reichseisenbahnen nit bekommen, und wir müssen versuchen, wentgstens Erleichterungen und Verbesserungen unter den heutigen Verhältnissen zu schaffen. Wenn das Reichseisenbahnamt aufhören wollte, eine mehr bittende Behörde zu sein, und mehr Energie entfaltete, so würden wir weiter kommen. Es kann seinen Einfluß geltend machen, daß auf dem Gebiete der Verbilligung der Personen- tartfe etwas geianent In der Schweiz reist man viel billiger als bet: uns, auch in Belgien. ‘Der Einwurf, daß bei einer Verbilligung der Tarise die Nentabilität der Eisenbahnen zurückgehen würde, ist nit stihhaltig, denn die Verkehrösteigerung würde einen Ausgleich bringen. Jn Deutschland denkt man aber gar niht an eine Ver- billigung, Die Fahrkartensteuer hat das Reisen für die mittleren und unteren nen verteuert. Das' Abwandern von der höheren in die niederen Klassen kann nicht bestritten werden. Es geht nun das un- kontrollierbare Gerücht, daß man dte Fahrkarten steuer für die erste und zweite Klasse ermäßigen, die für die dritte ausbauen und auf die vierte Klasse auëdehnen will. Dayor möchte ih warnen. Die Arbeiterfahrkarten sollten auf 100 Kilometer auëgedehnt werden, nahdem die Arbeiter jeßt genötigt sind, ihre Arbeits\tätten in weiterer Entfernung aufzusuchen. Die Wagen für die Arbeiter sind vielfah \{chlecht ausgestattet, meist find fie nicht mit Sißgelegenheiten versehen. Hier ist Abhilfe notwendig. Die vierte Klajse müßte abgeschafft werden. In ihr sind die Reisen- den häufiz wie in einer Heringstonne eingepfercht. Auch werden hier mehr Nichtraucherabteile gewünsht. Dem Wunsche nah Einstellun von Wagen vierter Klasse in die Eilzüge wurde entgegengehalten, da es dann ke!ne Eilzüge mehr geben würde, da man dann auf allen

E Stationen halten müßte, Das ist natürlich unrichtig. Wie auf der

Berliner Stadt- und Vorortbahn sich die Reisenden an die zweite und dritte Klasse gewöhnt haben, sodaß sle die erste und vierte nicht mehr vermissen, wird- es sicher au auf den großen Eisenbahnlinien

gli Preußishen Staatsanzeiger.

1914,

sein. Die größten Einnahmen und Uebershüsse hat die Bahnverwal- tung dur die Reisenden dec dritten und vierten Klasse, für die aber am wenigsten geschieht (der Nedner will größeres stattstisches Material geben, wird aber vom Vizepräsidenten Dove unterbrochen, der ihn bittet, dies an anderer Stelle zu tun) Die Eisenbahn soll auch kulturell noch nit ershlossene Gebiete dem Verkehr zugängig machen. Wie sehr dagegen gesündigt wird, zeigt die Gegend von Holzminden.

Abg. Schirmer (Zentr.): Jh möchte darauf hinweisen, daß auch der Führer der bayerishen Sozialdemokraten, von Vollmar, fich wiederholt gegen MNeichselfenbahnen ausgesprohen hat. Auf dem offiziellen Parteitage in Mainz führte er aus, daß dies mit einer Verpreußung gleihbedeutend sein würde. Hervorheben will ih au, daß die Arbeiterverhältnisse auf den bayerischen Bahnen viel bessere als bei den anderen Bahnen sind.

Abg. Zimmermann (nl.): Die Frage der Fehmarn-Bahn beshäftigt seit langem die Deffentlichkeit. Diese Bahn kann vielleicht einige Verbesserungen bringen. Aber Guta@ten von Fachleuten zeigen, daß diese Vorzüge doch nicht allzu erheblih sind. An ihr hat nur Süddeutschland und Westdeutshland einiges Interesse. Das übrige Deutschland ist dagegen mit den jeßigen Verbindungen vollständig zu- frieden. Bezüglich der Zeitdauer und der Kosten geht es hier wte bei einer Baurecznung, die später au immer viel größer ist. Hler darf man außerdem nicht das Interesse der Einzelstaaten außer acht lassen. Mecklenburg hat zuerst die Linie Warnemünde—Gjedser— Kopenhagen gebaut und hat sih auf Preußen und Dänemark verlassen, daß diese Linie von beiden Staaten nicht benacteiligt wird. Medcklenburg hat hier immer neue Verbesserungen eintreten lassen. So ist seit mehreren Jahren die Dampffähre eingeführt, damit die Neisenden niht mehr die Abteile zu verlassen brauchen. Der leßte Meklenburg!sche Landtag zu Sternberg hat sih au zu weiteren Opfern bereit erklärt. Diese Linie hat zudem für Berlin große Bedeutung. Auch die Handels- kammern in Lübeck und Schleswig haben si gegen die Verbindung über Fehmarn ausgesprohen. Es lohnt ih deshalb für den ra schen Fiskus nit, für diese Linie Opfer zu bringen, zumal au sicher der Güterverkehr ausbleiben wird. Dazu kommt, daß höchstens eine Zeiter|parnis von einer Stunde gegenüber der Linie Kiel—Korsör er- zielt werden kann.

Präsident des NReichseisenbahnamts Waldkerzapp: Ueber die meisten heute bter verhandelten Fragen habe ih mi gestern bereits ausgesprochen. Ich komme jetzt nur noch auf einige Einzelheiten zurüdck. Der Abg. Stolle hat si über die angeblich mangelhafte Verbindung zwischen Leivzig und Bremen ausgesprohen. Ich bemerke demgegen- über, daß sehr günstige Tag- und Nachtverbindungen bestehen; hätte mi der Abg. Stolle vorher von feiner Absicht ve: ständigt, so würde ih mich näher informiert haben. Seine Befürchtung, daß der Wagen- park der deutschen Bahnen nicht ausreichend sein könnte, ist av nit begründet; der von thm mit England gezogene Vergleich trifft nit zu. Im Jahre 1913 ist das Manko an angeforderten Wagen nur schr gering gewesen; für das näste Fahr ist eine Vermehrung in Preußen in Aussicht genommen. Der Abg. Stolle ist auch wieder auf die Betriebssicherheit zurückgekommen und hat den Unfall am Harrasfelsen erwähnt. Nicht auf etne Ersparnismaßnahme ist der Unfall in seiner Ursache zurückzuführen, sondern wie et höchst wahr- scheinlich ist, auf cinen Zufall, auf höhere Gewalt. Nach den vor- genommenen Untersuchungen, die noch nit abgeslofsen sind, ist fest- gestellt, baß Rutshungen vorher niemals vorgekommen sind. Die weitere Unterfuhung wird ja ergeben, ob die regelmäßigen Revisionen sachgemäß durchgeführt sind. Dem Abg. List gegenüber verweise ‘ih auf meine s{on gestern abgegebene Erklärung, daß es unrichtig tit, daß der Durchganasverkehr durch Sachsen erheblih gestiegen ift; es find den V.rfassern der betreffenden Schriften und Artikel in dieser Beziehung Irrtümer oder Mißverständnisse untergelaufen. Wenn die Konkurrenz der Linie über Vrobstzella nach München auf etn illoyales Verhalten Preußens zurückgetührt wird, so muß ih au diese Behauptung zurückweifen. Der Abg. Koch verlangt eine Einwirkung von Reichs wegen auf die Schaffung eiuer ÜUmgehungslinie bei dem Tunnel von Biankenheim. Diese Linie tis doch eine völlig interne Angelegenheit Preußens. Um die Zuständigkeit des Reichs zu be- gründen, verwtes der Abg. Koch auf militärishe Nücksihten. Es ist richtig, daß auf der Strecke die Verhältnisse \{chwierig find; diese Schwierigkeiten find aber Preußen bekannt, und es wird auf ihre Beseiti- gung hingearbeitet, es sind auch {on Mittel dafür in den Etat für 1914 eingestelll. Der Anregung des Abg. Koch wird also entsprochen werden, aber nit in tem von ihm gemeinten Sinne Eine Er- weiterung der Ausgabe von Arbciterfahrkarten und die Ausdehnung auf ihre Gültigkeit über 50 km hinaus ift von der preußischen Ver- waltung meh1fah abgelehnt worden, weil kein Bedürfnis dafür besteht; in beiten Beziehungen kann die Entscheidung der Eisenbahnverwaltung vom Reichseisenbahnamt aus nicht beeinflußt werden. Allseitig be- friedigende Zustände im Eisenbahnwesen sind überhaupt nicht zu er- reihen. Es gibt eine große Anzahl von Wünschen, bere(tigte und auch unberechtigte, die nicht werden erfüllt werden können ; diefe Wünsche finden in der Oeffentlichkeit, in der Presse und in den Parlamenten ihren lauten Ausdruck. Es wäre aber nah meiner Meinung sehr fehlerhaft und bedauerlih, wenn durch die etn- seitige Behandlung der Mängel und Unvollkommenheiten der Blick und das Verständnis getrübt würde für die große Masse der erzielten Forischritte. Wer bine Voreingenommenheit den Blick auf diese Verhältnisse rihtet und Vergleiche mit dem Auslande anstellt, wird anerkennen müssen, daß von allen Verwaltungen mit Energie an der steten Vervollkommnung ihrer baulichen, betrieblichen und verkehrs- tehnischen Anlagen gearbeitet wird. Nach meiner Meinung tis das deutsche Cifenbahnwesen gesund und in erfreulicher Fortentwicklung

begriffen.

Abg. Dr. Oertel (dkon\.): IG kann nur dem Präsidenten des Neicidetsenbabuniets unbedingt darin beistimmen, s unser deutsches, unser preußtsches Eisenbahnwesen {ih vor dem Auslande und bor dem Inlande recht gut sehen lassen kann. Fch e au zu, daß hier und da Mängel bestehen; ih möchte das lenschenwerk sehen, das in jeder Beziehung vollkommen wäre. Die deutschen Eisenbahnen haben tüchtige Fortschritte gemacht und von der preußish- bessishen Eisenbahngemeinschaft wird gute und kräftige Arbeit ge- [eistet. Diese Anerkennung auszusprehen ift Pflicht. Ich würde Ihre Geduld niht in Anspru nehmen, wenn mi nit der Abg. List, um mich eines parlamentarish-technischen Ausdrucks zu bedienen, ger radezu herausgekißzelt, in mir den Sachsen herausgekißelt hätte. Er hat mich zum Zeugen angerufen, daß ich früher die sogenannten Um- “ae durch die preußischen Eisenbahnèn beklagt hätte. Ich habe das allerdings getan, aber nit im sächsishen Landtage, weil ich ihm nit angehöre, weil ih seit einigen Jahren nur Sachse in partibus infidelium bin. Aber ih habe es hier im Reichstage getan- es fünf Jahre lang immer wieder aetan, und zwar auf Wuns nicht bloß sächsischer Gesäftsleute und Reisenden, sondern sehr maßgebendér Stellen, von denen ih gebeten wurde, die säcsishen S{merzen bier ¿zum Ausdruck zu bringen. Jch habe allerdings Preu jen nie der Jlloyalität beschuldigt, Preußen is keiner JÜoyalität fähig. Preußen bat vielleiht eine starke Dosis eines gesunden Egoismus, aber illoyal verfährt es nicht. Wenn ih meine Beschwerden vor- brate, fo erhob sich mein Freund, der frühere Königlich fächsishe Gefandte Graf Hohenthal und sagte: Alles, was Dr. Oertel vor- gebracht “hat, ist ja nit richtig, Preußen behandelt Sachsen so ents gegenkommend, daß wir uns absolut nit zu beklagen haben. Da wird man begreifen, daß ich die Lust verlor, den sächsishen Klagen