1914 / 57 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 07 Mar 1914 18:00:01 GMT) scan diff

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Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem vortragenden Rat im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, Geheimen Oberbaurat Franz Nitshmann die nach- gesuchte Entlassung aus dem Staatsdien)te unler Verleihung des Charakters als Wirklicher Geheimer Oberbaurat mit dem Range eines Rates erster Klasse zu erteilen, den bisherigen außerordentlichen Professor Dr. Johannes Mewaldt in Greifswald zum ordentlichen Professor in der philosophishen Fakultät der Universität in Marburg zu er- nennen und : infolge der von der Stadtverordnetenversammlung in Hamm getroffenen Wahl den Apothekenbesißer Emil Cobet

daselbst als unbesoldeten Beigeordneten der Stadt Hamm auf fernere sechs Jahre zu bestätigen.

Fustizministerium.

Dem Amtsgerichtsrat Jahns in Frankfuri a. M. und dem Staatsanwalt Ahrens in Cottbus ist die nachgesuchte Entlassung aus dem Justizdienst erteilt. s :

Versetzt sind die Amtsrichter: Dr. Student in Rosenberg (Westpr.) nah Elbing, Raabe in Rendsburg nach Rosenberg (Westpr.) und Haeccke in Arys nach Querfurt. E : In der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht die Rechts- anwälte: Kunst bei dem Oberlandesgericht in Marienwerder,

Mügel bei dem Amtsgericht in Kastellaun, Dr. Eichwede bei

dem Amtsgericht in Düsseldorf und Lahmann bei dem Amts- |

gericht in Wirkt. R : Jn die Liste der Rechtsanwälte find eingetragen : der Rechts- anwalt Dr. Nolte aus Bensberg bei dem Amtsgericht in Jburg, der Gerichtsassessor Kurt Schramm bei dem Land- gericht in Halle a. S. und der Gerichtsaïsefsor Praetorius bei dem Amtsgericht in Kreuznach. | : Der Amtsgerichtsrat Wolff in Diez, dem die nachgesuchte Dienstentlassung mit Pension erteilt war, it gestorben.

Ministerium der öffentlichen Arbeiten. Verseßt sind der Baurat Zimmermann (Karl) von Lingen als Vorstand des Wasserbauamts in Oppeln (Geschäfts- bereich der Oderstrombauverwaltung) und der Regierungsbau- meister Humpert von Carlsruhe Ob. Schl. als Vorstand des Hochbauamts in Norden.

Ministerium der geistlihen und Unterrichis- angelegenheiten. Königliche Akademie der Künste in Berlin.

Der Registrator und Kalkulator Willy Nulf ist zum Inspektor der Königlichen Akademie der Künste ernannt worden.

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Verseßt sind der Oberbergrat, Bergwerksdirektor Baeumler

von Dillenburg als technisches Mitglied an das Oberbergamt zu Halle (Saale), der Bergwerksdireftor, Bergrat Kier vom Steinfohlenbergwerke Kronprinz bei Saarbrücken an die Berg- inspektion in Dillenburg.

Tagesordnung tir dic am 21. d. M., Mittags 124 Ubr, T0 Sigungsfaale des Verwaltungs8gebäudes stattfindende 60. Sitzung des Bezirkseisenbahnrats zu Altona.

r. Geschäftlihe Mitteilungen. Aenderungen in der Zu- 5 5 N str fat +8 sammensezung des Bezirkseisenbabnrats. i L :

Il. Geshäftsordnungsangelegenheiten. Felllegung des Tages für die zweite ordentlihe Sißung. O

[I]. Mitieilungen über Anträge und Beschlüsse aus früheren Sißungen. Fahrplanangelegenheiten. Frachtermäßigung für Teerfarben. Cinführung von Sonntagskarten von fleineren Städten nach Großstädten. i O

1ÿ. Güterverfebr8angelegenbeiten. Vorlage der König- liden Eisenbahndirektion, betreffend Einführung ermäßigler_ Aus- nabmefratsäge für hölzerne, chemisch präparierte Telegraphen|tangen nad Dänemark. Vorlage der Königlichen Gisenbahndirektion, betreffend Fratermäßigung für robe Kartoffeln von Trocknereien und Versezung ter zu Futterzwecken bestimmten Troenkartoffeln (Flocken, Schnitel, Scheiben, Schrot) in den Nohstofftarif (Ausnahmetarif 2).

Altona, den 5. März 1914.

Königliche Eisenbahndirektion. Pape.

Auszug

aus der Tagesordnung für dieam 18. April d. I. in Breslau

U E E j T4 B in 11 - - S «4 8

stattftndende ordentliche 61. Sißung des Bezirks- eisenbahnrats Breslau.

1) Vorlage der Eisenbahnverwaltung, betreffend Frachtermäßigung

für robe Kartoffeln an Trockdnereten und Versezung der zu_Futter- ¿weden bestimmten Trecdenkartoffeln (Floden, Schnißzel, Scheiben,

Schrot) in den Robstofftarif (Autnahmetatif 2).

9) Vorlage der Eisenbahnverwaitung, betreffe des Sechafenauêsnahmetarifs S 3 (für Getreide, O und Rübsamen, Malz, Müblenerzeugnisje und Kaff bei Wiedereinfuhr nah Deutschland.

3) Vorlage der Gisenbahnverwaltung, betreffend Erstellung eines Nu8nabmetarifs für Klinker zur Ausfuhr na Rußland und Oesterreich-

Ungarn.

nd die Gewährung ülsenfrühte, Naps feeersatzmittel) auch

Laut Meldung des „W.T. B.“ sind S. M. S. Condor“

am 5. März in Gibraltar, S. M. S. „Leipzig“ am 6. März in Tsingtau und S. M. S. „Hohenzollern“ an demselben Tage in Venedig eingetroffen.

Merseburg, 7. März. Der Provinziallandtag der

Provinz Sachsen hat gestern, wie „W. T. B.“ meldet, mit

großer Mehrheit die Errichtung einer Provinzialanstalt

für öffentlihe Lebensversicherung beschlossen.

Braunschweig. Jhre Majestät die Kaiserin und Königin ist gestern

nahmittag, wie „W. T. B.“ meldet, in Braunschweig. ein- getroffen und auf dem Bahnhof von Jhren Königlichen Hoheiten dem Herzog und der Herzogin empfangen worden.

Bremen.

Das Linienschiff „Deutschland“ mit S einer Majestät dem Kaiser und König an Bord 1st, wie 26 L D. meldet, gestern von Wilhelmshaven auf der Reede von Bremer-

haven eing etroffen und dort vor Anker gegangen.

Elsaß-Lothringen.

Die Zweite Kammer des Landtags hat gestern, wie „W. T. B.“ meldet, den Dispositionsfonds des Statt- halters in Höhe von Hunderttausend Marf mit 25 gegen 13 Stimmen bei 2 Stimmenthaltungen (Hackspill und Wetterlé) angenommen. i 4 Im Laufe der Siß1ng rihtete der Abg. Drumm im Möül- bauser Diclekt an den Staatssekretär die Anfrage, ob es ibm bekannt sei, daß Abgeordnete der Kammer bei ihrer Ankunft und Abfahrt auf dem Bahnhofe durch die Polizei beobahtei würden. Varauf €r- widerte der Ministerialdirektor Gronau, daß der Zentralverwaltung und Poltzeidireftion hiervon nichts bekannt tei. Im weiteren Ver- lauf der Verhandlung erklärte ein MNegierungêvertreter, daß die Polizeibeamten auf den Bahnböfen den Auftrag hätten, jeden Tag eine beftimmte Zabl von Reisenden zu melden, damtt ihre Aufmerk- samkeit wacgehalien würde. Wenn dabei Ucbertreibungen vor- gekommen seien, so würden sie abgestellt werden.

Frankrei.

Die französishe Regierung hat beschlossen, einen bevoll- mächtigten Minister zweiter Klasse zum Gesandten in Albanien zu ernennen. Jn das Budget des Ministeriums des Aeußern wurde ein Kredit von 78 000 Fr. für ein zerleg-

untergebraht werden soll. geschlossenen Vertrag betreffend, auf der Tagesordnung.

A

Bürgermeister von Y

mebrere große Handelsschiffe mit deutscher Flagge dorthin.

und der italienishen Marine das Gleichgewicht zu halten.

Rußland.

Duma eingebracht worden ijt. Ftalien.

einzubringen. : Belgien.

Zed et R Ar Strecke Kohlfurt—Dorc J 2

4) Antrag auf Verbesserung von 2 Zugverbindungen auf der

efserung von Zugverbindungen auf der Strecke

eine wohltätige Berubigung auszuüben. Eigenschaften im vergangenen JIahre n erhöht und Bedürfnisse

unfere volle

Die budgetären Gesegze werden tro und Kredite unser finanzielles Gleichgewit nit beeinträchtigen. Die Regierung wird auch ein organishes Geseg über die Dobrudscha unterbreiten, das dort eine gute Verwaltung fichert.

Die Thronrede wurde wiederholt von lebhaftem Beifall unterbrochen.

Die Kammer hat Pherfyde, der Senat Basil Mistir zum Präsidenten gewählt.

Montenegro.

Die Skupschtina hat gestern das Gesez über die Ver- sorgung der Jnvaliden aus den leßten beiden Kriegen angenommen. Unterstüßungsberehtigt find ungefähr drei-

tausend Familien.

Amerika. Die Handelskommission des amerikanischen Re- präsentantenhauses hat sich, einer Meldung des b, D. zufolge, mit 17 gegen 4 Stimmen für den Ge}eßentwurf zur Aufhebung der Klausel über die Befreiung der amerifanischen Küstenschiffe von den Panamakanalgebühren ausgesprochen.

in Deutschland

dem es so mächtig beigetragen hat, aufrecht zu erhalten und zu chern. Dánk diesem Vertrauen ist es in der Lage, in diesem Teile Europas

Die Armee hat dank ihren und danf dem glänzenden Aufs{chwung, von dem einen Beweis geliefert hat, ihr Dankbarkeit erworben. Ihre neue Vermehrurgen notwendig, die Sie, ih gewiß, bewilligen werden, denn das Schicksal \ Militärmacht innig verknüpft. der notwendigen Vermebrungen

Die brasilianishe Gesandtschaft in Berlin übermittelt dem obengenannten Telegraphenbureau die Erklärung, daß die über eine revolutionäre Bewegung in Brasilien verbreiteten Nachrichten durchaus unbegründet seien. Im ganzen Lande herrsche vollkommenste Ordnung, außer in dem Staate Ceara, wo seit einiger Zeit Unruhen herrschten, die aber rein örtlicher Natur seien.

bares Haus eingestellt, in dem die Gesandtshast in Durazzo

In der Deputiertenkammer stand gestern eine Interpellation, den von der Regierung ohne Wissen des

; : ach : Erfundung Parlaments mit der Compagnie Sudatlantique ab-

Nach dem Bericht des „W. T. B.* wurde im Laufe der Debatte von mebreren Rednern an dem Vorgehen dieser Gesellsaft überaus scharfe Kritik geübt. Der nationalistisde Abg. Tournade bemerkte, daß die Gesellschaft alte Schiffe in Dienst gestellt babe. Eins der- selben fei sogar Som der Uebe:aahmekommission zurücgewtesen worden. Der ehemalige: Ünterstaatésefretär Chaumet unterbrah den Redner mit den Worten, durch folche Bemerkungen diskreditiere er nur die französishen Gesellschaften zuaunsten der auétländifen. Der

insbesondere

tarseille, Abg. Schnot, wies auf die Notwendig- keit bin, die franzësis{e Handelsmarine wirksam zu unterstüßen, und bob dabei die außerordentlichen Fortschritte der deutshen Handels- marine hervor. In seiner Iugend sei die Ankunft eines deutschen Scbifes in Marseille ein Ereignis gewesen. Jeßt fämen täglich

Jn der gestrigen Sizung der Senatsfom mission stellte der Berichterstatter für das Marinebudget Chautemps Vergleiche über die verschiedenen europäischen See- mächte an unter besonderer Berücfsichtigung des Gleich- gewihts im Mittelmeer. Er gab, -obiger Quelle zu- folge, der Ansicht Ausdru, daß es das hauptsächlichste Interesse Frankreichs sei, fich die Herrschaft im Mittelmeer jederzeit zu sichern, und trat ein für den Bau von fünf neuen Ueberdreadnoughts, um der: Stärke der österreichischen

Diamanten nnt zu verfliegen.

ter leitenden verhindert, beftebenden weiter den Schwindel, land seien

Aenderung

In der gestrigen Sitzung der Neichsduma wurde an- ackündiat, daß die vom Reichsrat abgelehnte Regierung Ss- vorlage über das Verhältnis der Angestellten in Handel und Jndustrie zu ihren Arbeitgebern auf Ver- anlassung der Progressisten und Oftobristen wieder in der

in Südweftafrika (T c r c Deutschland

Erhaltung

Ansiedlung. Eingeborenen

afrifa und. die anderen Kolonien.

Die Deputiertenfkammer hat gestern im Laufe der Deutschland

Beratung des Geseßentwurfs über die Ausgabea für Libyen laut Meldung des „W. T. B.“ auf Vorschlag des Ministerpräsidenten Giolitti in namentlicher Abstimmung mit 939 gegen 41 Stimmen bei zwei Stimmenthaltungen die Tagesordnung de Felice und anderer Sozialisten abgelehnt, in der die Regierung aufgefordert wurde, einen Geseßentwurf,

geworden iit,

Ze \, | Kolonisation betreffend die Ernennung einer Untersuhungsfommishion für die Aus s Proviantdienstes und anderer Vienstzweige in einen Jol die Ausgaben des Proviantdien]tes zweige, Die Woikén firebei. danch, i verlassen können.

in den Kolonten

Die Ausschüsse der Kammer berieten gestern einen Antrag Kolonisten sind weder Bauern noch Arbeiter, sondern Unternehmer,

aus dem Hause, die Universität Gent in eine vlämische

Parlamentarische Nachrichten.

Die Schlußberichte über die gestrigen Sißungen des Reichstags und des Hauses der Abgeordneten befinden sih in der Ersten Beilage.

heutigen (230.) Sißzung des Reichstages, welcher der Staatssekretär des Neichskolonialamts Dr. Solf beiwohnte, wurde die zweite Beratung des Reichshaushaltsetats

für 1914 mit dem Etat für das Reichskolonialamt fort-

Die Budgetkommission hat unter die einmaligen Ausgaben der Zivilverwaltung einen neuen Titel aufgenommen: „Für Erdölvorkommens 500 000 46“. Außerdem hat sie eine Reihe von Ytesolutionen vor- geschlagen, die die Befragung der Gouvernementsräte über beab- iichtigte grundsäßliche oder wesentliche Veränderungen in den Schußgebietsetats, die Verstärkung der ärztlihen Versorgung, tropischen Schußgebiete, die Sicher- stellung von Leben, Freiheit und Eigentum der Eingeborenen, die Einschränkung der Anbauverpflihtung der weißen Er- werber, die Refervierung von Land für Arbeiterdörfer auf jeder Plantage und eine Gestaltung der Arbeiteranwerbungsverord- der staatlihe Arbeitszwang in eder Form ausgeschlossen, die Ansiedlung der Arbeiter ge- sichert, das Familienleben der eingeborenen Arbeiterkräfte ge- fördert wird und die Arbeits- und Lohnverhältnisse auf Grund des freien Arbeitsvertrages geregelt werden.

Neferent ist der Abg. Keinath (nl.).

Abg. Dittmann (Soz.): Seit 30 Jahren treiben wir Kolonial-

Aber was jeßt in die Oeffen tlichkeit dringt, gibt ketnen Fubiläen zu feiern. Auch der Traum von den südwestafrikanishen Seit der Aera Dernburg ift ja manches besser geworden, aber das Grundübel, die kapitalistische Aus- beutung und Unterdrückung der Eingeborenen, ist dasfelbe geblieben. Was wir vorbergesagt baben, daß die Eingeborenen auésterben müfßsen, beginnen jeßt bürgerliche Kretse einzusehen. Das ist ficher auch die die kapitalistische Profitgier

in Deutsch Neuguinea

Erkenntnis sh für eine

Berbältnisse etnseßzt. Man betreibt als ob unsere Kolonien Siedlungs- ein zweites Deutshland heranwachse. Staatssekceliär nicht entziehen, spra, daß hier ein zweites

Klima verbietet in allen

Deshalb müssen wir alles tun. Ein Kenner Südwest- „Frankfurter Zeitung“ aus, daß diese Kolonie nie Siedlungsland werden könne. Dasselbe gilt für Ost- R In unseren Kolonien, die 53 mal wohnen ganze 24 389 Weiße. das Dorado, denn sonst Auswandererstrom dahin er- Auswanderer Erdteile. Dazu kommt, daß Deutschland selber etn Cinwanderungsland das zur Bewältigung der eigenen Arbeit fremde Kräfte n einer Zeit, wo wir alles tun müssen, um die innere zu brirgen, Siedlungéland fann einen folchen Verlust von Arbeitsfräften gar nicht vertragen. n möglichst kurzer Zeit soviel zu Leute fo s{chnell wie möglich Ein dauernder Aufenthalt der überhaupt nicht mögli. Die

gehen lieber in andere

ist es doch ein Unsinn, binzuftellen. Deutschland

bezogen, sondern zum großen Teile aus England. -Unsexe Kolonien sind alfo keine lobnenden Absaßgebiete für unsere heimische Industrie. Unsere heimische Arbeiterklasse hat cin viel größeres Interesse an dem Export nach kulturell hoWhstehenden Ländern uvd an einer Sozialpolitik größten Stils, nicht an einer Kolonialpolitiik. Die bestchenden Erwerbsgesellshaften streben danach, möglt{hst große Profite zu erztelen, und das Reich unterstüßt sie durch große Aufwendungen, durch Reichszuschüfse usw., die auh die Arbeiter in Deutschland aufbringen müssen. Die Kolonien selbst tragen nur den geringsten Teil ibrer Last. Der Boden für die fapitalistishe Ausbeutung der Eingeborenen foll dür diefe Reichszuschüfse vorbereitet werden. Selbst die ärztlihe Fürsorge (nd Hygiene hat lediglich den Zweck, die Eingeborenen der fapitalistishen Ausbeutung auszuliefern. Dazu dient auch der Eisen- bahnbau, z. B. der Ausbau der Mittellandbahn in Ostafrika. Dabei ist der Wert dieser Bahn mehr als zweifelhaft, ebenso die Rentabilität ; der eigentliche Zweck is ein militärisher. Der Bahnbau vermehrt die Zinsenlast der Kolonie und steigert wieder die Steuerlast der Eingeborenen. Die fkapitalistiscke Ausbeutung sizt den Eingeborenen wie ein Vampyr im Nacken. Die Aera Dernburg mit ihrer fkovitalistishen Ausbeutung hat den Kolonien nur neue Negershinder gebracht. S-lbsi von bürger- lider Seite ist das anerfannt worden. Ein Mitalied der Rechten hat aus einer Anzahl von Briefen geradezu ers{hütternde Berichte gegeben. über die Verbeerung, die der Kapitali#mus unter den Eingeborenen anrihtet. Trotz der Eifenbahnbauten werden die Kolonien immer mehr entvölfert. Die Eingeborenen werden mit List und Gewalt aus ihrer Heimat verschleppt und zur Arbeit in den Kolonien aezwungen. Das gilt befonders von Kamerun und Ostafrika. Angeblih gibt es dort feinen Arbeitszwang, aber tatsächlih besteht er dow. Der Neger, der nicht 20 Tage im Monat arbeitet, wird nach dem Bezirksamt ge- \{leppt und dort verprügelt. Die Neger werden ges{unden und ge- quält. Es fehlt auf den Pflanzungen an den nötigsten hygienishen Einrichtungen; Geschletskrankbeiten usw. grasfieren unter den Negern. Aerzte fehlen ebenso wie Krankenpfleger auf den Pflanzungen. Im Schwange dagegen und geradezu die Regel auf den Plantagen ist die Lobnprellerei; man schreibt stati der ganzen Arbeits- tage nur halbe, Viertel- oder Sechsteltage an, das wird als Ergebnis der Revisionen in der amtlichen Denkscrift selbt fest- gestellt! Ein Hobn auf die Wirklichkeit ist daber auch die Nedensart vom freien Arbeitsvertrage, den der Neger mit den Plan- tagenbesfißern abschließt. Der Negèr wird überbaupt in unseren Kolonien nicht als Mensch behandelt. Während man den Negern ferner Löhne zahli, die manchmal einige Pfennige täglich betragen; wird gleichzeitig die ihamlose Klage über aù- dauerndes Steigen der Löhne erhoben. ais ob {on der ganze Profit der Ausbeutungégesellshaïten in Frage stände. In Ostafrika ist der Durschnittslohn von 1907 bis 1912, also in 5 Jahren, von 52 auf ganze 53 Pfennige gestiegen. Die Sklavenjagden dauern unvermindert fort; die s{hwarzen Polizeimeister fangen einfach die Leute aus dem Busch fort und scleifen sie an Ketten zur Zwangs- arbeit; weigern sie sih, so werden sie geprügelt und gesunden. Die Eingeborenendörfer weisen vielfah nur noch Greise und Kinder auf; die Männer sind fort; die etngeborene Bevölke- rung wird so s\ystematisch zugrunde gerihtet. Aber auch auf den Plantagen gehen die Neger durch die Mißbandlung, durch die Geshlechtsfrankbeiten, durch den Alkohol zu Grunde, die Sterblich- feitsziffern sind ershreckend. Der Pater van der Burgt, der lange Jahre als Missionar in Afrika tâtig ist, erklärt, daß durch diese Naubbauwirtschaft u. a. der Stamm der Wanjamwesi der Vernichtung geweibt und dem Aussterben nahe ift. Professor Werstermann urteilt, daß diese Zustände eine direkte Folge unseres Kolonialsystems sind, [leider folgert er aber nicht, daß keineneuen Plantagen mehr angelegt werden dürfen, sondern er will si mit einer Verlangsamung des Tempos begnügen. Nur dur unseren Vorschlag, keine neue Plantagen mehr zuzulassen, nur dur die Inhibierung des europäishen Wirtschafts\systems der Aus- raubung würde es mögli werden, den Eingeborenen Gerechtigkeit wider- fabren zu lassen. Unser Vorschlag ist aber von allen bürgerlichen Parteien aufs brüskeste abgelehnt worden. (Der Präsident Dr. Kaempf rügt diesen Ausdruck.) Unsere jeßige Kolonialpolitik mutet an wie ein Stück aus dem Tollhause. (Der Präsident ruft den Redner für diefen Ausdruck zur Ordnung.) Ich habe das nicht auf die Person des Staatssekretärs bezogen (Präsident: Ich halte meinen Ordnungsruf aufrecht). Die Einführung unserer Kultur in diese Kolonialgebiete wird sehr {wer halten; ein Sprung über den Kilimandjaro ist ein Katensprung dagegen. Auch für die Kolonien gilt das Wort: „Der Himmel ist bo und der Zar ist weit“ ; nur an Ort und Stelle selbst, nit aber von der Berliner Zentrale aus, kann Remedur gegen diefe Kultur- shande der Profitjägerei geshafen werden, die kein Interesse an einer wirklichen Kultioierung der Schußzgebiete, die nur Interesse an der kapitalistishen Ausbeutung hat. Der Haus- \flaverei sollte mit allen Mitteln fofort ein Ende gemacht werden. Vor Jahren wußte man den Reichstag damit zu gewinnen, daß es eine Kulturtat gegen die Araber gâlte; heute stráäubt man \sich gegen die Aufhebung der Haussklaverei. Der Westen von Deutsch Ostafrika im Gebiet der großen Seen ist dit besiedelt, etwa so stark wie Pommern und Posen: hier gewährt die primitive Jägerkultur dem Eingeborenen seine Existenz- und die Fortpflanzungsmöglichkeit. Da ist die Be- fürhtung nur zu sehr am Plate, daß die Eisenbahn nur zu bald zur Unterjohung dieser Stämme führt. Schon will man Kopfsteuern einführen, den Vorläufer der Geldwirtschaft; kommt noch die Einführung des Begriffs des Grundeigentums hinzu, dann ist man von dem Ziele der Prolectarisierung des ganzen Gebiets nicht mehr weit entfernt. Ein Plan- tagenbesißzer drückte in einem Briefe die Hoffnung aus, daß RNuanda ihm ein gutes Arbeitermaterial liefern werde, und erwartet, daß in 20 Jahren die Leute dann freiwillig als Arbeiter fommen werden. Wie diese freiwillige Anwerbung gefchiebt, wissen wir ja alle. Jst aber erst einmal die fapitalistische Profitwirtshaft in Ruanda, dann werden sich die Eingeborenen die Unterdrückung nit gefallen lassen, und es muß zu einem Auf- stande kommen, gegen den der in Südwestafrika ein Kindersviel war. Handelt es sich hier doch um eine Bevölkerung von 35 Millionen. Daß ih nit \{chwarz in s{hwarz male, zeigen die bisberigen Er- fahrungen. Das Profitinteresse muß deshalb aus der Kolonisation ausgeshaltet werden. Solange dies nicht geschieht, lehnen wir jede Verantwortung für unsere Kelontalpolitik ab. Das Gedeihen der britishen Kolonien berubt zum großen Teil auf der größeren wirtshaftlißen Freiheit der Ein- geborenen. Die Kulturfähigkeit der Eingeborenen zu fördern, find wir jederzeit bereit, und wir werden auch Geld für Pflanzungs- versuche und zur Anleitung der Neger in der Bodenbearbeitung und der Viehzucht bewilligen. Deshalb werden wir für die Resolutionen der Budgetkommission stimmen, die dazu einen schwachen Ansay bieten.

Kunft und Wissenschaft.

Eine Sammlung alter deutscher Beshwörungs- formeln. Die Unrube des modernen Lebens übt einen verflachenden

auch. in dem Verlust alter Ueberlieferungen bekundet. Wenn fi nicht beizeiten Leute gefunden bâätten, die fich um eine planmäßige Sammlung der Volksmärten bemühbten, so wäre bis auf den

läßt fi aber faum behaupten, daß auf dem Gebiet der Volkskunde schon alles geshehen wäre; was notwendig ift. Auf eine solche Lüdtke hat jeßt der Verband deutsher Vereine für Volksfkunde hingewiesen, gleihzeitig Maßnahmen zu ihrer Ausführung getroffen. Es follen nämlich möglichst viele magische Formeln, die sh meist aus uralter Zeit im deutschen Volk noch erhalten haben, gesammelt werden. Dazu gehören nicht nur die sprachlihen Ausdrüdcke des Segnens und Versegnens, des sogenannten Verredens und dergl., sondern auch bildlihe Zeichen, die zu gleihem Zweck verwandt werden. Die Forschung foll sih auf das ganze deutsche Sprachgebiet erstrecken, also auch auf Teile von Oesterrei, Ungarn und der S&weiz. Man kann diefen Plan nickcht genug loben, denn es läßt fich erwarten, daß ein großer NReichtum an Ueberlieferung dadurch zutage gebracht werden wird, der seine Wurzeln in den äußersten Tiefen der Volk8- feele bat. Der Verband bat einen Aufruf erlaffen, um mögli viele Mitarbeiter beranzuzieben, und nicht nur bezeichnet, wie ge- sammelt werden soll, sondern auc eine Reibe bekannter Segens- und Zauberformeln gegeben. Es sollen dana gesammelt werden zunächst alle Formein der Beiprehung und Bes{wörung, die entweder jetzt noch in mündlihem Gebrauch sind, oder sich wentgstens im Gedähtn1s älterer Leute erbalten baben. Darunter „Heilsegen für Krankheiten und Verleßungen von Merschen und Vieh, Schuysegen gegen alle, Mens, Haus, Vieh und Aer bedrohenden Gefahren. Bannungen von Feinden, Dieben, Geistern, Unwettern und Feuersbrünften, alle Ver- wüns{ungen sowie Svrüche zum Anbexen von Urglück jeder Art. Be- \{wörungen von Glüdféruten und Heilkcäutern. Besegnungen in Handel, Ackerbau und Viehzucht.“ Finden fh schriftlibe Aufzet{nungen, fo müssen sie angekauft oder wenigstens leihweise erworben oder abgeschrieben werden. Solche Schriften sind unter ten verschiedensten Namen als Brauchbücher, Sympathiebücher, Gesahnebücher, Haus- und Nezepvt- büber, Kunst- und Zauberbücher bekannt. Eine Auskunft über Alter und Herkunft wird felbstverständlich wertvoll fein. Eine Abschrift muß #\ich febr genau an den Text halten und diesen Buchstaben für Buchstaben wiedergeben. Manches davon ist {on in der ersten Zeit der Buchdruckerkunst vervielfältigt worden. Man denyke nur an die Zauberbücher, wie Fausts Héllenzwang, das 6. und 7. Buch Mosis und andere. Einzelne Erzeugnisse gehen unter dem Namen von Himmelsbriefen, Schug- und Trutzzetteln, Tobiassegen, Gi@btbriefen usw. Eine besondere Gruppe nebmen noch die volks- tümlichen Gebete ein, denen etn gewisser Zauberwert beigelegt wird, z. B. die sieben Himmelsriegel, die fieben Schloß, das goldne Ave Maria. Als Zentralsiele für tie Sammlung ist die Universitäsbibliotbek in Gießen angenommen worden, während die für das Unternehmen gebildete Kommission aus einer größeren Zabl von Gelehrten an mehreren Hochshulen zusammen- aeseut ist. Bei Benußung dieser Formeln ist auf möglichst viele Umstände zu achten, ob sie in bestimmten Jahret zeiten, Tageszeiten, Mondvhbasen, ob sie nur an gewissen Tagen gesprochben werden, ob ihre Wirkung an bestimmte Orte oder Nichtungen gebunden sein soll, ob beim Sprechen ein gewisser Tonfall beobachtet wird und vieles andere. Etne genaue Uebersiht über die Anforderungen und Wünsche hat Dr. Armin Tille im Februarheft der „Deutschen Geschichtéblätter“ veröffentlicht.

Laibach, die Hauptstadt von .Krain, ist der Sit einer Erd- bebenwarte, die es {nell zu einer Berühmtheit in der Wissen- haft gebraht hat, weil ihre nähere Umgebung besonders häufig von Erdbeben heimgesuht wird. Nach der Vervollkommnung der Erdbebenmessungen aber haben folche Warten einen weit größeren Kreis der Tätigkeit erhalten. Heftige Erdbeben maden fsich für die empfindlihen Instrumente auf dem ganzen Erdenrund bemerkbar, und es find auch son Mittel ge- funden worden, die Herkunft der Erdbebenwellen selbst bei sehr großer Entfernung des Herds festzustellen. So hat Professor Belar in Laibach in den Morgenstunden des 12. Januar eine deutltiche Aufzeihnung cines Fernbebens erbalten, das fich durch s{wache Er- zitterungen des Apparates ankündigte und dann recht erbebliche. Aus8- \{lâge des Schreibstifts verursachte. Professor Belar fam bald zu der Ueberzeugung, daß diese Erschütterung von dem fernen Japan ausging, und dieses Gutachten erhtelt eine glänzende Bestätigung. Im südlichen Japan waren an jenem Tage nit weniger als 337 Erd- beben beobahtet worden. Das stärkste war in Nagafaki um 6 Uhr 29 Minuten 27 Sekunden verzeihnet, und Professor Belar batte die Entstehung des in Laibach aufgenommenen Erdbebens auf 6 Ubr 29 Minuten 2 Sekunden japanischer Zeit verlegt. In Japan wurde das Erdbeben auch von Menschen sehr heftig empfunden. Die Erde schien mehrmals framvyfhaft in die Höbe zu springen und ihre Bewegung war 2 Minuten lang so stark, daß es {wer war, sih auf den Beinen zu halten. Von besonderer Wichtigkeit ist die Frage, ob das Erdbeben mit dem Ausbruch des Sakura in der Bucht von Kagoschima in Verbindung zu bringen ist. Für den Laien liegt dieser Shluß nahe, aber der Fahmann weiß, daß Erdbeben vulfanishen Ursprungs meist diht unter der Erdobe: fläche entstehen und sogar die feinsten Instrumente zur Erd- bebenmessung in größerem Abîtand nicht beeinflussen. Solite dennoch der Zusammenhang mit dem Auebruch erwiesen werden, so wäre damit das erste Beispiel eines vulkanishen Erdbeben8 gegeben, dessen Stöße ih dur einen ganzen Kontinent von der Breite Eurasiens fortge- pflenzt haben. Es bliebe noch die Möglichkeit, daß das Erdbeben nicht als Folge, sondern als Ursache des bestigen Vulkanausbruch3 zu betraten wäre.

Auf vielfa geäußerten Wunsch wird die Sonderausstellung von Werken Schinkels im Schinkel-Museum der Technischen Hocbschule in Charlottenburg von jeßt unentgeltlih geöffnet fein: am Peontaa, Mittwoch, Freitag von 10—4 Uhr, und am Sonntag bon 10—1 Uhr, und zwar bis zum 31. d. M.

Literatur.

Von dem reichillustrierten Lieferungswerk „Der Mens und die Erde“, das Hans Kraemer zusammen mit zablreichen Fach- männern im Verlag von Bong u Co. in Berlin und Leipzig heraus- gibt, liegen die Lieferungen 192—197 (zweite Gruppe) vor. Sie enthalten den Abschluß des eingehenden Aufsgßes von Eduard Krause- Berlin über die Entwicklung der Fischerei und eine Abhandlung des Professors Dr. Karl Ekstein-Eberswalde über die Gewinnung und Berwertung der Schätze des Meeres. Jede Lieferung kostet 60 -.

„Selbsttätige Gleihgewihtsregler für Flugzeuge“, be fanntlich eine der wichtigsten Fragen für die Entwicklung des

So

| dynamishen Fluges, mit deren mögliher Lösung unter den bervor-

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Einfluß bis in die Tiefen des Volksgemüts aus, der fih namenilich | ragendsten Flugtehnikern augenblicklich vor allen Orville Wright

beihäftigt ift, der noch jüngst fich darüber ausgesprohen hat.

| Gegenüber dem von französishen Flugtehnikern betriebenen Plane, | mit einem 10 Personen aufnehmenden Riesenflugzeuge, das mit cinem

i T iesen S; G : _— | Motor vo PS. auêaeriiste E Es S A beutigen Tag von diesen Schägzen ficher vieles verloren gegangen. Es | Motor von 400 Ps. auêgerüstet werden foll, den Ozean zu kreuzen, hält

Orville Wright an der Ansicht fest, daß dieser Plan utovisch und, wenn

| versecht, ih a!s verderblih erweisen würde. Nach ihm ist dagegen

—_

der Einzelflug über den Ozean gefahrlos ausführbar, wenn die Auf- gabe sicherer und selbsttätiger Gleilgewihtsbewahrung vorber gelöst jein würde. Die Frage gehört deshalb z. Z. zu den im Vordergrund des Interesses stehenden und der Vortragende durfte auf eine auf- merkjame Zuhörersaft für sein Thema rechnen, wenn auch nicht zu leugnen ift, daß in Deutsland dank den Leistungen der einheimischen Flugtechnik in den Konstrufktionen „V“, „Zanonia“ und „Pfeil“ ein großes Maß von Zuverlässigkeit und Gefahrlosigkeit in dem wihtigen Punkte gegeben ist, das bei uns die Lösung der Aufgabe weniger dringli® ersbeinen läßt. Dennoch bildet sie den Gegenstand vielseitiger Erörterung, und Orville Wrigbts Plan, das „Pendel“ zum wichtigsten Organ der Stabilisierung zu machen, begegnet thbeoretish au bet uns so vielseitiger Kritik, da es ih wobl lobnt, ibn im Vergleich mit anderen vorgeschlagenen Mitteln zu gleihem Zweck zu e en. Dieser Absicht gab Ingenieu Goblke, die versbiedenen Gegenvorshläge beleuctend dahten, durch Lchtbilder unterstügten

Obenan steben ihm unter den Einwänder Prandtl ins Feld gefübrten Untersuchun f le eines im do selbst bewegten Flugzeug frei bewegl Si find, vach Meinung des Redners, von fast allen anderen mit der Frage ih ernstlih beschäftigenden Erfindern bisber nur ungenügend be- rüdfichtigt worden. Soll das Pendel auf das Flügzeug stabilisierend wirken, muß ihm erst selbst Stabilität gegeben werden, und Prandtls Vorschlag zu diesemZweck, der auf Ausicaltung der Shwerkraft und ihren ECriaß8 durch in Beziehung zu den Lufiträften \stebe s

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binausläuft, ist so weohlüberlegt, daß Als ein Irrtum wurde et ) Ansicht eines Erfinde:s die vom Pende \{wingungen einer Dêmpfung bedürften. Dagege Würdigung der -wihtige Grundsaß einer dem Flugze Konstruftion zu gebenden und zuverlässig Relatiogeschwindigkeit zur Sicherung feiner ität. a bângia von anderen Vorschblägen hat der Franzofe Doutre einen auf dem Gesey der Massenträgbeit beruhenden Stabili\ator erfunden. Gr scheint der Beabtung mehr wert als vers n siruktionen, welbe Füblflähen und den Kreifel zur Grreihung von Stabilität zu Hilfe rufen, aber geringe Ausficht haben, es zu einen E: folge zu bringen wegen der von diefen Organen hervorgerufenen, den Zweck ihrer Anbringung entgegenwirkendenSchwiygungen des Flugzeuges. Alles in allem genommen, darf nach Ansicht des Redners den Vor \hläger Orville Wrights z. Z. die größte Bedeutung unter allen Ver-

suchen in gleider Nichtung zugesprochen werden, und man wird dem

von dem Vortrage

J M erzeugte ]

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bewährten Erfinder, der seine UntersuWungen bis zu erfolgreihem Ausgana zu führen wiederholt zugesagt, Zeit zur Erfüllung seines Versprechens lassen müssen. Gespannt darf man darauf sein, wie er den im vorstebenden berührten Schwierigkeiten begegnen wird, die der Anwendung von Pendel in Verbindung mit Füblflähen . entgegenstehen, an denen, sicherem Bernehmen nach, Wright bisher als an den geeignetsten MViitteln festhält. Der gedankenreihe und die \{chwierigen Fragen lihtivoll er- örternde Vortrag erntete allgemeinsten WBeifall. Aus den

weiteren Verhandlungen is eine Mitteilung des Vorsitzenden, des Geheimrats Professor Dr. Miethe, von allseitiger und das Interesse an dem Verein sicher kräftig fördernder Bedeutung, wonac auf Beschluß des Vorstands die Bewilligung von Mitteln verfügt worden ist, um die Unkosten von 15 Ballonfreifahrten bezw. 30 halb- freien Ballonfahrten zu deken, die unter die Mitglieder verlost werden sollen, selbstverständlich nur unter der Zahl derjenigen, die geneigt und bereit find, einen auf fie fallenden Gewinn durch Teil- nahme an einer Ballonfahrt wahrzunehmen. Meldungen follen innerhalb zweier Wochen an die Geschäftsstelle erfolgen.

L Verdingungen.

(Die näheren A über Verdingungen, die ,Neichs- und

Staatsanzeiger fonnen in den V agen in dessen

Expedition während der Dienststunden von 9I—3 Uhr eingesehen werden.)

D UrTel.

Kaiserli ottomanische Staats\chuldenverwaltung in Kon- stantinovel: Verpachtung der Fischeretrehte im See Eftini bei Bolou (Adabazar) auf 2 Jahre vom 14. März d. J. ab. Angebote an die Hauptdirektion der genannten Verwaltung oder an thre Agenturen in Bolou und Adabazar.

Theater uud Musik. Kammerspiele des Deutschen Theaters.

„Vom Teufel geholt", ein Schausptel in vier Akten des Norwegens Knut Hamsun, ist der gänzlich mißlungene Versuch cines Erzählers, für die Bühne zu schreiben. Wäre dieses Stück, das man gestern in einer vier Stunden währenden Aufführung über \ih ergeben lassen mußte, das Werk eines Unbekannten, es wäre gewiß niht zu Ende gespielt worden. Das literaris@e Publikum der Kammerspiele hörte aber gesittet bis zum Schlusse zu und ließ zuleßt auch nur ein ganz gesittetes Zischen vernehmen, als der Titel des Werkes endlih zur Tat wurde. Hamsun, der, wie man aus seinen Werken weiß, den Wahlspruch „Ehret die Jungen® auf seine Fahne geschrieben hat, t auf das Alter s{hlecht zu |prechen; die verbrecheris{ch\ten Neigungen \chreibt er aber hier einer Frau zu, die niht altern will. Sie, die einst gefeierte Brettldiva, hat einen vermögenden, fast verblödeten Greis geheiratet, mit dessen Gelde sie den Schein der Jugendlickeit aufrecht zu erhalten fch bemüht: fie unterhält einen Gesinnungslumpen als Liebhaber und unterstüßt einen veikfommenenen Kaffeechauëmusiker, der einst Zeuge thres Kürnstlerruhms war, weil er die Fiktion, als fei sie immer noch die gefeierte Sängerin von einst, aufrehterbält. Aber der Ge- finnungslump betrügt und verläßt fie, der Kaffeehausmusiker macht ich im Nausche über sie lustig, und ein aus Argentinien zurückgekehrter JIugendfreund, der einst für fie geschwärmt hatte, wendet sih von ihr ab einem unbedeutenden jungen Mädchen zu. Bet der Betrachtung einer Giftschlange, die der Argentinier mitgebracht hat, #ößt fie tin einer Aufwoallung rasender Eifersucht die Hand der jugendlihen Neben- buhlerin in den Schlangenkäfig, aber nicht das Mädcken wird ge- bissen, sondern der hinzuspringende Argentinier, der an dec Wunde slirbt. Merkwürdigerweise bat dieser einzige dramatische Moment

des Schauspiels kein polizeilihes und gerichtliches Nachspiel:; der Teufel,

| umzuwandeln. Wie „W. T. B.“ meldet, stimmten vier | kleine Kapitalisten, die gern groß werden möchten. Die Produktion der diesen gealterten weiblihen Don Juan zuletzt holt, ist kein Häscher,

Kalisch bezw. Posen— Lissa—Sagan—Görliß—Dresden. umzuwandel : e En „gern 6uah iverden m, e RELO 2 N Ausschüsse dafür, zwei dagegen. unserer Kolonien und de p f ' (Schluß des Blattes.) uit

k: Breslau, den 6. März 1914. ; Wirtschaftsverbältnifse keine ins Gewicht fallende Rolle. Aller- cer diesen gealterien weiblichen Don Juan zuleyt holt, if fein H 4 Königliche Eisenbahndirektion. Fumäniéën. dings hat sih der- Hantel unserer Kolonien in 5 Jahren véer- Am 1. April wird in Berlin, Elberfelder Straße 21, unter der r as dar Tis ibrer air bbaE es E. NGNAE Niggero E tw Das Parlament ist gestern vom König dur Verlesung (bminde ri p V f Sus f Se 3A Air Wohlfahrtspflege. Bezeichnung Berlin N W 107 eine Postanstalt mit Tele- | Strindberg diese Frauengestalt, die seinem Hirn entsprungen Tis P i 7 F Le e s ree R s schwindet diele 23a wie ein Sandfkorn 1m PVceere; nd t j : : T P lan O i ; : i inem Hitn e 4 E der Thronrede feierlich eröf\net worden. Der König, der vom | 35 o% der deutschen Gesamtsteigerung. Deutschlands Handel mit der eng- Die beiden staalli anerkannten Oberltnseminare in Berlin grayhenbetrteb, aber ohne Paketannahme, eröffnet werden könnte, auf der Bühne gesch{ldert! Hamsun zieht, anstatt sie zu Prinzen Ferdinand begleitet war, wurde bei seinem Erscheinen | 1{\chen Kapkolonte allein ist größer als sein Handel mit allen deutschen C. Oberrallstr. 21 (Externat) und das Oberlinseminar des Diako- | Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- konzentrieren, die dürftige Handlung „breit auseinander „und f von den versammelten Deputierten und Senatoren mit Ovationen | Kolonien zusammen genommen. Die Gewinnung von Kautschuk in nissenmutterhauses tin Nowawes (Internat) bieten Ausbildung zu maßregeli s laßt ganz unbeholfen, unter völliger „Mißahlung von Rede y Nichtamtlißes bearüßt. Die Thronrede besagt laut Meldung des „W. T. B.“ | unseren deutshen Kolonien ist sehr in Frage gestellt, da in anderen M evangelischen Kleinkfinderlehrerinnen in einjährigem Kursus mit dem Vet . und Gegenrede, einzelne Personen lange Monologe halten, während l L lér: di E j y Ländern der Kautshuk viel billiger produziert wird. Man | für Familienstelungen in Betracht kommenden Befähigungszeugnis Frankrei. welcher die anderen Darsteller auf der Bühne feiern müssen. Diese V 2 Geduldsprobe hält der Zuschauer auf die Dauer nicht aus,

j N unter anderem : s : | Kautschuk viel billiger produzi | Deutsches Ne i ch. Die Ereignisse tes legten Jahres haben allgemein die Wichtigkeit | kann die Kautschukerzeugung nicht fördern; denn was heute

unserer internationalen Stellung dargetan und noch mehr die Pflicht mit Kautschuk geschieht, kann morgen in bezug auf Baumwolle, Preußen. Berlin, 7. März 1914.

ändi j ; e ibhausmäßi 5 hervorgehoben, bie unsere gesunde und _siandiae Entwidlung uns auf- | Kafao u]w. gesehen. Die treibhausmäßige Plantagenkultur Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats ¡ur Zol Konîiolidierung der Staatéfinanzen dur den Aufschwung der Arbeit und

für Unterricht in den beiden ersten Sckuljahren. Zur Aufnahme in Mi P j ;

Semi Ti ah Wie aus Brest gemeldet wird, sind von etwa 3000 Matrosen R a ita A L s “L ;

48 Seminar find erforderli gute Sbulbildyng und vollendete? | der Gesdhwabermanrscasten über 460 an Schar la, Grippe und | ciner Kunstform, die er ganz unb gar nidt beberrsdt, ein Dichter

Oberlinhauses zu Nowawes, und die Diakonifse Marie Seeling, A [pre ne AE R L ct e und Hand des Dramaturgen, wo Dechnik. der otftif es Negisseurs? Der in diesem Falle allzu

E : r 4 1 ines ¡om Ausland ängig. Die großen Plantagen- erlegt. Die ständig sich entwidelnde Organisation der Armee und die | macht uns feineswegs vom Auslande unabhängig. Die großen Plantage Berlin NW,, Wikinger Ufer 9, von 33—5 Uhr Nachmittags. ] N, W 2 pietätvolle Negisseur war Marx Reinhardt, der vergeblih bemüht war,

und Berawerkégesellschaften in den Kolonien werden den internatio-

j d S j d für Justizwesen sowie der Ausschuß lar f 8 ges ie f die wir \ 1s bei sere Industrie wird das Nacbsehen haben. : L , : / | gisse r i : E eceseri Vit ezn heute Sipung e peiaaaA | der E L a erkal g O ét pern Fd bin ili, De a Aen Duren, {ist bei den Mo e: _A: F. In der 339. Versammlung des Berliner Vereins für | im Verein mit seinen vortrefflihen Darstellern den Vorgängen auf H Joll- und Steuerwesen hielten heuie Sißungen. | sind, niht nur aufrecht zu erhalten, sondern zu verbessern. Ib bin glü lid, Fult butfvreibout ebr gering. Der Hauvtbedatf der Neger wird Luftshiffahrt am 2. März sprach der Ingenteur Gerhard | der Bühne Leben einzuflößen. Am besten gelang das noch Gertrud

5 | die auêg-zeihneten Beziehuvgen des Königreihs zu allen Staaten | Kultur enl|preck@e lering T L y G oh lke - Berlin-Stegliy unter Begleitung von Lichtbildern über | Eysoldt in der weiblihen Hauptrolle und Nudolf Schildkraut, der den

ten Frieden, zu | Teineewegs aue shließzlich oter überwiegend aus Deutschland

neuerli festzustellen. Rumär.ten wird nicht zögern,