1914 / 65 p. 10 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 17 Mar 1914 18:00:01 GMT) scan diff

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seit einer ganzen Reihe von“ Jahren im allgemeinen eine fallende gewesen ist, im Jahre 1912 eine Steigerung aufweist, Das trifft zu, und es ifft- naturgemäß, daß man den Gründen nachgeht. Die Gründe liegen ganz überwiegend darin, daß in Zeiten steigender Ver- fehródihtigkeit, des Verkehrsüberflusses, der Verkehrsstorungen, wie wir das i. F. 1912 erlebt haben, leider eine Steigerung der Unfall- ziffer eintritt. Das ift auch im Jahre 1912 der Fall gewesen. Will man zu einer zutreffenden Beurteilung dieser Frage gelangen, dann darf man doch nur mit größeren Zeitabschnitten -rehnen, Und da baben wir die große Genugtuung festzustellen, daß selbst im Jahre 1912 die Unfallziffer unter der Durchschnittsziffer der leßten 10 Jahre geblieben ist. Und dann muß man eins berücfsichtigen: Unfälle, die in ibren Folgen zu einer größeren Zahl von Tötungen oder Verleßungen führen, wirken fofort erkennbar auf die prozentualen Ziffern sehr itark ein, man muß also nicht sowohl die Zahl der Verleßten, sondern die Zahl der Unfälle gegenüberstellen, dann kommt man zu einem zu«- treffenden Bilde. Wir baben gerade im Jahre 1912 durch Veber- fahren eines Kremsers und. eines Autobusses {were Katastrophen auf der Staatsbahn gehabt, die ganz zweifellos auf das Ergebnis des Jahres 1912 ungünstig eingewirkt haben. Im großen und ganzen glaube ih angesihts der außerordentlichen Anstrengungen und unge- beuren Aufwendungen, die wir alljährlih im Interesse der Betriebs- sicherheit machen, die Zuversicht aussprechen zu fönnen, daß unsere Unfallziffern sich namentlih im Vergleich zu anderen Ländern, durh- aus günstig darstellen und weiter entwideln werden.

Die Unfallsgefahr wird sehr wesentlich dadurch vermindert, daß die Kreuzungen der Eisenbahnen mit öffentlichen Wegen vermieden werden. Wir sind damit dauernd befaßt. Es liegt mir eine ZU- sammenstellung vor, aus der sich ergibt, daß gerade innerhalb der leßten Jahre im umfassenden Maße damit vorgegangen wird. Im Sahre 1913 find nicht weniger als 620 Niveaukreuzungen beseitigt und durch Ueberführungen erseßt; im Jahre 1914 werden es 600 sein. In den Jahren von 1899 bis 1913 sind nicht weniger als 5200 Wegeübergänge beseitigt; der Durchschnitt ist geringer als die Zahlen, vie ih für 1913 und 1914 mitgeteilt habe, woraus zu erkennen 1E; daß wir bestrebt sind, in steigendem Maße die Niveaukreuzungen zu beseitigen. Aber man darf sih nicht verhehlen, daß die Beseitigung der Niveaukreuzungen die Staatseisenbahnverwaltung noch eine lange Neibe von Jahren in Anspruch nehmen wird, denn wir haben threr auf Haupt- und Nebenbahnen zusammen noch 52 000. Also es ist noch ein langer Weg zu gehen. Selbstverständlih werden die Niveaus freuzungen, die überhaupt beseitigt werden müssen, nah der Dringlich- keit ihrer Beseitigung gruppiert, und ih stelle in bestimmte Aussicht, daß die Staatseisenbahnverwaltung auf diesem Gebiete im Interesse der Betriebsficherheit weiter fortshreiten wird.

(Fs trifft zu, daß im Laufe der leßten Monate unser westlicher Nv Poly L „E Dv Á ( At 54: 4 7 Verkehr stark unter den {weren Betriebs\törungen gelitten hat, die auf den belgischen Staatsbahnen hervorgetreten waren. Veber die Ursachen habe ich mich bereits in der Kommission verbreitet. Ich hoffe, daß die belgische Staatseisenbahnverwaltung in verhältnismäßig furzer Zeit dieser Störungen, durch welche bedauerliche Verspätungen der Personen- und Güterzüge verursaht werden, Herr werden wird. pt A ; ; h Dauernd besser wird es aber exst werden, wenn auf der belgischen Seite eine zweite Zuführungslinie “geschaffen ist. (Sehr richtig!) Diefe Frage ist in der Schwebe und wird, wie wir wünschen und hoffen, eine baldige Erledigung finden. (Bravo!) Für den im Inland ent- springenden Verkehr haben wir bei größeren BVerspätungen belgischer Age eine Reihe von Maßnahmen ergriffen. " Insbesondere ift angeordnet worden, daß in solhen Fällen befondere Vorzüge fahr» planmäßig in Herbesthal nah den Hauptpläßen, insbesondere nah Göln, abgelassen werden, um dort die Anschlüsse nah Berlin und Hamburg zu finden. Auf diesem Gebiete soll ‘weiteres geschehen. Ce, c 2 ° , - r . R Jedenfalls wird die Frage einer sorgfältigen Kontrolle unterworfen werden. (Bravo!)

Abg. Graf Moltke (freikons.): Bei dem Uebergange zu grö- ßeren tragfähigen Wagen im Eisenbahnbetrieb doh auch auf die Verhältnisse der wirtschaftlih Kleineren und damit auf das Be- dürfnis des Zehntonnentyps Rücksicht genommen werden. Einer weiteren (Entwicklung der deutschen Eisenbahnen unter dem Gesichts- punkt einer größeren Einheitlichkeit könnte i fa für meine Perfon im Prinzip zustimmen. Man darf aber die folossale Schwierigkeit nicht verkennen, die der Ausführung des Gedanl ens entgegensteht. Was nun die bedeutungsvolle Frage der Fortseßur1g des (Fisenbahn- aofommens von 1909 betrifft, so - bestehen ans ’\nend Gegensäße zwischen der isenbahnverwaltung und der Finanzve!cwaltung in dieser Frage. Gs ist nur natürlich, daßdie Eisenbahnverwcpi tung sich eine m0g- lichst große Quole von den Ueberschüssen für ihre eigenen Bedürs- nisse zu sichern sucht, während auf der andern Seite die Ftinanzver- waltung ebenso bestrebt ist, diejenige Quote, die ibr zufließt für allge- meine Staatözwecke, möglich# hoch hinaufzushraub en. Diese Gegen- säße sind aber nur anscheinend vochanden. Die (Fi senbahnverwaltung hat genau ebenso wie die allgemeine Staatsverw- iltung das höchste Juteresse an der Gesundheit, Zuverlässigkeit und Tüchtigkeit unjerer ganzen Staatsverwaltung. Meine politischen Freu nde wünschen eine Verlängerung des Abkommens“ auf zwei Jahre und zwar chon aus praftischen Gründen; wir wissen noch nicht, wie sich die Konjunktur gestaltet. Daß der Finanzminister sich den prozen tualen Anteil von 2,10 des statistischen Anloge kapitals auch für die Zuku:ft sichern will, ist von seinem Stanopunkfte aus begreiflich. Er wik ein ge- sichertes Fundament haben, und das kann nur gewonnen werde, wenn das Abkommen auf zwei Jahre gesichert is. Festliegen fönnon wir uns aber für alle Zukunft mit diesem Saße nicht. ! Der A1 sgieihs- fonds der Gisenbahnver-vaLung ist ein sehr gutes Gegengewicht ç egen die Schwankungen der Konjunktur. Es ist unbedingt notwenNg, daß die Eisenbahnverwaltung einen starken Reservefonds hat. c muß sich in dieser Beziehung ebenso stellen wie die großen privaten

Unternehmungen. Wenn der Ausgleichsfonds au . bald bis auf 900 Millionen Mark aufgefüllt sein wird, so glaube ib, daß diese Summe noch lange nicht ausretcht, um ein Gegengewicht gegen Ein- nahmeshwankungen des Eisenbahnetats zu bekommen. Ich ver- weise in dieser Beziehung nur auf die Hamburg-Amerika Linie, die starke äußere und namentlich auch innere Reserven hat. Mit dem Worte Thesaurierung beim Ausgleichsfonds wird ein großer Unfug aetrieben. Man sollte damit in der Tat vorsichtiger sein. Das (Sxtraordinarium ift daraus nicht zu hoh dotiert. In der Ver- mehrung des Erxtraordinariums um 59 Millionen gegen das Vorjahr sehen wir einen Beweis dafür, daß die ifenbahnverwaltung si bemüht, auf der Höbe: zu bleiben. Was die wirtschaftliche Seite des Uen S nStals angeht, so sieht man, daß auf allen Seiten seiner Fntwidlung das Wort „Vorwäris geschrieben steht. Unjere Volïs- wirtschaft hat eine s\prunghafte Entwiklung gemacht. Das Trans- portwesen muß sich dem anpassen. Im allgenteinen muß man doch sagen, daß die Eisenbabnverwcltung mit der folossalen Schwung- kraft unserer wirtschaftlitzen Entwicklung nicht ämmer aleidæn Schritt gehalten hat. Aber anzoerkennen ist, däß sie rèdlih darum bemüht gewesen war. In der Ausgestaltung des Shstems der Ausnahme- tarife liegt gewisserm-ßen - unsere Zukunft, - -Aus den Ausnahme- tarifen fließt \hen jegt nahëu “die Hälfte allèr linserer preußischen Cisenbahnemnahmen. Jch glaube, daß eine Herabseßung der Tarife,

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wenn sie große Objekte betrifft, nur dann durchgeführt werden kann, wenn fie zusammenfällt mit einem wirklichen Aufstieg der Konjunktur. Wenn die Konjunktur sib günstig entwickelt, dann kann die. Herab- seßung der Tarife diese Entwicklung begünstigen, und auch die Fi- nanzen fönnen diese Ermäßigungen besser vertragen. Bei sinfkender Konjunktur wird jede derartige Masiiahane unzweifelhaft einen viel geringeren Gffeft haben. Einen wir ‘lichen Vorteil hat unsere Volks- wirtschaft von einer Herabseßung der Tarife also nur, wenn die Konjunktur im Aufstieg begriffen ist, und man darf jedenfalls nicht Tarifermäßigungen um jeden Preis fordern. Renn beute die Fran- zosen glauben, annehmen zu dürfen, daß thr Eisenbahnsystem besser sei als das unsrige, so führe ich dagegen bas Beuenis eines fran- zösischen Kenners des (Fisenbahnwesené an, dessen Urteil eiwas anders lautet. Er sagt: Die preußischen Tarifsäße find niedriger als die englischen und als die franzosischen, und wenn beute die deutschen

Kaufleute und die- deutsche Industrie das zu vergessen scheinen, ras der preußische Staat für die Ginheitlihkeit, Verbesserung und Ver- mehrung der Betriebsmittel getan hat, jo steht diese Tatsache nihts- destoweniger fest. Um jene wundersame französische Anschauung, daß unsere Eisenbahnvecrwallung der französischen nicht gleichkommt, gzu würdigen, braucht man ja nur einen Blick auf die b Van H des deutschen und des französischen Gisenbahnneßes zu werfen, braucht man beide nur gegenüberzustellen, wie sie 1870 waren, und wie sie heute find, Das deutsde Neß hat sich seitdem bezüglich der filometrishen Ent- widlung viel stärker ausge]taltel, vor allem im Verhältnis der Kilometerzahl zur Fläche ist die Entwidlung in Deutschland eine viel günstigere gewesen als in Frankreih. Wir haben eine größere Verkehródichtigkeit geschaffen. Damit will ich kein ungünstiges Ur- teil über die französisbe Verwaltung gefällt haben, aber das fran- zösische System, mit seinen untereinander tonfurrierenden Linten, mit dem Staate über dem Ganzeri, der eventuell Zuschüsse gibt, {ließt

au große Gefahren in sich. Bei uns hat das Staatsbahnsystem in der Tarifgestaltung die richtige Mitte gehalten; es hat das allge- meine Staatsinteresse und das aemeinwirtschaftlihe Inter- esse gleichmäßig wahrzunehnien oder ribtig zu verteilen ver- itanden. Bei der Frage der Elektrisierung will ih mcht auf die finanzielle Bedeutung eingehen. Einer unserer bedeutenden Fach- männer hat bervorgchoben, daß wir zwar über genügend Wasserkräfie verfügen, aber nicht über jolche, die geeignet find, die nötige (Fnergie für die Gleftrifiecung der Staatsbahnen abzugeben. Wir sind in

diesem Falle also auf die Schaffung der Energie aus den Kohblen- haßen angewiesen, wobei immer noch eine Crsparnis von 20 % gegenüber der Kohlenfeuerung gemacht wird. Es 1st nun Aufgabe der Verwaltung, diese Angelegenheit selbst in die Hand zu nehmen.

Wir hoffen, daß man si in dieser Frage nit allein von fiskalischen Rückfichten leiten läßt, sondern auch auf die wirtscaftlice Ent- wicklung Nücksiht nimmt. Das hat der Minister bisher immer ge- tan, so daß zu hoffen ist, er wird au in dieser Frage die nótige Initiative entwickeln.

Präsident Dr. Graf von S@{werin: Nach unserer Praxis wollte ih Ihnen jeßt (gegen 454 Uhr) vorschlagen, sih zu vertagen.

. Wir hatten ja für den Fall, daß es micht mögli sein sollte, die

allgemeine Besprechung in zwei Tageésißungen zu Ende zu führen, Abendsitungen in Aussicht genommen. Man hat mich nun gebeten, von einer Abendsibung Abstand zu nehmen und noch einen oder mebrere Redner zu“ hören. Das Haus ist damit einverstanden. Abg. Dr. Pachni e (fortschr. Volksp.): Wir verdanken die günstigen Betriebsergebnisse der Tüchtigkeit der Eisenbahnverwaltung an Haupt und Gliedern. Der Anerkennung der Beamten und Arbeiter {ließen wir uns gern an, nur wünschten wir, daß fie sich auch 1 Taten umseßte durch eine Erhöhung der Besoldungen. Wir wollen bei der Arbeitslosigfkeit die Verwaltung anfeuern, nicht zu bremsen. Penn man vom Auslande kommt, freut man sich, wieder in den rein- lichen und ordentlichen preußischen Wagen zu sitzen. Das Abkommen von 1909 ist sehr günstig beurteilt worden. Gs kommt darauf an, von welcher Seite man es ansieht. Dem Grundsaß eines Ausgleiches zwischen guten“ und s{lechten Fahren kann man zustimmen, ohne ch an ‘bestimmte Ziffern zu binden. Wer ‘hätte gedacht, daß dëèr Aus- gleihsfonds sih fo bald füllen würde. Man könnte recht gut einen etwas höheren Betrag als 2,10 % zu allgemeinen Staatszwecken ver- wenden und. das Extraordinarium anders gestalten. Soweit es sich bei dem Extraordinarium um werbende Anlagen handelt, sollten sie auf Anleihe genommen werden. Wir wünschen eine Verlängerung des Finanzabkommens um ein Jabr, prinzipiell eine Abänderung des ganzen Systems in dem angedeuteten Sinne. Das deutsche Volks- vermögen vermehrt sih im Jahre um 11——12 Milliarden, so glänzend ift die wirtschaftlihe Entwicklung troß bandelspolitiswer Hemmungen. Der Anleihemarkt ist also aufnahmefähig. Der Minister kann das Geld schon unterbringen; er möge nur den richtigen Typ finden.

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Der Finanzminister sagt:. dann werden die Scbuldenzinsen wiederum

vermehrt. Soweit es sich um werbende Anlagen handelt, schadet das nidts: denn da sind die Zinsen gesichert. Auch auf einen Krieg kann man sich nicht berufen, weil man die. regelmäßige Entwicklung berüd- sichtigen muß. Wir stehen also wieder vor der Alternative, entweder werbende Ausgaben durch Anleihen zu decken oder dem Steuerzabhler wieder neue Lccen aufzubürden. Da muß ih do sagen, daß eine Schonung der Steuerzahler sehr am Plaße ist. Bezüglich der Schäßungszisfern des Üeberschusses hoben wir immer recht gehabt. Bezüglich des Jahres 1914 wird die Schäßbungszifser dex Verkehrs- steigerung von 3 % im wesentlichen zutreffen. - Wir müssen mit dem Beginn eines Verkehrsrückganges rechnen; wir erleben hoffentlich feine Krisis, aber eine Abschwächung ist da. Wir hoffen, daß sie in etwa zwei Jahren wieder behoben sein wird. Für den Personenverkehr ist die Zuffer aber zu niedrig. Schon in den ersten elf Monaten hat sich eine Zisser von 457 % ergeben, während wir nur 3 % eingestellt hatten. Der Personenverkehr muß ständig zunehmen, {on infolge unseres Bevölkerungszuwachses. Im abgelaufenen Jahre hat glü- licherweise die Wagengestellung genügt. In früheren Jahren ift in dieser Beziehung manches “versäumt worden, das muß jeßt nachgeholt werden. Hoffentlich erfolgt eine weitere Vermehrung des Wagen- parkes, um den wachsenden Anforderungen des Verkehrs voll zu ge- nügen. Die Idee, au den Minderbemittelten eine Reisebeguemlich- keit durch Einführung von Schlafwagen zu schaffen, ist niht mehr neu. Als ich diesen Gedanken vor einigen Jahren zur Sprache brachte, ver- hielt ih die Cisenbahnverwaltung ablehnend. Heute ist sie bereit, ganze Schlafwagenzüge einzurichten; es ist sogar ausgerehnet worden, was das Bett kostet, wenn man nicht dret Betten wie in Skandl- navien, sondern - nur zwei übereinanderstellt. Dann würde sich ein Betrag von 5 4 pro Bett ergeben. Aber auch darin würde schon eine wesentlihe Verkehréerleihterung liegen. Man biete eine solche Schlafgelegenheit nur ‘an, sie wird schon der entsprehenden Nachfrage begegnen. Das beweisen viele Anzeichen, und namentlih die Aus- landéerfahrungen zur Genüge. Ich würde bitten, nicht erst bis zur Ginrichtung eines gänzèn Zuges zu warten, sondern mit dem Versuch einzelner Schlafwagen vorzugehen. Ich möchte auch die Anregung xnterstüßen, Tages\hlafwagen einzuführen. Ich bedauere sehr, daß dor Eisenbahnminister die Neform der Fahbrkartensteuer aufgeaeben hat. Es wäre zu wünscen, daß diese Mehrbelastung des Verkehrs beseitigt wird. Die Bestrebungen der Verwaltung, den Fahrkartenver- fauf und die Gepäcabfertigung in den Hotels vornehmen zu lassen, be- grüßen wir. Dadurch wird eine große Bequemlichkeit und eine Ent- lastung fúr die Reisenden herbeigeführt. Wir wünschen, daß die in Aussicht ge[tellte Tarifermäßigung für Grpreßgüter möglichst bald ein- tritt. Die agegen Schalterbeamtinnen erhobenen Vorwürfe wegen unfreundlicher Abfertigung der Reisenden sind zum Teil berechtigt. Mir hoffen, daß si derartige Klagen niht wiederholen. Da si der Minister und die Mehrheit des Hauses gegen eine allgemeine Tarifermäßigung ablehnend verhalten, so sollte doch wenigstens dur- gefeßt werden, daß für den Fall eines Bedürfnisnachweises eine Tarif- ermäßiguna eintritt, Der Hinweis darau], daß das Ausland die Tarife nit vermindert, kann für uns nicht maßgebend sein. Unsere preußische Gisenbahnpolitik machen wir unter preußischen Verhältnissen. Die Befürchtung, daß dur die Vororttarife das platte Land entvölkert wird, ist ein Irrtum. Auf die Cisenbahnwünsche, die von seiten der Berliner Vororte geäußert werden, möge der Minister mit Wohl-

wollen eingehen. Wir bitten auch um Freikarten für die preußischen Abgeordneten für die ganze preußiscbe Monarchie, zamal da die Reichs- tagsabgeordneten im Besi solcher Freikarten find.

‘- Abg. Ströb el (Soz.): Das Haus scæint sich selbst dafür züchtigen zu wollen, daß der Landtag nicht rechtzeitig einberufen worden 1st, Damals, als mein Freund Hoffmann {eine Rede bielt, da nahm man auf die Stenographen Nüsicht, beute aber nimmt man keine Rücksicht auf sie. Heute baben mehrere meiner Vorredner von der Redezeit rTecht ausgtebigen Gebrauch gemacht, so Abg. Dr. Macco und Abg. Graf Molite, die je eine 1 4stündige Rede gehalten haben, obwohl diesen Parteien son in der Kommission die ausgiebigste Gelegenheit geboten war, dort ihre Wünsche vorzubringen. Nachdem die Fortsetzung der Debatte bes!ossen war, verdufteten die Herren \{leunigst. Während längerer Zeit war sogar von der Zen- trumê- und von der nationalliberalen Partei fein einziger Streif- posten hier anwesend. Wenn Sie immer darübes reden, daß manche Reden hier zum Fenster binausgehalten werden, sv Liegt das eben daran, daß Sie einfach rershwinden und nit zuhören. (Der Präsident bittet den Redner, zur Sade zu kommen.) Auch wir“ erkennen an, daß in technischer Bezichung von den Staatébeamten durhaus Hervor- ragendes geleitet wird. Man sollte den Unterbeamten den Dank des Hauses dadur beweisen, daß man bei der Besoldungsnovelle ihnen diejenigen Zulagen gewährt, die ihrer aufcpfernden Tätigkeit ent- sprechen. Es wäre aber viel besser gewesen, wenn man bereits im Jahre 1909 bei Schaffung der Besoldungsreform den Unterbeamten diejenigen Gehälter gewährt hätte, die fie damals wünschten. Die Betriebsergebnisse sind troß der Krise - außerortentlih zufrieden- stellend. Der Ausgleichsfonds wird 1914 über 400 Millionen betragen, eine starke Reserve. Die Eisenbahnen sind für Preußen die milchende Kuh. Interessant ist es, daß unsere Kapitalisten ihr Geld für Eisen- babnanleihen bergèben, wenn der Anleibetyp ihren Wünschen ent- spricht. Bei 4 % Zinsen und sonstigen Gmissionsvorteilen ist es aller- dings fein Wunder, daß die Anleihe vielfah überzeichneë wurde. Früher war es ganz anders. Der Wunsch, die Steuerzuschläge mit Hilse der Gisenbahnüberschüsse zu beseitigen, ift ein durchaus un- billiger und entspräche nur einjeitigen Kapitalisteninteressen. Die Aufhebung der Steuerzuschläge „würde in Niesengeschen® an die Kapitalisten bedeuten. ¿Fur die Einkfommensteuerpflichtigen von mehr als 30 090 M Einfommen würde das Geschenk allein 18 Millionen betragen! Mit Mühe und Not hat man die Zuschläge für die höchste Steuerstufe auf 5 % heraufgebraht; das 1 % mehr soll ihnen nun wieder erlassen werden. Für die Einkommen von mehr als 3000 6 würde das Geschenk 27, für die Gesells&aften m. b. H. 16 Millionen betragen. Das wäre wirklich ein famoses Geschäft für die Besißenden; es würde den ganzen Wehrbeitrag tapitalisiert darstellen, fodaß an Wehrbeitrag auch nicht ein Pfennig von diefen Zensiten zu entrichten wäre: Wir würden unserseits zu haben fein für eine Aufhebung ver Zuscbläge für die niedrigsten Ginkommen bis zu 3000 M; aber Dafür sind Sie nicht zu haben; Sie wollen die Bestgenten entlasten. Auch nach unserer Auffassung sind die preußischen Cisenbahnfinanzen dur- aus günstig und sind es auch troß der Krise, man braucht also beim Beamten- und Arbeiterpersonal nicht zu knausern, es kann auch den berechtigten Wünschen der Altpensionäre Nechnung getragen werden. Michtig ist, daß der Betriebskoeffizient von 1912 auf 1913 von 66,3 auf 69,2 % gestiegen ist. Das 1} aber ganz unbedenklich, da die Ziffer andauernd Schwankungen unterworfen ist, 1908 z. D: (0. 2% betragen hat. Die preußisde Eisenbahnverwaltung arbeitet ohnehin nit den vergleihêweise niedrigsten Ausgaben für das Personal. Die Verwaltung hat bestritten, daß ihre Verfügung Arbeiterentlassungen gezeitigt hâtte; von anderer Seite wird das Gegenieil behauptet, Den Wünschen nah Gewährung von Ausnahmetarifen entgegenzukommen, hat die Verwaltung versprochen; Herr Macco hält das bisherige Gni- oegentommen für ungenügend. Neir erscheinen die Klagen des Herrn Macco übertrieben und unbegründet, denn den Bergwerksbesißern sind ja weitgehende Ausnahmetarife gewährt worden, deren wirtschaftliche Berechtigung starken ¿Zweifeln unterliegt. Im Jahre 1908 sind die Ausnahmetarife für die Ausfuhr von Kohlen nach dem Auslande hier im Hause bekämpft und dann abgeschafft worden. “Dié Redner aller

‘Parteien ‘haben ftch damals“ gegen diefe Ausnahmetarife ausgesprochen.

Sebt sind sie aber inzwischen wieder eingeführt worden. Die Ein- nabmen der Eisenbahnen baben sich in der Zwischenzeit so vermehrt daß es der Verwaltung offenbar auf einige solche Ciebesgaben nicht mehr anfommt. Daraus geht hervor, daß ein zu aeringes Entgegen- kommen der Cisenbahnvenvaltung gegenuber den änteressenten nt zu beklagen ist, Wenn das wirklich der Fall wäre, dann würden diese Herren wohl ganz anders gegen die Regierung auftreten. Auch die Menschen stellen [ließli ein ziemlich edles Frachtgut dar, und daber sollie man für sie einen billigeren Tarif einführen. Wenn man den Tarif in den unteren Klassen herabseßen will, dann muß natürlich auf der anderen Seite ge|part werden, und da ift es vor allen Dingen nôtig, daß die ganz unrentable erste Klasse abgeschafft wird. Die Zahl der Fahrgäste in der ersten Klasse ist verschwindend klein. So wie die Dinge in Preußen nun einmal liegen, müssen wir ja froh sein, daß der Gisenbahnminister von dem Plane abgekommen ist, den Tarif für die erste Klasse auch noch zu ermäßigen, um diese Klasse noch unrentabler zu machen. Während in der ersten Klasse fast nie- mand fährt, werden in der dritten und vierten Fabrflasse die Reisenden zusammengepserht wie die Heringe. Ein Neisender erster Klasse ver- ursacht viel mehr Kosten als vier Reisende vierter Klasse. Auf der Berliner Stadt- und Ringbahn kommt man ja mit zwei Klassen aus, das geht doch wohl au auf anderen Bahnen. Die Entfernung, die durc:\cnittlich von den Reisenden vierter Klasse zurückgelegt wird, ist gar nicht viel geringer, als die der Reisenden dritter Klasse. Jn der dritten Klasse werden durck{cnittlih 30 km, in der vierten dur- sbhnittlih 25 km von einem Reisenden zurückgelegt. Wenn man be- rüdsichtigt, daß hier. der folossale Nahverkehr dabei ift, so ergibt sich für diejenigen, die weiter fahren, eine sehr viel größere Durchschnittsentfernung, wahrsceinlich mehr als die Durch\chnittéentfernung in der ersten Klasse. Gegen die Einführung der Schlafwagen der dritten Klase haben wir natürlich nichts einzuwenden. Man sollte den Ausaleichsfonds dazu benußen, der ärmeren Bevol- ferung billigere Verkehr8bedingungen zu verschaffen. Man soll durch Gleftrifierung der Berliner Stadtbahn nicht die Fahbrkosten ver- teuern. Ebenso halten wir die Schaffung eines Vororttarifs auch in anderen Großstädten für nötig. Da die Agrarier und Groß- industriellen für eine Verbilligung der Fahrpreise für Arbeiter nit zu haben sind, wäre es \chon nötig, daß das Reich den Cisenbahnbetrieb übernimmt. Man befürchtet aber, daß der NReichs- tag nicht diesen \harfmadcherishen Standpunkt befürwortet, den die jeßige Eisenbahnverwaltung einnimmt. Wenn eine Uebertragung der CGisenbahn auf das Reich jeßt niht möglich ist, dann soll wenigstens dafür gesorgt werden, daß sie eine moderne Verwaltung erhält.

Nach 614 Uhr wird die Weiterberatung auf Dienstag, 11 Uhr, vertagt. j

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Verwaltungsergebnisse der deutschen öffentlichen Feuerversiherungéanstalten im Jahre 1912,

__ Das Jahr 1912 hat der deuten KFeuerversihezung wesentlich günsiigere Ergebnisse gebra@t als das Vorjabr,. das ganz außer- gewöhnli verlusireih verlaufen war. Dies prägt fich auch in den Bei waltungéergebnissen ‘der deutshen Lffentlichen Feuerversiche- rungsanstalten aus, deren Zusammenstellung für das Fahr 1912 în den legten Heften der „Mitteilungen für die öffentlihen Feuer- versiherungsanstälten" veröffentlicht it. Während nämlich im ahre 1911 bei den öffentlihen Feuerversiheruna8anftalten 87,3 Millionen Mark oder 84,3 9/9 der vereinnahmten Beiträge zur Vergütung der Schäden erforoerlih waren, betrugen die Schadenzahlungen im Jahre 1912 nur 765 Miliionen Mark oder 75,1 9/9 der vereinnahmten Bei- träge. Das is immer noŸ wesentli mehr als beispielsweise in den Jahren 1909 und 1910, doch ist das Herabgehen der Schadenziffer um über 99% immerhin als eine erfreuliche Besserung anzusehen. M0) der Zusammenstellung der Nerwaltungéeräebrisse bestanten im Jahre 1912 in Deutschland 49 öffentliche Feuerversiche-

rungsanstalten, die die Versicherung von Gebäuden und beweg- lichen Gegenständcn als lediglih dem gemeinen Woble dienende Än- stalten betreiben. Die außerpreußischen Anstalten (22) übernehmen fast aus\chließlih nur die Versicherung von Gebäuden gegen Feuers- gefahr und sind mit Zwangs- und Monopolrechten ausgestattet, während die preußishen Anstalten (27), unter dem Namen „Sozietäten“ bekannt, in überwiegender zu im freien Wett- bewerb mit den privaten Feuerver iherunggunternehmungen stehen und außer der Feuer versicherung von beweglichen und unbeweglichen Sachen einschliezlih der Waldbrandversiherung neuerdings au vielfa Einbruchdiebstahl-, Wasserleitungs- \châden-, Glas-, Mietverlust-undBetriebsverlustverside- cung betreiben. Die Nebenzweige, die im Folgenden nit weiter berüdsihtigt sind, machen vorläufig noch einen ge- ringen Teil des Gesamtgeshäfts aus; die auf e Am Fahre 1912 entfallende Beitrags8einnahme betrug rund 35 000 S.

Der Feuerversicherun sbestand bei den 49 öôffentliden Feuerversicherunosanfstalten in Deutschland hat fich im Iahre 1912 wiederum in sehr bedeutendem Maße gehoben, und zwar um 4,10 9% bei unbeweglihen und um 3 0/9 bei beweglihen Sachen. Der Gesamtwert der gegen Feuersgefahr versicherten Gegenstände belief fd Ende 1912 auf 82 507 Millionen Mark; das find etwa */; der in Deutschland überhaupt gegen Feuersgefahr versiherten Werte. Der Bestand im Jahre 1912 beträgt fast das 43 fache des Bestandes vor 40 Jahren. :

Die Gesamtbeitragseinnahme stellte sich auf 101,8 Mil- lionen Mark, was einem Durchschnittssaiz von 1,26 vom Tausend der Bersicherungssumme entspricht. Dieser durchschnittlihe Preis der Versicherung muß als ein sehr mäßiger bezeichnet werden, namentli im Hinblick darauf, daß die Anstalten mit Versicberungs8zwang oder -monopol die Versicherung eines jeden Gebäudes übernehmen müssen und auch bei den anderen öffentlichen Anstalten eine fehr weits- gehende Annahmeverpflihtung besteht.

Für gemeinnüßige Zwecke wurden im Jahre 1912 wiederum fehr erbeblihe Beträge aufgewendet. 6,8 Millionen Mark wurden allein sür das Feuer! ö\ckwesen aufgewendet, und über 1 Million Mark famen anderen gemeinvügigen Zwecken zugute. Der Gesamtbetrag der Aufwendungen im Interesse des allgemeinen Nußgens betrug über 7,9 Millionen gegen 7,5 Millionen Mark im Vorjahre oder 8/89 6/9 (820 9% im Vorjahre) der seitens der Anstalten für eigene Rechnung vereinnahmten Beiträge, ein genügender Beweis für die herverrcgende Würksamkcit der öffentlichen Feuer- versiGerungsarstalten im Interesse der Allgemeinheit. Die Ver- waltungskosten beliefen ih einschließlich der Ausgaben für Ginzel- und NaGschäßungen auf nahezu 15,3 Millionen ckMarfk oder turd,schniitlih 15 %/a der für eigene und fremde Rechnung ver- einnahmten Beiträge. Dieser Say ist als ungewöhnlich niedrig zu bezeidnen und stellt der sparsamen Verwaltung der öffentlichen Feuer- v2rsicerungzanstalten ein gutes Zeugnis aus. Der Veberschu ß des Jahres 1912, ter si in3gesamt auf fast 12 Millionen Mark (ohne Berücsichtigung tes etwa 3,9 Millionen Mark betragenden buh- mäßigen Karsverlustes) oder auf 11.8 9/6 der Gesamtbeitrag8einnahmen belief, wurde vollständig den Sicherheitsfonds zugeführt, den Ver- sicherten zurückoergütet oder für besondere gemetnnuüßige Zwee ver- wendet.

Der gesamte Vermö gensbestand der öffentlichen Feuerversiche- rung betrua im Jahre 1912 960,7 Millionen Mark (gegen das Bor- jahr 8,3 Millionen Mark mehr). Dies entspriht einem Sage von 316 vom Tausend der Bersicherungsfumme oder ungefähr dem 24 fahen der im Jahre 1912 vereinnahmten Beiträge. -Da im all- gemeinen bei Feuerve! siherungsunternehmungen ein Sicherheitsfonds von etwa 2 vom Tausend der VersiÆerungssumme für ausreichend gehalten wird, überschreiten die Sicherheitsmittel der öffentlichen Feuerversiherungsanstalten d28 Normalmaß um ein Beträchtlicjes.

Nachweisung der Robsolleinnahme an Neichsstemvelabgabe für Gesellschaftsverträge und für Wertpapiere.

April 1913 | April 1912 bis bis

Februar1914| Februar 1913 # Æ |S [S

I. Gesellschaft8verträge | | und tnländisle nach | dem bisherigen Geseh 4

versteuerte Aktien | l E und Interimsscheine | 1760 199/4529 185 701/90 *) 31 550 0: (eins. **) 119 370

12 232,80 Abgabe für An- teilsheine der deutschen Kolo=- nialgesellschaften und der ihnen gleihgestellten deutsihen Ge- sellshaftèn nah dem Geseß vom

15, 7/1909)

123 744/60] 490 948|—] 1 445 041|—

Gesellshaftsvecträge rv

und Wertpapiere

. Ausländische Aktien und Interimsscheine . &Fnländische Renten- und Schuldverschrets bungen und Interims- scheine außer den unter [V genannten

. Inländische auf den | Fnhaberlautende und | auf Grund staatlicher | (Zenehmigung aus- | regebene Nenten- und |

|

|

|

| | | | | | |

991 576!

| | 6 524 493 /20j 8 387 959/10

| | | | |

Schuldverschreibungen der Kommunalpver- bändeundKommunen, der Korporationen | ländlicher oder \tädti- | \@zer Grundbesitzer, | der Grundkredit- und | Hypothekenbanken

oder der Eisenbahn- | gesellshaften sowie | Snterimsscheine . . 698 988!|—t 5 114 515/40} 5 520 310/20

. Renten- und Schuld- | vershreibungen und íFnterimsscheine aus- ländifher Staaten, | Kommunalverbände, |

Kommunen undEisen- | bahngesellshaften 589 105/20] 6 109 978/20] 2 357 O . AusländischeMenten- und Schuldverschret- bungen und Interims- scheine außer den 0 unter V genannten . 90 082 964 430/20} 680 871/79

Ÿ11, Bérgwerksanteil-

scheine und Einzah- | N M lungen auf solhe .| 201 990/50] 2 416 052/50] 1 731 753/15 VIII. Genußscheine . 211|— e zusammen . | 4459 89715150 817 774/40 51/906 95513

*) Abgabe für inländische Aktien und Interimsscheine nah dem Gescy vom 15. 7. 1909. : : **) Desgl. für Miles der deutschen Kolonialgesellshaften und. der ihnen, gleihg ten deutschen Gesellschasten. Beklin; “den 17. A 1914. y : Kaiserliches Statistishes Amt. Delbrü.

| | i | |

11 655|—| 114 522

Die Wohblfahrtseinricht

Staatseisenbahnen, ins von Angestellten und A

beziehende Uebersicht über die

im folgenden die Mitteilungen ergänzen diese durch Angaben

Staatseisenbahnen im Rechnu

freiwillig geshafen worden. Zu

Hinterbliebenenversiherung fow Zu den Beamtenpensi

Leistungen der Kassen {stellten Beiträge der Mitglieder nit

Für jeten der 218 Eisen Grund des Krankenversiherungs

dieser Krankenkassen betrugen

trägen leistete die Eijenbahnve Die Jahresausgabe auf

Vorjahre) gestiegen.

beschäftigten, der reidszefepl bliebenenversticherung 1

teilung À der Pento

des Rechnungéjahres 1912 Mitglieder gegen 340 786

teilung A besißt 3 Jnval

teften, tende Bureaugebilfe 9200 000 F erwachsen.

freiwilliger Leistungen nomen. So S die Abt kasse für eine Zu

laufenden Beiträgen steUte sh Beiträgen

im Betrietsdienfst angestellten sowie teren Angehörigen g Babnärzte freie Arzthtlfe,

1912 waren 2657 Bahnärzte 2 779 700 4 beliefen.

Wohnungsverhältnisse z

staatseigene Wohnunge überwiesen gegen 55 089

die Verwaltung Arbeiterk

Arbeiter pensionékasse an Ba 1892 bis ¿um Schlusse des Betrage von rund 253140

Wohnungen f

Die 1906 fommnet.

beilstätten cine M, e na den Beo! führung der Nachbehandlung -erleihteru: gen zu gewähren. verhältnis in Fiage kommen befreiungen der volle Lohn zu

zugewendet worden. 920 Fällen sind die zur B. verbältnifse Betien und eigenes Eß-

in 276 Fällen Spuckflaschen Fällen is auch Krankenpflege

aufgewendeten Kosten haben f im Vorjahre) belaufen, wovo

hessishen Staatebahnen und Zusammengehörigkeit der Eise

einzelnen Vereine hinausgebt.

Mitwen- und Waisenbezüge Sterbefällen.

preußisch - hessischen Eisenbahngemeinschaft.

gegen 6628 600 «4 im Vorjahre. Zu diesen Veil fomm'n noch freiwillige Leistungen der Verwaitung in Hôte von 2729456 #4 gegen 2309989 # im Va1jabre. Den

den Bediensteten, bei deren Nachbehandlung mit

fassen Krankengeld zu zahlen (ft. l 739 Beamten und 1348 Arbeitern oder ihren Angehörigen Fürsorge In 1629 Fällen ist heilstätten, Walderholungsstätten, SeehosPßtzen usw. errolat, M

Wohlfahrtsvflege.

ungen der preußish-hesfischen besondere die Besserung der

Wohnungsverhältnisse und Bekämpfung der Tuberkulose

rbeitern durch die Eisenbahn,

verwaltung im Jahre 1912,

Der in Nr. 63 des „Neihs- und Staaisanzeigers“ vom 14. d. M. (fünfte Beilage) errähnte, im Auftrage des preußisden Finanz- ministers herautgegebene „Auszug aus den finanziellen Vorlagen der Staatseisenbahnverwaltung“ enthäit auch eine fi auf das Jahr 1912

gesamten Wohlfahrtéeinridtungen der

in der preußisch- hessischen Betriebsgemeinschast vereinigten Staats- eisenbahnen zugunsten der Beamten und Arbeiter. Wir geben daraus

von allgemeinem Interesse wieder und aus dem ausfüßrlihen „Bericht über

die Ergebnisse des Betriebes der vereinigten preußischen und hessischen

ngt jahre 1912", den der Minisier der

öffentlichen Arbeiten dem Landtag unterbreitet hat.

Die Wohlfahrtseinrihtungen der Staatseisenbahnen find zum Teil auf Grund geseßliher Verpflichtungen, zum Teil darüber hinaus

den auf geseßlicher Verpflichtung

berubenden Wohlfahrts:inrihtung-n gehören die Beamtenyensfionsfassen, die Krankenversiherung, tie Unfallversicherung, die íInvaliden- und

ie die Angestelltenversicherung. onsfassen hatten die Beamten auf

Grund ter Saßungen im Jahre 1912 722208 # zu zahlen. Die

fi auf 13615 739 . Die durch gedeckien Leistungen wurden auf den

Eisenbahnbetriebsfcends übernommer.

babndirektiontbezirke besteht eine auf gesetzes errichtete Betriebskranken-

kasse, die alle außerhalb des Staatébeamtenverhältnifses beschäftigten Eisenbahnbediensteten mit Auenahme des in besonderen Baukranten- fassen versicherten Neubaupersonals umfaßt. Die Gesamtauswendungen

im Jahre 1912 13786824 #. Von

den im Jahre 1912 zu den B.triebskrankenkassenu entrihteien Bei-

1waltung 4619 013 . Grund des Unfallversiberungs-

gesetzes ist im Berichtsjahre auf 7 936 466 6 (von 7670053 M im

Die bei der preußish-hessis{en Eisenbahnbetrieb2gemeinschaft

ihen Invaliden- und Hinter- interliegenten WBedienstzten genügen

der Versicherungspfliht durch die Mitgliedschaft bei der Ab-

nskasse für die Arbeiter der Am Ende 358 807

gebörten der Abteilung A laufenden

im Vorjahre an. “An

Beiträgen hat die Eisenbahnverwaltung im Kalenderjabre 1912 3536 444 M gegen 2413822 # im Vorjahre gezahlt. Die Ab-

idenbheime in Jeukau bei Darzig,

Birkenwerder (Maik) und Herzberg (Harz) und 2 Lungenhetl- stätten: Stadtwald bei Melsungen und Meoltfefels bei Schreiberhau.

Die reich2geseßliche Angestelltenverstcherung erstreckt fich bet der Eisenbahnverwaltung im wesentlichen nur auf die außerhalb tes Staatäbeamtenverhältnisses beschäftigten technischen Hilfékräfte (Landmesser, Bauassistenten einsdlierlid der Ingenieure und Archt-

n und Bauausseher, Landmessergebilfen).

Durch die ibr geseßlich obliegende Zablung der Hâlfte der Pflicht- beiträge wird der Eisenbahnverwaltung eine Fahiezausgabe vcn ¿(twa

Neben den geseßliden Verpflichtungen hat aber die Verwaltung der preußisch-bessischen Eisenbahndbetriebögemeinschaft now etre Reihe

ibren Angestellten gegenüber über- eilung B der Arbeiterpensions-

Í azversicherung, die ten Versicherten eine über die geseglichen Leistungen hinauzaebende Fürsorge im Falle der Eiwerbsunfähigkeit sichert. Der Zuschuß der Verwaltung zu den

im Kalendertahre 1912 auf 7 300 338 # statutmäßigen

mittleren und unteren Beamten ewährt die Verwaltung dur angestellte über die {on in Nr. 63 des „R - u.

St.-A.* (fünfte Beilage) ausführlih berichtet worten ist. Im Jahre

bestellt, deren Bezüge sich auf rund

Besonders läßt die Veiwaltung es si angelegen sein, die

u bessern. Am Schlusse des Jahres

1912 waren im ganzen 56734 Beamten und Arbeitern

n als Dienst- oder Mietwohnungen im Vorjahre. An Orten, an

denen eine besonders große Zahl von Bediensteten stationiert ist, hat

olonten errichtet. Die Verwaltung

fördert sowohl aus eigenen Mitteln wie aus denen der Pensionskasse den Bau von etgenen Wohnungen. Fnsgesamt siad von der

ugenossenschaften seit dem Jahre lezten Geschäftsjahres Darlehen im 00 4 bewilligt. Zum Bau eigener

ind ferner Angestellten bis zum Ende des Jaÿres 1912 rund 1 644000 Staatsdarlehen zu 34 °/oiger Verzinsung und 25 9%/iger Tilgung zugesagt.

Planmäßig geht die Verwaltung der preußish-he\sis(en Staats- eisenbahnen auch in der Bekämpfung der etroffenen Anordnungen wurden immer weiter vervoll- S8 find nunmehr die Eisenbahndirektionen ermächtigt,

Tuberkulose vor.

Entlassung aus den Lungen- Tuberkulin notwendig dnungen des Arztes zur Durch- erforterlihen Dienstbefreiungen oder Soweit hierbei Bedienstiete im Arbeiter- , {t ihnen für die Zeit der Diensft- belassen, sofern niht von den Kranfken- Im Berichtsjahre 1912 T

terbringung in Lungen-

ferung der Ernährung erforderlichen

Mittel zur Verfügung gestellt, in 116 Fällen die Wohnungs- verbessert, die

Kranken abgesondert, eigene und Trinkgeshirr für fie beschafft, usw. besorgt worden. In mehreren und Aushilfe in der Wirtschaftsführung

geleistet, in 318 Fällen sind ohnungsdesinfektionen ausgeführt worden. Die Tuberkulinnahbehandlung ist in 65 Fällen unterstüßt rwoorden. Die inégesamt für die Durbführung der Fürsorge für Tuberkulöse

d auf rund 173 700 4 (gegen 164 600 6 n rund 83 900 4 auf Beamten- und

rund 89800 44 auf Arbeiterfamilien entfielen. Der allgemeine Verband der Eisenbahnvereine der preußis{-

der Reichsbahnen hat die Aufgabe, die nbahnvereine zu pflegen und die gemein-

samen Zwecke der Vereine zu fördern, insbesondere auch durch Schaffung gemeinsamer Einrichtungen, deren Beteutung über die Kräfte der

Zu diesen Aufgaben gehört in erster

Linie die Erricht-ng von Hilfskassen zur Ergänzung der Pensions- bezüge, der Alters- und Invalidenrenten, der Krankengelder, der

sowie die Gewährung von Beihilfen in

ett

Handel und Getverbe.

Nah der Wochenübersicht der Reichsbank vom 14, März 1914 betrugen (4+ und im Vergleich zur Vorwoche):

Aktiva. j 1914 -| 1913 Metallbesland (Be | é stand an lurs-

| 1912 fähigem deutschen | | | | |

t

Gelde und an Gold | in Barren oder âus-! ländishen Münzen, | das Kilogr. fein zu | 2784 4 berechnet) | 1639295 000 | 1216 914 000 | (+ 23 063 000)|(+ 26 943 000)\( darunter Gold .| 1317 624000 | 929 108 000 | (+ 18 369 000)i(4- 25 377 000)(( Bestand an Reichs- | | | kafsenscheinen « -| 66 856 000 | : (4 1871 000)((-r Bestand an Noten | | anderer Banken . | 30 492 000 | Bestand an We®Sseln | | und Schhecks . 1 000 | 1205 860 000 | 1 053 298 000 4 000) (+ 25 663 000) (+— 11 040 009) Bestand an Lormkard- | |

forderungen « «| 65611000| 89586000 | 90932000 |(— 4001 000) (— 3 942 000) (+4- 1 327 000) Bestand an Effekten | 240 116 000 12 904 000 | 38 556 0009 (— 19 850 000) (— 7 292 000) (+ 2061 000) Gestand an sonstigen | | | ATtiben +2] j

914 091 000 | 193377000 153471 000 (4+ 6 805 000) (+ 12 797 000) (+4 15 093 000)

Passiva. | | Grundkapital. .

Reservefonds . «

180 000 000 | 180 000 000 | 180 000 000 (unverändert) | (unverändert) | (unverändert) 74 479 000 | 70 048 000 66 937 009 (unverändert) | (unverändert) (unverändert)

1 795 079 000 | 1 774 665 000 | 1527 996 000 (— 61 799 000) (— 38 639 000) (— 26 307 000)

sonstige täglich fällige | Verbindlichkeiten . | 1058 377 000| 713 884000 | 852919 000 j (-++ 61 162 000)|(+ 99 108 000) (+ 84 150 000) sonstige Passiva. .| 832577000} 836190000 | 27642000 (4 297 000)|(+ 2 458 000) (+ 1 440 000)

Betrag der um- laufenden Notew .

Konkurse im Auslande. Numänten.

| Simeldung | Sghluß der Name des Falliten | Sbcberundeo | Verifizierung

bis | am

Handelsgericht

| j

Alfio Zappala 17./30. März | 26 März! | (fabrica de sânge), 1914 9. April 1914 Str. Foisgor 98) |

Slfov (Bukarest)

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 16. März 1914. “Ruhrrevier Oberschlesishes Revier Anzahl der Wagen Nit geftellt «s _—— Die Deutsche Streikentshädigung®gesellschaft in Berlin bat am 12. März ihre dietjährige ordentlide Aufsichtsrat- und Ausscußsizung abgebalten. Aus dem vom Geschäftoführer, Svndikus Dr. Tänzler, erstatteten Geschäftsbericht für das Sabhr 1913 ging bervor, daß die Deutsche Streikentihädigungsgesellshaft im Be- rictsjahre si in günstiger Weije entwickelt und dur den Beitritt zahl- reicher reuer Mitglieder eine wesentliche Stärkung erfahren hat. Auch für das Jahr 1914 sind die Aussichten sür die weitere Cntwicklung sehr günstig. äIhre Leistungsfähigkeit ist dadur fichergestellt, daß sie zwecks Nülk- versiherung der“ „Zentrale der deutschen Arbeitgeberverbände für Streikversicherung“ in Berlin beigetreten ist. Die Finanzlage der Gesellschaft hat si so gestaltet, daß es ihr möglich ist, sämtliche Entschädigungsanträge mit dem saßungsmäßigen Höchstsatze von 29 °/o des täglichen Durhschnittsverdienstes pro Tag und streikenden Arbeiter zur Auszahlung zu bringen. Seit ihrem Bestehen hat die Gesellschaft stets diese Höhstquote aus\hütten können. In den Aufsichtsrat der e dd wurde Fabrikbesißer Dulon - Magdeburg neu hinzu- gewählt.

Ueber eine zweifelhafte ausländische Firma in London (Kunstseide- und Seidenwarenhändler) sind den Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin Mitteilungen zugegangen. Ver- trauenswürdigen Interessenten wird im Zentralbureau der Kor- voration, Neue Friedri@strane 51 T, an den Werktagen zwischen 9 und 3 Uhr mündlich oder {riftli nähere Auskunft gegeben.

Der Aufsitsrat der Maschinenfabrik Grevenbroich \ch{lägt laut Meldung des „W. T. aus Cöln für 1913 9% Dividende gegen 79/6 im vorgehenden Jahre zur Verteilung vor.

Oer Verwaltungsrat der Anglo-Continentalen (vormals Oblendorffshen) Guanowerke hat laut Meldung des „W. T. B.“ aus Hamburg in seiner gestrigen Sigzung beschlossen, für 1913 die Verteilung einer Dividende von 89/9 (wie im Vorjabre) vor- zuschlagen.

Gestern hat laut Meldung des „W. T. B.“ aus Berlin die fonsliluierende Versammlung des Deut\ch-chinesishen Ver- bandes unter Teilnahme von etwa hundert Bectretern von Industrie und Handel aus allen Teilen des Neichs stattgefunden. Nach ein- slimmiger Annahme der Statuten des Verbandes, der den Zweck hat, die wirtihaftlihen Beziehungen zwischen Deutschland und China auf das tatkräftigste zu fördern, wurde zum Präsidenten der früßere Bot- \chafter in Tokto Mumm von Schwarzenstein gewählt.

Die Gesells{chaft sür Weltmarkenrecht ladet zu elner am Sonntag. den 22. März, Vormittags 11 Uhr, im Anwaltshaus, Berlin, Schöneberger Ufer 40, stattfindenden Beratung über den vorläufigen Entwurf eines Warenzeihenge]eßes ein. Berichterstatter is Herr Landgerichtsrat Or. Daffis, Berlin. Ein- führung von Gästen ist gestattet. : Z i

Nach dem Geschäftsbericht der Deutschen Continental- Gas-Gesellschaft zu Dessau nahm im abgelaufenen Geschäfts- jahre die gesamte Gasabgabe der Gatanstalten wieder zu; sie betrug 98 898 566 cbm urd ist somit um 6014761 chm gestiegen. Die Gasabgabe vermehrte sich also um 6,48 °/o. egenüber 6,09 9/9 im Vorjahre. Der gesamte Gewinn der Gesellschast beträgt 4 688 509,24 M6

i. V. 4449 218,88 4); es kann danach wie im Vorjahre eine ividende von 119% bei erhöhten Rücklagen in Vorschlag gebracht werden.

Essener Börse vom 16. März 1914. Amtlicher Kurtébericht. Kohlen, Koks und Briketts. Pretsnotierungen des Nheinisch- Westfälishen Kohblensyndikats für die Tonne ab Zeche. 1. Gas- und Flammkohle: a. Gasförderkohle 12,50—14,50 M, þ. Gas- flammförderkohle/- 12,25—13,29 M, c. Slammförderkohle 11,50 bis | 12,000 6, d. Stüdfohle 14,00—15,50 46, e. Halbgesiebte 13,590 bis