1914 / 66 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 18 Mar 1914 18:00:01 GMT) scan diff

, 18. März. (W. T. B.) Die Abendblätter melden, daß O S S Sonnt „Balder“, von Cuxhaven nah Poole unterroegs, heute, am frühen Morgen, als fie sich im Schlepp-

Erste Beilage

Wiedergabe zeigte ein liebevolles Versenken in die teils _satirisch zu-

Theater und Mull. geipitte, teils troden humorvolle Shreibweise Julius Stindes, die er

L C S Zie S

Ez 1-4

n A L L p r T2

Schillertheater Charlottenburg.

illertheater wurde gestern zum ersten Male Felix Philo pit Schaspiel „Das große Licht“ aufgeführt, das vor Jahren im Ksniglihen Schauspielhause eine A. pn Aufführungen erlebt hat. Philippi, der dur die a fes - lichung seiner Altberliner Erinnerungen gegenwärtig im l er- grunde steht, wohnte der wohlgelungenen Aufführung dieses seines erfolgreihsten Stüdks bei und wurde nach den A sPUsisten lebhaft gefeiert. Die einst von Adalbert Matkowsky E starker Wirkung gegmene Hat F Em

ner fand in eorg ae

‘arne ic Vertreter; auch der [chwankende Charakter a Nasmussen wurde von seinem Darsteller Hans F. Gerhard gut un glaubhast gezeihnet. Die weibliche Hauptrolle der Charlotte ar Else Wasa anvertraut, die sie mit Anmut und innigem E a ausstattete. Den Organisten Goldner spielte Artur Menzel derb un bieder, wie er gedacht ist. Marie Gundra, die Herren Wirth, „Reimer, Hartwig, Letroe und Andere nahmen sih ebenfalls mit GCifer und gutem Können ihrer Rollen an und vereintgten si mit den Un genannten unter der feinsinnigen Regie des Direktors Max Pategg

zu eindruck8vollem Zusammenspiel.

Mannigfaltiges. Berlin, 18. März 1914.

i rößte deutshe Funkenstation Nauen hat, wie

S T N Pte e Sonderdien st eingerichtet, um Ihren Königlichen Hoheiten dem Prinzen und der Prinzessin Heinrich von Preußen auf ihrer Reise nach Südamerika die neuesten Nachrichten zu übermitteln. Täglich zweimal werden die in Nauen aufgegebenen Nachrichten von der Telefunkenstation des Dampfers „Cap Trafalgar" aufgenommen und in Form einer Zeitung herausgegeben unter dem Titel: „Nachrihtendienst der

Telefunkenstation Nauen für Se. Königliche Hoheit den Prinzen Heinrich“. O

eutsche Flottenverein veranstaltet morgen, Abends 814 U ad Ge Eu der Kriegsakademie einen Vortrags- abend. Der Geheime Regierungsrat, Professor Flamm von der Technischen Hochschule in Charlottenburg wird unter Vorführung zahlreicher Lichtbilder über das Thema „Die deutschen Großschiffs- werften und ihr Betrieb" sprehen. Reservierte Pläße kosten für Mitglieder 0,20 4, für Nichtmitglieder 0,50 #. Der Eintritt in den Saal is frei. Der Ueberschuß is zum Besten des Alters- und Invalidenheims des Deutschen Flottenvereins bestimmt. Der Hauptaus\{chuß Berlin-Mark Brandenburg des „Deutschen Flotten- vereins" hat zum d50jährigen Gedenktage der Erstürmung der Düppeler Schanzen (18. April) eine Sonderfahrt in Ausficht genommen, bei der auch Lübeck, die Marineanlagen tin Kiel und die Hafenanlagen in Hamburg besichtigt werden. Die Fahrt nah Sonderburg findet mit dem Sa!ondampfer „Prinz Waldemar“ statt. In Hamburg hat die Woermannlintie die Teilnehmer zur Besichtigung ibres Dampfers „Henny Woermann“ eingeladen, woselbst den Teil- nehmern ein Imbiß gereicht werden wird. Näheres ist durch den Hauptausschuß (Schöneberger Ufer 30 1) zu erfahren, an den auch die Anmeldungen zu richten find.

( erein für Kindervolksküchen und Volkskinder- vou A in Via 20 Anstalten im Monat Februar 1914 391 229 Portionen Mittagessen an bedürftige Kinder verteilt, die ihm von der städtishen Schulbehörde, von den städtischen Säuglings- fürforgestellen, den Auskunfts- und Fürsorgestellen für Lungenkranke und anderen Wohltätigkeitsvereinen überwiesen wurden.

S i aal hatte in vergangener Woche Adolf L: S tes Stinde-Abend* veranstaltet, an dem er drei kleinere Grzählungen des Dichters : „Die Grille und die Ameise“, „Die Flaschenbrüder“ aus „Ut’n Knick“ und „Geschäft-

{stvollen Einzelheiten und drolligen Schilderungen RE n o ecntikila wußte. Die klar verständlihe Sprehweise und das biegsame Organ des Vorlesenden unterstüßten noch wefentltch die Wirkung, sodaß die Zuhörer an dem Dargebotenen ihre herzliche

Freude haben konnten. E

issenshaftlihen Theater der „Urania“ muß der für A A L Aa des Professors Dr. Donath: „Die Wissenschaft des ktnematographischen Bildes“ technischer Hindernisse wegen ausfallen, dafür wird noch einmal der Vortrag: „Mit dem Fmperator nah New York* wiederholt werden.

Swi ünde, 17. März. (W. T. B.) Der 50. Jahres- tag des Satgeîeiis bet Jasmun d, bei dem die junge deutsche Marine ihre Feuertaufe erhielt, wurde heute vormitiag dur Fest - zug und eine Gedächtnisfeier auf dem Alten Friedhof am Denkmal der Jasmund-Gefallenen begangen, an der außer Borrrtern der Behörden die Offizierskorps der Garnison sowte des hierher beorderten Linienschiffs „Pommern“, der Vizeadmiral z, D. Livonius, der als Erster Offizier auf der Korvette „Nymphe“ das Gefecht mitmachte, sowie andere überlebende Mitkämpfer von Jasmund und Veteranen von 1864 sowie Krieger- und Militärvereine tugal Die Gedächtnisrede hielt der Pastor Pöôtter. Nach der Rede uraen Kränze im Auftrage des Staatssekretärs des Retchsmarineamts, er Kaiserlichen Marine und im Namen sämtlicher Marinevereine Deutfch-

lands niedergelegt. e

obrek (Schlesien), 18. März. (W. T. B.) Amtlich wird E Als tet t ein Gießwagen, vollgefüllt mit a vier- bis fünfhundert Zentnern flüssigen Eisens, von dem Vo )- ofenwerk nah dem Stahlwerk befördert werden sollte, E er Wagen auf bisher unaufgeklärte Weise um, und der Qa er- goß [ih auf eine in der Nähe befindliche Aufenthaltsbude, in welcher sih vier Arbeiter befanden. Die Bude fing sofort Feuer, und die Arbeiter waren gezwungen, durch die flüssigen Massen zu waten. Ciner war sofort tot, die anderen drei starben im Laufe der Nacht; alle vier waren verheiratet. den, 16. März. (W. T. B.) Gegen 6 Uhr Abends brach hier j starter Norbwliturm mit heftigem Regen los, der Störungen im Telephon- und Telegraphenbetriebe hervorrief.

assel, 17. März. (W. T. B.) Das Hochwasser der M M in weiterem starken Steigen begriffen. Seit gestern isi es um weitere 70 cm gestiegen und überschwemmt die ntedrig ag geren Ufer. Die Fuldaschiffahrt ist eingestellt. Auch die Werra |teig unablässig. - Das stürmische Wetter behindert den letegraph Gen, und telephonishen Verkehr na mehreren Richtungen, wte Hamburg,

Leipzig usw.

Jena, 17. März. (W. T. B.) Die Saale führt infolge der ftäträi Niederschläge abermals Hochwasser. Der t enn ist daher wiederum in Tätigkeit getreten. Vom Oberlaufe der Saale wurde heute vormittag Hochwasser, 1,36 wachsend, gemeldet. Die Bewohner des Saaletales treffen bereits Vorkehrungen, um großen

Schaden zu verhüten.

Hamburg, 18 Min, (W. B) Der Dampher G U Baba Amerika - Linie, von Hamburg mit 296 Zwischendeckspassagieren nah Baltimore unterwegs, me ldet drahtlos nah Lands End, daß er bei schwerem Nordwesifturm und hoher wütender See das Dampf- und das Handrudec E brochen habe. Man hoffe jedoch das Dampfruder big orgen n | bessern zu können und beabsichtige die Reise dann nach Punta de Gada fortzuseßen, um dort Kohlen einzunehmen.

t b , 17.:März.- (W. T. B.) Auf dem Polygon ite R U ein ita ob vakbater ab. Die

beiden Insassen kamen mit unbedeutenden Verletzungen davon, während das Flugzeug zertrümmert wurde.

liche Pflichten“ aus „Familie Buchholz“ 1V. vorlas. Die Art seiner

Freitag und einst im Mai.

Dheater. folgende

Königliche Bchauspiele. Donners- | Zxaut von Mesfina. tag: Opernhaus. 64. Abonnementsyor- stellung. Mignon. Oper in drei Akten | Rosinen. von Umbroise Thomas. Text mit Be- nutzung des Goetheschen Romans „Wil- belm Meisters Lehrjahre" von Michel Strasie Carrs und Jules Barbier, deutsch von L.

rdinand Gumbert. Musikalische Leitung :

- Oberregifseur Droesher. Ballett:

iren Ballettmeister Graeb. Chöre: Herr

Berfesor Rüdel. Anfang 73 Uhr. Schauspielhaus. 76. Abonnementsvor-

von Lothar Schmidt und Emil Schäffer. Fn Szene geseßt von Herrn Oberregisseur mule Pap A da A 65. Abonne ch reitag : ernhaus. 65. ; idte Sache, Bc 0 held (Gewöhnliche Preise.) verz : Dienst- und Freipläge sind aufgehoben. Zum ersten Male: Der Liebhaber als Arzt. Slavische

werbung. Tanzbild von Emil Graeb. | dem Do hen Batten) MONras s Ubr: Aung Engli:

Musik komponiert und arrangiert von | Abends 8 Ühr:

[A Hertel. (Mit Einlagen von I. Brahms, | aus der Fremdenlegion in vier Akten von Welish. Musik von Leo Fall.

. Dvokák und F. Liszt.) Anfang 7x Uhr. | Erwin Rosen. Schauspielhaus. 77. Abonnementsvor- stellung. Dienst- und Freipläge sind auf-

(In zehn Bildern.) In freier UÜeber- staltet von Dietrich Eckart. Musik von | Sabinerinnen. Edroard Grieg. Anfang 7 Uhr.

Reinhardt.) Donnerstag, Abends 7F Uhr: Shakespeare-Zyklus: Was ihr wollt. Freitag: König HSeiurich UV. (2. Teil.) Sonnabend: Föuig Lear. Sonntag: Was ihr wollt.

Kammerspiele.

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Der

Snob. Freitag: Bürger Schippel.

auf Tauris.

genie auf Tauris.

Der müde Theodor.

Sonnabend und Sonntag: Der Suob. | Aft¿n von Max Neal und Max Ferner. Gretl, (Henry Bender als Gast.) und folgende Tage: Der (Henry Bender als

/ Freitag Berliner Theater. Donnerst., Abends | müde Theodor.

8 Vhr: Wie einst im Mai. Pofse mit | Gast.)

Gesang und Tanz in vier Bildern von

Bernauer und Schanzer. griu.

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O

Sonnabend, Nachmittags 3} Uhr: Die Die beiden Leouoren. Sonntag, Nachmittags 3 Ubr: Große

i ttenburg Komösdienhaus. Donnerstag, Abends | lot L E eolag, stellung. Die Venus mit dem Papagei. | 3 yhr: on L Lustspiel in drei M rettom ber Dar terf Le ag, g R Luke: Keine erotische Komödie in dret Akten Akten von Heinrich Ilgenstein. r. ) Freitag und folgende Tage: Kammer-

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Eine

Deutsches Künstlertheater (So- Braut- | zietät). (Nürnbergerstr. 70/71, gegenüber Neues Theater.) Dofierstag, Abends

Freitag: Schirin und Gertraude. Sonnabend: Neu einstudiert:

9 i innen. gehoben. Peer Gynt von Henrik Ibsen. Raus, I Tae 3 Uhr: Das | Fledermaus.

tragung für die deutshe Bühne ge- | Prinzip. Abends: Der Raub der

Lessingiheater. Donnerstag, Abends | Donnerstag, Abends 8 Uhr: Polenblut, 7x Uhr: Peer Gynt. Freitag: Zum ersten Male: Jphigeuie Sonnabend: Peer Synt.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Pro- fessor Bernhardi. Abends: Jphi-

Theater an der Weidendammer | neval. Bríicke. Donnerstag, Abends 8 Uhr:

Sonntag, Nachmittags 2} Uhr : Lohen- | Fliege.

Tage: Wie Freitag und

theater.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: ) Lustspiel in | [¿y8 Taute.

Freitag: Die beiden Leonoren. Sonnabend: Was ihr wollt.

Lustspiel in | Freitag: Die Maschinenbauer.

Sonnabend: Das große Licht.

Deutsches Opernhaus. (Char- [h Bismarck - Straße 34—37.

Nüruberg. Freitag: Parfsifal.

Freischütz. Abends: Parfifal. Montis Operettentheater.(Früher:

Freitiag und folgende Tage: Jung Athis.

l D. J Î Des bt omas Nachmittags 3 Uhr: Die | der Anvece.

Liebe wacht.

uille stürzte tödlich ab, als er in 109 m Bai Ih et Geschwindigkeit einen Sturzflug ausführte. Schuld an dem Unglü ist der Bruch des Steuers in seiner ganzen Länge. Der Motor explodierte nicht. Hanouille versuchte im Gleitfluge nieder- zugehen, jedo vergeblich, da der Wind sehr stark war. Der: Apparat

i ädern na E e N bis zu dem Apparat, unter dem ec den Leib des

. Als er diesen fassen wollte, trieb ihn die Strömung eger Fiber des Ferd warf sih ebenfalls ins Meer, ertrank aber beinahe. Man glaubt, daß der Flieger sofort getôtet worden ist.

theater hat gestern abend eine Vorstellung zum

p amnestierter E die Zuschauer das Theater verließen, wurden. fie von

2 lungen mit Hochrufen auf die Republik empsangen. Ea Be\ininlitiaon entwidelten sich Schlägereten, bei denen es einige Verleßungen gab.

Srchillertheater. O. (Wallner- / ee) 7 , ale Le, tags 37 Uhr: Char- |Klinglexr (Violine), Herr Max Lau-

vier Aufzügen von Paul Lindau. a Residenztheater. Donnerstag, Abends (Violoncello). Charlottenb D stag, Abends omr Der N E At un

i î harlottenburg. Donnerstag, i O ard Keßler ur : Theater in der Böniggrüßer 8 Ube: Das (robe Licht. Schauspiel A TEUA Gesangstexte von | Donnerstag, Abends 77 Uhr: Lieder- Donnerstag, Abends 8 Uhr: | jy vier Aufzügen von Felix Philippi. ie fünf Fraukfurter.

e ¿ ie: | drei Akten von Karl Rößler. n Kapellmeister von Strauß. Negie N bare unx,

Sonnabend: Die Kronbraut.

De Wolf unt Uribar Lokesh. Musik | abend von Gertrud Winkelmaun.

von Victor Hollaender.

Ai ¿80 egiments8papa.

Sonntag, Nahmittags 3 Uhr: Gretchen. gr: Giéebecabénd bon Dova Beru-

Thaliatheater. (Direktion: Kren und

Die Tangopriuzessiu, Posse mit Ge- ZuA und Lan t drei Akten von Iean | 73 Uhr: Große Galavorstelluug.

Sonnabend: Zar und Zimmermaun. | Kren und Curt Kraaßt. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der on Arp R IIO Sch reitag un Tangoprinzesfsin.

Freitag und folgende Tage: Er und Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die

deutshen Shleppschiffes „Vulkan“ befand, auf der Höhe n I untergegangen ist. Die gesamte Besazung

ist umgekommen.

Chartres, 17. März. (W. T B.) Der Flieger Garair

hat die Höch stleistung im Höhenfluge mit sieben Flug- gästen überboten. von 650 m.

Er erreihte troß heftigen Windes eine Höhe

Ts\chenstochau, 17. März. (W. T. B.) Ein Fabrik -

kassierer, der 20000 Nubel A Ler bet sich hatte und von zehn : beamten begleitet war, ist ge /

D bo Ti &8 Rüubêtn überfallen worden, die aus Matser- gewehren feuerten und eine Bombe nach ihm warfen. Ein Polizetbeamter wurde getötet und mehrere verwundet. Die Beraubung des Kassierers mißlang, die Näuber find entkommen.

Am Tatorte wurden noch dret Bomben gefunden.

tern nachmittag bei der Station

Nowotscherkask, 17. März. (W. T. B.) Nach den leßten

d während des Orkans in der vorigen Woche in den A U Darewo sechs Personen, in Kagalnik achtzehn und in N a De anle über zwanzig Per- kommen. Die i 4 R Ran f noch nit festgestellt. Viele Dörfer waren buch- stäblih unter Wasser gefeßt. Hunderte von Kosakendörfern an der Donmündung sind vollkommen zerstört. (Vgl. Nr. 65 d. Bl.)

enaue Anzahl der in anderen Orten

Der Flieger

Le: B) E s öhe über der

St. Sebastian, 17. März.

ch oben herab. Ein Spanier warf sich ins

Gymnasium- L O Besten

politischer Verbrecher statt-

Lissabon, 18. März. (W. T. B.)

Dendermonde, 17. März. (W. T. B.) Die Dender ist

t d hat verschiedene Stadtviertel übershwemmt; der Ege ift A e Drebeeee Deiche der Schelde und der Dender sind gebrochen; Denderbelle und Umgegend ist überschwemmi.

New York, 17. März. (W. T. B.) Laut „Meldung aus

i Neuschottland ist der auf der Fahrt von New Vork L S Johns H Neufundland begriffene Dampfer „City of Sydney“ j

d 40 Mann Besatzung. Sillfinns baa anon Elf Reisende und ein Teil der Besaßung find von einem anderen Schiff aufgenommen worden. Der gestrandete

‘Dampfer scheint vollkommen wrack zu sein.

Dampfer führte ungefähr

L D A B Ee Qb Me

Toronto, 18. März. (W. T. B.) Die hiesigen Astronomen

haben gestern einen neuen Sonnenfleck entdedt, dessen Durch- messer 10 000 Meilen betragen foll.

Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten und a Dritten Beilage.)

: Die | Guttmanuu (Bariton), Herr Prof. Robert O E Kahn (Klavier), Herr Prof. Karl

ischkus (Klavier), Herr Jau Drip as (DTenoe) und Herr Arthur Williams

Klindworth - Scharwenka-Faal.

Am Klavier: Beruhard Wendlandt. folgende Tage: Der nre j Harmoniumsaal. Donnerst., Abends

stein.

Zirkus Schumann. Donnerst., Abends

Gesangsêtexte | Vorzüglihes Programm. Zum R eeTipp““, der Derby-Favorit

folgende Tage: Die | 1914.

Birkus Buslh. Donnerstag, Abends

Trianontheater. (Geargenftr, uahe 74 Ube: Große Galavortellung, Operette in | Bahnhof Friedrichstr.) Donnerstag, Abends | Auftreten sämtlicher ezia t

i Akt / 8 Uhr: Er und der Audere. Lustspiel |__ Zum S@hluß: Die große Prunk- drei Akten von Rud. Bernauer uad Ernst e pre A D ie E B ca E

O E T E E T A

E R T Se R E I C

Familiennachrichten. lobt: Frl. Elly von Ziegler mit Fes Korvettenkapitän Ernst Vanselorw

Theater des Westens. (Station: Zoologisher Garten. Kantstraße 12.)

Dramatisches | Operette in drei Akten von Oskar Nedbal.

liebe Augustin.

Theater am Nollendorfplaß. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Ruf}. Ballett :

Freitag und ita j AOMONER Sonntag, Nachmittag r: Schwank in drei (ébitt: Selena. Abends: Prinzeß

Franz und Ernst Bach.

AEALS E E Met A MALLES

Konzerte.

Singakademie. Donnerstag, Abends

Deutsches Theater. (Direktion: Mar | Gedicht von Ibsen. Musik von Grieg. | , Freitag und folgende Tage: Polen- | , Fr: Ortsgruppe Berlin der inter- p taa, NaGmittaas 31 Uhr: Dev | nationalen Musikgesellschaft : Konzert des onntag, Nahmittags 34 Uhr: Modrigalchors des Königl. akad,

Bechstein-Saal. Donnerstag, Abends Cleopatra, Thamar, Festin, Car- g Bene (leßter) Kammeemusikabend ee Mea des Seß - Quartetts. itw.: Fr i ‘Tyrol inCharlottenburg. G bn Königl. Kammervirtuos. Direktor Dr. Ty

Beethoven-Saal. Donnerst., Abends

8 Uhr: Konzert des Brahms. Vereins L l :

Lusispielhaus. (Friedrichstraße 236.) di Miitwirfung E R Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32 : Die spanische | Chorgesaugvereins und folgender So-

S S L veri Akten e listen: Frl. Rose Walter (Sopran), Frau Liua Schoen (Alt), Herr Wilh.

Weimar—Berlin).

Geboren: Ein Sohn: Bai Haupt- mann Hans Sch{metidler (Neisse).

Eine Tochter: Hrn. Staatsanwalt

Brinschwiß (Beuthen D. S.). Hrn.

Hans Grafen von Werthern-Beichlingen

(Beichlingen).

Instituts für Kirchenmusik. Dirigent: Ge storben : Hr. Major a. D, Tycho Hon Prof. Carl Thiel.

Loebenstein (Dresden). Hr. Dedo E nETE von Krosigk.Gröôna (Gröna).

Verantwortlicher Redakteur:

Verlag der Expedition (Heid ri ch) in Berlin.

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und

des Zehleudorfer i Zehn Beilagen (einschließlich Börsenbeilage).

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königli

Preußischer Laudtag. Haus der Abgeordneten. 51. Sißung vom 17. März 1914, Vormittags 11 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphishem Bureau.) .

Ueber den Beginn der Séßung, in der die zweite Beratung des Etats der Eisenbahnverwaltung, und zwar zu- nächst die allgemeine Besprehung der finanztehnis hen und wirtschaftlihen Seite des Eisenbahnetats sowie der Fragen der Personen- und Gütertarife fortgeseßt wird, ist in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet worden.

Auf die daselbst auszugsweise wiedergegebenen Ausführungen des Abg. von Quast (kons.) entgegnet der

Minister der öfféntlichen Arbeiten von Breitenbach:

Meine Herren! Die Eisenbahnverwaltung ist in erster Linie Ver- Tehrêverwaltung, sie hat Verkehrszwecken zu dienen. Sie hat aber auch angesichts ihrer außerordentlihen Bedeutung für den Staatshaushalt wirtschaftlich zu verwalten. Diese Notwendigkeit, wirtschaftlich zu ver- walten, wird so ret erkennbar in Zeiten, in denen wir, wie jeßt, einen Konjunkturwechsel erleben. Wir sind dann in die Notwendigkeit, ja, geradezu in die Zwangslage verseßt, überall nahzuprüfen, ob auch der gesamte Aufbau der Verwaltung noch im richtigen Verhältnis zu dem Verkehr steht. Daher ergehen in Zeiten des Wechsels und auch \{chon in Zeiten, in denen ein Konjunkturumschlag vorausgesehen wird, an die Verwaltungsbehörden von der Zentralstelle aus Weisungen, den Apparat der Verkehrsleistung anzupassen. Jch glaube, es wird wohl niemanden in diesem hohen Hause geben, der dieses Vorgehen der Eisen- bahnverwaltung beanstandet.

So ist es nun auh im Herbste des vergangenen Jahres gewesen. Im November habe ich an die Eisenbahndirektionen einen Erlaß heraus- gegeben, in dem sie in diesem Sinne angewiesen wurden. In diesem Erlaß stand unter anderem, daß die Eisenbahndirektionen bestrebt fein müßten, die Zahl der Züge wieder in das richtige Verhältnis zu der Verkehrsleistung zu bringen. Jn Zeiten des starken Verkehrs fahren wir täglich Tausende von sogenannten Bedarfszügen, für die wohl ein Fahrplan vorgesehen ist, die aber nur fahren, wenn die Notwendigkeit hervortritt. Diese Züge sind niht immer voll ausgelastet. Sie müssen aber schon deshalb gefahren werden, damit die Bahnhöfe frei werden.

Das Fahren dieser Bedarfszüge erfordert ein sehr großes Personal, Lokomotivpersonal und Zugbegleitpersonal, Dieses Personal steht in der Reserve, Es befindet sich, soweit es ih um Lokomotivpersonal handelt, in unseren Werkstätten, Da ist eine große Zahl von Arbeitern, meistens Schlossern, vorgebildet für den Heizerdienst. Diese Schlosser gehen nun in Zeiten starken Verkehrs in den Lokomotivdienst über. Etivas ganz Aehnliches vollzieht sich mit dem Zugbegleitpersonal. Dieses Zugbegleitpersonal tritt in Zeiten starken Verkehrs zu Tausen- den aus den Reihen der Betriebsarbeiter auf den Bahnhöfen, auch aus den Notten in den Zugdienst über. Es ist für diese Zwecke vorgebildet. Schlägt der Verkehr um, dann müssen diese Tausende von Angestellten, die im Zug- und Lokomotivdienst tätig sind, an die Stellen zurückkehren, aus denen sie hervorgegangen sind. Es ist eine absolute Notwendigkeit, so vorzugehen; es ist unerläßlich, das Personal an seine alte Stelle zu bringen, da dann erst erkannt werden kann, was an Personal zuviel vorhanden ist.

Aus dieser Erkenntnis folgt nun keinesfalls, daß das zuviel vor- handene Personal entlassen wird. Darüber sind die Verwaltungs- behörden draußen vollkommen informiert. Es wird auch in jedem dieSbezüglichen Erlaß ausgesprochen; es wird ausdrücklich festgestellt, daß ein Konjunkturwechsel, der zu cinem Verkehrsrückgang führt, nie- mals zur Entlassung desjenigen Teils des Personals führen darf, welches ständig im Dienste der Eisenbahnverwaltung steht. Jn dieser Venwaltungsprarxis, die seit Jahren ausgeübt ist, liegt ja eine ganz außerordentliche Sicherheit für unser Personal, die Sicherheit, daß die Angestellten eben mit einer ständigen Beschäftigung in der Verwaltung rechnen dürfen in der Vorausseßung, daß sie sich gut und im Sinne der Verwaltungsvorschriften führen. Es ist also durhaus unzutreffend, meine Herren, wenn gestern der Herr Abg. Ströbel, wenn auch nicht behauptet, so doch mitgeteilt hat, daß der Verkehrsrückgang zu ciner Gntlassung von Personal geführt hat. Jch stelle dies hiermit wieder- holt fest, wie es bereits in der Kommission geschehen ist. Ich halte es für einen ganz besonderen Vorzug ciner kräftigen und leistungs- fähigen Staatseisenbahnverwaltung, daß sie in der Lage ist, einen solhen Grundsaß durdzuhalten (Sehr gut!), und sich so cin Personak gu sichern, welches Vertrauen zur Verwaltung hat, Vertrauen, daß sie diese ersten großen Interessen des Personals sichert und hält. (Bravo!)

Meine Herren, Herr Abg. Graf von Moltke hat gestern in seiner Nede, die cin ungewöhnlihes Interesse bot, eine ganze Neihe von Fragen berührt, die durchaus afktuell sind. Er hat daran eine recht wohlwollende Kritik der Verwaltung geknüpft. Er hat auf tie Tat- sache hingewiesen, daß die Menge der Güter, die zu Ausnahmetarifen befördert wird, auffallend groß ist im Verhältnis zu der Menge der Güter, die zu den ordentlichen Tarifen befördert wird. Das ist richtig. Aber, meine Herren, ih möchte doch, um unzutreffenden Folgerungen vorzubeugen, feststellen, daß in den Ausnahmetarifen, zu denen nicht weniger als 221 Millionen Tonnen Güter abgefertigt werden, nament- lih in unserem Nohbstofftarif si eine große Zahl von Gütern be- findet, die wir ebensogut in einen neuen Spezialtarif 4, also einen, der zu den ordentlichen Tarifen gehört, verseßen könnten, wenn wir es niht im Interesse unserer inländischen Produktion für zweckmäßig hielten, dem Robstofftarif die Form eines Ausnahmetarifs zu geben. Jh weise darauf hin, daß sih unter den Nohstoffstarifgütern 153 Millionen Tonnen Kohlen befinden, für die dieser Ausnahmetarif nur aus den Erzeugungsgebieten heraus gilt. Wir haben zum Schuße unserer inländischen Koblenprotuktion diese Bedingung an den Aus- nahmetarif geknüpft, Wenn diese Vorausseßung nicht vorhanden ge- wesen wäre, so hätten wir ebensogut sagen können: wir schaffen hier eine neue ordentliche Tarifflasse, zu der gehören unter anderem Koblen

, Lid Berlin, Mittwoch, den 18. März auch sehr stark zu Buche \{lagen. Jch bemerke dies ausdrücklih, weil der Staatseisenbahnverwaltung sehr häufig entgegengehalten wird, daß der ordentliche Tarif, zu dem 161 Millionen Tonnen Güter abgefertigt werden, in auffallendem Mißverhältnis steht zu den Ausnahmetarifen. Im übrigen hat mir auch Herr Abg. Graf von Moltke bestätigt, daß mit dem Vorgehen der Staatseisenbahnverwaltung, durch Aus- nahmetarife, die ja immer mit einer Ermäßigung verbunden sind, dem Verkehrsbedürfnis zu genügen, der richtige Weg beschritten ist. Herr Abg. Graf von Moltke hat auch noch auf eine andere Tat- sache hingewiesen, auf die Herr Abg. Macco auch {hon Bezug nahm, daß unsere Industrie im Verglei zur englishen noch um deshalb ungünstiger gestellt sei, weil die englishe Industrie nah den Ausfuhr- hâfen viel kürzere Wege zurüczulegen hat. Das trifft durchaus zu. Aber, meine Herren, wir haben bei der Ausgestaltung unserer Tarife dieser Tatsahe Rechnung getragen. Wir gewähren die Tarife nach den Häfen zu so ermäßigten Säßen, daß man in der Tat behaupten kann, daß die preußische Staatseisenbahnverwaltung bemüht ist, diesen Vorsprung der englischen Jndustrie auszugleichen. Daß ein solcher Ausgleih möglich ist, und wirksam exfolgt, ist ja unverkennbar aus dem Fortschreiten unserer Ausfuhrinduftrie, aus den großen Erfolgen, die sie auf dem Weltmarkt erzielt. Da ih mi mit der Frage der Ausnahmetarife beschäftige, möchte ih gleih auf einen Vorwurf eingehen, den der Abg. Ströbel der Staatseisenbahnverwaltung gemacht hat, weil sie im vorigen Jahre die Ausfuhrtarife für Kohle, die im Jahre 1908 auf- gehoben waren, für das Saar- und Nu hrgebiet nah der Schweiz, nah Südfrankreih und nah Jtalien wieder eingeführt hat. Es trifft zu, daß diese Farife im Jahre 1908 unter dem Eindruck der außerordentlichen Kohlenknappheit, die in jenem Jahre herrschte, auf- gehoben worden sind, unter sehr lebhafter Befürwortung auch aus diesem Hause. Die Verhältnisse haben {ih in der Folgezeit ganz wesentlih ge- ändert; von einere Kohlenknappheit war selbst in der Zeit der leßten Hochkonjunktur kaum etwas zu verspüren. In allen unseren großen Kohlenrevieren hatte die Kohlenproduktion in solchem Maße zu- genommen, daß die Kohlenindustrie in der Lage war, den inländischen Markt zu versorgen und au noch die Ausfuhr zu fördern. Nur im Saarrevier ergaben \sih gewisse Schwierigkeiten, die zum Teil auf die geographische Lage des Saargebietes zurückzuführen sind, und es trat die Notwendigkeit an uns heran, dem Saarrevier zu belfen und ihm weitere Möglichkeiten für die Ausfuhr seiner Kohlen zu eröffnen. Der Saarbergbau ist ja überwiegend in den Händen des Bergfiskus. Also schon aus diesem Grunde trifft der Vorwurf des Abg. Ströbel nicht zu, daß diese Ausfuhrtarifermäßigungen lediglich, wie er sagte, im Interesse der „Schlotbarone“ erfolgt seien, und daß es sih- um eine Liebesgabe handle. Nein, meine Herren, es handelte sih in erster Linie darum, daß wir die Bergarbeiterschaft im Saarrevier erhalten. (Sehr richtig!) Es ist also eine völlige Verdrehung der Tatsachen, wenn der Abg. Ströbel es anders darstellt. (Sehr richtig! und Hört, hört!)

Wenn nun in Konsequenz unseres Vorgehens für das Saarrevier die gleichen Ermäßigungen auch für das Ruhrrevier durchgeführt worden sind, so ist das nicht geschehen, weil von der Industrie lebhafte Wünsche in dieser Richtung an uns ergangen sind, sondern weil es selbstverständlih ist, daß die Tarifpolitik der Staatseisenbahnver- waltung stets auf einen Ausgleich bedacht ist und unter allen Umständen verhindern muß, daß aus der Gewährung von Ausfuhrtarifen oder Ausnahmetarifen \ich eine nennenswerte Beeinträchtigung eines anderen großen Neviers ergibt. Und eine solche Beeinträchtigung würde unter allen Umständen eingetreten sein, wenn das Saarrevier sich in gesteigertem Maße um denselben Markt bewerben wollte, um den auch unsere Nuhrkohlenindustrie wirbt.

Herr Abg. Pachnike hat die Frage der Fahrkærten steuer erneut zur Erörterung gestellt. Er bedauerte lebhaft, daß i die Flinte ins Korn geworfen habe; er sagte: der Cisenbahnminister will nicht mehr, er will sih niht mehr dafür einseßen, daß die Fahrkarten- steuer aufgehoben oder geändert wird. Meine Herren, ich bitte, sich des mühseligen Ganges zu erinnern, den ih habe gehen müssen, um im Interesse des Verkehrs in erster Linie eine Aufhebung der Fahr- kartensteuer anzustreben. J erinnere daran, daß die Finanzvorlage im Neichstage im Jahre 1909 zu meiner sehr großen Freude die ge- seßlihe Bestimmung vorsah, daß die Fahrkartensteuer aufgehoben werden sollte. Als das nicht geschehen konnte, habe ih mich lebhafl darum bemüht, der Fahrkartensteuer eine solhe Form zu geben, daß sie niht mehr als eine {were Verkehrslast, namentlich als eine Last, die zu stark auf den Schultern der obersten Klas sen ruhte, er- schien, Dieser Versuch ist ohne Erfolg geblieben. Man hätte das ja sehr leiht arrangieren fönnen unter der Vorausseßung, daß das Neich dieselben oder steigende Einnahmen erhielt, wenn man die vierte Klasse zur Steuer heranzieht. (Sehr richtig! rechts.) Dieser Weg erschien von Anbeginn ungangbar, und ih habe ihn auch zu keiner Zeit be- schreiten wollen, (Bravo! links.) Dann hätte die Möglichkeit vor- gelegen, die starke Abwanderung von der ersten in die zweite und au von der zweiten in die dritte Wagenklasse infolge der auffällig auf- gebauten Steuer zu beseitigen, indem man die dritte Klasse, die sehr mäßig belastet ist, etwas stärker heranzog. Auch dieser Weg erschien ungangbar nach meinen Feststellungen im Reichstage und in den

Kreisen der dortigen Abgeordneten. Und da der Vertreter der Neichs-

finanzverwaltung wiederholt und sehr bestimmt ausgesprochen hat, daß er auch nicht auf eine Million aus der Fahrfkartensteuer, die ja eine

ständig steigende Steuer und darum wertvoll für das MNeich ist, ver-

zichten könne, so war in der Tat keine Moöglichkeit für mich ge-

geben, auf eine Aenderung der Fahrkartensteuer hinzuwirken, was

ih gern getan hätte; denn id s\pree es aus, daß die Steuer einmal

als eine Verkehrs\teuer mir, dem Verkehrsminister, nit besonders

behagt und auch um deshalb von mir verurteilt wird, weil sie so

ungleihmäßig wirkt und deshalb als eine ungerehte Steuer angesehen

Und noch eine ganze Reihe von Massengütern, die dem Gewichte nach

ch Preußischen Staatsanzeiger.

1914.

Herr Dr. Pachnicke hat sich dann ferner für die Einstellung von Schlafwagen dritter Klasse in unsere Züge eingeseßt. Ich habe schon wiederholt erflären müssen, daß es unmöglich ist, unseren Nahtzügen, die voll ausgelastet sind bis zur höchsten Leistungsfähigkeit unserer Maschinen, weitere Wagen mitzugeben, und daß es aus diesem Grunde nicht denkbar erscheint, daß wir neben den Schlafwagen erster und zweiter Klasse den Zügen auch noch Wagen dritter Klasse beigeben. Ich habe solche Wagen aber wohl in Aussicht stellen können, sobald wir soweit vorgeschritten sind, um vollständige Schlafwagenzüge zu fahren, es gibt nur einige wenige Melationen troß des großen Ver- kehrs der preußischen Staatseisenbahnen, in denen das in Zukunft denkbar erscheint —, \o daß dann der Hauptgrund, der gegen die Ein- stellung von Schlafwagen dritter Klasse spricht, beseitigt sein würde. Aber ih möchte doch darauf hinweisen, daß die Verhältnisse in Deutsch land total anders liegen als in Nußland, Schweden und Norwegen; dort handelt es sich um ganz andere Entfernungen, die zurückgelegt werden müssen, damit die Passagiere zwischen den großen Verkehrs- plâßen verkehren und ihre Reiseziele erreichen können. Bei uns find die Entfernungen durch die Geschwindigkeiten, mit denen wir unsere Züge in immer gesteigertem Maße fahren, erheblich abgekürzt, (Erinnern Sie sich doch daran, daß es heute möglich ist, in Berlin Nachmittags 4 Uhr abzufahren und an demselben Tage in Cöln anzukommen; ganz ähnlich liegt der Verkehr mit Frankfurt am Main, auch mit München. Au im Verkehr mit unserem Osten ist es ähnli, da unsere östlichen großen Städte durch die starke Beschleunigung der Züge uns sehr vie? nâher gerüdt sind. Also das Bedürfnis i}t bei uns nicht fo erkennbar, wie vielleiht in anderen Ländern, wo die großen Verkehrspläße viel weiter voneinander entfernt liegen.

Herr Abg. Ströbel hat si auch mit der Verteilung des Ver - Éehrs in den ver schiedenen Klassen unserer Züge befaßt. Gr meint, daß man die Wobhsltaten, die man der ersten Klasse erweist, beseitigen könne, um der vierten Klasse größere Wohltaten zuzuweisen. Ich bin der Auffassung, daß wir an dem System, welches seit Jahrzehnten auf den preußischen Staatseisenbahnen gilt, nichts ändern sollen. (Sehr richtig!) Tatsächlih fahren wir, wie ich {hon wiederholt dargelegt habe, nur noch drei Klassen, entweder die erste, zweite, dritte, oder die zweite, dritte, vierte Klasse. Wir haben also cine Minderung der Klassen erreicht, wenn wir auch dem Fahrpreise nach vier Klassen haben. Die Behauptung, daß die

erste Klasse völlig unrentabel ist im Vergleich mit der vierten Klasse, kann ih nit teilen. Der Abg. Ströbel seßt sich überwiegend für die Interessen der Arbeiterschaft ein. Die Arbeiterschaft fährt in der 4. Klasse zu 1 Pf. das Kilometer auf Arbeiterwochenkarten und Ar- beiterrückfahrkarten. Der Passagier 1. Klasse fährt, wenn Sie den D-Zugzuschlag rechnen, das Kilometer zu (7s bis 8 9; er fährt also 7- bis 8 mal so teuer. Aber dann vergessen Sie nicht, meine Herren, die Feststellung, die au in der Niederschrift der Budgetkommission - verzeichnet ist: der 1. Klassepassagier fährt eine 6- bis 7 mal fo lange Entfernung wie der 4. Klassepassagier, und wenn Sie die Einnah1ne auf den Durchschnitt der 1. Klassepassagiere verrechnen, so bringt uns der l. Klassepassagier etwa 50- bis 60 mal so viel wie der 4. Klassepassagier. Das sind doch Zahlen, die in gewissem Sinne überzeugen müssen. Wix kommen jedenfalls weiter damit, als wenn wir den Wünschen des Herrn Abg. Ströbel entsprächen und ziffernmäßige Unterlagen für die Nentabilität der einzelnen Klassen schüfen. Meine Herren, das ist ja kaum möglih. Jch behaupte, es ist schon niht möglich, ziffernmäßige Unterlagen für die Rentabilität des Personen- und Güterverkehrs zu schaffen, jedenfalls Unterlagen, die als brauchbar gelten können. Ziffernmäßige Unterlagen für die Nentabilität der einzelnen Klassen aber zu schaffen, ist ein Unding; das gibt es nicht, und wer sie mix bringt, den würde ih mit größtem Mißtrauen ansehen. (Heiterkeit) Zum Schluß, meine Herren, hat der Herr Abg. Ströbel hier wieder einer Auffassung Ausdruck gegeben, die auch im Reichstage immer wieder hervortritt, daß Preußen gegen die Bundesstaaten einen Eisenbahnkrieg führe. Jch würde dem Herrn Abg. Ströbel außer- ordentlich dankbar sein, wenn er den Beweis für diese Behauptung antreten könnte. J stelle fest daß nichts unzutreffender ist als diese Behauptung. (Sehr rihtig! rechts.) Meine Herren, i bitte Sie, sich die Lage der bundesstaatlichen Vahnen zu der der preußischen Staatsbahnen zu vergegenwärtigen. Mecklenburg und Oldenburg sind umgeben von preußischen Staatsbahnen. Eine Beschwerde über einc unzulässige Konkurrenz der preußischen Bahnen gegenüber diesen beiden Staatsbahnsystemen ist niemals zu meiner Kenntnis und, soviel mir bekannt, auch nie zur Kenntnis meiner Verwaltung gekommen. Den süddeutschen Staaten kann die preußische Staatsbahnverwaltung kaum Konkurrenz machen: die Verkehrsbeziehungen laufen nebeneinander her. Sie sind nicht derartig, daß eine ausgesprochene Konkurrenz bervor- treten könnte. Es ist aber aub na keiner Richtung von einem der füddeutshen Staaten diese Behauptung aufgestellt. Die Reichs- eisenbahnen könnten mit den badischen, zum Teil au mit den würt- tembergischen Bahnen in Konkurrenz treten. Es ist aber noch jüngst bon der maßgebenden amtlichen Stelle in Baden ausgesprochen worden. daß eine solche Konkurrenz nicht bestebe, daß der Verkehr dem Be dürfnis und den Interessen Badens entsprechend ganz glei{mäßig auf beide Nheinseiten verteilt ist. Ich erwähne die Reidbseisenbabnen, weil vielleicht die preußischen Eisenbabnen auf die Leitung des Ver- kehrs der Reichseisenbahnen auch eine indirekte Wirkung ausüben könnten. Eine solche Einwirkung wird aber nicht ausgeübt. Wir sind im Gegenteil bemüht, Lit und Schatten zwischen den süddeutschen Eisenbahnen gleihmäßig zu verteilen. Es bleibt Sacbsen übrig, und da darf ih feststellen, daß noch ganz jüngst wiederum von maßgebender Stelle in Sachsen im Landtage ausgesprohen worden ist, daß von einer Konkurrenz der preußischen Staatsbahnen, die über da8jenige hinau8ginge, was ganz selbstverständlich ist und unter Staatseisen» babnen erlaubt is und gestattet sein müß, nidts bekannt sei. (Hört, bört!)

Ga d d : d art Rio s Troßdem die Sache so liegt, wird Preußen stets der Vorwurf iu

werden kann. (Sehr richtig!)

Dai Ha 5 z io î 5 ; Pyr 5 d [o Reichstage und, wie wir hören, aud bier gemacht, daß eine derarüg2

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