dem platten Lände und in den Städten fich stellen wird, — daß man da überbaupt noch nicht von einem Erlaß \pre{chen kann, daß die Frage jedenfalls noch nit reif ist. Die Kommission im Herrenhause hat si, glaube ich sagen zu fönnen, von dieser Meinung durchdringen lafsen, nachdem ihr dieselben Mittheilungen über die gegenwärte Lage der Sache gemaht worden find, und es war wohl in der Kommission die allgemeine Meinung, daß der Antrag von Bethmann-Hollweg zur Zeit jedenfalls verfrüht sei, weil man das Gesammtergebniß überhaupt noch niht übersehen kann. Man könnte ja wobl dazu kommen — und die Deduktionen des Herrn von Kröcher könnten dahin führen —, da wo nun unerwarteter Weise durch die Rückforderung der Entshädigung die Existenz eines fleineren Besitzes gefährdet wird, Maßregeln in dieser Be- ziehung zu ‘treffen, ähnli, wie man es bei den Städten gethan hat, um Billigkeit walten zu lassen. Das kann man aber erst dann übersehen — inwieweit dafür ein Bedürfniß vorliegt und auf welche Fälle es etwa Anwendung finden könnte —, wenn man die Feststellung vollständig vor sih hat, und wenn die Momente klar- liegen, die ih vorhin bezeihnet habe.
Meine Herren, die Herren aus Schleswig-Holstein haben bei der Berathung des Gesetzes selbst alle die Gründe, die heute vorgebracht sind, son damals vorgebraht. Wenn sie sagen : bei uns liegt die Sache anders, denn wir haben die Deichlast für die Grundsteuerfreiheit übernommen, jeßt sollen wir die Deihlasten behalten und die Entshädigung zahlen — so ist das keine Eigenthümlichkeit von Schleswig-Holstein, weder für die Großgrundbesitzer noch für die Kleinbesiter in den östlihen Pro- vinzen. Ich habe“ eine Menge von- Eingaben von Gemeinden be- fommen, zum theil aus Schlesien, zum theil aus dem Oderbruch, wo die Petenten si darauf stüßen, daß sie die Grundsteuerfreiheit von Friedrich detn Großen erhalten bätten wegen der Uebernahme ganz außerordent- licher Kriegsleistungen. Das liegt ganz genau so wie in Schleswig- Holstein, in dieser Beziehung unterscheiden \sich die Fälle nicht. Aber auch selbst bei Großgrundbesizern kann vielfach nahgewiesen werden, daß die Grundsteuerfreiheit eingeführt wurde wegen Uebernahme besonderer Staatsleistungen oder wegen Verzichts auf anderweitige Vorrechte.
Also ich glaube nicht, daß dieser Gesichtspunkt für die ganze Frage besonders in Betracht kommt. Das is richtig, daß in Holstein die Enishädigung später gegeben isi, daß alfo der Empfang dieser Entshädigung noch näher liegt. Aber ih weiß dohch nit, ob es hârter is, eine Summe wieder herauszugeben, die man erst vor einigen Jahren empfangen hat, oder eine Summe, die {hon halb vergessen ist, die man {on 30 Jahre im Besiß hat. Auch dieser Gesichtspunkt fpricht gerade für die For- derung ‘aus der Provinz Schleswig - Holftein nit. Richtig ist ja, meine Herren, daß Erbfälle in Schleswig-Holstein noh nicht so viel vorgekommen sind als in den alten Provirzen, aber das kann do au kein Grund sein; denn wo keine-Erbfälle vorgekommen find, wo der ursprünglih Entschädigte das Gui noch besißt, da hat er au noch die Entschädigung, if also in der Lage, den vollen Betrag zu restituieren.
Wir können in der Kommission mehr darüber sprechen; zur Zeit möchte ih da doch rathen, diese Sache wenigstens gegenwärtig niht weiter zu behandeln. Sie können die Gesammtlage noch garnicht übersehen, und wenn überhaupt geseßliche Aenderungen in Frage kommen könnten, was ich zur Zeit niht für ein Bedürfniß halte, so kann das erst dann erwogen werden, wenn die ganzen Verhältnisse dem hohen Hause klar vorgelegt werden können. :
Abg. Hansen (fr. kons.): Die Sache ist für Schleswig-Holstein von hoher Bedeutung, und Schleswig-Holstein ist ein sehr wichtiges Glied unseres Staats, denn wäre Schleswig-Holstein nicht, so hätten wir keinen Krieg gehabt und keine Kaiserkrone. Die Rützahlungs-
fliht ift 1893 niht durch ein Kompromiß, von dem ih nihts weiß, ondern nur mit fehr zweifelhafter Mehrheit durch Probe und Gegen- probe beschlossen worden. Ich bestreite dem Abg. Sattler, daß der Antrag eine grundlose Bereicherung auf Kosten der Staatskasse bezweckt. Ich beantrage die Ueberweisung der Vorlage an eine Kommission von 21 Mitgliedern.
__ Abg. Leh (Ztr.). erklärte si gegen den Antrag, den er nicht für vereinbar halte mit einer gewissen politishen Ehrenhaftigkeit. (Unruhe.) Einer Kommissionsberathung stimme er zu in der Hoff- nung, daß fe zu einer Verwerfung des Antrags kommen werde.
Abg. von Lieres und Wilkau (b. k. F.) wies darauf hin, daß an Stelle der aufgehobenen Grundsteuer die Ergänzungsfteuer getreten sei. Auch zwischen der Aufhebung der Grundsteuer und der Kommunalsteuer bestehe ein innerer Zusammenhang, da man die Grundsteuèr ebkn aufgehoben habe, um den Kommunen die Erhebung von Realsteuern zu erleihtern. Zumeist würden von der Rückzahlung die Städte und der kleinere Grundbesig getroffen. Wolle man diese nur deshalb zur Rückzahlung zwingen, weil auch einige Großgrund-
besißer Vortheil von der Aufhebung dieser Bestimmungen haben würden ? Er könne \sich nur für den Antrag entscheiden.
_ Abg. von Eynern (nl.) erklärte, er könne sich den Ausführungen seines Fraktionsgenossen Sattler nicht unbedingt anschließen. Vom fisfalishen Standpunkte verstehe er den Wunsch des Finanz-Ministers, mit Aenderungen des Geseßes noch zu warten; denn in zwei, drei Jahren feien die Rückzahlungen eben bereits erfolgt. Die Aeußerung des r M leß, es entbehrten die Anhänger des. Antrags der politishen EChrenhaftigkeit, müsse er zurückweisen. “ (Zu- stimmung.) Gelder zurückzuzahlen, die im Jahre 1861 ein- genommen worden seien, sei ion der verwickelten Verhältnisse wegen, die in vielen Fällen beständen, sehr mißlih. Wenn der Herr Finanz- Minister keine Erklärung im Namen des Staaté-Ministeriums ab- segen wolle, so scheine es doch so, als ob im Staats-Ministerium ver- iedene Strömungen vorhanden feien. Ebenso wie die Regierung eine Aenderung im Kommunalsteuergeset felbst beantragt habe, könne auch diese Aenderung schon jeßt vorgenommen werden.
Finanz-Minister Dr. Miquel:
Meine Herren! Der Herr Abg. von Eynern sagte, wir brauchten garniht so große Bedenken dagegen zu haben, in ein noch nicht aus- geführtes Geseg wieder einzugreifen, denn wir hätten das beim Kommunalabgabengeseßh au gethan. Für die Staats- regierung liegt die Sache aber ganz anders. Die Korrektur des Kommunalsteuergesezes hat die Staatsregierung für nöthig gehalten, weil sie selbs {on bei der Beschlußfassung die fraglihe Bestimmung für eine verkehrte hielt. Sie beruhte niht auf einem Vorschlag der Staatsregierung, sondern auf einem Vor- \{chlag des Hauses. Daß da die Staatsregierung \ich leiht ents{ließen konnte, wenn die Abgeordneten hier aus diésem Hause und gerade von den Freunden des Herrn von Eynern zu uns kamen und sagten: wir haben doch damals etwas Verkehrtèés bes{chlofsen; das Haus ist gewiß bereit, diesen Paragraphen wieder herauszu- bringen, mahen Sie uns doch eine Vorlage — daß wir da den geänderten Anschauungen des Hauses entgegenkamen, das i} eine Liebenswürdigkeit, wie Herr Abg. von Eynern sagt. Hier liegt die
Sache aber ganz anders; denn ich habe gesagt: das Haus kánn die Wirkung der geseßlihen Bestimmung, wona die Grundfteuer- entschädigungen zurückgezahlt werden müssen, heute noch garniht über- sehen. Wir wissen nech niht, um welhe Summen es si handelt, wie die Summen \ich vertheilen, welhe Klassen dabei hauptsächlich herangezogen werden, wie das Verhältniß zwishen Großgrundbesiß und
Kleinbesitz ist ; ob dadur überhaupt Härten hervortreten von irgend einer |
Importanz, das alles wissen wir niht. Sind denn hier solche einzelnen Härten angeführt worden ? Nein! auch in den Petitionen niht ! (Zurufe.) — Gewiß, meine Herren, wenn von jemandem der Staat irgend
etwas fordert, daß er dann petitioniert, man möge es ihm erlassen,
das ist nihts Besonderes und beweist niht eine besondere Härte. Wenn ih aber dargethan habe, daß, wenn jemand bisher 1 # Grundsteuer zahlte, er in Zukunft nah Aufhebung dèr Grundsteuer 30 4 60 Jahre lang zu zahlen hat, so kann doch darin, wie ih wiederhole, keine besondere Härte liegen. Es kann ja sein, däß sih später noch einzelne besondere Härten herauéstellen, das will ih garniht bestreiten, und deshalb kann man demnächst erwägen, ob man dem Minister eine Ermächtigung giebt in Fällen, wo besondere Härten vorliegen, ähnlih wie bei den Städten. Mir wäre diese Ermächtigung sehr unangenehm, denn ih sehe ießt hon, welhe Schwierigkeiten es hat bei den Städten, folche nah dem bloßen Ermessen eintretenden Erlasse rihtig zu normieren; aber das ift eine Frage, worüber man sprechen kann. In vielen Fällen, wo es sich um kleine Bauern handelt, handelt es sich um die jährlihe Zurückzahlung von Pfennigen. (Widerspruh.) Es kommen vielleiht einzelne größere Fälle vor; aber der Durchschnitt bei den kleinen Bauern ift ganz unbedeutend.
Der Herr Abg. von Eynern meint, es müßten doch im Staats- Ministerium bedeutende Freunde des Antrags sein. — Ja, heute weiß ja jede Zeitung, was im Staats-Ministerium verhandelt wird! Die unsinnigsten Behauptungen sind oft genug in den Zeitungen zu lesen; aber ich glaube doch nit, daß der Herr Abg. von Eynern über die Stimmung meiner Kollegen unterrihtet ist und besser unterrichtet sein könnte als ih. Ic kann ihm fagen, daß im Staats-Ministerium die ganze Sache überhaupt noch garnicht berathen ift, besprochen ist, daß noch gar kein Meinungsaustaush darüber stattgefunden hat; und das ist doh auch ganz natürlih: da es sich hier um einen Jnitiativantrag des Hauses handelt, hat die Staatsregierung keine Veranlassung, eher dazu Stellung zu nehmen, als bis der Antrag überhaupt abgelehnt worden ist — (Große Heiterkeit) — angenommen ist! Denn über abgelehnte Anträge verhandelt eben das Staats-Ministerium nicht. Also, dieser etwas kühnen Behauptung möchte ih entshieden Wider- spruch entgegenstellen.
Daß Sie die Sache in der Kommission berathen, dagegen können wir ja nichts haben ; aber ih hoffe, daß die Herren, welhe die Sache in der Kommission wesentlih vertreten und hier von der großen Un- gerehtigkeit der Bestimmung reden, Material dafür bringen, daß hier ein harter Druck der Bevölkerung vorliegt. j
Abg. von Bockelber g (konf.): Der E Finanz-Minister hat selbst darauf hingewiesen, daß es sih vielfah um kleine Posten han- delt. Diese müßten doch wenigstens niederges{lagen werden, wenn nit der Antrag selbs angenommen wird, was i für richtiger halten würde. Im ganzen Lande würde man es als eine Wohlthat em-
finden, wenn " die Angelegenheit in dieser Weise aus der Welt ge- afft würde.
Abg. Sattler (nl.) warnte davor, an dem großen Werk der Steuerreform zu rütteln.
Abg. Freiherr von Dobeneck (kons.) wies auf einen Artikel in der „Freisinnigen Zeitung“ hin: „Die bettelnden Junker“, der die Einbringung des Antrags im Herrenhause als unerhörte Nreisgrest und - Begehrlichkeit bezeihne. (Pfui-Rufe.) Unter der Rückzahlung haben vor allem die kleinen Grundbesiger zu leiden. Von diesen seien au die Petitionen um Aufhebung dieser Bestimmung auêgegangen, kein einziger Großgrundbesiger habe sih daran betheiligt.
Der Antrag wurde einer besonderen Kommission von 14 Mitgliedern überwiesen.
Hiermit war die Tagesordnung ers{chöpft.
Schluß 41/4 Uhr. 2
Nächste Sißung Dienstag 11 Uhr. (Berichte über Mandatserledigungen; Jnterpellation des Abg. Ring wegen Einschleppung der Klauenseuche ; Petitionen.)
Statistik und Volkswirthschäft.
Zur Arbeiterbewegung. ;
In München hatten, wie der „Vorwärts“ berichtet, die Weißlederzurihter der Röckel’shen Handshuhfabrik vor einigen Tagen wegen Lohnstreits die Arbeit niedergelegt. Der Aus- stand wurde fugen im Sinne der Arbeiter beendet. y
Aus Mailand wird der „Voss. Ztg.“ telegraphiert: In Faradadda bei Bergamo, wo Anfang der vorigen Woche sämmtliche 1600 Arbeiter der dortigen großen Wollspinnerei die Arbeit niedergelegt haben, kam es am Freitag zu ernsten Ausschreitungen, indem ein Theil der Ausftändigen das Direktorialgebäude mit einem Steinhagel überschüttete. O war im stande, die Nuhe wieder herzustellen.
Aus LLeS wird der „Köln. Ztg.“ geschrieben: Der zwishen den Arbeitern und den Steinbrubestgern getroffene Ausgleich (vgl. Nr. 111 d. Bl.) ist nur ein vorläufiger Waffen- \stillstand. Die Arbeiter haben sich damit einverstanden erklärt, thre cemges dem Gewerbe- und Arbeitsrath von Soignies zu unter-
reiten, von dessen Entscheidung der Friede abhängen wird. Im Falle der Abweisung ihrer erhöhten Lohnforderungen wird der Ausstand von neuem beginnen.
Aus Chicago meldet ,W. T. B.“: Der Ausstand der Arbeiter der Jllinois-Stahlwerke wird als beendet angesehen ; viele Arbeiter haben die Arbeit wieder aufgenommen.
Handel und Gewerbe.
Tägllihe Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.
An der Ruhr sind am 11. d. M. gestellt 10945, niht recht-
a S bersGlefien sind am 10. d. M. geftellt 3744, nicht rest
n Oberschlesien sind am 10. d. M. ge , niht recht- zeitig gestellt keine Wagen. | E
Berlin, 11. Mai. Wochenbericht für Stäcke, Stärke- fabrikate und Lem LAMEe von Marx Sabersky. Ia. Kartoffelmehl 17}—174 Æ , Ia. Kartoffelstärke 174—17} , ITa. Kârtoffelmehl 14-—164 Æ#, feuchte Kartoffelstärke acht- E Berlin 9,40 46, Frankfurter Syrup - Fabriken zahlen nah Kap.-Syrup 21}3—22 #, Kap.-Erport 22— 22} H, Kartoffelzucker
er 20—204 4, do. Kap. 22—224 4, Rum-Kuleur 33—34 4,
ier-Kuleur 32—34 #4, Dextrin, gelb uúund weiß, Ia. 23—24 #4, do. fekunda 21—2 #4. Weizeustärke (kleinst.) 25—26 A, Weizenstärke (groß) 35—36 H, Halleshe und Shle-
12—1
Erst ein aus Bergamo eingetroffenes
ise (Strablen) 49 —50 4, do. X s 33-34 „d, Viktoria sen 6—19 #
34—35 t, ben 14—19 Æ, grüne Erbsen 14-—19. #4, Futtererbsen —134 M, inländishe w Bohnen 22—24 M, i Flahbohnen 23—25 M, Bohnen 19—21 „, galizishe und. rulfishe Bohnen 17—19 4, große Linsen 30—40 #, mi Linsen 18—30 #, kleine Linfe 4—18 4, Mohn, blauer nom. 28—40 , do. weißer nom. 44—60 4, irse, weiße 18—20 ä, gelber a Sig M, &, Buchweizen 15—154 #6, Wicken 12—13 #Æ, Kümmel 54—60 #, Leinkuchen 14—16 4, Rapsküchen 112—123 4, pa. marseill. Erdnußkuchen 123—14è Æ, pa. doppelt Es Baum- wollensamenmehl 58 9% 123—13è 4, pa. helle getr. Biertreber 28 bis 30 9% 93—104 M, pa. getr. Getreideshlempe 31—34%/0 114—124 M, Ie: etr. Mais-Weizenshlempe 35—40 ®/9 12—13} M, getr. ais\cchlempe 40—42 9% 12—123 Æ, Malzkeime 73—9 A, gene kFieie 82—9;¿ M, Weizenkleie 9—94 # (alles per 100 kg ab Bahn Berlin bei Partien von mindeftens 10 000 kg). — Dem Aufsichtsrath der A. Riebeck’\chen Montanwerke legte ter Vorstand, wie „W. T. B.“ aus Halle a. S. meldet, am onnabend die Bilanz sowie die Gewinn- und Verlustrechnung für das, Jahr 1894/95 vor. Der Bruttogewinn beträgt nah Abzug der Geschäftskosten 1 816 980 M gegen 1815383 Æ# im Vorjahre. Für Abschreibungen sollen 656 794 M verwendet. werden gegen 648 776 4 im Vorjahre. Es wurde beschlossen, der Generalversamm[ung die Festseßung einer Dividende von 1009/0, wie im Vorjahre, vorzishlagen und den von früher übernommenen Gewinnvortrag von 187 971 4 ungeschmälert auf neue Rechnung vorzutragen. Die Generalversamm- lung soll am 11. Juni d. J. Vormittags in Halle stattfinden.
— Ueber die Reorganisation der Northern Pacific-Eisen- bahn wird dem „W. T. B.“ mitgetheilt: Die in London geführten Verhandlungen haben zu einer vorläufigen Verständigung mit der Great Northern-Bahn geführt, wonah diese der Northern Pacific ein bestimmtes Reinerträgniß garantiert, welhes zwar die
egenwärtigen Einnahmen übersteigt, immerhin aber den
Bondholders sehr erheblihz2 Opfer auferlegen wird. Die Ein- führung der anerkannt musterhaften Verwaltung der Great Northern bei der Northern Pacific und die dadurch zu er- zielende Vermehrung der Betriebsübershüsse soll den Bondholders eine Entschädigung für den Verzicht auf einen Theil ihrer feften Ein- nahmen Caoikeen, Herr Edward D. Adams wird in Gemeinschaft mit den Vertretern der Deutschen Bank in der zweiten Hälfte der nächsten Woche hier eintreffen, um mit den einzelnen Comités über die von ihnen bei der Reorganisation zu beanspruhenden Minimal- bedingungen zu berathen und sich mit Vollmacht über die weiteren Verhandlungen versehen zu lassen.
Magdeburg, 11. Mai. (W. T. B.) Zuckerberi cht. Kornzuäer erkl, von 92 9/o —, neue 10,80—11,00. Kornzuder exkl. 88 9/6 Rende- ment 10,20—10,40, neue 10,30—10,50, Nachprodukte exkl. 75 9% Rende- ment 7,30—8,00. Besser. Brotraffinade 1 22,75. Brotraffinade Il 22,50. Gem. Raffinade mit Faß 22,50—23,00. Gem. Melis I mit
aß 22,25. Fest. Rohzuckder 1. Produkt Transite f. a. B, mburg pr. Mai 10,30 Gd., 10,40 Br., pr. Juni 10,45 bez. und Br., pr. Juli 10,5224 bez., 10,55 Br., pr. August 10,52€ bez, . 10,55 Br. Steigend. j #
Essen a. d. Ruhr, 13. Mai. (W. T. B.) Wie die „Rhein. Westf. Ztg." meldet, verlängerte das Westfälishe Koksfyndikat den Vertrag mit dem belgishen Syndikat, dem Eshweiler Bergwerks verein und dem Wurmrevier bis zum 31. Dezember 1897.
Leipzig, 11. Mai. (W. T. B.) Kammzug - Termin- handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Mai 2,90 #4, pr. Juni 2,924 #4, pr. Juli 2,924 4, pr. Augutt 2,95 4, pr. September 2,974 4, pr. Oktober 2,97} #4, pr. November 2,975 4, pr. Dezember 3,00 M, pr. Januar 3,023 4, pr. Februar 3,05 #4, pr. März 3,05 , pr. April 3,056 A Umsatz: 35 000 kg.
Mannheim, 11. Mai. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen pr. Mai 15,10, pr. Juli 15,05, pr. November 15,30. Ee pr. Mai 13,40, pr. Juli 13,40, pr. November 13,70. Hafer pr. Mai 12,60, pr. Juli 12,95, pr. November 13,00. Mais pr. Mat 12,05,
pr. Juli 11,75, pr. November 11,50.
Bremen, 11. Mai. (W. T. B.), (Börsen - S(hlußberiht,) Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer etroleum-Börse.) Ruhiger. Loko 7,30 Br. — Baumwolle, ubiger. Upland middl. loko 345 4. — Schmalz. Rubiger, Wilcox 364 H , Armour shield 35} 4, Cudahy 367 ck; Fairbanks 30 „4. — Speck. Ruhig. Short clear middling loko 31. — Ä es SPAS Umsatz: 24 Faß Kentucky, 84 Faß Stengel, 1535 Paten rafil. /
Hamburg, 11. Mai. (W. T. B.) Kaffee. (Nawhmittag beriht.) Good average Santos pr. Mai 774, pr. September (6, pr. Dezember 732, pr. März 724. Matt. — Zuckermarkt. E a Rüben-Nobzucker 1. Produkt Basis 88 9/9 Rendemen! neue Usance, frei an Bord Hamburg rr. Mai 10,374, pr. Juni 1047, pr. August 10,65, yr. Oktober 10,723. Stetig. :
Pest, 11. Mai. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weir behauptet, pr. Mai-Juni 7,48 Gd., 7,55 Br., pr. Herbst 7,45 E, 7,47 Br. Roggen pr: Derbst 6,66 Gd., 6,68 Br. Hafer pr. Hf 6,23 Gd., 6,25 Br. ais pr. Mai-Juni 6,77 Gd., 6,78 Br, pt. Juli-August 6,88 Gd., 6,90 Br. Kohlraps pr. August-Septend 1155 Gd., 11,60 Br.
London, 11. Mai. (W. T. B.) Wolle fest bei guter Kot
kurrenz. l 96 9% STFavazudcker loko 113 feft, Rüben-Rohzudcker lcio
103 feft.
— 13. Mai. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren bt trugen in der Woche vom 4. Mai bis 10. Mai: Engl. Weizen 200 fremder 53 817, engl. Gerste 1473, fremde 19 017, engl. Maligerl! 18 352, fremde 75, engl. Hafer 559, fremder 64 362 Qrts., engl. ebl 19 515, fremdes 40 532 Sack. i |
Amsterdam, 11. Mai. (W. T. B.) Java-Kaffee go ordinary 52}. — Bancazinn 403. i 5 7
New-York, 11. Mai. (W. T. B.) Die Börse eróffnete mit nachgebenden Kursen; im weiteren Verlauf trat günstigere Skin mung ein. - Der Schluß war ret fest zu den höchsten Tageskursen. Der Umsay der Aktien betrug 317 000 Stück. : ‘bts
Weizen eröffnete s{hwach infolge des Regierungsberidts, \{wähte fh nach Eröffnung auf schwächere Kabelberichte noh etw ab; später trat jedoch A Deckungskäufe und Vorhersagungen c
rostwetter Erholung ein. Schluß fest. — Mais s{chwächte id g rôöffnung, entsprechend der Mattigkeit des Weizens, etwas steigerte fh jedo später infolge Deckungskäufe. Schluß stetig.
Waarenbericht.
Baumwolle-Preis in New-York 62, do- New-Orleans 64. Petroleum Stand. white in New-York 8,50, v me PIAIGELE 8,45, do. rohes nom., do. Ju nom.,
Mre line cert. p. 15 Schmalz West. steam 6,90, do. Rohe & Brothers 7,19 Mais pr. Mai 542, do. pr. Juli i ‘do. pr. September ent Rother Winterweizen 684, Weizen pr. Mai 67, do. pr. Jul! ?& do E T E Db hte Mio Me 7 16, do 000 Ar! nach Liverpoo . Kaffee : -Y :
pr. Mai 14,30, 9: do, p August 14,65. Mehl, Spring Wheat clears 2,09. uder 25. er 10,49.
Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführte Waaren betrug 9056168 Doll. gegen 9 212248 Doll. in oll Vorwothe, on für Stoffe 2130 983 Doll. gegen 2 224183 n der Vorwoche. J
Chicago, 11. Mai. (W. T. B.) Weizen smt nach Eröffnung etwas ab infolge des Regierungsberichts und \ ars: Kabelberihtt sowie auf Verringerung der Haufse -Gnga auflust später trat auf Wetterprognose über Frostwetter und rege
holung ein. Schluß feft, — Mais allgemein fest ganzen Börsenverlaufs. Weizen pr. Mai 63k,
pr. Juli 644. Mais pr. Mai 4% Svpeck short clear nomin. Pork pr. Mai 11,92f.
I
M 114.
zum Deutschen Reichs-A
Zweite Beilage nzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.
Berlin, Montag, den 13. Mai
1895.
L uchun
2. gebote, Zustellungen u. der
3. Unfall- und Invaliditäts x. Verficherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. 5. Verloosung 2. von Werthpapieren.
Deffentlicher Anzeiger.
7. Erwerbs- und of 8. Niederlaffung 2c. von Rechtsanwä 9, Bank-Ausweise.
10. Verschiedene Bekanntmachungen.
6. Kommandit-Gesfell Aktien u. Aktien-Gesellsch, Wirthsbafts-Genofsenschaf
_{) Untersuhungs-Sathen.
[10322] Stebrief.
“ Gegen den Barbiergebilfen Otto Reinhard Schurig, geboren am 19. Januar 1867 zu Plauen, evangelisch, welcher sih verborgen bält, ift die Unter- suchungshaft wegen Betrugs verhängt. Es wird ersuht, denselben zu verhaften und in das nächste Gerichtsgefängniß abzuliefern und sodann zu den Akten, 137 D. 71. 94 Mittbeilurg zu machen.
Berxliu, den 4. Mai 1895.
Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 137.
[10323] __Steckbrief.
Gegen den Bätergefellen Friß Heinrich früber in Staßfurt, jeßt unbekannten Aufenthalts, geboren am 7. März 1873 zu Krakau, ledig, welcher sich verborgen hält, ift die Untersuhungshaft wegen Diebstahls nach Eröffnung des Hauptverfährens verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und an das nädhste Amtsgericht abzuliefern, au fujorge Nachricht zu den hiesigen Akten D. 89/95 zu geben.
Staffurt, den 3. Mai 1895.
Königliches Amtsgericht.
[10326] _Fahndung. S Der wegen Vershwendung unter Vormundschaft gestellte 37 J_ alte Metzger und Hauskneht Christian Dietz von Obermühle is unter Mitnahme von 2000 4 flüchtig geworden. Die Polizeibehörden werden ersucht, dessen Aufenthalt anher mittheilen zu wollen. _Signalement: 1,66 groß, unterseyt, rother Schnurrbart, weißgelbl. Kopfhaare, aufgedunsenes Gesicht, \hwarzkarrierter Anzug. Waldenburg, Wttbg., 5. Mai 1895. Stadtshulth. Amt Siller.
2) Aufgebote, Zustellungen und dergl. [10482]
Nach heute erlafsenem, seinem ganzen Inhalte nah durch Anschlag an die Gerihtstafel bekannt gemachten O finden zur Zwangsversteigerung des zur
onfursmafse des Maschinenbauers August Strack zu Röbel gehörigen Wohnhaufes Nr. 8 in der Hohenthorschen Vorstadt zu Röbel und des Gartens Nr. 359 daselbft, mit Zubehör Termine:
1) zum Verkaufe nah zuvoriger endliher Re- gulierung der Verkaufs - Bedingungen am Sonnabend, den 7. September 1895, Vormittags X17 Uhr,
2) zum Ueberbot am Montag, den 30. Sep- tember 1895, Vormittags 117 Uhr,
statt. Auslage der Verkaufsbedingungen vom 23. August 1855 an auf der Gerichtsschreiberei. Nöbel, den 7. Mai 1895. Großherzoglich Mecklenburg - S(werins{ches Amtsgericht.
[10075]
Zur Zwangsversteigerung des dem Schuhmacher Johann Joachim Friedrich Ludwig Holt zu Nostock fbörigen, allhier am Amberge sub Nr. 1000 be- egenen Hausgrundstücks wird hierdurch vor dem unterzeihneten Amtsgerichte ein erster Verkaufstermin auf Montag, den S. Juli 1895, Vormittags 117 Uhr, fowie ein Ueberbotétermin auf Dieustag, den 20. August 1895, Vormittags 117 Uhr, durh das gegenwärtige Proklam anberaumt und dabei zugleich allen bei der Zwangsversteigerung im gesezlihen Sinne betheiligten Personen freigelafsen, in dem ersten Termine zu dem Zwede einer end- lihen Regulierung der Verkaufsbedingungen, deren Entwurf zu ihrer Einsicht zwei Wochen lang vor demselben auf hiesiger Gerichtsschreiberei niedergelegt sein wird, zu ersheinen, sowie au binnen 3 Tagen e geda anderweitige Vorschläge dazu einzu- reichen.
Rosto, den 27. April 1895.
Großherzoglihes Amtsgericht. Piper.
[10077]
In Saen, betreffend die Zwangsversteigerung des dem Rentier Ernst Wilhelm Triebsees zu Rostock bisher gehörigen, allhier am Schwibbogen sub Nr. 815 belegenen Hausgrundstücks, hat der Käufer desselben,
erbermeister Martin Neincke zu NRostock, durch Urkunde den Nachweis geliefert, daß er die nah dem Ergebniß der Versteigerung zur Hebung kommenden
läubiger befriedigt hat, resp. von denselben als alleiniger Schuldner übernommen ist.
Es find nun die betreffenden Beweisurkunden nebst der Erklärung des Käufers, sowie ferner auch die
echnung des Sequesters auf der Gerichtsschreiberei zur Einsicht der bei der Zwangsversteigerung Be- theiligten niedergelegt, und werden diese leßteren hiervon in Kenntniß gesetzt und aufgefordert, binnen zwei Wochen etwaige Erinnerungen geltend zu
Nosftoc, den 1. Mai 1895. Großherzogliches Amtsgericht. Piper.
[10076] ften dem Verfahren, betreffend die rung des dem Schlactermeister Christian Hauck eubukow früher gehörigen, allhier an der Ötto-
j wangsver- u ftraße sub Nr. 1971 h. belegenen Hauses und Gartens
Nr. 1141 VI11, ift zur Abnahme der Rechnung des Sequesters, zur Erklärung über den Theilungéplan, sowie zur Vornahme der Vertheilung ein Termin auf Sounabend, deu 18. Mai 1895, Vormittags 11 Uhr, im Amtsgerichtsgebäude, Zimmer Nr. 1, hierselbst anberaumt, und werden die bei der Zwangs- versteigerung Betbeiligten dazu mit dem Bemerken geladen, daß der Theilungéplan zu ihrer Einficht auf der Gerichtsschreiberei niedergelegt ist. Roftock, den 3. Mai 1895. Großherzoglides Amtsgericht.
Piper.
[10449] Aufgebot.
Der Präsident des‘Königlichen Ober-Landesgerichts zu Hamm hat das Aufgebot der Amtskaution des seit dem 1. März 1894 în den Rubestand getretenen Gerichtsvollziehers Matz zu Schwerte, bestehend aus
1) dem 382 9%%igen Staatss{huldschein vom Jahre 1842 Litt. F. Nr. 70540 über 300 Æ nebst Talon,
2) der Schuldverschreibung der Preußischen Kon- folidierten 33 °/oigen Staatsanleihe Litt. E. Nr. 630324 über 300 Æ nebst Talon und Zinsscheinen für die Zeit vom 1. Oktober 1898 bis 1. April 1900
behufs deren Rückgabe beantragt. Es werden daher alle diejenigen, welche Ansprüche auf die ge- daGte Kaution haben, hierdurch aufgefordert, die- selben spätestens im Aufgebotstermine den 2. Juli 1895, Vormittags 9 Uhr, bei dem unterzeih- neten Gericht anzumelden, widrigenfalls sie mit ibren Ansprüchen auf die Kaution werden ausges{chlofsen und letztere wird zurückgegeben werden.
Schwerte, den 7. Mai 1895.
Königliches Amtsgericht.
[10450]
Das von dem Robproduktenbändler Herrn Johann S{ck&werin Römer in Limbach hier anhängig gemachte Aufgebotsver fahren zur Kraftloserklärung des K. S. 3# 9/0, vormals 4 9/0, Staatsshuldenfafsensheins vom Jahre 1869 Litt. B. Nr. 26757 über 100 Thaler ist eingestellt worden.
Dresden, am 8. Mai 1895.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung Tee. Heßler.
[1020] Aufgebot.
Das Quittung£buch Nr. 101 der hiesigen städtischen Sparkasse, ausgefertigt für Emilia Clementine Marie Spornberger in Stornest, lautend über 13 A 43 S, ift angebli verloren gegangen und soll auf den Antrag der 2c. Spornberger zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisiert werden. Der Inhaber jenes Quittungsbuhes wird daher auf- géfordert, spätestens im Aufgebotstermine am 26. November 1895, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, Ber 25, feine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, witrigenfalls es für fraftlos wird erklärt werden.
Liffa, den 3. Mai 1895.
Königlihes Amtsgericht.
[10452] Aufgebot.
Auf Antrag des Kaufmanns Otto Reinke in Lang- fubr sollen vierzehn Wechsel ä. 4. Neumünsterberg, den 1. Dezember 1892 über je 1000 4, ausgestellt vom Antragsteller an eigene Ordre, acceptiert von Fr. Kabrowski in Neumünsterberg, fällig am 4. Juni 1893, bezw. 4. Juli 1893, bezw. 4. August 1893, bezw. 4. September 1893, bezw. 4. Oktober 1893, bezw. 4. November 1893, bezw. 4. Dezember 1893, bezw. 4. Januar 1894, bezw. 4. Februar 1894, bezw. 4. März 1894, bezw. 4. April 1894, bezw. 4. Mai 1894, bezw. 4. Juni 1894, bezw. 4. Juli 1894, und ein Wechsel d. 4. Neumünsterberg, den 1. Dezember 1892 über 1530 Æ, ausgestellt vom Antragsteller an cigene Ordre, acceptiert von Fr. Kabrowski und fällig am 4. August 1894, aufgeboten werden.
Die unbekannten Inhaber dieser Wesel werden aufgefordert, ihre Rechte spätestens in dem vom unterzeichneten Gerichte festgeseßten Aufgebotstermine am 30. November 1895, um [11 Uhr Vor- mittags, anzumelden und die Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben er- folgen wird. L
Tiegeuhof, den 8. März 1895.
Königliches Amtsgericht.
[10451] : Aufgebot.
Der Erbpächter Nr. 1 Joachim Höppner aus Brunshaupten, als Gläubiger, hat das Aufgebot des angeblich verloren gegangenen Hypothekensheins ad Fol. 10 über 1000 4, eingetragen unterm 22. August 1884 in die Büdnerei Nr. 1 zu Brunshaupten für den Mühblenpächter Otto Franke zu Güstrow, jeßt zu Schönberg, unter Glaubhaftmahung des Ver- lustes des Hypothekensheins und bei Nachweis, daß die Forderung auf ibn, den Antragsteller, übergegangen sei, — cfr. § 20 Nr. 2 der Domanialhypotheken- ordnung vom 2. Januar 1854 — beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 26. November 1895, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen- falls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Kröpelin, den 9. Mai-1895.
Großherzogliches Amtsgericht.
[10444] __ Aufgebot. u Die verehelihte Häusler Josefa Tluczikont in rzeborowiß und deren minderjährige -Geshwister eodor und Theophil Gabor baben das. Aufgebot
eines im Gemeindebezirk Lenshüt belegenen, in den
Steuerbüchern mit Artikel 134 Kartenblatt 7 Nr. 31 des Gemeindebezirks Lenfhüg bezeichneten, in das Grundbuch noch nicht übernommenen Ackerftückes von 1 ha 58 a 20 gm beantragt. Alle Perfonen, welhe das Eigenthum dieses Grundstückes be- anspruchen, werden aufgefordert, ibre Rehte und Ansprüche spätestens. in dem auf den 9. Juli 1895, Vormittags 9 Uhr, vor dem unter- zeichneten Gerihte anberaumten Aufgebotstermine anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen auf das Grundstück werden ausgeschlosfsen werden. Kosel, den 3. Mai 1895. Königliches Amtsgericht. Abtheilung IIT.
[10442] Oeffentliche Ladung.
Die nach Namen und Aufenthalt unbekannten Erben des Iobann Rodenbüsch von Manderscheid sowie alle die Personen, welhe Ansprüche auf das im Flurbu}ch der Gemeinde Mandersheid für Art. 238: „Rodenbüsch Johann und Konsorten zu Manders(heid“ eingetragene Grundstück Flur 3 Nr. 135, Peterskämmerchen, Wiese 3 a 99 qm er- heben, werden auf den 6. Juli 1895, Vor- mittags 10 Uhr, vor das unterzeichnete Gericht, Zimmer Nr. 2, öffentlih geladen. Wenn vor oder in dem Termin fein Anspruch auf das Grundstück angemeldet wird, soll bei Anlegung des Grundbuchs die Gemeinde Manderscheid ohne Einwiliigung der Geladenen als dessen Eigenthümerin eingetragen werden.
Wittlich, den 7. Mai 1895.
Königliches Amtsgericht. LIIT.
Ca]
Durch Beschluß des K. Landgerichts Landau i. d. Pfalz vom 26. April 1895 wurden Franz Karl Vogel, Bader, in Leimershcim wohnhaft, und Konf., welche bei diesem Geriht gegen Franz Philipp Vogel, geb. 1825, Bader, früher in Siebeldingen wohnhaft, dermalen obne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort in Amerika abwesend, das Abroesen- beitsverfahren betreiben, zu dem fontradiftarisch mit der K. Staatsanwaltschaft zu führenden Zeugen- beweise darüber zugelaffen:
„daß Philipp Vogel, Sohn der zu Siebeldingen wohnhaft gewesenen Ebeleute Jakob Vogel, Bader, und Barbara Süß von Siebeldingen, schon im Fahre 1847 seinen Wobnort verlaffen hat und daß seit seinem Weggehen keine Nachriht über feine Person und feinen Aufenthalt in feine Heimath gelangt ist.* Termin zur Beweisaufnahme ist bestimmt, auf Samêtag, den 25. Mai 1895, Nachmittags 34 Uhr, im Kommissionszimmer des K. Landgerichts dahier.
Landau i. d. Vfalz, den: 9. Mai 1895.
Der K. I. Staatsanwalt, Neither.
[10448] Anfgebot.
Der biesige Rechtsanwalt Dr. jur. Otto Meier in
Vollmacht :
1) des Bevollmächtigten des Jokann Georg Wilde als Intestaterben seines verstorbenen Sohnes, Kommis Johann Friedrich Wilhelm Wilde, nämlich des Hermann Pfennig ;
2) des Testamentévollstreckers der unverebeliht ver- storbenen Rentnerin Friederike (Friederica) Henriette Krabbe, rämlih des biesigen Nechts- anwalts Dris. jur. Carl Martin Strauch;
3) des Bevollmächtigten der Eheleute Johann Hinrich Weselo und Hermine, geb. Brauer, näâmlich des hiesigen Rechtsanwalts Dris jur. Carl Martin Straub:
4) a. des Testamentévollftreckcrs der verstorbenen Frau Anna Margaretha Catharina, geb. Buschsenja (richtizer Buschsenje) des ver- storbenen - Maurermeisters Iobann Heinrich (Hinrich) Ferdinand Reinhardt Wittwe, näm- lih des Johann Theodor Kielmann, und
. des Miterben der vorgenannten Teftatrix, näâmlich des Sohnes derselven, Ferdinand Nicolaus Louis Reinhardt,
hat unter der nachstehenden Begründung den Erlaß
eines Kollektiv-Aufgebots beantragt:
I. Am 2. März 1895 fei hierselbst der Kommis Johann Friedriß Wilbelm Wilde verstorben. Sein zu Schnellewalde (Schlesien) wobhnhbafter Nater Johann Georg Wilde komme a!s alleiniger geseßliher Erbe in Betracht.
. Am 5. März 1895 sei hierselbst die Rentnerin Friederike (Friederica) Henriette Krabbe mit Hinterlaffung eines am 2. März 1888 hierselbft errihteten, am 28. März 1895 hierselbst publizierten Testaments unverehelicht verstorben. In diesem Testament fei der unter 2 genannte Antragsteller unter Ertbeilung der Vertretungs- befugniß zum TeftamentsvollstreFer ernannt.
. Am 7. Juni 1883 sei hierselbst Johann Franz Friedrih Reyer verstorben. Derselbe habe. bei Lebzeiten feiner Nichte, der unter 3 ge- nanntes antragstellenden Ehefrau, eine auf Namen des minderjährigen Johann Franz Friedri Reyer, defuncti Wilbelm Nicolaus
eyer Sobn, geschrieben stehende Obligation der mburgischen Staats-Anleihe von 1865, Nr. 25, ol. 1981, über 500 Mark Banco, geschenkt. ie unter 3 genannten antragstellenden Ehe- leute beabsihtigen, diese Obligation auf Namen des antragfstellenden Ehemannes umzuschreiben.
7. Der auf Namen Johann Heinrih Ferdinand Reinhardt Wittwe, geb. Buscsentje, im Eigenthums- und Hypothekenbuch der Dorf- haften Barmbeck und Eilbeck, Pag. 4465, ge- schrieben stehende Hypothekposten über 4 2000,— sei bei der im Jahre 1886 erfolgten Theilung des Nacblafses der am 26. Februar 1886 bier: selbst verstorbenen Frau Anna Margaretha
Catharina, geb. Buschsenja (richtiger Busd \# enje),
des verstorbenen Maurermeisters Jobann Heinri (Hinrich) Ferdinand Reinhardt Wittwe, ihrem Sohne, nämli dem unter“ 4b. genannten Antragsteller, zugefallen. Derselbe“ beabsichtige, diesen Posten auf seinen alleinigen Konsens um- zuschreiben.
Es wird das beantragte Aufgebot “nunmehr dabin
erlafsen : : Es werden :
1) alle, wele an die unter T und IT genannten Verlafsenschaften, sowie an die unter III be- zeinete Obligation Erb- oder fonstige Ansprüche zu haben vermeinen :
2) alle diejenigen, welche den Bestimmungen des unter IT bezeihneten Testaments, insbesondere der Ernennung des im Rubrum unter 2 ge- nannten Antragstellers zum Testamentêvollfirecker und den demselben ertbeilten Befugnissen, wider- sprechen wollen; n alle diejenigen, welbe der Befugniß des im Rubrum unter 4b. genannten Antragstellers, den unter TV bezeihneten Hypothekposten auf seinen alleinigen Konsens umzuschreiben, widerspretßen wollen, biermit aufgefordert, solde An- und Widersprüche bei der Gerichts- {reiberei des unterzeihneten Amtsgerichts, Poststraße 19, 2. Stock, Zimmer Nr. 51, späteftens aber in dem auf Freitag, den 5. Juli 1895, Nachmittags 1 Uhr, anberaumten Aufgebots- termin, im Justizgebäude, Dammthorstraße 10, Parterre links, Zimmer Nr. 7, anzumelden — und zwar Auêëwärtige thunlichft unter Bestellung eines hiesigen Zustellungsbevollmächtigten — bei Strafe des Ausschlusses.
Hamburg, den 8. Mai 1895. Das Amtsgericht Hamburg. Abtheilung für Aufgebotssachen. O) Se De: Be-röffentlicht: Ude, Gerichtsschreibergehilfe.
[10446] Aufgebot.
Auf Antrag des Intestaterben der verstorbenen Frau Wilhelmine Maria (rihtiger Marie), geb. Sievert, deé verstorbenen Aftuars Henrich (ri{tiger Heinriß Wilhelm) Breiner Wittwe, nämlich des Kaufmannes Eduard Adolph Mählmann, vertreten dur die biesigen Rechtsanwalte Dres. jur. Embden und Schröder, wird cin Aufgebot dahin erlafen :
Es werden
1) alle, welhe an den Nalhlaß der hierselb am 22. Februar 1895 verstorbenen Frau Wilhelmine Maria (richtiger Marie), geb. Sievert, des ver- storbenen Aktuars Henrich (rihtiger Heinri Wilbelm) Breiner Wittwe, Erb- oder fonstige Ansprüche zu haben vermeinen ;
) alle diejenigen, welche dem alleinigen Erbre(ht- des Antragstellers widerspre{en wollen, hier- mit aufgefordert, solche An- und Wider- sprüche bei der Gerichtsschreiberei des unter- zeichneten Amtsgerichts, Poitstraße 19, 2. Sto, Zimmer Nr. 51, spätestens aber in dem auf Freitag, deu 5. Juli 1395, Nacÿ- mittags L Uhr, anberaumten Aufgebots- termin im Justizgebäude, Dammthorstraße 10, Parterre links, Zimmer Nr. 7, anzumelden — und zwar Auswärtige thunlihst unter Bestellung eines hiesigen Zustellungsbevollmächtigten — bei Strafe des Ausschlusses.
Samburg, den 6. Mai 1895.
Das Amtsgeriht Hamburg. Abtbeilung für Aufgebotssachen. E (gez.) Tesdorpf Dr. Veröffentlicht: Ude, Gerichts\chreibergeßilfe.
[10447] Arfgebot,
Auf Antrag des Testamentsvollstreckers der ver- storbenen Eßbeleute, Gastwirth Johann Joachim Heinrih Tege und Sophia Catharina Louise (auch Sophie Louise Catharina), geb. Meyer, nämlich des Kaufmannes Christian Nicolaus Meyer, vertreten durch die biesigen Rechtsanwalte Dres. jur. Heinscn und Lehmann, wird ein Aufgebot dahin erlaffen :
Es werden 1) alle, welde an den Nachlaß der bierselbft ver- storbenen Ebeleute,. Gastwirth Johann Joachi:n Heinrih Tege und Sophia Catharina Louise (auch Sophie Louise Catharina), geb. Meyvcr, Erb- oder fonftige Ansprüche zu haben ver- meinen ; alle diejenigen, welche den Bestimmungen des von den genannten Erblafsern am 5. Dezember 1883 bierjelbst gemeinschaftlih errihteten, am 15. November 1877 hierselbsst publizierten Testaments, sowie den Besiimmungen tes von der jenannten Erblasserin am 24. November 1882 ierselbft allein errichteten, am 28. März 1895 bierfelbst vublizierten Teftaments, insbesondere der durch Beschluß der biesigen Vormundschafts- behörde vom 25. Oktober 1882 erfolgten Gr- nennung des Antragstellers zum Teftamentsvoll- streder des gemeinschafilißen Testaments der Erblasser und den demselben ertheilten Befüg- niffen, namentlich der Befugniß, Grundstüe, Mobilien, belegte Kapitalien und Staatéëpapiere zu verkaufen oder sonft zu realisieren ; die ersteren nöthigenfalls zu prosequieren, in ihre Um- und Zuschreibung, beziebentlih Tilgung zu konsen- tieren, Klauseln anzulegen und angelegte Klauj}eln zu tilgen, widersprehen wollen, hiermit auj- gefordect, folche An- und Widersprüche bei der Gerichtsschreiberei des unterzeihneten Amts- gro, Poststraße 19, 2. Stock, Zimmer r. 51, spätestens aber in dem auf Freitag, den 5. Juli 1895, Nachmittags 1 Uhr, anberaumten Aufgebotstermin, im Jusftiz- ebäude, Dammtborstraße 10, Parterre links, immer Nr. 7, anzumelden — und zwar Aus-