1895 / 117 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 16 May 1895 18:00:01 GMT) scan diff

Der im ganzen preußischen Staat versteigerten Grundstüdcke

Ge-

Zahl in den Größenkflafsen von

Umfang in Hektar nach Größenklafsen von

Ge- sammt- zahl

' sammt- ies

“d 0,75bis| 2 bis | 5 bis are -10,75ha| 2 ha

| 20 bis |50 bis|100 bis| “hr | unter 50 ha [100 ha/200 ha| hg |9-75ha

0A | 20a |

1

0,75bis| 2 bis

| 6 bis | 20 bis | 50 bis | 100 b

2ha | 9 ha | 20 ha | 50 ha

2 979) 2 3595| 2 446 2014 2 220

1 536) 2 299

110 063 81 681 81 280

61 801 99 310 62 351

89 266 69 327

1886/87 1887/88 1888/89 1889/90 1890/91

1891/92 1892/93

a | 664 | 622 | 510 861

339

S art

873 658 623 533 662

425

361 276 286 208

1 948 1415 1538 1 296 1179

3966 | 450

9549 759 513 [669

190 | 69|

67] 107 O 219 | 91 24 12

| —— |

23312 | 16 762

17 550 | 15 381 12 935

Gia

1804 |

| E

| Tres 6005 | 1790| 79129 1.980 | 78609

530 | : | 7508 1 693 6 736 6636: 1 0212 | 40891

AT1 4

1893/94 1 998

Landwirthschaftlihe Hauptbetriebe über- haupt (nah den Ergebnissen der Be-

rufszählung vom Jahre 1882). . . .| 12321686 24 123 733

Wie man sieht, hat die Zahl der Zwangsversteigerungen land- und forstwirthschaftliber, von Landwirthen im Hauptberuf bewirth- \hafteter Grundstücke von 1886/87 bis 1891/92 erheblich abgenommen, in den beiden nächsten Jahren allerdings fich wieder beträhtlih ver- mehrt, ohne indeß die Ziffer von 1886/87 wieder zu erreihen. Aehn- lich ist die Bewegung hinsichtlih des Umfan gs der versteigerten Grund- stücke; nur fällt hier die geringste Ziffer in das Jahr 1890/91 statt 1891/92. Vergleicht man damit die Anzahl und den Umfang der bei der Berufszählung von 1882 überhaupt ermittelten, in obenstehender Uebersicht nach denselben Größenflassen wie die Versteigerungen angegebenen land- wirthschaftlichen Hauptbetriebe, so ergiebt sich, daß im Jahre 1886/87, in welchem die Zahl wie die Fläche dieser Versteigerungen am größten war, auf 961 203 Hauptbetriebe von mehr als 2 ha Fläche 2309 ver- steigerte, also noch nicht 3 vom Tausend, entfielen, während auf 23,76 Millionen Hektar Umfang dieser Betriebe 109 190 ha Umfang der zwangéweise versteigerien, also noch nicht 5 vem Tausend, kamen. Bei Einrehnung aller Zwangsverfteigerungen von land- und forst- wirtbschaftlihen Grundstücken von weniger als 2 ha Fläche, bei denen als Hauptberuf des Besißers Land- oder Forstwirthschaft an- gegeben war, steigt die Zahl der Versteigerungen für das Jahr 1893/94 von 1623 auf 1998; dagegen vershiebt sich der Gesammt- vmfang der versteigerten Besißungen nur fehr wenig : von 68 844 auf 69 327 ha.

Es zeigt sich in den obenstehenden Ziffern für den Gesammtstaat ‘eine auffällige, mit fast mathematisher Regelmäßigkeit alljährlich wiederkehrende Verschiedenheit des Antheils der verschiedenen Besitz- flafsen an den Zwangsversteigerungen. Die kleineren und mittleren Betriebe sind in sämmtlihen Jahren in ungleih geringerem Umfange bei den Zwangsversteigerungen betheiligt, als man nach ihrem An- theile an der Gesammtflähe der landwirthschaftlihen Hauptbetriebe, wie er durch die Erhebung vom 9. Juni 1882 festgestellt wurde, hätte erwarten sollen; bei den größeren Betrieben trifft dementsprehend das Umgekehrte zu. In den Jahren 1891/92, 1892/93 und 1893/94, in welchen die Trennung nah Besißklassen bei den Versteigerungen am meisten eingehend durchgeführt worden ist, ergaben \fich nämli für die Betriebe von 200 ha und darüber regelmäßig rund 60 vom Hundert Antheil von der versteigerten Fläche, während ihnen nach ihrem Antheil an dem Gesammtumfange der landwirthschaftlichen Hauvtbetriebe nur rund 30 vom Hundert zugekommen wären. Auch der Antbeil der Grundstücke von 100 bis 200 ha ist \tets fast um das Doppelte zu groß, während derjenige der Grundstücke von 50 bis 100 ha schon etwas hinter dem rechnungsmäßig zu erwartenden zurüdbleibt und derjenige der Éleineren Grundstücke niht die Hälfte desselben erreiht. Diese Erscheinung wiederholt fih im Großen und Ganzen in all:n Provinzen, wenngleich sich hier im einzelnen Abweichungen ergeben.

: So verschieden der Antheil der Besißklassen, so verschieden ift auch der Gesammtantheil der einzelnen Provinzen an der Zahl und dem Umfang der Versteiaèrungen. Im Jahre 1893/94 kam fast die Hälfte der versteigerten Fläche von 69 327 ha auf die Provinzen Westpreußen und Posen, während die westlihen Provinzen ganz zurüdktraten; in Hessen:-Nafsau waren nur 56 Versteigerungen mit 911 ha, in der Rheinprovinz 155 mit 538 ha Fläche zu verzeichnen. Seit dem 1. April 1886, dem Beginn der statistishen Erhebungen, wurden ermittelt:

im Gesammtstaat . . in Ostpreußen Westpreußen Brandenburg Pommern .

Posen

Schlesien

Sachsen L Schleswig-Holstein ANIODEE e 4 Westfalen . Hessen-Nafsau Rheinland E Hohenzollern . . 83 4167 ¿ Die gesammte, seit 1886/87 der Zwangsversteigerung verfallene Fläche landwirthshaftliher Hauptbetriebe berehnet sich hiernah auf rund 23 vom Hundert der Gesammtfläche landwirthschaftliher Haupt- betriebe (24,12 Millionen Hektar). In Wirklichkeit ist die Fläche, welche durch Zwangsversteigerung den Besiß gewechselt hat, noch etwas kleiner, da zahlreihe Grundstücke wiederholt der Versteigerung ver- fallen find. Die beiden Provinzen Westpreußen und Posen (mit je 1,91 bezw. 2,33 Millionen Hektar landwirthschaftliher Hauptbetriebe überhaupt) haben in den aht Berichtsjahren zusammen gegen 7 bezw. über 5 vom Hundert ihrer Fläche der Zwangsversteigerung verfallen sehen; ganz besonders gering is während der Berichtszeit der Umfang der Zwängsversteigerungen in Hessen-Nassau gewesen, wo nur eine Fläche von 4128 ha, also noch nit eine Quadratmeile landwirth- schaftlich oder forstwirthschaftliÞh benuygten Bodens zur Versteigerung gelangt ift.

Berücksichtigt man auch die Zwangsversteigerungen von folchen zur Land- oder Forstwirthschaft dienenden Grundstücken, deren Besitzer nur im Nebenberuf Land- oder Forstwirthschaft treiben, sowie die Zwangsversteigerungen behufs Auseinanderseßung zwischen Mitbesißern und zu Erbthbeilungszwecken, dann erhöht sch freilich die Gesammt- zahl der Versteigerungen erheblich; im Jahre 1892/93 if allein die- jenige der Verfsteigerungen, bei welchen es sich um Landwirthe im Nebenberuf handelte, größer gewesen als diejenige bei Landwirthen im Hauptberufe. Die Fläche und der Grundsteuer-Reinertrag der versteigerten land- und forstwir!hschaftlihen Grundstücke vermehren fih indessen dadurh nur mäßig, so im Jahre 1893/94 die Fläche von 69 327 auf 79161 ha, der Ertrag von 599 365 auf 704 930 M

Im Großen und Ganzen is während der Berichtszeit der Umfang der Zwangsversteigerungen land- und forstwirthschaftlicher Grundstücke kein bedeutender gewesen ; felbst in den am meisten betroffenen Landes- theilen und Besißklafsen hat er sich bis zum Schluß des Jahres 1893/94 überwiegend noch in mäßigen Grenzen gehalten.

17 847 Versteigerungen mit 611 079 ha Fläche 3 094 ; . 98 200 ; Le 129 202 47 652 72 052

120 881 81 293 14 448

6170

"”

12 032 6 115 4 128 8 440

S. S. T T. 2.4. T. W A Q 4 Q C: 9: A S Q U

Zur Arbeiterbewegung.

In Dortmund befinden fih die Dachdeckergehilfen im Ausstande, nachdem, wie im „Vorwärts" berihtet wird, die Meister ihre Forderungen abgewiesen haben. Die Arbeiter verlangen: Zehn- ftündige Arbeitszeit mit Mittags-, Frühstücks- und Vesperpause ; einen

270 965

30 574| 8246 11 805

| 338300 | 422606 | 149672 |

| 910 578 | 50 625

fläch

Mindestlohn von 45 4 für die Stunde; bei Ueberstunden einen ushlag von 20 § für die Stunde; für Sonntagsarbeit doppelten Stundenlohn u. st. w. t Aus Waldenburg i. Schl. wird der „Köln. Ztg.“ telegra- phiert: Nachdem die Forderungen von 300 ausftändigen Porzellan-Arbeitern in Altwasser (vgl. Nr. 79 u. 86 d. Bl.) abgelehnt wurden, verließ die Mehrzahl der Ausständigen, die bereits durch Zuzug erseßt sind, die Stadt. : j | | In Karlsruhe haben, wie der „Frkf. Ztg.“ berichtet wird, die Maler, Anstreicher und Lackierer sih vereinigt, um an die

Meister folgende Forderung zu stellen : Die 93 stündige Arbeitszeit für -

Mealergebilfen und Mindestlohn von 38 &S für die Stunde; für An-

ftreiher einen Lohn von 35 4. Bis gestern war eine Einigung noch |

nicht erzielt. H E , In Tuttlingen war kürzlich in der Adam Storz? schen

. Fabrik chirurgisher Instrumente ein Ausstand ausgebrochen, der, wie

der „Vorwärts“ mittheilt, jeßt insofern sein Ende erreicht hat, als die Ausständigen, 35 an der Zahl, ihre Entlassung erhalten haben. Ein Theil von ihnen hat in den anderen Fabriken Tuttlingens bereits wieder Arbeit gefunden. A

In Stockholm haben am Montag sämmtliche Hafenarbeiter die Arbeit eingestellt; sie fordern statt der jeßigen Bezahlung von 30 Oere für die Stunde 40 Oere, zehnstündige Arbeitszeit und 50 Oere für die Stunde Ueberarbeit. Aller Verkehr im Stockholmer Hafen ruht.

Handel und Gewerbe,

Täglihe Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr find am 15. d. M. gestellt 11 039, niht recht- zeitig gestellt 7 Wagen. L Fn Oberschlesien sind am 14. d. M. gestellt 3661, niht recht- zeitig gestellt keine Wagen.

Zwangs8-Versteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgeriht T1 Berlin standen am 15. Mai die nahbezeihneten Grundstücke zur Versteigerung: Karl - straße 5a, dem Gutsbesißer W. Dahse gehörig; Nußung8werth 5000 A; Mindestgebot 278 000 4: mit dem Gebot von 360 000 M blieb die Handelsgesellshaft in Firma A. Ruß jr., Unter den Linden 16, Meistbietende. Luisenstraße 18, dem Gutsbesißer W. Dahse gehörig; Nuzßungswerth 18170 F; Mindest- gebot 491000 Æ mit welhem der Stadt - Baurath Paul B ratring zu Charlottenburg, Leibnizstr. 4, Meistbietender blieb. Neichenbergerstr. 96a, dem Bauunternehmer Johann Wilke gehörig; Fläche 12,95 a; Nuzßungswerth 18200 46; Mindestgebot 1050 A; Meistbietender blieb der Fabrikant Carl Baumann, Weberstr. 8, mit dem Gebot von 241 500 4

Beim Königlihen Amtsgericht 11 Berlin standen die nahbezeihneten Grundstücke zur Versteigerung: Das im Grund- buch von Schöneberg Band 41 Blatt Nr. 1535 auf den Namen des Nohrlegers, jeßigen Fabrikanten Karl Kohlase zu Berlin, Meariendorferstraße 10, eingetragene, zu Schöneberg, Sedanstraße 54, belegene Grundstück; Fläche 5,71 a; Mindestgebot 27 321 4; für das Meistgebot von 90 500 G wurde der Kaufmann Gustav Glienicke zu Berlin, Klopstockstr. 60, Ersteher. Das im Grundbuch von Wilmers- dorf Band 36 Blatt Nr. 1090 auf den Namen des Restaurateurs Hermann Held zu Charlottenburg, Kalkreuthstr. 9, eingetragene, zu Wilmersdorf, Uhlandstr. 124, belegene Grundstü; Fläche 9,57 a; Mindestgebot 8922 #4; für das Meistgebot von 190 000 wurde der Hof-Schlächtermeister Carl Maaß zu Charlottenburg, Barbarossastr. 80, Ersteher. Vertagt wurde das Verfahren der

wangsversteigerung wegen des zu Schöneberg, Golßstr. 12 und Barbarossastr. 3, belegenen Grundftücks, -dem Maurermeister Carl Streckenbach zu Berlin gehörig.

Ausweis fiber. den Berleht auf dem BVBetlilñer Schlachtviehmarkt vom 15. Mai 1895. Auftrieb und Markt- preise nah Schlachtgewicht mit Ausnahme der Schweine, welche nah Lebendgewiht gehandelt werden. Rinder. Auftrieb 224 Stü. (Durchschnittépreis für 190 kg.) L. Qualität —,— F, I[. Qualität —,— M, I11IT. Qualität 88—96 M4, IV. Qualität 74—84 M Schweine. Auftrieb 9146 Stück. (Durchschnittspreis für 100 kg.) Mecklenburger 78—80 #, Landschweine : a. gute 74—76 M, Þ. geringere 68—72 4, Galizier —,— H, leihte Ungarn —,— ä bei 20 9/9 Tara, Bakonyer & bei ko Tara prò Süd. Kälber. Auftrieb 2350 Stück. (Durdbshnittspreis r: 1 kg.) I. Qualität 1,08—1,16 Æ, II. Qualität 0,90—1,06 Æ, III. Qualität 0,72— 0,88 A Schafe. Auftrieb 399 Stück. (Durchschnittspreis für 1 kg.) I. Qualität 0,90—1,00 Æ, II. Qualität 0,84—0,88 A, TIT. Qualität —,— M

Aus Prag meldet die „Frankf. Ztg.“: Der Verwaltungs- rath der Böhmischen Nordbahn hat die Dividende für 1894 auf 89% festgeseßt gegen 7 °/% im Jahre 1893.

Aus Bern meldet die „Frankf. Ztg.“: Von der 3X2 9% Berner Stadt-Anleihe im Betrage von 48 697 000 Fr. wurden 314 Millionen konvertiert. Auf die restlihen zur Zeichnung auf- gelegten 17 Millionen Francs der 3 °/9 Anleihe wurden insgesammt 209 Millionen Francs gezeihnet, sodaß die Subskribenten nur etwa 8 9/0 erhalten werden.

Magdeburg, 15. Mai. (W. T. B.) Zuckerbericht Kornzucker ertl., von 92 9/0 —, neue 11,15—11,35. Kornzuder erkl. 88 9/9 Rende- ment 10,50—10,70, neue 10 60—10,75, Nachprodukte exkl, 75/5 Rende- ment 7,95-—8,25. Rubiger. Brotraffinade 1 23,00. Brotraffinade 11 22,75. Gem. Raffinade mit Faß 22,75—23,259. Gem. Melis I mit

22,29—22,90. Stetig. Robzucker I. Produkt Transito f. a. B.

mburg pr. Mai 10,25 Gd., 10,30 Br., pr. Juni 10,324 bez., 10,375 Br., pr. Juli 10,427 bez., 10,477 Br., pr. August 10,55 bez. u. Br. Schwächer.

Leipzig, 15. Mai. (W. T. B.) Kammzug - Termin- handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Mai 2,90 4, pr. Juni 2,924 4, pr. Juli 2,95 4, pr. August 2,974 4, pr. September 3,00 4, pr. Oktober 3,00 4, pr. November 3,024 4, pr. Dezember 3,024 #, pr. Januar 3,05 4, pr. Februar 3,05 4, pr. März 3,074 4, pr. April # Umsatz: 15 000 kg.

365 768 | = 1,52 9% | | der Gesammt- |

140211s| 5482 439 5 799 348] 2439 892 1 431 188| 7 202 983 = 5,81 9%!= 22,73%/0!= T 10,11%/0|= 5,93 °/6|= 29,860/,

12 683 902 11 074 063 = 52,58 9/0 | = 45,90 9%

| | |

e

Mannheim, 15. Mai. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen pr. Mai 15,15, pr. Juli 15,15, pr. November 15,35. Roggen pr. Mai 13,40, pr. Juli 13,50, pr. November 13,60. Hafer pr. Mai 12,60, pr. Juli 12,95, pr. November 13,00. Mais pr. Mai 12,05 pr. Juli 11,75, pr. November 11,50. ; (

Bremen, 15. Mai. (W. T. B.) (Börsen - Schlußbericht.) Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum - Börse.) Fest. Loko 7,50 Br. Baumwolle. Ruhig. Upland middl. loko 344 & F. Schmalz. Rubig. Wilcox 36 H, Armour shield 354 S, Cudahy 364 4, Fairbanks 30 §4. Speck. Nuhig. Short clear middling loko 31. Taback. Umsay: 106 Seronen Carmen. :

Hamburg, 15. Mai. (W. T. B.) Kaffee. (Nachmittags- bericht.) Good average Santos pr. Mai 77, pr. September 76, pr. Dezember 733, pr. März 72}. Schleppend. ZuckFermarkt. (Schlußbericht.) Rüben-Robzucker I. Produk? Basis 88 9/5 Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. Mai 10,273, pr. Juni 10,35, rxr. August 10,55, vr. Oktober 10,65. Behauptet.

Budapest, 15. Mai. (W.T. B.) Gewinnziehung der Ungari- \hen 100 Fl.-Loose: 120000 Fl. Ser. 2559 Nr. 9, 12 000 Fl. Ser. 3166 Nr. 38, 5000 Fl. Ser. 207 Nr. 2, je 1000 Fl. Ser. 2409 Nr. 23, Ser. 3224 Nr. 26, Ser. 5090 Nr. 7, Ser. 917 Nr. 28.

Pest, 15. Mai. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen matter. pr. Mai-Juni 7,40 Gd., 7,42 Br., pr. Herbst 7,38 Gd., 7,39 Br. Roggen pr. Herbst 6,65 Gd., 6,67 Br. Hafer pr. Herbst 6,23 Gd., 6,25 Br. Mais pr. Mai-Juni 6,65 Gd., 6,67 Br., pvr. Iuli-August 6,80 Gd., 6,81 Br. Koblraps pr. August-September 1150 Gd., 11,60 Br.

London, 15. Mai. (W.T. B.) Wollauktion. Preise un- verändert, lebhafte Betheiligung.

An der Küste 4 Weizenladungen angeboten.

96% JTJavazucker loto 115 stetig, Rüben-Rohzucker loko 107 fest. Chile-Kup fer 431/16, pr. 3 Monat 442.

London, 15. Mai. (W.T. B.) Die Vertreter der amerika- nishen Kupferproduzenten beschlossen in einer heute hier ab- gehaltenen Versammlung, die Metallvershiffungen auf 60 000 {t jähr- lih einzushränken. Der Vertrag bleibt ein Jahr lang in Kraft. Die europäischen Produzenten erklärten sich bereit, die Förde- rung um ungefähr 7 9% jährlich zu verringern. /

Amstèrdäm, 15. Mai. (W. L. B) Jaäva-Käffee good ordinary 93. Bancazinn 42. :

New- Vork, 15. Mai. (W. T. B.) Die Börse eröffnete \{chwach und mit niedrigeren Kursen, im weiteren Verlauf war das Geschäft durhweg unregelmäßig. Schluß vorherrshèend träge. Der Ae der Aktien betrug 451 000 Stück. eizen anfangs s{chwach, dann steigend während des ganzen Börsenverlaufs mit wenigen NReaktionen auf Käufe für Rechnung des Inlandes und ungünslige Ernteberihte. Schluß sehr fest. Mais entsprehend der Festigkeit des Weizens und auf Befürchtungen von Frost während des ganzen Börsenverlaufs steigend mit wenigen Reaktionen. j

Waarenbericht. Baumwolle-Preis in New-York 61/16, do, in New-Orleans 64. Petroleum Stand. white in New-York 8,50, do, in Philadelphia 8,45, do. rohes nom., do. Pipe line cert. p. Juni 1725 nom. S&malz West. steam 6,85, do. Rohe & Brothers 7,10. Mais pr. Mai 553, do. pr. Juli 562, do. pr. September 565. Rother Winterweizen 708, Weizen pr. Mai 69, do. pr. Juli 708, do. pr. September 705, do. pr. Dezember 725. Getreidefraht nah Liverpool 2. Kaffee fair Rio Nr. 7 16, do. Rio Nr. 7 pr. Mai 14,20, do. do. pr. August 1460. Mehl, Svring Wheat clears 2,75. Zucker 3. Kupfer 10,60. Nachbörse: { C. höher.

Chicago, 15. Mai. (W. T. B) Weizen allgemein fest während des ganzen Börsenverlaufs auf gemeldete Ernteschäden und Deckungen der Baissiers. Mais allgemein fest während des ganzen Börsenverlaufs auf ungünstiges Wetter und DeckEungen der Baissiers. Der Markt wurde beherrs{cht durch die Fluktuationen in Weizen. _

Weizen pr. Mai 654, pr. Juli €62. Mais pr. Mai 50s, Speck short clear nomin. Pork pr. Mai 11,923,

Verkehrs-Anstalten.

__ Laut Telegramm aus Herbesthal ist die zweite eng- lische Post über Ostende vom 15. Mai ausgeblieben. Grund: Der Bahnpostwagen ist in Brüssel ausgeseßt worden.

Frankfurt a. M., 15. Mai. (W. T. B.) Die „Fankf. Ztg.“ meldet ans Bern: Die vom Eisenbahn-Devartement ausgearbeitele Verfassungsnovelle s{lägt für die Verstaatlihung der Eisenbahnen als Erwerbsarten vor: den konzessionsmäßigen Nück- fauf, den freihändigen Kauf und die Expropriation.

Bremen, 16. Mai. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Snelldampfer „Havel“ hat am 15. Mai Morgens Dover passiert; er überbringt 480 Pafsagiere und volle Ladung. Der Schnell- dampfer , Saale“ ist am 14. Mai Vormittags von New-Yor nah der Weser abgegangen. Der Schnelldampfer „Trave“ hat am 14. Mai Morgens Dover passiert. Der Postdampfer „We/|er hat am 14. Mai Abends Vlissingen passiert. : i

Pamburg, 15., Mai. (W. T. B.) Hamburg-Amer!- fanishe Padcktetfahrt-Aktiengesellshaft. Der Postdampser „Phoenicia” hat heute Morgen Lizard passiert.

Tri est, 15. Mai. (W.-T. B.) In der heutigen General versammlung des öôsterreihischen Lloyd wurden die Vorschläge des Verwaltungsrathes genehmigt und die Dividende auf 21 Gulden festgeseßt. ,

London, 15. Mai. (W. T. B.) Der Castle-Dampst? „Norham Castle*" hat heute auf der Ante Made ira pas” Der Union-Dampfer „Moor“ ist Mittwoch auf der Ausrei]e L Kapftadt angekommen. Der Union-Dampfer „Trojan Der Dienstag auf der Heimreise von Madeira abgegangen. Kap- Union-Dampfer „Goth“ ist Montag auf der Ausreise in KaP stadt angekommen.

Zweite Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

6 117.

Beriin, Donnerstag, den 16. Mai

1895,

ame S

Literatur.

Geschichte.

ff Politische Geschichte der Gegenwart. Begründet von Wilhelm Müller und fortgeführt von Dr. Karl Wivver- mann. XXVII1. Das Jahr 1894. Berkin, Julius Springer. 1895. 4 # Dieses Buch verfolgt den Zweck, durch die Dar- stellung der Geschihte der Gegenwart dem Tagespolitiker die Mög- lichkeit zu bieten, sich auf bequeme Weise die unentbehrli:che Kenntniß der leßten Ereignisse anzueignen und dem späteren Historiker für die Erforshung unserer Zeit eine gewisse Vorarbeit zu liefern. In diesem Bestreben berührt sich das Werk mit dem von demselben Autor herausgegebenen „Deutschen Geschichtskalender* (Leipzig, Grunow) und mit „Schultheß? Guropäischem Geschichtskalender“ (München, Be). Der Unterschied zwischen den drei Publikationen ist, daß der „Deutsche Geschichtêkalender“ die einzelnen Eceignisse sahlid gruppiert und außer diesen chronifalishen Notizen nichts entlält, während das vor- liegende Buch eine rein erczählende Geschichte bietet. Der „Euro- päische Geschichtskalender" dagegen bringt die Ereignisse nah Staaten geordnet in chronologischer Folge, stellt sie aber außerdem in einem genauen Negister nah sachtichen Gesichtspunkten zusammen und giebt ¡um Schluß in erzählender Form eine oxientierende Uebersicht über die Geschichte der Kulturftaaten, vereinigt aifo in sich den Inbalt der beid-n anderen Werke, wobei naturgemäß die erzählende Darstellung fürzer ausfallen muß als in dem vorliegenden Buche. Was dieses nun betrifft, so wird niemand eine unbedingte Vollständigkeit oder eine mit der Genauigkeit arcivalisGer Forshung gearbeitete Darstellung erwarten; bei derartigen Werken kommt es in erster Linie auf die Auswahl des histecich Wichtigen an, und hierin ist dem fubjektiven Ermessen selbstverständli ein großer Spielraum gelassen. Lückei sind uns da nicht aufgefallen ; im Gegentheil könnte manches, z. B. die Auszüge aus parlamen- tarishen Verhandlungen, unbedenklih eingeschränkt werden. Deutschland nimmt natürlich den größten Raum ein; den übrigen europäishen Großmächten is je ein besonderes Kapitel gewidmet, während die fleineren ecuropäischen und die außer- europäischen Länder in Gruppen zusammengefaßt sind. Die Ueber- sichtlichkeit ist durch ein gutes Inhaltsverzeichniß erhöht.

ffÆ Zeitschrift des Vereins für Lübeckishe Geschichte und Alterthumskunde. Band 7, Heft 2. Lübeck, Schmersakbl, 1895. Einen für die Geschichte des Lübeckec Handels und Verkehrs sehr wihtigen Beitrag liefert in diejem Heft Adolf Wohlwill. Er schildert die wiederholten Versuche, den zur Zeit der höcbsten Blüthe Lübecks gebauten und in der Zeit des Niedergangs allmählich verfal- lenen Stecknitz-Kanal wiederherzustellen und den gestiegenen Anforde- rungen der Schiffahrt anzupassen. Im 17. Jahrhunde:t machte \ih bereits das Bedürfniß nah einer befferen Verbindung Lübecks mit der Elbe geltend, aber die zerrütteten Finanzen ließen die Verbesserungs- vlâve niht zur Ausführung kommen. Auch im 18. Jahrhundert trug sich die Lübecker Regierung mit derartigen Projekten, die aber infolge der politishen Umwälzungen nah der Französischen Revolution aufgegeben werden mußten. Erst mit der Annexion Lübecks durch Napoleon (1810) schien die Hoffnung. der Lübecker in Erfüllung zu gehen, da Napoleon großen Werth auf die Verbindung zwischen Elbe und Ostsee legte und den Bau eines neuen Kanals in Angriff nahm. Der Zusammenbruch seiner Herrschaft machte jedo au diesem Plane ein Ende, und in der Zeit des Deutschen Bundes waren derartige Arbeiten vollends unmöglich. Erst die allerjüngste Zeit hat mit der Herstellung einer ausreihenden Wasserstraße zwischen der alten Travestadt und der Elbe begonnen. Ein Stü aus der mittelalterlihen Verfaffungsgeschihte Lübecks schildert M. Hoff- mann in der Biographie des Bürgermeisters Heinrich NRape- sulvers. Wie alle großen Städte Deutschlands hatte auch Lübeck im 14. und 15. Jahrhundert unter inneren Unruhen zu leiden. Die Handwerker und das niedere Volk suten die einseitige Herrschaft des Raths zu brechen und entweder ein Aufsichtsreht über ihn ‘zu erlangen oder die Regierung ganz anu sih zu bringen. In Lübeck gelang die Ver-

drängung der G:\{leßter uni die Wende des 14. Jahrbunderts, das demokratisd? Reaiment zeigte sih aber den politisden Aufgaben des Vororts : Vansa nicht gewacksen namentli in den Ver- | wictlunge Mit den skandinavischcn Staaten —, und der Nath etlangte unter Führung Rapefulver's bald wieder seine alte Autorität. Fn der auswärtigen Politik \tand Lübeck um diese Zeit niht mehr auf der Höhe seiner Macht; in den Kriegen mit Dänemark, die Rapefulver mit großer Energie führte, konnte es seine alten kommerziellen Privilegien nur mit Mühe aufréht erhalten; es ward allmählih seit Mitte des 15. Jahrhunderts offenbar, daß der lockere deutshe-Städte- bund den sich immer mehr konsolidierenden nördlichen Königreichen nit mehr überlegen war. Zum. StWhluß ist zu erwähnen die Ge-

hichte mehrerèr bei Lübeck gelegener Dörfer von C. Wehrmann, die | einen guten Einblick in die ländlichen Besitverhältnisse des Mittel- |

alters, u. a. in den Gewerbebetrieb auf dem Lande, gewährt.

Rechts- und Staatswissensch aft.

_Die Zivilprozeßordnung für das Deutsche Reich nebst den auf den Zivilprozeß bezüglichen Bestimmungen des Gerichts- verfassungégeseßes und den Einführungsgeseßen, erläutert von Dr. F. Struckmann, Wirklichem Geheimen Ober-Justiz-Rath und Ober- Landesgerichts-Präsidenten in Köln, und Dr. R. Koch, Wirklichen Ge- heimen Rath und Präsidenten des Reichsbank - Direktoriums. 6. ver- mehrte und verbesserte Auflage. Verlag von I. Guttentag in Berlin. Die Lieferung 4, umfassend Bogen 44—66, bringt den Shluß der Zivilprozeßordnung und beginnt das Neichs-Cinführungs8geseß. Gegen- über allen übrigen Kommentaren zeichnet sih der vorliegende dadurch aus, daß neben der Nehtsprehung des Reichsgerihts auch die des Obersten Gerichtshofs in München berücksichtigt is, sodann aber vor- nehmlih dadur, daß die gesammte Literatur scharf gekennzeichnet wird. In diefer Beziehung ist das Werk niht nur ein Ergebniß sorgsamen Fleißes, fondern auch fritisher, rechtswissenschaftlicer Thâtigkeit.

Der Begriff der Polizei und der Umfang des polizeilihen Verfügungs- und Verwendungsrehts in

reußen. Von Dr. Heinrich Rofin, ordentlihem Profeffor der Rechte an der Universität Freiburg i. B. Berlin 1895, Carl Hey- mann’s Verlag. (Preis 2 #4 40 4.) Den Lesern der interessanten Serist seten als Vorbereitung die Borträge empfohlen, welhe Suarez auf Vefehl des Königs Friedrich Wilhelm 11. 1791 dem damaligen Kronprinzen „über das Necht der Polizei“ gehalten hat. Dieselben sind im Auszuge bereits von Stölzel publiziert, jeßt aber vollständig veröffentliht ron Rosin in der „Zeitschrift für Literatur und Ge-

Entstehungsgeshihte des § 10 Tb. Il Tit. 17 A. Pr. L-R. in Verbindung mit §§.6, 16 Th. Il Tit. 13 dar. gend nach- S daß in § 10 IT 17 feineswégs eine Umgreniung und 2 egriffsfeftseßung der Polizei gegeben ift. S. 114 hbeift es: „Der Begriff der Polizei im allgemeinen umfaßt nach preußischem Recht (von den fpezifischen Verfafsungs- und Landesboheitsrehten abgeseben) die gesammte innere Verwaltung, d. h. unter Ausscheidung der Justiz-, Finanz- und Militärverwaltung, die ganze, nah innen gerichtete, dem | Gemeinwobl gewidmeté staatliche Thätigkeit. Ob sie mehr auf Sicher- heit oder Woblfabrt, mehr auf Schutz oder auf Förderung gerichtet ist, ob sie als zwingende Beschränkung individueller Handlungsfreiheit (Polizei in neuem staatswifsenshaftlißem Sinn) oder als des Zwangs entrathende Pflege sih darstellt, ist für den Begriff der Polizei nit entscheidend. .… .* S. 116: „Der Umfang des polizeilihen Verordnungs- rechts ist nicht durch§ 10Th. I1Tit. 17 A. L.-N. beschränkt und niedurch ihn beschränkt gewesen, mochte die politishe und staatsrehtlihe Grundläge dieses Saßes au im Laufe der Zeiten und Gesetzgebung gewechselt haben . . .“ Die Nechtsvrehung des Ober-Verwaltungsgerihts und in dessen Nachfolge des Kammergerichts, Strafsenat, ist S. 4, 6, 105 belehrend zufammengestellk. Zu § 3 sei die Bemerkung gemacht, ob es denn niht gerathen wäre, das Wort „,Differenzierung“ dur ein

| ständig dargeboten. | letnen Sohn in folhèr Weise belehren ließ!“

beimathkich deutshes Wort zu ersezen, troßdem si in den Werken

anderer bochgeachteter Rehtsgelehrten sogar das Wort „Indifferen- zierüung" fiadet. Die Gründlichkeit der ge!{idtlißen Darstellung ver- dient allgemeine Anerkennung, dagezen dürfte, die Nechtsprehung an- langend, doch der Standpuntit tes Düer-Berwalturgsgerihts und des Kammergerichts festzuhalten fein.

_ E BŒHISrift für "Literatur ünd GesGihte vex Staatswissenschaf ten, herausgegeben von Dr. Kuno Franfken-

| stein. (Verlag von C. L. Hirschfeld in Berlin.) Das vorliegende

9. und 6. Heft des dritten Bandes der Zeitschrift bringt zunächst eine Abhandlung von Professor Dr. von Stengel - Würzburg „Zur Literatur über das Dreiklaffenwahlfystem in Preußen“. “Besonders beahten8werth ift der Ueberblick über den Gxng der Wahlr: chts-Geseßz- gebung seit dem Erlaß des Wahlgeseßes vom 30. Mai 1849 bis zur Novelle vom 29. Juni 1893. Daran {ließt si eine Beurtheilung der Aus- führungen Gneist's und Jastrow's. Von berborragendem Interesse ist die Mittheilung, welche Professor Dr. H. Rofin-Freiburg t. B. aus den Vorträgen mat, die Suarez im Iabre 1791 dem Krorprinzen Friedri Wilhelm (ITT.) gehalten hat. Stölzel’s Verdienst in seiner flassishen Biographie „Carl Gottlieb Suarez, ein Zeitbild aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts“ ist es, auf diese Vorträge bingewicsen und monumentale Stellen daraus veröffentliht zu baben, Vorliegend sind die Vorträge „über die Rethte der Polizei" voll- Ehre dem König Friedrich Wilhelm [l1., der Literaturberi bilden den Abschluß des Hefts. e Juristischer Literaturberiht 1884 bis 1894, unte Mitwirkung von Profeffor H. Erman in Lausanne, Professor A. Frantz in Kiel, Geheimem Justiz-Rath C. Gareis in Königsberg, Professor G. Kleinfeller in Kiel, Rechtsanwalt, Justiz-Nath C. F. Reay in Gießen, Profeffor L. R. von Salis in Basel, Ober-Amtsricter V. Sommer in Blankenburg, Professor F. Stoerk in Greifswald herausgegeben von A. von Kirchen beim, Professor in Heidelberg. Während das „Zentralblatt für Rechtéwifsenshaft*“ (ebenfalls eit Jahren von Professor Dr. von Kirchenheim geleitet und jeßt bereits bis zum 14. Jahrgang gediehen) aus der Feder berufener Sach- verftändiger kurze Berichte über die neueste Fachliteratur des În- und Auslandes bringt, soll dieses neu in Angriff genommene Unternehmen eine kurze Uebersiht über die Literatur der leßten zehn Fahre geben. Rasch aufzufinden soll sein, was vorbanden ift, und mit Sicherbeit soll der Inhalt überblickt werden. Nur erfabrene Fahmärnner durften [ih an das Werk wagen: die obigen Namen ergeben, daß sich berufene Gelebrte hierzu zusammengethan baben. Den Verlag bat die

ver t tofin in L | I. C. Hinrichs’sche Verlagëbuhandlung in Leipzig übernommen. Bi schichte der Staatswissenshaften*, Band II1l Heft 5, 6 (f. u.). Auf tiefer ( \ L 1 z Eve Reds. Grundlage fortbauend, legt der Verfafsec in der vorliegenden Schrift die |

jeßt liegen Heft i und 2 vor: Rechtéphilofophie, vergleihende Rechts- wistenshaft, deutshe Rechtsgeshihte und Geschichte der Necht3- wisjensckdaft von L. R. von Salis und H. Sommer.: rômisces Recht von H. Erman. Das Werk empfiehlt sih als gutes Hilfsmittel

für GeriÄtsbibliotbeken.

Säâchsishes Archiv für bürgerlihes Recht und Prozeß, herausgegeben von Ober-Justiz-Rath I. Hoffmann und Landgerichts-Rath Dr. Friedr. Wulfert in Dresden. Verlag der NRoßberg’schen Hofbuchhandlung in Leipzig. Bd. V. Heft 2, 3 bringt die Fortseßung der Bemerkungen zu dem zweiten Entwurf eines Bürger- lichen Geseßbuchs für das Deutsche Reich vom Senats- Präsidenten Dr. Bünger» Leipzig, ferner über das zeitlihe Verhältniß zwischen dem Be- streiten und Verweigern der Pflicht zur Leistung des Offenbarungseides von Landrichter Dr, Lobe - Leipzig. Den Abschlúuß mat eine Aus- wahl anderweit nit veröffentlihter Entscheidungen.

Zum Entwurf eines Geseßes zur Bekämpfung des unlTauteréèn Wettbewerbs (f. "Reichs: und Staats-Anzeiger“ 1895 Nr. 5 Blg. 1) giebt Rechtsanwalt Nausniß-Berlin eine Kritik in Form einés abgeänderten Entwurfs als Begründung. (I. J.

Heine’s Verlag in Berlin; Pr. 60 4.)

2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.

3. Unfall- und Inbvaliditäts- 2c. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. 2. Verloofung 2c. von Werthpapieren.

i, Unters L E

Deffentlicher

1) Untersuchungs-Sachen.

2) Aufgebote, Zustellungen

Schivaau, den 14. Mai 1895:

Anzeiger. |:

Verkaufêtermin für das beregte Grundstück ein Bo von 19000 Æ abgegeben worden ift.

6. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gete!:;z: 7. Erwerbs- und Wirthschafts-Genofsenshhaften. Niederlassung 2c. von Rechtsanwälten.

Bank-Ausweise.

10, Verschiedene Bekanntmachungen.

Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden er-

[11099] K. Staatsanwaltschaft Heilbronn. Oeffentliche Bekauntmachung.

Durch Befchluß der Strafkammer des Königlichen Landgerichts hier vom 9. Mai 1895 is gemäß § 326, 480 Str.-P.-O. das im Deutschen Reich befindliche Vermögen der folgenden Perfonen mit Beschlag “ie Verte, geb. 11.

Josef Bertsch, geb. 11. März 1874, von Hagen- bah, O.-A. Neckarsulm,

2) Johannes Fischer, geb. 9. Mai 1874, Pleidelsheim, O.-A. Marbach,

3) August Anton Fischer, geb. 2. Oktober 1874,

gev.

von Neckarfulm,

_4) Eugen Gailing, 14, Mai

Vedheim, O.-A. Neckaisulm,

_9) Christian Friedrih Göz, geb. 13. September 18/4, von Widdern, O.-A.: Neckarsulm,

6) Ernst Wilhelm Grimm, geb. 6. Jänuar 1874, on Züttlingen, O.-A. Neckarfulm,

() Jakod Wilhelm Hay, geb. 2. Dezember 1874, von Steinheim, O.-A. Marbach,

8) Karl Gottlieb Käß, geb. 21. Juni 1874, von Vinzerhausen, O.-A. Marbach,

_ 9) Petrus Keicher, geb. 26. Juni 1874, von Vedheim, O.-A. Neckarsulm,

10) Wilhelm Gottlob Link, geb. 24. Januar 1874, von Pleidelsheim, O.-A. Marbach, is Wilhelm Friedrid» Sammet, geb. 21. Mai 72, von Hößlinsülz, O.-A.: Weinsberg,

12) August Jolius Max Sauter, geb. 16. No- vember 1874, von Bittelbronn, O.-A. Neckarsulm, B12) Hermann Schrauk, geb. 25. März 1874, von

oêttingen, O.-A. Neckarsulm,

187 dam Georg Michael Siun, geb. 22. März ba von Brettach, Gde. Maienfels, O.-A. Weins-

1572 Friedrih Wilhelm Wolf, geb: 10. Januar °(4, von Steinheim, O.-A. Marbach, 16) Jakob Johann Wolf, geb. 20. Oktober 1874, “7 Jagsthausen, O.-A. Neckarsulm. Den 13. Mai 1895. Staatsanwalt Gartmann.

von

1874; von!

und dergl.

(11188! Zwangsversteigerung.

Im Wege der C e soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Nieder- barnimschen Kreise Band 98 Blatt Nr; 3901 auf den Namen des Fabrikanten Max Schweichler und des Kaufmanns Albeit Meyer, beide hierselbst, einge- tragene, hierselbsi in der- Wildenowstraße, nah dem Kataster Nr. 7 belegene Grundstück am 5. Juli 1895, Vormittags L107 Uhr, vor dem unter- zeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrih- straße 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal- 36, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 5940 4 Nuzungswerth zur Gebäudesteuer ver- anlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige R und ändete das Grundstü betreffende Nachweifungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gérichts- schreiberei, ebenda, Flügel D. Zimmer 41, eingesehen werden: Diejenigen, wélché das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgeforderk, vor S{luß des Versteigerungstermins die Einstellun des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls na erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die- Ertheilung des Zuschlags wird am 5. Juli 1895, Nachmittags 123- Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegebéñ, verkündet werden.

Berlin, den- 10. Mai’-1895.

Königliches Amtsgèri{tT1. Abtbeilung 85.

11187]

Zux Zwangsvèrsteigerung des dem - Erbpächter W. Búll zu Prisannewih bisher gehörigen Erbpacht- gehöfts Nr. VII daselbst steht nah dem vom Groß- herzoglihen Amtsgerihte am 20. Februar 1895 erlassenen Verkaufsproklam der Ueberbotstermin auf Montag, den ‘10, -Júni- 1895, Vormittags 11 Uhr, an. Dérselbe wird vorschriftsmäßig hier- durch öffentlich in Erinnerung gebraht mit dem Bemerken, daß ‘in dem gestern stattgefundenen ‘ersten

E A Or Gerichtsfhreiber des Großherzoglihen Amtsgerichts.

[11197] Ausfertigung. : Aufgebot.

Der Amtsschulze und Gutsauszügler Franz Kirste von Heiersdorf bei Niederwiera hat das Aufgebot der am 1. Juli 1882 ausgefertigten 34 °/gigen Obli- gation Herzoglicher Landesbank zu Altenburg über 300 4 I. D. 3497 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 5. Juli 1898, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, Burg- straße 11, zwei Treppen, Zimmer 4, anberaumten Aufgebotstermine seine Nehte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erflärung der Urkunde erfolgen wird.

Altenburg, den 2. Mai 1895.

Herzogliches Amtsgericht. - Abth. Ila. (gez.) Reichard t. Ausgefertigt : j Mltenbuxg, den 14.-Mai 1895. Gerichté schreiberei des Herzogl. Amtsgericht. Abth. lla. (L 8.) Scha ck, Aktuar.

[9906] _ Aunfgebot. Nr. 12162. Die ledige Rosa! Vaith von Igers- heim, Oberamt Mergentheim, hat das Aufgebot: 1) der ‘4%/%6 bad. Partialobligatión’ Litt. B. “Nr. 10675 über 1000 4 von! 1880, 2) der 49%/ bad. Partiäkobligation Litt. D. Nr. 10 666 übet2300Fé“von 1880, 3) der! 49/9 bad. * Pärtialöbligation Litt. D. Nr. 10 667 übér 300 M von 1880, 4) der 49%/% bad. Päkti&lobligation Läitt. D. Nr. 10/671 über 3004 ‘von 1880, deren Besiß“ und Verlust glaubhäft gema{t sind, beanträgt:Der Inhäber der Urkündenwitd äufgefordert, spätestens in dem ‘auf Dienstag, den 20. Februär 1900, Vormittags 9 Uhr, vordem unterzeichneten Gr. Amtsgerichte hier, Akademiestr. 2, 11. Stock, Zimmer Nr. 14, anberäüimten Aufgebotstermine seine

Folgen wird. Karlsruhe, den 6. Mai 1895.

4

Rapp, Gerichtss{reiber Großherzoglihen Amtsgerichts.

[11196] Nachstehendes Aufgebot : _Nr. 2379, „Der Gastwirth August Timmermann, in Lenne, als Polley’sher Kurätór, hat das Aufgebot bezüglich der abhanden gekommenen 32/0 igen Leibhaus- Obligation Litt. S. Nr. 63 über 360 M, ausgestellt von Hetióolscker LeißbauZfaffe zu Holzminden unterinm 15. April 1875 und auf den Namen des Schtmiedes Wilhelmn Frohmé in Lenne als Kurators für den ab- wesenden Christian Polley daher lautend, beantragt. Der Inhaber der Obligation wird - aufgefordert, spätestens in dem auf den 2. Dezembér 1895, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Ge- rihte' anberaumten Aufgebotstermin seine Nechte an- zumelden und die Obligation vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird. Holzminden, den 9. Mai 1895. Herzogliches Amtsgericht. (gez.) H. Cleve,“ wird damit veröffentlicht. F. Bach, Gerichtsschreiber.

[3829] Anfgebot.

Die Erben des Kaufmanns Johann Wolf in Nürnberg, Elise, Karl ‘und Christian Wolf, minder- jährig und vertreten durch ihren Vormund, Privatier Christian Schlegel zu München, haben das Aufgebot der Police Nr. 4152 F. Nr. 11 847 der Frankfurter Lebensversiherungsgesellschaäft zu Frankfurt a. M,, lautend über 1000 Gulden auf den Tod des Kauf- manns Johann Wolf von Nürnberg, beariträgt. Der Inhabér der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Mitttvoch, ‘den 4. Dezember 1895, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 29, anberaumten Aufgebotstermine seine Nechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls“ die Kräftloserklärung der Urkunde er- folgen wird.

Frankfurt a. M., den 3. April 1895.

Der Gerichtsschreiber des Königlichèn Amtsgèrichts. 1Y.