1895 / 118 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 17 May 1895 18:00:01 GMT) scan diff

fester Geftaltung der einzelnen Etatstitel für jede Kategorie den

Vorzug zu geben.

Der Herr Abg. Hammacher hat einen Organisationsplan ent- wickelt, der dahin geht, es folle ein Präfident an die Spiye der Kanalverwaltung gestellt werden, der freien Blick und volles Ver- ständniß auch für die fkaufmännishen Angelegenheiten besißt, und diesem Präsidenten solle * ein tehnishes Mitglied für die baulichen Angelegenheiten des Kanals und ein adminiftratives Mitglied für die sonstigen Geschäfte an die Seite gestellt werden. Genau so ift die Organisation des Kanals gedacht und genau fo hat sie in dem vor- liegenden Etatsentwurf ihren Ausdruck gefunden. Ich hoffe also, daß wir uns mit dem Herrn Abg. Dr. Hammacher noch leichter ver- ständigen werden als mit seinem Herrn Vorredner.

Abg. Richter (fr. Volksp.): Ich erkläre mi nur gegen dén Mißbrauch, der in den Einzel-Landtagen mit der Verhandlung von Reichsangelegenheiten getrieben wird. Das Recht dazu will ih den Einzel-Landtagen nicht bestreiten. Aus den heutigen Erklärungen des Abg. Dr. Lieber kann ih nur \{ließen, daß ebenso wie er eine große Anzahl der anderen Mitunterzeihner des Antrags nur aus Höflichkeit unterzeihnet hat. S Ñ

Das Haus beschließt, beide Vorlagen der Budget- kommission zu überweisen. 3% E R I

Der leßte Punkt der Tagesordnung is die Berathung des Gesegentwurfs wegen Abänderung des Zuckersteuer- geseßes in Verbindung mit dem auf den gleihen Gegenstand bezüglichen Antrage des Abg. Dr. Paasche (nl.).

Zur Geschäftsordnung bemerkt der Ï

Abg. Dr. Paasche (nl.): Ih möhte beantragen, daß mein Antrag von der heutigen Tagesordnung abgeseßt wird.

Abg. Dr. Meyer - Halle (fr. Vg.): Ich beantrage dann, das ganze Zuckersteuergeseß von der heutigen Tagesordnung abzusegten.

Abg. Dr. Lieber (Zentr.): Ih weiß nicht, warum der Abg. Dr. Paasche den Antrag auf Abseßung von der Tagesordnung tellt. Die Sache war doch so gedacht, daß heute in erster Lesung die Regie- rungsvorlage mit dem Antrag Paashe verhandelt werden soll und dann in zweiter Lesung die Regierungsvorlage allein. Wenn der An- trag Paasche heute nit erörtert werden soll, dann müßte man au die erste Berathung der Negierungévorlage abseßen. Denn auseinander- halten lafsen sie si in der Diskussion nit, und aus diesem Grunde hat auch der Präsident sie zusammen auf die Tagesordnung gesetzt und auch er hat die Sache so auf die Tagesordnung geseßt,- daß nur die Negierungévorlage in die zweite Lesung heute kommen fann.

Präsident Freiherr von Buol: Ich habe die Diskussion so an- beraumt: 1) weil von verschiedenen Seiten der Wunsch ausgesprochen war, den Antrag Paasche zugleih mit zu berathen, und zwar auch pom Abg. Dr. Paasche selbst, und 2) weil diese beiden Gegenstände in der Generaldistussion sih garnicht von einander trennen laffen.

Abg. Dr. Paasche (nl.): Ich habe den Wunsch geäußert, daß mein Antrag mitberathen werde, da ih der Ansicht war, daß dann der Geseßentwurf mit meinem Antrag an eine Kommission verwiesen und dort gründlih berathen werden würde; da aber, wie sich nun herausstellt, eine Durchberathung in einer Kommission bei der vor- gerückten Session niht mehr mögli ift, habe ich meinen Antrag auf Abseßung von der Tagesordnung gestellt.

Abg. Dr. von Frege (dfonf.): Wir stehen auf dem Standpunkt des Abg. Dr. Leber und wünschen eine erste Berathung des Zucker- steuergeseßes mit dem Antrag Paasche und dann eine zweite Berathung der Regierungsvorlage allein.

Abg. Dr. Meyer- Halle (fr. Vg.): Ich halte meinen Antrag, die beiden Gegenstände von der Tagesordnung abzuseten, aufrecht ; denn wenn wir beute darüber berathen wollten, so würden wir wohl niht zu Ende kerathen fönnen, da die Debatte wohl abgebrochen werden würde. :

Der Antrag Meyer wird *?abgelehnt.

Abg. Singer (Soz.): Nunmehr beantrage ih die Vertagung des Hauses und bezweifle zugleich die Beschlußfähigkeit desselben.

Der Antrag auf Vertagung findet genügende _Unter- stüßung, da die Sozialdemokraten und die beiden freisinnigen Parteien sih dafür erheben.

Präsident von Buol: Da die Beschlußfähigkeit des Hauses an- gezweifelt ist, kann ih eine Abstimmung jeßt niht vornehmen. Wir müssen daber das Haus auszählen. i: :

._ Die Auszählung ergiebt die Anwesenheit von 169 Mit- gliedern. Das Haus ist also niht beschlußfähig.

Schluß 31/2 Uhr.

Preußischer Landtag. Herrenhaus. 14. Sizung vom Donnerstag, 16. Mai.

Ueber den Beginn der Sigßung is gestern berichtet worden. : .

Auf der E stand der mündliche Kommissions- bericht über den Antrag des Grafen von Mirbach:

Die Königliche Staatsregierung aufzufordern, den Herrn Reichs- kanzler zu ersuhen, ungesäumt und nachdrüdcklich alle die- jenigenSchritte zu thun, welche geeignet sind, zu einer internationalen Regelung der Währungsfrage mit dem Endziel eines internationalen Bimetallismus zu führen.

Nachdem der Berichterstatter Herr von Graß namens der Kommission die unveränderte Annahme dieses Antrags empfohlen, während Ober-Bürgermeister Beer beantragt hatte, die Worte „mit dem Endziel eines internationalen Bimetallismus“ zu streichen, nahm das Wort der

Präsident der Neichsbank, Wirklicher Geheimer Rath Dr. Ko: Dasjenige Mitglicd, welches in der Kommission dem Antrage wider- \sprochen hat, bin ih. Nachdem der Reichskanzler im Neichétage die Erklärung abgegeben, daß er in der Frage, wie der Entwerthung des Silbers zu steuern sei, über gemeinschaftlihe Maßregeln mit andern Regierungen in einen Meinungsaustaush eintreten wolle, finde ih feinen Anlaß dazu, in dieser Reichsfrage die Staatsregierung zu drängen, einen Druck auf die NReibsregierung auszuüben. Sie dürfen das Vertrauen zur preußischen und Reichsregierung haben, daß geshehen wird, was gesehen muß. Eine solhe Forderung würde keineswegs eine moralische Unterstüßung der Reichsregierung jein. Im Gegentheil ; das hohe Haus würde sich in Widerspru mit ihr seyen ; denn die Reichsregierung hat bisher in feiner Weise angedeutet, daß sie bereit sei, unsere seit 25 Jahren bestehende Währung aufzugeben. Auch das Herrenhaus hat bisher eine un-

emein maßvolle Haltung zur Währungsfrage eingenommen. Auf der Pariser Konferenz 1881 hat der erste Delegirte des Deutshen Reichs erklärt, die Goldwährung funktioniere sehr gui, sie weise gute Erfelge auf, die deut]che Regierung müsse es ablehnen, auf den Vorschlag der freien Prägung des Silbers einzugehen. Sie sei aber bereit, wenn andere Regierungen zur Einführung des Bimetallismus schreiten wollten, gewisse Konzessionen zu machen, z. B. den Verkauf der Silberthaler ein- zustellen. Auch in Brüssel wurde erklärt, daß Deutschland keine Ver- anlassung habe, von der Goldwährung abzugehen. Es läßt sich denken, daß andere Staaten zur freien Prägung des Silbers übergehen; in Amerika besteht nach dieser Richtung eine starke Strömung. England wird aber, nach der Haltung seiner Delegirten zu urtheilen, nicht von seiner Währung abgehen, ein gemein- james Vorgehen würde nicht zu erzielen sein. Es sind über-

haupt Feine genügenden Gründe angegeben worden, die Golt- währung zu verlafsen. Es ist anerkannt, daß die Goldwährung noth- wendig gewesen, daß das Gewerbe ih unter ihrer Herrschaft entfaltet und erbeblihe Reichthümer \sich bei - uns pgeiauant haben. Der Goldwährung verdanken wir, daß überall Verbindungen mit dem Auslande angeknüpft werden konnten, weil das Ausland unserer Währung ein zunehmendes Vertrauen entgegenbrahte. Fm Inlande haben wir eine verzüglihe Zirkulation, die allen Ansprüchen genügt; die Ueberdeckung ift geradezu chronisch. Der Grund der Silber- entwerthung liegt in der enormen Silberproduktion, die Währun bat darauf einen ungemein geringen Einfluß. Das Rubelbeispiel wäre ja sehr s{chöôn, wenn wirklich der Nubelkurs mit der Ausfubr und dem Getreidepreise parallel ginge. Das is aber durchaus nit der Fall. Die indishe Ausfuhr von Weizen nah Europa ist nicht so groß, wie man angenommen hat. Sie hat allerdings zugenommen, aber wesentlich infolge der Verbesserung der Verkehrsmittel. Scchlimmer ift es a mit Amerika. Argentinien ift jedoh entschiedenes Papierland, kein Silberland. Die Valutadifferenz ganz zu beseitigen, ist unmöglich, das hängt überhaupt nicht vom Währungssystem ab. Aus den Beschlüssen zabhlreiher großer Handelskammern, in denen die Industrie vertreten ift, geht hervor, daß diese die Goldwährung aufrecht erhalten will. Merkwürdig is die Erscheinung, die sh auch in England troß der Abnahme der Gesammtausfuhr zeigt, daß die Aus- fuhr nach den Silberländern immer mebr zugenommen hat. Warum follen wir mit unserer Währung brechen? Es herrscht jeßt in der Welt viel mehr Bewegung zur Einführung der Goldwährung, als zu der der Silberwährung. ir haben das in Rußland gesehen. Chile hat den Muth, näbstens zur Goldwährung überzugehen. Auch einzelne Koryphäen der Silberwährung wenden ih jeßt der Gold- währung zu. Ob ein geseßlihes stabiles Verhältniß von Gold zu Silber aufrecht erhalten werden fann, ift sehr die Frage. Das einzige Land, in dem längere Zeit eine feste Relation zwischen Gold und Silber bestand, war Frankreih in den FJahren 1803 bis 1869. Es gelang aber nur infolge einer bei- spiellosfen Gunst der Verhältnisse, den Saß ungefähr festzuhalten. Hätte Frankreih niht die Handelsbilanz, so wäre die Doppelwährung fläglih zusammengebrohen. Wenn wir au einen Bund \ch{ließen, so wird es doch immer Länder geben, die unverhältnißmäßig billig Silber produzieren. Die Folge würde sein, daß kolofsal- Silber- massen ins Land fließen, die niemand brauchen würde, da wir genug D haben. Sie würden todt in den Banken liegen. ngland, das wirtbschaftlich ftärfste Land, wird vielleicht das Gold an sich ziehen. Mit Betrübniß sehe ih viele Landwirthe, die ich bobshate, in dieser Bewegung. Die Konkurrenz auf dem Weltmarkte würde uns gegenüber erheblich zu- nehmen. Dann werden die Landwirthe sehen, was sie angerichtet haben. Eine plözlihe Krise würde eintreten. Ich denke, wir be- wahren uns vor diesen bösen Konsequenzen und überlassen es der Weisheit der Staats- und Reichsregierung, dasjenige zu thun, was im Interesse des Landes nothwendig ist. So lange das Deutsche Reich sich der ruhigen Erwägung der Verhältnisse nit vershließt, fo lange wird es davor zurückschrecken, Pläne aufzunehmen, die, wenn auch verhüllt, zum Unglück und zur Verwirrung des Landes beitrazen. Graf von Mirbach: Jch gestehe gern zu, daß mein Herr Vor- redner die Frage völlig unparteiisch und niht von einem einseitigen Standpunkt erörtert hat. Auf einige von ihm erwähnte Punkte muß ih zunächst eingehen. Die Delegirten zur Konferenz in Brüssel waren ja nur bingeshickt, um zu hören; da bhâtte man statt der Negierungs- vertreter ebenfo Herrn Bamberger oder auch mich binshicken fönnen. Dann hat Herr Koh die Ergebnisse der Silberkonferenz bemängelt. Daß sein Vorgänger Herr von Dechend auf bimetallisti- hem Boden stand, unterliegt keinem Zweifel. Er hat selbst auëgeführt, daß glüdcklißerweise ja noch die Thaler zirkulierten. Wenn fie erst völlig abgestoßen seien, werde man ein- sehen, wie {arf der durch die Währung hervorgerufene Druck sei. Gegenwärtig findet das mobile Kapital wenig Beschäftigung. Wie würden sih aber im anderen Falle die Dinge gestalten? Die Pro- duktion entscheidet für den Werth der Münzmetalle fast garnicht, vielmehr ihre Verwendung zu Prägungézwecken. Wenn man ciner beshränkten Nachfrage eine unbeschränkte entgegenstellt, so erbält man [hon eine Relation zwischen Gold und Silber. Argentinien hat setnen Export nur infolge seiner sinkenden Valuta vermebrt.

C -

Wenn Rußland im Jahre 1891 niht exportiert hat, so lag das eben daran, daß cs nihts zu exportieren hatte. Die Frage der Relation is übrigens keine prinzipielle, darüber würden die ontrahierenden Staaten entscheiden. Jede Relation is aber dem jeßigen Zustand der Anarchie vorzuziehen. . Um 15. Februar ist im Reichstag ein Antrag angenommen worden, wonach die Regierung aufgefordert wird, Schritte zur Herstellung der internationalen Dovvel- währung zu thun. Nun hat man sagen hören, es habe sich garnit um Doppelwährung, nur um Regelung der Währungsfrage gehandelt. Ih habe aber damals im Reichstag erklärt, es handle si darum, auf Grund internationaler Vereinbarungen die Frage der Doppelwährung zu lösen. Dem hat niemand widersprochen. Es wäre also nur ein Versteckspielen, wenn man erklärte, es handle sch nicht um die Doppelwährung. Das Zentrum hat ja mit den Konservativen zu meinem Bedauern auf dem politischen Gebiete immer weniger Berührungspunkte, da es von demokratischen, wenn nit radikalen Punkten durchseßt ist. Seine bedeutungêvolle Stellung verdankt die Partei aber zum theil auch ihrer rihtigen Stellung gegenüber den wirthschaftlihen Fragen. Graf Posadowéky ist ; später auf die Erklärung des Herrn Reichskanzlers zurück- efommen und hat erflärt, die Frage der Doppelwährung sei eine iefgehende; es sei Pflicht des Herrn Reichskanzlers gewesen, ihr eine wohlwollende Prüfung zuzusagen. Ich bin ihm dankbar für seine mannhafte entschiedene Stellungnahme. Der Herr Vorredner zog in Zweifel, ob eine Relation zwishen Gold und Silber bergestellt werden könnte. Frankreih hat aber 70 Jahre hindur eine Relation von 1 :155 aufrecht erhalten. Nun wird gesagt, die Bimetallisten bâtten kein Programm. Zunächst ift eine gemeinschaftliße Basis nöthig, etwa zwischen Deutschland, Frankrei und Nord-Amerika. Eine felche hat schon bis 1881 zwischen Frankreich und Nord-Amerika bestanden. Nun wird weiter gesagt, die Landwirthe veritänden nichts von der Währungsfrage. Der Besiß eines Landguts stempelt do

“nicht von vornherein zur Unfähigkeit. Fürst Bismarck war

Besitzer von vielen Tausenden von Aren, is er etwa deshalb zur Mittelmäßigkeit herabgesunken? Unsere Besitzer an der russischen Grenze kennen sehr genau den Einfluß, den das Sinken des Nubel- furses auf den Export aus Rußland hat. Die Bedeutung des Münz- metalls ift nit allein vom nationalen Standpunkt anzusehen. Wenn wir au unter normalen Verhältnissen genug Gold hereinbefommen, fo wird es doch andern Ländern entzogen, die Währungsfrage ist eine internationale. Jett hat der Handelstag sih für die Goldwährung ausgesprochen, 1860 gegen dieselbe. Der Herr Vorredner meinte, es sei zweifelhaft, ob der Bimetallismus den von der Landwirthschaft ethoften Erfolg haben werde. Herr Bamberger hat 1873 im Reichstag selbst gesagt; die Folge der Goldwährung werde ein Zurüdckgeben der Preise sein, die „Freisinnige Zeitung“ behauptete vor furzem zwar, der Nückgang der Preise hänge niht mit der Währung zusammen, bei Einführung der Doppelwährung aber sagte sie ebenfalls würden die Preise steigen. Ich gebe zu, daß das unlogish ist. Darauf kommt es aber nicht an. Allerdings haben die Agrarier ein Interesse daran, die Preise niht zu tief. sinken zu lassen. Der Kampf um die Goldwährung hat, glaube id, in unfere wirthschaft- lihen Verhältnisse einen tiefen, scharfen Riß gebracht: den Kampf zwishen der Landwirthschaft und der Negierung. Der gereiht niemandem zum Vortheil. Die Landwirthschaft steht unter dem Eindruck, daß ihre Existenz aufs s{chwerste bedroht ist. Vier auf dem Gebiete der Währung ist das Feld, wo die Streitaxt begraben werden kann. Nach den Erklärungen des Herrn Neichs- kanzlers faßte die Landwirthschaft erneutes Vertrauen. Das hat nun einen leinen Stoß erlitten, da nah drei Monaten noch fein weiterer Schritt gethan is, mit anderen Mächten in Verbindung zu treten.

Ich hoffe und bitte, das Herrenhaus möge der Regierung durch An- *

nahme meines Antrages nach dieser Richtung ein Kompelle geben.

Präfident des Staats-Ministeriums Fürst zu Ho henlohe- Schillingsfür s:

Meine Herren! Der Antrag, der heute hier zur Berathung vor, liegt, und den der Herr Vorredner soeben ausführlih begründet bat, unterscheidet sich wesentlich von dem Antrag, der seinerzeit im Reichstag berathen wurde. Während die Antragsteller im Reichétag an die verbündeten Regierungen nur das Ersuchen richteten, dieselben möchten baldtbunlihst eine Einladung zu einer Münzkonferenz er, gehen laffen bebufs internationaler Regelung der Währungsfrage, wird in dem gegenwärtigen Antrag die Staatsregierung aufgefordert: den Reichskanzler zu ersuchen, ungesäumt Schritte zu thun zu einer internationalen Regelung der Währungsfrage mit dem Endziel eines internationalen Bimetallismus. Das ift etwas ganz Anderes und Neues. Ueber diesen Antrag hat ih das Königliche Staats-Ministerium noch nit {lüssig gemaht und aub noch nit \{lüssig machen können. Jch kann also in dieser Beziehung zur Zeit keine Erklärung abgeben. Dagegen balte ih insbesondere gegenüber den leisen Vorwürfen, die uns von seiten des Herrn Vorredners gemadt worden sind, fest an“ der Erklärung, die damals auf den ersten Antrag im Reichstag vor? mir ertheilt wurde, und ih erkenne nah wie vor an, daß die seit etwa 20 Jahren fortgeschrittene Ent, werthung des Silbers wirthshaftlißhe Nachtheile in sich schließt. Dementsprehend habe ich bereits im Reichstage die Zusicherung ertheilt, daß ich die Silberfrage im Verein mit den verbündeten Regierungen einer weiteren Prüfung unterziehen und eventuell au mit befreundeten fremden Mächten zur Berathung gemeinsamer Maßregeln in Verhandlung treten will. Sollen sol{e Verhandlungen indeß die Möglichkeit eines fahlihen Erfolges gewähren, o muß für dieselben {hon vorher eine allgemeine Grundlage gewonnen sein. Der internationale Charakter der Silberfrage, den Herr Graf von Mirbach in seiner Rede mit besonderem Nahdruck ker, vorgehoben hat, und die Erwägung, daß dementsprechend nur ein weitgehendes internationales Einverständniß geeignet ist, diese Frage der Lösung näher zu bringen, lassen es mir zur Zeit nickt thunlih erscheinen, über Inhalt und Ziel solcher Verhandlungen weitere Erklärungen abzugeben. Sobald mir die zustimmenden Ant- worten und etwaigen Vorschläge sämmtlicher verbündeter Regierungen zugegangen sein werden, will ih nicht säumen, den erneuten Versu eines internationalen Meinungsaustausches anzuregen. Unter diesen Umständen kann ich dem boben Hause nur rathen, dem Antrag beizu- stimmen, der die Streihung der Worte : „mit dem Endziel eines internationalen Bimetallismus* bezweckt. Eine solhe scharfe Direktive, wie sie in diesen Worten liegt, kann nur der weiteren Entwickelung der Frage nachtheilig werden, weil sie Entschließungen vorgreift, die dur voa uns unabhängige Vorausf\etzungen bestimmt werden.

Ober - Bürgermeister Becker: Ich glaube ein volles Ver- ständniß für die Nothlage der Landwirthschaft zu haben, bin aber niht der Meinung, daß der Noth durch das von Herrn Grafen Mirbach befürwortete Mittel abgeholfen werden kann. Bei besseren Getreidepreisen, die boffentlih bald eintreten, wird die Frage an În- tensität verlieren. Die Grürde für die Doppelwährung find ja au

niht mehr dieselben wie früher. Früher fprach man von der zu kurzen Golddedcke, jest ist davon nicht mehr die Nede. Wir würden mit der Annahme des Antrages des Herrn Grafen Mirbach einen

Sprung ins Dunkle thun. Für die Länder, die jeßt niht wissen, wobin mit dem Silber, läge in dem Antrage ein bedeutender Vor- theil. Wenn die Worte „mit dem Endziele des internationalen Bimetalliëmus“ gestrichen werden, wird allen die Annabme des An- trages möglich gemacht.

Ober-Bürgermeister Bräsicke: Im Einverständniß mit weiten Kreisen im Lande kalte ih es für meine Pflicht, gegenüber den An- griffen des Herrn Grafen Mirbah gegen den Herrn Reichsbank- Präsidenten Koch zu erklären, daß wir vollstes Vertrauen in seine Charaftterfestigkeit und seine Arbeitskraft haben und in ihm einen alten preußishen Beamten von bewährter Treue und Tüchtigkeit, eine bewährte Stütze des Thrones und des Vaterlandes sehen. Zur Sache bitte ich um Annahme des Antrages Beer, da die Einführung der Doppelwährung nur Silberländern nüßen würde, ohne unserer Land- wirthschaft den erhofften Vortheil zu bringen.

Präsident der Reichsbank Dr. Koh: Ich danke dem Herrn Vorredner, aber auch dem Herrn Grafen Mirbach, der meine Un- parteilihkeit ja anerkannt hat. Er unterscheidet fich darin von den Herren, die mir die Vertretung bestimmter Interessen vorgeworfen haben. Ih stehe auf dem nationalen Standpunkt, daß wir nit nöthig haben, unsere Währung zu ändern, und bitte um Annahme des Antrags des Herrn Becker.

Graf von Mirbach: Herr Bräsicke hat gesagt, ih hätte geg den Herrn Reichsbank-Präsidenten Angriffe gerihtet. Um diefen handelt es sih hier niht, fondern um das Mitglied dieses Hauses Herrn Kcch. In Bezug auf Führung der Reichsbankgeschäfte habe ih früher [hon im Reichstag dem Herrn Reichsbank-Präjidenten volle Anerkennung ausgesprochen.

Darauf wurde der Antrag des Ober-:Bürgermeisters Beer in namentlicher Abstimmung mit 72 gegen 48 Stimmen abgelehnt, dagegen der Antrag des Grafen von Mir- bach angenommen. _—

Damit war die Tagesordnung um 31/5 Uhr erschöpft.

Nächste Sizung Freitag 1 Uhr. (Gerichtskostengeseß, Notariatsgebührenordnung, kleine Vorlagen.)

Handel und Gewerbe,

Täglihe Wagengestellung für Koblen und Koks

an der Nuhr und in Oberschlesien. b

An der Rubr sind am 16. d. M. gestellt 10 398, nicht rech!-

zeitig gestellt 93 Wagen. E L

In Oberschlesien sind am 15. d. M. gestellt 2971, niht rech!- ¡eitig gestellt feine Wagen.

In der gestrigen Generalversammlung der vereinigten pfälzishen Eisenbahn-Gesellshaften wurde die Tages- ordnung nah den Anträgen der Verwaltung erledigt und die Super dividende auf 1% für sämmtlihe Aktien der drei Gesellschaften fe!l- geseßt; die ausscheidenden Mitglieder des Verwaltungsraths wurden wieder- und an Stelle des verstorbenen Herrn Finanz-Raths Neubert Herr August Röchling vom Hause Gebrüder Röchling in Ludwig®- hafen am Rbein neu gewählt.

Magdeburg, 16. Mai. (W.T. B.) Zuckerberict. Kornzuder exfl., bon 92 9/o —, neue 11,15—11,35. Kornzuder exfl. 88 9/6 Rente ment 10,50—10,70, neue 10 60—10,75, Nachprodukte erl, 75 °/o Rende* ment 7,55—8,25. Ruhig, wenig Geschäft. Brotraffinade 1 23, Brotraffinade 11 22,75. Gem. Raffinade mit Faß 22,75 —22,#2: Gem. Melis T mit Faß 22,25—22,50. Stetig. Rohzucker I. Prod Tranfito f, a. B. Hamburg pr. Mai 10,371 bez., 10,40 Br., Pr Juni 10,45 bez., 10,477 a) Pr. Iuli 10,50 Gd., 10,55 Br., Pr. August 10,65 bez., 10,674 Br. Stetig.

ARETE E

Leipzig, 16. Mai. (W. T. B.) Kammzug - Termin- andel. La Plata. Grundmuster B. pr. Mai 2,90 4, pr. Juni 90 #, pr. Juli 2,923 4, pr. August 2,95 #4, pr. September 975 4, pr. Oktober 2,973 4, pr. November 2,974 4, vr. Dezember ‘00 4, pr. Januar 3.024 4, pr. Februar 3,021 4, pr. März 3,05 4, pr. April 3,05 A Umsaz: 40000 kg.

Bremen, 16. Mai. (W. T. B.) (Börsen - Schlußbericht.) Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum - Börse.) Fest. Loko 7,50 Br. Baumwolle. Stetiger. Upland middl. loko 3447 4. Sch{malz. Matt. Wilcox 36 &S, Armour fhield 35} 4, Cudahy 364 A, Fairbanks 30 §. Speck. Ruhig. Short clear middling loko 31. Wolle. Umsaß 234 Ballen. Taback. Umsaß: 884 Packen Brasil,

Hamburg, 16. Mai. (W. T. B.) Kaffee. (Nachmitiags. bericht.) Good average Santos pr. Mai 76}, pr. September 795, pr. Dezember 73, pr. März 72}. Behauptet. Zudck ermark1. (Schlußberiht.} Nüben-Robzucker I. Produkt Basis 88 9/9 Rendement neue UVlfance, frei an Bord Homburg pr. Mai 10,323, pr. Juni 10,422, pr. August 10,623, pr. Oktober 10,723. Rubig.

London, 16. Mai. (W. T. B.) Wollauktion. Preise stetig bei lebhaftet Betheiligung.

96% Javazudcker loko 113 stetig, Rüben-Robzuder loko 107 stetig. Chile-Kupfer 422, pr. 3 Monat 43.

London, 17. Mai. (W. T. B.) Die „Times“ meldet aus Philadelphia vom 16. d. M.: Die Zusammenkunft der Silber - Interessenten wurde heute in Salt Lake City er- ¿ffnet. Siebzehn Staaten sind vertreten. Die bis jeßt gehaltenen Ansprachen lassen die Absicht erkennen, in eine Aktion für die Silber-

prägung außerhalb der gegenwärtigen politishen Parteigrenzen einzu- treten, also den Versuch ¿u maden, die Silberanhänger innerbalb beider Parteien zu unterstüßen.

Liverpool, 16. Mai. (W. T. B.) Offizielle Notierungen. American good ordin. 318/22, do. low middling 31/23, do. middling 321/32, do. good middling 31/16, do. middling fair 4}, Pernam fair 3}, do. good fair 4, Ceara fair 3}, do. good fair 4, e brown fair 63/16, do. do. good fair 64, do. do. good 6}, Peru rough good fair De, Do, bo. good 55 do. Ls fine 6}, do. moder. rough fair 4}, do. do. good fair 45 do. do. good 51/16, do. smooth fair 3#, do. do. good fair 33, M. G. Broach good 3/16, do. fine 3°/16, Dhollerah good 3, do. fully good 3k, do. fine 35/16, Oomra good 3, do. fully good 3F, do. fine 35/16 Scinde good fair 27/16, do. good 211/16, Bengal fully good 24, do. fine 3#.

_ Bradford, 16. Mai. (W. T. B.) Wolle stetig, weniger fest, Garne und Stoffe unverändert. f

Nimes, 16. Mai. (W. T. B.) Der Kongreß der V olks: banken und ländlihen Kreditgenossenschaften if ge- \{lofsen. Der Präsident verlas einen Bericht über die Vorschuß- fassen im Auslande, besonders in Deutschland.

Rom, 16. Mai. (W. T. B.) Die Einlösung der am 1 Un fälligen Kupons der italienischen 5% Rente beginnt morgen bei allen staatlihen Kassen Italiens.

Amsterdam, 16. Mai. (W. T. B.) Java-Kaffee gocd ordinary 53. Bancazinn 413.

New - York, 16. Mai. (W. T. B.) Die Börse eröffnete unregelmäßig, wurde im weiteren Verlauf lebhaft und allgemein fest und {leß günstig. Der Umsaß der Aktien betrug 400 000 Stück.

Weizen eröffnete chwach auf Verkäufe für auswärtige Rech- nung, ftieg dann während des ganzen Börsenverlaufs infolge von Wetterberihten über Froft, sowie auf Berichte von Ernteschäden durch Käfer. Schluß sehr feft. Mais schwähte sich nach Eröffnung etwas ab infolge großer Ankünfte und günstiger Ernteberichte und erholte sich später entsprechend der Festigkeit des Weizens. Schluß fest.

Die Ausfuhr an Waaren hatte während der Zeit vom 1. Juli 1894 bis 30. April 1895 einen Werth von 676 950 337 Doll, die Einfuhr einen solhen von 302 560 654 Doll. Die Goldausfuhr betrug 64414471 Doll. Es bedeutet dies eine Zunahme von 36 209 700 Doll. gegenükter derselben Zeit des Vorjahres.

Waarenbericht. Baumwolle-Preis in New-York 61/1, do. in New-Orleané 65/16. Petroleum Stand. white in New-York 8,50, do. in Philadelpkia 8,45, do. robes nom., do. Pipe line cert. p. Juni 172 nom., Schmalz West. steam 6,90, do. Robe & Brothers 7,15. Mai: pr. Mai 56, do. pr. Juli 57, do. pr. September DeT, Rother Winterweizen 707, Weizen pr. Mai 712, do. pr. Juli 72#, do. pr. September 723, do. pr. Dezember 743, Getreidefracht nach Liverpool 13. Kaffee fair Ric Nr. 7 16, do. Rio Nr. 7 rr. Mai 14,05, do. do. pr. August 1455. Mebl, Spring Wheat clears 2,85. Zuder 3. Kupfer 10,50. E _ Chicago, 16. Mai. (W. T. B.) Weizeñ änfangs matt in- folge lebhafter Verkäufe, stieg dann während des ganzen Börsen- verlaufs infolge von Deckungen der Baissiers, sowie auf Berichte von Ernteshäden -durch Käfer. Schluß stramm. Mais allgemein fest während des ganzen Börsenverlaufs infolge der festen Weizen- märfte. Schluß fest.

Weizen pr. Mai 673, pr. Juli E84. Mais pr. Mai 514, Spe short clear nomin. Pork pr. Mai 12,05.

i. Untersuhungs-Sachen, Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesells@.

2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl. 3. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c.

9, Verloosung 2c. von Werthpapieren.

1) Untersuhungs-Sachen. [11473] Beschluß.

wird gegen :

31) den Shmied Benedikt Schon, obne bekannten Aufenthaltéort, geboren zu Speicher am 28. Jazuar | 22. Januar 1868 zu Dudeldorf, katholis, 1872, fatholis, 73) den Nikolaus Tanata, geboren zu Erdorf am

32) den gewerblosen Wilhelm Baumann, obne | 6. bekannten Aufenthaltéort, geboren zu Speicher am Auf Antrag der Königlihen Staatsanwaltschaft | 9. Dezember 1872,

33) den Leonard Gansén , ohne bekannten Auf-

uni 1868, fatholisch,

Cx 74) am 7. Juli 1868, katholis{,

1) den Kleinackzrer Nikolaus Schloeder, ohne | enthaltsort, geboren zu Bettingen am 4. Dezember | 1869 zu Badem, katholis,

bekannten Aufenthaltsort, geboren zu Koosbüsch am | 1872, fatholisch,

91. Oktober 1872, katholis,

fannten Aufenthaltsort, geboren zu Outscheid am | katholis, 23. Oktober 1872, fatholisch,

Aufenthaltsort, geboren zu Wißmannédorf am 1. April | katholis, 1872, katholis, ;

4) den Schreiner Nikolaus Alovysius Scheer, ohne | enthaltsort, geboren zu Niederstedem am 11. August bekannten Aufenthaltsort, geboren zu Nattenbeim am 1872, fatholisch, 37) den Michel Wadle, ohne bekannten Aufent- | sicht, sih dem Eintritt in den Dienst des stehenden

22. Juni 1872, fatholis{,

i 7 35) den Nikolaus Weiland, ohne bekannten Auf- 3) den Tagelöhner Peter Kolles, ohne bekannten | enthaltsort, geboren zu Bettingen am 10. Mai 1872, | 18. Mai 1869 zu Dudeldorf, katholis,

79) Son Motor F E È 92 Ct

j i: (9) den Peter Jungen, geboren am 23. Oktober 96) den Wilbelm Leisen, obne bekannten Auf- | 1869 :u Gindorf, katholis,

1869 zu Dudeldorf, katholis,

sämmtlich militärpflihtig, welche

72) den Nikolaus Pütenbacher, geboren am

) den Miel Schmitz, geboren zu Pickließem 75) den Michel Pritzen, geboren am 2. März [ : 76) den Mathias Schmitz, geboren zu Badem 2 E 34) den Michel Weier, ohne bekannten Auf: | ak 29. Oktober 1869, katholis, 2) den Tagelöhner Mathias Barthel, ohne be- | enthaltéort, geboren zu Altenhof am 23. Juni 1872, 77) den Iobann Beer, geboren an 11. Januar

78) den Johann Peter Schmitt, geboren am

. Erwerbs- und Wirthschafts-Genofsenschaften.

Deffentlicher Anzeiger. | unl

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

28) Reecht, Simon Anton, geb. 15. Februar 1872 in Kienzheim,

29) Diebold, Johann, geb. 12. März 1872 in Ostheim, Barbier,

30) Toucher, Josef, geb. Neichenweier,

31) Fréchard, Joh.“ Baptist, geb. : in Deutsh-Rumbach, Spinner, zulegt i

32) Mafson, Johann Josef, geb. 2 in Urbach, Wagner, zuleßt in Münster,

33) Parmentier, Josef August, 1872 in Urbeis, Spinner,

34) Jacquot, Heinrich, geb. 1 Deutsh-Rumbach, Weber,

39) Kniebühler, Aloisius Huno, geb. vember 1873 in Hunaweier, Bäer, hinreichend ver: _36) Furftoß, Marie Josef Anton, geb. 30. März

dächtig erscheinen: als Wehrvflichtige in der Ab- | 1873 in Ingersheim, zuleßt in Desienheim,

_

27 G FEnhan ao C nar 1872 Dl) Entmaun, SNDAann, C. d, Januar 15/5 In

9) den gewerblosen Peter Fuchs, ohne bekannten | baltsort, geboren zu Niederstedem am 25. Januar | Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das | Kaysersberg,

Aufenthaltsort, geboren zu Oberweiler am 28. Oktober | 1872, katholis 1872, tatholisch,

1872, katholis,

r

j 38) den Franz Valerius, ohne bekannten Auf- 6) den gewerblosen Theodor Pax, ohne bekannten | enthaltsort, geboren zu Wolsfeld am 21. Oktober | gebietes aufzuhalten Vergehen gegen § 140 Nr. 1 Aufenthaltéort, geboren zu Oberweiler am 5. Juni | 1872, katholis, C l O fahre 39) den Johann Diederich, ohne bekannten Auf-

7) den gewerblosen Anton Heribert Beffelich, | enthaltsort, geboren zu Hüttersheid am 2. März | eröffnet.

obne befannten Aufenthaltsort, geboren zu Schleid | 1873, fkathclilch. : l ] 40) den Mathias Schilz, ohne bekannten Auf- 3) den Tagelöhner Ludwig Beer, ohne bekannten | enthaltsort, geboren am 10. Oktober 1873 zu Biers-

am 16. März 1872, katholis, Aufenthaltsort, geboren zu Bitburg am 28. Januar | dorf, katholi, 1872, katholis,

fannten Aufenthaltsort, geboren zu Bitburg am 20. März 1872, katholis, 10) den gewerblosen Anton Welter, obne be-

fannten Aufenthaltsort, geboren zu Bitburg am | enthaltsort, gebore

24, Mai 1872, fatholisch, katholis,

11) den gewerblofen Nikolaus Funk, obne be-

41) den Bernhard Mertes, geboren zu Nattenbeim 9) den Tagelöhner Philipp Michels, ohne be- | am 4. November 1873, katholi, Königliches Landgericht. Str 42) den Philipp Ludwig Becker, geboren zu Bit- Henle. Kiel. Herz

burg am 2s. Juli 1873, katholisch, i 43) den Wilhelm Müllen, ohne bekannten AuF?- n zu Bitburg am 25. August 1873, | [11571] Vermögensbeschlagnahme. dafelbst, Gegen die nabenannten Personen is wegen Ver-

44) den Peter Wallerins, obne bekannten Auf- leßung der Webrpfliht durch Beschluß der Straf- | Bergheim, Bürstenbinder, zule

angeordnet. Trier, den 30. April 1895.

—_—

Lf

Bundesgebiet verlaffen zu haben und nah erreihtem militärpflihtigen Alter sih außerha

Es wird zur Deckung der Geldstrafe U : die Beschlagnahme des Bermögens der Angeschuldigten | 1873 daselbft, Zettler, bis zur Höhe von 3050 Æ (dreitausend fünfzig Mark)

38) Beck, Ludwig, geb. 16.

[b des Bundes- | Markir, Zettler,

39) Ernst, Josef Eugen,

Strafgeseßbuhs —, das Hauptverfahren vor der | selbst, Weber, Straskammer des Königlichen Landgerichts hierselbst

e

40) Grüneuwald, Jak daselbft, Färbereiarbeiter, Far und Kosfte 41) Schützger, Julius Alfons, geb.

te arf) 42) Schwartz, Viktor, geb. 3. da?elbst, Spinner,

43) Friedel, Eugen, geb.

affammer. Nappoltsweiler, zulegt in B ig. 44) Küpfert, Christian, g

selbft, Zimmermann, 45) Mathieu, Josef,

46) Schmitt, Alois,

annten Aufenthaltsort, geboren zu Bollendorf am | enthaltsort, geboren zu Dahlem am 18. Dezember | kammer des Kaiserlichen Landgerichts zu Colmar im 47) Clenvenot,

x 2. Januar 1872, fatbolisch,

1873, fatholisch 12) den gerzerblosen Johann Kirsch, ohne be- 45) den Jo

P)

Elsaß vom 28. März 1895 die

tannten Aufenthaltsort, geboren zu Bollendorf am | am 23. April 1873, katholis, angeordnet worden, nämlich:

d, Februar 1872, ftatholisch,

46) den Schneider Johann Schmitt, geboren

T2

13) den gewerblosen Anton Thomes, ohne be- | 18. Februar 1873 zu Irrel, katholisch, in Gebwetler, Seidenbandweber,

annten Aufenthaltsort, geboren zu Irrel am 19. Fe- vruar 1872, katholis, s 14) den gewerblosen Mathias Zeyen, obne be- g

2, Februar 1872, ftatholisch,

tannten Aufenthaltsort, geboren zu Badem am 18. Mai 1872, ftatholis, l 16) den gewerblosen Peter Priten, ohne be- | katholisch, fannten Aufenthaltsort, geboren zu Badem am 4. März 1872, katholis, 17) den gewerblosen Johann Peter Eduard | katholisch, Pütßenbacher, obne bekannten Aufenthaltsort, ge-

18) den gewerblosen Theodor Niesen, obne be-

| Aufenthalt 4 _92) den Johann Heinzen, geboren am 30. Mai doren zu Dudeldorf am 29. März 1872, katholis, | 1873 zu Muxerath, katholisch, i 93) den Friedrich Frauk, geboren am 25. Mai

47) den Töpfer Johann Haller, geboren a 2) Schneiderlin, Franz Paul, geb. 29. Fanuar 26. Mai 1873 zu Prümzurlay, katholis, S E z 48) den Hubert Bins, geboren zu Badem

tannten Aufenthaltsort, geboren zn Prümzurlay am | 27. Oktober 1873, katholis, 49) den Anton Lonien, geboren zu Wilsecker 15) den Tagelöhner Stephan Loew, obne be- | 29. August 1873, katholis, 90) den Mathias Schadeck, geboren zu Gay- mühle, Gemeinde Berscheid, am 26. Februar 1873, | tadt, Bäter, 6) Litty, Josef, geb. 11. März

9 ¿2

873 in Sulz, Schlettstadt, Fabrikarbeiter,

feld, Winzer,

Q:

_— S

91) dem Johann Kauth, geboren am 16. Juli | Dréhsler, zulest in Colmar, 1873 zu Karlshauserstraße, Gemeinde Karlshausen,

Urbeis, Wagner und Schmied,

Breitenbah, Scbreiner,

tannten Aufenthaltsort, geboren zu Malberg am | 1873 zu Lambah, Gemeinde Neuerburg, katholis, | in Diefenbah, Weber,

l. September 1872, fatholisch,

Aufenthaltsort, geboren zu Neidenbach am 7. August 152, ftatholis,

2. November 1872, katholis, 97 kannten Aufenthaltsort, geboren zu Afffler am 18. Ja- nuar 1872, fatholisch,

22) den gewerblosen Friedri Johann Bereus,

ufen am 3. August 1872, katholisch,

d enthaltsort, geboren zu Karlshausen am 23. Mai

2) den gewerblofen Nikolaus Schranz, obne

1gunten Aufenthaltsort, geboren am 23. März | tember 1874 zu Badem, katholisch, ze J _63) den Karl Christian Kühnen, geboren am | Stlettstadt,

(2 zu Karlshausen, katholisch,

annten Aufenthaltsort, geboren zu Neuerburg am

26

) den gewerblosen Johann Koch, ohne bekannten

“leuerburg, am 17. Mai 1872, katholis{, katholis, “() den gewerblosen Johann Brech, ohne be-

lover 1872, fatholis,

94) den Gerhard Zinnen, geboren zu Neuerburg _19) den gewerblosen Peter Leisen, ohne bekannten | am 22. Sanuar 1873, fatholish, z A1 95) den Nikolaus Becker, geboren zu Speicher 11) Wilm, Bernhard, geb. 8. August 1873 in 72 am 18. September 1873, katholis, R i 20) den gewerblosen Nikolaus Meyers, ohne be-| 56) den Mathias Bayer, geboren zu Hamm am fannten Aufenthaltsort, geboren zu Neidenbah am | 18. Dezember 1874, katholisch, __97) den Iohann Sebastian Fuchs, geboren am +1) den gewerblosen Egidius Feinen, ohne be- | 20. August 1874 zu Oberweiler, katholis, 98) den Johann Gerhard Lehnen, geboren zu Bitburg am 29. Oktober 1874, katholisch, 99) den Valentin Großbüsch, geboren zu Ritters- bekannten Aufenthaltsort, geboren zu Karls- | dorf am 27. Dezember 1874, katholisch, _60) den Mathias Schmitt, geboren am 1. März en gewerblojsen Karl Pieres, ohne bekannten | 1874 zu Fershweiler, katholis,

, katholisch, 1874 zu Irrel, katholis, i: 62) den Mathias Beer, geboren am 16. Seyp- 18) Serbrih, Ioh. Baptist Franz, geb. 1. De- | Kaysersberg, Gärtner, zember 1873 in Kinzheim, Krämerlehrling, zuletzt

9) den gewerblofen Jakob Fandel, ohne be- | 29. Dezember 1868 zu Speicher, katholisch,

inte _ 64) den Nikolaus Thiel, geboren zu Herforst am 16, Dftober 1872, katholisch, (. September 1868, katholis, 20) Scherrer, Andreas, geb. 18. Juli 1873 da- A _65) den Jobann Hitzges, geboren am 10. Mai | selbft Aufenthaltsort, geboren zu Gorgenhof, Gemeinde | 1874 zu Grimbach, Gemeinde Ammeldingen,

b i 66) den Friedrich Berens, geboren zu Karls- «nten Aufenthaltsort, geboren zu Auw am 22. Ok- | hausen am 30. Dftober 1874, fatholis, 67) den Johann Michel Pieres, geboren zu

in Kestenholz, Weber,

O

Kestenholz, Schneider,

Kestenbolz, Klempner,

Nothalten, L E 14) Berger, August, geb. 2.

Sd&lettstadt, Gerberarbeiter,

selbst, Pflasterer, zuleßt in Sulz, 16) Forjounel, Iosef, geb. 17.

Schletistadt, Schlosser,

in Schlettitadt, Drabtweber, f, Tagner, 21) Schwab, Eugen, geb. 24. daselbst, Drahtweber, )

I Drabtweber, 5

48) den gewerblofen Mathias Plein, ohne be- | Karlshausen am 29. September 1874, katholis, 1873 daselbft, Bäder,

unten , Aufenthaltëort, geboren zu Herforst am ‘L Juli 1872, fatbolisch, 9,9) den gewerblosen Adam Thiel, obne bekannten

22, fatholish

N N „Aufenthaltsort, geboren zu Speicher am * SUmt 1872 fatholifch,

o} Fe TA N IE N

68) den Anton Baulesch, geboren am 11. Januar 1874 zu Grünhof, Gemeinde Rodershausen, katholis, | in Steige, A, 69) den Johann ieentbaltsort, geboren zu Herforst am 13. Juni | 10. Maîï’ 1870, katholisch,

ch, 70) den Johann Schmitt, geboren am 9. Dezem- 1,9) den gewerblosen Peter Kanzler, ohne be- | ber 1870 zu Bitburg, katholisch,

71) den Leonard Boresch, geboren zu Röhl am

14. Dezember 1870, katholis,

Vecker, geboren zu Bitburg am in St. Pilt, Küfer,

1872 in Deutsh-NRumbach,

zulest in Diedolshausen,

Reyeur, Markus Karl, geb. 25. April 1873

3) Jaegert, Viktor, geb. 24, Oktober 1871 in

_ v

7) Gasperment, Eduard, geb. 3. Oktober 1872 in 8s) Seinrih, Ludwig, geb. 7. Jan

9) Willem, Johann Baptist, geb. 29. Juli 187:

12) Woehrle, Ludwig, geb. 29.

3) Kueutz, Franz Xaver, geb.

S, T E Beschlagnahme | in Schnierlach,

hann Stoffels, geboren zu Mötsch | des im Deutschen Reich befindliWen Vermögens | 48) Gérardin, Josef

. August 1873 daselbft, 3) Remy, Franz Xaver,

90) Louis, August Marie, geb. 1. Mai 1873 in Urbeis, Knecht,

91) Fohrer, Johann Karl, geb. 12. September 1874 in Ammerschweier,

4) Wolfer, Aleris, geb. 12. Juli 1872 in Reich- 52) Müller, Adolf, geb. 14. Januar 1874 da-

selbst, Knecht,

95) Krembser, Karl, geb. 2. Mai 1872 in Schlett- 93) Ortlieb, Michel Albert, geb. 6. März 1874

in Beblenbeim,

54) Dieterleu, August, geb. 2 Bennweier, Steinklopfer,

99) Weber, Ludwig, geb. selbft, Taglöhner,

96) Brehm, August Alfons, geb. 9. O in Bergheim, Knecht,

957) Haguenauer, Isidor, geb. daselbst, Handlunasgebilfe,

1872 daselbst, 3. Januar 1874 in

10) Kauffmann, Heinri, geb. 15. Januar 1873 58) Hunsinuger, Karl Marximin, geb. 31. Mai

1874 in Bergheim, zuleßt in Colmar, «ch4 99) Mürer, Josef, geb. 7. April 1874 dafelbst, 60) VBedez, Joh. Baptist, geb. 10. Januar 1874

April 1873 in | in Deutsh-KRumbach, Weber,

C

61) Rohmer, Iosef, geb. 4. März 18 daselbft, C : R

13) Seysch, Ludwig, geb. 21. September 1873 in 62) Perrin, Marie

Baptist, geb. 5. April 1874

Juni 1873 in | Fakrikarbeiter,

_63) Mader, Karl, geb. 25. März 1874 in Gemas,

15) David, Ludwig, geb. 26. November 1873 da- | Küfer,

64) Meyer, Eugen, geb. 3. März 1874 in Jll-

: Fo : Q November 1873 | häusern e T E in Reichsfeld, Schreiner, zuleßt in Schlettstadt, f 65) Schunk, Franz Josef, geb. 61) den Johann Fetz, geboren am 27. Dezember 7) Gerber, Karl, geb. 5. Januar 1873 in | daselbst,

66) Maesch, Viktor, geb. in 67) Amps, Eugen Peter, c in Leberau, Blattmacher,

68) Bienvenot, Franz, selbst, Weber,

69) Claude, Alois, g

L D

70) Fettet, Iohann,

6. September

nuar 1874 daselbft, . November 1874

November 1873 | daselbft, Fabrikarbeiter,

71) George, Ioh. Baptist, geb. 25. April 1874

2) Treiber, Xaver, geb. 3. Mai 1873 daselbft, | daselbst, Weber,

72) Gerftuer, Max Ludwig, geb. 25. April 1874

3) Walter, Florentin Xaver, geb. 6. November | daselbst, Mechaniker,

73) Sesftin, Ludwig Gonzaga, geb. 31. Januar

24) Houtmaun, Alfred, geb. 24. Dezember 1873 | 1874 daselbst, Weber, V

74) Jehlen, Alfons, geb. 21. November 1874

25) Vonfelt, Heinrich, geb. 19. September 1870 | daselbft, Knecht,

75) Keßler, Constanz, geb. 19. Mai 1874

26) Marchand, Xaver Eugen, geb. 29. Oktober | daselbft,

76) Loginger, Karl, geb. 12. Juli 1874 daselbft,

27) Louis, Josef, geb. 4. Mai 1872 in Urbeis, | Weber,

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