1895 / 120 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 20 May 1895 18:00:01 GMT) scan diff

Hand, M de Kulturkampf niemandem Nu gebraht und weder zur Stärkung nah innen, n zur Erhöhung des Ansehens nah außen Ens bat. 1850 wurde die Verfafsung als ein harmonisches nzes hingestellt, sie sollte das Fundament zur Gleichstellung aller legen, auch zur selbftändigen freien Ent- faltung aller NReligionsgemeinschaften. Und sie hat auch dieser Erwartung voll entsprochen, bis eine Verdunkelung des deutschen Volksgeistes einen Kampf gegen diese Prinzipien hervorrief. Es war der Beginn eines Shwindens der Achtung und des Respekts vor der Verfassung. Hte dieser Respekt im Jahre 1875 noh feste Wurzeln in der Bevölkerung gehabt, so wäre die Abschaffung der Paragraphen nie erfolgt. Jch kann Ihnen für meine Partei das fefte Versprechen geben, daß es an uns nit liegen wird, wenn nah Wiederberftellung der Verfassung Uneinigkeiten entstehen. Wenn unser Antrag zurück- jrieres wird, werden wir ftets daranf bedacht sein müssen, unsere edrohten Rechte zu {ützen. Sie werden vielleiht fragen, warum wir jeßt mit diesem unserem Antrage kommen, da doch der Kultur- kampf beendet ift. Nun, es matt \ch in immer weiteren Kreisen das Bestreben bemerkbar, einen vollständigen friedliben Ausgleih auf der Basis der Selbständigkeit der Kirhe herbeizuführen. Die Selbständigkeit der Kirhe wird ebenso von den Evan- gelishen angestrebt, und wir haben fie immer dabei unterstüßt, weil wir diefen Wuns der er Ag Kirche als berechtigt aner- kannt baben; wir erwarten dasselbe von Ihnen. Als im Fahre 1875 die Verfassungëänderung vorgenommen wurde, wurde u. a. auch eine Satioa aus dem urprotestantishen Lande Schleëwig - Holstein zu unften der betreffenden Paragraphen eingereiht. Gab es son

damals, wenn auch mehr vereinzelt, unter den Evangelischen eine folhe Anschauung, so hat sie seitdem eine große Verbreitung gefunden. Wir gehen {weren Zeiten entgegen; wollen wir gemeinsam den Kampf gegen den Umsturz Cufncbiel. so müfsen wir uns zunächst auf religiösem Gebiete einigen. Das kann aber nur durch Wiederher- stellung der Verfaïungéparagraphen gesehen. Und wenn es nitt jeßt gelingt, wir kommen wieder. E

Damit wurde die erste Berathung geschlossen. Zu der sogleih eröffneten zweiten Berathung nahm das Wort

Abg. Lieber (Zeutr.)- Die kurzen Erklärungen der anderen Par- teien überbeben mich der Pflicht, den Ausführungen meiner politischen Freunde noch etwas hinzuzufügen. Nur bezüglih der Gründe, die uns zur Einbringung des Antrags bestimmt haben, möchte ich noch Einiges erwähnen. Man mat uns den Vorwurf, daß uns das rubelose Be- streben nah der Erreichung eines Programmpunktes dazu veranlaßt habe. In der That ift es ja wobl nur ein Programmpunkt unserer Partei, aber es bat uns nicht minder die Liebe zum Vaterland ge- trieben. Als die Ereignisse von 1866 mein Heimathland unter Preußen brachten, hat uns die Eingewöhnung in die neuen Verbält- nifse wesentlih der Hinweis unseres Landesbishofs auf die gute, ver- fafsungsmäßig gewährleistete As der fatbolishen Kirhe in Preußen erleihtert. Dann aber brach der Kulturkampf aus. Nah meiner festen Ueberzeugung liegt die Wiederherstellung jener guten Ordnung der fkirenpolitishen Verbältnisse, wie sie in der Verfassung gegeben war, im Interesse nicht nur der katho- lishen Kirche, sondern auch des Staats Preußen. Sie würden für den inneren Frieden der Bevölkerung wichtig sein und gleih wichtig für die Bedeutung Preußens als führenden Staats im Deutschen Reih. Wollen Sie moralishe Eroberungen, namentlich in Süd- deutshland, maten, dann giebt es bierzu keinen befferen Weg als diesen. Sie wollen ibn im Augenblicke nit beschreiten, aber wir vertrauen auf die werbende Kraft der Idee, die in diesen Verfafsungs- artikeln Ausdruck gefunden hat. Wir vertrauen, daß, wenn nicht die Gerechtigkeit gegen die Kirche, so die Liebe zum preußishen Staate Sie dabin führen wird, diese Bestimmungen wiederherzustellen. Lehnen Sie darum den Antrag in Gottes Namen ab! Denken Sie aber dabei: Auf Wiedersehn ! :

In der hierauf vorgenommenen Abstimmung wurde der Antrag abgelehnt. Dafür stimmten das Zentrum, die

Polen und der konservative Abgeordnete Knoch.

Das Haus ging sodannzur Berathung von Petitionen über.

Auf Antrag der Agrarkommission wurde die Petition des Ge- meinderaths von Vilich: Fürsorge gegen die Uferabbrüche an der Sieg zu treffen, der Königlichen Staatsregierung zur Erwägung über- wiesen.

Die De oa nion beantragte, über die Petitionen des Pfarrers Czerwenka und anderer fathbolisher Geistlihen wegen Erstattung eingestellter Staatsleistungen zur Tageéordnung über- zugehen.

Der Abg. Brandenburg (Zentr.) stellte den Antrag, einen Theil der Petitionen der Königlichen Staatêregierung mit dem Ersuchen zu überweisen, Ermittlungen darüber anzustellen, ob die in Rede stehenden Leiftungen dem Sammelkonto zuzuführen waren, und bejabenden Falls in den nächften Etat Mittel einzustellen, welche gestatten, dem Ver- langen der Petenten gerecht zu werden.

Abg. von Brandenburg befürwortete seinèn Antrag mit Gründen der Billigkeit und aus rehtlihen Gesichtspunkten. Im vorigen Jahre babe die Petitionskommission seinem Antrage zugestimmt, und er befe, daß das Haus ih demselben ans{ließen werde.

Geheimer Finanz-Rath Havenftein: Es handelt ich hier um prinzipielle Ansauungen. Die Königliche Staatsregierung ist der Ansicht, daß die Sperrgelderfrage durch das Gese von 1891 definitiv erledigt ist, und zwar im Einverständniß mit allen Parteien dieses Hauses. Im Art. 9 dieses Gesetzes is die zu vertheilende Summe auf 16 009 133 # 2 4 festgeseßt worden Die Bewilligung von Petitionen über diese Summe binaus würde dem Gesey wider- sprehen. Für einzelne mag das unbequem sein, aber man muß an den geseßlihen Bestimmungen festhalten.

Abg. Stephan- Beuthen (Zentr.): Der Kultus-Minister Falk hat bei Erlaß des Sperrgeldergeseßes von 1875 ausdrüdlih betont, daß es sih nit um eine Expropriation handle. Der Anspruch zum Empfang der gesperrten Gelder bestebt also beute noch. Es ift aber müßig, den rechtlichen Standpunkt zu betonen; es genügt, die Billig- keitsgründe hervorzuheben. Der Fall liegt so, daß infolge eines Ver- sehens der Provinzialbehörden Leistungen, die zum Sammelfonds der Sperrgelder gehörten, nicht an denselben abgeführt worden sind. Es ist unbillig zu verlangen, daß die rechtlich zum Emvfang der Gelder Berechtigten jet infolge dieses Verfahrens der Provinzialbebörden um ihr Geld kommen sollen.

_Abg. Sattler (nl.): Wir perkborrescieren jedes Rütteln an dem Gefeß von 1891, welhes wir als ein Definitivum betraten, und werden gegen den Antrag Brandenburg stimmen.

Geheimer Ober-Regierungs-Rath Löwenberg:

Herrn Vorredner nur darin zustimmen, daß das Gesetz von 1 Definitivum ist. Die Motive und der Wortlaut des Gesetzes darüber keinen Zweifel auffommen.

Der Antrag Brandenburg wurde gegen die Stimmen des Zentrums und der Polen abgelehnt und der Antrag der Petitionskommission angenommen.

ZU der Petition des Pfarrers Bongarts zu Briborn hatte der Abg. Brandenburg beantragt, die Königliche Staatsregierung um Vorlegung der Kabinetsordre vom 4. Oktober 1834 zu ersuchen, während die Petitionskommission Uebergang zur Tagesordnung beantragte.

Nach Ablehnung des Antrags Brandenburg wurde der Antrag der Lon angenommen.

Eine Petition des Mitteldeutschen Gastwirthverbands für den Regierungsbezirk Caffel und des Gastwirthverbands Naffau und am Rhein für den Regierungsbezirk Wiesbaden, betreffend die Bestimmung in der neu einzuführenden Landgemeindeordnung für die Provinz Hessen-Nassau über den Ausshluß der Gast- und Schank- wirthe von dem Amt eines Bürgermeisters, wurde auf Antrag der Gemeindekommission der Königlichen Staatsregierung zur Er- wägung überwiesen.

Bezüglih einer Petition von Rheinishen Kommunal- beamten betreffs der Regelung ihrer Pensions- und Reliktenverbäl t- nisse wünschte der

Abg. Knebel (nl.), die Regierung E bald Sorge dafür tragen möge, die Gemeinde-Unterbeamten dadurch ficher zu stellen, daß ihnen die Pensionsfähigkeit verliehen werde.

__ Gebeimer Ober - Regierungs - Rath Noell bemerkte, daß man niht einzelne Beamtenkategorien bei dieser Regelung herausgreifen könne. Die Petition wurde der Königlichen Staatsregierung als Material überwiesen. : .

Sodann angie eine Reibe von Petitionen von Unter- beamten der Justizverwaltung betreffs Vermehrung der etatêmäßigen Stellen, Verbesserung ihrer Gebälter 2c. zur Berathung.

Abg. Kirsch (Zentr.) beantragte, abweichend vom Antrage der Petitionskommission, über diese Petitionen zur Tagesordnung über- zugehen, die Petitionen wegen Vermehrung der etatsmäßigen Stellen der Königlihen Staatsregierung zur- Erwägung zu überweisen.

Geheimer Ober-Justiz-Rath Vierha us bemerkte, daß in der That eîn aber nur beshränktes Bedürfniß nach Vermehrung der etatsmäßigen Stellen vorhanden sei, daß aber die Königlihe Staats- regierung an der Befriedigung dieses Bedürfnifses systematish arbeite. Dem Antrage des Abg. Kirsch könne er nicht beipflichten.

. Kirsch änderte darauf seinen Antrag in einen Eventual- antrag ab: die bezüglihen Petitionen an die Königlihe Staats- regierung zur Erwägung, eventuell aber, falls dieser Antrag nicht die Mehrheit erlange, als Material zu überweisen.

Das Haus lehnte beide Anträge des Abg. Kirsh ab und ging zur Tage8ordnung über. ;

Verschiedene Petitionen wegen Baues von Eisenbahnen resp. Sekundärbahnen wurden dem Antrage der Budgetkommission emäß als Material an die Königliche Staatsregierung überwiesen. Zur Petition, betreffend den Bau einer Eisenbahn von Oker bezw. Harzburg nach Altenau, bemerkte dr : s

Abg. Freiherr von Zedlißz-Neukirh (fr. kons.), diese Bahn sei in der That ein Schmerzenskind; denn bereits seit 17 Jahren bemühe man fih vergebens um sie. Hoffentlih lasse sie sh jeßt realisieren. Die Regierung möge endlich den Gedanken zur That werden laffen. E :

Schluß der Sißung 4 Uhr.

Nächste Sipung: Montag 1 Uhr. Tagesordnung: Antrag Arendt und Genossen, betreffend internationale Regelung der Währungsfrage.

Land- und Forftwirthschaft.

Saatenstand in Oesterreich. Bericht des K. K. Ackerbau-Ministeriums nach dem Stande um Mitte Mai 1895.

Der Witterungsgang war in der Berichts-Periode nah den bis Mitte Mai also vor dem Wettersturze eingelangten Nach- ribten der Saatenstands-Berichterstatter nah Zonen wesentlich ver- schieden. Jn der südlichen Zone war die Witterung verhältniß- mäßig kübl mit reihen, hie und da überreichen Niedershlägen. Die mittlere Zone und ebenso Böhmen mit Ausnahme des Oft- randes erfreuten sh im allgemeinen einer normalen, auënebmend günstigen, und zwar ebensowohl für die Feldarbeiten als auch für die Vegetation vortheilhaften Witterung, obwobl in manchen Lagen auch über zu niedrige Temperatur, namentlih falte, trockene Winde, in anderen über zu wenig, wieder in anderen oft benachbarten Gegenden über zu viel Regen geklagt wurde. In der nördlichen Zone, mit Ausnahme der {on erwähnten öftlihen Gegenden von Böhmen, dann mit weiteren lokalen Ausnahmen, welche hauptsächlih die südlichen Theile Mährens, die westlihen Theile von Schlesien und einige bewaldeten Theile der Bukowina betreffen, berrs{te anhaltende, bäufig schon verderblihe Trockenheit, welche vielfah durch mitunter sebr beftige Nordost- und Ostwinde gesteigert wurde. Die Temperatur blieb daselbst in der zweiten April-Hälfte meistentheils etwas zu niedrig, erreihte dagegen in der ersten Mai-Hälfte in manchen Lagen bereits beträhtlihe Higegrade, während die Nächte zumeist die ganze Berichtsperiode hindurch kalt waren. Auch kamen Fröste vor. Dagegen ist als erfreulihe Thatsache zu konstatieren, daß sonst schädlide Fröfte sehr selten vorkamen und die meisten Gegenden überhaupt von Fröôsten biéher gänzlih vershont blieben. Dem Witterungsgange ent- jprach auch die Entwickelung der Wintersaaten in der Berichts- periode. Was die im vorigen Bericht gemeldeten Auswinterungen betrifft, so seinen si dieselben na den nun vorliegenden Berichten in Böhmen und ebenso in den Alpenländern auf ein bedeutend ge- ringeres Maß zu reduzieren, da die Saaten \sih unter der Gunst der Witterung thatsächlih erbolten. iese Auswinterungen betrafen den Roggen viel bäufiger als den Weizen; ja in vielen Lagen, woselbst der Noggen zu einem sehr großen Theile auswinterte, blieb der

[Ps

Nach den meisten Berichten aus Galizien mußten

vierten il bis zur Hâlfte um- derselben we aber nur aus dem Zeit und manck§mal auch

Weizen verschont. ie Roggenfaaten zum geackdert werden. Viele Grunde nicht umgeackert, weil es an Saatgut gebricht. Die bisher w Auëwinterung umgeackerten Slächen werden meist mit Sommerrogagen, Gerste, Hafer, Kartoffeln und in den Nerdostländern auch mit Mais bebaut. In den ebenfalls an Trockenheit leidenden Theilen von Mähren, Stlesien und Böhmen erholten sih die auëgewinterten Saaten auch niht: aber wenigstens blieben die nur beshäâdigten Saaten erbalten und können bei s{ütterem Stande noch Mittelernten liefern. ie weitere Entwicklung theils der nicht beschädigten, tbeils der enen Wintersaaten war mit Ausnahme der bezeihneten Länder und Ländertbeile im allgemeinen bisher eine sebr erfreulide; die Saaten bestockdten sch und der Roggen \{oßt, nahdem er eine ange 0 erreiht hat. In den Nordostländern hingegen w Entwicklung ziemlich bäufig niht befriedigend, ) felder niht nur s{ütter, fondern aud

Schossen. Immerhin giebt es aber au

recht {ne Saaten, namentli} Weizenfag

der Getreidelauffäfer an manchen Win

Anbau der Sommersaaten wurde zwar größte meistens jedoch erft furz vor Ende der Berichtsperiode, noch sehr viel anzubauen, namentlich von Mais und Kartoffeln. In einzelnen begünstigten Lagen war derselbe zwar {on bald nah Mitte April beendet, großentheils aber ftonnte er erft viel später an- gefangen werden als sonst; außerdem machten sich Schwierigkeiten in ungewöbnlihem Maße geltend, und zwar in der südlichen und vielen Gegenden der mittleren Zone ftärkcre Niederschläge, welche bei der obnebhin vorbandenen reihlihen Bodenfeuhhtigkeit die Aecker für längere Zeit unzugänglich machten, dagegen in der nördlichen Zone b welhe auf dem vorher sehr

en Lagen richtet R,

die anbaltende Trockenheit, naß gewesenen Boden Verkrufstung und beim Ackern Schollenbildung i In Galizien verkrustete der Boden in manchen Lagen derart,

5 jede Ackerung unmögli war. Dazu kommt, daß wegen des eutenden Umfanges der AuSswinterungen viel mehr Sommerung nzubauen ist, als gewöhnlich. Die erwähnte Bodenverkrustung bindert auch bâufig das entsprechende Auflaufen der Saaten, und ift that- fählich in dieser Beziehung die Verspätung ziemlih allgemein noch merfliher als bezügli deé Anbaues selbst; auch bestehen deshalb in den an Trockenbeit leidenden Gegenden gerechtfertigte Besorgnisse be- ¿üglih des weiteren Gedeihens der Sommersaaten. Im allgemeinen aber sind die Sommersaaten, Kartoffeln und Mais gut auf- egangen; auch bestockden sich früß angebaute Sommersaaten ehr erfreulich. Die zeitlih geseßten Kartoffeln werden häufig bereits behadt. Zudckerrüben wurden viel weniger als sonst angebaut. Der Ausfall wird in verschiedenen Berichten auf 15 bis 409/69 geschäßt. Unter allen Kulturen bieten die Wiesen die erfreulihsten Aus- sichten dank der reichen Winterfeuchtigkeit. In den Alpen- und Karst- ländern sowie au in Böhmen berehtigen dieselben zur Hoffnung auf eine sehr reie Ernte. In den an Trockenheit leidenden Gegenden ift allerdings auch ihr Stand bäufig noch dürftig und wenig ver- sprechend, ja in einzelnen, jedoch seltenen Lagen Galiziens troftlos. Minder gut als die Wiesen, aber immerhin au überwiegend recht

erfreuli ift zumeist der Stand der Kleesaaten. Dieselben waren wohl nebst dem strengen Winter auch in sehr vielen Gegenden durch die Feldmäuse sehr beshädigt worden, behaupten aber troßdem einen annähernd befriedigenden Stand. In Galizien hat der bisher unter alles Kulturen, einshließlich der Wiesen, relativ noch am wenigsten gelitten. Während die Alpenweiden zu grünen be innen, seben die Weiden in den Nordostländern troftlos aus und laffen die Befürchtung großer Futternoth berechtigt erscheinen.

weist im allgemeinen verhältnißmäßig noch weniger

auf als der Weizen und fteht meistentheils recht

zwar in Blüthe. Klagen über Auftreten des

find nicht häufiger als gewöhnlich. Frühlein ift

{hon aufgelaufen. Der Hopfen hat gut überwintert und wurde beim Schnitt gesund befunden. Jn Böhmen und Ober, Oesterrei wurde er hier und da bereits an die Stange gefübrt : in Galizien find die Frühjahrsarbeiten hon beendet. Der Wein sto hat in allen weinbautreibenden Gegenden der diesseitigen Reichsbälfte im Ganzen erfreulidhe Fortschritte gemaht, sodaß seine Vegetation egen normale Jabre nit wesentlih zurückiteht. Bei Brirxen gab es Mitte Mai schon 80 cm lange Triebe. Der Ansatz von Ges inen ist meistens reihlich, theilweise aber auch nur sehr mäßig. Das Be, haden der Weingärten fonnte im Küstenlande der Nässe wegen nicht vorgenommen werden, Von Schädlingen zeigt sich bereits der Sauerwurm im Görzschen; daselbst wurde auch {on Peronospora bemerkt. Das Obst gelangte spät zur Blütbe: in den Nordostländern brehen in manchen Lagen erft jeyt die ersten Blüthen auf ; in den meisten wärmeren Gegenden der mittleren und nördlihen Zone steht das Spätobft noch in Blüthe. Der Blüthenreihthum wird in den meisten Berichten gelobt, ebenso der Blüthenknospenansaß auch in jenen aus den Nordostländern; dos liegen auch einzelne gegentheilige Nachrichten aus den meisten Ländern, besonders aus Îstrien und Dalmatien vor. Jn Ober-Oester, reih war die Blüthe zwar reih in den Gärten, dagegen haben dort die im Freien stehenden Obftbäume meist nur wenig Blätter und keine Blüthen,

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Koblen und Kokz an der Ruhr und in Oberschlesien. _An der Rubr sind am 18. d. M. geftellt 10 528, nicht recht- ¡eitig gestellt 78 Wagen. __ In Oberschle ten sind am 17. d. M. gestellt 3472, nicht rets ¡eitig gestellt feine Wagen.

Berlin, 18. Mai. Wochenbericht für Stäcke, Stärke, fabrikate und P ae von Max Sadbersky. sa. Kartoffelmebl 175—18 Æ, Ia. Kartoffelstärke 174—18 4, [Ta. RKartoffelmehl 15—165 #, feuchte Kartoffelstärke Fradt- parität Berlin 9,40 #Æ, gelber Syruvy 20—204 %, Kay.- Syrup 214—22 4, Kap. - Érport 22—22} 4. Kartofelzuder gelber 20—20è Æ, do. Kap. 22—224 #4, Rum-Kuleur 33—34 4, Bier-Kuleur 32—34 .%, Dextrin, gelb und weiß, Ia. 23—24 4, do. sefunda 20—22 M. Weizenftärke (kleinst.) 28—29 4, Weizenstärke (großft.) 36—37 #, Halleshe und Sthlesise 37—38 M, Reisftäcke (Strablen) 49—50 A, do. (Stüten) 47—48 , Maisftärkle 33—34 , Schabestärke 34—35 X, Viktoria-Grbfen 15—19 s, Kocherbsen 14—19 #, grüne Grbfen 14—19 #, Futtererbsen 12}3—137 A, inländishe weiße Bohnen 22—24 #, weiße Flahbohnen 23—25 #4, ungarise Bohnen 19—21 #, galizishe und russisWe Bohnen 17—19 4, große Linsen 30—40 #, mittel Linsen 18—30 4, kleine Linsen 14—18 Æ, Mohn, blauer nom. 28—40 , do. weißer nom. 44—60 4, Hirse, weiße 18—20 Æ, gelber Senf 18—26 Æ, Hanfkörner 22 bis 23 #4. Buchrveizen 143—15} #, Wicken 11F—12} #, Pferdebohnen 12—124 M, Leinsaat 22—22} A, Mais loko 13—134 , Kümmel 54—60 Æ, Leinkuchen 14—16 4, Rapskuchen 113—121 4, pa. marfeill. Erdnußkuchen 123—143 Æ, pa. doppelt gesiebtes Baum- wollenfsamenmebl 58 9/9 123—13# Æ, pa. belle getr. Biertreber 28 bis 30 9% IF—103 Æ, pa. getr. Getreideshlempe 31—34 9/9 114—124 A, pa. getr. Mais-Weizenshlempe 35—40 %/ 1257—132 A, pa. getr. Maisschlempe 40—42 % 123—13 #4, Malzkeime 7§3—9 #4, Roaggen- Éleie 8T—95 Æ#, Weizenkleie 9—9} Æ (alles per 100 kg ab Bahn Berlin bei Partien von mindestens 10 000 kg).

Der Jahresabs{chluß der Preußischen Feuer-Versihe- rungs-Aktien-Gesellshaft für 1894 weist einen Gewinn von 105 596 Æ aus, sodaß nicht allein der Verluft des Vorjahres im Betrage von 81 227 4 vollständig getilgt werden konnte, f\ondern auch noch ein Ueberschuß von 24369 verblieben ift, der zur Kapital- reserve genommen wird. Die Prämieneinnahme abzüglich der Ristorni betrug 2108933 #, die Schäden inkl. der für 1895 vorgetragenen beliefen sich im Geschäftsjahr 1894 auf 994 498 M4

Die Vorgänge auf dem internationalen Petroleummarkt baben shon seit längerer Zeit die Aufmerksamkeit weiter Kreise auf si gezogen; besonders wurde in jüngster Zeit durch die leßte, ebenso große wie plötzliche Preisfteigerung des Petroleums, für die in der Marft- lage des Handeléêartikels kein rechter Grund zu erkennen war, daë allgemeine Interefie geweckt; denn vorläufig bildet das Petroleum noch einen nahezu unentbehrlichen Bedarfsgegenstand aller zivilifierten Völker, und namentli der mittleren und der wenig begüterten Klafsen. Da erscheint eine Arbeit sehr willkommen, die bestimmt ist, die Bedeutung des Petroleums als eines der bervorragendften wirthschaft! lichen Verbrauchéartikel na allen Richtungen bin zu erläutern und z1 begründen. Unter dem Titel „Ein Weltmonopol in Petro- leum“ bat der Redakteur Walther Mancke im Verlage von F. Telge in Berlin ein Buch erscheinen laffen, - das diesem Zwecke dient, und in dem mit vielem Fleiß alles Wifsenêwerthe über den Naturstoff und über die Marktlage des Verbrauchégegen- standes zusammengetragen ist. Der Verfasser knüpft an die eigenartigen Berbältnissedes internationalen Petroleummarkts an, auf den einige große kapitalkräftige Firmen bestimmend wirken. Den eigentlichen Inbal und Werth des Buchs aber bilden die thatsählihen Angaben; bier wird zunächst von dem Petroleum im allgemeinen, von seiner Dar- stellung, von den Fundorten, von der Geschichte des Petroleums der Verarbeitung des Robpetroleums und den Petroleum-Produften, endlih von der wirthshaftlicen Bedeutung des Petroleums gesproen; daran {ließen sich dann speziellere Mittheilungen über di Petroleum - Produktion, über John D. Rodefeller, über da Petroleum in Deutschland, über den Faßkrieg, die Preisbewegungen und die verschiedenen Verbrauchëarten als Heiz-, Kraft- und Be- leuchtungsmittel. In einen Anhang hat der Verfasser Mittheilungen über Gesetze, gutahtlihe Aeußerungen von faufmännisen Korrora* tionen und ähnlihe, mit tem Inhalt des Buches eng zusammen bängende Dinge verwiesen. Das Br bietet also nicht ‘nur für fadh- männishe und kaufmännische Kreise, sondern für alle Gebildeten, df si für die Vorgänge auf dem Petroleummarkt und für die PretS- entwidlung intereîsieren, reihen Stoff zur Belehrung dar. :

In der Generalversammlung der Dvnamit-Aktiengefell- [haft vorm. Alfred Nobel u. Cie. in Hamburg vom 18. d. Æ- wurden die Aufsichtsrathsmitglieder, Konsul Theodor Menz und G beimer Kommerzien-Rath Duttenhofer, wiedergewählt. Die Dividenkt für das Geshäftsjabr 1894 wurde mit 20%% gleih 100 A [U Kupons 19 der Aktien erster und zweiter und 200 A für Kupons der Aktien dritter Emission festgeseßt. S

Während der leßten Tage baben Sitzungen des vereinigten deutshen Comités der Northern Pacific-Bondsbe!1br stattgefunden, in welchen, wie ,W. T. B.* meldet, Herr Etward 2" Adams, der Präsident des New-Yorker Reorganisations-ComtS Bericht erstattet hat über seine Verhandlungen mit Vertreten Great Northern- Eisenbahn. - Es wurde vorgeschlagen : 1) Die Nort ter Pacific-Eifenbahn foll unter foreclosure reoraanifiert r Been! einer besonderen, zu diesem Zweck gesicherten Charter rel i werden. 2) Die neue Gesellshaft soli 100 000 000 r nds Stammaktien und höchstens 200 000 000 Doll. steuerfreie Goldvon®

57!

ben. Von den Boónds föll ein genügendet Betrag reserviert , um die alten Northern Pacific 1 Mortgage-Bonds später zu erseßen; 30 600 000 Doll. der Bonds find bestimmt zum Erwerb der unabhängigen Zweigbabnen und neuer Strecken zu böchstens 20 000 Doll. per Meile. Die neuen Bonds sollen auf das gesammte eg der alten Northern Pacific - Eisenbahn einshließlich der St. Paul- und Northern - Linie bypothekarisch eingetragen werden und theilweise zu 4°%/o, theilweise zu 3% bei sonst völlig gleichen Rechten verzinélich sein. 3) Kapital und Zinsen der neuen Bonds sollen von der Great Northern Railway - Company bedingungslos durh Indofsament jedes Bonds garantiert werden. Dafür erbält die Great Northern die Hälfte der Stammaktion der neuen Gesellschaft. 4) Die neue Gefellshaft foll von neun Direktoren verwaltet werden, von denen das Northern Pacific-Reorganifation#-Comité vier ernennt. 5) Nach diesen Vorschägen würden entfallen: a.- auf 1000 Doll. Northern Pacific 11. Mortgage - Bonds 1125 Doll. 49/6 neue zarantierte Bonds, b. auf 1000 Doll. Northern Pacific 111. Mortgage- Bonts 1000 Doll. 3% neue aarantierte Bonds und mindestens 950 Doll. Aktien, c. auf 1000 Doll. Northern Pacific - Konsols mindestens 500 Doll. 3 %% garantierte Bonds und 300 Doll. Aktien. 6) Die rückständigen Kupons der II1. Northern Pacific-Bonds sollen ftatt zu 6 zu 5 9/9 pro anno baar, die der III. Mortgage zu 49/5 baar, die der 5 9% Konfols zu 22 9% in neuen 3 9% Bonds ausgezahlt werden. 7) Für Bezablung aller schwebenden Schulden und für Betriebskapital der Bahn soll dur Verkauf eines Theils der neuen Werthe und dur Zuzahlung von 11 000 000 Doll. durch die Aktionäre Vorsorge getroffen werden. 8) Die Durchführung der Reorganisation und die Beschaffung der nothwendigen Mittel soll durch ein Syndikat unter Führung der Firma I. P. Morgan u. Co., New-York, und der Deutshen Bank garantiert werden. Die vereinigten deutshen Comités haben be- schloffen, Herrn Adams zur Weiterfübrung dieser Verhandlungen zu ermätigen und werden den nah eventuellem Abshluß derselben auf obiger Grundlage aufzustellenden Reorganisationéplan den Generäal- versammlungen der Bondsbesißer zur Annahme empfehlen. Magdeburg, 18. Mai. (W.T. B.) Zucerberich1 Kornzucker exkl, von 92 °/9 —, neue 11,15—11,40. Kornzuder erfl. 88 9/5 Rende- ment 10,60—10,75, neue 10 65—10,80, Nachprodukte erkl, 75% Rende- ment 7,55—8,25. Rubig. Brotraffinade l 23,00, Brotraffinade Il 92,75. Gem. Raffinade mit Faß 22,75—23,25. Gem. Melis I mit Faß 22,25—22,50. Stetig. Robzucker I. Produkt Tranfite f. a. B. Hamburg pr. Mai 10,40 bez., 10,423 Br., pr. Juni 10,525 bez. u. Br., pr. Juli 10,00 bez., 10,624 Br., pr. August 10,70 bez., 10,724 Br. Rußbiger. S Essen a. d. Ruhr, 18. Mai. (W. T. B.) Wie die „Rhein. Westf. Ztg.“ meldet, wird beabsichtigt, ‘die Gewerkschaft „Zeche Zentrum“ in eine Aktiengesellshaft umzuwandeln. : Neuwied, 18. Mal. Der Vereinstag der ländlichen Genossenschaften für Deutshland zu Neuwied wird vom 27. bis 29. Mai in Caffel stattfinden.

Le ; : ¿ug -Termin- nde s ,87F e, pr. Juni 87 i 2,90 4, pr. August 2, r. September 92 pr. Oktober 2,95 4, pr. November 2,95 ,«, pvr. Dezember 97F #, pr. Januar 2.974 4, vr. Februar 3,00 , pr. März 3,00 4, pr. April 3,025 A Umsaß: 95 000 kg.

Mannheim, 18. Mai. (W. T. B.) Produktenmarkt. De pr. Mai 15,55, pr. Juli 15,45, pr. November 15,70. Roggen pr. Mai 13,70, pr. Juli 13,80, pr. November 13,90. Hafer pr. Mai 12,60. pr. Juli 12,95, pr. November 13,00. Mais pr. Mai 12,29, pr. Juli 11,90, pr. November 11,65.

Cronberg, 19. Mai. (W. T. B.) Der Vorsißende des Ver- waltungsraths der Cronberger Eisenbahngesellshaft, Herr C ohn- Speier, ift beute Vormittag gestorben. L

Bremen, 18. Mai. (W. T. B.) (Börsen - Schlußberi§ht.; Raffiniertes Petroleum. (Offiziele Notierung der Breme: Petroleum - Börse.) Stetig. Loko 7,50 Br. Baumwolle. Steigend. Upland middl. loko 355 4. Schmalz. Fest, aber rubig. Wilcox 36 &, Armour shield 35} 4, Cudaby 36È u, Fairbanks 30 4. S veck. UES Short clear middling loko 31.

Hamburg, 18. Mai. (W. T. B.) Kaffee. (Nachmittags. bderiht.) Good average Santos pr. Mai 77, pr. September 76, pr. Dezember 74, pr. März 73. Behauptet. Zuckermarkt (Sc{lußbericht.) Rüben-Robzucker I. Produkt Basis 88 9/4 Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg vr. Mai 10,40, pr. Juni 10,474, pr. August 10,70, vr. Oktober 10,80. Behauptet. N

Hamburg, 18. Mai. (W. T. B.) Der „Hamb. Corr.* be- stätigt, daß unter Mitwirkung der „Dreédner Bank“ und der Firma „Erlanger & Söhne“ zwishen den drei großen Spritfabriken: Export-Lagerhaus- Gesellschaft, Norddeutshe Sprit- werke und Julius Lachmann eine geschäftlihe Vereinigung zu stande gekommen ift. Die Vereinigung bezinnt am 1. Juli d. I. Die Direktion des Gesammtbetriebs übernehmen Albrecht Guttmann und Hermann Schneddekopf. Den Vorsiß des Aufsichtsraths über- nimmt Julius Lachmann.

Wien, 18. Mai. (W. T. B) Der Verwaltungsrath der Südbahr: bes{loß in der Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende von 4 Fr. in Vorschlag zu bringen.

Pest, 18. Mai. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen fest, pr. Mai-Juni 7,38 Gd., 7,40 Br., pr. Herbst 7,40 Gd., 7,41 Br. Roggen pr. Herbft 6,55 Gd., 6,57 Br. Hafer pr. Herbst 6,12 Gd., 6,14 Br. Mais pr. Mai-Juni 6,61 Gd., 6,62 Br., pr. Juli-August 6,78 Gd., 6,80 Br. Koblraps pr. August-September 11,60 Gd., 11,65 Br. ;

London, 18. Mai. (W. T. B.) Wollauktion. Preise feft bei lebhafter Betheiligung.

An der Küste 3 Weizenladungen angeboten.

96% JTJavazucker loko 124 ftetig, Rüben-Robzuder loko 10}, ftetig.

a

20. Mai. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren be- trugen in der Woche vom 11. Mai bis 17. Mai: Engl. Weizen 3388, fremder 24 264, engl. Gerfte 1636, fremde 13 878, engl. Malzgerfte 20 130, fremde —, engl. Hafer 770, fremter 52 723 Orts., engl. Mebl 20 624 Sad, fremdes 28 286 Sat und 430 Faß.

St. Petersburg, 18. Mai. (W. T. B.) Durch ein heute vollzogenes Geseß wird die zollfreie Rückfuhr für Sädcke ein- geräumt, worin Mebl, Grüße, Kleie, Stärke, sowie Samen von Hülsen- und Oelfrüchten, von Futter- und Gartenkräutern ausgeführt warden.

Amsterdam, 18. Mai. (W. T. B.) ordinary 53. Bancazinn 40.

Amsterdam, 18. Mai. (W. T. B.) Die Gesammteinnahmen der Niederländisch-Südafrikanishen Eisenbahngesell- \chaft an Frachten, Zöllen und Steinkohlen betrugen im April 1895 (nah vorläufiger Feststellung) 1 306 800 Fl., gegen April 1894 mit 739 356 Fl., 1895 mehr 567 444 Fl., und vom 1. Januar bis 30. April 1895 4315 200 F[., gegen den gleichen Zeitraum 1894 wit 2836 104 FI., 1895 mebr 1479 096 FI.

New- York, 18. Mai. (W. T. B.) Die Börse eröffnete mit etwas niedrigeren Kursen, im weiteren Verlauf trat eine allgemeine Steigerung ein, die jedoch gegen Schluß wieder verloren ging. Der Schluß war träge. Der Umsaß der Aktien betrug 246 000 Stü.

Weizen eröffnete unbestimmt, fiel dann einige Zeit, da Outsiders und Platspekulanten verkauften, dann trat auf ungünftige Ernte- berihte und Berichte von einer Kälteströmung Erbolung ein, die jedo später theilweise wieder verloren ging. Schluß erregt. Mais schwähte sih nah Eröffnung auf bedeutende Ankünfte in den west- ves ages etwas ab, erholte sich jedoch später wieder und {loß feft.

Waarenbericht. Baumwolle-Preis in New-York 7, do. in New: Orleané 64. Petroleum Stand. wbite in New-York 8,50, do. in Philadelvhia 8,45, do. robes nom., do. Pipe line cert. p. Juni 172 nom., Schmalz West. fteam 7,00, do. Robe & Brotkers 7,15. Mais pr. Mai 552, do. pr. Juli 564, do. pr. September 57k. Rother Winterweizen 733, Weizen pr. Mai 723, do. pt. Juli 73#, do. pr. September 735, do. rxr. Dezember 757. Getreidefracht nach Liverpool 13. Kaffee fair Rio Nr. 7 152, do Rio Nr. 7 pr. Mai 14,25, - do. do. pr. August 14,80. Mehl, Spring Wheat clears 2,95. Zucker 3. Kupfer 10,50.

Chicago, 18. Mai. (W. T. B.) Weizen anfangs niedriger infolge lebhafter Verkäufe, dann trat auf Berichte über Ernteshäden und Käufe der Haussiers und der Baissiers, sowie auf die Festigkeit der Maiëmärkte Erbolung ein. Schluß stramm. Mais allgemein fest während des ganzen Börsenverlaufs und Berichte über Ernte- schâden durch Froft. Schluß ftramm.

Weizen pr. Mai 70x, vr. Juli 7132. Mais pr. Mai 527, Speck short clear nomin. Pork pr. Mai 12,40.

Java-Kaffee good

1, Untersulungs-Sachen.

2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.

3, Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. 4. Verkäufe, Berpachtungen, Verdingungen 2c. 5, Verloosung 2. von Werthpapieren.

1) Untersuhungs-Sachen.

{11918] Umm Offenes StrafvollftreckŒungs-Ersuchen. r

Gegen die Webrpflichtigen :

1) S@&lofser Iobann August Gawlitta, geboren am 2. Dezember 1871 zu Kemven,

2) Gärtner Paul Robert Menzel, geboren am 29. Juli 1871 zu Göêrlitß,

3) Musiker Friy Eugen Hermann Baum, geboren am 30. Januar 1871 zu Görlig,

4) Iobann Friedrich Richard Grau, geboren am 1. Februar 1872 zu Görliß,

_

gestatten wird.

[11983]

1872 zu Görliß, O 6) Bruno Friedrich Wilhelm Schnieber, geboren am 12. März 1872 zu Görliß, : 7) Heinrih Josef Jentsch, geboren am 7. Juli

) Johann Karl Ernst Lorenz, geboren am

G

v.

9) Ernst Gustav Paul Schulze, geboren am 6. Juni 1872 zu Görliß,

10) Alfred Hermann Paul Hartmaun, geberen am 20. November 1872 zu Görlitz,

11) Alfred Paul Rudolph, geboren am 15. De- ¡ember 1872 zu Görliß, :

12) Karl Gustav Scholz, geboren am 7. August 1872 zu Görlis,

13) Paul Alexander Hugo Scholz, 23. April 1872 zu Görliß,

14) Paul Rudolf Friedrich Pilz, geboren am 1. September 1872 zu Görliß, S a Felix Schie, geboren am 28. April 1872 zu Börlitz,

18) Marx Arthur Alfred Erdmann, geboren am 9. November 1872 zu Görliß,

17) Kutscher Karl Robert Marx Lauge, am 12. Mai 1871 zu Görliß, i

deren Aufenthalt unbekannt ift, soll aus dem rechts- kräftigen Urtheil der Strafkammer des Königlichen Landgerihts zu Görliß vom 3. April 1895 wegen Vergehens gegen § 140 Nr. 1 St.-G.-B. je eine Geldstrafe von 160 Æ,

geboren am

geboren

[76521]

in Worten: „Einhbundert sechzig Mark“, im Unvermögenéfalle eine Gefängniß- strafe von 32 Tagen vollstreckt werden. Es wird ersucht, die Geldstrafe von den oben Genannten im Betretungsfalle einzuziehen bezw. dieselben für den Fall, daß die Geldstrafe nicht beizutreiben, fest- zunehmen und in das nächste Gerichtêgefängniß abzuliefern, welches ich um Vollstreckung der fub- itituierten Freiheitéstrafen, sowie um Nachricht zu den Akten M. 199/94 ersuche. Görlitz, den 13. Mai 1895. Der Königliche Erste Staatsanwalt.

500 #, von

lomene, geb.

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

Cg Nah heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte na dur Anschlag an die Gerichtstafel bekannt gemachtem Froliam finden zur Zwangsversteigerung der zum ¿¿aVlasse des wail. Ackerbürgers Johann Stahlfaß | an teselbft gebörigen Grundstücke: Wohnhaus Nr. 398 N der Wallstraße, Scheune Nr. 50, Aterstücke t. 43a. und 1C81 hieselbst mit Zubehör Termine li ) zum Verkaufe nah zuvoriger endlicher Regu- êrung der Verkaufsbedingungen am Sounabend, 3 3. Anguft 1895, Vormittags 11 Uhr, ) zum Ueberbot am Sonnabend, den 24. August

1895, Vormitags 11 Uhr, im Shöffengerichts- zimmer des biesigen Amtsgerichtsgebäudes flatt. Auélage der Verkaufsbedingungen vom 19. Juli d. J. an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem Sequester bestellten welcher Kaufliebhabern na vorgängiger Anmeldung die Besichtigung

Bützow (Meckl.), den 14. Mai 1895. Fe

Bekanntmachung.

_In Sachen der Herzoglichen Leihbaus-Anstalt zu A De! 3 i Fe 2 Ï I É 5) Oskar Otto Ludwig, geboren am 5. Dezember E iee Forderung in specie die Zwangsversteigerung der Beklagten betreffend, ift, nachdem Klägerin den Antrag auf Beschlagnahme der dem s Beklagten gebörigen Grundstücke, als: 9

1872 zu Görliß, 1. Wobnhaus No. ass. 254 bierselbft Pläne Nr. 536 und 540,

C 2 Grundstücke des

IT. Webhnbaus Nr. 278 kbierfelb# Theil Plane Nr. 979 zu 2,11 a sammt Zub :

ITI. Wobnbaus Nr. 279 hierselbft Theil vom É de g Plane Nr. 979 zu 2,09 a fammt Zubehör, erden. Es wird daber der In

IV. Pläne Nr. 719 und 720, „Auf der Warthe“ | aufgefordert, im Au biefiger Feldmark zu 12,7 a und 11,9 a mit der darauf erbauten Ziegelei,

VŸY. Plan Nr. Feldmark zu 1 ha 12,9 a,

zurückgenommen bat, der auf Donnerêtag, den 30. Mai cr., Vormittags 10 Uhr, anberaumte Bersteigerungëtermin durch Beschluß vom heutigen Tage wieder aufgehoben.

Stadtoldendorf, den 13. Mai 1895. 33

Herzoaliches Amtsgericht. Bäter und Gastwirtk

7221, „Auf der Wartbe“

Es ift das Aufgebot folgender angeblich vernihteter gekommener Schuldverschreibungen der Deutschen Reichsanleihe beantragt :

1) der 4 °/gige

bezw. abhanden

en Erben der Pillniß a. Elbe verftorbenen Wilkbelmine Eleonore, geb. Franke, vertreten dur den Rechtsanwalt Justiz-Rath Prölß zu Dresden, 2) der 4°/oigen a. von 1880 Litk. 1 b. von 1884 Läitt. D. Nr. 6 von der verwittweten Eigentbümer Freyberger, zu Hecken, 3) der 31/29/gigen von 1885 Litt. E. *

200 Æ, von den Erben des zu Hötensleb A - I DEES pte Ern Ten : 1894 über einen Bestand von 103,

angebli verloren, verbrannt ift, fo Eigenthümerin, minderjährigen Pauline Sofka in Pfurow, vertreten dur ihren Vormund, den Gärtner Jacob Kuliberda von dort, und dieser vertreten durch j Theodor Greupner in berg O.-S. zum Zwedcke der Erlangung einer neuen erklärt Sparkafsenbuches wird vor dem unter- zeihneten Gericht, an Gerichtsftelle, Zimmer Nr. 11, auf den 23, September 1895, Vormittags 10 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine feine Rechte bei Geriht anzumelden und das Sparkassenbuch vor- zulegen, widrigenfalls defsen Kraftloserklärung erfolgen

storbenen Häuslers Christian Gleckenthür Ackerknecht zu Völvpke), vertreten durch den Buch- halter Hermann Glockenthür zu Braunschweig,

4) der 31/9/gigen von 557 über 200 #6, von dem Oekonomen Johann Bätz Römmelsdorf bei Burgpreppah (Bayern).

Die Inhaber der vorbezeihneten Schuldverschrei- bungen werden aufgefordert, bei dem unterzeihneten Gerichte und zwar spätestens in dem betreffs der Urkunden zu 1 bis 3 auf den 5. Oktober 1895, Vormittags 11 Uhr, betreffs der Urkunde zu 4 auf den 18. Januar 1898, Vormittags 11 Uhr, Gerichtsstelle, _ , Flügel B., part., Saal 32, anberaumten Aufgebots- termine ihre Rehte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlozerklärung dieser S(uldverschreibungen erfolgen wird.

Berlin, den 3. März 1895.

Königliches Amtsgericht 1. Abtbeilung 81.

Deffentlicher Anzeiger.

[76544] Aufgebot.

Kassier Herbst bieselbst,

des Grundstücks mit Zubehör

haber der Urkunde

beraumten Aufgebotstermine fei

: L. o M Tr; g wider den Bauunternehmer | Gera, den 14. März 1895. Beklagten, wegen

Frommßbold.

N 4 : buch der hiesigen f Ct unter den Nennebaumen“", zu T Nr 9571 iber 63

- Q795 Ä [+5 a B 2 L F T & T. - Le « E “A J E August 1872 zu Görliß, 16,3 a und 10,2 a sammt Zubehör, C

Aufgebo

r

»ck, Vin.

zeichneten Gerichte, Zimme zumelden und das Buch ie Kraftloserklärung dess

Königsberg, den 8. Jonu

KioGs DIenger D

Aufgebot.

n L A - e [mann. Zuittungsbuhs der

Aufgebot. auf den Namen des x. Herkenhoff am 17. August Abel

L

1892 M A be

von 1878 Litt. D. Nr. 5348 über

zu Söbrigen bei

Wittwe Koblstrunk,

zeichneten Gerichte anberaumten

jeine Rechte anzumelden und die

widrigenfalls die

erfolgen wird.

. Nr. 11761 über 200 Æ, über 500 M,

[61638] Aufgebot.

Rosenberg D.-S.

1897 Litk L. Nr. den Konzipienten

Ausfertigung für fkraftlos

Inhaber dieses aufgefordert, spätestens in dem

Friedrichstrafe 13, Hof,

p3 {eue

wird. IV. F. 6/94.

Schirmer.

Die Firma Werner Knorr & Co. bier hat das Aufgebot des von Fürstlihem Hauptsteueramt in Gera über die Aufnahme von 40 Fässern fran:ösischen Wein in ihre unter fteueramtlichen stehende Privatniederlage unter dem 26. April 1894 ausgefertigten Niederlagesheins beantragt. vird aufgefordert, spätestens in

5 dem auf Dienstag, den L. Oftober 1895,

Großherzogliches Amtsgeriß Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Amts- e gerihte (Landhaus, 2 Treppen, Z

e Rechte

genfalls die Kraft- | anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden

immer Nr. 1) an-

und die Urkunde vorzulegen, widri

S vrEl 31 J ori pl h rtalaon 4trA loserflärung derselben erfolgen wird.

Fürstliches Amtsgericht.

i L: - 9 09 . Ij - r y A0 Apr Abtbeilung für Zivilprozeßsachen.

gen Eigentbümerin zum er neuen Ausfertigung für kraftlos m. aebotêstermin den 11 Uhr, bei r Nr. 36, seine rfolgen wird. 1895.

Königliches Amtsgericht. 1X.

Germ Inn C2111

F e f Vagen, Krei!es Fbur( Cr orto Q 07.0 Serie 1V Nr. 959,

gt waren, beantragt. Der Inbaber der Urkunde wird aufgefordert, \päte- stens in dem auf Dienstag, den 17. September 1895, Vormittags 10 Uhr, v

Marth nteat

7 E. 1 yq

L L L

G F S ovrtl Ar1111A tT lo Ct

Krastlosertlärung

ads gebotétermine seine Nechte anzumelden und die Ur-

Osnabrück, den 13. Januar 1895. Königliches Amtsgericht. Abtbeilung T.

Das Sparkassenbuch der Kreissparkasse des Kreises

Rosenberg O.-S., den 9. Januar 1895. Königliches Amtsgericht.

Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesellsch(, Erwerbs- und Wirthschafts-Genofsenschaften. Niederlaffung 2c. von Rechtsanwälten.

Bank-Ausweise.

Verschiedene Bekanntmachungen.

juicd OVIEAIN

[76789] Aufgebot.

Die Wittwe Heinrich Siegfried, früber in Barmen, jeßt in Greiz wohnhaft, vertreten durch Rechtsanwalt Geilen zu Schwelm, hat das Aufgebot des Quittungs- buches Nr. 3469 der Sparkasse der Stadt Gevels- berg und des Amtes Ennepe zu Gevelsberg, welches am 30. Juni 1891 über eine Einlage von 1000 4 ausgestellt ift, beantragt. Der Verlust des Quittungs- buches ift glaubhaft gemacht. Der Inhaber des- selben wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 15. Oktober 1895, Vormittags 10 Uhr, vor dem unteczeihneten Gerichte, Zimmer Nr. 8,

Mitverschluß

Dor Ey Crt J SN=-

anzumelden

und das Quittungsbuch vorzulegen, widrigenfalls die raftloserflärung desselben erfolgen wird. Schwelm, den 14. März 1895. Königliches Amtsgericht.

[11975]

Es baben:

1) der Landmann Heinrich Water zu Siebeneck#- fnôll,

2) die Ebefrau Helene Krobn zu Sarlhusen,

3) der Kaufmann Heinrih Tietgens von hier, eßterer als Testamentévollstrefer des Nach- asses des weiland Jacob Fleischer zu Plauen,

das Aufgebot folgender angeblich verloren gegangener Urkunden, als:

b Loui 1) Ausfage - Akte vom 20. Januar 1877. aus Rechte welcher auf dem Grundvermögen des Käthners Stick nfalls | îÍn_ Siebeneckéknöll im Grundbu von Siebeneck8s- _—* | fnôoll Bod. I Bl. 10180 Æ für Jürgen Hinrich, Carl Friedrih und Anna Christine Stick eingetragen steben,

2) Obligation vom 5. April 1870, aus welcher 358 Æ 28 «A für Jürgen Stabl auf dem Grund- vermögen der Ebefrau Helene Krohn, geb. Kram- Ï beck, in Sarlbusen, im Grundbuchß von Sarlhusen ca ck- 9e | Bd. I Bl. 25 eingetragen ftehen,

had 3) Obligation vom 20. November 1876, aus welcher für den verstorbenen Kaufmann Jacob Flei- scher in Plauen auf dem Grundvermögen der Wittwe Abmling, geb. Rose, in Kellinghusen, im Grundbuch von Kellinghusen Band ŸV Blatt 18 2160 Æ eingetragen fteben,

beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird auf- gefordert, spätestens in dem auf Donnerstag, deu E A 11. Juli 1895, Vormittags 10 Uhr, vor anberaumten Auf-

Anfgebot,

ertlär aber des Buchs

C

R RD widrige

S Qi DVES 4UNnbDs

e auf welches r

Sit,

or dem untker-

a. e! | dem unterzeihneten Gerichte

funden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung

der Urkunden erfolgen wird. s Kellinghusen, den 11. Mai 1895.

Königliches Amtsgericht.

Beschluß.

[62134]

N B olf 2 Sr c - T1” S - 0

Nr. 4109, welches ultimo März | Auf dem Anwesen der Gütlersebeleute Martin 72 Æ lautete und [l auf Antrag der

und Therese Wachter, Hs. Nr. 38 in Herrsching, ift für den Gütlerssohn Matthäus Neugard von dort ein unverzinslihes, bei ständiger Versorgung oder in besonderen Bedürfnißfällen zahlbares Vatergut von einhundert Gulden, ferner ein zu 3 9/9 verzinsliches, balbjährig fündbares Muttergut von viertausend- dreibundertsiebenzig Gulden, endlich ein Ausfertigungs- anspruch desselben im Werthsanshlage von neun- unddreißig Gulden, der erste Anspruch seit 18. Januar 1862, die leßteren seit 20. Juni 1864, im Hypo- thekenbuch für Herrsching eingetragen. Die nah dem rechtmäßigen Inhaber dieser Forderungen angestellten Nachforschungen sind erfolglos geblieben. Auf An- trag der Wachter’schen Eheleute werden daher die- jenigen, welche auf die angeführten Forderungen ein Recht zu haben glauben, zur Anmeldung bei dem unterfertigten Gericht innerhalb sech8 Monaten unter dem Rechtsnacbtheil aufgefordert, daß im Fall der Unterlafsung der Anmeldung die Forderung für erloschen erflärt und im Hyvothekenbuh gelöst

Rosen-

werden. Der demgemäß