1895 / 125 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 27 May 1895 18:00:01 GMT) scan diff

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dem Landrath Freiherrn von Heintze das Landrathsamt im Landkreise Kiel, und L

dem Landrath Dr. von Beckerath das Landrathsamt im Kreise Simmern übertragen worden.

Die Nummer 18 der Geseßz-Sammlung, welche von heute gb zur Ausgabe gelangt, enthält unter

Nr. 9738 das Gesetz, betreffend die unentgeltliche Ueber- eignung zweier Abschnitte des großen Thiergartens in Berlin an das Reih. Vom 26. April 1895; unter

Nr. 9739 die Verfügung des Justiz-Ministers, betreffend die Anlegung des Grundbuchs für einen Theil des A des Amtsgerichts Osterode am Harz. Vom 9. Mai 1895: und unter i

Nr. 9740 die Verfügung des Justiz-Ministers, betreffend die Anlegung des Grundbuchs für einen Theil der Bezirke der Amtsgerichte Aldenhoven, Düren, Eupen, Heinsberg, Jülich, Malmedy, Bonn, Eitorf, Euskirchen, Rheinbach, Go Kempen am Rhein, Ahrweiler, A Cochem, Kirn, Münstermaifeld, Simmern, Trarbach, Zell, München-Gladbach, Opladen, ODdenkirhen, Grevenbroih, Lebah, Völklingen, Neuerburg, Merzig, Rhaunen und Hermeskeil. om 13. Mai 1895.

Berlin W., den 27. Mai 1895.

Königliches Gesez-Sammlungs-Amt. Weberstedt.

Karte des Deutschen Reichs in 674 Blättern und im Maßstabe 1 : 100000,

bearbeitet von der Königlih preußischen Landes - Aufnahme, den

T opographischen Bureaux des Königlih bayerishen und des König-

lich sächsischen Generalftabs und dem Königlih württembergischen statistishen Landesamt.

Im Anschluß an die diesseitige Anzeige vom 5. Januar 1895 wird biermit bekannt gemacht, daß nachstehend genannte Blätter : Nr. 142. Wilhelmshaven, e 189. Nörenberg, 249. Filehne, - 348. Lissa und «„ 659. Konstanz, durch die Kartographishe Abtheilung bearbeitet und veröffentlicht worden find. Der Vertrieb erfolgt durch die Verlagsbuchhandlung von R. Eifen- {midt hierselbst, Neuftädtische Kirchstraße Nr. 4/5. Der Preis eines jeden Blattes beträgt 1 M 50 A. Berlin, den 25. Mai 1895.

Königliche Landes-Aufnahme. Kartographishe Abtbeilung. von Usedom, General - Major.

BekranntmaGung:

Aus Anlaß der am 30. d. M., Vormittags 9 Uhr, auf dem Tempelhofer Felde stattfindenden Parade wird von 8 Uhr ab bis zur Beendigung derselben die Tempelhofer Chaussee für Wagen und Reiter gesperrt.

Auf das Paradefeld selbst werden nur diejenigen Equipagen zugelaffen, deren Inhaber mit polizeilihen Passiersheinen versehen find. Drofschken und andere ege müssen zurückgewiesen werden, au wenn deren Inhaber Passiersheine haben.

Auf dem Paradefelde den Wagen zu verlassen, ift nicht gestattet.

Die auf das Paradefeld zugelassenen Equipagen müssen nah Beendigung der Parade so lange dort halten bleiben, bis Seine Majestät der Kaiser die Belle- alliancestraße erreiht und die Suite, sowie sämmt- lihe Truppen das Tempelhofer Feld verlassen haben. Die Abfahrt darf nur nah der Tempelhofer Chaussee und von dieser entweder nach Westen auf dem Ko- lonnenweg über die Kolonnenbrüdcke, oder nah Often auf dem südlich der Bocbrauerei gelegenen Wege (Straße 22) nach der Friesenstraße und von dieser dur die Bergmann-, Bärwald- und Prinzenstraße oder dur die Bellealliance-, Kreuzberg- und Bergmannstraße erfolgen. j

Ueber den Schnittpunkt dieser Straßen mit der Bellealliance-

straße hinaus darf leßtgenannte Straße nicht befahren werden. _ Equipagen, deren Inhaber nicht im Besiß von Passiersheinen find, sowie Droschken, Kremfer und andere derartige Perfonen- fuhrwerke können sich rechts (westlih) der Tempelhofer Chaussee auf- stellen, wo ihnen ein geeigneter Plaß angewiesen werden wird, von dem fie das Paradefeld übersehen können. Denselben ist jedoh das Befahren der Bellealliancestraße bis zum Steuerhause nicht gestattet, sie müssen vielmehr bei der Kreuzberg- straße in die Lichterfelderstraße einbiegen, um nach Anweisung der Aussichtsbeamten über den Kolonnenweg und die Tempelhofer Chaussee auf das Tempelhofer Feld westlich der Chaussee zu gelangen.

__ Die Abfahrt dieser Wagen muß auf demselben Wege erfolgen, welcher für die mit Passierschein versehenen Eguipagen vorgeschrieben ist, und zwar erst dann, wenn die leßteren si entfernt haben.

Marketenderwagen werden auf den Play nicht zu- gelassen, ebenso ist das Aufstellen von Schank- und Speisebuden daselbst nicht gestattet.

__Lastwagen, einshließlih der Düngerwagen, dürfen während der Zeit vom Ausrücken der Truppen bis nah dem Einmarsch derselben E Ae Stadt die Bellealliancestraße und die Lichterfelderstraße nicht efahren.

Mit dem Beginn des Ausmarsches der Truppen etwa 7 Uhr Vormittags bis zur Aufhebung der Absperrungen wird:

a. der Betrieb der Pferdebahn-Linie Kreuzberg—Friedrihstraße ganz, derjenige der Linie Mariendorf Tempelhof Friedrichstraße (Ecke Behrenstraße) in dem Theile, der zwischen der Theilstreckentafel auf der Mitte des Ererzierplazes und dem Belleallianceplaßz liegt, eingestellt;

__ bh. die Linie Gesundbrunnen—Kreuzberg (Victoriapark) und die Linie Gesundbrunnen—Opernplaß— Kreuzberg nur zwishen dem Ge- fundbrunnen und dem Halleschen Thor, die Linie Rirdorf—Weißen- burgerstraße nur einerseits zwishen Rixdorf und dem Blücherplatz, andererseits zwishen dem Halleschen Thor und der Weißenburgerftraße, die Linie Brunnenstraße—Kreuzberg nur zwischen der Demminer- und der Bellealliancestraße, die Linie Gneisenaustraße (Ecke Bellealliance- straße) —Moabit nur zwischen Königgräßerstraße (westlich des Halleschen Thores) und Moabit, die Linie Schlesische Thor —Lü owplaßz einer- seits nur zwischen dem Schlesischen und dem Halleschen Thor, anderer- seits nur zwischen dem Lüßowplaßz und der Is die Linie Alexanderplaß—Bülowstraße nur zwischen dem Alexanderplaßz und dem

lleshen Thor und die Linie Marheinekeplay— Brunnenstraße (Ee

ammlerstrafe) zwishen der Rammlerstraße und dem Halleschen Thor betrieben;

c. die Haltestelle der -Omnibuslinien Marheinekeplaß—Rosen-

thaler Thor, Halleshes Thor—Landsberger Thor bezw. Schönhauser

Thor und Chausseestraße wird vom Marheineke- bezw. Dep la nah dem Belleallianceplaß auf desen westlichen Theil verlegt un s d. der Betrieb der anderen Pferdebahnlinien nah Bedürfniß, und zwar nur foweit unterbrochen, als das Passieren der Allerhöchsten ingen n der aus- bezw. einmarschierenden Truppen dies noth- wendig macht. 5 Bie Umspannpferde für Omnibus- und Pferdebahnwagen dürfen e E Lde e T E A Er Fete Play, ie ele orbruce und das Hallesche Thor -niht passieren. Berlin, den 27. Mai 1895. Der Polizei-Präsident. In Vertretung : Friedheim.

Abgereist:

Seine Excellenz der Staats-Minister und Minister für Landwirthshaft, Domänen und Forsten Freiherr von Hammerstein, sowie

__ der Ministerial-Direktor im Ministerium für Landwirth- schaft, Domänen und Forsten, Wirkliche Geheime Ober-Regie- rungs-Rath Sterneberg, nach Westpreußen.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 27. Mai.

Jhre Kaiserlichen und Königlihen Majestäten wohnten gestern Vormittag dem Gottesdienst in der Pfingst- Kapelle zu Potsdam bei. Um 123/, Uhr hatte, wie „W. T. B.“ meldet, der Lieutenant von Stuckradt vom Ersten Garde- Regiment z. F. die Ehre, im Neuen Palais von Seiner Majestät dem Kaiser empfangen ju werden, Allerhöchstwelcher demselben einen Ehrensäbel für geleistete Pagendienste übergaben. Später wurde von Beiden Majestäten der Ober-Konsistorial-Rath Koehler empfangen. Am Nachmittag unternahmen Jhre Majestäten an Bord der Fregatte „Royal Louise“ eine Segel- partie auf der Havel, während welcher einige Zeit vor Wannsee gekreuzt wurde. Das Souper wurde auf der Pfaueninsel ein- genommen und sodann die Nükfahrt nah der Marine-Station bezw. dem Neuen Palais angetreten.

Heute hörten Seine E der Kaiser von 9 Uhr Morgens ab den Vortrag des Chefs des Zivilkabinets und an- \hließend daran die Marinevorträge.

Das Staats-Ministerium trat heute Nachmittag 2 Uhr unter dem Vorsiß des Minister - Präsidenten Fürsten zu Hohenlohe im Dienstgebäude, Leipzigerplaß 11, zu einer Sizung zusammen.

_Der General der Jnfanterie von Keßler, General- Inspekteur des Militär-Ecziehungs- und Bildungswesens, und der General-Lieutenant von Spiß, Departements-Direktor im Kriegs-Ministerium, haben Berlin verlassen.

Der am hiesigen Allerhöchsten Hofe beglaubigte französische Botschafter, Herr Herbette, hat Berlin auf kurze Beit ver- lassen. Während seiner Abwesenheit fungiert der Zweite Sekretär, Herr Alliz é, als interimistisher Geschäftsträger.

_ Der am hiesigen Allerhöchsten Hofe beglaubigte Königlich shwedisch- norwegische Gesandte Herr von Me hat sih auf kurze Zeit nah Stoholm begeben. ährend seiner Abwesenheit fungiert der Legations-Sekretär Baron Beck- Friis als Geschäftsträger.

Die Regierungs-Referendare Niemöller aus Danzig, Dr. jur. Pidert aus Sihleswig, Freiherr von Hodenberg aus Posen, Dr. jur. von Brafenhausen aus Hannover und Frank aus Potsdam haben die zweite Staatsprüfung für den höheren Verwaltungsdienst bestanden.

Nach telegraphishen Meldungen an das Ober - Kom- mando der Marine ist S. M. S. „Gneisenau“, Komman- dant Korvetten - Kapitän da Fonseca -Wollheim, am 24. Mai in Falmouth angekommen und beabsichtigt heute nah Wilhelmshaven in See zu gehen; S. M. S. „Hyäne“, Kommandant Kapitän-Lieutenani Bachem, is am 26. Mai in San Paolo de Loanda angekommen und beabsichtigt am 29. d. M. nach Mossamedes in See zu gehen.

Sachsen.

Das „Dresdner Journal“ meldet:

_ _„An Seine Majestät den König gelangte anfangs dieses Monats in Sibyllenort ein unterschriftslofer, an Allerhöchstdenselben adressierter Brief mit dem Poststempel Dresden-Neustadt, welcher, mit tbunlichst verstellter Hand geschrieben, neben unehrerbietiger Anrede und unzu- sammenhbängenden unfläthigen Worten die direkte Bedrohung mit R: Dynamit bez. Dynamitbomben, Pulver und Dolch enthielt.

Den Nachforschungen der hiesigen politischen Polizei, welcher kurz zuvor ein an einem Fensterladen des Grundstückds „,Volkéheim* auf hiesiger Wasserstraße über Nacht angeklebter Zettel mit den Worten : „Hoch die Anarchie! Dynamit, Pulver, Revolver, Dolch, diese thun ihre Schuldigkeit!“ in die Hände gefallen war und welche eine Ueber- einstimmung der Handschriften in dem oben gedahten Briefe und auf diesem Zettel fand, ift es erfreuliherweise gelungen, den Briefschreiber in der Perfon eines zwanzig Jahre alten, von hier gebürtigen, zwar gefunden und erwerbsfähigen, doch arbeitss{euen Handarbeiters aus- L und zu überführen, der nunmehr seiner Bestrafung ent- gegensicht.

Ist au zu den in dem Briefe ausgesprochenen Drohungen ein ernster Hintergrund Gott sei Dank nicht zu finden gewesen, so kennzeichnet doch die Dreistigkeit dieses unreifen Burschen, welcher bisher eifrig sozialifstische Schriften gelesen und Versammlungen dieser Richtung besucht, mit sozialdemofratischen Reden gern um s\ih geworfen und mit Vorliebe die Tage und Nächte mit Gesinnungsgenofsen in Schank- wirthschaften \sich umbergetrieben bat, anstatt zu arbeiten, fo recht die Denkungs8weise eines Theils unserer gegenwärtigen Arbeiterjugend.“

Württemberg.

Die Kammer der Standesherren hat am Sonn- abend den Etat des Departements des Jnnern erledigt. Die Kammer der Abgeordneten beendete am Freitag die Verathung des Etats des Departements des Kirchen- und

Schulwesens und

ging zu der Berathung des Etat Forsten üher. e E

Cronberg, 25. Mai. Dem Eintreffen des Kron- prinzen und der Kronprinzessin von Griechenland mit ihren Söhnen in Schloß Friedrihs8hof wird für nächsten Mittwoch entgegengesehen.

Friedrihsruh, 26 Mai. Mehrere Exirazüge bracht heute gegen 3000 Schleswig-Hol steiner O Us Station Aumühle, von wo um 111/, Uhr der Ah- marsch nah Friedrihsruh erfolgte. Nachdem die Auf- stellung im Schloßpark beendet war, erschien Fürft Bismarck mit seinen Angehörigen auf dem Altan und wurde mit großem Jubel begrüßt. Graf Reventlow-Preeß und Oberlehrer Ma cke- Hadersleben hielten Ansprachen, auf welche Fürst Bismarck, dem „W. T. B.“ zufolge, etwa Fol- gendes erwiderte: Er nehme die Huldigung als eine seinen Mitarbeitern geltende entgegen. sei durch Einwanderung Schleswig - Holsteiner geworden und sei stolz darauf: denn dieses Land jei nach seinen politishen Erinnerungen der Aus- gangspunkt der deutschen Entwicklung gewesen. Als er zuerst mit der großen Politik in Berührung gekommen sei, hätten zwei Fragen das deutshe Gemüth bewegt: Schleswig-Holstein und die deutshe Flotte. Die - Lösung beider Fragen sei außerordentlich |chwierig gewesen. Besonders die europäischen Großmächte hätten Preußen die durch den Erwerb Schleswig- Holsteins voraussihtlih geförderte Entwickelung damals mit göonnt, und die damit untrennbar verbundene Frage der deutshen Marine sei unlösbar gewesen, solange aht Staaten die deutsche Seehoheit und die maritime Kriegsberehtigung unter sich theilten. Wenn Dänemark nicht so aggressiv ver- fahren wäre und niht eine solhe Verbitterung und eine solche Behandlung der Deutschen unter Dänemark s\tatt- gefunden hätte, wäre vielleicht nur eine Personalunion ab-

eshlossen worden. Nach einem Hinweis auf die Nothwendig- eit von Schlachtschiffen zur Defensive betonte der Fürst auch die Nothwendigkeit von Kreuzern zum Schug der Kauffahrer. Die Vorbedingung für Deutschlands Seemacht sei der Besiß der Herzogthümer gewesen. Der Fürst {loß mit dem Wunsche: „up ewig ungedeelt“ möge immer Anwendung finden auf die Zugehörigkeit Schleswig-Holsteins zum Deutschen Reich, die ihren Ausdruck darin gefunden habe, daß jeßt eine Lands- männin Deutsche Kaiserin sei. Jhrer ajestät der Kaiserin gelte sein Hoh. Die Anwesenden stimmten jubelnd in den Hochruf ein. Nach einem Rundgang zog sih sodann Ms mit den zum Frühstück Geladenen in das Schloß zurü.

Oesterreich-Ungarn.

Am Sgluß der vorgestrigen Sißung des österreichischen Abgeordnetenhauses brachte der jungczechishe Abgeordnete Dyk eine Interpellation wegen der Theilnahme des Statt- halters von Nieder - Oefterreih Grafen Kielmannsegg an der Jahresversammlung des Deutschen Schulvereins ein.

Srofßbritannien und Frland.

Aus Anlaß des Geburtstags der Königin fand am Sonnabend Vormittag eine Parade der Horse Guards statt, welher der Herzog von Cambridge, der Prinz und die Prinzessin von Wales, die Herzoge von Connaught und von York, der Herzog und die Herzogin von Sachsen-Coburg und Gotha, die übrigen Prinzen und Prinzessinnen, R der Sohn des Emirs von Afghanistan, Nasr Ullah Khan, beiwohnten. Am Abend veranstaltete Lady Tweedmouth, die Gattin des Lord-Siegelbewahrers, da der herkömmliche Empfang zu Ehren des Geburtstags der Königin infolge des Todes der Lady Kimberley ausfiel, einen Empfang. Unter den Gästen befanden fich der Prinz von Wales, die Herzoge von York, Connaught, Cambridge, Sachsen-Coburg und Gotha und Teck, der Prinz Heinrich von Battenberg, die Prinzesfin Louise, der Sohn des Emirs von Afghanistan, sowie ferner Lord Rosebery und das gesammte diplomatishe Korps. Vor- her gab Lord Rosebery ein Galadiner in Downing Street, dem auch der Prinz von Wales, die Botschafter und der Erzbischof von Canterbury beiwohnten.

Frankreich. In der Sizung der Deputirtenkammer vom Sonn-

abend brachte der Deputirte Castelin einen Antrag auf Ge-

währung eines Kredits von 50 000 Frs. ein, um die Statue der

Stadt Straßburg auf der Place de la Concorde in Bronze

Der Minister - Präsident Ribot theilte mit, er Vorlage behufs Errichtung eines Denk- die Kämpfer von 1870 einbringen, und

ersuhte, den Antrag Castelin einer besonderen Kom-

mission zur Prüfung zu überweisen. Das Haus erklärte hierauf die Dringlichkeit für den Antrag Castelin. Der De- putirte Denis interpellierte über die Judenfrage und beklagte, daß so viele Juden sich an der Que gewisser Verwaltungs- en befänden. Redner verlangte Erklärungen über die Ab- egung des General-Schaßmeisters Jsaie Levaillant und be- haupitete, On sei durch jüdishe Wucherer zu Grunde ge- richtet. Schließlich verbreitete er sich über die französische

Finanzwelt. Der royalistishe Deputirte d’ Hugues sprach im

gleichen Sinne. Der Deputirte Rouanet (Sozialist) forderte

die Negierung auf, die Aufsaugung der Kapitalien dur eng- lische Gesellschaften zu verhindern. Der Justiz - Minister

Trarieux erwiderte, daß die Regierung hiergegen machilos

sei. Hierauf wurde, entsprechend einem Antrage des Deputirten

Naquet, die Vertagung auf Montag mit 363 gegen 162

Stimmen beschlossen und die Sißung aufgehoben.

Der kommandierende General des XV. Armee - Korps, General Vaulguenaut wird die französishe Regierung bei der Einweihung des Mac Mahon-Denkmals in Magenta vertreten; Kapitän Mac Mahon wird als Vertreter der Familie erscheinen.

Anläßlich des Jahrestages der Besiegung der Kommune fanden gestern auf dem Père-Lachaise die üblichen Kund- gebungen statt. Die Polizei hatte den Eingang beseßt und ließ die Manifestanten nur zu je vier den Friedhof betreten. Die Kundgebungen verliefen ohne Zwischenfall, Verhaftungen wurden nicht vorgenommen.

Rußland, i __ Der kommerzielle Agent des Finanz - Ministeriums Timirjasew is zum Kommissar der in Nishni-Nowgorod stattfindenden russishen Ausstellung ernannt worden.

zu gießen. werde eine mals für

_— Ftalien.

Nach Meldungen aus ganz Jtalien ist die Abgabe der Stimmen bei den gestrigen Wahlen überall regelmäßig erfolgt. Die Wahlurnen wurden um 4 Uhr Nachmittags e Men, worauf mit der enetung des Wahlergebnisses sofort be-

onnen wurde. Von den 508 Wahlkreisen waren bis heute

uh aus 320 die Ergebnisse bekannt. Gewählt wurden 200 Ministerielle, 63 von der konstitutionellen Opposition, 928 Radikale, 8 Sozialisten und 7 Unabhängige; in 14 Wahlkreisen findStichwahlen erforderlich. Cr is pi wurde siebenmal, davon vier- mal in Sizilien, gewählt. Der Finanz-Minister wurde zweimal gewählt; ferner wurden gewählt der Shaß-Minister, der Kriegs-Minister, der Marine-Minister und die Unter- Staatssekretäre des Schaßes, der Posten, der öffentlichen Arbeiten und der Landwirthschaft. Unter den Gewählten be- finden sih außerdem: General Baratieri, di Rudini, Menotti Garibaldi, Bonghi, Zanardelli, Jmbriani und Luzzatti. Giolitti wurde in seinem Wahlkreis Dronero wiedergewählt, Cavallotti in Piacenza und Corteolona, Defelice in Catania. Aus sehr wenigen Ortschaften wird von erheblicheren Zwischen- fällen bei den Wahlen berichtet.

Spanien.

Die Gräfin von Paris sowie die Prinzessinnen Helene und Jsabella von Orléans find von Madrid nah Paris abgereist. j

Die für Cuba bestimmten Kavallerie-Regimenter sind nah Cadix zur Einschiffung abgegangen. Ein ursprünglich nach den Philippinen bestimmtes Bataillon Marine- Infanterie wird sich gleichfalls n den Antillen be- geben. Der Ministerrath berieth gejtern über die Mittel zur Bestreitung der Feldzugskosten.

Belgien.

Der Gouverneur von Deutsch-Ostafrika von Wissmann ist in der Nacht zum Sonntag in Brüssel eingetroffen und gestern auf Schloß Laeken von dem König zum E empfangen worden. Gestern Abend gab der deutshe Gesandte Graf von Alvensleben ihm zu Ehren ein größeres Diner.

Der „Moniteur Belge“ von gestern veröffentliht die Er- nennung de Burlet’s zum Minister des Auswärtigen, Schollaert’s zum Minister des Jnnern und Nyssen's um Chef des neugeshaffenen Ministeriums der offentlihen Arbeiten.

Türkei.

Nach einer Meldungdes „Standard“ aus Konstantinopel wäre der Posten des Großveziers am Freitag Kiamil-Pascha angeboten worden, der jedoh entschieden abgelehnt habe.

Serbien.

Der Finanz-Minister hat dem „W. T. B.“ zufolge im Einvernehmen mit dem ganzen Kabinet vorbereitende Schritte zu einem neuen Arrangement mit der Banken- gruppe unternommen.

Bulgarien.

Der „Kölnischen Zeitung“ wird aus Sofia vom 26. d. M. emeldet: Auf Vorstellung der parlamentarishen Kommission fe der Minister des Jnnern den Befehl ertheilt, Stam- bulow endgültig den Paß zu verweigern. Jn der Vor- stellung wird hervorgehoben, die Kommission habe genügend Material gesammelt, das zur Anklage gegen Stambulow führen könne, und halte die Vernehmung des leßteren für dringend nothwendig.

Schweden und Norwegen.

In der pt des Storthing vom 25. d. M. beant- wortete, wie „W. T. B.“ aus Christiania berichtet, der Staats-Minister Stang eine Jnterpellation des radikalen Abgeordneten Engelhardt wie folgt: Da die Wahl der Minister dem König selber zustehe, fei die Vorbereitung zur Ernennung einer neuen Regierung nie Gegenstand der Berathung im Staatsrath gewesen, es finde sih daher über eine solche Be- rathung nihts in den Protokollen des Staatsraths. Was sonst vorgegangen sei, sei durch die Presse bekannt gemacht ; er habe nichts Wesentlihes hinzuzufügen. Nachdem der Versuch des Königs, eine neue Regierung zu bilden, gescheitert sei und der König keine Möglichkeit gesehen habe, den Versuch durchzuführen, könne die Regierung nihts Anderes thun als abwarten, ob die Mehrheit des Storthing Schritte thun werde, um ein Einverständniß der staatlihen Gewalten herzustellen. Die Regierung habe daher die Entscheidung über die Aufre as ihres Abschiedsgesuchs aufge- schoben, bis entweder ein solhes Einverständniß zu stande ge- bracht sein werde oder bis unabänderlihe Hindernisse der weiteren Ausübung ihrer Funktionen entgegenträten. Die Auffassung der Regierung gehe dahin : der Konflikt sei der- gestalt auf die Spitze getrieben, daß die Lage ernst sei und fritisch werden fönne, wenn der Konflikt sich noch mehr zuspize. Die Regierung habe keinen höheren Wunsch als zurückzutreten, wenn die Lösung der Schwierigkeiten dadurch erleichtert werden könne. Jm weiteren Verlauf der Sizung beantragte der Abg. Engelhardt, die weitere Be- sprehung der Kabinetsfrage zu verschieben, um die außergewöhnlihe Situation näher zu erwägen. Redner sprach die Erwartung aus, daß die Angelegenheit auf der nächsten Tagesordnung des Storthings wieder erscheinen werde. Der Abg. Michelet (Rechte) äußerte, die Forderung Schwedens auf Revision der Unionsakte habe die Kündigung des Handelsvertrags zwischen Schweden und Norwegen zur Folge gehabt ; die Spannung sei noch verstärkt worden durch die illigung des Kriegsfonds von 81/2 Mil- lionen Kronen, daher sei für das Storthing Veranlaffung gegeben, mit der Unentschlossenheit E Redner empfahl Verhandlungen zwishen beiden Ländern. Das agding beshloß dann einstimmig, die Angelegenheit zu ver- \chteben.

Amerika.

__ Die „Times“ veröffentlicht ein Schreiben des mexik a- nischen Finanz- Agenten, worin dieser erklärt, er pas ein Telegramm des mexikanischen Finanz-Ministers erhalten, dur. welches leßterer ihn anweise, kategorish die Meldung zu dementieren, daß die Ct Ge Regierung die Absicht habe oder sich in der Nothwendigkeit befinde, wegen einer neuen Anleihe zu verhandeln.

Ein in Paris eingetroffenes Telegramm des Gouver- neurs von Franz ösish-Guyana meldet: Boote mit einer Kompagnie Marine-Jnfanterie seien am 15. d. M. ab- gesandt worden, um die Auslieferung eines Franzosen zu erreichen, der von Cabral, dem Führer der brasilianischen

Freibeuter, auf dem ftrittigen Gebiei gefangen genommen worden war. Die Freibeuter hätten auf den fran- zöfishen Hauptmann Lunier geshossen, als dieser als Parlamentäcr näher gekommen sei. Die Sol- daten seien dem Angegriffenen zu Hilfe geeilt und hätten nach zweistündigem Kampf das feindlihe Dorf zerstört. 60 Freibeuter seien getödtet worden. Die Franzosen hätten 5 Todte, darunter den Hauptmann Lunier, und 20 Verwundet

verloren. Asien.

Aus Shanghai von vorgestern meldet das „Reuter"sche Bureau“: der zum Oberbefehlshaber auf Formosa ernannte japanishe Admiral Kabayama sei am 23. d. M. auf den Pescadores-Jnseln eingetroffen. L Sn T aug, der Sohn des Vize-Königs Li-Hung-Tschang, der die Uebergabe Formosas vollziehen solle, weile noch in Shanghai: doch verlaute, er werde in den nächsten Tagen weiterreijen.

Die Nachricht, daß Formosa sih zur Republik erklärt habe, wird aus London, Kopenhagen und Washington be- stätigt. Die Regierung der Vereinigten Staaten be- trahte indessen Formosa als Japan gehörig und werde daher die Republik wahrscheinlich nicht anerkennen. Das „Reuter he Bureau“ Ee aus gut unter- richteten Kreisen, die Ausrufung der Republik in Formosa werde hwerlich ernste Folgen haben. Die Bevölkerung sei so un- gleichartig, daß feine Elemente vorhanden seien, auf die fch eine unabhängige Regierung stüßen könne.

Afrika.

Aus Kapstadt meldet die „Times“ vom 25. d. M., der Gouverneur von Lourenzo Marques habe den fremden Konsuln mitgetheilt, daß der Aufstand nieder- gel chlagen fei, aber feine näheren Angaben gemacht. Daher

edürfe, wie die „Times“ hinzufügt, der Sachverhalt noh weiterer Aufklärung.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Schlußbericht über die vorgestrige Sißung des es der Abgeordneten befindet Fd in der Ersten eilage.

Schulwesen.

Mit dem 1. April d. J. ist die Baugewerkshule zu Burtehude (Regierungsbezirk Stade) in die Reihe der rein ftaat- lichen Anstalten getreten. Die Baugewerksule ift aus den im Jahre 1875 von der Stadt Buxtehude gegründeten und aus städtischen Mitteln unterbaltenen technishen Fahschulen hervorgegangen. Nachdem im Jahre 1890 an die Stelle dieses Technikums eine von der Königlichen Staatsregierung und der Stadt Buxtehude unter- haltene vierklafsige Baugewerkshule getreten,- ist durch Ver- trag zwishen den Betheiligten die Unterbaltung der Bau- ewerkshule mit dem 1. April d. J. auf den Staat übergegangen.

ie Leistungen der Stadt Buxtehude beshränken sich nunmebr im wesentlihen darauf, daß sie die vorhanderen Gebäude unterhält und einen Zuschuß von jäbrlih 6000 Æ zahlt. Die Anstalt wurde in den leßten Fahren durchschnittliÞh von etwa 215 Schülern im Winter und etwa 45 Schülern im Sommer besucht.

Land- und Forftwirthschaft.

Die preußische Staats-Forstverwaltung betrachtet es als eine ihrer Aufgaben, im Snteresse der Landeskultur auf den Holzanbau in den Waldungen der Gemeinden, öffent- lihen Anstalten, Privatgrundbesigzer 2c. anregend und fördernd auch dadur einzuwirken, daß fie gutes Pflanzenmaterial zum Selbstkostenpreis denjenigen Waldbesißzern abgiebt, welche nicht Gelegenheit haben, fih die erforderlihen Pflanzen selbst zu erziehen. :

N Jn der Zeit vom 1. April 1894 bis dahin 1895 sind auf diese Weise an Holzpflanzen aus den Staatsforsten ab- gegeben worden :

Laubholz Nadelholz

Hunderte Hunderte ide ¡dec de

Zusammen

In der Provinz Hunderte

j

66 131123 66 567 62 40 449 45 1201366 27 401/89 | 18 1711/44 4 768/09 945 36 498/18 3761124 8 803/86 6 369 93

291 881/59

| 4 316/30

61 814/93 143061

65 137/01 38 945/25 11 273/02 15 378/59 17 539/19 4 237/66 859/10] 31 969/43 3 450/39 8056/11 5 379/16

964 039/84

Ostpreußen Westpreußen Brandenburg 1 504/20 ommern 740/64 ofen 12 023/30 lesien 632/25 530 43 85 Dl 4 528.75 310/85 747175 990 77

27 841 75

nnover

stfalen efsen-Naffau heinprovinz

Im ganzen Staat .

Ernteausf ichten in der Türkei.

Die Aussichten für die diesjährige Getreideerntêé in der Türkei sind andauernd günstig. Selbst in den Deteen, wo weniger an- ebaut ift, als im Vorjahre, rechnet man gleihwohl auf eine reichere Ernte als im Jahre 1894.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Makßregelu. : Griechenland. Zufolge Verfügung der Königlich griehishen Regierung if die gegen Konstantinopel angeordnete fünftägige Beobahtungsquarantäne in eine solhe von 24 Stunden umgewandelt worden. (Vergl. „R.-Anz.* Nr. 86 vom 8. v. M.)

Handel und Gewerbe.

In Canada ist dem Unterhause von der Regierung ein Gesegentwurf zur Abänderung des dortigen Zoll- tarifs vom Jahre 1894 (abgedruckt im „Deutschen Handels- Archiv“ 1894 I. S. 886 ff.) vorgelegt worden.

Danach soll der Zoll auf allen pu über Nr. 16 Holländisch Standard in Farbe und auf raffinierten Zucker aller Art für das Pfund Englisch von ©4/;0g Cent auf 114/49 Cent, also um einen halben Cent erhöht werden, während Rohzucer (nicht über Nr. 16 Holländisch Standard in Farbe) ferner Zucker-

abläufe, Melade, oder E Melade, Zudckerbodensäße und verdicter Zuckersaft, die nach Nr. 708 des Zolltarifs

bisher zollfrei eingingen, einen Einfuhrzoll von 1/2 Zent für das fünd erlegen sollen. : ußerdem find Erhöhungen der Zölle auf Traubenzuer,

Kandis, Syrupe und Melasse, sowie auf Spirituosen, konden- sierte Milch, kondensierten Kaffee, Zwieback, eingemachte Früchte, Fruchtsäfte und alkoholishe Farben vorgeschen.

Die neuen Sätze gelangen bei den canadischen Zollämtern bereits seit dem 3. Mai provisorisch zur Anwendung.

Essen a. d. Ruhr, 27. Mai. (W. T. B.) Laut Meldung der „Rheinisch - Westfälishen Zeitung“ haben \sich nachstehende Röhrenwalzwerke zu einem yndikat zusammengethan : Düsseldorfer Röhren- und Eisenwalzwerk, Oberbilk, Balke, Benrath, Piedboeuf sämmtlich zu Düsseldorf, Rheinische Metallwaarenfabrik zu Düsseldorf, Huldshinsky und Albert Hahn zu Berlin, Lauhhammer , Donnersmarck, Charlottenhof, Königshütte, Union zu Dortmund, Laurahütte und Hildener Gewerk- schaft. Der gemeinschaftlihe Verkauf findet ftatt vom 25. Mai ab. Die Verkaufsftelle befindet sch in Düsseldorf bei C. T. Seufft, Biêmarckstraße 98.

Verdingungen im Auslande. -

Niederlande.

28. Mai. Commissie voor de Gasfabriek en Straatver- lichting zu Zierik see: Lieferung von 14 000 hl englisher Gasfohle. Bedingungen käuflih für 25 Cents bei dem Direktor der „Commissie“.

28. Mai, 11 Uhr. Marineverwaltung in Willemsoord: Verdingung von 48 einzelnen Posten Marine-Utensilien, darunter Garn, Tauwerk, insbesondere au verzinkte Eisendraht- und Stahl- drahttaue, Theer, Segeltuh, Baumwolle und Baumwollenzeug, Port- laken, Wäsche, Shwimmgürtel, amerikanisches Leder, Teppiche, Wäsche, Feuerlöschartikel, eiserner Ballast, Bleh- und Kupyfersachen, shmiede- eiserne Sachen, Wasserfilter, Bürsten, Handtücher, Besen, Feldflaschen, Körbe, Linoleum, Porzellan, Tafelgeräth, Glaswerk, Lampen, Stearin- ferzen, Bureauutensilien, Papier. Die betreffenden Bedingungen liegen zur Einsicht aus im Marine-Departement im Haag und bei den Marine-Verwaltungen zu Willemsoord, Amsterdam und Hellevoetsluis und sind gegen Bezahlung von 0,15 Fl. bei Frankoanfragen erbältlih bei dem Griffier der Marine zu Willemsoord. Nähere Aufschlü}se ferner zu bekommen im Bureau des Chefs der Marine-Ausrüstungs- stelle zu Willemêsoord.

29. Mai, 1 Uhr. Burgemeester & Wethouder in Swolle im Rathhause daselbst: Lieferung von guß- und shmiedeeisernen Gas- rohren. Nähere Aufschlüsse zu bekommen durch den Direktor der Gasfabrik J. S. Noordhof, bei welchem auch auf Franko- Anfrage Abdrücke der Bedingungen zu erbalten sind.

11. Juni, 1 Uhr. Burgomeester en Wethouders von Rotterdam im Radhuis: Anlegen eines zweiten Katendrehtschen Pans nebst zugehörigen Arbeiten. Bedingungen und Zeichnungen

äuflih für 1,50 Fl. bei den Buchhändlern Wed. P. van Waesberge & Zn. zu Rotterdam. Rumänien.

2. Juli. Kriegs - Ministerium zu Bukarest: Lieferung des Materials für die Militär-Pulverfabrik: Mineralien, Chemikalien, eiserne Röhren, Schlüssel, Büchsen, Schrauben, Sägen, Hobel, Seilerwaaren, Filz, Holzpantoffeln, Müßen, Leinwandanzüge, Seiden- leinwand, Flaschen, Waagen u. a.

5. Juli. Desgleichen: 4617 Paar Infanterie- und 2366 Paar Kavallerie- und Artilleriestiefel.

19. Juli. Ministerium für öffentlihe Arbeiten in Bukareft: Bau einer eisernen Brücke auf gemauerten Pfeilern über den Fluß Trotus bei Tirgul Ocna. Kostenvoranshlag 140 023 Lei. Näheres täglih an Ort und Stelle und bei der Präfektur in Bacau.

Verkehrs-Anstalten.

Vor einigen Tagen i} hierselbsst unter der Qeiciimuing „Deutscher Straßen- und Kleinbahn-Verein“ ein Verein gegründet worden, welcher, unbeshadet schon bestehender engerer Ver- einigungen oder internationaler Beziehungen, sämmtliche Kleinbahnen (Straßen-, Lokal- und ähnlihe Bahnen) des Deutschen Reichs zu einem einzigen großen festgegliederten und zielbewußten Gefüge, mit dem Zentralsiß în Berlin, zusammenzushhließen bezweckt, um so die Möglichkeit zu schaffen, die Interessen dieser sich immer mehr aus- En Verkehrsmittel nah jeder Richtung hin zwe&entsprechend zu wahren.

Die Eisenbahn-Direktion in Essen macht bekannt, daß die auf den Stationen Aachen, Barmen, Berlin, Bielefeld, Bochum, Bonn, Braunschweig, Bremen, Caffel, Charlottenburg, Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Elberfeld, Efsen, Frankfurt a. M., Geeste- münde, Göttingen, Halle a. S., Hamburg, Hameln, Hamm, Sannoven Hildesheim, Köln, Kreiensen, Leipzig, Löhne, Magdebur

ainz, Minden, Münster, Oberhausen, Oldenburg, Osnabrüdck, Soest, Vlotho, Wanne und Witten während der Zeit von 1. Juni bis 30. September d. F. von Besuchern der Bäder auf den Nordsee-Inseln Ju i f (Weg über Norddeich), Sp ieker o0g (Weg über Esens) gelösten Rückfahrkarten nah Norddeich bezw. Esens mit gewöhnliher Gültigfeitsdauer auf mündlihen oder \chriftlihen Antrag der gra. nhaber vor Antritt der Rückreise dur die Fabrfkarten-Ausgabestellen zu Norddeih und Norderney bezw. diejenige zu Esens mit einem Vermerk über die Verlängerung der Gültig- keitsdauer auf insgesammt 45 Tage versehen werden, sofern durch eine amtlihe Bescheinigung des Gemeindevorstehers der Insel der Nachweis des Badebesuchs durch den Inhaber der in der Bes scheinigung zu bezeihnenden Fahrkarte geführt wird.

_ Triest, 26. Mai. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Thalia“ ist heute Vormittag, von Konstantinopel kommend, bier eingetroffen.

London, 25. Mai. (W. T. B.) Der Union-Dampfer „Prätoria* ist gestern auf der Heimreise von Kapstadt abgegangen. Der Union - Dampfer „Norman“ ift gestern auf der Heimreie in Plymouth angekommen. Der Castle-Dampfer „Warwick Caftle“ ift heute auf der Ausreise von London abgegangen. Der Castle-Dampsfer „Doune Castle“ iff Donnerstag und der Caîtle - Dampfer „Dunbar Castle“ is heute auf der Heimreise in London angekommen.

Theater und Musik.

Im Königlichen Opernhause gelangt morgen Richaëkd Wagner’s „Siegfried“ (,Der Ring des Niöselungen“, zweiter Abend) unter Kapellmeister Weingartners Leitung und mit folgender Befegung, zur Aufführung: Siegfried: Herr Gudehus, Mime: err Lieban, Wanderer: Herr Bey, Brünnhilde :

rau Sucher, Erda: Frau Goetze, Alberih: Herr Schmidt, afner: Hr. Mödlinger, Waldvogel: Fräulein Dietrich. Rein- old Becker's Oper „Frauenlob“ kann wegen der bevorstehenden Ferien erst im August bei beginnender neuer Spielzeit wieder gegeben werden.

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Gustav Freytag’s Lustspiel „Die Journalisten“ gegeben. Die Hauptrollen ind wie folgt befezt: Bolz: Herr Keßler, Oberst: Herr Klein,

Das Senden: Herr Purschian, Bellmaus: err Oberländer, Lotte: Frau Schramm. esidenz-Theater in Hannover gastiert als

chmodck, Frau Clara Meyer giebt die Adelheid.

Im Theater Unter den Linden gelangt am Sonnabend die Vaudeville-Operette „Miß Helyett“ an dieser Bühne zur erftmaligen u Am Donnerstag veranstaltet das Konservatorium Klindworth- Scharwenka im Saal Bechstein feinen XII. chüler- Vortragsabend (Chor- und Sologesang). Der Reinertrag ift für einen wohlthätigen Zweck bestimmt.

ldendorf : r Ludwig,

err Herter, Piepenbrink : ben: ot Ÿ Zeisler vom