1895 / 139 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 13 Jun 1895 18:00:01 GMT) scan diff

Badische Rück- und Mitversiherungs-Gefell schaft in Mannheim. Die Gesammt-Prämien-Einnahme des abgelaufenen Geschäftsjahres betrug 3 780 044,354 gegenarMgnge 3 647 080,88 Von der ersteren Summe entfallen: auf die Feuerbranche 3315 919,38 4 gegen 3 100 125,13 Æ im Vorjahre, auf die Trans - portbranche 318 192,99 gegen 412 241,72 Æ im Vorjahre, auf die Unfallbranche 145 931,98 A gegen 134714,03 4 im Vor- jahre. Die Prämien-Reserve beträgt total 1 641 259 #4 gegen vor- jäbrige 1 493 750,69 A und kommt abzüglih Retrozessionen und Provisionen mit 752277 Æ in der Feuerbranhe, 32600 Æ in der Transportbranche und 50166 4 in der Unfallbranche zum Vortrag. Dieselbe hat gegen das Vorjahr eine niht unerheb- lie prozentuale Steigerung erfahren. Die Schaden-Reserve stellt h auf 327670 M gegen vorjährige 306302 Æ. und ift damit reihlich bemessen. Das emittierte Aktienkapital be- trägt zufolge der in Gemäßheit des Beschlusses der außer- ordentlihen Generalversammlung vom 26. Juni 1894 vorgenommenen Reduktion statt wie bisher 2000 000 (A nur noch 1 600 000 Æ und die Wechselverbindlihkeit der Aktionäre durh die geleistete Nachzah- lung von 300 000 4 nur noch 1 200 000 A Dagegen ift durch diese: Transaktionen nah Deckung des letztjährigen Verlust-Saldos der Betrag von 31 993,74 4 erübrigt worden, welher dem Kapital- Reservefond zugeflosfsen ist. Der Effektenbesiß if von 395 290 4 auf 542730 A und die Hypothekenforderungen von 290 000 #4 auf 375 000 M gestiegen. Der Buhwerth des Gesellschaftshauses erhöhte sch dur Aufwendung der Kosten für den Neparatur- und Umbau auf 180327,88 A Die Guthaben bei Banquiers nebst sonstigen zinstragenden Anlagen belaufen \sih auf 480 784,69 4 gegen vorjährige 114 023,45 #, die Guthaben bei Versicherungs-Gesell schaften und Agenturen auf 457 245,80 A gegen vorjährige 480 285,21 Æ Das Gawinn- und Verlust - Konto weist einen Reingewinn von 126 408,30 Æ auf. osen, 12. Juni, Nachmittags. (W. T. B.) Wollmarkt. arkt ift beendet; es ist alles verkauft bis auf wenige s{lecht behandelte oder zu hoh limitierte Stämme. Schluß ruhig.

13. Juni. (W. T. B.) Dem diesjährigen Wollmarkt wur- den im Ganzen 6500 Ztr., etwa 600 Ztr. weniger als im Vorjahre, zugeführt. Die Wäsche war durchgehends gut, zum theil fehr gut, das Schurgewicht zufriedenstellend und das Geschäft rege und lebhaft. Bevorzugt wurden feine und hohfeine Wollen, während bis zum Schluß geringe und nit gut fallende ungewashene Wollen vernach- lässigt blieben. Die Preise stellten ih für hohfeine Dominial-Wolle auf 160—170 A, für feine auf 135—145, für fein-mittlere 115— 128, mittlere 100—105, Rustikal-Wolle 80— 90, ungewashene 38— 45 (f Wetter s{ön. e i

Belgrad, 13. Juni. (W. T. B.) Die seitens der Spezial- fassen gemachten Rimessen für den Kuponsdien ft pro I. Semester cr. baben im Monat Mai d. I. 1 035 000 Fr. in Gold betragen.

Der

Verdingungen im Auslande.

Niederlande.

19. Juni. Gasfabrik der Gemeinde Zutphen: Lieferung von 5 850 000 Gasfkohlen Preisangaben einzusenden vor dem 20. Juni d. J. an den Fabrik-Direktor, bei welhem auch die Be- dingungen erhältlih sind.

21. Sunîi, 11 Ubr. Tntendant in de nieuwe hollandsche Waterlinie auf seinem Bureau, Agnietenstraat Nr. 5, in Utrecht für die Militärbäckerei in Utrecht: Lieferung von 20000 kg weichen Weizens im Mindestgewicht von 76 kg per Hektoliter. Bedingungs- beft zur Einsicht im genannten Bureau von 9—12 Uhr Vormittags.

Verkehrs-Anstalten.

Der Meistbetrag der Postanweisungen aus Deutschland nah Queensland ist von 210 Æ auf 400 Æ erhöht worden. Die Taxe beträgt, wie bisher, 20 4 für je 20

Der feltanvser „Obdam“* der Niederländisch - Amerikanischen Dampfschiffahrts-Gesellschait ist am 11. Juni in New-York angekommen. Bremen, 13. Juni. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer „Saale* ist am 11. Juni 11 Uhr Vormittags von New-York via Southampton nach der Weser abgegangen. Der Sghnelldampfer „Spree“, nah New-York bestimmt, hat am 12. Juni 10 Uhr Vormittags Beachy Head passiert. Der Schnelldampfer «Werra *, nah New-York bestimmt, hat am 11. Juni 7# Uhr Abends Punta Delgada passiert. Der Postdampfer „Pfalz“ hat am 12. Juni 2 Uhr Morgens die Reise von Antwerpen nach Bremen fortgeseßt. Der Postdampfer „Straßburg“, nah Brasilien be- stimmt, ist am 12. Juni 5 Uhr Morgens in Antwerpen angekommen. Der Postdampfer „Stuttgart“, von Baltimore kommend, is am 11. Juni 64 Uhr Abends auf der Weser angekommen. Der Reichs- Postdampfer „Sachsen“, von Australien kommend, hat am 12. Juni 54 Uhr Morgens Hurt Castle pasfiert und um §8 Uhr Vormittags die Reise nah Antwerpen fortgesetzt. amburg, 12. Juni. (W. T. B) Hamburg- A meri- kanishe Packetfahrt- Aktiengesellshaft. Der Postdampfer „Patria“" ist, von New-York kommend, heute Morgen 8 Uhr in Curhaven eingetroffen.

London, 12. Juni. (W. T.. B.) Der Union-Dampfer „Tartar“ ist Mittwoch auf der Ausreise von Madeira abgegangen. Der Castle-Dampfer „NRoslin Castle“ hat heute auf der Heim- reise Madeira passiert. Í

S. Paolo de Loanda, 12. Juni, (W. T. B.) Heute fand in Anwesenheit des Gouverneurs, der Behörden und der Kaufleute die Betriebseröffnung der Transafrikanischen Eisenbahnen bis zu der 303 km entfernten Station Queta ftatt.

Theater und Musik.

Berliner Theater.

Sudermann s wirkungsvolles Schauspiel „Heimath“ ging gestern Abend vor gut besuchtem Hause unter lebhafter Theilnahme der Zuschauer mit Frau Agnes Freund als Magda in Scene. Da die Künstlerin diese Nolle bisher in Berlin noch niht gegeben hat, wurde ihrer Darstellung allgemein mit Interesse entgegengeseben, zumal sie in ihren Leistungen dem A mit so bedeutenden Vor- gängerinnen, wie Fräulein Nuscha Buße, Frau Duse und Fräulein Reisenhofer ausgeseßt war. Das darin liegende Wagniß darf jedoch als vollständig gelungen bezeihnet werden. Mit großem Berständniß für die Absichten des Dichters und mit sorgsamstem Fleiß ist Frau Freund sihtlich bemüht gewesen, ihre Rolle lebenswahr zu gestalten. Von manchen der früheren Darstellerinnen weicht sie in der Auffassung der Magda in jo fern ab, als sie mehr die rüdck- sihtslose Entschlossenheit und das stolze Selbstgefühl des tempera- mentvollen, {wer gekränkten Weibes als die Weichheit des Ge- müths bei der Rückkehr in die Heimath, beim Wiedersehen mit der Schwester und dem alten Vater hervortreten läßt. Doch fand sie auch in diesenScenen den richtigen Ton, um die Theilnahme der Zuschauer in hohem Maße zu erregen. Von den übrigen Darstellern, namentlih den Damen Elsinger (Marie), Wolff (Auguste) und von Pöllniß (Franziska), sowie den Herren Nollet (Schwartze), Wehrlin (Heffterding), Vorwerk (Keller) und Böttcher (von Wendlowski), wurde der Gast in anerkennens- werther Weise unterstüßt, sodaß die ganze Voistellung einen tiefen Eindruck machte und mit reichem Beifall aufgenommen wurde.

Konzerte.

‘Herr Professor Julius Hey, der Leiter der bekannten dramatischen Stilbildungs\chule, aus welcher mehrere, zur Zeit vielgenannte Bühnen- fänger und -Sängerinnen hervorgegangen find, veranstaltete am Montag im Saal Bechstein vor einem geladenen Zu-

Arien und Fragmente aus Opern von Mozart, Weber, Wagner, Meyerbeer und Beethoven. Die Vortragenden ließen bei verschiedener musikalisher Begabung eine rationelle, kunft- erechte Verwendung ihrer Mittel, vor allem aber eine dramatisch belebte, oft leidenshaftlihe Art des Ausdrucks erkennen. Ein gleiches Lob verdienten die Deutlichkeit der Aussprache und die Art der Tonbildung, mittels welher auch die hôöhsten Töne mit spielender Leichtigkeit erreiht wurden, wie dies z. B. im Vortrag der Arie der Königin der Naht aus Mozart'ss „Zauberflöte“ durch die Konzertsängerin Fräulein Y. Perm (hoher Sopran) hervortrat. Auch die Damen _ Kiièger E. Mehler, M. von Jarnefelt, O. Hey und L. Schuchardt (Opernsängerin), fowie die Herren Hochstetter (Tenor) und der Bassist Herr Lüghöft erfreuten ih einer günstigen Aufnahme von seiten des zahlrei erschienenen ublikums. Die Klavierbegleitung batte Herr Hey selbst über- nommen. Daß leßterer \sich entschlossen hat, noch längere pi in Berlin zu verweilen, dürfte für Gesangstudierende von Interesse sein.

Die internationale Preisbewerbung um die Prämien der „Rubinstein-Stiftung“ findet in diefem Jahre, zwischen dem 20. August und 5: September, im Saal Bechstein hierselbst statt. Es sind zwei Preise von je 5000 Fr. ausgeseßt : der eine für Komvositionen (ein Konzertstück für Klavier und OVr- chester, eine Sonate für Klavier allein oder für Klavier und ein oder mehrere Streichinstrumente, und ferner einige kleine Klavierstücke), der andere für - den besten Vortrag eines Klavierkonzerts von A. Rubinstein, von Werken von Ba, Haydn oder Mozart, Beethoven, Chopin, Schumann und Liszt. Beide Prämien können aber auch einem und demselben Bewerber zufallen, wenn er in beiden Eigenschaften als derselben werth erahtet wird. Im Falle der Nichtzuerkennung einer oder beider Prämien können an ihrer Statt zwei zweite Prämien von zeringerem Betra bestimmt werden. Die Bewerber (nur mänzalihen Geschlechts) müssen sich im Alter von 20 bis 26 Jahren befinden; Nationalität und Konfession find gleichgültig. Anmeldungen sind shriftlih bis zum 10. August 1895 an das Bureau des St. Peters- burger Konservatoriums, Theaterstraße Nr. 3, zu richten, und zugleich die nöthigen Dokumente oder deren amtlich beglaubigte Kopien über Personalien und Alter beizufügen. Prospekte find auch bei der E O NoR Hermann Wolf, Berlin, Am Carlsbad 19, zu haben.

Mannigfaltiges.

Für das Schülerrudern in Grünau, am 15. d. M., find in einer unter dem Vorsiß des Provinzial-Schulraths Dr. Genz ab- gehaltenen Versammlung von Vertretern der betheiligten Lehranstalten nunmehr die leßten Festsezungen getroffen worden. Die Schüler- regatta wird demgemäß am Sonnabend Nachmittag um 4 Uhr be- ginnen. Außer dem Rudern um den Preis Seiner Majestät des Kaisers und Königs wird noch ein Ermunterungsrennen stattfinden. Um den Kaiserpreis darf von jeder Anstalt nur eine, die beste Mannschaft starten; für die Übrigen Mann- haften ist das Ermunterungsrennen bestimmt, an dem aus freier Entschließung auch die einzige Mannschaft der Ersten Realschule unter Verzichtleistung auf das Kaiserpreisrennen theilnehmen wird. Es werden demnach starten im Ermunterungsrennen: Louisenstädtishes Real- ymnasium, Friedrichs - Realgymnasium, Andreas - Realgymnasium, Friedri Wilhelms - Gymnasium, Leibniz - Gymnasium, Friedrihs-

erdershe Ober-Realshule und Erste Realschule. Dem Ermunte- rungsrennen wird um 44 Uhr das Hauptrennen um den Kaiserpreis (eine altgothishe filberne Kanne) folgen; es s\tarten in diesem Rennen: Friedrich Wilhelms - Gymnasium, Louisen - Gymnasium, Leibniz - Gymnasium, Louisenstädtishes Realgymnasium, König- städtishes Realgymnasium, Andreas - Realgymnasium, Friedrihs- ealgymnasium und Friedrichs-Werdershe Ober-Realshule. Der Kaiserpreis ist bekanntli ein Wanderpreis, der in Verwahrung der Schule übergeht, welcher die siegende Mannschaft angehört. Nach der Schülerregatta finden die Vorrennen für die große Regatta der beiden nächsten Tage statt. Das Hauptinteresse wendet sid auch bei diesen Rennen demjenigen um den Preis Seiner Majestät des Kaisers und Königs zu, welhes am Sonntag um 4 Uhr 15 Minuten abge- halten werden foll.

Potsdam, 12. Juni. Heute Nachmittag fand in „Sperlings- lust“ das Reiterfest des Berlin-Potsdamer ODffizier- Vereins statt. Um 5 Uhr erschien JhreMajestät dieKaisferin und Königin mit Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit dem Erzherzog Franz Salvator im vierspännigen offenen Wagen ; Seine Majestät d'er Kaiser und König folgte in zweirädrigem Einspänner. Auch Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prin- zessin Friedrich Leopold waren erschienen. Es fanden vier Rennen statt. In dem zweiten und dritten Rennen um die Preise des Kaisers bezw. der Kaiserin überreihte Ihre Majestät den Siegern die Preise.

Breslau, 12. Juni. Das gestrige Erdbeben is, wie die „Schlesische Zeitung“ konstatiert, auf der ganzen Strecke von Ras bis Neisse, Striegau und Hirschberg wahrgenommen worden. Na amtlicher Feststellung find bei dem Brande in der „Gottessegen- grube* zu Antonienhütte 2 Steiger, 3 Häuer, 14 Gruben- arbeiter und 1 Fuhrmann ums Leben gekommen.

Kiel, 11. Juni. Im Auftrage Seiner Majestät des Kaisers und Königs hat, wie die „Kieler Ztg.* meldet, Professor Ernst Herter in Berlin eine Medaille zur Erinnerung an die Eröffnung des Nord - Ostsee - Kanals geschaffen. Dieselbe mißt sechs Zentimeter im Durchmesser; auf der Vorderseite fieht man die S der drei Kaiser, unter deren Regierung der bedeutsame Bau begonnen, fortgeführt und vollendet wurde. Die Bildnisse sind in der Weise gruvpiert, daß neben dem Brustbild jedes Herrshers ein Lorbeerzweig mit Wappen sichtbar wird; es sind dies - der preußishe Adler, der Reichs - Adler und das Wappen von Schleswig - Holstein. Die Nückseite der Medaille zeigt die Vereinigung der Nord- und Ostsee; der Vorgang ift in gleicher Weise wie auf dem großen Relief dargestellt, welhes die Thürwölbung der Einfahrtsleuchte von Holtenau \{mückt. Das leßtgenannte Bildwerk ist bekanntlich in einem gelungenen Abguß jeßt in der Skulpturen- abtbeilung der großen Kunstauestellung in Berlin zu sehen. Die Me- daille trägt das Datum der bevorstehenden Eröffnung des Kanals.

Karlsruhe, 12. Juni, Heute Vormittag fand in Anwesenheit der Vertreter Ihrer Königlichen Hokbeiten des Großherzogs und der Großherzogin die Enthüllung des Denkmals für den Kunst- historifer Wilbelm Lübke statt; Professor Oechelhaeuser hielt die Festrede. j

Fünfkirchen, 12. Juni. Durch ein einstündiges, von Hagel - \chlag begleitetes Gewitter wurde hier und in der Umgegend großer Schaden angerichtet. Der Bliß {lug in zwei Orten ein; dabei stürzten die Mauern von Häusern ein, sodaß die betreffenden Wohnungen geräumt werden mußten. In der Nähe von Fünffkirchen wurden zwei Bauern vom Bliy erschlagen.

München, 12. Juni. Der s\tädtishe Monumentalbrunnen auf dem Maximiliansplay wurde als Abschluß des städtishen Wasfer- versorgungswerkes heute unter dem Namen „Wittelsbacher- brunnen“ nah einer Rede des Ersten Bürgermeisters Borst dur Seine Königliche Hoheit den Prinz-Negenten in feierliher Weise dem Betriebe übergeben. Anwesèénd waren sämmtliche Prinzen und Prinzessinnen, die Minister und obersten Hofchargen, der Erz- bischof, der Regierungs-Präfident und die \tädtishen Kollegien. Schülergesänge mit Musikbegleitung bildeten den Anfang wie den

4

wurde der Michaels-Orden dritter Klasse, dem Professor Hildebrand in Florenz, dem Bildner des Brunnens, die zweite Klasse desselben

Ordens verliehen.

(Fort)ezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Wetterberiht vom 13. Juni, 8 Uhr Morgens.

Stationen. Wetter.

in 9 Celsius 59C. =40R,

Bar. auf 0 Gr u. d. Meeressp. red. in Millim

Temperatur

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bededckt wolkig halb bed. wolkig wolkenlos halb bed. bededckt wolkenlos Regen wolkenlos

wolkenlos bedeckt

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wolkig halb bed. wolkig

halb bed. wolkig [bedeckt

Belmullet Aberdeen . . Christiansund . Kopenhagen Stockholm . Bana E E Dea Mt 82 Cork, Queenstown Cherbourg . Ib. Sylt . amburg winemünde . E A Nu abealet so Memel s E

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Triest . e Uebersiht der Witterung.

Das Hochdruckgebiet umfaßt außer, wie gestern, West-Europa beute auch Zentral-Gurova, während über Skandinavien und Nord- rußland fowie über dem füdöstlihen Europa die Depressionsgebiete fortbestehen. Das Wetter ist in Deutschland zunächst noch veränder- li, im Küstenstrihe vielfah böig, Morgentemperaturen liegen bis zu 6 Grad unter den normalen, vielfah fiel gestern Reien. Die weitere Verlagerung des Hochdruckgebiets nah Osten läßt Aufklaren

und Erwärmung für Deutschland erwarten. Deutsche Seewarte.

7p

Theater- Anzeigen.

Berliner Theater. Freitag (39. Abonnements-Vorstellung) : Der Herr Senator. Anfang 74 Uhr.

Sonnabend: Der Geizige. Der ungläubige Thomas.

E Nachmittags 2# Uhr: Der Pfarrer von Kirchfeld. Abends 7F Uhr: Der Geizige. Der ungläubige Thomas.

Neues Theater. Siffbauerdamm 4 a./5. Freitag: Ense O der Mitglieder des Carl Schulze-Theaters (Ham- burg) unter Leitung des Direktors José Ferenczy. Tata-Toto. Vaudeville in 3 Akten nah Bilhaud und Barrs von Victor Léon und E: Zell. Musik von Antoine Banés. Anfang Uhr.

onnabend : Tata-Toto.

Theater Unter den Linden. Behrenstr. 55/57. Direktion: Julius Frißshe. Freitag: Mif Helyett. Vaudeville-Operette in 3 Akten von Maxime Boucheron. Deutsch von Richard Genée. Musik von E. Audran. Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann. Anfang 7# Uhr.

Sonnabend : Miß Helyett.

L E s E E E ag E E L äe

Familien-Nachrichten.

[17439] Todesanzeige. l Am Dienstag, den 11. d. Mts., um die Mittagsftunde, is hier nah längerem Leiden mein lieber, guter Vater, Se. Excellenz der Großherzoglih und Herzoglich Sächfische Wirkliche Geheime Rath, Professor Dr. Franz D: von Ried, Großkreuz des Sacsen-Ernestinishen Haus-Ordens, Großkomthurkreuz des Großberzoglih Sächsishen Ordens der Wachfamkeit oder vom weißen Falken, Ritter anderer hoher und höchster Orden, Ehrenbürger der Stadt Jena 2c. 2. sanft entshlafen. E : : S In tiefem Schmerz zeige id dies nur hierdurh, zugleih im Namen meiner Geschwister und der übrigen Verwandten, an. Jena, den 12. Juni 1895. : Dr. Ernst Heinrih von Ried.

Verlobt: Frl. Hedwig Pahur mit Hrn. Amtsrichter Carl Ulfe (Oblau— Frankenstein). Frl. Anna Naese mit Hrn. Güter- Expedienten Reinbold Wald (Breslau). Frl. Clara Berndt mit Hrn. Amtsrichter Ludwig Juliusberg (Bêrlin—Neustaxdt).

Verehelicht: Hr. Legations-Sefretär, Rittmeister d. R. C. G. von Treutler mit Frl. Wera Alberti (Neu-Weistein). —_ Hr. Vize- Konsul Dr. jur. Gustav Tofti mit Frl. Lucie Bartels (San Remo).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Prem.-Lieut. Rüdiger Grafen von der Golß (Berlin). Hrn. Pastor Martin Pfannshmidt (Terpt b. Lübben). Hrn. Pastor Poppe (Pfarrbaus Straußeney b. Kudowa). Eine Tochter: Hrn. Joachim von Klüßow (Rzuchow). Hrn. Louis von Sittmann E b. Glumbo- wiß). Hrn. Landrath Grafen von Westarp (Wollstein). Hr, Prem.-Lieut. von Stehow (Stade). 4

Gestorben: Hr. Oberst-Lieut. z. D. Hans von Lehwaldt (Königs- berg). Hr. Hauptmann a. D. Osfar von Mellenthin (Wörlit) Verw. Fr. Bürgermeister Heinrich, geb. Hoffschild (Dt. Krone). Fr. Major von Stegmann (Berlin). Hr. Rektor emer. Heinrih Grosche (Breslau).

Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (S olz) in Berlin.

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße 32.

Sechs Beilagen

Schluß der Feier. In das Hoh auf den Prinz-Regenten

böôrerkreise einen WVortrags-Abend. Das Programm bot

stimmte die Volksmenge ein. Dem Bürgermeister Borscht

(einshließli4 Börsen-Beilage).

M 139.

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Donnerstag, den 13. Juni

Deutsches Reich. Nachweisung

der Einnahme an Wechselstempelsteuer im Deuischen Reich für die Zeit vom 1. April 1895 bis zum Schluß des Monats Mai 1895.

2

3. E j 5.

Einnahme im ‘Monat Mai

L

Ober - Postdirektions - Bezirke

Hierzu Einnahme

Vormonat

In 1895

des Vorjahres + mehr (Spalte 4) ‘wentger

M. L t H A6 A Æ

Einnahme in dem-

felben Zeitraum

in dem Zufammen

I. Im NReihs-Postgebiet. 1) Königsberg : C Ee 2) Gumbinnen . . 3) Danzig .

4) Bein. , Doe 6) Frankfurt a. O. 7) Stettin é 8) Köslin .

9) Pi,

10) Bromberg . . 11) Breskau 12) Liegniß .

13) Oppeln 14) Magdeburg 15) Hâlle a! S. .

16) Erfurt .

17) Fel:

18) Hannover .

19) Münster

20) Minden

21) Arnsberg .

99) Cáffél . .

23) Frankfurt a. M.

2) Koln. E %) Aachen .

26) Koblenz

27) Düsseldorf . WSrier

9) Dresden 0) Leipzig .

31) Karlsruhe .

32) Korftanz .

33) Datmstädt . .

34) Schwerin i. M..

35) Oldenburg .

36) Braunschweig

Di

38) Qn red A

39) Straßburg i. E.

40) Metz s

9654 | 40 3613 | 90 9 190 | 90 99 699 | 90 4349 | 50 6710 | 70 7.254 | 1689 | 60 4475 | 10 4777 | 40 15195 | 90 8'861 |60 8285 | 30 14 788 | 40 7 537 ‘| 90 11 476 | 30 8749 |— 10 060 50 4 001 | 90 6 952 | 60 17 097 | 80 8543 | 33 272 | 80 15 816 | 50 6 389 | 50 4 092 | 60 45 661 | 60 1973 | 30 18 440 | 20 44 961 | 90 20 927 | 20 6 603 | 10 13439 | 30 2 944 | 10 4344 | 80 5 930 | 20 17 759 | 50 87951 | 90 17.482 | 2 388 | 50

108 492 | 50

20751 1:10 7 296 | 80 17 044 | 40 179 998 | 10 9120 | 90 13 346 | 20 15421 1-30 3 603 | 30 8802 | 40 S 29516 | 90 18 002 | 70 15 679 | 20 25 781 130 18 361 | 60 24 077 | 30 20120 | 50 19772 1: 80 6 696 | 14132 | 60 32292 | 10 12 928 | 10 61 206 | 32773} 50 12015] 30 8421 | 40 89 670 | 3758.1 20 36461 | 80 92 523 | 70 40117 |-70 13217 |.20 25 785 | 80 6290 | 10 9014 | 30 10876 | 80 37912 | 60 167.629 | 80 32817 1290 5 904 |-90

7

| | | |

10536 | 60 4351 | 40 8 652 | 70

560 | 668 | 499 1

28 194 731 64 | 03 i 251 673 | 1769 | 1058 | 74 2019 1 T: 2/019 | E 660 552 371 399 499 2 420 2624 203 25 469 901 295 770 696 2374 | 468 431 48 16 723 3 000 3 045 1 080 376 |

20191 7965 | 17-843 | 208192 | 4040 | 30 8389 | | 80 13410 | | 60 14 867 | | 90 3351 | 5 | 60 9 475 | | 10 9 888 | B 30574 | | 60 17 628 | | 20 17698 | 5 | 90 30908 | ‘: | 80 16341 | | 40 23 365 | | 50 19460 | 5 10 265 | 20 20 325 | 3065 180 7 067 7535 | 40 14488 | 15 694 | 32.791 | 6 805 | 40 15 348 | 30558 | 50 63 831 | 17 159 | 20 32975 | 5 600 | 11989 | 5 4798 | 70 8891 44910 | 30 90571 | 2075 | 80 4049 | 17 250 | 80 35691 | 46 865 | 10 91827 | 21565 | 30 42492 | 5 7 082 | 10 13 685 | ch 12 777 | 80 26 217 | 3354 | 30 6298 | 4 685 | 60 9 030 | 5 670 | 11 600 | 17 152 |- 80 34912 | 82 723 | 10 170 675 16 410 | 50 33892 | 5 3140 | 40 5 528

I ++ 1 ++++++1 14++ 1 +++++++1 | 1 ++1 +44] 1+ +4#4]|

1895.

steigerungen im Wege der Zwangsvollstrekung nur eine Steuer von höchstens 1,50 A zu erheben. :

_ Abg. Krause (fr. kons.) begründete seinen Antrag mit einem Hinweis auf Versteigerungen von kommunalem Eigenthum, bet welchen ein Gemeindebeamter als Protokollführer fungiert. Dieser könne nicht als öffentlicher Beamter im Sinne der vorliegenden Bestimmung angesehen werden, fondern repräsentiere nur die versteigernde Gemeinde.

Finanz-Minister Dr. Miquel:

Meine Herren! | Es liegen zwei Anträge vor.

Was zuvörderst den Antrag des Herrn Vorredners betrifft, so möchte ih das hohe Haus bitten, demselben nit beizustimmen. Der Verr Antragsteller geht, glaube ih, von der irrigen Vorausseßung aus, daß. bisher dieser Stempel bei Zwangsversteigerungen nur 1,50 4 betragen hätte. Das ist irrig. Wir haben \tets 3 des Reinerlöses abzüglich der Kosten erhobén; ‘also nit der innere matérielle Wertb, fondern das Ergebniß der Zrvangsbersteigerung wär die Grundlage der pro- zentualen Besteuerung mit}. Nün meint der Herr Vorredner, es werde diese Zroangsverfsteigerung doch besonders zu begünstigen sein. Ich gebe zu,

623 344 | 60 - 61152 | 40 21 604 | 90

Summe L 0, Bayern M. Württemberg .

630 390 |

46 524 67

1253 734 | 123/645 | 44 061 |

1207 210 | 60 123578 | 40 45 636 |

62 493 |‘30 50

22456 | 70

|++

Ueberhaupt 706 101 | 90

Berlin, im Juni 1895.

715 340 |

90

1474 40

—+ 45 116

1421441 | 137632 | -

j Î

Haupt-Buchhalterei des Reichs-Schaßamts. Biester.

Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten.

73. Sizung vom Mittwoch, 12. Juni.

Ueber: den- Beginn der Sitzung ist gestern berichtet worden.

Auf der Tagesordnung stand die Fortsezung der zweiten Verathung des. Entwurfs: eines Stempelsteuergese tes.

Bei der Tarifposition 5 der Vorlage antichretisce Verträge werden analog: den Pachtverträgen (mit einem grintel vom Hundert) versteuert beantragte der Abg.

rause (nl.), sie unter der Rubrik „Sicherstellung von Rechten“ nah der Wechselskala (von 50 Z bis zu 5 # steigend) zu besteuern.

Finanz-Minister Dr. Miquel:

Meine Herren! Ich bitte Sie, den Antrag abzulehnen. ‘Die Lgislatoren von 1822 haben, glaube ich, ganz gute Gründe gehabt, diese antichretishen Verträge fteuerlich wié Pachtverträge zu behandeln. Ein reiner Pfandvertrag liegt hier niht vor; es handelt h hier nicht “allein um die Sicherung einer Forderung, sondern der antichretishe Vertrag giebt dem Gläubiger das Recht, das Objekt zu seinem eigenen Vortheile zu benußen. Er zieht die Früchte, und die Einnahmen, die er aus dem Objekt bekommt, trägt er allerdings ab auf Zinsen, beziehungsweise amortisiert sie. Der wirthschaftlißen Natur dieses Vertrages! steht ein Pachtvertrag, welcher gleihfalls dem Pächter das Recht giebt, das Objekt zu feinem Vortheil zu benußen, weit näher wie dem reinen Pfandvertrag, einer Kaution gewissermaßen für eine bloße Forderung. In einem solhen Vertrage liegt das Recht der Nußung ¿um eigenen Vortheil in keiner Weise.

Nun hat diese Behandlung des antichretishen Vertrages auf Grund des alten Stempelsteuergeseßes von jeher bestanden, zu wesentlichen Be- werden nit geführt ; warum soll man also an dieser Sache etwas ändern ? Als Jurist kann man vielleicht diesen Vertrag unter den Begriff des. Pfandrehts bringen, obwohl er doch ein Vertrag besonderer Natur ist im Gebiet des Pfandrehts; aber wirthschaftlich steht er, wie gesagt, dem reinen Pachtverhältniß weit näher wie dem reinen Sicherheits- oder Kautionsverhältniß. Ich bitte daher, den Antrag abzulehnen.

Ih möchte noch darauf hinweisen, daß es \ich hier um eine erhebliche Finanzfrage handelt, wo gar kein Grund vorhanden ift, in diesem Falle auf die Einnahme, die der preußishe Staat von den antichretishen Verträgen seit dem Jahre 1822 bezogen hat, zu ver- ülhten ; denn ein besonderer Druck kann in solchen Fällen, wie ih sie gleich nennen werde, niht entstehen. Wir haben Fälle gehabt, daß ganze Berg- werke, wo es si also um Millionen handelte, in antichretische Nugzung einer

dritten Person gegeben find. Hier in Berlin kommen derartige anti- chretishe Verträge bei Häusern - auch vielfa vor; es sind große Objekte, und es ist keine Veranlassung gegeben, da irgend eine be- fondere Beschwerde und Belästigung bisher niht gefühlt und darüber besondere Klage niht geführt ist, in dieser Beziehung irgend eine Aenderung zu mahen. Ich bitte also, es bei den Kommissions- beshlüssen zu belassen.

Abg. Krause bestritt, daß es sich hier um große Ftnanzauéfälle handele, da die Zahl der antichretishen Verträge eine außerordentli geringe sei.

Der Antrag des Abg. Krause wurde abgélehnt und die Position mit dem Vorbehalt angenommen, bei der Tarisjtelle „Pachtverträge“ darauf zurükzukommen.

Zu Tarifstelle 8 (Auflassungen u. st. m stellte der Abg. Jansen (Zentr.) einen dém bereits zu Tarifstelle 2 Abj. 7 ‘angenommenen Anträg analogen Abänderüungsantrag.

Abg. Krause-Königsberg (nl.) rihtéte an ‘die Regierung die Frage, ob, wenn in eine Gefellshaft etwas Neues eingebraht werde und diese Einbringung in Vermögensobjekten bestehe, die {hon auf Grund eines vorgeleaten Veräußerungsvertrags mit Stempel versehen seien, auch noch außerdem der für den Fall von Neueinbringungen vorgeschriebene Stempel bezahlt werden müfse.

Finanz-Minister Dr. Miquel:

Ich kann die Auffaffung des Herrn Dr. Krause bestätigen.

Abg. Noelle (nl.) spra sfih gegen den Antrag Jansen aus.

Finanz-Minister Dr. Miquel:

Ein sehr érheblihes Bedenken würden wir unsererseits gegen den Antrag des Herrn Abg. Jansen niht zu erheben haben, denn wir find darüber einig, daß wir in diesen Fällen eine Doppelbesteuerung nit wollen. Es kann allerdings in solchen Fällen, wo der Vertrag nah der Auflaffung ges{chlossen ist ‘und nun die 14’ Tage versäumt werden, möglicherweise der betreffende Kontrahent um das *NRecht der An- rehnung kommen.

Dex Antrag wurde hierauf angenommen.

Nach der Nr. 9 dés Tarifs (Auktionen) soll von Be- urkundungen von Versteigerungen nicht zu den unbewegli{hén Sachen gehöriger Gegenstände durch öffentlihe Beamte odér durch gewerbsmäßige Auktionatoren 1/; vom Hundert des Ge- sammterlöses nah Abzug der Kosten erhoben werden.

Die Abgg. Freiherr von Zedliß und Neukirch und Kraus e-Waldenburg (fr. konf.) beantragten, hinter die Worte „öffentliche Beamte“ die Worte einzuschalten: „insofern diese nit als Vertreter der Korporation, in deren Dienst fie an- gestellt sind, handeln“.

Abg. Jansen (Zentr.) beantragte, für Zwangsver-

daß viele Fälle vorkommen, wo die Zwangsbersteigerung den Zweck hat, jémanden zur Realisierung seiner woblbegründeten Forderung zu vérhelfen. Daß aber au viele Zwangsversteigerungen vorkommen, die in keiner Weise besonders zu begünstigen sind, das brauhe ih niht weiter auszuführen. (Sehr richtig! rehts.) Es giebt aber auch viele Auktionen, die nicht im Wege der gerichtlichen Zwangsver- steigerung stattfinden, die ebensowohl unter dem Druck eines ges wissen Zwanges stehen. Eine" solche Unterscheidung kann nah meiner Meinung daher nicht zutreffend sein. JIch würde bitten, diesen An- trag abzulehnen, der auch durcháus nicht ohne erbeblihe finanzielle Bedenken is und wo die jeßige Vorlage an dem bestehenden Rechte nichts ändert.

Was den Aritrag des Abg. Krause betrifft, so muß i anerkènnen, daß hier ‘allerdings ein befondéres Vêrhältniß vorliegt, welches wohl in Erwägung zu ziehen wäre. Im ällgemtéinen hat der Herr Abg. Krause mit Nett darauf Hingewtesen, daß näch der Auffafsüng der Staatsregierung der Grund der Besteuerung Hier ‘das Zwischen- treten eines Vermittlers is, der ein eigenes Protokoll über Handlungen, die Dritte interessieren, aufnimmt. Nun hat man bisher allerdings in der Praxis dann, wenn ein wirklich angestellter Beamter einer Kommune dieses Protokoll aufnahm, mit Nücksicht auf seine öffentliche Stellung als Beamter ein solches Verhältniß als vorliegend angenommen. Große Unzuträglichkeiten {find daraus auch den Ge- meinden nit entstanden, weil wohl in den meisten Fällen wirklihe Protokolle überhaupt nicht aufgenommen worden sind. Man kann ja sagen, daß folhe Beamten doch niht eigentli den Parteien, natmentlich den versteigernden Gemeinden gegenüber als Dritte ju behandeln sind, weil sie hier fungieren in ibrer: Eigen- {aft als Vertreter der Gemeinde, obwohl se als Beamte öffentlichen Glauben ‘befißen. "Jh will bäher ‘in dieser Beéziéhung keinen ént- shiedènen Widersprüth entgegenseßen; von "einer ‘großen finänjiellen Itnportánz ist die Sathe ábèr duch für die Geméinden ni&t, weil eben, wie gesagt, in den meisten Fällen wirkliche Protöókolle über der- arge Versteigerungen von Hölzern, Gras u. \. w. kaum aufgenonimen wurden.

__ Der Antrag der Abgg. Freiherr v'on Zedliß und Neu- kirh und Kräuse wurde angenommen, dey Antrag Jansen abgelehnt. j

u Tarifstelle 10 (Ausfertigungen ordli Srtien) erklärte auf er Rrifräge des Abg, Poeds der Finanz-Minister Dr. Miquel: i

Ich glaube, ih kann den Herrn Vörtedner beruhigen. Die Be- stimmung, daß alle Urkunden unter dem Werthe von 150 4 frei sind, bezieht sich natürli auch auf Ausfertigungen. Jch habe do ret ‘verstanden: man befürchtet, es könnte möglicherweise diese Be- {ränkung hier niht Plat greifen. Sie findet aber bei allen Ur- kunden, folglich auch bei Ausfertigungen ftatt. Es liegt hier eine wesentlihe Verminderung der Einnahmen der Staats- fasse vor gegen die bisherigen Vorfchriften; denn in Zukunft find „Ausfertigüngen“ nur wirklihe Ausfertigungen von vorhandenen Urkunden, während bisher der \temvelmäßige Begriff von Ausferti- gungen alle Urkunden ümfaßte, die in irgend einer feierlichen Weise, wie man in unklarer Weise zu sagen pflegt, von irgend einer Behörde ausgéhen. In Zukunft sind Ausfertigungen nur wirklihe Wieder- holungen in amtliher Form von Urkunden, welhe bereits eristieren.

__ Nach Position 11 unterliegen Auszüge aus den öffentlihen Verhandlungen, amtlich geführten Büchern, R ers und Rechnungen, wenn fie für Privatpersonen auf ihr Ansuchen ausgefertigt werden, einém Stempel von 150 Besreit sind die auf Geburten, Heirathen, Sterbefälle u. \. w.

bezüglihen Auszüge aus amtlih geführten Büchern und

Standesregistern. Abg. Mies (Zentr.) beantragte, hinzuzufügen „desgleichen

Abschriften, Auszüge und Bescheinigungen

bei ‘der Katästeröeewaliling aier Sala T Finanz-Minister Dr. Miquel:

Gegen den leßteren Antrag habe ih nihts zu erinnern, er ift éine redaktionelle Verbesserung.

Was den Antrag des Herrn Abg. Mies betrifft, so möchte ih bitten, denselben, wenigstens so, wie er gestellt ist, niht anzunehmen. Einmal wirft er hier vershiedene Positionen durheinander : Abschriften, Auszüge und Bescheinigungen; dieselben enthalten verschiedene Positiónen, und die ganze Bestimmung würde an sih ins Geseß gehören und nicht hierher. Zweitens heißt es „aus den bei der Katasterverwaltung beruhenden Schriftstücken.“ Das ist auch nicht ganz zutreffend; es müßte heißen: „aus den von der Katasterverwal- tung amtlich geführten Schriftstücken“, das heißt aus solchen Sthrift- \tücken, die aus der Thätigkeit der Katasterverwaltung hervorgehen. Endlich is der Antrag auch nicht nothwendig, weil in der Grundsteuerordnung alle Verhandlungen, die ‘fich auf die Fort- shreibung der Grundsteuer und Gebäudesteuer beziehen, und

die Abschriften und Auszüge aus denselben hon für frei