1895 / 146 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 21 Jun 1895 18:00:01 GMT) scan diff

1887 im Namen des Reichs den Graunktstein gelegt hat, die unmittelbare Verbindung der deutshen Meere steht vollendet vor unseren Augen. Ein beredtes Zeugniß deutscher Thatkraft und vater- ländischen Fleißes, ist es entstanden, begleitet von der hoffnungs- freudigen Theilnahme aller Glieder des Reichs unter dem sihtbaren Schuße des Himmels, dessen Gunst während des Baues vom Vaterlande jede Störung des Friedens ferngehalten hat. Und wenn Wir heute mit hoher Befriedigung die Erwartungen der Erfüllung näher geführt schen, welhe das Neich an die Herstellung einer für die Zwecke der Kriegs- und Handelsflotte ausreichenden Wasserstraße zwischen. Nord- und Offsee geknüpft hat, fo gereicht es Uns zu besonderer Freude, daß Wir umgeben von dem erlauhten Kreise Unserer hohen Verbündeten in Gegenwart der Vertreter des Volks und unter der dankenêwerthen Betheiligung der Abgesandten befreundeter Mächte, deren Geshwader Wir in Unserem ersten, ibnen gastlich geöffneten Kriegshafen willkommen heißen, diese Straße dem Verkehr übergeben können. Wie Wir es als die vornehmste, von den Vätern überkommene Pflicht Unseres Kaiserlihen Amtes betrachten, durh Erhaltung des Friedens die Er- rungenschaften der deutshen Stämme auf dem Gebiete der nationalen Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung in . ihrer weiteren Entwickelung sicherzustellen, so halten Wir fest an dem Bestreben, der vater- ländishen Arbeit im heißen Wettbewerb freie Bahn zu schaffen und fie zu shügen vor den Gefahren ihres Berufs. Aber niht nur dem Vaterland und seinem Handel, seiner Schiff- fahrt und seiner Wehrkraft foll der Kanal förderlih sein. Indem Wir ihn in den Dienst des Weltverkehrs stellen, eröffnen Wir neidlos allen seefahrttreibenden Völkern die Theilnahme an den Vortbeilen, welche seine - Benugung gewährt. Möge er, ein Friedenswerk, allezeit nur dem Wettkampfe der Nationen um dje Güter des Friedens dienstbar sein! Fndem Wir befehlen, daß der Kanal für die Schiffahrt aller Völker geöffnet werde, wollen Wir zuglei, daß an der Stelle, an welcher derselbe in Unseren Kriegshafen mündet, ein Denkmal errichtet werde, welches der Nachwelt Kunde giebt von der durch Uns in Gegenwart Unserer hohen Verbündeten vollzogenen denkwürdigen Eröffnung der neuen Verkehrsstraße. Mit diesem Denkmal wünschen Wir zugleich einen Theil des Dankes abzutragen, den das deutsche Volk dem großen Kaiser schuldet, welher vor nunmehr fünf und zwanzig Jahren die deutschen Stämme zu einem ewigen Bunde geeint und in weiser Voraussicht tas jeyt vollendete Werk begonnen hat. Der reiche Segen, welcher das Walten des unvergeßlichen Kaisers begleitet hat, möge au auf diesem Werke ruhen!

Gegenwärtige Urkunde haben Wir in zwei Ausfertigungen mit Unserer Allerhöchsteigenhändigen Namensunterschrift vollzogen und mit Unserem größeren Kaiserlichen Insiegel versehen lassen.

Wir befehlen, die eine Ausfertigung mit den dazu bestimmten Schriften und Münzen in den Grundstein des Denkmals niederzulegen, die andere in Unserem Archiv aufzubewahren.

Gegeben Holtenau, den 21. SFuni 1895.

Wilhelm. Fürst zu Hohenlok e.

E E E RET M

-( (einshließlih der kreditierten Beträge) an Zöllen und ge- meinschaftlichen Verbrauch ssteuern }owie anderer Ein- nahmen im Deutschen Reich für die Zeit vom 1. April 1895 bis zum Schluß des Monats Mai 1895: Zölle 66 969 062 M6 (gegen denselben Zeitraum des Vorjahrs 4+ 14 202 315 A6), Tabadijteuer 1 238 018 M (— 82862 f), udckersteuer 12 000 810 M (+ 1652769 4), Salzsteuer 146 455 6 (+ 249 901 6), Maischbottich- und Branntwein- materialsteuer 2470 100 M (— 787 038 A), Verbrauchs- abgabe von Branntwein und Zuschlag zu derselben 18 953551 M (— 667 128 M), Brausteuer 4783 224 M (— 79 428 M), Uebergangsabgabe von Bier 588 654 #6 (+ 22337 MÆ); Summe 113149874 M (+ 11 510 866 p28 Stempelsteuer für: a. Werthpapiere 2879312 4 (+1757513 A4), b. Kauf- und sonstige Anschaffungsgeschäfte 3 608 439 M 4+ 1702 371 M6), c. Loose zu : Privatlotterien 573 638 M 4 180 619 6), Staatslotterien 1007 46046 (+ 501 604 6), Spielkartenstempel 185 296 4 (+ 6158 F), Wechsel- stempelsteuer 14214422 M (+ 45117 M), Post und Telegraphen - Verwaltung 47 583 917 #4 (+ 3922 634 6), Reichs-ÉEisenbahn-Verwaltung 10 914 000 4 (+ 512 000 6). Die zur Reichskasse gelangte Jst - Einnahme abzüglich der Ausfuhrvergütungen und Verwaltungskosten beträgt bei den nachbezeihneten Einnahmen bis Ende Mai 1895: Zölle 57 478 625 M (+ 7 787 371 A6), Tabadsteuer 1 259 031 6 (— 238 595 6), Budersteuer 15 750 275 6 (+ 223 096 A6), Salzsteuer 7 112825 M (— 68549 6), Maischbottich- und Branntweinmaterialsteuer 3225493 # (— 781293 4), Verbrauchsabgabe pon Branntwein und Zuschlag zu der- selben 18 076 888 4 (+ 593013 M4), Brausteuer und Ueber- gangsabgabe von Bier 4 568 247 M (— 48 396 4), Summe 107 471 384 M (+ 7157553 Æ). Spielfartenstempel 271 850 6 (+ 52338 M).

Nachweisung der zur Anschreibung "an Bl Einnahmen

Der neuernannte Kaiserliche Botschafter bei der Hohen Pforte, Wirkliche Geheime Rath Freiherr von Saurma- Jeltsch ist in Konstantinopel eingetroffen und hat die Ge- schäfte der Botschaft übernommen.

Nach einer telegraphishen Meldung an das Ober-Kom- mando der Marine ist S. M. S. „Hyäne“, Kommandant Kapitän-Lieutenant Bachem, am 20. Juni in Port Elisabeth angekommen und beabsichtigte, an demselben Tage wiedex in See zu gehen.

Sachsen. y __ Jhre Majestät die Königin empfing gestern Nachmittag in der Villa Strehlen Jhie Knigliche Hoheit die Prinzessin Friedrich Leopold von Preußen, Höchstwelhe zur Zeit zum Besuche Jhrer Hoheit der Herzogin zu Schleewig-Holstein in Dresden weilt. Später siedelte Jhre Majestät ins König-

- Freiherr von Chlumecky

j E Württemberg: E

Der Finanz - Minister Dr. von Niecke hat in der Kammer der Abgeordneten einen Nachtrag zum Etat eingebracht, der durch Aenderungen 1m Neichshaushalt (Erhöhung der Matrikularbeiträge um 160 000 a eines bereits genehmigten Etatssaßes „Quartierkostenentshädi- gung von 60000 M“), durch den, Nothstand des Jahres 1893 (Verlängerung der Anlehensfrist bis zum 1. De ember 1897, und 120 000 as e iR R Plans E lihen Genoffenschaften) und dur ie Uebe i dei 1895, E A Kredit von 400 000 M, vorbehaltlich nachträgliher Genehmigung der Verwendung, erfordert, ver- anlaßt worden ift.

V

Oesterreich-Ungarn.

n der gestrigen Sizung des österreichischen Abge- crbitlihs ä es gab der neuernannte Minister-Präsident Graf Kielmansegg die nachfolgende Erklärung ab: i Das neue Ministerium hat die Aufgabe, die laufenden Geschäfte bis zur Konstituierung eines definitiven Kabinets zu führen, hiernach ist vor allem der geregelte Gang des Staatshaushalts sicher zu stellen. Das Ministerium, ¿ifies neue Mitglieder Beamte sind, erkennt im stärksten Maße die Nothwendigkeit an, behufs ordnungsmäßiger Gebahrung des Staatshaushalts die Budgetberathung zum Ab- {luß zu bringen. Um hierfür die nöthige Zeit zu gewähren, wird der Finanz-Minister noh heute die Gesegentwürfe, betreffend die Forterhebung der Steuerabgaben und die Bestreitung des Staats- aufwandes während des Monats Juli überreichen. Ich bitte daher, die Regierung bei Erfüllung ihrer {chwierigen Aufgabe im allgemeinen Staatsinteresse wohlwollend“ unterstüßen zu wollen.

Der Abg. Herold stellte mit Rücksicht auf die Noth-

wendigkeit, baß das Haus nah ciner derartigen Erklärung des neuen Ministeriums sofort Stellung nehmen müsse, den Antrag, die Sitzung abzubrehen und in der nächsten Sißung die Debatte über die Erklärung einzuleiten. Der Prä ident erwiderte: angesichts der Erklä- rungen des Vorsißenden im Ministerrath und der Nothwendig- feit der Stellungnahme der verschiedenen Gruppen des Hauses {ließe er die Sißzung und beraume die nächste Sißung auf heute an. Der Antrag Herold wurde abgelehnt. Der bisherige Finanz - Minister Dr. von Plener ver- abschiedete sih gestern von seinen Beamten mit einer Ansprache, worin er als besonders ungünstig das Zusammentreffen der politischen Krisis mit der Obstruktionstaktif der Opposition be- zeichnete, da dadurch die Steuerreform wieder ins Stocken ge- rathen sei. Er hoffe, daß es seinem Nachfolger gelingen werde, die Reform im Herbst zum Abschluß zu bringen. Die Verhandlungen ' mit der iiiciärisnh Regierung über die Banknoten und die weitere Einlösung der Staatsnoten seien im Gange; die Valuta-Neform schreite langsam, aber sicher fort. Die inter- nationale Regelung der Zuckerprämien sei als nächster Jug zu erhoffen. Er hinterlasse an Kassenbeständen 13 Millionen freies Gold, welches durch Valuta-Geseße nicht gebunden sei; er hinterlasse also mehr, als er übernommen habe.

Der Klub der vereinigten deutschen Linken sprah in seiner gestern Avend abgeh Ministern Dr. von Plener und- T Wurmbrand- Stuppach, aanz besonders aber dem ersteren, als seinem hochverdienten Füyrer, wärmsten Dank und Anerkennung aus und versicherte dieselben feiner ungetheiltesten Sympathien.

Jn der gestrigen Plenarsizung der ungarischen Dele- gation wurde das Budget des Ministeriums des Aeußern in General- und Spezialdebatte gen ehmigt. bert Redner hoben die friedlihe Bedeutung des Dreibunds

ervor.

Großbritannien und Frland,

Im Unterhause erklärte gestern der General - Post- meister Morley, er habe verfügt, daß alle Angebotszirkulare, welche zum Kauf von Lotterieloojen aus fremden Ländern ein- lüden, unter offenem Umschlag in das betreffende Land zurück- zusenden seien, aus welchem sie kämen.

Frankreich.

bespricht in einem „Ein Friedensfest“ be- Rede des Deutschen Kaisers habe nicht nur in sehr trefflichen Worten vom Frieden gesprochen, sondern habe demselben einen wahren Dithyrambus gewidmet. Die Worte des Kaisers hätten den richtigen Ton gehabt; man habe gefühlt, daß der Kaiser ergriffen gewejen sei« und den empfundenen Eindruck treu wiedergegeben habe. Die zivilisierte Welt werde mit Freude die Rede aufnehmen, welche der Kieler fel den ge- ziemenden Charakter verleihe. Die „Liberté“ stellt fest, die Rede des Kaisers habe einen derart stark betonten friedlihen Charakter, daß sie überall mit Recht cinen lebhaften Eindruck hervorrufen müsse.

Der „Temps“ titelten Artikel die vorgestrige und führt aus: Der Kaijer

Rußland,

Die Kaiserin-Wittwe hat, wie „W. T. B.“ meldet, gestern den Kaukasus verlassen und sich in Batum nach Odessa eingeschifft. Der Großfürst-Thronfolger begleitete die Kaiserin bis zur Bahnstation Borshom.

Ftalien.

Der Senat nahm gestern die Adresse zur Beantwortung der Thronrede an. Jn der Deputirtenkammer erklärte der Präsident Villa, daß er nah sorgfältigsten Erhebungen die Ueberzeugung gewonnen habe, daß bei sämmtlichen Ab- geordneten, welche an dem gestrigen beklagenswerthen Zwischenfall mehr oder minder theilgenommen hätten, cin E Gefühl des tiefsten Bedauerns herrsche. Cibrario und Genossen brachten darauf einen Antrag ein, welcher thunlichste Ve r- P der Disziplinarbestimmungen der Ge-

chäfisordnung verlangt, wonach ruhestörende Deputirte auf einen bis zehn - Tage ausgeschlossen werden können. Dieser Antrag wurde mit allgemeiner Zustimmung der Ge- shäftsordnungskommission überwiesen, welche demnächst be- richten wird. Sodann wurde die Sißung geschlossen.

Spanien. Jn dem gestern in Madrid abgehaltenen Ministerrath

erwähnte, wie „W. T. B.“ berichtet, der Minister-Präsident Canóvas del Castillo die Nede des Deutschen Kaisers bei

R arkeit des Bundes

erkennen,

altenen Sißung den scheidenden }

Der Nationalrath hat gener die unbeschränkte

ur die Verpflichtungen der desbank beschlossen.

N ih hat die vom Bundesrath. vorgeck

schlagene Verfassungsrevision, welhe das gesammte

Militärwesen dem Bunde überträgt, fast unverändert mit 30

gegen 12 Stimmen angenommen.

Türkei. E E Montag Abend hat, nah einer Meldung des „W. T.

note an

die Botschafter Englands, F edie Vers und Rußlands gerichtet, worin sie erklärt, da

sie die Vorschläge

führung der Bestimmungen des Berliner Vertrags an- wünshe aber, daß ee Punkte der vorgeschlagenen Reformen noch einer erathung unter- zogen würden. Schließlich \priht die Pforte die gaintea aus, daß in keinem Falle der Souveränität und utorität des Sultans irgéndwie Abbruch gefheta werde. Die Botschafter Englands und Rußlands haben ih gestern bei dem französischen Botschafter Cambon, welcher llägerta ist, eingefunden und beschlossen, die von der Pforte in Vorschlag gebrachte. Berathung anzunehmen. Diese Antwort wurde

gestern der Pforte übermittelt.

Griechenland.

Der Minister - Präsident Delyannis hat geftern der Kammer das berichtigte Budget vorgelegt.

Schweden und Norwegen. Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Christiania wird der König, da die Neubildung des norwegischen Ministeriums gescheitert ist, heute von dort nah Stockholm zurückehren. Amerika.

Einem in Madrid verbreiteten Gerücht zufolge wäre der kubanishe Jnsurgentenführer Maximo Gomez gefangen genommen worden.

Parlamentarische Nachrichten.

Bei der am 18. d. M. im 3. Kösliner Reichstags- Wahlkreise (Köslin, Kolberg-Körlin, Bubliß) vorgenommenen Ersaßwahl erhielten, dem „W. T. B.“ zufolge, von Gerlach (fkons.) 7087, Benoit (fr. Vg.) 4663, Loß (Soz) 2418 und Paash (Antisem.) 1582 Stimmen. Es ist somit eine Stihwahl zwischen von Gerlah und Benoit erforderlich.

Entscheidungen des Reichsgerichts.

Wirkt jemand vorsäßlih auf den Willen eines anderen in ter Weise ein, daß dieser etwas thut, was eine Beschädiaung reiner Gesundheit zur Folge haben kann und au that\ächlid hat, so ist nach einem Urtheil des Reich2gerihts, TV. Strafsenats, vom 30. November 1894, der Einwirkende wegen wvolt- sägliher Körperverleßung zu bestrafen. Ein Lehrling war durG den Befehl seines Meisters dazu gebracht worden, ein unvollständig gercinigtes Stück Darm zu essen, und der Lehrling erkrankte - infolge hiervon. Der Meister, welder sich bei seinem Befehl bewußt ewesen, d2ß das Verschlucken des ekelerregenden Gegenstandes eine Erkrankung des Lehr- lings verursahen könne, wurde wegen vorsäßlicher Körperverlegung verurtheilt. Die Revision desselben wurde vom Reichsgericht ver- worfen, indem es begründend ausführie: „Es unterliegt keinem reht- lihen Bedenken, das der objektive Thatbestand einer Körperverleßung niht eine unmittelbare Einwirkung auf den Körper eines anderen erheisht, daß das vielmehr in der Weise ver- übt werden fann, daß entweder ein Dritter als Werkzeu zur Verursahung einer Körperverleßzung benußt, oder da der zu Verleßende selbs durch Täuschung oder fonstwie, durch rechts- widrige Einwirkung auf seinen Willen dazu gebracht wird, h eine Körperverlezung zuzufügen. Und in leßterer Hinsicht ist niht ers forderlich, daß ein Widerstand gegen die rehtswidrige Einwirkung auf den Willen unmöglich ist. .. . Der so festgestellte Eventualdolus genügt, die verursachte Gesundheitsbeshädigung als eine vorsäßlih verübte anzusehen. Nicht nothwendig ist, daß der Angeklagte die Erkrankung des Lehrlings als eint nothwendige Folge feines Thuns vorausgesehen hat.“ (3937/94.)

Vergehen

Statistik und Volkswirthschaft.

Statistishes Jahrbuch für das Deutsche Reich.

Jn dem soeben erschienenen 16. Jahrgange des „Statistischen JFahrbuchs für das Deutsche Reich“ {ließen {ih die einzelnen Tabellen durchaus an diejenigen des vorigen Jahrgangs 1894 an und bilden eine Fortsetzung derselben; nur im Abschnitt I „Gebietseintheilung und Bevölkerung" sind zum theil Aenderungen in der Anlage der Tabellen erfolgt, wie das in jedem Jahrgang geshieht, um den be- sonders reihen Stoff der Bevölkerungs-Statistik nah und nah aus verschiedenen Gesichtspunkten zeigen zu können,

An Bereicherungen des Materials, gegenüber den vorhergehenden Suheganne, sind folgende zu erwähnen: im Abschnitt 11 (Bewegung der Bevölkerung) ist eine Uebersicht über die Ehescbließungen, Ge- burten und Sterbefälle seit 1841 hinzugefügt; im Abschnitt YI1 (Ber- fehr) eine folhe über die Länge und Schiffbarkeit der Wasserstraßen; im Abschnitt X1 (Verbrauchsberehnungen) eine Berehnung über den Verbrau von Getreide und Kartoffeln; und als ein ganz neuer Ab- {nitt (XVILII) werden meteorologishe Nachweise gebracht, die in fnappster Form die wichtigsten Faktoren der Witterung, welche auf die Ernten und die Gesundheitsverhältnisse von Einfluß sind, be- handeln und hoffentlich zu einem bleibenden Bestandtheil des Jahr- bus gemacht werden können. 7 :

An Kürzungen sind nur zu erwähnen: im Abschnitt TV (Vieh- stand) die Fortlafsung der im vorigen Jahrgang gegebenen Bere nungen über die Bewegung des Viehstands und fein Verhältniß zu Areal und Bevölkerung dafür sind Angaben über den Werth des Viehstands gemaht und im Abschnitt XIX (Schußzgebiete) der Fortfall des beschreibenden Theils , der sich auf die Erwerbung und Begrenzung der Gebiete bezog und im vorigen Jahrgang, w0 zum ersten Mal ein Abschnitt über die Schutgebiete erschien, wohl am Platz war, aber niht jährlih wiederhelt zu werden braucht.

Unter den Ueberschriften der Tabellen is regelmäßig die Quelle für die Angaven des leßten Jahres bezeichnet; für die weitere Orientierung über den Ursyrung der Fade und für die Verfolgung

derselben in den ausführlihen Veröffentlihungen ist ein Quellen

dem Festmahl in Hamburg und hob deren friedlichen

liche Lustshloß zu Pillniy über.

Charakter hervor.

Nachweis gegeben. Bisher beschränkte \sich das Literatur-Verzeichniß i auf eine svstematishe Uebersicht über die Veröffentlichungen de

B.“ aus Konstantinopel, die Pforté eine Verbal- -

der Mächte annehme. Sie müsse die Verpflihtung zur Aus=

Eintheilung des Jahrbuhs an für diejenigen hier behandeltén. nit im Kaiserlichen Statistischen Amt sind dies folgende: Abschnitt VI i Maarenzeihhen; VII, 1 bis 4: Post und Eisen

Kaiserlichen Statistischen Amts; ili _ Gegenstände,

Unfall-, Invaliditäts- und Altersversicherun Veterinärwesen; XVI1I: Meteorologische

Schuygebiete. s Um für

; XVTI

diese eben bezeidneten Gegenstände

Auswahl und Richtigkeit der Nadbweise sicher Lw sein, mußte das

b eihs- und Staats- bebörden, in deren Geschäftsfreise sie liegen, in Anspruch nehmen. Dieje is ihm überall mit dankenéwerther Bereitwilligkeit gewährt

Statistishe Amt zum theil die Beihilfe der

worden.

An graphischen Darstellungen sind diesem Sahrbuch fünf bei- gefügt, von denen vier JPustrationen zu Abschniit VIII (Auswärtiger

Handel) geben und die fünfte zu Abschnitt XIT1 (2.

das Antheilsverbhältniß der Deliktsarten an der Gesammt-Kriminalität

veranfchaulit.

Zur Arbeiterbewegung.

Veber den hier in Berlin und magen) ausgebrochenen

Auéstand der Töpfer (vergl. Nr. 145 d. B „Voss. tg.“ in der Danach sind im Ganzen verheirathet und 163 ledig. nah dem Tarif von 1886 anerkannt, sodaß im wird. SInnungsbesclusses die Forderungen anerkannt.

)

Die Töpfermeister, zahlten, haben Ganzen bei 24

von Morgens 7} bis

¿u Anfang der Wie demselben Blatt unter dem 18. d. M

weil die Arbeitgeber ihre Forderung um Nachlaß der elfftündigen täglihen Arbeitszeit nit berwill Ausftand umfaßt über 700 Maurer.

Aus Charleroi wird der Berliner „Volks-Ztg." unter dem estrigen Tage berichtet, daß auf mehreren dortigen Gruben plößlich ein

usstand ausgebrochen ist. 5000 Bergleute haben niedergelegt. Der Ausstand, welcher seinen Grund Lobnerhöhung hat, droht, ein allgemeiner zu werden.

Kunst und Wissenschaft. In die Z

Heidelberg als Mitglieder eingetreten. Es find ferner ernannt: zu Ehrenmitgliedern des Jnstituts

erlin,

zu ordentlihen Mitgliedern die Herren Louis Duchesne Hiller von Gärtringen und August Kalkmann in Berlin, Julius Lange in Kopenhagen, Erich Pernice in Greifswald, W. M. Flinders Petrie in

n die Herren O. N. art in Lausanne, Antonio

in Rom, Adolf Erman, Friedri

London, | aal eten Winnefeld in Berlin, zu Torrespondierenden Sp O

Askitis in Chalki, William

Casilli in Rhodos, Franz Cumont in Gent,

Lyon, Halil Edhem in Konstantinopel, Maurice Holleaux in Lyon, Alfred Körte in Konstantinopel, Emanuel Manolakakis

in Karpathos, Ferdinand Noack in Darmstadt, in Grandhome (Aberdeenshire), Stylianos Rhodos, Sam Wide in Lund.

Der Schriftsteller Jules Lemaître ist, wie dem ,W. T. B.“

unter dem gestrigen Tage aus Paris gemeldet wird, der Académie française gewählt worden.

Land- und Forstwirthschaft.

Saatenstand in Preußen um die Mitte d Juni 1895.

_ Um die Mitte des Monats Juni berechtigte Saaten in Preußen nah den Ermittelungen des Kön hen Bureaus zu folgenden Erwartungen (Nr. 1: Nr. 2: eine gute, Nr. 3: eine geringe, “Nr. d: eine sehr weizen 26 (wie im Mai d. (wie im Mai), Winterspelz 2,4 roggen 3,1 (im Mai 3,4), Sommerroggen

cmmergerste 2,6 (im Mai 2,5),

geringe Er

2,9

Erbsen 2,9 (im Mai 2,7), Kartoffeln 2,5 (im Mai 2,7), Luzerne) 2,0 (im Mai 2,2), Wiesen 2,1 (im Mai 2,3)

Diesen Ziffern sind in der „Statistischen Korre]p Bemerkungen beigefügt :

Die Millterangoverh nile sind im wesentlichen rodenbeit hat im Often angehalten ;

sollte nit bald si Regen einstellen, fo erscheinen daselbst insonderheit + Unterbrochen wurde die Dürre nur dur einige am 11. Juni niedergegangene Gewitter, die aber niht genügten, um die durch die M nrente Hitze or die Provinzen Ost- und Westpreußen, Pommern und Posen unter dem Aus den Regierungsbezirken Frankfurt,

blieben wie im Mai. Die

die Sommersaaten ernstlich gefährdet.

ursahten Schäden wieder gut zu machen.

Mangel an Niederschlägen. Potsdam und Liegniß wird zum größeren Theil fru gemeldet. Weitere Klagen über zu große Trockenheit auch aus der Provinz j burg, laut. Der ganze Westen hatte, einige Beri

genommen, fruhtbares Wetter. Häufige Gewitter brachten dort ergiebigen Regen, verursahten aber auch dur Rem mans zum the l Im ganzen Staatsgebiet . ist nach den am 11. Juni niedergegangenen Gewittern die Temperatur wesentlich ge-

oder Pegel Stag in einzelnen Bezirken

unerhebliGßen Schaden.

funken ; 43 Vertrauensmänner melden für die Zeit

15. Juni Frost. Beschädigungen fanden statt durh wolkenbruch- artigen Regen 27, dur leichten Bann-ver 36, dur s{chweren 12,

durch Frost 43. 13 Mal angerihtete Schaden ist

Die Provinz Hann-«ver wurde 1 provinz

selben aber in er

von 12 niedergegangenen agelwettern 6 anrihteten, war dies in der K

der erste und vierte Berichtsbezir (Regierungsbezirk Osnabrück).

ersicherung nihts gedeckt sei, hre Erklärung finde, daß der Berichtsbezirk me verhagelt [6 Der Berichterstatter

im gleihen Kre

ergestellt wird; und zwar 4: Patente, geshübte Muster und

ahnen; s und Kreditwesen; XII1, 1: Organisation und Geschäfte der Gerichte ; XIV, 1 bis 3: Kriegswesen; XV, 1: Reichs-Etat; XVT, 2 und 3:

achweise; XIX, 1 bis 3:

mittheilt, vorgestern in einer Versammlung bei eberstraße, die von etwa 800 Personen besucht war, berichtet. 407 Töpfer ausständig ;

jeßt

l i Firmen Auch drei Innungömeister haben troy des gegentheiligen ] j Ueber die Arbeitszeit faßte die Doclagoriüng ues Beschluß, wonach dieselbe aufs genauen Abends 5 Uhr innegehalten werden foll. Z

Schluß wurde noch die Unterstüßungsfrage dahin erledigt, daß für die erste Woche keine Unterstüßung gezahlt und für die fernere Dauer des Auéstands die Pie der Unterstüßung in der nächsten Versammlung

olgenden Woche festgeseßt werden soll.

. aus Meran in Tirol gemeldet wird, haben die dortigen Maurer die Arbeit eingestellt,

; entral-Direktion des Kaiserlichen Ar logischen Jnstituts sind die Herren Professor Loeschcke in Bonn und Ober-Bibliothekar Professor Dr. Zangemeister in

t Seine Durchlaucht Fürst Nadolin, Kaiserlicher Botschafter in St. Petersburg, und Herr e Unter - Staatssekretär im Staats - Ministerium in

eine mittlere (durch\{chnittliche),

F), Sommerweizen (im Mai 2,1),

Hafer 2,66 (wie im Mai)

asen, zumal dem Regierungsbezirk Verse-

2, die Rhein- vom Hagelschlag betroffen; der durch den- L: e terer Provinz erhebliher als in der zuleßt genannten; während in größeren | ) heinprovinz nur in einem bezirk Jülich (3) der Fall. Am s{hwersten heimgesucht wurden des Kreises Bersenbrück : ) Der Berichterstatter des erfteren Bezirks beziffert den Schaden auf 1000000 4, wovon durch eine Versäumniß, die

G ae v N lde auf 100-— 6G Da e {châ ie verhagelte Fläche au a und theilt mit, daß „Alles bis auf den Grund“ verhagelt sei. Vom

es ein vollständiger, fich an die ender Quellen-Nahweis auch

deren Statistik

IX: Geld : Medizinal- und

der zweckmäßigen

Kriminalstatiftik)

wurde, wie die Nieft, 244 Find die früher nicht den Tarif gearbeitet

um

einer Stunde an igt haben. Der

bereits die Arbeit in verweigerter

äos-

P. Dissard in

W. R. Paton Saridakis in

zum Mitgliede

es Monats

der Stand der iglihen Statisti- eine sehr gute, Nr. 4: Winter- 2,6

Winter- Mai 2,8),

nte) :

(im Klee (auch

ondenz“ folgende

dieselben ge-

ver-

allen leiden

chtbares Wetter werden dagegen

tsbezirke aus- nicht

vom 12. bis

Hannover

Schaden Berichts-

darin

bisher noch

Frost am meisten betroffen wurde die Provinz Brandenburg; doch be- \hränkt ih der Schaden auf Kartoffeln, deren Anbauflächen an Bruch- und Wiesenrändern belegen find. In einigen Theilen Westfalens hat auch Buchweizen vom Frost gelitten. Während über Insekten- \chäden nur selten berihtet wird, sind die Klagen über das Ueberhand- nehmen des Unkrauts um so größer. In einzelnen Berichtsbezirken überzieht Hederih weite Flähen der Sommersaaten. __

Der Winterweizen zeigt einen befriedigenden Stand; nur in den östlihen Provinzen ist derselbe kurz geblieben und zum theil stark verunkrautet. In den Regierungsbezirken Posen, Breslau, Magde- burg, Merseburg und Hildesheim is der Winterweizen häufiger, in den übrigen Regierungsbezirken weniger von Rost befallen.

_Der Winterroggen hat fast durhgebends eine vorzügliche Blüthe A sollte die Witterung für die Ausbildung der Körner günstig sein, so dürfte der durch die Auswinterung verursachte Schaden theilweise wieder aus eglihen werden. In dem größeren Theil der östlichen Provinzen sind ällerdings die Aehren kurz geblieben ; auch droht der Roggen {stellenweise infolge der anhaltenden Dürre nothreif zu werden. In der Mehrheit der westlihen Bezirke bat der- selbe dagegen lange, gut ausgebildete Aehren und verspricht einen guten. oder wenigstens mittleren Ertrag. Mehrfach haben die im Westen niedergegangenen Gewitterregen Lager verursacht, so besonders in der Provinz Hannover. Vereinzelt ist auch Windbruh beobachtet worden. Im allgemeinen hat \sich der Stand des Roggens etwas gebessert. Vor allen Dingen lauten die Berichte aus den beiden Regierungsbezirken Stettin und Köslin, welche im Maibericht mit den [lechtesien Stand zu verzeihnen hatten, etwas erfreulihèr, wenn- gleih die Note für Roggen in diesen beiden Bezirken noh erheblich unter Mittel bleibt. Nur ein Berichterstatter aus dèm Kreise n meldet, daß der Roggen während der Blüthe Frost gehabt

aben soll.

Die Sommersaaten fine im Osten durch anhaltende Trocken- heit im Wachsthum zurückgehalten worden und werden im Westen vielerorts durch Unkraut überwuchert; in den links der Elbe gelegezen Bezirken steht die Sommerung im allgemeinen gut. Was die ein- zelnen Fruchtarten betrifft, so scheint die Sommergerste die Trockenheit am wenigsten gut vertragen zu haben; stellenweise wird dieselbe gelb, und man befürchtet, falls die Niederschläge noch lange ausbleiben, zum theil Mißernte. Im Westen verspriht Gerîte eine gute Mittelernte. In einigen Berichtsbezirken der Provinzen Sachsen und Hannover richtet der Drahtwurm Schaden an.

er Hafer leidet unter Unkraut, besonders Hederih, welcher (n Sa überzieht, In den Provinzen Oft- und Westpreußen owie Posen gehen Hafersaaten von Tag zu Tag mehr zurück und zeigen hin und wieder bereits Brandstellen. Aus der Provinz Schleswig und den Regierungsbezirken Hildesheim, Arnsberg und Caffel kamen Klagen über Wurmfraß.

Die Kartoffeln sind fast ohne Ausnahme gut und gleihmäßig aufgegangen und haben zum großen Theil {on behäufelt werden können. In der Zeit vom 12. bis 15. Juni haben in allen Provinzen Nachtfröste einigen Schaden angerichtet; doch dürfte fruchtbares Wetter denselben in Kürze wieder ausheilen.

Besonders erfreulih lauten die Berichte über den Klee und die Wiesen. Zwar ist der Klee in einigen östlichen Bezirken kurz geblieben und hat die Hoffaungen nicht erfüllt, die man im Frühjahr auf ihn zu segen berechtigt war ; dafür aber liefern andere, besonders westliche Be- zirke Kleeerträge, wie seit Jahren niht. Vielfah is der Klee schon geschnitten, zum theil auch schon geerntet. Hin und wieder wird im Westen der Wunsh nach beständigerem Wetter laut, damit der reihlihe Ertrag auch gut geborgen werden fönne. Das Gleiche gilt von den Wiesen. Im Osten find dieselben, ob- wohl sie anfangs einen guten Ertrag versprachen, infolge fehlender Niederschläge im Wachsthum zurückgeblieben und zeigen wenig Unter- gras; in dem weitaus größeren Theil des Staatsgebiets liefern dagegen besonders hoh gelegene Wiesen ganz ungewöhnlich große Erträge. Mehrfach wird allerdings das Einbringen des Heues durch häufige Regen- und Gewittershauer beeinträchtigt. In den an der Elbe und Havel gelegenen Bezirken stehen au jeßt noch Wiesen unter Wasser.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Marien,

Zufolge Beschlusses des bulgarishen Gesundheitsraths sind die seinerzeit gegen Herkünfte von Konstantinopel angeordneten Quarantäne- maßregeln aufgehoben worden. (Vergl. „R.-Anz.“ Nr. 39 vom 13. und Nr. 48 vom 23. Februar d. J.)

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Nuhr sind am 20. d. M. gestellt 11 585, niht rehtzeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 19. d. M. gestelli 3677, nicht recht- zeitig gestellt keine Wagen.

Zwangs-Berfteigerungen.

Beim Sant Ley Amtsgericht 1 Berlin standen am 19. Juni die nachbezeihneten Grundstücke zur Versteigerung: Kat- bachstraße 27/28, dem Landwirth R. Maas gehörig. Nußungs- werth 11 140 4 Mit dem Gebot von 156 300 #4 blieb das Fräulein B. Langenbeck zu Berlin Meistbietende. Yorkstraße 24, dem Architekten Gust. Nosetty gehörig. Meistbietender blieb. der Maurer- meister Herm. Stußt, Belle-Alliancestraße 109, mit dem Gebot von 306 000 A Sarnhorststraße 20 und Kielerstraße 19, der Frau M. Zöllner gehörig. Nußun 8werth 9070 A Meistbietende blieb mit dem festgeseßten geringsten Gebot von 900 4 die Preuß. ypotheken - Afktienbank zu Berlin. Putbuserstraße 24, dem Architekten R. von Stojentin gehörig. Nußungswerth 6650 A Mit dem Gebot von 109 400 4 wurde der Kaufmann Georg Pinoff, Königstraße 55, Ersteher.

Berliner Wollmarkt, 20. Juni, Abends. Es ist auf dem offenen Markte bis zur Mittagszeit sehr ruhig geblieben, nur einzelne kleinere Abschlüsse wurden noch gemacht, ebenso till ging es auf den Stadtlagern zu, der Markt is} somit als beendet zu etrahten. Ein Posten von ca. 2602 kg, welcher noch heute früh mit der Nordbahn kam, wurde niht mehr zu Lager genommen. Es (uge im Ganzen zum hiesigen Markte ein per Eisen- bn 6284 Ztr., per Achse oder sonstiger Gelegenheit ca. 2000 Ztr., zusammen 8284 Ztr. gegen 7422 Ztr. in 1894. Die Zufuhren betrugen 1893 11 200 Ztr., 1892 18 170 Ztr., 1891 10 121 Ztr., 1890 12 676 Ztr., 1889 16920 Ztr., 1888 23 305 Ztr., 1887 20 981 Ztr. und 1886 14 804 Ztr. Käufer waren namentlih Fabrikanten aus Werdau, Neudamm, Forst i. L, Wittstock 2c. s wurden- für Schmußwollen durhschnittlich 36—44 4, für Bauerwollen 92—100 46 gezahlt. Geringere Tuh- und Stoffwollen brachten 95—110 4, mittlere 112—125 M, allerfeinste 145 —155 A Börse zu Düsseldorf. (Amtlicher Kursberiht vom 20. Juni, aufgestellt unter Mitwirkung der Börsenkommission.) (Berehnung in Mark für 1000 kg und, wo niht anders bemerkt, ab Werk). Kohlen und Koks. 1) Gas- und Flamm- foblen : Gasfohle für éd: i O 10,00 11,00, Generatorfohle 10—11, Gasflammförderkohle 8,20—9,20; 2) Fettkohlen: Förder- fohle 7,50—8,50, melierte beste Kohle 8,50 —9,590, Koks- foble 6,50—7; 3) magere Kohlen: Förderkohle 7—8, melierte Kohle 8—10, Nußkohle Korn 11 (Anthracit) 18,00—20,00; 4) Koks: Gießereikoks 13,00—14,50, Hochofenkoks 11,00, Nußkoks, gebrochen 13,75—15,590; 5) Briquets 8,50—11,00. rze: 1) Rohspath 7, 2) Spatheisenstein 9;50 10,50, ) So- morrostro f. o. b. Rotterdam —, 4) nassauisher Rotheisenstein mit ca. 50 9/4 Eisen 8,00—8,50, 5) Rasenerze franko —. Ro b- eisen: 1) Spiegeleisen Ta. 10—12 9%/ Mangan 51,00, 2) weiß-

trahliges Qualitäts - Puddelroheisen: a. rheinish - westfälische Marken, b. Siegerländer und 3) Stahleisen je 43—44 ä mit

rat ab Siegen, 4) englishes Bessemereisen ab Verschiffungs-

en —,—, 5) spanishes Bessemereisen Marke dela cif. Rotterdam —,—, 86) deutshes do. —,—, 7) Thomaseisen frei Verbrauchsftelle 46,00, 8) Puddeleisen (Luxemburger Qualität) 36 00, 9) englishes Roheisen Nr. III ab Ruhrort 55,00, 10) Luxem- burger Gießereieisen Nr. [I ab Luxemburg 45,00, 11) deutsches Gießereieisen Nr. T 63, 12) do. Nr. TI 13) do. Nr. T 54, n do. Hämatit 63, p spanishes Hämatit Marke Mudela ab Ruhrort 71—72. Stabeisen: Gewöhnl. Stabeisen 102—105. Bleche: . 1) Gewöhnliche Bleche aus Flußeisen 110—115, 2) KReffelblehe aus Flußeisen 120—125, - 3) Kesselblehe aus Schweißeisen 150—165, 4) See 115—1%. Draht: 1) Eisenwalzdraht —,—, 2) Stahl- walzdraht —,—.

Die nächste Börsenversammlung zu Essen findet am Montag, den 24. Juni 1895, Nachmittags von 4 bis #6 Uhr, statt.

Die Gesammteinnahmen der Pfälzischen Eisenbahnen im Mai d. J. beliefen sih auf 1922 556,68 4 gegen 1 884 029,65 4 in demselben Monat des Vorjahres. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres betrugen die Gesammteinnahmen 8 576 291,67. , 6126,18 A mehr, als in der gleichen Periode 1894.

Betriebseinnahmen der Sächsischen Staatseisenbahnen. Nach vorläufiger Aufstellung wurden im Mai d. I. vereinnahmt: 2 684 448 A im e Ar 17 (— 571 278 M gegen den gleichen Monat des Vorjahres), 5 347 617 46 im Güterverkehr (+ 623 315.M4), 451 350 M aus fonstigen Quellen (+ 70 142 4), 8483 415 # im Ganzen (+ 122 179 4). In der Zeit vom 1. Januar bis 31. Mai d. F. wurden vereinnahmt: 10584728" 4 im Personenverkehr (— 602690 # gegen den gleihen Zeitraum des Vorjahres), 24 780 897 Æ im Güterverkehr (+ 1710185 46), 2124375 Æ aus sonstigen Quellen (+ 202216 4), 37 490000 A im Ganzen (+ 1309 711 M).

_— Sächsische Rentenversicherungs-Anstalt zu Dresden. Auf das Geschäftsjahr 1894 kann die Anstalt, obwohl die allgemeinen wirthschaftlichen Zustänte andauernd nang geblieben find, mit Befriedigung zurückblicken. Zwar ist bei dem Stande des Geld- marktes im Berichtsjahre eine Erhöhung des Zinsfußes der bei der Anstalt in Betracht kommenden Anlagen nit zu erzielen gewesen, vielmehr mußten öfters Zinsfußermäßigungen bis zu 49/ zugestanden werden ; der Durchfchnittszinsfuß der Anlagen is jedoch faum merklich davon berührt worden: er betrug 4,0127 9% gegenüber 4,0131 9% im Vorjahre. - Dieses günstige Ergebniß wurde haupt- \ächlih dadurch erzielt, daß im Jahre 1894 Werthpapieranlagen im Gesammtbetrage von Nom. 438 900 4 in Hypotheken umgewandelt worden find. Die 1894er Jahresgesellschaft ist die vier und fünfzigste der bisher überhaupt begründeten und insgefammt noch bestehenden Jahresgefellschaften. In derselben find abgesehen von einer im vergangenen Fahre eingetretenen, vor dessen Ablauf jedoch verstorbenen D 1075 verschiedene Personen mittels Baarzahlungen im Gesammt- betrage von 320989 Æ, beziehentliÞch durch 637 Volleinlagen mit 191 100 und 1599 Stüdeinlagen mit 129 889 #4, oder überhaupt 2236 Einlagen im Nennwerthe von 670 800 4 versihert worden. Seit dem Bestehen der Anstalt sind überhaupt 91 591 Einlagen der Anstalt zugeführt, davon aber bereits wieder 14029 Ein- lagen auf _ dem Wege der Schlußabfertigung erledigt worden, sodaß am Schlusse des Berichtsjahres noch 77 562 Voll- und Stück- einlagen bestanden, die sich auf 43 283 bei der Anstalt ver- sicherte Personen vertheilen. Der zu Gunsten dieses Einlage- bestands angelegte Kassenbestand der Anstalt betrug am 31. Dezem- ber 1894 17 385 026,05 M, ist alîo im Jahre 1894 um 495 436,42 M ewahsen. Die Stüeinlagen aller bestehenden Jahresgesellschaften ind im Sammeljahr 1894 um 109 386,35 4 baare Nachzahlungen und 173 657,20 4 durch Rentengutschrift vermittelte Nachzahlungen oder 283 043,55 #4 überhaupt gewahsen und hierbei haben die * 852 ursprünglichen Stückeinlagen R zu Volleinlagen ergänzt. Seit dem Bestehen der Anstalt ist überhaupt ein Betrag von 4 663 456,79 M auf ursprüngliche Stückeinlagen baar nachgezahlt worden, während den Stückeinlagen dur Nentengutschriften 3 406 609,61 M4 zugewahsen sind. Die Nußungen der Anstalt im Jahre 1894 haben nah Deckung sämmtlicher Jahresrenten, Schluß- abfertigungen, Verwaltungskosten, Steuern und dergl. einen Ueberschuß von 114 811,58 M ergeben, mittels e die den einzelnen Mit- gliedern gebührenden Zinsrenten in den Jahresbezügen für das Jahr 1895 erhöht werden konnten. Bis mit 31. Dezember 1894 sind über- haupt 3036 253,93 ( an Jahresüberschüssen verwendet worden. An Fahresrenten sind bis Ende 1894 von der Anstalt insgesammt 9 597 158,47 M baar ausgezahlt worden. Zählt man dazu noch die oben auf 3 406 609,61 Æ ange ebenen Rentengutschriften auf Stük- einlagen, fo erhält man als Gesammtleistung der Anstalt gegenüber ihren Versicherten feit ihrem Bestehen die Summe von 12 933 768,08 #4 Zur Erledigung beziehentlich Schlußabfertigung sind endlih im Jahre 1894 397 Bolleinlagen, 194 Stückeinlagen, 591 Einlagen überhaupt gelangt. Es sind dadur 101 636,80 vererbt worden. Insgesammt ist seit dem Jahre 1841 infolge Ablebens von Mitgliedern die Summe von 1 806 823,03 M an die Üeberlebenden vererbt und zur Erhöhung der Jahresrenten verwendet worden. Von den Zinsen der Ziesche- Ae LU welche seit dem Jahre 1879 unter der Verwaltung der Anstalt steht, und aus deren Erträgnissen alljährlih mehrere Kinder durch die hiesige Loge zum goldenen Apfel mit Stückeinlagen bei der Anstalt eingekauft werden sollen, find im Jahre 1894 fünf Kinder mit ebensoviel Einlagen im Werthe von je 90 (A und ein Kind mit einer Einlage von 80 H eingekauft worden. Bis Ende 1894 find aus dieser Stiftung überhaupt 47 Kinder mit zusammen 100 Stüd- einlagen bei der Anstalt versichert worden.

S Württembergische Staats - Eisenbahnen. Die Einnahmen im Mai d. I. betrugen 3 260 847 M, gegen den gleichen Monat des Vorjahres 51 697 (A mehr. Davon entfielen auf den Personenverkehr 1191673 M, auf den Güterverkehr 2 069 174 Die Einnahmen vom 1. April bis 31. Mai beliefen sich auf Cha 407 M, 149 494 Æ mehr als in der gleihen Periode des Vor- jahres.

Verdingungen im Auslande.

: Niederlande.

2. Juli, 2 Uhr. Fustiz-Departement im Haag: Lieferung von Band-Winkel-T-Stab- und Prlatten-Eisen , Schraubenstiften und Schrauben 2c. für das Staatsarbeitshaus in Weenhuizen. Bedin- fungen liegen zur Einsicht auf dem Bureau des Ingenieur- Architekten ür Gefängnisse und Gerichtsgebäude im Justiz-Ministerium auf, wo- selbst auh nähere Aufshlüfse zu bekommen find, und sind bei Franko- Anfrage gegen Bezahlung von Fl. 0,28 erbâltlich bei Gebrüder van Cleef, Buchhändler, Spui 28, im Haag.

Verkehrs-Anstalten.

Bremen, 20. Juni. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Postdampfer „Karlsruhe“, von Ost-Asien kommend, ist am 17. Juni Nachmittags in Aden angekommen. Der Schnelldampfer „Fulda“ ist am 18. Juni, 1 Uhr Mittags, in New-York ange- kommen. Der Postdampfer , Köln", vom La Plata kommend, ist am 17. Juni, 94 Uhr Abends, auf der Weser angekommen. Der Postdampfer „Oldenburg“, von Baltimore kommend, ist am 18. Juni, 7} Uhr Morgens, auf der Weser angekommen. Der Reichs-Postdampfer „Danzig" ist am 18. Juni, 5} Uhr Nach- mittags, in Kiel angekommen. Der Schnelldampfer „Lahn ist am 18. Juni, 6 Uhr Abends, von New-York via Southampton nach der Weser abgegangen. Der Reichs-Postdampfer „Habsburg“ is am 18. Juni Nachmittags in Kiel angekommen. Der Reichs-Postdampfer „Prinz-Regent Luitpold“, nah Australien bestimmt, ift am 18. Juni, 5 Uhr Nachmittags, in Neapel. angekommen,

P G 20. Juni. (W. T. B.) Hamburg - A meri- fanishe Pa etfahrt-Aktiengesellshaft. Der Postdampfer „Prussia* ist, von New-York kommend, in Curhaven eingetroffen. London, 20. Juni. (W. T. B.) Der Uniondampfer

@Nexican ist gestern auf der Heimreise von Kapstadt abgegangen.