1914 / 95 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 23 Apr 1914 18:00:01 GMT) scan diff

Abg. NRichtarsky (Zentr.) bittet um Herstellung besserer Verkehrsverbindungen \peziel für die Station Bauerwitz. Wieder- holte Eingaben, die darauf abztelten, seien bisher unberüdsichtigt ge- blieben. Vielleiht könnten zunächst wenigstens Versuchszüge eingelegt

wégen politisher Vergehen angeklagt waren, der Amnestie aber teilhaftig werden sollten und deren Freilassung kürzlih durch den ferbischen Geschäftsträger verlangt worden war, denno nach dem 23. März gehenkt worden sind. \chäftsträger Georgevic verlangte gestern, wie „W. T. B,“ meldet, vom Großwesir die Bestrafung der verantwortlichen Beamten, Geldentschädigung für die Familien der Toten sowie die sofortige Freilassung von zwei verhafteten Serben. heute in dieser Angelegenheit eine Note überreichen.

Griechenland.

Der Kaiser Wilhelm und die Kaiserin Auguste Victoria, der gestern in Korfu eingetroffene König der Hellenen und die anwesenden deutschen Diplomaten besuchten gestern die Ausgrabungen in Monrepos und Garißa.

Der Minister des Auswärtigen Streit hat sih, wie die „Agence d'Athènes“ meldet, türkfishen Gesandten

griechischen

Lage würde wenig Mut geben zur Herstellung engerer freund- \chaftliher Beziehungen zwishen den beiden Völkern. griechishe Gesandte in Konstantinopel hat Auftrag erhalten, gegen jenen Zustand bei der Pforte Einspruch zu erheben.

Amêerika.

Der Präsident Wilson hat an den Kongreß eine Bot- schaft gerichtet, in der er die sofortige Bewilligung von 500 000 Dollar für die Heimbeförderung der Amerikaner aus Mexiko fordert.

Die gestrige Debatte im Senat über die Resolution bezüglih Merikos trug einen leidenschaftlihen Charatter. i bemerkenswerte Reden gehalten, darunter eine Rede des Senators Root, der verlangte, daß das in der Resolution für die Handlungen des Präsidenten vorgeschlaaene Wort „Rechtfertigung“ nicht mit dem Zwischenfall von Tampico, fondern mit der langen Reihe von Verbrechen begründet werde, die gegen Leben und Eigentum amerikan!s{her Bürger begangen seien, mit Einschluß derjenigen, die in Nord-Merxiko, wo die Jnsurgenten herrschen, Ein Zusaßantrag zu der ursprünglichen Resolution, der vorschrieb, daß die Vereinigten Staaten nah Niederwerfung des Gegners sich wieder aus Mexiko zurü- ziehen und alle Teile des Landes seinen Bewohnern überlassen follten, wurde abgelehnt.

Das Repräsentantenhaus hat ohne Debatte der vom Senat angenommenen abgeänderten Resolution zuge- stimmt, in der dem Präsidenten die Berechtigung zuerkannt wird, die bewaffnete Macht in Mexiko zu verwenden, und die Aufwendung der Summe von 500 000 Doll. für die Heim- schaffung der in Mexiko lebenden Amerikaner ohne Debatte

In der Dritten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs- und Staatsanzeigers“ ist eine Genehmigungsurkunde, b treffend eine Anleihe des Zweckoerbandes „Elektrizitäts: werk Weißenfels-Zeiß in Kreßschau“, veröffentlicht.

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Arbeitstarifverträge im Deutschen Neiche am Schlusse des Jahres 1912.

Wie die Entwicklung der leßten Jahre zeigt, beginnen die wirt- schaftlichen Beziehungen zwishen Arbeitgebern und Arbeitnehmern die Form vertrag8rechtliher Regelung anzunehmen. Dies findet in einem se von Arbetitstarifverträaen seinen Ausdru. ichen Statistishen Amt, Abteilung für Arbeiters zum „Ne chsarbeitéblatt“ (350 Seiten, Preis 8,80 4, Karl Heymanns Verlag, Berkin), auf dessen Snhalt {on in Nr. 19 des „N.- u. Si.-A.* kurz hingewiesen wurde, bestanden am Ende des Jahres 1912 im Deutschen Neiche 12 437 Tarifverträge, I 1 999 579 Personen umfaßten, und es ist bezeihnend für die Ver» breitung des Tarifgedankens, daß fich dieser Bestand gegenüber dem Norjahre um 1917 und gegenüber dem ersten Jahre des zurückliegenden Jahrfünfts um 6766 Verträge vermehrt hat. brochen steigende Entwicklung beobahtet man in allen Gewerbe- grupp?-n mit Ausnahme der Textilindujtrie und des Bergbaues.

Faßt man unter Ausschaltung mehrfacher Zählungen die überein- stimmenden V-rtragasabshlüßfs- zusammen, so ergibt sh, daß mit den 3826 im Laufe des Jahres 1912 neu in Kraft getretenen der Gesamt- beitand am Ende des Jahres 10 739 aültige Tarifgemeinschaften für 159 930 Betriebe mit 1 574285 Personen betrug. rei Preußen ist mit 5234 Tarifgemeinschaften für 82 992 Betriebe und 783 228 Personen vertreten.) Von dem Gesamtbestand im Deutschen Netiche entfallen nach der Zahlengröße der Vereinbarungen 2466 oder

auf das Baugewerbe, der Nahrunas-

Der serbische Ges

Aba. Bartscher (Zentr.): Der Bau einer Bahn von Dalhbeim nach Burgwaldniel ist um fo dringender, als die geplante Erkelenzer Kreisbahn die Genehmigung des Ministers nicht gefunden hat. Landwirtschaft ist in threm Absaß durch die gegenwärtigen Verkehr8- Durch die Kultivierung des Schwelm- taies werden 4800 Morgen an neuem Kulturland gewonnen, und der Staat hat bierfür selbst !/, Million Mark beigetragen. er fein Werk dadurch krönen,

Verhältnissen ershlossen werden; Ocsenwagen Auch der Bergbau braucht bessere Verkehrswege Der Bahnbau

Steigen der Abschlü Nach dem vom Kaiser herausgegebenen

Jn der gestrigen Sißzung der Zweiten Kammer, in der die Generaldebatte über den Kultusetat begonnen wurde, gab der Abg. Dr. Frank- Mannheim (Soz.) die Erklärung ab, daß seine Partei ebenso energish wie das Zentrum für die Aufhebung des Jesuitengeseßzes stimmen werde, das Der Kultusminister Dr. Böhm erklärte

verhältnisse sehr beschränkt.

Nun sollte 7. Sonderheft daß er auch günstigere Verkehrs- verbältnifse Tonindustrie

nicht haltbar fei. mit insgesamt

darauf laut Bericht des „W. T. B.“: Die Regierung müs}

können noch aber bei dem jeßigen Abbau

e die Trennung von Staat und Kirche in wohlverstandenem Interesse der beiden Organe vermeiden. Interpretation des Iesuitengeseßes betrachte die Neaterung nit als glüdlih, aber der Aufvetung des JIesuitengesezes s{chlechtweg könne die badishe Negierung nicht zustimmen, sie sei aber bereit, fih an den fommenden Verhandlungen im Bundesrat in dieser Frage zu

Elsaß-Lothringen. Seine Majestät der Kaiser haben an den Statthalter ingen, Generaladjutanten, General der Kavallerie Grafen von Wedel folgendes Allerhöchstes Handschreiben zu richten geruht :

im Interesse im Interesse ihn andere Einzelheiten Denkschrift i eine Ehrenpfliht des Staats, hne dieser Kreise, die infolge der Nähe der Grenze manhe Schwierigkeit in Kauf nehmen müssen, durch gute Verkehrswege {hazdlos zu balten. ch mödte ferner auf die Notwendigkeit einer Vollbahn von Lippstadt nach Lage über Rietberg hinweisen. i i bringerweg für den Kanal Hamm—Lippstadt sein. Auch die Verkeh18- wünsche der Stadt Iserlohn sollten mehr berücksichtigt werden.

Abg. Modrow (freikons.): In der Vorlage ist erfreuliherweise der Bau der Strecke Czersk—Lienfelde vorgesehen. Diese Strecke ist aber nur eine Teilstrecke der Verbindung zwischen Bromberg und die nähstjährige Vorlage den Anschluß , eventuell über Schöneck, damit na Danzig bringen wird. Dieser Verkehr8weg ist im Interesse unseres Bauernstandes in der Ostmark, der des Schußes bedarf, dringend

des Absatzes.

der Verkehrsverwaltung Diese fast ununter-

in einer Unter-

beflagenswerte dem Minister eingereichten ausführlich

Verfolgung Bewohner

Bevölkerung Fortdauer

in Elsaß-Lothr Diese würde ein wichtiger Zu- (Das König-

Mein lieber Graf von Wedel!

Fhrem Wunsche entsprehend habe Ih Sie durch Erlaß vom heutigen Tage von dem Amte als Kaiserliher Statthalter in Elfaß- Fh kann es Mir nicht versagen, Ihnen noch in befonderer Weise Meinen wärmsten Dank zu erkennen zu geben für die treuen und aufopfernden Dienste, welche Sie mit unermüdlihem Pflichteifer in den Jahren Ihrer Statthaltershaft wte in allen früheren militärishen und diplomatishen Stellungen Mir und dem Vaterlande geleistet haben. baren Anerkennung Ihrer hervorragenden unveränderten Wohlwollens habe Ih Mih in Gnaden bewogen ge- funden, Sie unter der Ihnen bisher zustehenden Namensform in den Fürstenstand mit dem Prädikate „Durchlaucht“ zu erheben.

Es gereiht Mir zur herzlihea Freude, Sie hiervon in Kenntnis zu segen, und verbleibe Ich allezeit

Fhr wohlaffektionierter, dankbarer Kaiser Wilhelm I. R.

Agilleion, Korfu, den 18. April 1914.

An Meinen Generaladjutanten General der Kavallerie Grafen von Wevel z1 Straßburg i. E.

Dem scheidenden Statthalterpaare wurde gestern nachmittag, T. B.“ meldet, von sämtlihen Musikkapellen der in Straßburg garnisonierenden Regimenter unter großem Andrange des Publikums eine Standmusik dargebracht. die Fürstin von Wedel empfingen die Generalität, die Minister, die Unterstaats\sekretäre a. D. Dr. Petri und Mandel und viele andere im Garten des Palais und wohnten dem Konzert bis zum Schlusse bei.

oder 20,2 9% 1291 oder 12,0 9% auf die Industrie der Metallverarbeitung und Maschinen, 1264 oder 11,8% auf die Industrie der Holz- und Schnißstoffe, 719 oder 6,7 9/ auf das Bekleidung8sgewerbe, 637 oder 5,9 9/9 auf das Handelsgewerbe und 610 Tarifgemeinschaften, Steine und Erden. mäßig \{chwäher vertreten,

230 v. H. f: und Genußmitttel,

. Danzig. Wir hoffen, da Lothringen abberufen. nach dem Ort Alte ; auf die Industrie der Die übrigen Gewerbegruppen find verbältnis- so das Verkehrêgewerbe mit 336, Lederindustrie mit 245, die Textilindustrie mit 206 usw. his auf den Bergbau, der nur 3 Tarifgemeinshaften für 3 Betriebe mit 77 Per- sonen aufweist, wogeaen die Landwirtschaft, die Gärtnerei, Tier- zuht usw. mit 90 Tarisgemeinschaften für 532 Betriebe und 4243 Per- sonen beteiligt find.

Geht man aber von der Anzahl der in jeder Gewerbegruppe tariflich gebundenen Personen aus und berechnet ihren Anteil an der Gesamtzahl der männliben Beschäftiaten der entsprehenden Grupyve nah der gewerblichen Betriebsstatiftik vom 12. Juni 1907, so steht das polygraphisbe Gewerbe mit 66,2 %/n Personen an der Spitze, demnächst das Bekleidungsgewerbe mit 50,0%; dann folgt Q die Papierindustrie mit 33,9 9/0, die Holzindustrie mit 31,89/0, die Lederindustrie mit 26,2%/6, das Ve: kehrs- gewerbe mit 22,1 9/0, die Industrie der Nahrungs- und Genußmittel | die Industrie der Metallverarbeitung, Maschinen uw mit 13,0 9/0, die Industrie der Steine und Erden mit 9,7 9/6, das Rei- die Industrie der forstwirtschaftlichen Der Anteil aller tariflih

Abg. von Kardorff (freikons.): Ih bitte den Minister, dem Bau einer Bahn von Neudorf über Mauche nach Fraustadt, den \{hon wiederholt hi-r befürwortet habe, Bahnverbindung dringend notwendig. \{in—Gostyn—Lissa follte weiter gefördert werden. zwischen Posen, zu wünsh-n übrig und könnte wohl unschwer verbessert werden. Scbließlich sei auch auf die Verbindung zwischen Berlin und Frank- furt a. Main hingewiesen, die besonders des Nachts ncch mang-lhaft Es müßte ein Zug eingelegt werden, der etwa um Mitternacht B-°rlin verläßt und Vormittags gegen 84 Uhr in Frankfurt a. Main

Abg. Wildermann (Zontr.): Ih bedaure, daß die Linie von Buer-Süd nah Halter vorläufig nur eingleisig ausgebaut werden obgleich der Grunderwerb

Zum Zeichen Meiner dank- wurden viele Berdienste und Meines zwishen Lissa und Schiimm eines Bahnhbaues

Liffa und

verübt worden seien. das Baugewerbe mit 47,49/69

zweigleisigen Babn Verbindung

Ih mödhte den Minister mit 9,1%,

nigung8gewerbe Nebenprodukte mit 7,0%, Personen uw. gebundenen Personen am Gesamtbestand der männlihen Beschäftigten betrug Ende 1912 etwas über !/; (20,49/0). St-llung des polygraphisWen Gewerbes Baugewerbes ist natürlich kein Zufall, sammen, daß durch die Natur dieser Betriebe der Mitbewerb aus- seinem regulterenden Einfluß

Borke und Recklinahausen notwendig. Eiserbahrwünshe der Stadt Dorsten Fernve1rbindung Der Kreis wünscht auch eine direkte Verbindung von Dorsten nah Recklinghausen und vach Dortmund. Die Verkehrs- verbältnisse der mächtig emporstrebenden Industriestadt Bocholt find durch Einrichtung eines Triebwagenverkehrs zu verbessern. für die Hebung von Coesfeld und Düllmen muß mehr als bisher ge-

Abg. Göbel (Zentr.): Der Bahnkof Kattowi bedarf dringend der Entlastung; deshalb muß der Umbau des Bahnhrfs Myslowi Eine direkte Verbindung von Myslowig na Sosnowice und ein Ausbau der Strecke Shopiniß—Cmanuelèfegen laßt hoffentlich au nicht mehr lange auf sich warten. i besseren Verbindungen würde besonders den Arbeitern Gelegenheit gegeben werden, öfter als bisher zu ihren Familien fahren zu fönnen.

Abg. Nöll (kons.) wünscht die Einrichtung einer Babnverbindung zwischen Fritzlar und Wolfhagen und eine Bahn Malzfeldb—Wabern,.

Abg. R ichter (Zentr.) tritt für Verlängerung der Bielebahn von Seitenberg nach Wilhelmsthal ein.

Abg. Dr. Cremer (nl.): Die Verkehrsverbältnisse der Stadt Hagen find außerordentlich mangelbaft fann man fast gar nicht gelargen. dem Industriebezirk durch Einleaung neuer Eil,üge in den Nach- mittags- und Abendstunden verbessert werden. i 4 zwischen Hagen und Düffeldorf ist es niht besser bestellt. die Verbindung von Î \{lecht. Durch die Einlegung neuer Züge von Jserlohn nah Dorkt- Die Verbindung von Hagen nah Siegen länt gleihtalls außerordentlih zu wünschen übrig ; das Gleiche gilt von der Verbindung Hagen—Lüdenscheid. E | Wünsche nach Personen- und Eilzügen ganz unerfüllt geblieben. I den Wunsh des Abg. Wildermann nah Necklinghausen dortigen Induftrie- ) i Weiter ist dite Fortführung der Nordsüdverbindung über Blankenstein nach Bochum und Langendreer wünschenswert. eine Ehrenpfliht des Staats, dem Nuahrgebiet, dem Mittelpunkt unserer ganzen wesilihen Industrie, in jeder Weise aufzuhelfen, da namentlich die Ruhrtalbahn noch heute eingleisig ist und für den großen Verkehr sehr wenig leistet. und Castrop in nähere Verbindung mit dem Dortmund-Ems- Kanal gebracht werden.

Abg. Lieber (nl.): Die Interessen der Stadt Diez müssen von als bisher gefördert werden und Ein Umbau

hauptsächlich Die besonders günstige Der Fürst und und demnächst auch des

sondern hängt damit zu- lândisher Prod"kte Lhne usw. größtenteils ausge chlossen ift.

Vie weit \sich die Tarifbewegung auf die verschiedenen Be - trieb8grôßen erstreck, geht daraus hervor, daß 49,7 v. H. aller tariflih gebundenen Personen zu Tarifgemeinshaften gehören, bei denen auf jeden Betrieb durchs{chniitlich bis 20 Personen entfallen, während 503 v. H., also mehr als die Hälfte, zu Tarifgemeinschaften mit über 20 Personen auf den Betrieb aehören, wobei die Gruppe emmebr als 20 bis 50 Personen“ die verhältnismäßtg größte Personen- zahl, nämlih 27,9 9/6, aufweist.

Die vereinbarte kürzeste tägllhe Arbeitszeit (aus\{ließlih der in den Grenzen zwischen 8 und at tim Sommer dite Dauer von über der Tarifgemeinschaften und

Der mexikanishe Geschäftsträger Algara ist obiger Quelle zufolge von Huerta angewiesen, vom Staatssekretär Bryan feine Pässe zu verlangen. der Vereinigten Staaten in Mexiko D'Shaughne feine Pässe zugestellt worden.

Jn einer Konferenz, die gestern vormittag an Bord des Linienschiffes „Arkansas“ zwischen den KonteradmiralenBadge r und Fletcher stattfand, wurde, wie „W. T. B.“ meldet, die vollständige Einschließung von Veracruz beschlossen. dem Landungskorps Badgers Verstärkungen gelandet wurden, wurden diese von mexikanishen Scharfshüßen von den Dächern der Häuser im Stadtzentrum beschossen. dung zufolge beherrschen die amerikanischen Streitkräfte Veracruz Bei - der Einnahme der Stadt sind nah einem Bericht des Konteradmirals Badger zwölf Amerikaner getötet und fünfzig verwundet worden.

Der Konteradmiral Fletcher hat an die Einwohner von Veracruz einen Erlaß gerichtet, in dem sie aufgefordert werden, im Jnteresse der Menschlichkeit mit ihm an der Wieder- herstellung der Ordnung zu arbeiten. Sie könnten ihre städtische Regierung beibehalten, wie zuvor. würden nur das Zollhaus beseßt halten und Streifwachen durch die Stadt schien.

Der General Carranza hat gestern eine Erklärung über die Ansichten der Aufständischen bezüglih der Einnahme von Veracruz durch die- Amerikaner veröffentlicht. meidet es darin, die Absichten der Aufständischen zu erwähnen, sagt aber, daß die Vereinigten Staaten einen Jrrtum begangen hätten, weil ihr Vorgehen, das Huerta persönlich zu treffen be- stimmt sei, in Wahrheit ein Aft der Feindseligkeit gegen das merikanishe Volk sei.

Der Dampfer der Hamburg-Amerika-Linie der von dem deutschen Gesandten zur Aufnahme deutscher Flüchtlinge requiriert ist, fuhr vorgestern in den Hafen von er dem amerikanischen fignalisiert hatte, daß er fich freiwillig unter den Konteradmirals Fletcher stelle.

Dem Geschäftsträger

Oefterreih-Ungarn. gefördert werden. Im Befinden des Kaisers Franz Joseph is nah dem gestrigen Abendbulletin keine wesentlihe Aenderung zu Die ktatarrhalischen Erscheinungen sind unverändert. Herzaktion, Appetit und Kräftezustand sind zufriedenstellend.

Frankreich.

König von England empfing gestern vormittag, B.“ meldet, im Ministerium des Aeußern den Botschafter Jswolski und darauf in der englischen verschiedene Abordnungen, die Adressen überreichten. das Königspaar der Republik und Frau Poincaré unter den Sympathiekundgebungen der Menge zur Truppenschau nah Nach der Rückkehr von der Truppenschau fand für den König und die Königin, die von dem Präsidenten Poincaré begleitet waren, Präsident

verzeichnen.

Pausen) bewegt 10 Stunden, und zwar überwie 9 bis 10 Stunden (bei 67,7 v. H. 9,7% der tariflich gebundenen Personen), während im Winter die Arbeitszeit unter 8 Stunden verbältnismäßig am stärksten, nämlich bei 34,4 9% der Personen, und fast ebenso stark wie die beiten Stufen bon 3 und über 8 bis 9 Stunden vertreten ist.

Der niedrigste Vertrags tundenlohn von 45 bis 55 4 ist bei den männlicben gelernten Arbeitern verhältnismäßig am häufigsten beseßt (bei 37,7 v. H. der Tarifgemeinscaften, gebundenen Betriebe und 37,0 9/9 der Personen), währ niedrige Stufe von 35 bis 45 i Lohnsaß für ungelernte

ih meistenteils

Einer weiteren Mel-

g Zuse Nach Efsen und Duis“ urg vollständig. Ebenso muß die Verbindung nah

Nachmittag Mit der Verbirdung

Präsidenten nach Schwelm außerordenili o der tariflich

end die nächst. den verbältnismäßig häufigsten H [ Arbeiter desselben Geschlechts (bei 47 09% N SCIDEN Ren, 38,5 9/9 der Betriebe und 44,4%/9 der Personen)

Ni Bincennes. mund ist Hagen fehr geschädigt.

A! T) fa : Die Vereinigten Staaten das N / z Auch bier find die

Gemeinderats Seine-Departements hielten Be- die der König -dankend erwiderte. besichtigten die Majestäten die Säle des Rathauses, trugen sich in das Goldene Buch ein und verließen in Begleitung des Präsidenten Poincaré und seiner Gemahlin das Rathaus. Abends gaben der König und die Königin in der englischen Botschaft zu Ehren des Präsidenten Poincaré ein Mahl, an dem auch das diplomatische . Korps, die Mitglieder der Re- gierung, die Präsidenten des Senats und der Kammer und hohen Würdenträger teilnahmen. König und die Königin mit dem Präsidenten zur Galavorstellung in dem prächtig ges{hmücckten Opernhaus.

Eine offizióse Note teilt mit, daß gestern zwischen Sir Edward Grey und dem Ministerpräsidenten Doumergue die diplomatishen Unterredungen begonnen haben, an denen auch der Direktor der politischen Angelegenheiten im Ministerium des Aeußern Marguerie teilnahm. Die beiden Minister werden heute die Besprechungen fortseßen.

Nuß:land. Ein heute veröffentlihtes Kaiserliches Reskript aus Alexander Newski - Ordens Wb T B.“ dem be-

Verbindung

grüßungsreden, im Interesse

und Arbeiter Zur Arbeiterbewegung.

„Köln. Ztg." zufolge, die ausständigen Bauklempnergesellen der christlihen und M. in gemeinsamer Versammlung g zu den vom Gewerbegeriht als Einigungsamt gemachten Der Einigungsvorschlag lautet: Bollgebilfen beträgt 7: 3 H verdienen, erhalten im ersten Vierteljahr 74 bis 80 Stundenlohn verdienten, mehr, und diejenigen, die einen höheren Lohn bezogen, Im zweiten Ver- i Stundenlohn er- l Die Vergütung von Mittaaessen h ahrgeld soll genau fo geregelt werden, wie sie der Tatrif- ertrag für das Zimmergeweèrbe

Carranza ver- | bevölkerung. 5

j In Cöln haben, der i Dahdecker- und

der freien Organisation am 21. d.

Schließlich müssen Langendreer 2 agen genommen. Stundenlohn für

die bisher 70 bis 7

Ypiranga“ bis , S mebr, diejenigen, die

Darauf fuhren der der Eisenbahnverwaltung mehr dürfen niht Limburg gegenüber vernachlässigt werden. l der Bahnhofsanlage der Stadt Diez tst dringend notwendig. Bahnhof ift veraltet und entspricht keineswegs mehr den Verkehrs- Die Bewohner des Gelbbachtals warten immer noch darauf, daß die Westerwaldquerbahn über Vtontabaur hinaus nach Nafsau weiter geführt wird. Eine Taunusquerbahn mit Berücksichti- gung der Stadt Idstein tut dringend not.

Abg. Weissermel (kons.) {ließt sch den Ausfübrungen des Abg. Modrow in bezug auf die Bahnlinie Czersk—Lienfelde an. Die Verwaltung sollte überhaupt den Interessen des linken Weichfel- ufers in Westpreußen eine größere Aufmerksamkeit entgegenbringen, insbesondere sei die Aufmerksamkeit zu lenken auf das Dreteck Konitz— Es handele sih hier niht um Vet! b. s\e- rung von Verkehrsverbältnifsen, fondern um Schaffung von folchen. Die Klagen aus dem Osten könnten hier garnicht deutlich genug vor- getragen werden, und es fei dringend nötig, daß diesem Uebelstande möglichst bald abgeholfen werde.

Abg. Freiherr von Wolff-Metternich(Zentr.) tritt wiederum feinem Wahlkrei)e Wittlih-Berrcastel Zunächst sei die Aufs{lußbahn für das Salmtal mit Ein- mündung in Wittlih und Anschluß an die Etfelbahn zu erwähnen. Ferner solle die Bahn von Morbah nah Berncastel endlih aebaut werden, sle sei geradezu eine Lbensfrage für die Stadt Berncasftel. Die Zugverbindungen für Salmrohr follten nicht weiter von der Eisenbahnverwaltung mit der bisherigen Geringshäßung behandelt Der Redner bittet dann noch, daß e Wittlich-Berncastel auch die Eisenbahnverwaltung nah dem Muster der Postverwaltung, namentli in engen Tälern, wo Eisenbahnen zu bauen niht mögli fet, die Einrihtung von Automobilzügen förderte.

(Schluß des Blattes.)

i alten einen Aufs{lag von ragéjahr erhalten alle Gehilfen, die bereits 74 eine Zulage von 1 .

Veracruz ein, 1 „4 die Stunde.

Der Kapitän gab dem Konter- admiral die Versicherung, daß er sih nicht aus dem Bereich des Flaggfschiffs entfernen werde.

Wie aus Eagle-Paß (Texas) gemeldet wird, haben sämt- lihe Bundestruppen im Norden von Mexiko den Be- fehl erhalten, sich auf Saltillo zu sammeln, um den ameri- kanishen Einfall zurückzuweisen. von Eagle-Paß, wurde infolgedessen gestern am frühen Morgen geräumt. Jn der Nacht haite dort größte Aufregung geherrscht, und an mehrere eiligst gebildete Freiwilligenkompagnien waren Waffen verteilt worden.

bedürfnissen. Ta auswärtigen

Besiimmungen ? j : 1916 Gülligfeit nigungsamt es für praftisch und richtiger bält, daß im Baugewerbe zu einem und demselben Zeitpunkt. Die Versammlung nahm die Vorschläge des Einigungs- s auf die Bestimmung über die Verteilung der Fahrgeld- die in der vorliegenden Form unannehm-

ol bts: 31. baben, da das Ei : ale Tarifverträge

amts an, bi und Mittag ar und unklar sei.

Zu dem nun {hon 7 Wothen dauernden Lohnkampfe in der [senindustrie Solingens teilt die „Rh.-Westf. Ztg.“ mit, der Oberbürgermeister sowobl bei den Ausgespverrten und Aus- igen, wte au bei den Waffenfabrikanten angefragt habe, ob sfetne Von beiden Parteien wurde erklärt, daß ag nicht ftellen würden, daß fie aber n, einer persönlihen Einladung des Oberbürgermeisters zu g Folge zu geben. Man hofft, daß es gelingen wird,

Piedras Negras, gegenüber

Verleihung essenvergütung,

an den Botschafter J5wolski Neustettin— Schneidemühl.

und verbündeten Frankreich Bande zwishen Rußland und Frankreih hervor, nur als Garantie der Jnteressen der beiden verbündeten Länder, sondern auch als wertvolles Unterpfand, für die Wahrung des Weltfriedens dienten und durch die Tätigkeit des Botschafters noch mehr gefestigt worden seien, wofür der Kaiser ihm sein Wohlwollen zu erkennen gibt.

Schweden.

Der König Gustav befindet sih_ jeßt, wie „W. T. B.“ meldet, in so weit vorgeschrittener Besserung, im Laufe des Tages nah Schloß Drottingholm übergeführt Er wird jedoch die medizinish-diätishe Behandlung

freundeten

ittlung erwünscht sei.

Der Vizeadmiral “Shimamura, der Chef des Stabes 1e einen dahingehenden Antr

des Admirals Togo während des russischen Krieges, ist zum Chef des Admiralstabs an Stelle des Admirals Jjuin er- nannt worden, der in den Kriegs- und Marinerat berufen worden ist.

für die Etsenbahnwünsche in

en Streit beizu

Die Leitung des zweiten Simplontunnelbaues hat, wie erfährt, beschlossen, die Arbeiten auf der Südseite die unter dem großen Gebirgsdrucke steht, fortzuseßen. pen bewachen den südlihen Tunnel-

„W. T. B.* gemeldet, daß

ann italienis{-r Tru (Vgl. Nr. 94 d. Bl.) Denver (Colorado) wird dem ändigen Bergleute drei Koblengruben in Delagua gentum der Grubenbesiger in Brand gesteckt haben. Nach ldung aus Trinidad follen die Ausständigen ein Bergwerk, r und mehrere andere Personen Schuß gesucht gesteckt und dann den Eingang verschlossen haben. isherigen Feststelungen sind 26 Männer, Frauen und

r; i i Wahlkrei day er gestern Parlamentarische Nachrichten. au, 1ER Se Der Schlußbericht über die gestrige Sißzung des Hauses der Abgeordneten befindet sich in der Ersten Beilage. Jn der heutigen (62.) Sißung des Hauses der Ab- die erste Beratung des eines Eisenbahnanleihegeseßes fortgeseßt.

worden ist.

r Direktor un

geordneten wurde Entwurfs

Die serbishe Gesandtschaft in Konstantinopel hatte erfahren, daß drei aus Neuserbien stammende Serben, die

Kinder am Montag in dem Kamvse zwishen ausftändigen Berg- leuten und Staatsmiliz bei Ludlow getötet worden. ‘Man glaubt, daß die Zahl der Opfer möglicherweise 50 beträgt. (Vergl. Nr. 94 d. Bl.)

(Weitere „Statistishe Nachrichten" f. i. d. Ersten Beilage.)

Kunft und Wissenschaft.

53.) Heft ihrer „Mitteilungen" erstattet die Deuts che Orientgesellschaft Bericht über die jüngsten Ergebnisse ihrer Ausgrabungsarbeiten in Mesopotamien. In Babylkon gelang es, durch die Feststellung der vier Ecken und Tore der Stadt» mauer Nabupolassars den Umfang der Residenz nahzuweisen, den sie vor der Errichtung der gewaltigen Bauten Nebukadnezars hatte. Noch größerem Interesse aber dürfte die Aufdeckung der dreigliedrigen Freitreppe des berühmten „Turms von Babel“ begegnen, die zum eriten Stockwerk jenes seinerzeit als Weltwunder angestaunten Bauwerkfs hin- aufführte. Bei Afsur wurde die Stadt Kar Tukulti-Nin ib entdeckt. Wie das ägyptishe Tel-El-Amarna, das infolge religiöser Um- wälzungen als neue Residenz begründet, dann aber bald wieder auf- gegeben, schnell verfiel, hat auch Kar Tukulti-Ninib nur eine kurze Blütezeit, und zwar im 13. vorchristlicen Jahrhundert, erlebt. Die kurze Stedelungsgeschihte der Stadt erleichtert die Auégrabungen ungemein; der Palast des Herrshers Tukulti-Ninib 1.,, mehrere Zempel und die Stadtmauer konnten bereits durchfor\{cht werden, wobei zahlreiche Wandmalereien zu Tage traten. Die Ausgrabungen in der altbabylonishen Ruinenstadt Warka, dem biblishen Erec, sind abgeschlossen; ihr Hauptergebnis bildet die Freilegung cines parthisch -hellenistishen Tempels.

Im letzten (

_ Die tnternationale seismologische Vereinigung wird ihre fünfte Versammlung im September dieses Jahres in S t. Petersburg abhalten. Den Vo:siy wird der Fürst Galigin übernehmen, der sich durch Arbeiten auf vershiedenen Gebieten der Geographie und ihrer Nachbarwissenshaften einen Ruf erworben hat. In den Hauptzügen stebt das Programm der Verhandlungen bereits fest. Besondere Ausschüsse, die von der Vereinigung eingeseßt worden find, werden Berichte erstatten über die mikrofeiêmishen Bewegungen, über Gezeitenbewegungen in der Erdkruste, über die Bibliogravhite der Erdbebenkunde, über die von einem ständigen Komitee vorbereiteten EGrdbebenkatalocge und über die Herbeiführung einer Einheitlichkeit in der Abfassung von Erdb?-bennachrichten. Außerdem steht eine stattliche Zahl neuer Anträge zur Beratung. Es soll die Errichtung einer neuen Erdbebenwarte in Bergen an der norwegischen Westküste befürwortet werden, ferner die Beschaffung eines Vorrats von Erdbebenapparaten für gelegentlihe oder zeitweilige Benußung. Es soll auch gefordert werden, daß alle selbstshreibenden Erdbebenapparate mit geeigneten Dâmpfungsvorrichtungen versehen werden müssen. Bedeutsam ist noch der Antrag, daß alle Erdbebenworten regelmäßig dur telegraybische Signale von der genauen Zeit unterrichtet werden follen. Von den Vorträgen, die auf der Versammlung zu erwarten sind, stehen erst wenige fest. Allgemeines ‘Interesse kann Professor Dr. Omori, der verdienstvolle Leiter des japanishen Ecdbebendienstes, für einen Vor- trag erwarten, den er über die Beobachtungen während des jüngsten Ausbruchs des Vulkans Afama halten wicd. Fürst Galigzin selbst wird über die Analyse von Erdbebenaufzeihnungen und über das ver- gleihende Studium solcher von vershiedenen Stationen sprechen.

Der wissenschaftlihe Bericht über den legten Vulkanausbru ch in Japan ist jegt von der Wetterwarte in Kagoschima herausgegeben worden. Er beschäftigt ih niht etwa nur mit den Witterungeverbältniss-n vor, während und nah dem Natur- ereignts, fondern aub mit dessen Verlauf, der bisher nur in ganz all- gemeinen Zügen beschrieben worden war. Der Ausbruch begann in den Morgenstunden des 12. Januar; aber hon am frühen Morgen

des vorau8gehenden Tages wurden Erdstöße verspürt, die an Stärke und Häufigkeit immer mehr zunahmen. Am 14. Ja- nuar um 7 Uhr Vormittags wurde zuerst der Auêtritt eines Lavastromes aus dem Gehänge des Vulkans gesichtet.

Gemäß der eigentümlichen Bodenform an der Ausbruchstelle floß die Lava bis zu einer Breite von etwa 24 km auseinander. Trotzdem mußte die Dicke des Stroms auf 20 m ge\{bäßt werden. Man kann sich danach cine Vorstelluna von der Masse des glühenden Gesteins machen. Am folgenden Tage nabm die Lava ihren Weg weiter auf, und gleichzeitig bildeten fich längs ihres Laufs mehrere kleine Krater. Am 16. Januar hatte sie das Meer erreicht, das sie bis zu einer der kleinen Inseln der Bucht durhseßte. Die

Tätigkeit des Vulkans nahm nun allmählih ab, kam aber zum völligen Stillsland nicht vor dem 27. chanuar, fodaß der Ausbruch rund zwei Wochen gedauert hatte. A uf-

fällig war die Erscheinung, daß die Erdstöße, die während der höchsten Entwicklung des Ausbruchs gerinafügig gewesen waren, gegen das Ende der bulkanishen Tätigkeit nah Zahl und Stärke sich wieder steigerten, dann aber gleihfalls allmählih verschwanden. Leider sind die Erd- bebenmessungen während des Ausbruchs nicht lüdckenlos, da die Apparate dur die Heftigkeit der Stöße beshädigt wurden. Am Tage vor dem Beginn des Ausbruchs wurden niht weniger als 418 Erdstöße gezählt. Nachdem der Apparat versagt hatte, war es zuweilen |chwer, zwishen eigentlichen Grshütterungen der Erde und dem Rollen vulkanisher Geräusche zu unterscheiden.

Die Leere des Weltraums. Daß der Weltrzuum zwischen den Himmelskörpern völlig leer sein sollte, kann man si nit vor- stellen. Wenn Kraftübertragungen wie von der Sonne auf die Erde statifinden, so muß unsere Einbildungskraft irgend einen Stoff er- denken, der zum Träger der Fortpflanzung wird. Daraus ist die An- \chauung vom Weltäther entstanden und hat ih behauptet, obglei noch kein fiherer Nahweis für sein Verhandensein erbraht worden ist oder überhaupt jemals erhofft werden kann. Dennoch ift nicht anzunehmen, daß diese stofflihe Erfüllung des Weltraums eine erheb- lihe Masse darstellen kann, weil das Sonnenlicht wahrscheinli auf dem Wege bis zur Erde, d. h. bis zu den obersten Negionen threr Atmosphäre, keine merflihe Abschwächung erleidet. Das läßt si sogar durch eine renerische Schäßung beweisen. Zwischen der Erde und dem Jupiter liegt ein Raum, der auf dem geradlinigen Wege wenigitens 600 Millionen Kilometer mißt, alio etwa 4 mal größer ist als der Abstand der Erde von der Sonne. Denkt man ih diesen Naum mit einem Gas erfüllt, dessen Dichte nur den 100 000 000 ten Teil der Dichte der Luft an der Grdoberfläche betrüge, so würde die Abschwächung, die das Licht des Jupiters auf dem Wege bis zur Erde erführe, etwa zweimal stärker fein, als sie fih tatsählich in der Atmosphäre der Erde felbst vollzieht. Daraus ergibt sich, daß der Weltraum, wenn er auch nicht als völlig leer gedacht werden darf, nur mit einem Gas erfüllt sein kann, das noch viel feiner und leichter ist als das in dieser Nehnung angenommene. Allerdings ist der Begriff der Dichte durchaus relativ, nämlich abhängig von der Wirkung der Massenanziehung oder dessen, was in unserer Aimo- sphäre Luftdruck genannt wird. Würde das Luftmeer, das die Erde umgibt, in dem ganzen Weltraum bis zur Beit gabe hin verteilt werden, fo würde es eine so feine Beschaffenheit annehmen, daß es auch mit dem empfindlihften optischen Instrument niht mehr wahr- genommen werden fönnte.

Literatur.

__— Generalfeldmarfchall Freiherr von Los. Ein militärishes Zeit- und Lebensbild. Von Leopold von Schlszer. Mit 3 Bildnissen und 4 Karten. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart und Berlin 1914. 323 Seiten. Geheftet 6,50 4; gebunden 8 M. Nach dem Tode des Generalfeldmarschalls Freiherrn von Los tim Jahr

Kronprinzen auf der Reise nach Madrid und Nom taktvolles Verhalten unvecrhergesehenen Umständen vollendet schneidige Erledigung der Salamanca-Afffäre vom Jahre

(1834 bis 1895) nit nur faltet, sondern provinz aufs reiste auszestaltet und eine Stellung eingenommen wie keiner seiner Vor zänger. korps wurde Los zum Oberbefehlsbaber in Gouverneur von Berlin ernannt. ward dem greisen Helden zuteil, bis er im Alter von fast 80 Fahren

L Negiments, - unter den Klängen des Hobenfriedberger Ma der rhetnischen Stadt gezogen, nah Fcankrei{s Gefilden. Und aber- mals an einem Julimorgen \chmetterten die Stadt. Wege mit dem Preußenmarshch von Hobenfriedberg. alte Reitergeneral es sh gewüns{cht.“ zu Ende gegangen, auh in dem Sinne, daß dem Heimgegan ungewöhnlihe Auédrucksfähigkeit beschieden war. veise gesehen von zahlreichen in die Darstellung verfloGtenen Aussprüch besonders die Proben, die in den ! mitgeteilt werden: Erinnerungen an eîne vom Jahre 1862. bei der es sich um von ‘Preußen während der Teilnahme an einer russi{en Erpediti gegen die Tsch:rkessen bandelte, und ferner die Denkschrift Lci ül Spanien vom Jahre 1883. bildes enthält viele wertvolle Zusammenstellungen, dazu kommen ein Personenr-gister und je zwei Uebersichts\fizzen und Pläne.

1908 gab dex Wunsch Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin

Luise von Baden, die Erinnerung an den bodverdienten General zu

erhalten, dem Gefühl aller derer Auédruck, die in ihm den unvergeßlichen einstigen Führer und militärishen Er- zieher verehrten. Die „Erinnerungen aus meinem Berufsleben“,

die Loë felbst herausgegeben hat (Stuttgart 1906), bebandeln nur

einen zeitlich und sahlich bearenzten Teil ergener Erlebnisse, und im Mittelpunkt steht die Person Kaiser Wilhelms. Die von hoher

Seite gegebenen Anregungen hat Leopold von Sch{lözer aufgenommen vnd dem ausgezeihneten Reiterführer in dem nunmehr vorliegenden Werke ein würdiges biographisbes Denkmal gesetßt. 9. September 1828 und auf der Rheinisben Nitterakademie zu Bed-

burg vorgebildet, war Walter von Loë in Bonn, wo er beim Korps Borussia aktiv war, Student seit drei Semestern und Unteroffizier in der Meserve tes 5. Ulanenregiments (Düfssel- dorf), als er sich dem Zuge der Freiwilligen anschloß, die im

Norden zur Befreiung Schleswig-Holsteins zusammenströmten. Er trat am 1. April 1848 in das \ch{leswig-bolsteinishe 2. Dragoner- regiment als Leutnant ein und ließ sch nach dem Waffenstillstand von Malms in das dritte preußische Husarenregiment, das in Holstein mitgekämpft hatte, übernehmen. Daß {ih ein Angehöriger des rheinischen Adels dem preußishen Militärdienste zuwandte, war da- mals noch ein ungewéhnliher Schritt; es hatten daran persönliche Beziehungen ihren Anteil, denn Loë war in Bonn dem Prinzen Friedrich Karl nähergetreten, dem ersien HobenzollernÞprinzen, der eine Universität besuchte. Die engite Füblung gewann der junge Freiherr mit dem Prinzen Friedrih von Baden, seinemGroßherzoglichen Gönner und Freund späterer Tage, der sich damals in Bonn als Hörer Dahlmanns und Arndts mit ftarker nationaler Gesinnung erfüllte. Im badischen Feldzuae wurde der Obe: kommandierende, Prinz Wilhelm von Preußen auf Loë aufmerksam, weil er ihm eine wihtige Meldung überbradte: 1858 zog ibn der Prinz in seine persföniihe Umgebung, indem er ihn zu seinem Adjutanten machte. In der Zwischenzeit hatte Loë ver- schiedene Kommandos bekleidet, zur Zeit seiner Berufung in die Adjutantur besuchte er gerade die Kriegsakademie im dritten Jahre. Die erste selbständige Stellung erhielt der Major von Loë 1863 mit der Ernennung zum Militärattahé in Paris. Seine Berichte trugen mit dazu bet, daß die betten rheinischen Korpy3, das siebente und das achte, entgegen der Ansicht, daß sie Frankreich gegenüber unabkönmmlih seien, gegen Desterreih und feine Verbündeten verwendet wurden, das Jahr 1866 sah ihn im großen Hauptquartier, 1867—187 l stand er an der Spie der Bonner Königshufaren. Die Grundsätze, die Loë in dem Buch „Der Felddtenst der Kavallerie“ (Bonn 1869) auf- gestellt hat, Anleituygea, in denen die Lehren seines Onkels, des Generals der Kaballerie Freiherrn Roth von Schreckenstein (1789 bis 1858), weitergebildet wurden, haben Oberst und Regiment im Kriege gegen Frankrei rühmlichst betätigt. Die Königéhusaren, ständig die Avantaarde der 15. Divifion, brahten es dur ihre laren und siheren Meldungen dahin, daß alle Führer bis zum Komp'gniehef herab um Zuteilung von Husaren baten. Auch die höhere Führung lobte wiederholt in Befehlen und Gefechtsberihten die „für Aufkläcung des Feindes und der allgemeinen Sachlage intelligent tätigen Husarenpatrouillen.“" Dabei kam es dem Negiment sehr zustatten, daß ihm etwa 80 Einjährig-Freiwillige, Nelserveunteroffiziere und Vizewachtmcister der Reserve angehörten, fast aus\chließlih frühere Bonner Studenten, die des Französischen mebr oder weniger mähtig waren. Jeder Patrouille wurde möglichst einer bon ihnen zugeteilt. Bei Gravelotte und vor Metz, bei Amiens, Bapaume und St. Quentin baben die ,Lehmop* den kühnen Reitergeist bewährt, den ihnen ihr Führer anerzoaen hatte Es darf noh bemerkt werden, daß von Lcë selbst und vier seiner Offiziere dur das Eiserne Kreuz 1. Klasse ausgezeihnet wurden und twoeiter 94 Kreuze II. Klasse (außerdem 3 am weißen Bande) an das Regiment fielen, die bôhste Anzahl, die einem Kavallerieregiment in diesem Kriege verliehen wurde. In den folgenden Friedentjahren gehörte General von Loë als Brigadekommandeur zu den Mitarbetitern des Generals Karl von Schmidt, des Organisators der Kavallerie. 1883 ging er, inzwishen zum Divisionskommandeur aufgestiegen, mit be- fonderem Auftrag nah Spanien und war der Begleiter des deutschen Sein Éluges, aegenüber u:d die

1885 bewiesen der Welt, daß der preußishe General in allen Sätteln gerecht war. Als Fkommandierender General des VIII. Armeekforps hat Walter von Loë elf Jahre hindurch

t eine tiefgreifende militärische Tätigkeit ent- auc) seine weitverzeigten Beziehungen zur Heimat- B.i dem Seiden vom rheinishen Arrnee- den Marken zum

A E 2 L E n o, C Noh mancher ehrenvolle Auftrag

und

zur großen Armee versammelt wurde. Er ftarb in Bonr „Einst, am 25. Juli 1870, war er an der Spiße seines

Trowpiten durch die Die Husaren geleiteten ihren Feldobersten auf scinem leiten So hatte der Ein gottbegnadetes LÆben war

0 0tn0 i d Lin

aus feinen Aufzeichnu Neise durch den Kaul Begleitung des Prinzen Albrecht

E Beilagen

vorliegenden Lebens

Ein Anhang des

Quellensammlung für den geshihtlichen Un ter-

rit an höheren Schulen, herausgegeben von G. Lambed, Gebeimem Regierungsrat und Oberregierungérat bei dem Provinzial- \{ulkollegtum Berkin, in Verbindung mit Professer Dr. F. Kurze Berlin und Obeclehrer Dr. P. Nühlmann- Leipzig. Fn (32 Seiten, gr. 8) Leipzig und Berlin. Die vorliegende Qu. llensammlung des Teubnerschen Verlages erscheint in zwet Meihen: die Hefte der ersten Reihe follen den laufenden Unterricht begleiten, i weilen bei wihtigen Ginzelersheinungen und bieten cine Unterlage für Vorträae und freie Arbeiten. je 3 sür die griechische, die römische, die sogenannte mittelalterlide und die neuere Geschichte bis 1807, dazu 4 Hefte für die Zeit von 1807 bis zur Gegenwart. s läßt die auf etwa 100 Hefte gebracht werden.

uellen im gescbtchtlißen Unterricht der läßt, hat der Herausgeber, Geheimer Regierungsrat und Ober- regierungsrat Gustav Lambeck tin einem Aufsag in der „Bergangenheit getan. 1807 bis 1861 beigesteuert, in der zweiten Reihe die Hefte 70 und 71: Die Stein-Hardenbergishen Meformen. j 1812 und die Erhebung des preußishen Volkes bereits fertiggestellt und anderes, die Gründung des Deutschen Neichs, Kaiserproklamation und Friedens\{luß sowie die Entwicklung des Heeres übernommen. Von den Mitherausgebern þ für die Reformation, Gegenreformation und den Oreißigiä Krieg geliefert ; aus der zweiten Neihe stammen von ihm die Hefte Die Entwicklung des Pavbsttums bis auf Gregor VIl. und der Strei zwischen Kaisertum und Papsttum. Leipzig hat im Verein mit dem dortigen Ordinarius an der Unive Prof. Dr. Brandenburg, die beiden Heste für die Zcit von 1861 bis zur Gegenwart verfaßt. fommt ein staitliher Stab von Mitarbeitern, die hier nicht alle an-

Heften

zu je 40 „4. Verlag von B. G. Teubner in

die der zweiten gestatten ein Ber-

In der erstzn Reihe find es 16 Hefte,

Ist diese Nethe ges{lossen, fo weiteren Ausbau zu und wird Was die Benugzung von oberen Klassen erwarten

zweite einen immer

Zeitschrift überzeugend dar- Don

und Gegenwart“ (Teubner) übe j Er hat felbst in der ersten Reibe die Hefte für die Zeit Der

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hat Professor Dr. F. Kurze das Heft igen

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