1914 / 108 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 08 May 1914 18:00:01 GMT) scan diff

in Gemeinschaft mit den Militärersaßbehörden von unten herauf bis zu den obersten Behörden genau untersucht werden. (Zuruf voù den

Sozialdemokraten. Unruhe. Gloe des Präsidenten.)

s Der Herr Abg. Stüklen hat dann gesagt, es hinge vom Herrn Chef des Militärkabinetts ab, wann die nächste Militärvorlage komme. Der Herr Chef des Militärkabinetts hat mit den Militär- vorlagen in seinem Arbeitsgebiet nichts zu tun. (Zuruf von den So- Der Herr Abgeordnete hat dann gesagt, es wäre erstaunlih, daß wir 38 000 Taugliche im vorigen Jahre übrig behalten hätten, wahrscheinlih hätte ih in meiner gestrigen Rede die Tauglichen von drei Jahren zusammengezählt. Das trifft niht zu. Die Tauglichen, die im vorigen Jahre übrig geblieben sind, erreichen die Zahl von 38 000, und zwar ist das der Fall, weil früher ausgehoben wurde entsprehend dem Bedarf und durch eine

zialdemokraten: Hinten herum!)

Verfügung meines Herrn Vorgängers von 1912 die Ersaßbehörden darauf hingewiesen sind, daß sie niht nah dem Bedarf ausheben müßten, sondern alle auf die Tauglichkeitslisten zu bringen hätten, die tauglih befunden werden. (Sehr richtig! rets.)

Dann hat der Herr Abgeordnete hier, um die schrecklichen Zu-

stände in der Armee zu schildern, hingewiesen darauf, daß seit 1870 über 50 000 Jahre Zuchthaus und Gefängnis verhängt seien. Es ist sehr schade, daß der Herr Abgeordnete nicht bis auf das Jahr 1763 zurüdgegangen ist, dann wäre die Zahl noch größer. (Heiterkeit bei den Sozialdemokraten.) Jm übrigen entbehrt diese Zahl jeder Unter- lage. (Widerspruch bei den Sozialdemokraten.) Denn die Kriminal- statistik über die militärischen sowie diejenige über die bürgerlichen Delikte enthält keinerlei Angaben über die Höhe der wegen ein - zelner Siraftkaten verhängten Strafen. In der Tabelle 1 der Kriminalstatistik für das Heer sind nur gewisse Grenzen bei den einzelnen Freiheitsstrafen angegeben, nicht aber die Höhe der einzelnen Strafen. Zudem sind in dieser Tabelle sowohl für die bürgerlichen als au ch die militärishen Straftaten Angaben ent- halten, ohne daß sih erschen läßt, inwieweit diese Angaben sich lediglich auf militärische Delikte beziehen.

Der Herr Abg. Stülcklen hat ferner darauf hingewiesen, daß die Selbstmorde in der Armee durch die schrecklichen Mißhandlungen gesteigert würden. Die Selbstmordziffer in der Armee. beträgt für die leßten 10 Jahre 0,34 pro Mille, in der Zivilbevölkerung 0,36 pro Mille. (Zuruf von den Sozialdemokraten: Junge Leute!) In der Zivilbevölkerung im Lebensalter von 20 bis 25 Jahren!

Der Herr Abgeordnete hat dann hier hingewiesen auf die Ver- abschiedung ‘eines Offiziers. Er hat gesagt, die wäre, glaube ich, nicht zu Recht erfolgt, weil der Herr, nachdem er eine Zeitlang krank gewesen war, wieder für gesund erklärt wurde. Meine Herren, eine einmal überstandene Geisteskrankheit macht feld- und garnisonsdienst- unfähig. (Unruhe bei den Sozialdemokraten.) Der Herr Abgeordnete hat ferner hier darauf Bezug genommen, daß gestern einer der Herren (tatsredner neue Kavallerieregimenter verlangt hat, um dann an die Spiße derselben Kabvalleriedivisionsstäbe zu stellen. Jh mache darauf aufmerksam, daß diese Kavallerieregimenter bereits vorhanden sind. (Heiterkeit bei den Sozialdemokraten.)

Abg. Ast o r (Zentr.): Jch bin überzeugt, daß die Nede des Abg. Stücklen auf die große Mehrheit dieses Hauses keinen Eindruck ge- macht hat und auch einen solchen auf die große Mehrheit des deutschen Volkes niht machen wird. Durch solche Reden wird sih unser Volk die Freude an unserer musterhaften Armee nicht rauben lassen. Die deutschen Väter und Mütter müssen dafür sorgen, daß unsere Söhne immer mehr soldatishe Tugend erwerben. Ziehen wir eine Jugend heran, die bestrebt ist, durch sittenreines Leben Selbstzuht und Selbst- losigkeit zu üben! Geschieht das, dann können wir noch jahrelang singen: Lieb Vaterland, magst ruhig sein. Eins liegt mir am Herzen. Durch den deutschen Kriegerbund geht seit dem Jahre 1907 ein großer Riß. Das hat damals eine kurzsichtige Politik zu Wege gebracht. Viele vaterlandsliebende Männer haben damals {were Kränkungen er- litten. Der Kriegsminister hat auf diese Dinge keinen direkten Ein- fluß. Aber ich bin überzeugt, daß er doch Mittel und Wege zur Ab- hilfe finden wird. Er soll es versuchen, alle Kriegervereine wieder unter gemeinsamer Fahne zu versammeln. Es handelt sih hier um Leute, die sich bis zur Stunde von allen Bestrebungen des Umsturzes ferngehalten haben. Auf sie kann das Vaterland in der Stunde der Gefahr immer zählen. Gerade die Soldaten im Bürgerrock an der Westgrenze am Saar- und Mofselstrom arbeiten auch zu Friedenszeiten Ersprießliches für Kaiser und Reich.

_ Abg. Göttin g (nl.): Auch ich bin der Meinung, daß die heutige ede des Abg. Stücklen im Volke kein Echo finden wird. Nach der gewaltigen Heeresvermehrung von 1913, die die Zustimmung des ganzen Bolkes gefunden hat, beschäftigt uns jeßt die Frage des Ausbâues der Vorlage. (Fs ist der Verwaltung in kurzer Zeit gelungen, das Werk zu vollenden. Der Fall Zabern felbst scheint ja erledigt zu sein. Er war ja durch Verseßung des Regiments eigentlih \chon beendet. Aber

e Besorgnis wegen eines mangelnden Schußes der Zivilbevölkerung 1ihrte zu einer gewissen Kluft; die Politik wurde in Kreise getrieben, ie thr fonst fern stehen. Wir müssen die Kreise der Offiziere, des eeres, der Kriegervereine, der Jugendvereine davon abhalten, daß ste konfessionelle oder politise Scheidungen machen. Die Vater- landsliebe, die Königstreue is das Fundament unseres Heeres. Wir wollen dem Heere das geben, was es braucht. Die Nachwehen und die Besorgnisse wegen des geseßlichen Schußes sind ja beseitigt. Der alte Grlaß von 1820 ist verschwunden, der neue ŒSrlaß hat den Fort- hritt gebraht. Er hat die Befugnis der Militär- und der Zivilver- waltung umagrenzt. In allen Dingen muß der Takt der Befehlshaber im Heere entscheiden. Œs ist hier hon oft die Sorge für die alten Offiziere zum Ausdruck gebraht worden, Wir müssen auch für die zahlreichen verabschiedeten Offiziere hinreichend sorgen. Gerade die verabschiedeten Hauptleute kommen in die größte Notlage, wenn sie kein privates Bermögen haben; sie haben sih im Dienste verbraucht. Es t zu erwägen, ob diese Hauptleute niht in größerer Zahl zu Be- zirksfommandos fommen sollten. Die Neisekostenentshädigungen der VBezirksoffiziere müßten erhöht werden, Andererseits könnten bei den VBezirköfommandos Ersparnisse gemaht werden, namentlih durch eine Abrundung der Aushebungsbezirke. Warum kommen denn überhaupt nur verabschiedete Offiziere in die Bezirkskommandos? Die Finanz- [rage spielt dabei keine große Rolle. Es brauchten dann nicht so viele oberste Stellen in den Bezirkskommandos errichtet zu werden. Ueber das Sanitätsoffizierkorps hat der Kriegsminister anerfennende Worte gesprochen und eine gleihmäßige Behandlung des Sanitätskorps mit den übrigen Offizierkoxps betont. Hoffentlih wird seinen Worten GDeachtung geschenkt werden, Die Stellung des Veterinärkorps muß ebenfalls gehoben werden, nachdem die Ansprüche an die Veterinäre erhöht worden sind. An die Spiben des Korps muß ein Fahmann gestellt werden. Die Hierarchie müßte besser ausgebildet und die Nang- verhältnisse verbessert werden, Die Zahl der Veterinäroffiziere mit Majorsrang ist verhältnismäßig gering, Befürworten möchte ih aud), daß die Herren, die fein Abikurienteneramen gemacht haben, von dem Aufrücken ausges{lossen werden. Auch die Karriere der Offiziere bei ben Bekleidungéämtern ist verbesserungsbedürftig. Ebenso fann i die Wünsche der Waffenmeister der Berücksichtigung empfehlen, Wir haben hier Gelegenheit, das Handwerk den Mittelstand zu fördern. Für die Militäranwärter wäre eine Auskunftéstelle ebenso am Plaße

ck

wie für dle Offiziere, namentsich zu dem Zwede, baß die Militär-

Hilfêmittel bezeichnet werden.

(Butsbezirfs liegen.

wollen damit befunden, gleihs für dringend notwendig hallen,

anzugehören, muß möglist verstärkt werden.

kenhayn:- Meine Herren!

liegen, sich mit den Kriegervereinen zu befassen.

des Innern. esse gefolgt.

ßishen Herrn Minister des Innern bekannt werden. (Bravo!)

(Beifall) Hierauf wird Vertagung beschlossen. Jn einer persönlichew Bemerkung wendet sich der

berichtet haben. und Zerseßung des militaristishen Geistes gesprochen babe.

wiederholt unterbrochen, der

der Präsident auch hier wiederholt eingreifen muß. Unter Heiterkeit ‘des Hauses überreicht dem Abg. Liebkneht während seiner Ausführungen eine Anzahl

ganze Bo spricht dabei von einer vollständigen Verständnislosigkeit des Krieas-

zur Wrdnung gerufen.

Schluß 714 Uhr. Nächste Sizung Freitag, Vormittags 10 Uhr (Heeresetat, vorher kleine Anfragen).

Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten. Sißung vom 7. Mai 1914, Vormittags 11 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphishem Bureau.)

: Ueber den Beginn der Sigzung ist in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet worden.

A Das Haus seßt die zweite Beratung des Etats des Ministeriums der geistlihen und Unterrichts angelegenheiten, und zwar zunächst die Verhandlungen über die zu den dauernden Ausgaben für das Elementar- unterrihtswesen gestelllen Anträge der Budget- fommission und der Abgg. Aron sohn (fortshr. Volksp.) und Genossen, betreffend die Ueberbürdung der Ge- meinden mit Schullasten und die Nachprüfung des Lehrerbesoldungswesens, und den Antrag der Abgg. Krause - Waldenburg (freikons.) und Genossen, betreffend Erhöhung der Ergänzungs8zushüsse für unver- mögende Schulverbände, fort.

Abg. Dir s ch-+ Berlin (Soz.): Der Redner der Konservativen hat die Verdienste seiner Partei bei der Berabschiedung des Lehrer- besoldungsgefeßes hervorgehoben. Wir haben seinerzeit eine ganze Heihe bon Wünschen vorgebraht. Aber man hat alle unsere Forde- rungen abgelehnt. Troßdem haben auch wir darin einen Fortschritt erblickt. Wir haben darin aber kein Verdienst gesehen, sondern nur eine jelbstverständliche Pflichterfüllung. Die Ausführungen der ver- [chiedenen Fedner beweisen, wie ungeheuer \{chwierig die Frage des Bolks\chullastenausgleichs zu regeln ist. Eine grundsäßlide Mege- lung ist nur möglich in Verbindung mit. einer Abänderung des Kom- munalabgabengeseßes. Wenn der Abg. Cassel von der Erhaltung der Selbstverwaltung sprach, so müssen wir do erst die Selbstverwal tung haben. Im Volks\chulwesen haben die Gemeinden so aut wie gar mchts zu sagen. Der Abg. Cassel hat dem Minister Anerkennung dafur gezollt, daß seine Maßnahmen sih im Nahmen des Gesebes bewegten. Ich weiß nicht, ob das {hon eine Anerkennung verdient. Der Minister findet im Hause für seine Absichten stets Gegenliebe. mochte darauf venwveisen, daß die Gemeinden heute wohl die Lasten fur das VBolks\schulwesen zu tragen haben, daß man aber heute noh| den Gemeinden verbietet, über die von ihnen bezahlten Bolksfchulräume 10 zu verfügen, wie sie es für rihtig halten. If das Selbstverwaltung? Wir fordern grundsäßlih die Uebernahme [amtlicher Volksschullasten auf den Staat. Nur dann wird die Stel- lung der Lehrer gehoben, nur dann kann der Staat unsere. Volks- schule auf eine ‘gewisse Höhe bringen. Der kommunale Charakter muß jedoch gewahrt, die Verwaltung muúß immer in den Handen der Kommune bleiben. Das i unser grund- jaßliher Standpunkt. Die Uebernahme der persönlichen Volks- [chullasten auf den Staat hat zur Folge, daß die Lehrer Staatsbeamte werden. Dann nimmt / aber der Staat für sich das Necht in Anspruch, die Lehrer zu verseßen. Wir fürchten, daß er ih dabei nicht von sachlichen Erwägungen leiten läßt, sondern hier partetpolitishe Gesichtspunkte maßgebend sein werden. Nicht die LUchligkeit eines Lehrers wivd den Ausschlag dafür geben, ob er verseßt werden Joll, sondern seine politishe Zuverlässigkeit. Dann verseßt man z. B. einen Lehrer nah dem Osten, damit er dort „im allgemei- nen Jnteresse" konservative Wahlen maht. Ein Eingreifen des chtaates ist aber erforderlih. 1900 hat der Staat 132 2 der Volks- \chullasten getragen, während es 1911 nur noch 9,3 % waren. Sollte der preußische Staat wirklich nicht in der Lage sein, die erforderlichen 300 Millionen für die Uebernahme aufzubringen? Wenn man nicht |o weit gehen will, alle Volksschullasten auf den Staat zu über nehmen, so sollte man doch wenigstens, wie früher bereits angeregt wurde, 90 F für jeden Volksschüler auëaeben. Man könnte auch die Stleuerzushläge im Betrage von 72 Millionen Mark dafür ver- wenden, Vann würdên für die Gesamtübernahme nur noch 200 Mil- lionen übrig bleiben. Als Maßstab der Beiträge zu den Besoldungs- faffen darf niht nur die Ergänzungs- und (Finfommensteuer, sondern es muß qauh die Grundsteuer angenommen werden. Wir halten es für einen sehr gesunden Gedankèn, daß die reihen Ge meinden fur die armen Gemeinden mitsorgen sollen, Dies i} ge- radezu eine patriotische Pflicht der / reihen Gemeinden, Den Wett- eifer der emeinden, sih in den Leistungen für die Gemeindeschulen zu Uberbieten, erkennen auch wir an. Die Uebernahme des Volks- \{hulwesens Groß Berlins auf den Zweckverband kann nur als ein i : (Fine volle Beseitigung der UÜebel- stände wird nux erreiht durch eine Eingemeindung großen Stils, Besonders stark uberlastet sind die: Gemeinden, die in der Nähe eines „Die Gemeinden haben hier die Lasten und die Vorteile. Hier kann dadurch Wandel geschaffen

/ L »

Gutsbezirke die

werden, daß au die Gutsbezirke zu den Schullasten herangezogen werden, Wir werden in erster Linie für den fortschrittlichen Antrag

und dann für dén Antrag der Budgetkommission stimmen, Wir daß wir pie Regelung des Schullastenaus-

Allerdings behalten wir uns

anpärtec bon Kommünen usw, niht ohne Grund zurückgewiesen

werden. Der Anreiz, dem Heere beizutreten und ihm möglichst lane

Preußischer Kriegsminister, Generalleutnant von Fa l-

| : Der Herr Abg. Astor hat {on selbst darauf hingewiesen, welche Schwierigkeiten für die Heeresverwaltung darin Sie untersteben niht der Heeresverwaltung, sondern dem preußishen Ministerium Ich bin seinen Ausführungen aber mit größtem Inter- Ich werde dafür sorgen, daß dieselben auch dem preu-

F V tio {ohr 2 g +45

Auf die sehr dankenswerten Anregungen des Herrn Abg. Götting glaube ih jeßt niht mehr eingehen zu dürfen. Jch versichere aber, daß die Heeresverwabtung sie in der eingehendsten Weise prüfen wird.

Abg, Lie bkn e ch t (Soz.) in längeren Ausführungen gegen die heutige ede des Kriegsministers und bemängelt, daß er die betréffen- den Zettungen nicht genannt hat, die über die Stuttgarter Konferenz (r weist darauf hin, daß er nur von der Zermürbung Iu hruÆ: Na U o J Der Ausdruck Militär oder Armee sei überhaupt gar nicht gefallen. Er wird bei seinen Ausführungen von dem Präsidenten Dr. Kaem pf wied i ihn darauf hinweist, daß in einer per- lonlichen Bemerkung nur Angriffe zurückgewiesen werden dürfen. Der Abg. Liebknecht versuht wiederholt, troßdem weiter zu reden, sodaß [ großer ein Vertreter des Kriegsministers Zeitungen und Zeitschriften. Der Abg. Liebknecht stellt dann fest daß der Artikel aus einer Nummer der „Rundschau“ stammt, und der

rgang vom Minister vollkommen verkannt worden fei. (Sr

ministers und wird zum Schluß unter lautem Beifall des Hauses

vollkommen freier Entschließung vor. Wir werden unsere Enk, \{ließung 19 treffen, wie es im Interesse der Gemeinden, der Wähler und der Volksschule erforderlich ist. :

Abg. Dr. Schmitt - Düsseldorf (Zentr.): Wir befürchten, daß die Tättgkeit der Mittelshulen in einer gewissen Beziehung unserem Volksshulwesen Abbruch tut. Wir sind warme Freunde des Volks. s{hulwesens. Darum wollen wir von demselben alles abgewendet wissen, was irgendwie dazu angetan ist, zum Nadteile der Bolkgs- \{chulen auszushlagen. Viele Städte haben neunklassige Mittel - schulen gegründet. Diese Schulen haben“ auch eine Unter- stufe. Infolgedtssen bleiben die Kinder, welche diese Mittel- schulen besuhen, vollständig fern von jeder Berührung mit den unteren Volksschulklassen. Das ijt außerordentli ch zu bedauern, weil dadurch [nur ein hochmütiger, erxfklusiver Geist großgezoaen wird. Was die Mittelschulen in religiöser Hinsicht anbelangt, so sind darüber keine Bestimmungen getroffen. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß die Kommunen berechtigt sind, diese Schulen konfessionell zu gestalten, daß der Kultusmintster die Ge- nehmigung zu folchen konfessionellen Schulen erteilen muß, wenn die Kommunen dahingehende Beschlüsse gefaßt haben. Gewisse Befürch- tungen herrshen în dieser Beziehung namentlih in der fatholischen Bevölkerung; ob sie berechtigt sind, kann ih ni{ht untersucen. Wir stehen auf dem Standpunkt, daß die Mittelschule grundsäßlih konfessionell zu gestalten sei. Der Verein der Mittelshullehrer für Rheinland und Westfalen hat grundsäßlih gefordert, daß die Mittel- shule paritätisch auszugestalten sei. Darauf will ich zurzeit nit eingehen. Wir sind mit weniger Freude an der Mittelshule erfüllt, weil hier die Gemeinschaftserziebung beider Geschlehter \tattfinden kann. In den gemeinsamen Klassen wird eine untershiedliche Be- handlung der Kinder nit eintreten können, felbst wenn der Lehrer noch so tüchtig ist. Die Gefahren mögen nicht an allen Orten und niht in gleihem Maße vorhanden sein, aber sie sind doch vor- handen. 1910 hat sich der Dreedener Philologenverein gegen die Gemeinschaftserziehung gewandt; ße sei grundsäßlich zu ver- werfen. Eine Umfrage bei den Eltern, ob sie für die Trennung oder die Gemeinschaftserziehung wären, hat ergeben, daß sich die meisten Eltern für Trennung ansgesprcchen haben. Eine Trennung der Ge- sclehter erleihtert auch die Arbeit außerordentlih. Die Unterrichts- verwaltung hätte aus diesem Grunde alle Veranlassung, möglichst dafür zu sorgen, daß die Gemeinscha|tserzichung vermieden wird. Das MèittelsGulwesen hat für uns große Bedenken wegen diefer Ge- meinschafts8erztehung. Während die Knaben und Mädchen in der Volksschule vier bis fünf Unterrichtsstunden in der Neltaion erhalten, sind es in der Mittelshule nur zwei. Dabei besagen die Bestimmungen des Februarerlasses, daß hinsihtlich der Religion eine Ver- tiefung des Wissens und eine Erweiterung des Umfanges eintreten foll. Wie das möglich ist, ist absolut nit erfindbar. Die Mittelschulen können das Gebiet, das ihnen in Religion vorgeschrieben ist, nit be- wältigen. Deshalb bitte ich den - Minister, darüber bei den be- treffenden Veligionslehrern eine Umfrage zu veranstalten, Wir be- dauern. diese. stiefmütterlkhe Behandlung des Religionsunterrickts in der Mittelschule außerordentlich. Die Religion wird auf eine Stufe mit dem Zeichnen gestellt, aber das Turnen tellt man für Knaben noh höher. Bezüglich der Berechtigung, die das Mittelshulwesen erteilt, hat der preußishe Mittelschullébrerverein in einer Eingabe die Bitte ausgesprochen, an den anerkannten Knabenmittels{ulen eine Abshlußprüfung einzuriten, auf Grund deren die Schüler, die die Note eins erhalten, die Berechtigung zum Cinjährigenmilttärdienst er- halten. Zu diesem Zwecke mußte zunächst eine größere Ueberein- stimmung des Lehrzieles der Mittelshule mit der Prüfungsordnung zum Einjährigenmilitärdienst eintreten, hauptsächlich insoweit, als auf den Mittelshulen nur eine fremde Sprache gelehrt wird, während in der Prüfung8ordnung deren zwei vorgesrieben sind. Aber auch be- züglih Mathematik und der alten Geschichte sind große Verschieden- beiten vorhanden. Jeßt müssen die Schüler das Examen vor einer Kommission ablegen, was verschiedene Nachteile für die Schüler im Gefolge hat. Es sollte in ' die Kommission wenigstens ein Mittelschullehrer gewählt werden, damit ein Komumissions- mitglied vorhanden ist, der das Wesen der Mittelshule kennt. Das Einjährigenzeugnis wird nicht gerade wegen des Milttärdienstes erstrebt, sondern wegen der Berechtigungen, die es im praktischen Leben verleiht. Leider hat der Minister zu den Nektorats\chulen eine Stellung eingenommen, die uns uicht erwünscht ijt. Er will nichts tun, um fie zu erhalten. (Vizepräsident Dr. von Krause: Ih mache den Nedner darauf aufmerksam, daß er sih doch gar zu weit von dem Gegenstand der Debatte entfernt.) Das ist unangenehm. Die Nefktorats\{chulen gehören zu den MittelsGulen, es follte in dem Etat ein besonderer Fonds für die Mittelshulen ausgeworfen werden, dann würden auch die Nektorats\hulen besser gefördert werden können.

Die Debatte wird geschlossen.

Abg. Cassel (fortshr. Volksp.) bemerkt persönli dem Aba. Virsh - Berlin gegenüber, daß er durchaus dafür sei, daß die Hechte der Gemeinden an der Schule geseßliÞch noch erweitert würden.

Der Antrag Aronsohn (fortshr. Volksp.) auf - Vor- legung eines Gefeßes über Erhöhung der Staatsbeiträge be ufs Erleichterung der Schullasten und Erhöhung der Lehrerbesol- dung wird abgelehnt. Der Antrag der Budgetkommission betreffs Sammlung von Material über die Schullasten und Vorlegung einer Denkschrift darüber wird einstimmig an- genommen. Der Antrag Krause - Waldenburg (freikons.) betreffs Erhöhung der Ergänzungszuschüsse für unvermögende Gemeinden wird der Budgetkommission überwiesen. :

Das Haus geht zur Besprehung über die Frage der alademifhenr Ausbildung der Volksschul- Er EL Ubér,

Die Abgg. Dr. von Campe (nl.) u. G. beantragen : _ die Negterung wird ersucht, im Interesse des Volks|ul- wesens :

l) Einrichtungen zu treffen, durch welche Volks\{ullehrern die Er« langung einer vollwertigen akademischen Ausbildung ermöglicht wird,

2) auch unter diesem Gesichtepunkt die \{on aus allgemeinen Gründea gebotene Ausgestaltung der Seminare nah der Art höherer Lehranstalten s{leunigst in die Wege zu leiten,

9) aus dem Kreise der so vorgebildeten Volksschullehrer die Stellen der Schulaufsichtsbeamten und der Lehrec an Seminaren (Oberlehrer, Prorektoren, Direktoren) zu beseßen und so auch dem gann Bedürfnis nah einer Lehrerlaufbahn Rechnung zu ragen,

4) auf dieser Grundlage eine organishe Verbindung zwischen der Volksschule und den anderen Scpula1ten zur Erreichung eines einheitlichen nationalen Bildungswesens anzustreben. i

Die Abgg. Aronsohn (fortschr. Volksp.) u. Gen. be-

antragen :

die Negierung zu ersuchen, den Volkss{hullebrern den Zutritt zu“ den afkademishen Studien in ähnlicher Act zu gestatten, wie dies in anderen Bundesstaaten geschehen ist. : i Der Abg. Dr. Jderhof f (freikons.) beantragt :

__ die Negterung zu ersuchen, im Interesse des Bolksos{hulwesens die bestehenden akademischen Kurse so auszubauen, daß Bolkoschul- lehrern die Erla» gung elner akademischen Ausbildung ermöglicht wird, die sie befähigt, für die Besegung der Stellen der Kreis- schulinspekloren und der Lehrer (Oberlehrer, Prorektoren, Direktoren) an Seminaren Verwendung zu finden, und vorzugsweise den fo be- fähigten Lehrpersonen die Stellen genannter Art zuzuwenden.

Hierzu beantragt Abg. Dr. He ß (Zentr.) den Zusatz :

Dabei soll es für die Zulassung zu diesen Kursen aengen wenn die erste und zweite Lehierprüfung mindestens mit „Gut“ be- standen ist. Wo diese Vorausseg mg. fehlt, knn an tbre Stelle

gegenüber der von der Regierung zu erwartenden Vorlage das Recht

der Nachweis dec bestandenen Miültels{ullêhrerprüfung tieten.

N fademishe Ausbildung wohl wünschenswert ist. Seminaren z. B. Unterricht erteilt werden in den Grundlagen der

Ï Universitätsprofessoren. Ÿ ein Untversitätsprofessor ,

Selbstvecständlich hat der Minister die Anordnungen zu

Aba. Dr. von Campe (nl.): Der Minister hat in der Budget- fommission im vorigen Jahre erklärt, daß die Verbesserung der Lehrer- bildung eine Aufgabe sei, der er ganz besonders seine Förderung an- gedeihen lassen wolle. Es. ist der Vorschlag gemaht worden, daß die Präparandenanftalten in gewisser Weise mit den Seminaren in Ver- hindung gesegt werden. Der Minister hat in Ausficht gestellt, daß cine Konzentration des Lehtstoffes stattfinden soll, eine gewisse Ver- tiefung in einzelnen ächern, und daß. die Reform auch darin be- tehen soll, daß das Material, das bis dahin in 3 Jahren gelernt worden ist, möglichst auf 2 Jahre zusammengedrängt werden foll, vamit das dritte Jahr in der Hauptsache der praktishen Aus- bildung gewidmet werden kann. In dieser Frage dürfen wir uns nur orientieren an dem, was für die Schule wirklich förderlih iit. Darin weiß ich mi eins mit der großen Mehrzahl der Lehrer felbst, soweit iz ruhig und besonnen denken. Was eine ferne Zukunft vielleicht einmal an Anforderungen an die Lebrerbildung stellen kann, fönnen wir als Politifer jeßt beifeite lassen. Auf Grund der jeyigen Tatsachen können wir sagen: es ist jedenfalls niht nötig, day jeder Lehrer auf der Universität akademishe Studien treibt. Wenn

| wir diesen Say an die Spiye stellen, so bedarf es nur eines

H'nweises auf die Leislungen der Schule, auf die Ansprüche, die an die Lehrer gestellt werden, um diefen Say als richtig an-

} erfennen zu lassen. Je mehr wir uns in dieser Frage von Utopten

fernhalten, dejto leihter werden wir zu einem Ergebnis kommen. (58 würde auch gac nicht möglih sein, eine derartige Forderung u erfüllen, denn das liegt nicht im Sinne unsercs Antrages, daß etwa der Staat Beihilfen zum akademischen Studium leisten soll. Œs muß also selbstverständlih irgendeine Auswahl stattfinden von Lehrern, die zum Uniperfitätsfludium zugelassen werden. Cs soll gewissermaßen ein Generalstab auf ‘der Universität ausgebildet werden. Cin Blick auf die Lehrpläne der Seminare mit sehr weit aus\hauenden Zielen lehrt, daß für die Seminarlehrer eine Da soll in den

Psychologie oder über Goethes Zeitgenossen. Für die Seminarober- lehrer, die Kreiss{hulinspektoren und deren Laufbahn ist jedenfalls das

Î Jdeal die Kombination der feminaristishen mit der afademishen Bildung, M Juf diese Weise wird den Volksschullehrern eine Laufbahn nah

obenhin eröffnet. Ja diesen Grenzen ist unser Antrag keine Utopie, sondern er beruht auf der nüchternen Erwägung dessen, was die

Schule braucht. Den Wunsch, im Leben weiter zu kommen, muß man doch willkommen heißeñ und erwägen, wie es zu machen ist, einen M möglichst pflichttreuen und eifrigen Lehrerstand zu hafen. Wie tas A Studium, ih will es einmal das Studium der Pädagogik nennen, zu

gestalten fein wird, ist Sache der Unterrichtsverwaltung. Den frei-

E finnigen Antrag können wir nicht annehmen, weil er zu allgemein

gefaßt is. Wir halten es für richtiger, hier ganz beslimmte ‘iele und Wege zu weisen. Einer der Kernpunkte unseres An- trages ist, daß wir auf diese .Weise ein vollwertiges akademisches Studium schaffen, das den anderen Studien niht nachsteht. Fn unseren Lehrerkreisen herrscht ein Heißhunger nach wissenschaft-

- licher Vertiefung, und diesen Heißhunger gilt es zu befriedigen. Es unterliegt feinem Zweifel, daß unsere Lehrershaft aus sih heraus

viel geleistet hat, auch in wissenshaftliher Hinsicht. Die Lehrerschaft in Leipzig ist die erste gewesen, die ein Institut für experimentelle Psychologie geschaffen hat. Dieses Institut soll bis jeßt, obwohl es {hon Nachfolge gefunden hat, das Hervorragendste sein, das bisher eristiert. Nun sagt man, die Lehrer können ja auch heute {on die

F Universität besuchen, wenn sie das Abiturientenexamen gemacht haben,

aber wer die Lehrer auf diesen Weg verweist, duänat geradezu die tüch- tigsten Elemente unter unseren Lehrern aus dem Elementarunterricht heraus. Deshalb muß die Frage so geregelt werden, daß die Pädagogen, wie man die \tudierenden Lehrer auch in Sachsen nennt, ein Examen ab-

F legen müssen, und diejes Eramen darf weiter keine Befugnis geben,

als die Berechtigung für die Stellen des höheren Glementarunter- richtswesens. Ich will anerkennen, daß die Lehrerkurse auf den Uni- versitäten im Laufe der leßten Jahre viel Gutes geleistet haben, aber

M die vollkommene Lösung. der Frage kann nur die sein, daß man ein

vollwertiges afademishes Studium für die Lehrer s{chafft. Der

M (Finwand, daß das Seminar nicht die genügende Vorbildung zum

widerlegt dur) Aeußetkungen von „Kölnishen Volkszeitung“ schreibt

man der Lehrershaft das nicht verschließen könne. treffen, nach denen die Auslese zu treffen ist, um eine bestimmte Anzahl L:hrer zur Universität zuzulassen. Hierbei muß auss{hlaggebend sein die Be-

wird

In der

daß Dauer

Universitätsbesuh sei,

Universitätsstudium auf die

l wertung der ganzen Persönlichkeit des Lehrers. Das Seminar wollen Î wir als Fahschule erhalten, aber der Unterriht muß f#o vertieft

werden, daß dte Möglichkeit besteht, es unmittelbar an die Universität anzuschließen. Wir haben den Gedanken, daß in irgendeiner Weise unsere etnzelnen Schulsysteme äußerlich und innerlich in eine Verbin- dung gebracht werden. Es wäre wünschenswert, daß auch dem deut- \chen Volke ein gründliches, in ih abgeshlossenes nationales Bildungs- ideal einmal gegeben würde, und die Grundlagen für dieses Bildungs- ideal können doch im leßten Grunde nur auf der Universität aus- gearbeitet werden. Deshalb is es notwendig, daß der Kontakt zwischen der Wissenschaft und der Lehrerschaft hergestellt wird. Wir bitten Sie, unseren Antrag anzunehmen. : :

Abg. Otto- Charlottenburg (fortschr. Volkspartei): Die preußishe Volks\chullehrershaft empfindet es mit Dank, daß das Haus die Frage der Lehrerbildung einer besonderen Besprehung vor“ behalten hat und da ur diefer Frage im gegenwärtigen Augenblick eine besondere Bedeutung zumißt. Wir haben bereits 1912 einen Antrag gestellt, der dem jeßigen ungefähr gleich war. Von anderen Bundesstaaten, an tie wic in unserem Ant1age denken, kommen in Betracht Bayern, Sachsen, Württemberg, Sachsen-We mar, Hessen, Oldenburg und Anhalt. Die Zwecke und Ziele, die diese Staaten mit der Verleihung des Universitätsstudiums an die Volksschullehrer verbinden, sind verschieden; auch die Bedingungen der Zulassung zum Studium sind verschieden. Meist wird die Zulassung ab- hängig gemaht von dem Ausfall der wissenschaftlichen Ge'amtzensur in den Lehrerprüfungen. Bayern fragt nah den Zensuren nicht. Auch die Dauer des Studiums ist verschieden, sie {chwankt zwischen zwei und vier Jahren. Ueberall bildet den Ab|chluß des Studiums eîne Prüfung. Die Erfolge, die mit dieser Zulassung der Volksschullebrer zum Universitätsstudium erreicht worden sind, sind außerordentlich günstig zu nennen. Wir haben nur den Zweck, dem Voltsschuldtenste ¿Förderung zuteil werden zu lassen. Wir halten etne folhe Förderung für nôtig, um der Volksschule bei ih en gesteigerten Aufgaben in der Gegenwart ein gründlich gebildetes Lehrermaterial zur Verfügung stellen zu fönnen, dann aber auch, um die Stellen im Semtnar- und Schul- aufsichtsdienste mit derartig vorgebildeten Männern besetzen zu können. Der seminaristish gebildete Teil der j igen Seminarlehrerscaft bat Ausgezeichnetes geleistet, es wäre zu wünschen, daß er mehr An- erkennung bei Beförderungen erführe. Junge Theologen und Philo- logen werden heute den erfahrensten \seminarislisch gebildeten Lehrern vorgezogen. Wir wünschen auch, daß mehr solcher Lehrer zu Kreisschulinspektoren ernannt werden. Der leßte Lehrertag in Posen bat in einer Nesolution bedauert, daß das Ministerium fast aus\sc{ließlich Theologen und Philologen zu Kreisschul- in)pektoren ernennt, und eine Vermehrung der Kreis\culinspektoren dur seminaristisch gebildete Lehrer gefordert. Dies.r Forderung schließen wir uns an. Dem Zujsatantrag des Abg. Heß möchte auh ih widersprehen. Der Abg. Heß wird zugeben, daß au die Inhaber guter Zeugnisse niht immer das leisten, was man von ihnen erwartet hat; umgekehrt können die Inhaber weniger guter Zeugnisse über ihre Examensleistungen in einer Weise hinaus- wachsen, die man früher niht geahnt hat, weil die Zeugnisse schr häufig ein Ergebnis des Zufalles sind. Wir wollen, daß, wie in Bayern, jeter Lehrer, der scine Prüfungen abgelegt hat, zum Unive:sitätsstudium zugelassen werden sol. Befürchten Ste nicht, däß dadurch die Zahl derjenigen, die zur Universität gehen, zu groß wird, daran hindern tie Lehrer sckchon allein die wirtschaftlichen Verhältn!sse. Auf Grund des Kultubekats, ben ih als ein Muster von Uebersicht-

lichkeit niht bezeihnen fann, bin ih zu dem Ergebnis gekommen, baß ein Seminarist bei seinem Abgang dem Staat ungefähr 2200 M Kosten verursacht hat. Darin ift die Beköstigung allerdings niht ein- aerednet. Was fostet aber cin Abiturient einer Vollanstalt dem Staat ? Da erzibt #ch die Summe von 6000 4. Ein Einjähriger kostet dem Staat tmmer noch 3000 #, eine Summe, die ein Seminarist au unter Heranziehung aller anderen Kosten nit erreicht. Diese Zahlen be- weisen, daß die Auffassung, gerade der Volksschullehrer werde dem Staat besonders teuer, vor einer gründlichen rehnerishen Prüfung nicht be- stehen kann. Die Befürchtung, daß etwa eine Vermehrung des Gelehrtenproletariats eintreten würde, ift unzutceffend, da ja die so weitergebildeten Lehrer dem Volks\{hulwesen erhalten bleiben. Nach mindestens 6 Semestern soll eine Prüfung abgehalten werden, die zum Seminar und höheren Volks\{uldienst berechtigt. Der Abg. von Câmpe "hat schon na{hgewiesen, daß jest unsere -besten- Köpfe das Abiturium machen, studieren und auf diese Weise dem Volkéschuldienst endgültig verloren gehen. Wir haben uns in den leßten Tagen unterhalten über cie erweiterte Berecbtigung der Abiturientinnen der Oberlyzeen. Ich meine, was den Mädchen vom Oberlyzeum recht ist, das follte au den Lehrern billig fetn. Professor Metger in Berlin hat es in einem Artikel ebenfalls ausgesprochen, daß die Zulassung der Volksschullehrer zum afademishen Studium eine Forderung der Gerechtigkeit ist. Aehnlich sprechen sh auch die Hohshullehrer aus. Selbst die Unterrihtsver- waltung hat die Berechtigung dieser Forderung anerkannt. Am 23. März 1912 hat der Kultusminister hier im Hause selbst gesagt, daß die Sorge für die Ausbildung der Lehrer eine wichtige Aufgabe der Regierung sei, und deshalb seien die Kurse eingerihtet worden. Das hat das Haus gebilligt und aus diesem Grunde eine Erweiterung der Kurse gefordert. Schon im Jahre 1848 war man auf dem Gebiete der Volks\chullehrerbildung weiter gekommen als jeßt. Wir halten die Kurse, wie fie jeßt bestehen, immerhin für besser als gar nichts. Aber wir möchten einmal eine genaue Statistik über diese Kurse haben, über die Zahl der Antneldungen hierzu usw. J danke dem Minister für die Woite der Anerkennung, die “er tin der Kommission für den Geist in der jungen Lehrershaft gefunden hat. Jch kann aus eigener Erfahrung diese Anerkennung nur unter- streih-n. Es wird Klage geführt übèr eine zu wenig ein- heitlihe Handhabung der Aufnahmeprüfung an den Seminaren. Wir wollen uns auf den Standpunkt der Realpolitik stellen und zu- nächst einmal das Erreihbare zu verwirklichen suchen. Unsere Seminare sind in ihrer jetzigen Gestalt Zwergbetriebe und daher be- sonders unmwirtschaftlih, deshalb wäre wirtshaftlih eine Zusammen- ziehung der Anstalten praktisch. Das würde aber auch im Unter- rit manche Borteile bieten. Unser Antrag unterscheidet sih vom Antrag von Campe - Schiffer dadurch, daß er fofort in die Praxis übergeführt werden kann. Besonders begrüßen wir es, daß der Abg. von Campe betont hat, alles, was er verlange, verlange er im Interesse des Volksshulwesens. Das schließt aber nicht ‘aus, daß wir in einzelnen, zum Teile fogar sehr wichtigen Punkten von ihm | abweichen, so in erster Unie, wènn ér. gat, da ut fux ale Volksshül- lehrer das afademisWe Studium wünschenswert sei. Metne Freunde then auf dem Standpunkt, daß der erste Schritt der sein muß, die Seminare zu höheren . Lehranstalten zu machen. Freilich würde dann ein sechsjähriger Lehrgang nicht ausreihen. Zur Erreichung der Fachbildung müßte ein fiebentes Jahr hinzutreten. Der so vor- gebildete Lehrer sollte dann in die Praris treten, aber nicht an ein- oder zweiklassige Sc{hulen, wie es jeyt üblih ist, sondern an eine vtielklassize Schule, weil er doit erst seinen Fähig- keiten entsprehend verwendet und praktisch ausgebildet werden kann. Besonders möchte ich beionen, daß, wenn die Lehrer- bildung so außsgestaltet wird, wie wir e8 wünschen, diese dann eine so hobe sein wird, daß die so außsgebildeten Lehrer auch für das Nektorat durchaus geeignet sein werden. Ueber die Verwirklichung des Gedankens einer organischen Verbindung zwischen der Volksschule und den anderen Schularten hat fih der Abg. Dr. von Campe äußerst zurückÿaltend ausgesprohen und vor allem vermieden, irgendweiche praftishen Vorschläge zu machen. Wir haben immer eine organische Verbindung der Volksschule mit den böheren Lehranstalten durch die Lebrpläne gefordert und erheben diese Forderung auch heute. Wir hoffen, daß diese Fr-ge, wenn au vielleicht in ferner Zeit, ihre Löfung findet. Ich schließe mit den Worten des Kultuéeministers, daß das Gedeihen und Blühen der Volksschule vor allem von dem Geiste abhängig ist, der die Lehrer- {aft beseelt.

Abg. Dr. Heß (Zentr.): Die Ausführung: n ter Vorredner haben mir impontert, weil sie Konsequenz enthalten, und Konsequenz imponiert mir immer. Der Abg. Dr. von Campe hätte sich aber viel kürzer fassen können, er brauchte nur zu sagen: ih ziehe tneinen Antrag zurück. Nach der Begründung des Abg. von Campe ist von dem ‘Untrag etgentlich kein Buchstabe mehr übrig geblieben. Was der Abg. yon Campe den Lehrern bieten will, int so verklaufuliert, daß, obwohl ih ihm ein langes Leben wünsche, er wohl kaum erleben wird, daß der vollwertig akademishe L-:hrer ihm jemals b-gegnen wird. Man merkte ganz deutlih die große Ver- legenheit, mit welher der Abg. von Campe feinem eigenen Kinde gegen- über fland. Aus dem Antrage muß jeder herauslesen, daß jeder Lehrer ohne weiteres zur Universität zugelassen werden soll, Wenn der Abg. von Campe das aber nicht gewünscht hat, dann bätte er es in seinem Antrage zum Ausdruck bringen müssen. Der Aby. Otto steht auch auf dem Boden der Königsberger Beschlüsse des Deu!schen Lehrervereins von 1904, wonach prinzipiell alle Volks- \{hullehrer zum Untversitätsstudium zugelassen werden sollen. Ec ist aber an der kigiihen Frage vorbeigegangen, wie die Kosten dafür aufgebracht werden sollen. Ein Volksschullehrer, der Akademiker ist, verlangt au ein entsprehendes Gehalt. Der Volksschullehrer als solher braucht kein Akademiker zu sein, abèr wenn thm eine Lauf- bahn eröffnet werden soll, dann wollen wir thm auch eine andere Borbildung geben. Wenn Heir Otto und mit ihm der ganze Freisinn sich darüber entrüstet, daß die Semtnaristen nicht in die Stellen der Kreis- \chulinspektoren kommen, dann sollte der Freisinn, erst mit gutem Bei- \piel durch Ernennung von Seminarijten zu Stadtschulräten in Berlin und anderswo vorangehen, damit man t\ähe, daß es ihm erufst mit dieser Forderung ist. Ihr früherer Kollege Diesterweg hat in dem Buch über seine parlameantarishen Erlebnisse in der freifinnigen Fraktion ge- \{hrieben: wenn er seine Frafkftionsfkollegen im Sißungssaale haben wollte, so hätte er {hon faule Wipe mahen müssen. Die Ab- lehnung meines Zusaßzantrages zu dem Antrage Iderhoff durch den Freisinn hat mih überrasht; die Freisinnigen wünschen, daß die Bestimmungen der anderen Bundesstaaten auf Preußen übertragen werden, in diesen Bestimmungen steht aber gerade das, was ih beantragt babe. Mein Antrag will eine Brücke zwisben dem Antrag der Freisinntgen und dem Antcag Campe bauen. Im Interesse des Lebrer)tandes sollten die Freisinnigen von ihren «Forderungen etwas zurückgehen, daß fie bis auf den Antrag Campe zurückgehen, mute ih thnen nicht zu. Der Antrag Campe hat eine eigene Vorgeschihte. Am 12. Januar dieses Jahres stellte der Abg. von Campe einen Antrag in dieser Sache, mit diesem Antrag befaßte ih das Zentralorgan des deutschen Lehrervèreins und nabm sich den Abg. von Campe s. hr unsanft vor. Der Abg. von Campe pro- testierte zwar dagegen, nahm aber doch die Anregur gen des Blattes auf und stellte einen neuen Antrag, den jeßt vorliegenden. Aus dieser Geshihte muß man den ganzen Antrag beur- teilen ; er ist dem Abg. von Campe von der im Deutschen Lehrerverein organisierten Lehrerschaft aufgenötigt wörden. Nachher wurde dem Abg. von (Lampe etwas unheimlißh vor seiner eigenen Courage, und heute haben wir das Schlußstük des Schau- \piels erlebt, die Zurückziehung des Antrages. In dem ur- sprünalichen Antrag stand, daß aus dem Kreise der so_ vorgebildeten Bolks\hullehrer „mehr als bieher“ die Stellen der Schulaufsichts- beamten beseßt werten sollen. Das steht in dem neuen Antrage aht mehr. Wir können uns mit dicsem Passus auch in der neuen Fassung niht einverstanden [erlären. In dem frühtr-n Antrage wurde auch. mehr Gelegenheit zur Vorbereitung“ auf die Mittelschul-

lehrerprüfung verlangt ; auch das steht niht mehr in dem neuen Antrag. Den Absatz 4 des jeyigen Antragc2 kebnen wir vollständig ab, weil er nihts anderes als die Einheitzshule bedeutet. Was heißt in dem Antrag „nah Art der böberen Lehranstalten“ ? Wir meinen, das Seminar muß eine Fahschule bleiben, wenn wir aber das Examen vom Seminar mit dem Abiturienteneramen gleih- wertig machen, so würden daraus natürli Konsequenzen gezogen. Wir find der Ueberzeugung, daß dem Volksschullehrer eine Laufbahn eröffnet werden muß. Wir sind hente noh nicht so weit, daß der Volksschullehrer in Preußen Kultusminister werden kann. Wir leiden in Preußen an einem gewissen Asscfsorismus, der viel Uebles im Gefolge hat. Bei dem heutigen Verwaltungssystem liegt in Preußen sehr viele Intelligenz und Arbeitskraft brach. Der Weg zur Glüdfseligkeit führt bei uns einmal durch das Abiturienteneramen und durch das Staatsèramen. Dabei sind die Staats:rxamen von- einander noch fehr vershteden. Der Affessor kann bei uns Justiz- minister werden; aber über diesem thront noch ein anderer, das ist Sie kennen ihn alle der Regierungsreferendar. Ueber die akademischen Lehrerkurse i ein abshließendes Urteil heute noch nicht möglih. Der Vo!zug diefer Lehretrkurse, die sich eng mit dem akademischen Studium der Lehrer in anderen Bundesstaaten berühren, besteht darin, daß sie -auf einen ganz bestimmten Beruf vorbilden. Das ift notwendig und riht’g, Wir können diese Kurse nicht entbehren, weil die seminaristischen Lehrer für den freien Besuch der Universität einstweilen niht in hinreihendem Maße vorgebildet sind. Allerdings will ih zugeben, daß viele Lehrer den Un:iversitäts- vorlesungen ohne weiteres zu folgen imstande sind. Wenn die akade- mischen Lebrkurse niht genügen, sind wir die ersten, die verlangen, daß ein andeier Modus gefunden wird. Der Abg. von Campe will eine sogenannte vollwertige akademisde Ausbildung, aber unter so vielen Vorausseßungen, daß soviel Zeit vergehen wird, ehe diese Kautelen erfüllt sind, daß die Volksschullehrer darauf iht warten können. Deshalb liegt es durhaus im Interesse der Volksschullehrerschaft, wenn man zunächst einmal an dem festhält, was mein Antrag ver- langt. Wir stehen der Lehrerschaft in jeder Beziehung sympathisch gegenüber. Das weiß auch die Lehrerschaft, soweit sie nicht politisch uns gegenübersteht. Der Antrag Aronsohn erscheint mir aus- sichtslos ; deshalb wäre es besser, wenn man sih auf den Boden des Antrags Jderhoff stellte. Dieser Antrag scheint mir zurzeit das zu bieten, was brauhbar und praktisch ist, \{chon deshalb, weil einstweilen nicht mehr zu erreihen ist. Der Uebergang zur Mittelschullehrerprüfung ist den Lehrern außerordentli unsympathish, weil thnen dadurch ungeheuer viel Zeit verloren geht. Unser Antrag ist niht so rigoros, wie die Bestimmungen der anderen Bundesftaaten mit Ausnahme von Bayern; das kommt aber daher, weil Bayern auf allen. Gebieten der modernste Staat ist. Ich hoffe, daß die Arbeit, der wir uns nicht nur im Interesse der Volkss{hul- lehrershaft, sondern im Jateresse der gesamten Volksschule und unseres gesamten nationalen Bildungswesens unterziehen, von Erfolg begleitet sein möge, der auch unsere Lehrerschaft mit Zufriedenheit erfüllt, die wir ihnen von Herzen wünschen müssen. O

Abg. Dr. Jderho ff (freikons.): Auch wir legen der Frage der Lehrerausbildung eine große Bedeutung bei, und wir freuen uns deshalb darüber, daß die Unterrihtsverwaltung die Bildungsanstalten für Lehrer au na der inneren Seite ausgestaltet. Es ift di:s {hon seit dem Vorjahre in die Wege geleitet und wird, wie der Etat nahweist, auch in diefem Jahre fortgeseßt. Wir begrüßen, daß der Minister bestrebt ist, eine mehr wissenschaftliche Vertiefung in den Seminarunterriht hineinzubringen. Die pädagogishen Kurse für Lehrer an der Universität Berlin und Münster haben sich im algemeinen aut bewährt. Sie werden in der Regel von Hoch|chullehrern oder Gymnasialoberlehrern abgehalten. Man darf daher mit voller Be- 1ehtigung diese Kurse akademische Kurse nennen. Wir wollen den Volks\schullehrern diejenige Ausbildung geben, die im Interesse der Volks- \{hule notwendig ift. Neben den pädagogischen Kursen ist auch jeßt hon den Lehrern, die im Besize des Einjährig - Freiwilligen- zeugnisses sind, die Möglichkeit gegeben, fih einem freien Studium zu widmen. Sie können als Hospitant den akademis{chen Vorlesungen beiwohnen und fönnen dann auf Grund diefes freien Studiums zur Prüfung der Kurse zugelassen werden. Als i den Antrag des Abg.

Dr. von Campe zum ersten Male in die Hand bekam, habe ih mi ge- wundert, daß der Abg. Dr. von Campe so weit gehen wollte. Aber nachdem er nun heute den Antrag näher erläutert hat, muß ich mich fast wieder wundern, warum er ihn eigentlih geftellt hat. Der Wortlaut des Antrages besagt etwas ganz anderes, als der Abg. Dr. von Campe nachher in seiner Begründung ausgeführt hat. Auch wir wünschen, daß das Seminar eine Fachshule bleibt, wir freuen uns jedoch über das Bestreben der Unterrichteverwaltung, eine wissenschaft- liche Vertiefung des Seminarunterrihts herbeizuführen. Mein An- trag entspriht im wesentlichen dem, der von der Unterrihts- fommission angenommen worden ist. Ich bitte Sie, ihm Ihre Zu- stimmung zu geben.

Minister der geistlihen und Unterrichtsangelegenheiten D. Q Von Lott au S ola!

Meine Herren! Wie ich höre, besteht die Absicht, die sämtlichen zu diesem Gegenstande hier vorliegenden Anträge der Unterrichtskom= mission zur weiteren Beratung zu überweisen. Dort wird ja Gelegen- heit fein auch für die Regierung, zu den einzelnen Fragen eingehend Stellung zu nehmen und Ihnen die Auskunft zu geben, die Sie auf diesem Gebiete noch zu erhalten wünschen. Jch kann mich deshalb heute hier kurz fassen und brauche niht auf alle Punkte, die hier berührt worden sind, einzugehen; ih glaube, ih kann das um fo mehr, weil, meine Herren, es ja nicht das erste Mal ist, daß wir uns mit dieser Frage hier beschäftigen. Die Frage hat in früheren Tagungen den Gegenstand von Beratungen gebildet und ist namentlih vor einem Jahre erst der Gegenstand von eingehenden Erörterungen und von Be- \{lußfassungen in Jhren Kommissionen gewesen; dort ist die Frage nach allen Richtungen hin beleuchtet, mein Standpunkt dazu deutlich zum Ausdruck gebracht und dann auch ein Beschluß herbeigeführt wor- den, Sie werden es begreiflih finden, wenn ich mich einigermaßen gewundert habe, daß die Frage nah so kurzer Zeit {hon wieder in breiter Weise aufgerollt worden ist, nahdem sie eben erst den Gegen- stand Ihrer Beratung und Ihrer Beschlußfassung gebildet hatte.

Auch die Anträge, die heute vorliegen, unterscheiden sih nicht wesentlich von dem, was früher hier auf diesem Gebiete beantragt wor- den ist. Allerdings hat ja der Antrag der Herren Nationalliberalen in diesem Jahre eine etwas andere Form und einen etwas anderen Jn- halt als im vorigen Jahre; aber nachdem ih die Rede des Herrn von Campe gehört habe, Tann ich hieraus einen Grund dazu, in diesem Jahre wieder mit einem solchen Antrage zu kommen, niht recht ent- nehmen. (Sehr richtig! rechts.) Wenn ih den Ausführungen des Herrn von Campe, soweit ih sie aufzufassen vermochte, die Einrich- tungen gegenüberstelle, die ih auf diesem Gebiete geschaffen habe, so finde ih keinen großen Unterschied. (Sehr richtig! rechts.)

Ich will mich nicht der ziemlich scharfen Kritik, die die Aus- führungen des Herrn von Campe von anderer Seite gefunden haben, anschließen. Aber ih muß doch auch sagen, daß mir die von ihm ge- gebene Begründung den Wortlaut des Antrages nicht voll zu décken s{ien, und daß sih in seinen Ausführungen selbs auch direkte Widersprüche befanden ih kann mich nicht anders ausdrüdcken. Herr von Campe sagte einmal: das wollen wir nicht, daß etwa sämtliche Lehre r auf die Universität gehen, auch sollen sie dort nicht etwa alles studieren können, was ihnen genehm erscheint, sondern sie sollen ihr Studium

auf ein bestimmtes, auf die Volksschule zugeschnittens Gebiët bea