8 fails f rarerei uen “mng arer:
R
E De E 2x S Ra b m Ios Maar T» v Et
Ae
A t Cra At O D RE L T E M; Bare Mi Hes E M S Hs R S E Ae 06 B E R E f d-e E L N E R Lee RMSar 4A “7 CME E S
R
E E L f M N
E 2A
alters und der Neuzeit. *Kunstgeshihte des Domes zu Köln. *Kunsthistorishe Uebungen. Prof. von Below: Englische Geschichte. Geschichte des deutshen Bauernstandes, Deutshe Geschichte im 13. Jahrhundert. *Uebungen im dbistorishea Seminar. rof. Andresen: Französishe Formenlehre. *Erklärung des altfran- zösischen Gedihts von Auberi dem Burgunden. (2. Theil). *Provencalisde Uebungen im romanishen Seminar. Prof. Parmet: *Nahweis der Echtheit und Erklärung des dem Tacitus beigelegten Gesprähs über die Redner. *Geschichte der römischen Satire. rof. Milchhöôfer: Die Denkmäler der griechischen Heldensage. *Topographie von Attika und Athen. *Archäologishe Uebungen. Prof. Bartholomae: Gothische Grammatik. Sansfritübungen. *Linguistishe Uebungen. Prof. Finke: Uebersicht der Quellen zur deutsches Geschichte im Mittel- alter. Kirlihe und politische Geschichte Westfalens im Mittelalter. *Geschichte der mittelalterlihen Inquisition mit Einleitung über das Verhältniß von Kirhe und Staat. *Historishe Uebungen. Prof. Einenkel: Geschichte der englischen Literatur im 17. Jahrhundert. *Historishe Grammatik der englischen Sprache. *Im englischen Seminar Lektüre und Erklärung von Milton’s „Paradise Lost“, ih Biermer: Geld-, Kredit-, Bank- und Börsenwesen. *Agrar- ragen der Gegenwart. Privatdozent Kappes: Pfychologie mit be- sonderer Berücksichtigung der allgemeinen Pädagogik. Allgemeine - Metaphysik und natürlihe Theologie. *Peber das Seelenleben der Thiere. *Philofophishe Uebungen im Anschluß an die Lektüre aus- gewählter Kapitel aus Aristoteles* 7eoè Guyÿs. Privatdozent Hos ius: Geschichte der klassishen Philologie im XIX. Jahrhuntert. *Erklä- rung von Aufon’s Moselgedicht. “ *Uebungen über die neuen griechischen Handschriftenfunde in Egypten. Privatdozent Drescher: Mittel- bodeutshe Grammatik. *Deutshe Uebungen. Privatdozent Schwering: Erklärung des Heliand. *Das deutshe Drama der neueren Zeit. :
B. Mathematisch - naturwissenshaftlich - pharma- zeutishe Abtheilung. Prof. Hittorf: *Ausgewählte Theile der theoretishen Physik. Prof. Hosius: *Paläontologie, 2. Theil. (Wirbellose Thiere.) Prof. Salkowski: Anorganishe Chemie, 1. Theil. *Peber die höheren aromatishen Kohlenwasserstoffe. Prak- tische Uebungen im chemis{hen Laboratorium. Prof. Killing: Funftionentheorie. Differential- und Integralrechnung, 2. Theil. *Populäre Astronomie. *Uebungen des mathematischen Seminars in Gemeinschaft mit Prof. von Lilienthal. *Nebungen zur Differential- und Integralrechnung. Prof. Brefeld: Anatomie und Physiologie der Pflanzen in Verbindung mit mikroskopishen Demonstrationen und Uebungen. *Pharmakognosie (wis. Droguenkunde). Leitung wissen- \chaftliher Arbeiten im botanishen Institut. Prof. Ketteler: Experimentalphysik, 2. Hälfte (Akustik, Optik, Lehre vom Maganetiêmus und von der Elektrizität). *Elemente der theoretischen Physik, 2. Theil (Theorie der Wärme und Elastizität). *Praftishe Uebungen im physikalishen Laboratorium. Honorarprof. König: Chemie der mens{lichen Nahrungs: und Genußmittel. *Kolloquium. Mikroskopisches und bakteriologishes Praktitum für Untersuchung der Nahrungs- und Genußmittel (mit Prof. Kafsner). Uebungen im Laboratorium der agrikultur-chemishen Versuchsstation. Prof. Landois : Insektenkunde. Entwicklungsgeschihte. *Prafktische zoologishe Uebungen. Prof. Lehmann: Allgemeine physishe Erd- kunde, 3. Theil. Geographie von Australien, Polynesien und dem Malaiischen Archipel. Geographie von Egypten, Palästina und
. Syrien. *Geographishe Uebungen. Prof. Mü gge: Mineralogie, erster (allgemeiner) Theil. *Chemishe Krystallographie. *Krystallo- graphishe Uebungen. Prof. von Lilienthal: Analytische Geometrie, 1 Theil. Partielle Differentialgleihungen. *Uebungen des mathematishen Seminars in Gemeinschaft mit Prof. Killing. Prof. Kassner: Pharmazeutishe Chemie (organ. Theil) mit Demonstrationen und Erverimenten. Ausgewählte Kapitel aus der chemischen Technologie. *Maßanalyse. Pharmazeutish-chemische und torxifologishe Uebungen im Laboratorium. Für Geübtere Be- arbeitung von Aufgaben aus dem Gebiet der angewandten Chemie. Mikroffopishes und bakteriologisbes Praktikum für Untersuchung der Nabrungs- und Genußmittel (mit Prof. König). Privatdozent Weft - hoff: Üeber Wirbelthiere. Zoogeographie. *Zoologishe Uebungen. Künste und Sprachübungen.
Prof. Grimm: *Lehre vom Kontrapunkt. *Chorgesangübungen. Domcor-Direktor und Lektor Schmidt: *Ueber den Gregorianischen Choralgesang. *Praftishe Uebungen im Kirchengesang. Lektor Deiters: Erklärung von Molière’s Lustspiel „L’école des femmes“. Erflärung des Shafespeare’shen Trauerspiels „Romeo and Juliet“. *Neufranzösfishe Uebungen. *Neuenglishe Uebungen. *Erflärung des Noto’schen Lustspiels „La vedova in solitudine“. *Erflärung des Romans „Justa y Rufina“ von Caballero. Gym' nasial-Oberlehrer und Lektor Hase: *Lesung und Erklärung von Walter „Besants London“. *ITm englischen Seminar: Uebungen im mündlihen Gebrauche der englishen Sprahe. Gymnasial-Ober- [lehrer und Lektor Mettlih: Erklärung von Victor Hugo's „Hernani“ in franzö. Sprahe. *Im romanishen Seminar : Schriftliche französishe Uebungen. Akademisher Turn- und Fecht- lehrer Bathe: *Turnunterriht. *Fechtunterriht. Akademischer Zeichenlehrer Müller : Uebungen im Zeichnen und Malen.
Seminare und Institute.
Die Uebungen in den Abtheilungen des theologischen Seminars für Kirchenrecht, Pastoraltheologie, Kirchengeschichte, alttestamentlich2 Exegese, Moraltheologie, Dogmatik und neu- testamentlihe Exegese finden je einmal wöcentlih unter der Leitung der Prof. Hartmann, Funcke, Sdralek, Fell, Mausbac, Pohle und Bludau statt. i:
Die Uebungen des germanistischen Seminars unter Leitung des Prof. Storck finden zwei21al wöchentlich statt.
Die Uebungen des philologischen Seminars unter Leitung der Prof. Langen und Stahl finden fünfmal wöchentlich statt.
Die Uebungen des mathematischen Seminars unter Leitung der Prof. Killing und von Lilienthal finden wöchentlih in vier Stunden statt. :
Die Uebungen des historischen Seminars finden unter Leitung der Prof. Niehues und von Below wöchentlich zweimal in je zwei auf einander folgenden Stunden statt.
Die Uebungen im romanish-englischen Seminar finden viermal wöcentlich in je zwei Stunden ftatt; die romaniscen unter Leitung des Professors Andresen, die englischen unter Leitung des Professors Einenkel; außerdem Spreh- und Schreibübungen unter Leitung der Lektoren Hase und Mettlich.
Das archäologische Museum ist dem Publikum überhaupt Mittwochs, Vorm. von 11 bis 1 Uhr, geöffnet, ebenso der botanische Garten während der Werktage.
_ Besonderen Lehrzwecken dienen außer dem arhäologishen Museum und dem botanishen Garten der arhäologishe, geograpbishe und mathematish-astronomishe Apparat, das Kabinet für mittelalterliche und neuere Kunft, das mineralogische und zoologische Museum, das botanische Institut und das chemishe und physikalishe Laboratorium.
Die Paulinishe Bibliothek ift täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage von 10 bis 1 und von 2 bis 4 Uhr, während der akademishen Ferien von 10 bis 1 Uhr geöffnet. Zum Abholen der zu entleibenden und ¿zur Rückgabe der entliehenen Bücher ist täg- lih die Zeit von 11 bis 1 Uhr, während der akademischen Ferien von 12 bis 1 Uhr bestimmt. Das Lesezimmer ift täglich von 11 bis 1 Uhr und von 2 bis 4 Uhr, während der akademischen Ferien von 10 bis 1 Ubr geöffnet.
Das akademische Lesezimmer is den Studierenden gegen Erlegung eines halbjährlihen Beitrags von 3 Æ zugänglih. Das- selbe ist tägli geöffnet an Werktagen von 8 Uhr Vorm. bis 7 Uhr s an Sonn- und Feiertagen nur Vormittags von 10 bis
f
Der Anfang des Seme sters ist auf den 15, Oktober d. J. ‘ festgeseßt.
Apgerein: Seine Excellenz der Unter - Staätssekretär im Finanz- E En Wirkliche Geheime Rath Meinecke, nah der we'z, E
Niqctamfsices. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 30. Juli.
Seine Majestät der Kaiser und König nahmen estern nah der Ankunft im Neuen Palais die Vorträge des Staatssekretärs, Staats-Ministers Dr. von Boetticher sowie des Chefs des Zivilkabinets, Wirklichen Geheimen Raths Dr. von Lucanus entgegen. i
Heute ließen Seine Majestät Sih von dem Chef des Militärkabinets, General von Hahnke und dem Unter- Staatssekretär im Auswärtigen Amt Freiherrn von Rotenhan Vortrag halten.
Der General der Jnfanterie G olz, Chef des Jngenieur- und Pionier-Korps und General-Jnspekteur der Festungen, hat Berlin verlassen.
Der General-Lieutenant von Bomsdorff, Kommandeur der 2. Garde-Jnfanterie-Division, ist nach beendetem Urlaub hierher zurückgekehrt.
Der Kaiserlihe Gesandte am Königlich rumänischen Hofe Graf von Leyden hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten. Während der Abwesenheit desselben von Sinaïa funaiert der etatsmäßige Legations:Sekretär der Kaiserlichen Gesandtschaft, Legations-Rath von Scloezer als Geschäftsträger.
Der Kaiserlihe Gesandte in Kopenhagen, Wirkliche Ge- heime Rath Freiherr von den Brincken hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten. Während der Ab- wesenheit desselben fungiert der Legations-Sekretär Freiherr von Seefried auf Buttenheim als Geschäftsträger.
Der Großherzoglich hessishe Gesandte am hiesigen Aller- höchsten Hofe, Wirkliche Geheime Rath Dr. Neidhardt hat Berlin mit Urlaub verlassen.
__ Der Königlich niederländische Gesandte am hiesigen Aller- hochsten Hofe Jonkheer van Tets van Goudriaan hat Berlin mit längerem Urlaub verlassen. Während seiner "Ab- wesenheit fungiert der Legations-Rath Jonkheer van Eys van Lienden als Geschäftsträger.
Der heutigen Nummer des „Reichs- und Staats-Anzeigers“ ist eine „Besondere Beilage“ (Nr. 2), enthaltend Ent\ch ei- dungen des Reichsgerichts, beigefügt.
Württemberg.
…_ Seine Majestät der König hat sich gestern mit Jhrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Pauline zu mehr- wöchigem Aufenthalt von Bebenhaufen nah der Villa Seefeld bei Norschach begeben.
Schwarzburg-Sondershausen.
Zhre Durchlauhten der Fürst und die Fürstin sind M von Sondershausen zum Kurgebrauh nah Neuenahr abgereist.
Großbritannien und Frland,
Gestern Abend waren nur noch drei Wahlen zu er- ledigen, zwei in Jrland, eine in Schottland. Die Stärke der Parteien ist folgende: 340 Konservative, 70 Unionisten, 174 Liberale, 12 Parnelliten, 69 Antiparnelliten, 2 Kandidaten der Arbeiterpartei. Die Regierung ver- fügt daher über eine Majorität von 153 Stimmen.
Frankreich.
Von den am Sonntag vorgenommenen 1443 General- rathswahlen waren bis gestern Abend 1382 Resultate be- kannt. Gewählt wurden 1013 Republikaner, 12 Sozialisten, 226 Konservative. 131 Stichwahlen haben stattzufinden. Die Republikaner gewannen 101 und verloren 19 Size. Unter den Gewählten befinden \sich der Minister für Acerbau Gadaud und der Minister der öffentlichen Arbeiten Dupuy du Temps. Sämmtliche republi- kanischen Zeitungen konstatieren als charakteristisch für die Generalrathswahlen die Niederlage der Sozialisten und den festen Anschluß der Wähler an die gemäßigte, aber durchaus fortschrittlihe Republik. Die konservativen Organe konstatieren ebenfalls die Niederlage der Sozialisten, bezeihnen aber ihre eigenen Verluste als unbedeutend, da der status quo ante aufrecht erhalten sei. Die Sozialisten leugnen ihre Niederlage ; dieselbe sei nur scheinbar, da ihre Kandidaten mehr Stimmen als bei den vorigen Wahlen erhalten hätten und sie nur durch das Zusammengehen der Republikaner und der Redierung mit den Reaktionären und Klerikalen geshlagen worden seien.
Rußland,
Der Großfürst-Thronfolger traf gestern in St. Peters- burg ein und wurde auf dem Bahnhof von der Kaiserin- Wittwe und dem Großfürsten Michael Alexandro- witsch empfangen. Die Allerhöchsten Herrschaften ugen das Grab Kaiser Alexander's IIl. in der Peter-Paulskirche und begaben sich dann nah Peterhof.
Ftalien.
Die Deputirtenkammer seßte gestern die Berathung des Budgets des Ministeriums des Auswärtigen fort. In Erwiderung auf die Ausführungen mehrerer Redner in der Generaldebatte sprach der Minister des Aeußeren Baron Blanc sein Bedauern über das Ableben des Botschafters Catalani und des Gesandten Curtopasfi aus und erklärte die Annahme, daß die Regierung niht die Absicht habe, die Posten in Konstantinopel und Bukarest sobald als möglich zu besegen, für unrihtig. Was einzelne Angriffe auswärtiger Zeitungen bezüglih der afrikanishen Frage anbelange, jo ermahnte der Minister die Kammer, sich niht allzu sehr um dieselben zu bekümmern, da diese Artikel durhaus nit eine avi, Tendenz der bc- treffenden Regierungen oder Nationen bezeugten. Auf die
Ausführungen des oppositionellen Deputirien de Nicolo, welcher die Regierung ermahnt hatte, sich mit Oesterreih:Ungarn ins Einvernehmen zu segen, um den slavishen Einfluß zu be- kämpfen, wenn derselbe sich zu sehr geltend machen sollte, wollte der Minister nih! unmittelbar antworten. Er würde, wie er ausführte, durch die Beantwortung Gefahr laufen, eine Zwietracht zwischen den beiden Theilen der Opposition hervorzurufen, nämlih zwischen demjenigen, welcher die An- sichten de Nicolo's theile, und demjenigen, welcher besorgen würde, die Empfindlichkeit einer benahbarten Nation zu ver- legen, die gerade zur Förderung des Slaventhums geneigt sei. Nachdem der Deputirte de Nicolo dem Minister auf diese Auslassungen geantwortet hatte, erwiderte der Ministe r, es sei niht seine Absicht gewesen, diese wichtige Frage durch ein geistreihes Wort zu lösen; er wünsche, daß das italienishe Element dem Umsichgreifen der übrigen Rassen immer besser zu widerstehen lerne. Die Deutschen wüßten dies zu erreichen. Er hege das Vertrauen, daß dies dem italienishen Element ebenso möglich scin werde, wenn es si den lokalen Verhältnissen anpasse. Der Deputirte Pandolfi brachte darauf eine 0e Ras ein, worin der Regierung das Vertrauen ausgesprochen wird, daß sie bei ihrer Führung der auswärtigen Politik sich den Sieg der internationalen Gerechtigkeit und die Einigung der zivilisierten Völker zur Richtschnur nehmen werde. Der Minister-Präsident Crispi erklärte, daß diese Tagesordnung eine Wieder- holung derjenigen von 1890 sei. Er könne daher nur die damals abgegebenen Erklärungen wiederholen: Jtalien sei für den Frieden, welcher hauptsächlih durch den Dreibund erhalten werde. Hätte dieser niht bestanden, so würde ein Krieg sicher gewesen sein. Wenn man wirklich an eine neue Zujammensezung der Staaten auf der aus\ließlihen Grundlage der Nationalität denken müßte, so würde man es mit sehr {weren Verwicklungen zu thun haben und einen allgemeinen europäischen Krieg entfahen. Er ersuhe daher Pandolfi, seine Tages- ordnung zurüczuziehen, denn kein Staatémann könne gegen seine Pflicht, den Frieden zu sichern, soweit er es vermöge, und die Schrecken eines Krieges soweit als mögli zu ver- meiden, verstoßen. Was die von Jmbriani beantragte Tagesordnung anbetresfe, welche es als dringend nothwendig betone, das Leben der Staatsbürger niht ohne die Be- willigung des Parlaments preiszugeben, und welche die Regierung ermahne, ihre Kolonialpolitik, die eine Politik des Krieges und der Eroberung sei, aufzugeben, so erklärte der Minister-Präsident, daß er dieselbe niht an- nehmen könne. Das erythräishe Plateau gehöre Ztalien kraft des Vertrags von Uccialli, Tigre kraft der zu seiner Ver- theidigung ergriffenen Waffen. Jn diesen Landstrichen werde Jtalien bleiben und dieselben in der Hoffnung vertheidigen, daß es stets siegen werde, wie es bisher gesiegt habe. Diese Siege seien die erften seit dem Jahre 1859. Afrika sei die hohe Schule für die italienishen Soldaten. Aus Afrika, wie aus dem Orient könne der erste Q fommen, der einen europäishen Krieg entzünde. n Afrika würden jeßt thatsächlich die Interessen Jtaliens geshüßt. Der Vertrag von Uccialli sei vorbereitet worden, als noch der Negus Johannes am Ruder gewesen sei, und da Jtalien dem Negus Menelik Me geleistet habe, sollte dieser den Vertrag halten. Der inister-Präsident {loß unter lebhafter Zustimmung mit den Worten: „Die Regierung befolgt im Jnnern eine Politik der wirthschaftlihen und sozialen Restauration, nah außen eine Politik, welhe unter Gewährleistung der Ehre und der Autorität des italienishen Namens den Frieden sichert.“ Die Deputirten Brin und di Rudini erklärten, der Tagesordnung Jmbriani niht zustimmen zu können, und ersuchten Jmbriani, dieselbe zurüczuziehen. Der Minister- Präsident Crispi lehnte gleichfalls diese Tagesoronung ab. Di Rudini beantragte hierauf eine von Crispi genehmigte Tages- ordnung, welche die Erklärungen der Regierung zur Kenntniß nimmt. Diese Tagesordnung wurde von der Kammer in ein- faher Abstimmung mit allen Stimmen gegen diejenigen der äußersten Linken angenommen, die Tagesordnung Jmbriani's dagegen abgelehnt. Hicrauf wurde die Sizung geschlossen.
Spaxien.
Die gestrige „Gaceta de Madrid“ veröffentlicht ein Dekret, nos die Reserve des Jahrganges 1891 einberufen wird.
Türkei. __ Aus Konstantinopel meldet „W. T. B.“, es bestätige sich, daß ‘in Melnik ein Putsh versuht und dabei die An- wendung von Dynamit konstatiert worden sei, was auf türkischer Seite Entrüstung hervorgerufen habe. Bei der Be- wegung der macedonishen Banden trete militärishes Ver- ständniß zu Tage; erwiesenermaßen fungierten einige bulgarische Offiziere als Führer. Die Einnahme von Melnik durch die Aufständischen bestätige sih indessen nicht. i
Ferner meldet das genannte Bureau, das Dementi der Nachriht von der Mobilmachung des Il. und TTI. Armee - Korps werde von türkisher Seite auf- rechterhalten. Man gebe jedoch zu, daß die Mann- shaften der Reserve einberufen würden, um die niedrigen Bestände der Bataillone, welhe gegenwärtig am Ende des Militärjahres kaum 300 Mann betrügen, auf 500 Mann zu erhöhen. Dies stelle sich als eine Maßregel dar, welche der gleichen, von bulgarischer Seite ergriffenen entspreche. Jn Bulgarien sei in den fünf Distrikten Burgas, Tatar-Bazardzik, Haskoei, Slivno und Kuestendil zuerst der Jahrgang 1886/87 und nach dessen Entlassung der Jahrgang 1887/88 einberufen worden. Die Einberufung der Red1ifs beschränke sich auf die bisher ohne Garnison gewesenen Städte Seres, Drama, Newrekop und Melnik. Dieselbe sei durch den Ueber- fall auf Melnik veranlaßt. Die Gesammtzahl der Ein- berufenen betrage 3300 Mann. Jn türfichen amtlichen Kreisen werde nahdrücklichs betont, da die Einbe- rufung lediglich den Zweck habe, die Einwohner dieser Orte gegen etwaige Angriffe von Jnsurgenten zu \{chüßen, und daß daher die Maßnahme einen aus\cließlich defensiven, jed- weder Feindseligkeit gegen Bulgarien entbehrenden Charakter trage. Nach objektiver Beurtheilung der momentanen Lage könne gesagt werden, daß, wenn die Banden keine weitere Verstärkung aus Bulgarien erhielten und die bulgarische Be- völkerung des gefährdeten Gebiets an den Umtrieben nit theilnehme, die von türkisher Seite ins Auge gefaßte Mobil- machung nicht verwirklicht zu werden brauche und zu erwarten sei, es werde den türkishen Truppen troß der ungünstigen Terrainverhältnisse und der sonstigen durch die Führung cines U es bedingten Schwierigkeiten gelingen, den Um- trieben der Banden langsam ein Ende zu machen.
Bulgarien.
Den beim Kriegs-Ministerium in Sofia eingelaufenen Meldungen zufolge sind, wie „W. T. B.“ meldet, die in Mace-
donien aufgetauhten Banden fast gänzlich vernichtet. Ein von der
renze eingetroffener Offizier erzählte, das Grenzgebiet sei E gang frei von Aufständishen. Erst in den legten Tagen sind in Sofia 200 Flüchtlinge angekommen, welche ent- waffnet und ins Junere des Landes geschickt wurden. Man behauptet sogar, das macedonische Zentralcomité rathe den im &Fnnern des Landes bestehenden Subcomités an, für den Augenblick jede Agitation einzustellen.
Schweden und Norwegen.
Das Storthing lehnte nah einer Meldung des „W. T. B.“ aus Christiania in seiner gestrigen Sißzung die Bewilligung von 10 000 Kronen Tafelgelder für die nor- wegishen Minister in Stockholm mit 59 gegen 55 Stimmen ab ; für die Staats-Minister in Christiania hatte der Ausschuß Tafelgelder nicht beantragt. Das Budget wurde sodann ge-
„nehmigt und die Session heute Mittag geschlossen.
Amerika.
Bei Bayamo in Cuba soll nah den in Madrid ein- gelaufenen Nachrichten ein Kampf stattgefunden haben, in welchem die Aufständischen 500 Mann, darunter einen Obersten, verloren hätten.
Asien.
Eine amilihe, in Madrid eingetroffene Depesche aus Manilla meldet, Malayen von Cabagan, Provinz Cagayan, hätten einen spanishen Posten verrätherisch über- fallen, worauf die Kolonne des Generals Rio Cabagan am 17. Juli zerstört und dabei 16 Malayen getödtet habe. Auf spanischer Seite seien 1 Kapitän und 5 Soldaten getödtet Und gegen 40 Mann verwundet worden.
Entscheidungen des Reichsgerichts,
Wird jemandem von einem anderen die Zusage gemacht, daß dieser dem ersteren zu einer besonderen Vertrauensstellung verhelfen wolle, und erhält der Versprehende sodann Kenntniß, daß der erftere früher einmal in Konkurs verfallen sei und mit seinen Gläubigern zu niedrigen Accordsäßen accordiert habe. so ist, nach einem Urtheil des Reich8gerichts, I. Zivilsenats, vom 22. Mai 1895, der Versprechende nicht verpflichte, seine Zusage zu balten. — Die Begründer einer Genossenschaft, welche demnächst zu- gleih mit sieben anderen Personen den Aufsichtsrath der neuen Genossenschaft bildeten, hatten angeblich dem Baumeister X. die Zusage gemacht, daß sie ihn den übrigen Aufsichtêrathsmitgliedern als Direktor der Genossenschaft in Vorschlag bringen wollten, was zweifellos zu seiner Ernennung als Direktor führen mußte, da das Votum der Begründer auës{laggebend war. Diese aber hielten ihre Zusage nicht und brachten den X. nicht in Vorschlag. X. erhob Klage auf Erfüllung jener Zusage, wogegen die Beklagten geltend maten, daß fie überhaupt keine bindende Zusage
emaht hâtten und daß sie, selbs wenn dies geschehen wäre, die Sufage nicht zu erfüllen brauchten, weil X., wie sie nahträglich erfahren hätten, einmal in Konkurs verfallen war und mit seinen Gläubigern zu niedrigen Säßen accordiert hatte. Das Kammergericht erachtete diesen zweiten Einwand für erhebliß und demzufo ge die Beklagten für niht verpflichtet, ihre Zusage zu halten. Die Revision des Klägers wurde vom Reichsgericht. zurückgewiesen, indem es be- gründend auétführte: „Die Ansichten darüber, ob ein sonst qualifi- zierter Mann um deswillen ungeeignet sei, die Stellung eines Direktors einer solchen Genossenschaft, wie es die hier in Rede stehende ist, ein- zunehmen, weil derselbe früher cinmal in Konkurs verfallen is und mit seinen Gläubigern accordiert hat, können verschieden sein. Es ist sehr wohl mögli, daß sfich auch ein solcher Mann das allgemeine Vertrauen wieder erwerben kann, zumal wenn er unvershuldet in Konkurs verfallen war. Er kann in solcher Stellung, wenn sie thm anvertraut wird, möglicher- weise fehr segentreich wirken. Allein welhe Ansicht hierüber der ur- theilende Richter hat, ist nicht maßgebend. Was der Kläger von den Beklagten forderte, das war eine, so zu sagen, höch\ persönliche Handlung der Beklagten. Sie follten mit ihrer Person für ihn eintreten. . . . Nun is aber in weiten Kreisen die Ansicht verbreitet, daß cin Konkurs und ein Accord, zumal mit niedrigen Accordsägen, in wirthschaftliher und fozialer Beziehung auf dem davon Betroffenen etwas sißen läßt, sodaß er niht mehr die volle persönliche Integrität hat und deshalb zu besonderen Vertrauenéstellungen weniger geeignet ersheint, zumal wenn man sich an das große Publikum und dessen Opferwilligkeit mit dem Vorschlag eines noch nit erprobten Unternehmens wendet, dessen glücklihe Einrichtung also sehr wesentlich von der Geschidlihkeit und vollen Integrität der an der Spiße stehenden Personen abhängt. Ob jenes weit verbreitete Urtheil immer berechtigt 1, ob es niht im einzelnen Fall leiht zu einem Vorurtheil wird, ist hier nicht zu entscheiden. És genügt, wenn die Beklagten dieser Ansicht sind; und wenn fie, davon geleitet, um deswillen es unterließen, den Kläger zum Vorstandsmitglied oder Direktor der Genossenschaft vorzuschlagen, so muß es bei Lage der Sache hierbei sein Bewenden behalten.“ (363/94.)
— Ein Konkursgläubiger, dessen Forderung ohne Wider- spruch des Gemeinschuldners in die Konkurstabelle eingetragen worden ist, erlangt, nah einem Urtheil des Reichsgerichts, 111. Zivilsenats, vom 24. Mai 1895, dadur sofort und nicht erst nah Beendigung des Konkursverfahrens einen vollstreckbaren Titel, er is, wenn seine Forderung fällig ist, zur Anfechtung von Rechtshandlungen des Gemeinschuldners außerhalb des Konkurses befugt. — Während des Konkurses über das Vermögen des Kaufmanns N. in E. focht der Konkursgläubiger D. auf Grund des Anfechtungsgeseßes vom 21. Juli 1879 gegen den Sch. eine Rechtshandlung an, durch die der Gemeinschuldner auf eine ihm nah der Konkurseröffnung - angefallene Erbschaft zu Gunsten der Ehefrau des Sch. verzichtet hatte. R das Vorhandensein des nah § 2 des Anfechtungsgesetzes erforderlichen vollstreckbaren Titels berief sich D. darauf, daß seine Forderung ohne Widerspruch des Gemeinschuldners zur Konkurstabelle festgestellt fei. Diese Anfehtungsklage wurde in der Berufungsinstanz abgewiesen, weil die Lug zur Konkurêtabelle niht {on während des Kon- kursverfahrens, sondern erst nah dessen Beendigung einen vollstreck- baren Titel gewähre. Auf die Revision des Klägers hob das Reichs- gericht das Berufungsurtheil auf, indem es den oben erwähnten
ehtsfaß aussprah und begründete. (53/95.)
Entscheidungen des Ober-Verwaltungsgerichts,
… Nach § 38 Abs. 1 des Gewerbesteuergeseßes vom 24. Juni 1891 ist, wenn sich ein Gewerbebetrieb über mehrere Kom- munalbezirke erstreckt und für die Zwecke der kommunalen Be- steuerung oder kommunalen Wahlen die Pt edung des Steuer- sa es in die auf die einzelnen Betriebsorte entfallenden Theil-
beträge erforderlich wird, diese von dem veranlagenden Steueraus-
usse zu bewirken. In Bezug auf diese Bestimmung hat das ber-Verwaltungêgeriht, VI. Senat, 1. Kammer, durch Ent- eidung vom 18. April 1895 ausgesprochen, daß das Halten eines ediglih zur Unterbringung der auf dem Transport begriffenen Waaren bestimmten Speditionslagers den Ort, in welhem das
Speditionslager \sih befindet, nicht zu einem „Betriebsorte“ macht. — Die Firma Gebr. R. in Frankfurt a. M. betreibt den Import und Export von Schiefer mit Unterhaltung von Speditions- lagern in Berlin, Harburg und Stettin. Die Lagerräume find von ihr gemiethet und dienen zur vorübergehenden Lagerung der Waaren, bezüglih deren niht sofortige anderweitige Bestimmung getroffen wird. Die Lagerung und Weiterversendung dieser Waaren wird auf Anweisung der Steuerpflichtigen von ortsangesessenen Speditions- firmen besorgt; eigenes Personal unterhält die Steuerpflichtige in den Speditionslagern nicht. Auf den Antrag der Stadt Stettin erfolgte eine Zerlegung des Gewerbesteuersaßes in der Weise, daß auf Berlin und Stettin je 100 ( und der Rest auf Frankfurt a. M. entfiel. Die Berufung der Steuerpflichtigen, in welcher sie die Eigenschaft Stettins als Betriebsort bestritt, wurde zurückgewiesen. Die dagegen erhobene Beschwerde der Steuerpflichtigen wurde vom Ober-Verwaltung8geriht für begründet erachtet, indem es begründend ausführte: „Die Unterhaltung eines reinen, lediglih zur Unterbringung der auf dem Transporte begriffenen Waaren bestimmten Speditions- lagers begründet für den Ort, in dem es sich befindet, an sich und ohne Hinzutreten weiterer, auf einen örtlihen Betrieb hin- deutender Umstände noch nicht die Eigenschaft eines Betriebsorts. Denn es dient im wesentlichen nur zur Ersparniß von Kosten dur Abkürzung des Transportweges oder durch bessere Ausnußung der Transportgelegenheit u. dgl., während nichts auf die Absicht des Unternehmens hindeutet, gerade an dem Orte, wo es si befindet, irgend einen Gewerbebetrieb auszuüben. Insbesondere betreibt der Unternehmer au nit etwa an diesem Orte das Speditionsgewerbe, da die hierauf gerichtete Thätigkeit von anderen, in dem Orte ange- sessenen Gewerbetreibenden ausgeübt wird.“ (VI. G. 1103.)
Statistik und Volkswirthschaft.
Die flößbaren und chiffbaren Wasserstraßen des Deutschen Reichs.
Zu der von V. Kurs entworfenen und gezeichneten Karte der flößbaren und je Wasserstraßen des Deutschen Reichs (in 1 : 1 000 000 auf 4 Blättern) hat der Verfasser im vergangenen Jahre tabellarishe Nachrichten als Erläuterungen herausgegeben, die eine Fülle neuer, für den Volkêwirth, Statistiker, Geseßgeber, Verwaltungs- beamten 2c. wihtiger und interessanter Angaben enthalten. Wir ent- nehmen dem recht geschickt angelegten, verdienstvollen Werk, daß im Deutschen Reich x. Zt. seines Erscheinens vorhanden waren i
m
an i ciffbaren Binnenwasserstraßen i: 14 939,37 flößbaren und zur Flößerei noch benußten Wasserstraßen. , 5 527,90
è L niht mehr benußten Wasser- straßen e 06100
zusammen an flößbaren und schiffbaren Binnenwasserstraßen 21 428,77
Außerdem waren zu jener Zeit 259,90 km Neubaustrecken im Bau begriffen und 578,80 km ernsthaft projefktiert.
Bis vor kurzem wurde allgemein angenommen, daß die Länge der deutschen Binnenwasserstraßen, allerdings wohl nur der bedeutenderen und vielleicht auch unter Ausschluß der Haff-, Außenfahrwasser-, Watt- fahrwafsser- und Außentiefstrecken, etwa 10 000 km betrage. In dem vom preußischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten bearbeiteten, 1893 neu herausgegebenen „Führer auf den deutshen Schiffahrts- straßen“ sind nach Abzug der nihtdeutschen Wasserstraßen, aber mit Bu) der vorstehend bezcihneten Strecken, etwa 13 500 km nach- gewiesen.
Von den 14 939,37 km schifbaren 2c. Binnenwasserstraßen kommen nach V. Kurs
auf km
Kanäle, Durchstihe, Aquädukte, Begradigungen, Seeyer-
bindungsstrecken : 2240,71 \hiffahrtskanalartig ausgebildete und mitSch iffahrts\{leusen
versehene Flußstrecken 3124,80 freie Flußstrecken ) \hifbare Binnenseestrecken Haff-, Außenfahrwasser-, Wattfahrwasser- und Außentief-
ftreden R 1725,30
Von den schiffbaren 2c. Binnenwasserstraßen sind s{chiffbar für
Fahrzeuge bis zu höchstens 100 t 5098,33 km, 190 G 228T,0L- 2 300! b 3082,93 S S V 400 t 95840 , über 400 t 3062,20 ,
Bewohnerzahl der Großstädte in Europa und Nord- Afrika. (Stat. Korr.) Es giebt in Europa und Nord-Afrika nach den leßten Volkszählungen der verschiedenen Staaten 129 Städte von mehr als 100 (00 Bewohnern. Davon haben 5 über eine Million, fernere 8 mehr als eine halbe Million, 9 weniger, doch über 400 000, 9 noch über 300 000, 21 über 200 000 und 77 Städte weniger als 200 000, aber über 100 000 Einwohner. Ordnet man sie nach ihrer Volkszahl, so entsteht folgende Reibe: Städte mit über einer Million Einwohnern: London 4211 056, Paris 2 447 957, Berlin 1 578 794, Wien 1 364 548, St. Petersburg 1 035 439.
Städte mit über 500 000 Einwohnern: Konstantinopel 895 470, Moskau 822397, Glasgow 618 471, Hamburg 5782 198, Neapel 922 700, Liverpool 517 951, Budapest 506 384, Manchester 505 343.
Städte mit über 400 000 Einwohnern: Brüssel 498 400, Warschau 490 417, Madrid 470283, Rom 451 000, Amsterdam 446 657, Mailand 432 400, Birmingham 429171, Lyon 416 029, Marfeille 403 749.
Städte mit über 300 000 Einwohnern: Kairo 368 108, Leeds 367 906, Leipzig 354 899, München 350 594, Turin 335 900, Breslau 339 186, Odessa 332 690, Sheffield 324 243, Kopenhagen 312 859.
Städte mit über 200 000 Einwohnern: Köln 281 681, Dresden 276 522, Palermo 276 000, Barcelona 272 481, Edinburg 264796, Stockholm 257 037, Belfast 255 950, Bordeaux 252 415, Antwerpen 247 440, Lissabon 246 343, Dublin 245 001, Rotterdam 228 597, Bristol 221 665, Bradford 216 361, Genua 215 300, Nottingham 211 984, Alexandria 208 755, West-Ham 204 902, Magdeburg 202 234, Lille 201 211, Florenz 200 300.
Städte mit über 100 000 Einwohnern: Kingston upon Hull 199 991, hi agr a. M. 198805, Salford 198 136, Charkow 195 085, Bukarest 194633, Kijew 193 151, Newcastle on Tyne 186 345, Prag 184 109, Riga 181 935, “ Haag 174 790, Hannover 174 455, Valencia 170763, Königsberg i. Pr. 161 666, Portsmouth 159 255, Lüttich 158 892, Triest 158 344, Dundee 155 675, Gent 153 803, Christiania 151239, Venedig 150 900, Saloniki 150 000, Toulouse 149 791, Tiflis 146 792, Messina 146 400, Fes 145 000, Tunis 145 000, Düsseldorf 144 642, Lodz 143 933, Altona 143 249, Sevilla 143 182, Nürnberg 142 590, Bologna 142 400, Leicester 142051, Stuttgart 139 817, Chemniy 138 954, Kasan 134 137, Malaga 134 016, St. Etienne 133 443, Oldham 131 463, Sunderland 130 921, Car- diff 128 849, Lemberg 128 419, Elberfeld 125 899, Bremen 1% 684, Straßburg i. E. 123 500, Aberdeen 123-327, Saratow 123 230, Nantes 122 750, Catania 121 000, r 120 338, Blackburn 120064, Zürich 119 706, Kischinew 117 994, Le Havre 116 369, Stettin 116 228, Barmen 116144, Brighton 115 402, Bolton 115 002, Noubaix 114 917, Graz 113 540, Rouen 112352, Wilna 109 363, Göteborg 108 801, Baku 107 761, Ea 107 573, Athen 107 251, Oporto 105 838, Krefeld 105 376, Astrachan 104 856, Neims 104186, Livorno 103 600, Aachen 103 470, Croydon 102,697, Halle a. S. 101 452, Braunschweig 101 047, Norwich 100 964, Schamara 100 263.
Genossenschaftswesen. :
Die Sendun einer Berliner N L Ls L Genossenschaft bereitet der hiesige Innungsausf vor. Die Genoffenschaft soll den Handwerkern Gelegenheit zum Sparen geben und ihnen billigen Kredit eröffnen. Die Genossenshaft wird sich zu diesem Zweck der Zentralanstalt für genossenschaftlichen Personalkredit anschließen, die unter der Aegide des Staates ins Leben gerufen werden foll. Der Sparsinn foll durch Ausgabe von Marken im Werthe von 90 S, bezw. 1, 2, 3 oder 5 4 angeregt werden; die Spareinlagen will man dur besondere Boten abholen lafsen. Die Organisation der Genossenschaft ift so gedacht, daß in allen Stadttheilen Unter-Zahl- stellen mit besonderen Aufsichtsräthen errihtet werden, welche leßteren die Kreditwürdigkeit der Mitglieder zu ermitteln haben. Die Innungen der Schuhmacher, Tischler und Goldschmiede haben shon die Bereitwilligkeit ausgesprochen, der Genossenschaft, die am 1. Januar 1896 ihre Thâtigkeit beginnen foll, beizutreten.
Zur Arbeiterbewegung.
In Berlin berieth eine Versammlung der Maurer am Sonntag über die Stellungnahme zu einer Lohnbewegung. Ein Antrag, wona vom Montag ab bei allen Bauunternehmern, die nit wenigstens 99 S Stundenlohn zahlen, die Arbeit niedergelegt werden sollte, wurde, wie die „Vof}s. Ztg.“ berichtet, abgelehnt, dagegen wurden die Ver- trauensmänner ermächtigt, über folche Bauten, auf denen nur 590 K und darunter ablt werden, Bausperren zu verhängen. — Fn der Pianofortefabrik von Julius Pfaffe sind, wie im „, Vorwärts" berichtet wird, die Arbeiter wegen Lohnstreits in den Ausstand ge- treten. Auch in der Kistenfabrik von K. Engel haben die Arbeiter die Arbeit wegen der Lohnverhältnisse eingestellt.
In Wien g, eine Versammlung von Zimmermaler- gehilfen, wegen Lohnforderungen in den Ausstand zu treten. Mehrere Hundert begannen den Ausstand; ein großer Theil der Ge- hilfen {loß sich aber der Bewegung nicht an.
Kunft und Wissenschaft.
Ini der gestrigen Nachhmittagssizung des VI. inter- nationalen Geographen-Kongresses zu London erregten das meiste Interesse diè vorgetragenen Pläne zur Erforshung derx Polarregionen. Nach einem bedeutsamen Vortrage des Direktors der Deutschen Seewarte, Professors Neumayer aus Hamburg, über die wissenschaftlihe Erforshung der arktishen Regionen legte Andree unter lebhaftem Beifall sein Projekt der Erreihung des Nordpols mittels Ballons dar. Am Abend veranstaltete der deutsche „Athenäum-Klub“ für die deutschen und österreichischen Theilnehmer des Kongresses eine Festlichkeit.
Land- und Forstwirthschaft.
Ernteaussichten in Canada.
In der Provinz Ontario hat ih die Anbaufläche für Roggen und für Sommerweizen — für leßteren erhebliÞh — gegen das Vor- jahr vermindert. Die Saaten haben unter Frösten im Mai und unter großer Trockenheit im Juni gelitten. Weizen steht gut. Man erwartet im allgemeinen eine Durchschnitts-Getreideernte; dagegen steht nur eine geringe Heuernte in Aussicht.
In der Provinz Manitoba hat ih die Anbaufläche für Gerste, Hafer, Kartoffeln und Sommerweizen — für letzteren erheblichß — vermehrt, dagegen für Noggen vermindert.- Der Getreidewuchs ent- widelte sich bis Mitte Mai ungewöhnlich \{chnell. Die Aussichten für die diesjährige Ernte sind sehr gut.
Handel und Gewerbe,
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks "an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Nuhr sind am 29. d. M. gestellt 10836, nicht recht- zeitig gestellt keine Wagen. i In Oberschlesien sind am 27. d. M. gestellt 2859, niht reckcht- zeitig gestellt keine Wagen.
Ausweis über den Verkehr auf “dem Berliner Schlachtviehmarkt vom 27. Juli 1895. Auftrieb und Markt- preise nah Schlahtgewiht mit Ausnahme der Schweine, welhe nah Lebendgewicht gehandelt werden. Rinder. Auftrieb 2505 Stü (Durchschnittspreis für 100 kg.) I. Qualität 122—124 #, I[. Qualität 112—120 M, ITI. Qualität 92—106 Æ, IV. Qualität 80—88 A — Schweine. Auftrieb 5735 Stück. (Durchschnittspreis für 100 kg.) Mecklenburger 94 A, Landschweine: a. gute 90—92 A, b. geringere 84—88 #, Galizier —,— 4, leihte Ungarn —,— A bei 20 9/9 Tara, Bakonyer — F bei — kg Tara pro Stück. —. Kälber. Auftrieb 951 Stäck. (Durcschnittspreis für 1 ks.) 1. Qualität 1,16—1,20 Æ, II. Qualität 1,06—1,14 Æ, III. Bualität 0,96— 1,04 A — Schafe. Auftrieb 22081 Stück. (Durchschnittspreis für 1 kg.) I. Qualität 1,00—1,12 #4, II. Qualität 0,92—0,96 M, IIT. Qualität —,— M
— Liquidationskurse der Berliner Börse für Ende Juli 1895. 39/0 Deutsche Reichs-Anleihe 99,90, 3909/6 Preuß. Konsols 100, Desterreichishe Kredit-Aktien 250,25, Lombarden 47,25, Ran 182,50, Berliner Handelsgesellschaft 158,00, Darmstädter
ank-Aktien Mark-St. 155,25, Deutsche Bank-Aktien 195,00, Disz konto-Kommandit-Antheile 218,50, Dresdner Bank 164,00, National- bank für Deutschland 141,75, do. junge 139,50, Russishe Bank für auswärtigen Handel 134,75, Wiener Bank-Verein 168,00, Aachen- Mastricht 76,00, Dortmund - Gronau 139,50, Lübeck - Büchener 153,50, Mainz - Ludwigshafener 119,25, Marienburg-Mlawka 85,00, R Neußilche Südbahn 94,00, Werrabahn Nordbahn 200,00, Buschtehrader 278,75, 51,00, Gotthardbahn 184,00, FItalienishe Meridional 125,75, do. Mittelmeer 94,00, Jura - Simplon (konv. Schwz. W.) 98,00, Oesterreihishe Nordwestbahn 147,2, do. do. Elbe- thal 148,25, Prince Henri 83,75, Schweizer Zentralbabn 146,00, do. Nordostbahn 141,50, do. Union 100,00, Warschau- Wiener 271,50, Sardinische Sekundärbahnen 126,75, Egyptische Anleibe 49/0 unifiz. 104,25, Italienische 5 9/6 Rente 88,90, Merikaner 69/6 Anleibe 92,75, do. v. 1890 93,20, Desterr. 1860er Loose 157,75, Russische 4 9/9 Konfols 102,50, do. 40/6 80er Anl. 101,50, do. 49% Rente 67,75, do. tf 0/0 Gold 97,25, Türken konv. 25,60, Türken-Loose 139,00, Türkische Tabak 250,00, Ungarische 49/6 Gold - Rente 103,70, do. Kronen - Rente 99,40, Bochumer Gußstahl 159,75, Konfoliz dation 194,00, Dannenbaum 112,50, Dortmunder Union 69/6 Stamms-
rioritäten 69,75, Gelsenkirhen 173,50, Guano 126,50, Hamburg. Paetfahrt-Akt. 104,50, Harpener 156,50, Hibernia 160,75, Königs» und Laurahütte 136,75, Norddeutsher Lloyd 106,50, Trust Komv. 147,00, Russische Banknoten 218,75. Heutiger amtlicher Durschnitts- kurs für deutsche Fonds und Eisenbahn-Atien. Amtlicher Durc- shnittskurs vom 30. d. M. für Oesterr. Noten, Wechsel pr. Wien und St. Petersburg. /
— Die „Rhein.-Westf. Ztg." berihtet vom rheinisch-west- fälishen Eisen- und Stahlmarkt: Die Lage des rheinische westfälishen Eisenmarktes hat sih in der lezten Woche im Ganzen wenig verändert. Die in den legten Monaten bemerkbare Besserung hält an, doh wollen die Abnehmer noch keine höheren Preise zahlen; nur ee Artikel konnten bis jeyt etwas böbere Preise durchfezen. Die Nachfrage ist, in Anbetracht der Jahreszeit, günstig zu nennen, und vielfah find Aufträge, die für einige Monate Bes« schäftigung gewährleisten, gebuht. — Das Eisenerzgeschäft ist in Nheinland-Westfalen im Ganzen unverändert eblieben: man hat A in den leßten Wochen etwas lebhaftere Ra@erat zu verzeidduen.
ür Siegerländer Erze konnten auch die Preise etwas böber gebalten werden. In Luxemburg-Lothringen ist für Minette das Geschäft un« verändert. Ausländische Erze werden in N Zeit wieder mebr ans geschafft. — Auf dem Nohbeisenmarkt dat sid der Bedarf
76,75, Böhmische Kanada Pacific
E i e ri tian M-M R E
E S