1895 / 186 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 07 Aug 1895 18:00:01 GMT) scan diff

vom 5. Inf. Regt. Prinz Friedriß August Nr. 104, Frhr. v. Hammerstein, Prüsmann vom 6. Inf. Regt. Nr. 105 König Wilhelm 11. von Württemberg, Sickel, Willhöfft, Frhr. v. Beverförde-Werries, Kollrepp vom 7. Inf. Regt. Prinz Georg Nr. 106, Willböfft unter Verseßung in das 6. Inf. Regt. Nr. 105 König Wilhelm Il. von Württemberg, Sa re, Meinig, Wagner vom 8. Inf. Regt. Prinz Johann Georg Ar. 107, Meinig unter Verseßung in das 6. Inf. Regt. Nr. 105 König Wilhelm Ik. von Württemberg, Loeshe, Vogel vom 9. Inf. Regt. Nr. 133, Gerlah, Weinhold, Schaefer vom 10. Inf. Regt. Nr. 134, Moebius vom 11. Inf. Regt. Nr. 139, v. Mandelsloh vom 2. Jäger-Bat. Nr. 13, Häbler vom Karab. Regt., Wehner vom vom 2. Königin-Hus. Regt. Nr. 19, Dr. Gysae, Suf fert vom 1. Ulan. Regt. Nr. 17 Kaiser Franz Joseph von Oesterrei, König von Ungarn, Lücke vom 2. Ulan. Negt. Nr. 18, Haberkorn, Swoboda, Möckel vom 1. Feld-Art. Regt. Nr. 12, Krohn, Sulzberger, Siegel, Mieze vom 2. Feld-Art. Regt. Nr. 28, Eichler, Schoenpflug vom Fuß-Art. Negt. Nr. 12, Kiesel, Rühlmann, John vom Pion. Bat. Nr. 12, zu Sec. Lts.

befördert. Beamte der Militär-Verwaltung.

Durch Allerhöchsten Beschluß. 29. Juli. Oßwald, Regierungs- Baumeister, Sec. Lt. der Res. des 4. Inf. Negts. Nr. 103, unter dem 1. August 1895 zum Garn. Bauinsp. ernannt. :

Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 20. JUTl Dr. Kunze, Unter-Apotheker der Res. vom Landw. Bezirk Dreêden- Altst., zum Ober-Apotheker befördert. :

1. August. Oßwald, Garn. Bauinsp., unter dem Tage seiner Ins als tehnisher Hilfsarbeiter bei der Korps-Intend. an- gestellt.

Nichtamfkliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 7. August.

Seine Matestät der Kaiser und König begaben Sich, wie dem „W. T. B.“ aus Cowes berichtet wird, gestern Vormittag 9 Uhr an Bord des auf der Rhede liegenden Panzerschiffs „Wörth“ und hielten aus Anlaß des gestrigen Gedenktags von Wörth eine Ansprache, in welcher Seine Majestät hervorhoben, wie in dieser Schlaht, zu Be- ginn des Feldzugs, schon die Einigung der deutschen Stämme zum Ausdruck gekommen sei. Darauf brachte der Kommandant des Manzerfcchifs, Seine Königliche Hoheit der D Heinrich ein Hoh auf Seine Majestät den Kaiser aus.

egen 10 Uhr unternahmen Seine Majestät eine Segelpartie mit dem „Meteor“. Die Yacht SobeiIe es sowie die deutschen und englishen Kriegsschiffe hatten anläßlich des Geburtstags Seiner Königlihen Hoheit des Herzogs von Sachsen-Coburg-Gotha über die Toppen geflaggt.

Am Abend wurde zu Ehren Seiner Majestät des Kaisers von dem Koniglichen Yachtgeshwader ein Bankett veranstaltet, welhem auch der Prinz Heinrih von Preußen anwohnte. Seine Majestät der Kaiser saßen zur Rechten Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen von MWalcs, welcher den Vorsiß führte ; zur Linken Seiner Mazestät hatte Seine Königliche Hoheit der Herzog von York Plaß genommen. Etwa vierzig hervorragende Persönlichkeiten nahmen an dem Festmahl theil.

In einer Anlage zu der heute ausgegebenen Nr. 17 des „Marine-Verordnungsblatts“ wird eine Verordnung über die Ehrengerichte. der Offiziere in der Kaiser- lihen Marine veröffentlicht. Diese Verordnung ist am 26. Juli d. J. von Seiner Majestät dem Kaiser vollzogen worden und derselben nachstehende Allerhöchste Kabinets- or dre vorangestellt:

Die Erweiterung Meiner Marine hat Mich veranlaßt, in der unter dem 2. November 1875 erlassenen Verordnung über die Chren- L der Offiziere in Meiner Marine Aenderungen eintreten zu assen. Indem Ich befehle, daß die angeschlossene, von Mir am beutigen Tage vollzogene Verordnung in Stelle der bisherigen Verordnung in Kraft zu treten hat, bestimme Ih agleich- zeitig, daß die an den Chef der Admiralität gerihtete Ordre vom 2. November 1875 au der neuen Verordnuna vorzuheften ift. Den Offizieren Mekfner Marine sollen die von Meinem in Gott rubenden Herrn Großvater ausgesprochenen ernsten und bedeutungs- vollen Worte, welche für alle Zeiten für die Standespflichten der Offiziere maßgebend sein müssen, in unveränderter Form erhalten bleiben. Diejenigen ehrengerichtliGen Unterfuhungen, für welche das förmliche Verfahren bereits angeordnet i|stt, find mög- list beshleunigt da zu Ende zu fübren, wo fie eingeleitet wurden. Sollten in einzelnen Fällen über die Zuständigkeit oder über die Auslegung und Anwendung der Vorschriften über die Behandlung der ehrengerichtlichen Angelegenheiten Zweifel entstehen, so hat der fommandierende Admiral dieselben zu erledigen, nöthigenfalls darüber unmittelbar Meine Entscheidung einzuholen. Dem Ober-Kommando der Marine habe Ich unmittelbar Kenntniß gegeben. Sie haben biernach die weitere Bekanntmachung an die Marine zu veranlassen.

Ostsee, den 26. Juli 1895, An Bord Meiner Yacht „Hohenzollern“.

: Wilhelm. 1. R. An den Reichskanzler (Reichs-Marineamt).

_ Bad Homburg, 6. August. Jhre Majestät die Kaiserin Friedrich ließ an dem heutigen Jahrestage der Schlacht bei Wörth einen prachtvollen Kranz mit enifotodMler Inschrift an dem hiesigen Kaiser Friedrich -Denkmal niederlegen.

Sachsen-Coburg-Gotha.

Gestern feierte Seine Königlihe Hoheit der Herzog Alfred im Kreise seiner Familie den 51. Geburtstag. Die offentlichen sowie zahlreihe Privatgebäude der Residenz- stadt Coburg hatten Flaggenshmuck angelegt. Früh 6 Uhr fand, wie die „Coburger Ztg.“ berichtet, militärishe Reveille, um 10 Uhr Gottesdienst für das Bataillon und die Kom- battanten von 1870/71 in der Heiligkreuz-Kirhe statt; diesem schloz sich eine glänzende Burke auf dem Schloßplay an. Das Bataillon hatte unter dem Kommando des Hauptmanns Geyer auf der oöstlihen Seite des Schloßplaßes Aufstellung genommen. Major von Safft, der die Parade abnahm, richtete eine kurze An- sprache an die Mannschaften und brachte ein dreifaches Hoch auf Seine Königliche Hoheit den Herzog aus; die Musik intonierte die Nationalhymne. Unter den Klängen des Prôäsentiermarsches wurde fodann das Bataillon von dem Major von Safft und den erschienenen Offizieren der Reserve und Land- wehr abgeschritten, worauf der Vorbeimarsch in Zügen erfolgte. Nachdem die Fahne wieder in das Herzogliche Palais gebracht war,

«

konzertierte die Militärkapelle während der Paroleausgabe auf dem Schloßplaße. Auf Einladung des Majors von Safft be- gaben sich die erschienenen Kombattanten nah der Parole- ausgabe in die Turnhalle, woselbst sie zur Erinnerung an den Schlachttag bei Wörth mit Speise und Trank bestens be- wirthet wurden. Major von Safft hielt eine von militä- rishem Geist durhdrungene, kernige Ansprache an die Kom- battanten, und Zeichenlehrer Türk dankte im Namen der leßteren für die erwiesene Ehre. Auch ein Telegramm von dem derzeitigen Kommandeur der 43. Jnfanterie - Brigade General-Major von Pfuhlstein begrüßte die Kombattanten. Der Prinz und die Prinzessin Philipp von Coburg treffen heute in Reinhardsbrunn ein. | Anhalt. Seine Le: der Erbprinz und Jhre Großherzogliche L die Erbprinzessin sind mit Gefolge vorgestern nah cheveningen und Seine Königliche Hoheit der Erbgroß- herzog von Baden gestern Vormittag nah Freiburg i. B. gereist. Lübeck.

Der Senat hat den Chef:Redakteur der „Lübeckischen Anzeigen“ Dr. Otto Geise zum Senatssekretär gewählt.

Oesterreich-Ungarn.

Der Kaiser besuchte gestern Vormittag in Zshl den König und die Königin von Rumänien. Auch der Minister des Aeußern Graf Goluchowski und der deutsche Botschafter Graf zu Eulenburg wurden gestern vom König von Rumänien empfangen. Nachmittags fand in der Kaiserlichen Villa Hoftafel statt, zu der der Kaiser® den König und die Königin von Rumänien vom Hotel abholte. An dem Diner nahmen sämmtlihe in Fshl anwesenden Höchsten Ds mit Gefolge, ferner der Minister des Aeußern Graf Goluchowski sowie Legations-Rath Szecsen theil. Nach der Hoftafel unternahmen der Kaiser und das rumänishe Königspaar in Begleitung des Gefolges und des Ministers des KAeußern Grafen Goluchowski einen Ausflug auf den Schafberg. Nach einstündigem Aufent- halt auf dem Gipfel erfolgte um 9 Uhr Abends die Nükkehr, worauf sih die Majestäten im Hotel verabschiedeten. An den festlih geschmückten Stationen des Ausflugs brachte das Publikum den Majestäten lebhafte Huldigungen dar. Der deutshe Botschafter Graf zu Eulenburg ift gestern Abend von Jschl wieder abgereist.

Die „Wiener Zeitung“ veröffentlicht heute ein Kaiserliches Patent aus Js{chl vom 5. d. M., durch welches der gali- zische Landtag aufgelöst und die Einleitung von Neu-

wahlen angeordnet wird.

In Budapest hielt gestern, dem „W. T. B.“ zufolge, die ganze rumänische Bevölkerung der Stadt und Um- gegerid ein großes Fest ab, wobei Barcian, der Redakteur eines uma Blattes, die Veranstalter des in Budapest geplanten Nationalitätenkongresses auf das heftigste angriff. Die ganze Versammlung nahm die Rede Barcian's sehr bei- fällig auf.

Großbritannien und Frland.

Bei der Admiralität ist, dem „W. T. B.“ zufolge, die

telegraphishe Meldung eingelaufen, daß das Kanonenboot

„Linnet“ den Befehl erhalten habe, am Montag nach Futschau in See zu gehen.

Frankreich.

Der Ertrag der indirekten Steuern im Juli d. J. ergab im Vergleich zu den Steuereingängen desselben Monats im Vorjahr ein Mehr von 6 216 000 Fr. troß der vergleichs- weisen Verminderung der Zolleinnahmen um 1 861 000 Fr.

Rußland.

Der Kaiser hat den französishen Gouverneur von Obok Lagarde zum Groß-Offizier des Sankt-Annen-Ordens, den Stations-Kommandanten Thomine zum Offizier und die beiden A des Gouverneurs zu Rittern desselben Ordens ernannt.

Der Chef der zu bildenden geistlichen Mission für Abessinien, Archimandrit Jefrem, begab sich nach Moskau, wo er, einer Zeitungsmeldung zufolge, bis zum Herbst im Kloster bleiben und dann nach St. Petersburg zurückkehren wird, um die geistlihe Mission zu bilden.

Heute Abend verläßt die abessinishe Gesandtschaft St. Petersburg, reist über Wilna und Odessa nah Kon- stantinopel, macht einen Absteher nah Jerusalem und seßt dann die Reise nah Port Said, Obok und Abessinien fort. Leontiew begleitet die Gesandtschaft.

Ftalien,

Der Senat seßte gestern die Berathung der Finanz- und Schußmaßnahmen fort. Jn Erwiderung auf eine Anfrage Rossi’'s erklärte der Schaß - Minister Sonnino, es würde keinen großen Verlust bedeuten, wenn der lateinische Bund seinen Vertrag kündigen würde. Die Zurückziehung der Scheidemünze seitens FJtaliens sei für die Losung der Frage O as beweise jedoh nicht, daß man dem lateinischen Bunde fündigen müsse; Jtalien dürfe nit die Jnitiative hierzu ergreifen, aber au nit erschrecken, wenn ein anderer Staat dieselbe ergreife. Die italienische Regierung könne mit Ruhe den von den Anhängern der verschiedenen Münzsysteme heraufbeschworenen Stürmen zusehen. Die Scheidemünze sei aus dem Verkehr zurückgezogen und die Münzkrise im Jnnern mit geringem Aufwande überwunden worden. Die Maßnahmen des Schaßes bewiesen, daß Jtalien sih bemühe, in ein normales Münzsystem einzutreten.

_ Der Papst empfing gestern den preußischen Gesandten Len Vatikan von Bülow vor Antritt seines Urlaubs in udienz.

Spanien.

_ Eine Division des spanischen Geschwaders ver- läßt, wie „W. T. B.“ aus Madrid meldet, heute Ferrol und begiebt sih nach Cadiz, wo zwei weitere Kreuzer sich an- schließen werden. Ein Vize - Admiral wird das Kommando über das so gebildete Geshwader von sechs Schiffen, welches einige Tage in Tanger bleiben wird, übernehmen.

Serbien.

Mit der Vertretung des Finanz-Ministers Popow it\ch, der ins Ausland reiste, um über die Gange enheiten zu verhandeln, ift, dem „W. T. B.“ zufolge, der Justiz-Minister

Nincitsch betraut worden. Der Finanz-Minister wird f nah Beendigung der Pourparlers in Wien nah Berlin und Paris begeben. Der bulgarische diplomatische Agent in Belgrad Sirmadschiew hat dem Minister Präsidenten Novakovitsch seine Accreditive überreiht und die Geschäfte der Agentur Übernommen.

Dänemark.

Wie aus SGroB Bernstorff gemeldet wird, hat \ih der Gesundheitszustand des Königs gestern Abend soweit gebessert daß Seine Majestät kurze Zeit das Bett verlassen konnte. *

Asien.

Das „Reuter’she Bureau“ meldet aus Tehcran vom gestrigen Tage, nah Telegrammen aus Täbris sei die Ruhe daselbst wieder hergestellt.

Die Lage der Europäer in Futschau ist infolge der on zur Schau getragenen feindseligen Gesinnung der Ein- geborenen noch immer eine kritishe. Die chinesishen Beamten erklärten: wenn eine Erhebung stattfände, würde es ihnen nicht möglich sein, dieselbe zu unterdrücken. Die Provinz Fukien befindet sih nach einer Meldung des „W. T. B.“ im Aufstand und die amerikanische Mission in Fungfuk is verbrannt worden, Es ist telegraphisch um die Entsendung von Kanonenbooten um Schuß der Ausländer gebeten worden. Das „Reuter"\che

ureau“ erfährt, daß im Auftrage der britishen Regierung der britishe Gesandte in Peking, O’Conor, von dem Tsung-Li- Yamen eine militärishe Eskorte für den britishen Konsul in Quishau verlangte, damit derselbe den Schauplaß der leßten

ewaltthaten besuchen und eine Untersuhung vornehmen könne; ferner verlangte derselbe von der whinesisen Regierung den Erlaß einer Beriliguria, durch welche die Todesstrafe für die Urheber der Greuelthaten festgeseßt und strengste Befehle zum Schuß aller britishen Missionen ertheilt werden. Die chinesische Regierung hat die Forderungen bewilligt.

Afrika.

Nach einer Meldung der „Agenzia Stefani“ bestätigt es sh, daß Nas Makonen seine. Truppen entlassen hat und Negus Menelik nach Adisabuka L e t In Schoa wird infolge der bisher erlittenen Niederlagen und der nothwendig gewordenen hohen Steuern die Stimmung für den Feldzug gegen die KolonieErythräa immer geringer; die Königin Taitu soll zum Friedens\{luß gerathen haben. Im Fürstenthum Lasta herrsht Unzufriedenheit, da Menelik dessen Herrscher gefangen geseßt hat.

Entscheidungen des Reichsgerichts.

_ Nach § 308 des Strafgeseßbuchs wird wegen Brandstiftung mit Zuchthaus bis zu 10 Jahren bestraft, wer vorsäßlih . . . Vor- räthe von landwirthschaftlihen Erzeugnissen in Brand seßt. Zu den „landwirthschaftlihen Erzeugnissen“ gehört nah einem Urtheil des Reich2gerichts, IT. Strafsenats, vom 8. Februar 1895 auch das an den Ufern der Binnengewässer wild wachsende Rohr. „Der Begriff der landwirthschaftlihen Erzeugnisse seßt keineswegs eine auf die Entstehung oder das Gedeihen des Erzeugnisses abzielende mensch- lie Thâtigkeit voraus; er umfaßt vielmehr alle Rohprodukte der Ausnußung des Grund und Bodens, bei deren Ge- winnung leßterer selbst der Substanz nah unverändert bleibt. Das Beiwort „landwirthshaftlich“ steht dem nicht entgegen, sondern bringt einerseits die Gewinnung des Erzeugnisses im Wege wirthschaftliher Ausnußung des Bodens und andererseits den Gegenfaß zur Forstwirthschaft zum Ausdruck, deren Schuß durch Aufstellung der Kategorie der „Waldungen“ besonders geregelt ist. Auch das an den Ufern der Binnengewässer wild wachsende Rohr wurzelt im Grund und Boden und fällt somit unter die Boden- produtte, wenn auch das Wasser eine nothwendige Vorbedingung für Entstehung und Wachsthum der Pflanze bildet. Die von dem Angeklagten angezündeten Rohrhaufen, bei welchen der Gesichtspunkt der Gemeingefährlihkeit der Inbrandseßung in demselben Maße zu- trifft, wie bei Stroh und Heu, konnten sonach ohne Rechtsirrthum als „landwirth\schaftliße Erzeugnisse" im Sinne des § 308 Straf- geseßbuch angesehen werden, gleihviel, ob dem dur Abmähen ge- wonnenen Rohr eine fkulturelle Behandlung zu theil geworden war oder nit.“ (4817/94.)

Der Gebrauch eines gefälshten Ev er lor au as

\cheins zur Erlangung einer den Inhabern eines solchen vorbehaltenen Stelle ist, nah einem Urtheil des Reichsgerichts, T. Strafsenats, vom 28. Februar 189 nit als Uebertretung aus § 363 Str.-G.-B. (betr. Fälshung von Legitimationéspapieren und Zeugnissen behufs Täuschung von Behörden zum Zwecke des besseren Fortkommens), sondern als Urkundenfälshung aus §§ 267 ff. Str.-G.-B. zu bestrafen. „Der Zivilversorgungsshein wird nicht zum Zwee der Legiti- mation ertheilt, wie Pässe, Militärabschiede 2c., sondern auf Grund ein- getretener Invalidität im Militärdienste oder Vollendung einer bestimmten militärischen Dienstzeit. Die betreffenden Perfonen haben einen geseß- lichen Anspruch auf den Zivilverforgungs|chein, ebenso wie auf die Pension oder, wie die Halbinvaliden, das Net auf die Gewährung des Scheins oder der Pension, §§ 58, 75 des Militärpensionsgesetes vom 27. Juni 1871, § 10 des Geseßes vom 4. April 1874. Der Zivilverforgungsshein fann daher zum Beweise eines Rechts gegen das Reich und die Bundesstaaten dienen und bder unbefugte Gebrauch einer folhen Urkunde auch die Nechte Dritter ver- en da durh denfelben ein Berechtigter von der sonst ihm ge- bührenden Stelle ausgeschlossen werden kann, wenn sie der nicht be- rechtigte Vorzeiger des Scheins erhält.“ (225/95,)

Entscheidungen des Ober-Verwaltungsgerichts.

Die Verpflichtung der Anlieger an einer zu einem Gemeindebezirk gehörigen Cha us fee zu polizeimäßiger Straße n- reinigung wird, nah einem Urtheil des Ober-Verwaltungsgerichts, I. Senats, vom 9. April 1895, nicht durch die seit vielen Jahren bestehende chausseem äßige Reinigung jener Chaussee seitens des Kreises (der Chausseebauverwaltung) beseitigt. Die Gräben und Böschungen einer Kreischaussee sind, nah demselben Urtheil des Ober-Verwaltungsgerihts, Zubeh ö r der Chaussee, selbst wenn sie von dem Kreise zur Grasgewinnung nußbar gemacht werden; es ist demnah niht der Kreis, fondern es sind die Cigenthümer der an den Gräben und Böschungen angrenzenden Grund' stücke Anlieger der Chaussee. Die Polizeiverwaltung zu R. in Ostpreußen forderte durch Verfügung vom 17. Dezember 1895 die Eigenthümer einer Anzahl von Grundstücken an der N.-S. Chaussee auf, auf Grund der lTofalrechtlichen Vorschriften regelmäßig und forg- fis den Bürgersteig, den Ninnstein und den Straßendamm bis zur

itte der Straße vorlängs ihrer Grundstücke zu reinigen. Die Be- {werden gegen diese Verfügung bei dem Landrath und sodann beim Regierungs-Präsidenten hatten keinen Erfolg. In der von den Be- \hwerdesührern sodann erhobenen Klage machten sie eltend, daß die R.-S. Chaussee seit länger als 30 Jahren auh auf den hier in Betraht stehenden Strecken vom Kreise R. gereinigt worden fei, dieser daher Heran, au ferner zur Reinigung verpflichtet sei, und daß der Kreis Anlieger an der Chaussee um deshalb fei, weil er aus dem zu den Gräben und Böschungen der leßteren verwendeten, seiner Zeit von den Klägern

benen Lande durch Verpachtung der Grasnußung erheblichen ein erziele, das fraglihe Land hiernah als ein selbständiges Grund {u in dem Sinne anzusehen sei, daß das Eigenthumsrecht daran bie Verpflichtung zur R«inigung der Straße nah si ziehe. Die Klage wurde vom Ober-Verwaltungsgerihts zurückgewiesen, indem es hegründend ausführte: „Wenn die Chausseebauverwaltung fih der Reinigung der im Zuge der R.-S. Chaussee liegenden Straße auf den hier in Betracht stehenden Strecken unterzogen hat, so folgt daraus noch nicht, daß sie die streitige Straßenreinigungspflicht observanzmäßig überkommen habe. Denn es ist von den Klägern niht behauptet und hat au nicht wobl behauptet werden können, daß jene Verwaltung jemals eine andere als eben die chaufsee- mäßige und vielmehr die davon verschiedene und darüber hinaus- gehende » Þ olizeimäßige“" insbesondere im Interesse der Gesund- heitspolizei gehandhabte Straßenreinigung vorgenommen habe. Da es sih um diese leßtere allein bier handelt, so ersheint der Nachweis ciner observanzmäßigen Verpflichtung der Chaufseebauverwaltung in diesem Falle, wie in zahlreichen anderen von dem O.-V.-G. neuerlich entschiedenen, ausgeshlofsen. Davon, daß die Gräben und Böschungen einer Chaussee Zubehör dieser und niht für sich bestehende selbständige Grundstücke sind, ift ohne weiteres und fo lange nicht etwas Anderes aus den Umständen erhellt, auszugehen. Die Nußbarmahung der Gräben und Böshungen zur Grasgewinnung ändert an ihrer, von den Klägern garnicht bestrittenen Eigenschaft als Zubehörstücke der Chaussee nihts, verleiht ihnen nicht eine „Selbständigkeit“ in dem von den Klägern gerneinten Sinne. Daher find die Kläger und niht etwa der Kreis Anlieger der Chaussee."

(1. 507.)

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung. :

Aus Braunschweig wird der „Voss. Ztg." berichtet, daß der von den dortigen Sozialdemokraten ins Werk geseßte Bierboykott nah einer Dauer von etwa 15 Monaten dur eine Vereinbarung zwischen den vereinigten Brauereien und den Vertretern der Arbeiter endgültig aufgehoben worden is, Die Brauereien haben unter Aus- {luß aller früheren Forderungen der Arbeiter nur die R S übernommen, daß die in Braunschweig no{ch vorhandenen ünf aus- gesperrten Arbeiter wieder in die Werkstätten eingestellt werden.

Aus Carmau x wird der „Frkf. Ztg." über Paris berichtet, das Syndikat der Glasarbeiter von Carmaux habe einstimmig di Wiederaufnahme der Arbeit beschlossen. Wie aber „W. T B. meldet, haben die Glashüttenbesißer es abgelehnt, den Betrieb sofort wieder aufzunehmen. (Vgl. Nr. 185 d. Bl.) j /

Der internationale Kongreß der Textilarbeiter in Genf hat, wie die Blätter berichten, einen Antrag auf vollständige Abschaffung der Sonntagsarbeit in allen Ländern angenommen. Ein Antrag der englischen Delegirten, daß an den Wochentagen nur bis 6 Uhr Abends gearbeitet werden soll, gelangte gegen die Stimmen der deutshen Abgesandten zur Annahme.

Land- und Forstwirthschaft.

Der deutsche bienenwirthschaftlihe Zentralverein wird in den Tagen vom 26. bis 30. September d. J. in Görliß seine sechste Wanderversammlung abhalten. Mit derselben wird eine Ausstellung von Bienen, Bienenerzeugnissen und Bienen- geräthen verbunden sein.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Türkei. Zufolge Beschlusses des internationalen Gesundheitsraths in Konstantinopel unterliegen Schiffe mit Passagieren aus den Häfen ¡wishen Alexandrette und Sneidije in Nordsyrien (diese beiden Häfen einbegriffen) einer fünftägigen Quarantäne. Schiffe, welche in den geren Häfen keine Passagiere aufgenommen haben, find nur einer Beobachtungéquarantäne von 24 Stunden unterworfen und werden nah einer strengen ärztlihen Untersuhung wieder zum freien Verkehr zugelassen. Indien.

Durch Verfügung der Regierung in Bombay vom 9. v. M. ist die in den Häfen von Aden, Perim und der Somali-Küste gegen Her- fünfte von den arabishen Häfen des Rothen Meeres angeordnete Quarantäne wieder aufgehoben worden. (Vergl. „R.- Anz.“ Nr. 157 vom 4. v. M.)

Der Gesundheitsstand in Berlin blieb in der Woche vom 21. bis 27. Juli ein der Vorwoche ähnlicher und, wenn man von der infolge der heißen Witterung geen Kindersterblihkeit absieht, ein ziemlih guter: auch die Sterblichkeit zeigte eine nur mäßige weitere Steigerung; von je 1000 Einwohnern starben, aufs abr berechnet, 24,6. Auch in dieser Woche herrschten akute Darm- kranfkheiten mit tödtlihen Ausgängen besonders unter der Kinder- welt in hohem Grade vor. Die Zahl der an diesen Krankheitsformen gestorbenen Kinder stieg auf 311, und zwar stellten die Kinder im Alter unter zwei Jahren wiederum das überwiegend stärkste Kontingent. Die Theilnahme des Säuglings- alters an der Sterblichkeit war infolge dessen eine etwas größere als in der Vorwoche; von je 10 000 Einwohnern starben, aufs Jahr berechnet, 128 Säuglinge. Dagegen blieben akute Entzündungen der Athmungsorgane f ten und führten auch weniger Todesfälle herbei. Erkrankungen und. Sterbefälle an Grippe sind nicht bekannt geworden. Von den Infektionskrankheiten blieben Erkrankungen anUnter- leibstyphus selten, an Masern und Scharlach wurden etwas weniger, an Diphtherie etwas mehr Erkrankungen als in der Vorwoche gemeldet. Erkrankungen an Masern kamen auf dem Wedding am häufigsten zur Anzeige, Erkrankungen an Scharlah aus der jeuseitigen Luisenstadt, an Diphtherie aus demselben Stadttheil, sowie aus dem Stralauer Viertel und der Rosenthaler Vorstadt. Erkrankungen an Kindbett- fieber wurden vier bekannt. Selten blieben rosenartige Entzündungen des Zellgewebes der Haut, sowie Erkrankungen an Keuchhusten, die nur in wenigen Fällen tödtlih endeten. Rheumatishe Beschwerden aller Art zeigten im Verglei zur Vorwoche keine wesentliche Ver- änderung in threm Vorkommen.

_ Hamburg, 6. August. „W. T. B.“ berichtet: Die Meldung über das Ableben eines Kindes an asiatisher Cholera ist voll- ständig unbegründet. Laut Erkundigung bei der Medizinal- behörde ist das fraglihe Kind am Sonnabend gestorben. Die Sektion der Leiche ergab als Todesursache eine innere Krankheit, jedoch absolut feine Bezichung zur Cholera.

_ Wien, 6. August. Die „Wiener Abendpost“ meldet, daß, amt- liden Nachrichten zufolge, in dem russischen Gouvernement Volhynien die Cholera an Ausbreitung zugenommen habe und daß auch sporadische Fälle in mehreren nächst der galizischen Grenze liegenden russishen Ortschaften vorgekommen seien. Der galizische Landes-Sanitätsreferent habe den Bezirk Zbaraz bereist und daselbst einen vorzüglichen Gesundheitszustand vorgefunden. Sämmtliche Vor- Etrunges für den möglichen, aber bisher nicht eingetretenen Fall einer Einschleppung der Cholera seien durchgeführt.

Haudel und Gewerbe,

Der Finanz-Minister hat die Provinzial-Steuer-Direktoren unter dem 23. v. M. benachrichtigt, daß der Firma Jacob aiea u. Sohn in Breslau die laubniß zur usammensezung des allgemeinen Branntwein-Denatu- rierungsmittels gs 8 9 des Regulativs, betreffend die Steuerfreiheit des Branntweins zu gewerblichen u. st. w. Zwecken, ertheilt worden ift.

Durch das am 10. v: M. in der ‘amilien „Gaceta“de Madrid“ veröffentlihte, mittels Königlichen Dekrets fest- gestellte Budget der Philippinen für das Etatsjahr 1895/96 is} ein vorübergehender Aufschlag von 4 Proz. auf sämmtliche Zollsäße des geltenden Zolltarifs vom 7. Januar 1891 eingeführt worden.

Außerdem tritt für die in den Positionen 7. und 8 des genannten Tarifs festgeseßten Zollsäße die folgende Er- höhung ein:

Pos. 7: Oleonaphtha, Vaselin, natürlihes unreines

O und aus Schiefer gewonnene rohe Oele 100 kg esos.

Pos. 8: Benzin, Gasolin, Petroleum und andere Mineral- óle reftifiziert 100 kg 4,50 Pesos.

Diese Aenderungen des bestehenden Zolltarifs treten in Kraft am Tage nah der De Zung Me Dekrets in der „Gaceta de Manila“. Erfolgt der Nachweis, daß die Waaren den leßten Provenienz-Ort noch vor diesem Tage ver- lassen haben, so erfolgt ihre Verzollung noch nach den zur Zeit bestehenden Zollsäßen. |

Reis endlih hat nach den Bestimmungen des neuen Budgets, gleichfalls vom Tage nah der Veröffentlichung des- selben in der „Gaceta de Manila“, einen Ausfuhrzoll von 2 Pesos für 100 kg zu entrichten.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Nuhr sind am 6. d. M. gestellt 11244, nicht recht- zeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am d. d. M. gestellt 4466, nicht reht- zeitig gestellt keine Wagen.

Königsberg, 5. März. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen unverändert. Roggen fest, do. pr. 2000 Pfd. Zollgewicht 112. Gerste matt. Hafer behauptet, do. loko pr. 2000 Pfd.

ollgewiht 121. Weiße Erbsen pr. 2000 Pfd. Zollgewiht 107,00. piritus pr. 100 Liter 100 9/6 loko 36#, do. pr. Juli 371, do. pr. September 37. : : :

Danzig, 6. August. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen loko unverändert, Umsay 50t, do. inländ. hochbunt u. weiß 146, do. inländ. hellbunt 140—141, do. Transit hochbunt und weiß 108,00, do. hellbunt 104,00, do. Termin zu freiem Verkehr pr. Sept.-Oft. 140,50, do. Transit pr. Sept.-Okt. 106,00, NRegulierungspreis zu freiem Verkehr 140. Roggen loko unverändert, do. inländischer 111,00, do. russisher und polnischer zum Transit 76,00, do. Termin pr. Sept. - Okt. 115,00, do. Termin Transit pr. Sept. - Okt. 81,00, do. Regulierungspreis zum freien Verkehr 111. Gerste, große (660—700 Gramm) 105. Gerste, kleine (625—660 Gramm) 99. Ae, inländisher 115,00. Erbsen, inländische 115,00. Spiritus ofo fontingentiert 57,00, niht fontingentiert 37,00. :

Magdeburg, 6. August. (W. L. B.) Zuckerbericht. Korn- zucker, exfl., von 929% —, neue —,—. Kornzucker exkl., 88 %/o Nendement 10,10—10,45, neue 10,30—10,45. Nachprodukte exkl., 75 9/0 Rendement 7,10—7,85. Ruhig, stetig. Brotraffinade T 22,75— 23,00. Brotraffinade 11 22,50. Gem. Raffinade mit Faß 22,75—23,00. Gem. Mehlis 1 mit Faß 22,25. Rubig. NRohzucker I. Produkt Transito f. a. B. Hamburg pr. August 10,00 bez. u. Br., pr. Sep- tember 10,10 bez. u. Br., pr. Oktober-Dezember 10,45 Gd., 10,45 Br., pr. Januar-März 10,75 Gd., 10,80 Br. Stetig. i

Leipzig, 6. August. (W. T. B.) Kammzug-Termin- handel. L Plata. Grundmuster B. pr. August 3,10 #4, pr. September 3,127 4, pr. Oktober 3,125 4, pr. November 3,125 M, pr. Dezember 3,124 #, pr. Januar 3,15 #4, pr. Februar 3,19 A, pr. März 3,175 #, pr. April 3,174 (A, pr. Mai 3,20 #, pr. Suni 3,20 4, pr. Juli 3,20. Umsay: 45 000 kg. :

Bremen, 6. August. (W. T. B.) Börsen - Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum-Börse.) Stetig. Loko 6,20 Br. Ba umwolle. Anziehend. Üpland middl. loko 354 „4. Schmalz. Ruhig. Wilcor 33 , Armour shield 334 4, Cudahy 344 4, Fairbanks 284 «K. Spe ck. Nuhig. Short clear middling loko 31. Wol le. Umsay 223 Ballen. Taback. Umsatz 79 Faß Kentucky, 17 Packen Carmen. :

Hawburg, 6. August. (W. T. B.) Kaffee. (Nachmittags- beriht.) Good average Santos pr. September 758, pr. Dezember 742 yr. März 734, pr. Mai 73. Ruhig. Zuckermar kt. Cr E 1 RNRüben-Rohzucker 1. Produkt Basis 88 9/9 Rende- ment neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. August 10,00, pr. Oktober 10,374, per Dezember 10,574, pr. März 10,875. Stetig.

London, 6. August. (W. T. B.) 96% Javazucker un- gehandelt, Rüben-Rohzucker loko 10 fest. Chile-Kupfer 461/16, pr. 3 Monat 467/16. L :

Die Eröffnungen der australischen Wollauktionen finden in Adelaide am 2%. September, in Sidney am 7. Oftober und in Melbourne am 16, Oktober statt. Es gelangen ungefähr 900 000 Ballen zur Versteigerung. i

London, 7. Juli. (W. T. W.) Eine gestern abgehaltene Ver- fammlung von Depositoren der City of Melbourne Bank lehnte einen Vorschlag zur Reorganisation der Bank ab und nahm eine Entschließung zu Gunsten der Liquidation der Bank an. Einer Meldung des „R. B." aus Melbourne zufolge hat die City of Melbourne Bank heute Vormittag ihre Geschäftsräume geschlossen.

Manchester, 6. August. (W. T. B.) 12r Water Taylor 43, 30 r Water Taylor 64, 20r Water Leigh ö#, 30r Water Clayton 64, 32 r Mock Brooke 6, 40x Mayoll 6#, 40r Medio Wilkinson 7, 32 r Warpcops Lees 53, 36r Warpcops Rowland 64, 36 r Warpcops Wellington —, 407 Double Weston 73, 60r Double courante Qua- lität 104, 32°" 116 yards 16X16 arev Printers aus 32r/46x 144. Fest.

Glasgow, 6. August. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 5824 Lons gegen 2395 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

St. Petersburg, 6. August. (W. T. B.) A markt. Weizen loko 8,00. MNoggen loko 5,50. Hafer loko 3,30. E loko 11,50, Hanf loko 44,00. LTalg loko 50,00, pr. August —.

Amsterdam, 6. August. (W. T. B.) Java-Kaffee good ordinary 554. Bankazinn 39. :

Rotterdam, 6. August. (W. T. B.) Die heute hier dur die Niederländishe Handelsgesellschaft abgehaltene A uktion über 26 312 Ballen Java-, 249 Kisten, 18 Ballen E dang- und 371 Ballen Surinam - Kaffee ist, wie folgt, abgelaufen. Es wurden angeboten: 249 Kist. Padang W. J. B., Taxe 64 à 71 C., Ablauf 664 à 704 C., 1280 Ball. Java W. I. B., Taxe 52 à 61 C., Ablauf 534 à 604 C., 4637 Ball. do. Preauger blaß- blank, Taxe 58 à 60 C., Ablauf 594 à 61 C., 2992 Ball. do. Tagal, Taxe 59 C., Ablauf 60} à 604 C, 1600 Ball. do. Pana- roetan, Taxe 55 à 56 C., Ablauf 564 à 574 C., 4120 Ball. do. Probolingo, Taxe 544 à 554 C., Ablauf 554 à 565 C., 9857 Ball. do. OL Taxe 54 à 554 C., Ablauf 554 à 564 C., 3568 Ball. do. blaß, blaßgrünlih, Taxe 534 à 544 C., Ablauf 544 à 564 C., 504 Ball. do. Solo, Taxe §24 C., Ablauf 534 à 53} C, 371 Ball. do. Uberia, Taxe 53 à 54 C., Ablauf 53 à 5 C., 1434 Ball. do. ordinár u. Triage, Taxe 35 à 40 C., Ablauf 35 à 422 C., 338 Ball. do. B. S. und Diverse, Taxe —, Ablauf —.

New-York, 6. August. (W. T. B.) Die Börse eröffnete fest, verlief unregelmäßig und A: in träger Stimmung. Der Umsaß der Aktien betrug 146 000 Stück.

Auf Grund der gestrigen, ziemli erregten Hausfseströmung seßte Weizen heute mit ret festen Kursen ein, und infolge von Käufen für Rechnung des Auslandes zogen dieselben bald nohch mehr an. Realisierungen in New-York übten jedoch später einen Druck aus, sodaß die Preise so ziemlich auf ihren gestrigen Standpunkt zurück-

gingen; der Schluß war träge. Mais fiel infolge von matten

Kabelmeldungen und günstigen Erteberihten fast während des ganzen Börsenverlaufs mit unbedeutenden Reaktionen. Waarenbericht. Baumwolle-Preis in New-York 72/16, do. do. in New-Orleans 6#, Petroleum Stand. white in New-York 7,10, do. do. in Philadelphia 7,05, do. rohes (in Gases —, do. Pipe line Certific. pr. Juli 126 nom., Schmalz Western steam 6,32, do. Nobe u. Brothers 6,35, Mais per August 46{, do. per September GL do. per Október 443, Rother Winterweizen 743, Weizen per Au ust 7314, do. per September 734, do. pr. Oktober 73, do. per Dezember 75, Getreidefraht nah Liverpool 13, Kaffee fair Rio Nr. 7 16{, do. Rio Nr. 7 per September 15,35, do. do. per November 15,25, Mehl, Spring-Wheat clears 3,00, Zucker 3,00, Kupfer 12,00.

Weizen-Verschiffungen der leßten Woche von den atlan- tischen Häfen der Vereinigten Staaten nah Großbritannien 93 000, do. nah Frankreich —, do. nach anderen Häfen des Kon- tinents 4000, do. von Kalifornien und Oregon nah Großbritannien 32 000, do. nah anderen Hüfen des Kontinents Qrts. e

Chicago, 6. August. (W. T. B.) Weizen erfreute sih in- folge fester Kabelberihte und Abnahme der Eingänge anfangs einer Aufbesserung. Durch allgemeine Liquidation und günstige Ernte- berichte sowie ganz besonders durch das Fehlen der Nachfrage für den Erport ging dieselbe nicht nur verloren, . sondern es war zum Schluß au noch ein Preisrückgang gegen gestern zu verzeichnen. Mais erlitt infolge von matten Kabelmeldungen und günstigen Ernte- berihten eine Einbuße. i

Weizen pr. August 67, pr. Dezember 703. Mais pr. August 405. Speck short clear nomin. Pork pr. August 9,25.

Verdingungen im Auslande.

Rumänien. Kriegs-Ministerium in Bukarest: 80000 m

British-Indien.

4, November. M. I. Short, Secretary of the Municipal Committee in Rangoon: Einrichtung der ele?trishen Beleuchtung in der Stadt Rangoon. Nähere Auskunft, Stadtplan 2c. beim „Reichs-Anzeiger“.

2. September. graue Futterleinwand.

Verkehrs-Anstalten,

Von jeßt ab is das Meistgewicht der Postyadete im Verkehr mit Cypern auch auf dem Wege über Frankrei von 3 auf 5 kg erböht, ohne daß eine Aenderung der bisherigen Taxe von 2 4 20 Pf. für jedes Paket eintritt. Im weiteren sind fortan Postpackete ohne Werthangabe im Gewicht bis 5 kg nah den französishen Besißungen St. Pierre und Miquelon zu- Bs au Beförderung der Pakete erfolgt über Frankreih und

ngland.

Direkte Dampfschiffsgelegenheit nah Deutsh-Süd- west -Afrika. Der nächste Dampfer, den das Syndikat für süd- west-afrikanishe Siedelung im Auftrage der Deutschen Kolonialgefell- haft von Hamburg nach Deutsh-Südwest-Afrika (Swakopmund und Walfischbai) expediert, verläßt den Hamburger Hafen am 30. Sep- tember d. J. Außerdem wird in diesem Jahre ein Dampfer am 30. November mit der gleichen Bestimmung von Hamburg abgelassen. Die Fahrtdauer beider Dampfer wird wie gewöhnlich gegen 30 Tage betragen. Alles Nähere über Fahrpreise und Frachten- berehnung, Empfangnahme, Spedilion und Verladung_ der Güter theilen das Syndikat für südwest-afrikanishe Siede- lung, Berlin S8W., Königgrägerstraße 49, und die Firma L, F. Mathies u. Co. in Hamburg, Grimm 27, mit. Im ersten Halbjahre 1895 sind bereits vier Dampfer nah Südwest-Afrika expediert worden, sodaß mit den beiden oben erwähnten Dampfern im Fahre 1895 fsechs8 Dampfer den Verkehr zwishen dem Mutterlande und unserem südwest-afrikanishen Schußgebiet vermittelt haben werden. Die Einfuhr deutsher Waaren nah dem neuen südwest- afrikanischen Absaßzgebiet, das früher aus\{ließlich von Kapstadt aus e ide, wird durch diese direkte Schiffsverbindung wesentli erleichtert.

Der Postdampfer „Amsterdam“ der Niederländish-Amerikanischen Dampfschiffahrts - Gesellschaft ist am 5. August in New-York an- gekommen.

Bremen, 7. August. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer „Ems * ist am 5. August Abends auf der Weser angekommen. Der Schnelldampfer „Trave“ ist am 5. August Morgens in New-York angekommen. Der Postdampfer „Mark“ hat am 5. August Abends die Reise von Southampton nah Antwerpen fortgeseßt. Der Postdampfer „Weimar“ ist am 5. August Abends auf der Weser angekommen. Der Shnell- dampfer „Havel" hat am 6. A Mittags Scilly passiert.

London, 6. August. (W. L. B.) Der Union-Dampfelr „Arab * is Montag auf der Heimreise von den Canarischen Inseln abgegangen. '

Theater und Musik.

Königliche Oper. (Kroll's Theater.)

Gestern trat Herr Bötel vom Stadt-Theater in Hamburg als Gast an der Stätte wieder auf, wo er vor Jahren große Triumphe zu feiern gewöhnt war, und in einer Partie, in der er des öfteren gehört worden: als „Stradella“ in Flotow?’s gleihnamiger Dper. Der Rahmen, in welchem er diesmal wirkte, ist ein {önerer, das Ensemble ein wesentlich vornehmeres geworden, nur Herr Vötel ist derselbe geblieben; frisch und hell war die Stimme, ihr metallischer Klang hat im Laufe der Zeit nichts eingebüßt, die leicht ansprechende und kräftige Höhe ist ebenso staunenerregend, wie sie immer war. Damit ist aber auch alles erschöpft, was über den Sänger gesagt werden fann; man könnte auf ihn das Goethe’she Wort von der Nachtigall an- wenden: „Was Neues hat sie niht gelernt, singt alte, liebe Lieder". Auch Herr Böôtel hat nichts Neues gelernt; er ist und bleibt ein be- wundernswerther Natursänger, eine höhere künstlerishe Entwickelung ist von ihm niht mehr zu erwarten. Nimmt man ihn aber, wie er nun einmal is, so wird man durh seine Leistungen vollauf befriedigt sein und gern in den Beifall mit einstimmen, den ihm das Publikum auch gestern in reihem Maße zu theil werden ließ. Neben Bötel gastierte Frau Lieban-Globig als Leonore. íIhr läßt ih gerade im Gegensaß zu jenem nahrühmen, daß aus ihrem anfänglich etwas spröden Material eine im hohen Grade künstlerish geshulte Stimme geworden ist ; dazu gesellen fich frisches natürliches Spiel und eine anmuthige Bühnenerscheinung. Die übrige Besetzung war die bekannte: der Humor der Herren Krolop und Lieban als Banditen war so zündend wie immer und Herr Krasa wußte den alten Bassi trefflich zu charakterisieren. Im Ballet eichnete sih im ersten Akt namentlih Herr Burwig aus, im zweiten räulein Delcliseur und Herr Wtorczyk. Musikdirektor Wegener dirigierte mit Geshmack und Verständniß.

Lessing-Theater. E Gestern Abend wurde Max ODreyer's Drama „Drei“ in dieser Spielzeit zum ersten Mal gegeben und fand bei den Zuschauern die gleiche freundlihe Aufnahme wie vor den Sommerferien. Das fait ifkfum scheint das tüchtige Stük mehr nah dem Grad der Unter- altung, die es darbietet, zu beurtheilen als nah dem Ernst des von dem Dichter behandelten sittlihen Problems; aber man erkennt fo, daß das Drama auch ein unterhaltendes Theaterstück ist, troß seiner kleinen Kompositionsmängel und der nicht ret glaublihen psyholo- ischen Entwiklung der weiblihen Hauptfigur. Die Befezung der ollen war gestern die gleihe wie bei der ersten Aufführung. Die Darsteller, die Herren Sauer, Schönfeld, Merten und Frau Reisen- hofer, spielten mit Gewandtheit und Frische.

Auf der Sommerbühne der „Flora“ zu Charlotten- burg fand gestern die zweite Aufführung der Dper „Carmen“ von Georges Bizet statt. Die Litelrolle hatte diesmal

Frau Franziska Jelinek aus Köln als Gast übernommen. Mit

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S E E E P E R E U s E E T E Ra D Ee E Ie AE hs S P E E ai e D E E V É E adi at Aut ici A

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