1895 / 190 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 12 Aug 1895 18:00:01 GMT) scan diff

BEYe des Etats der Eisenbahnverwaltung Rechenschaft zu geben.

S T.

Wann, durch welche Stelle und in welhen Beträgen, zu welchem Zinsfuß, zu welchen Bedingungen der Kündigung und zu nee Kursen die Schuldverschreibungen verausgabt werden sollen (§8 2, 3 und 5), bestimmt, soweit niht dur die im S 1 angeführten Verträge Bestimmung getroffen ist, der 7 incividinier.

m übrigen kommen wegen Verwaltung und Tilgung der Anleihen und wegen Verjährung der Zinsen die Vorschriften des Geseßes vom 19. Dezember 1869 (Gesez-Samml. S. 1197) zur Anwendung. 88

Die Staatsregierung wird auf Grund des § 5 unter a des Geseßes vom 24. Februar 1850, betreffend die Verwaltung des Staatsschuldenwesens und Bildung einer Staats\chulden- kommission (Geseß-Samml. S. 57), ermächtigt, die Verwaltung der Anleihekapitalien der Hauptverwaltung der Staatsschulden zu übertragen. i :

Die behufs der Tilgung eingelösten oder angekauften Obli- gationen werden nach Vorschrift des § 17 des bezeichneten Geseßes vom 24. Februar 1850 vernichtet und die Geldbeträge öffentlich bekannt gemacht.

Jede Verfügung der Staatsregierung über die im §1 bezeichneten Eisenbahnen durch Veräußerung bedarf zu ihrer Rechtsgültigkeit der Zustimmung beider Häuser des Landtags.

Diese Bestimmung bezieht sih nicht auf die beweglichen Bestandtheile und Zubehörungen dieser Eisenbahnen und auf die unbeweglichen insoweit niht, als dieselben nach der Er- klärung des Ministers der öffentlihen Arbeiten für den Be- trieb der betreffenden Eisenbahn entbehrlich sind.

S 10. Dieses Geseh tritt am Tage seiner Verkündigung in Kraft. Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Jnsiegel. Gegeben an Bord M. Y. „Hohenzollern“, den 16. Juli 1895. (L. S.) Wilhelm. Fürst zu Hoh E von Boetticher. Miquel. Thielen. Bosse. Freiherr von Hammerstein.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 31 bder „Geseß-Sammlung“ enthält unter

Nr. 9771 das Gele, bêtreffend den weiteren Erwerb von Eisenbahnen für den Staat, vom 16. Juli 1895: und unter

Nr. 9772 den Staatsvertrag zwishen Preußen und Bayern, betreffend die Bahnstrecke Tuben Lichtenfels und der bayerisch-sachsen-coburgischen Landesgrenze, vom 15. Mai 1895.

Berlin W., den 12. August 1895.

Königliches Ge)ez-Sammlungs-Amt. In Vertretung: Bath.

Abgereist: Seine Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und Präsident des Reichsbank-Direktoriums Dr. Koch, in Dienst- angelegenheiten nach Lübeckck.

S (F E N C E T R E M E E T V g 7:5 E s T Apr E E E L A

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 12. August.

Aus Cowes wird dem „W. T. B.“ berichtet: Bei den am Freitag veranstalteten Regatten gewann die Segelyacht „Britannia“ Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen von Wales den von Seiner Majestät dem Kaiser als Wander- preis gestifteten silbernen Schild, die „Verena“ des Lord Lons- dale den von Seiner Majestät gestifteten Pokal. Am Sonn- abend unternahmen Seine Majestät eine Segelpartie an Bord der Yachi „Meteor“, zu welcher einige aale Herren und Damen geladen waren. Dann statteten Seine Mazestät Zhrer Kaiserlihen. und Königlihen Hoheit der Kron- prinzessin Erzherzogin Stephanie in Höchstderen Villa einen Besuh ab. Um 2 Uhr begaben Sich Seine Majestät der Kaiser nah Osborne, um bei Fhrer Majestät der Königin das Frühstück einzunehmen. Am Abend fand an Bord der Yacht „Hohenzollern“ ein Herrendiner von 44 Gedecken statt, an welhem Jhre Königlichen Hoheiten der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin, der Prinz von Wales und der Herzog von York, ferner der Marquis of Lorne, der Herzog von Abercrone und andere Mitglieder des hohen englischen Adels, die deutshe Botschaft, einige höhere englische Marine- Offiziere sowie das Gefolge Seiner Majestät des Kaisers theil- nahmen. Seine Majestät tranken auf die Gesundheit Jhrer Majestät der Königin Viktoria und nachher auf diejenige Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen von Wales, Höchst- welcher seinerseits ein Hoh auf Seine Majestät den Kaiser ausbrachte. Nachdem die Gäste die „Hohenzollern“ verlassen hatten, gingen Seine Majestät mit dem Gefolge an Bord Jhrer Majestät Yacht „Alberta“, um Sich über Southampton nah Lowther Castle zu begeben.

, Gestern Morgen 81/2 Uhr trafen Seine Majestät der Kaiser, wie demselben Bureau aus Penrith gemeldet wird, mittels Sonderzugs von Southampton an der Station Clifton and Lowther ein, wo Lord Lonsdale den Kaiser erwartete und Allerhöchstdenselben dann sofort nah Lowther Castle geleitete. Eine große Menschenmenge hatte sfih in der Umgegend ein- gefunden, um Seine Majestät zu begrüßen. Auf dem Bahnhofe war eine Abtheilung Jäger in scharlahrothen Röcken aufge- stellt. Der Wagen, in welhem Seine Majestät mit dem Lord Lonsdale Sich nah Lowther Castle begaben, wurde von be- rittenen Polizeimannschaften und Jägern eskortiert. Auf dem Schlosse angelangt, nahmen Seine Majestät das Frühstück ein und besichtigten alsdann verschiedene zum Schlosse gehörige Gebäude.

Die Kaiserliche Yacht „Hohenzollern“, begleitet von dem Kreuzer „Gefion“, ging gestern Vormittag von Cowes nach Leith. Das englische Kriegs\chiff „Australia“ sowie das deutsche Panzer- chiff „Kaiserin Augusta“, welches wenige Stunden vorher von Vigo angekommen war, gaben den Salut. Als die „„Hohen- zollern“ Osborne passierte, salutierte sie die britishe Flagge.

_ Jhre Majestät die Kaiserin und Königin wohnten, wie aus Wilhelmshöhe bei Cassel gemeldet wird, gestern mit den beiden Prinzen dem Gottesdienst in der Ssloßkirche bei.

Das Befinden Zhrer Majestät hat sich in lehter Zeit wesentlich gehoben, bedarf jedoch noch der Schonung.

Der General der Jnfanterie Golz, Chef des Jngenieur- und Pionier-Korps und General-Jnspekteur der Festungen, hat Berlin verlassen.

Der Kaiserlihe Botschafter in Wien Graf zu Eulen- burg ist auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Botschaft wieder übernommen.

Der Viesige Kaiserlich russishe Botschafter Graf von der Osten-Sacken hat Berlin mit Urlaub verlafsen. Während seiner Abwesenheit fungiert der Botschafts-Rath, Wirkliche ray und Kammerherr von Tscharykow als Geschäfts- räger.

Der hiesige Botschafter der Vereinigten Staaten von Amerika, General Theodor Runyon ist vom Urlaub nah Berlin zurückgekehrt und hat die botschaftlichen Geschäfte wieder übernommen.

Nach telegraphishen Meldungen an das Ober-Kommando der Marine find S. M. S. „Kaiserin e E Kom- mandant Kapitän zur See Lavaud, und S. M. S. „Stosch“, Kommandant Kapitän zur See von Schu ck- mann (Hugo), am 11. August in Cowes angekommen, von wo leßteres an demselben Tage wieder in See gegangen ist; S. M. S. „Hagen“, Kommandant Korvetten - Kapitän Rosen dahl, hat am 10. August von Tanger die Heimreise angetreten.

Baden.

S Schreiben Jhrer Königlihen Hoheit der Gro d i gin veröffentliht die „Frauenvereins-Zeitung“ vom 1. D: E

„Es ist mein Wunsch, day in diesen Tagen, da vor 25 Jahren unsere gemeinsame Hilfsthätigkeit aufgerufen wurde und zu rascher Entwickelung gelangte, um ih in immer fester werdender Organi- sation während der ganzen Kriegszeit und über deren Dauer hinaus segensreich zu erweisen, ein Wort dankbarer Erinnerung alle die- jenigen Frauen Badens erreihe, die damals so freudig und willig die mannigfaltigen Aufgaben übernahmen. Unvergessen steht in den Herzen derjenigen, die damals mitwirkten, die Zeit der Sorge, welche uns alle vereinigte, da, erst in unmittelbarer Nähe und dann in weiterer Ferne, die Kämpfe si vollzogen, die, sieghaft bestanden, unserem Vaterlande den Frieden errungen, dessen wir uns in Dankbar- keit freuen dürfen. Unvergessen ist in meinem Herzen die Opferwillig- keit, Hingebung und Schaffensfreudigkeit, welche, alle Schichten der Bevölkerung durchdringend, in der Thätigkeit unseres Badischen Hilfs- vereins feinen erhebendsten Ausdruck fand. Unvergessen seien die Vielen, die, damals mitwirkend, bereits heimgegangen sind. Mein Blick wendet si in tiefer Bewegung auf das erhabene Bild meiner in Gott ruhenden Mutter, welhe uns allen voranleuhtend bis zu ibrem Lebensende unserem Verein gütige und weise Gönnerin blieb. Ich möchte hier mit diesem kurzen Wort an alle Mitglieder der damals thätigen Hilfsvereine meinen tiefempfundenen Dank fagen für die unausIös{chli4 meinem Herzen eingeprägten Erfahrungen jener großen Zeit, einer Liebesthätigkeit, deren segensreihe Folgen uns zu der fo weit verbreiteten Vereinswirksamkeit geführt und geleitet hat, der Gott auch ferner seinen Segen bewahren wolle. St. Blasien, 27. Juli 1895. Luise:*

Sachsen-Meiningen.

_ Die Landessynode des Herzogthums ist auf den “ias zu ihrer ordentlihen Tagung nah Meiningen ein- erufen.

Oefterreich-Ungarn.

Wie die „Politishe Korrespondenz“ vernimmt, is der Erzherzog Franz Ferdinand an einem Lungenkatarrh.er- krankt, sodaß eine längere Schonung nothwendig wird. Nach den Anordnungen der Aerzte wird der Erzherzog an den dies- jährigen Herbsimanövern nit theilnchmen und hat daher vom Kaiser Urlaub erhalten.

Der Minister-Präsident Graf Kielmansegg hat, wie „W. T. B.“ berichtet, einem inisterrathsbe\@luk gemäß eine Direktive für Beamte erlassen, derzufolge das all- gemeine staatsbürgerlihe Recht der freien Meinungs- außerung bei Beamten sich nicht auf dienstlihe Ange- legenheiten erstreckt, dieselben vielmehr in dieser Beziehung zur strengen Wahrung des Amtsgeheimnisses verpflichtet sind. Auch das Petitionsreht der Beamten wird S beshränkt, als öffentlihe Versammlungen zu diesem Zwecke sowie die Eingabe von Petitionen an die Volksvertretung mit Um- p 8 der vorgeseßten Behörde nicht gestattet sind. Schließlich oll den Beamten untersagt sein, bei Ausübung ihres politischen Wahlrechts in demonstrativer Weise hervorzutreten, weil hier- dur die zur Ausübung des amtlichen Berufes nothwendige Objektivität beeinträchtigt werde.

Bezüglich des in Budapest zusammengetretenen Nati o- nalitäten-Kongresses liegt heute eine Mittheilung des „W. T. B.“ vor, nah welcher ein- Theil der dazu eingetroffenen rumänischen, ferbishen und |s\lovakischen Vertreter, dem, obgleih mit Legitimationskarten versehen, der Eintritt in den Verhandlungssaal verwehrt wurde, sich versammelte und in einem von ihm unter- schriebenen Protest namens Tausender von Rumänen, Serben und Slovaken auf das entschiedenste gegen die Be- {hlüsse der A A Hung Verwahrung ein- legte. Der Regierung wird darin nahegelegt, die Versammlung zu verbieten, da dieselbe sowohl für die Nationalitäten als auch für das Vaterland gefährlihe Jntentionen verfolge. Das auf dem Nationalitäten-Kongreß verlesene und als ein- stimmig angenommen verkündete Bea ramm besteht aus 21 Punkten und wünscht hauptsählih: Wahrung der Integrität des Landes, dem jedoch eine Nation allein nicht das Gepräge geben dürfe; einen Bund zwischen Slovaken, Rumänen und Serben unter Aufrechterhaltung des bisherigen Programms ; nationale Autonomie im Rahmen der Komitatseintheilung ; Reform des Nationalitäten: und Wahlgeseßes; Revision der kirchenpolitischen Geseße; Aufklärung der europäishen Presse 2c. Nach un- bedeutenden Zwischenfällen wurde der Kongreß am Sonnabend unter Absingung des „Hej slovane“ geschlossen.

Großbritannien und Jrland. Die „Times“ schreibt: Die Thronrede, w E im Unrtquie eie erden wird, enthält wer prechungen bezüglih der Gesezgebung, noch Aufkls bezüglich der Politik. Aufklärungen Rußland,

Der Finanz-Minister Witte reiste, wie dem „W. T. Y- E wie vorgestern n R T e le abejjiniche Gejandtsha at am S Odessa verlassen und ihre Heimreise fortgeseßt. s Jtalien.

Die „Tribuna“ meldet, daß der Gerichtshof des Tri für Strafsahen in Rom die Unzustänbicat ée rige lichen Behörde bezüglich der von Cavallotti gegen Crispi eingereichten An klage erklärt hat.

Spanien.

Der Ministerrath genehmigte die Einberufung von 12 000 Mann der Jahresklasse von 1894, welche bisher von dem Dienst befreit waren. Die Verstärkungen für Cuba sollen vom 18. d. M. an nach ihrem Bestimmungsort abgehen. Gerona und Tafalla kam es, wie „W. L. B.“ beri tet, an- läßlih der Einziehung von Reservisten zu allerdings he, deutungslosen Kundgebungen. Jn Mataro weigerten sih die Reservisten zu marschieren; die Gendarmerie mußte in die Luft schießen, um die Ordnung wieder herzustellen.

Türkei.

Der deutsche Botschafter Freiherr von Saurma-Jeltsch wurde, wie „W. T. B.“ meldet, am Freitag nah dem Se- lamlifk von dem Sultan in Audienz empfangen.

Nachrichten aus Ueskueb zufolge ist eine aus Kuestendil fommende 200 Mann starke Jnsurgentenbande vor fünf Ln von türkishem Militär e laden und zerstreut worden.

Bulgarien.

Das Journal „Mir“ vom 10. d. M. bespricht die für heute Vormittag erwartete Ank u nft des Prinzen Ferdinand in Sofia und bemerkt dazu, daß die Stadtverwaltung Vor bereitungen zu einem glänzenden Empfange treffe. Das Ble billigt diese Absicht und fährt fort: „Wir müssen mit al Kräften unsere Liebe und Anhänglichkeit an den Prinzen h: zeugen und seinen äußeren und inneren Feinden bewei, daß ihre Angriffe keine andere Folge gehabt haben, als uns 1 ans Ergebenheit zu dem Prinzen und seiner Dynastie zu erhohen.“

_ Nachdem durch Stambulow’'s Tod die persönlihen Differenzen zwischen ihm und Radoslawow erledigt sind, soll, in Sofia erscheinenden Blättern zufolge, eine Koalition A den Anhängern beider, den liberalen antirussischen Parteien, zu stande gekommen sein; Petkow habe die Führung übernommen.

Der wegen des Verdachts der Theilnahme an der Er- mordung Stambulow's verhaftet gewesene Tüfektschief ist am Freitag aus der Haft entlassen worden.

Schweden und Norwegen.

Die Staatseinnahmen Schwedens aus den Bor, der Branntweinsteuer, der Rübenzuckersteuer und den Üceber {hüssen der Staatseisenbahnen betrugen in den ersten sieben Monaten dieses Jahres 35 124 758 Kronen gegen 35 823 752 in der gleichen Zeit des Vorjahres.

Dänemark.

Der König machte, wie „W. T. B.“ berichtet, vorgestern und gestern im Schloßgarten zu Bernstorff Spaziergänge. Das Allgemeinbefinden des Königs is befriedigend; Bulletins werden vorläufig niht mehr ausgegeben.

Amerika.

Zwischen der brasilianishen Regierung und den Aufständishen in der Provinz Rio Grande ist, einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge, Frieden geschlossen

worden. Afien.

_ Nah Syrien isi, wie dem „W. T. B.“ aus Washington mitgetheilt wird, ein auf der europäishen Station befindliches Kriegsschiff der Vereinigten Staaten von Nord- amerika beordert worden, um die dort lebenden Bürger der Union zu schüßen und bezüglih des Angriffs auf die ameri kanische Missionsshule in Tarsus Untersuchungen anzustellen.

_ Aus Peking meldet das „Reuter’she Bureau“, daß der britishe Kreuzer „Rainbow“ und der amerikanische Kreuzer „Detroit“ sih nah Futshau begeben haben. Die Zahl der Opfer des Christengemeßzels in Kutscheng beträgt jeßt clf, nachdem noch ein Kind der Pfarrerfamilie Stewart Fin Verlezungen erlegen ist.

Afrika.

Der französishe Gesandte wird nah einer Meldung des „W. T. B.“ am Donnerstag nah Fez zurückehren. Jn Tanger sind inzwischen noh ein spanisches Geschwader, der englishe Kreuzer „Arethusa“ und der franzó- sische Kreuzer „Chanzy“ eingetroffen, so daß gegenwärtig neun fremde Kriegsschiffe auf der dortigen Rhede liegen.

Aus Majunga (Madagaskar) berichtet dem „W. T. B.“ zufolge eine Depesche des Generals Du chesne vom 10. d. M. daß die erste Brigade vor Soavinandriana auf die Trup pen der Hovas stieß, welche sih vor den französischen allmählich zurückzogen. Zu einem ernsteren Zusammenstoß ist es nicht gm Soavinandriana liegt ungefähr 15 km nördlich von Andriba.

Entscheidungen des Reichsgerichts,

In Bezug auf den Art. 122 des Handelsgeseßbuhs: _ „Im Falle des Konkurses der Gesellschaft werden die Gläubiger derselben aus dem Gesellshaftsvermögen] ch““ gesondert befriedigt und können aus dem Privatvermögen der Gefellshafter nur wegen des Ausfalls ihre Befriediguns

suchen hat das Reichagericht, I. Zivilsenat, durch Urtheil vom 2. März 189 ausgesprochen: Im Falle des Konkurses über das Vermögen einer offenen N aft verwandelt ih die im Art. 112 des Handels- pesegiue avaaeues ene Solidarhaftung der Gesellschafter "in einÒ ubsidiäre Hastung für den im Gesellshaftskonkurse erlittenen Aus fall au dann, wenn das Privatvermögen der Gesellschafter

- konktursfrei bleibt. s Val. die eingehende Begründung

dieses Urtheils in der besonderen Beilage zum „Reichs-Anzeiger“ po 30. Juli 1895 S. 163.)

Beim Mafklervert rag steht, nah einem Urtheil des Reichs- rihts, V. Zivilsenats, vom 2. März 1895, im Gebiet des Preuß. Mila Landrechts, wenn nichts Anderes vereinbart ift, dem Auftraggeber vor vollendetem Geschäft der Widerruf des Vertrags frei, und der Mafler kann die ihm in dem aufgehobenen Vertrag zugesicherte Pro - vision niht fordern; nur wegen der bereits gemahten Auf- wendungen und wegen eines etwa dabei auf andere Art erlittenen wirflihen Schadens kann er Ersaß verlangen. „Doktrin und Praxis nehmen in neuerer Zeit übereinstimmend an, daß der Maklervertrag cine besondere Art von Verträgen bildet, und daß in den wesent- lichsten Beziehungen für die Beurtheilung desfelben die Vor- riften vom Bolluahtsvertra anzuwenden sind. Der S träggébèr bleibt Herr des MRechtsgeshäfts; er is nicht gebunden, die Vorschläge des Maklers über den Abschluß von Verträgen zu genehmigen. Daraus folgt, daß der Auftraggeber und ebenso der Mafler von dem Vertrage zurücktreten können In einem Urtheil vom 16. April 1884 führt der I. Zivilsenat aus, es sei beim Maklervertrage als stillschweigend verabredet anzusehen, daß dem Auftragenden, welcher das Geschäft keineswegs aus\{ließlich in die Hände des Malklers lege, der Widerruf freistehe. In demselben Sinne hat sih der II. Zivilsenat für französishes Recht ausgesprochen. Der jeßt erkennende Senat findet keinen Grund, von dieser fest- stehenden Praxis des Reichsgerihts abzuweihen. Nimmt man aber an, daß dem Auftraggeber der Widerruf zusteht, so folgt daraus, daß der Makler die ihm in dem aufgehobenen Vertrage zugesagte Provision zu fordern nit O ist. Es finden auch in diesem Falle die Vorschriften über die e gen des Widerrufs einer Vollmacht analoge

Anwendung. (A. L.-N. Th. T Tit. 13 §8 159 ff.)*" (325/94.)

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbeweguna. :

In Leipzig sind am Sonnabend sämmtlihe Steinsetzer in einen Ausstand eingetreten. Wie die „Lpz. Ztg." berichtet, wurde in einer am Freitag abgehaltenen Versammlung mittheilt, daß die Sammlung von Unterschriften derjenigen Gehilfen, die gewillt seien, für Durchführung der Forderung einer neunstündigen Arbeitezeit und eines Stundenlohns von 50 & §, für Ueberstunden 75 y, einzutreten, kein befriedigendes Resultat ergeben und daß die Lohnkommission es deshalb vorgezogen habe, die Forde- rung den Meistern nicht zu unterbreiten, sondern die Ver- sammlung über das weitere Vorgehen entscheiden zu lassen. Die Versammelten beschlossen einstimmig, für den geforderten Stunden- lohn einzutreten, während von den 130 Anwesenden 96 für und 32 gegen die Einführung der neunstündigen Arbeitszeit stimmten. Die Nersammlung beschloß nah diesem Ergebnisse, sofort in den Ausftand einzutreten, und wählte einen Ausschuß, der den Meistern die Forde- rungen nochmals unterbreiten und das Resultat in einer für den beutigen Montag angeseßten Versammlung bekannt geben soll. Bisher sollen gegen 250 Steinsezer in Leipzig gearbeitet haben.

In Bielefeld sind die Streitigkeiten beigelegt, die zum Aus- stand des Personals der Shuhwaaren-Fabrik von Steinrück u. Krögel * geführt hatten. (Vgl. Nr. 189 d. Bl.) :

Hier in Berlin haben, wie der „Vorwärts" berichtet, die Rees der Firma W. Bruns wegen Lohnstreits die Arbeit nieder- gelegt.

Nach Mittheilung des Statistishen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 28. Juli bis inkl. 3. August cr. zur Anmeldung gekommen: 929 Lebendaeborene, 269 Ebeshließungen, 29 Todtgeborene, 969 Sterbefälle.

Kunft und Wissenschaft.

In der vorgestrigen leßten BE der 26. Jahresversamm- lung der deutschen anthropologishen Gesellschaft in Cassel ershien, von der Versammlung freudig begrüßt, der Geheime Medizinal - Rath, Professor Virhow und spra über die Verbreitung der Kelten. Als Tagungsort die Versammlung des nächsten Jahres wurde Speyer bestimmt. Zum Ersten Vorsißenden wurde Geheimer Rath Virchow, ¡um Zweiten Vorsißenden Freiherr Andrian - Wien, zu deren Stell- vertreter Geheimer Medizinal-Rath, Professor Waldeyer gewählt. Nachmittags fand ein Ausflug nah Münden ftatt. s : Zu dem unter dem Broteltorat Seiner Majestät des Königs Albert von Sachsen demnächst in Dresden zusammentretenden 18. Kongreß der „Association littéraire et artistique internationale“ wird, wie ,W. T. B.* meldet, die fran - zösische Regierung drei hervorragende Rechtsgelehrte, und zwar die Herren Chounat, Desjardins und Decori, entsenden. Belgien ernannte als seinen Vertreter den Vorstand der Museen zu Gent, Professor Maeterlink. 120 bestimmte Anmeldungen liegen bereits aus Frankrei, Belgien, Jtalien, den Niederlanden, England, Nußland u. st. w. vor, weitere 100 sind mit Sicherheit zu erwarten. _ Der Direktor des physiologisch-chemischen Instituts an der Kaiser-Wilhelms-Universität zu Straßburg, A Dr. Hoppe- S eyler ist gestern auf seiner Besizung Wasserburg am Bodensee infolge eines Schlaganfalls gestorben.

Land- und Forstwirthschaft.

Saatenstand in Nord-Amerika. : Nach dem Monatsbericht des Ackerbaubureaus hat si, wie „W,. T. B.* aus Washington meldet, der Stand des Mais während des Juli um ungefähr 3 Points gebessert, da egen ist der Durch- shnittsstand des Frühjahrsweizens um 6 Points s{lechter als am 1. Juli. Der Durcbschnitts\tand des Hafers is um 1 oint besser, der Stand des Früh jahrsroggens hat sich um 7 Points seit dem 1. Juli gebessert, derjenige der Gerste um 4,7 verschlechtert. Der Durchschnitts\tand der Baumwollernte is 77,9; dies ist der niedrigste Stand, der bisher im Anfang August gemeldet wurde, er ist hauptsächlich Regengüssen zuzuschreiben. Der Durchschnittsftand ist für Frühjahrsweizen 95,9, für Gerste 87,2, für Mais 102,5, für Frühjahrsroggen 84, für Hafer 84,3.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Im Kaiserlichen Gesundheitsamt werden seit vielen Jahren ein- gene wissenschaftlihe Untersuchungen über die Beschaffen-

eit der Trinkbranntweine angestellt.

Zunächst wurden umfangreihe Vorarbeiten behufs Feststellung der zuverlässigsten Methode zur Ermittelung des Fuselöls im Brannt- weine sowie über die Reinigung (Entfuselung) desselben ausgeführt ; weiterhin is an zahlreihen dem Verkehr entnommenen

roben der Fuselölgehalt der in den verschiedenen Theilen eutschlands getrunkenen Branntweine festgestellt worden. Diesen bereits im Jahre 1890 in dem wiffen) aftlihen Organ der Behörde (den „Arbeiten aus dem Kaiserlihen Gesundheits- amt“) veröffentlihten Studien hat sich seither eine Reihe ein- gehender Untersuchungen angeschlossen, welche sich die Erforshuug des esens der die Verunreinigungen der Trinkbranntweine bildenden Nebenerzeugnisse der Seine uub Destillation zur Auf- abe machten. Der Zweck dieser Untersuchungen war, ein klares rtheil über die gesundheitlihe Bedeutung diefer Se und damit der verschiedenen Branntweinsorten zu gewinnen ; die früher von anderen Seiten publizierten Abhandlungen genügten keineswegs lerzu; nur ein größeres, mit den besten Kräften und entsprehenden itteln ausgerüstetes, über zuverlässige Bezugsquellen in den Kreisen er Produktion und der Verarbeitung der verschiedenen Branntweine verfügendes Institut konnte diese sehr kostspieligen, zeitraubenden und roße Anforderungen an die Fähigkeiten des Untersuchers stellenden rbeiten unternehmen und zu einem sicheren Ziele führen. Dabei ift ¿u bérüdsichtigen, daß die sogenannten Fuselöle ihrer Menge nah

nur geringfügige Beftandtheile der Branntweine bilden; mithin mußten große Quantitäten oft recht theurer Branntweine (z. B. Kirshwasser, ognak, Rum) in Arbeit genommen werden, um nur das für die weitere Untersuhung erforderlihe Material zu gewinnen. Der ver- bleibende „gereinigte“ Sprit des besten Kirshwassers hat aber keinen höheren Werth, als derjenige des Kartoffelsprits, weil in den daraus entfernten fogenannten Verunreinigungen au die aromatishen Be- ou enthalten sind, welhe den Werth für den Genuß wesentli edingen. 7 unächst wurde eine genaue Untersuhung des Kartoffelfusel- óöls und des Korn fuselöls vorgenommen, wobei die einzelnen Bestandtheile derselben ihrer Menge nah bestimmt wurden.1) Die vergleihende Prüfung bestätigte, daß, wie bereits bekannt war, beide Suselöle zum größten Theil aus höheren Alkoholen En bele alfohol, Ifobutylalkohol und namentlich Amylalkohol) bestanden. Während aber in 1 kg entwässertem Kartoffelfuselösl 999,6 g höhere Alkobole und nur 0,4 g andere Stoffe vorhanden waren, wurden in 1 kg entwässertem Kornfuselöl nur 993 g der genannten Alkobole und 7 andere Stoffe gefunden. Wenn auch die Menge dieser anderen Stoffe selbs in dem Kornfuselöl noch gering ist, so sind dieselben do für den Geruch, das Aroma des Kornbranntweins von großer Bedeutung. Unter ihnen befinden si die Ester?) verschiedener höheren Fett\säuren, ferner ein Terpen und ein Terpenhydrat, deren Geruch sehr angenehm und überaus stark ist. Die Zusammenseßung des Kornfuselöls ist dem des Kognakfuselöls ähnlich.

Von den höheren Alkoholen, die im Fuselöle vorkommen, sieht man den Ampylalkohol als besonders gefundheits\{chädlich an. Die Untersuchungen ergaben nur, daß in 1 kg Kornfusel8l 799 g Amyl- alkohol, in 1 kg Kartoffelfuselôl dagegen nur 688 g Amylalkohol enthalten waren. Hternach wäre das Kornfuselöl gesundheitlih be- denkliher als das Kartoffelfuselöl. Da ferner durch frühere Versuche festgestellt worden is, daß der Kornbranntwein meist eine größere Se Fuselöl enthält als der Kartoffelbranntwein, so müßte der Kornbranntwein für bedeutend gesundheits\{chädliher angesehen werden, als der Kartoffelbranntwein.

Im weiteren Verlauf der Versuche wurde ein allgemeines Ver- fahren zur Untersuhung der Trinkbranntweine im kleinen aus- gearbeitet.3) Mit Hilfe dieses Verfahrens wurde festgestellt, daß der Kognak neben geringen Mengen von freien Fettsäuren und deren Estern niht unerheblihe Mengen höhere Alkohole (Fuselöl) enthält. Der Rum erwies sich als sehr reich an freien Fettsäuren und deren Esftern, unter denen \sich stets Ameisensäure und Buttersäure befanden, aber arm an Fuselöl; 13 vom Ur- \sprungslande direkt bezogene Proben Rob-Rum waren voll- kommen fuselfrei. In einigen von den leßtgenannten Proben wurde die Gegenwart von Methylalkohol nachgewiesen. Der Arrac war reich an freien Fettsäuren und deren Estern (auch der Ameisen- sâure und der Buttersäure) und frei von Fukelöl. Sowohl der Rum als au der Arrac enthalten ein ätherishes Oel; die Zusammenseßung der beiden leßtgenannten Branntweinarten ift noch nicht genügend ge- flärt. Weitere Untersuchungen bleiben vorbehalten. l

Die letzte bis jeßt veröffentlihte Untersuchung erstreckt \sich auf den Kirschbranntwein (Kirshwasser)“). Es, wurde nahgewiesen, daß jeder Kirshbranntwein Blausäure enthalten muß, und zwar meist in recht beträchtlihen Mengen (3,1 bis 10,2 g Blausäure in 100 1 Kirschbranntwein). Während ein Theil der Blausäure in freiem Zu- stande sich vorfindet, ist die größere Menge an Benzaldehyd (Bitter- mandelöl) gebunden; auch der Benzaldehyd findet sch ftets im Kirschbranntroeine. Durch Orydation des Benzaldehyds entsteht Benzoësäure, und diese verbindet sich mit dem Alkohol zu Aethylbenzoat, das zum Aroma des Kirschbranntweins beiträgt. Der leßtere ift verhältnißmäßig reih an Fettsäuren und deren Estern, insbesondere an den niederen (Essigsäure, Ameisensäure, Buttersäure), dagegen arm an höheren Alkoholen; in 100 1 Kirsh- branntwein wurden nur 26 bis 41,77 g höhere Alkohole (vor- wiegend Amylalkohol) gefunden. Die im Gesundheitsamt unter- suchten Kirschbranntweine enthielten s\ämmtlißh Kupfer in Lösung, und zwar in 100 1 5,1 bis 86 g fkrystallisiertes essigsaures Kupfer; dasselbe rührt aus den kupfernen Helmen und Küblröhren der Destillationsapparate her. Bemerkens8werth is die Beobachtung, daß auch in dem Fruchtfleisch der Kirschen die Elemente der Blausäure enthalten find; durch Gährversuhe wurde festgestellt, daß auch aus dem reinen Seele der Kirshen (mit Us aller Kerne) ein blausäurehaltiger Branntwein gewonnen wird.

Handel und Gewerbe,

Die Mittheilungen über die kürzlich hier abgehaltene Konferenz von Vertretern der Vorstände deutsher Innungsverbände und Innungsausschüsse enthalten wesentlihe Unrichtigkeiten. Ein autbentisches Referat is demnächst zu erwarten.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 10. d. M. gestellt 11289, niht recht- zeitig gestellt keine Wagen. : In Oberschlesien sind am 9. d. M. gestellt 4654, nicht recht- zeitig gestellt 20 Wagen.

Zwangs-Versteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht T Berlin stand am 10. August das Grundftück Liebigitraße 45, dem Rittergutsbesißer G. Gummert gehörig, zur Versteigerung. Fläche 4,60 a, Nuztzungs- werth 8200 #; mit dem Gebot von 136 000 4 blieben die Joh. Ripsberger’s{chen Minorennen zu Berlin Meistbietende.

Der Zwangsversteigerungstermin für das im Grundbuche von der Stadt Charlottenburg Band 88 Blatt Nr. 3295 auf den Namen des Kaufmanns Adolf Noediger zu Charlottenburg, Schillerstraße 85, eingetragene, zu Charlottenburg, Schillerstraße 85, belegene Grundstück is auf den 18. Oktober 1895 verlegt worden; der Zu- \chlagstermin wird an demselben Tage ftattfinden. Das Verfahren der Zwangsversteigerung der im Grundbuche von Oranienburg Band 2 Blatt Nr. 735 und 840, auf den Namen des Landwirths Franz Arendt zu Ostende bei Köpenick eingetragenen, zu Oranienburg be- legenen Grundstücke wird aufgehoben.

Berlin, 10. August. (Wochenbericht für Stärke, Stärke- fabrikate und Hülsenfrüchte von Max Sabersky, Berlin W. 41). Ia. KRartoffelmehl 165 —17 #, Ia. Kartoffelstärke 16} 17 , ITa. Kartoffelmehl 13 —15 #, feuhte Kartoffelstärke Fracht- parität Berlin —,— F, gelber Syrup 19—197 #4, Kap.- Syrup 20 203 #, Kap. - Export 21—21} s, Kartoffelzucker elber 19—19} A, do. Kap. 21—21} #4, Num-Kuleur 33—-34 , Bier-Kuleut 32—34 #, Dextrin, gelb und weiß, Ia. 23—24 4, do. sekunda 20—22 #4, Weizenstärke (kleinst.) 32—33 , Weizenstärke ree) 371—38 M, Halleshe und SQlelilÎe 38—39 M, Meisstärke (Strahlen) 49—50 #Æ, do. (Stüden) 47—48 M, Maisstärke 33—34 #, Schabestärke 34—35 m, Viktoria-Erbsen 15—19 #, Kocherbsen 14—19 #%, grüne Erbsen 14—19 #, Futtererbsen 12—12} A, inländische H Bohnen 22—24 #, weiße Flahhbohnen 23—25 #, ungarische Bohnen 19—21 #4, galizishe und russishe Bohnen 17—19 A, große Linsen 30—40 Æ, mittel Linsen 18—30 , kleine Linsen

1) Arbeiten aus dem Kaiserlihen Gesundheitsamt 1892 Band 8 S. 140, Verlag von Julius Springer. ;

2) Als Ester oder zusammen este Aether bezeichnet man die Verbindungen von Säuren mit Alkoholen ; dieselben haben zum großen Theil einen intensiven, in verdünntem Zustand angenehmen Fruht- geruh u au deshalb vielsah zum Aromatisieren von Bonbons u. #. w. benugt.

E aus dem Kaiserlihen Gesundheitsamt 1892 Band 8 Seite 257.

4) Arbeiten aus dem Kaiserlihen Gesundheitsamt 1895 Band 11 Seite 285, :

14—18 4, Mohn, blauer nom. 28—40 4, do. weißer nom. 40—54 #, irse, weiße 18—20 Æ, aelber Senf 16—24 4, Hanfkörner 22 bis 3 #4, Winterrübsen 17,20—17} #, Winterraps 17,50—18 M,

Buchweizen 14—16 #, Wicken 12—13 Æ, Pferdebohnen

12—12è Æ, Leinsaat 22—22{4 ÆA, Mais loko 11}—12 ö,

Kümmel 50—60 #, Leinkuchen 13—15 4, Rapskuchen 11—12} 4,

pa. marfeill. Erdnußkuhen 12—13§ A, pa. doppelt gesiebtes Baum-

wollensamenmehl 58 9% 113—13 Æ, pa. helle getr. Biertreber 28 bis

309/09 9I—10 Æ, pa. getr. Getreideshlempe 31—34 0% 11}{—12} M,

pa. getr. Mais-Weizenshlempe 35—40 % 12}—13 A, pa. getr.

Maisshlempe 40—42 %/% 12}—13 #4, Malzkeime 7}3—9 #4, Roggen-

fleie 73—S8 Æ#, Weizenkleie 77—8} M (alles per 100 kg ab Bahn

Berlin bei Partien von mindestens 10 000 kg).

Der Bruttogewinn des Hörder Bergwerks- und Hüttenvereins im vergangenen Geschäftsjahr beträgt einer Mit- theilung der „Köln. Voltsztg.“ zufolge, 1720810 4 Ae Ab- schreibungen sollen 822 618 Æ verwendet werden. Für die Vorzugs- Aktien wird die Vertheilung einer Dividènde von 39/9 vorgeschlagen. 250 000 #4 follen dem Reservefonds überwiesen, 60489 A auf neue Rechnung vorgetragen werden. :

Magdeburg, 10. August. (W. T. B.) Zutckerbericht. Korn- zuer, A, von 92% —, neue —,—. Kornzucker erkl, 88 9/0 Rendement —,—, neue 10,20—10,40. Nachprodukte exkl, 759/60 Rendement 7,10—7,80. Ruhig. Brotraffinade T 22,75—23,00. Brotraffinade 11 22,50. Gem. Raffinade mit Faß 22,75—23,00. Gem. Melis I mit Faß 22,25. Rubig. NRohzucker I. Produkt Transito f. a. B. Hamburg pr. August 9,75 Gd., 9,80 Br., pr. Sep- tember 9,90 bez. u. Br. pr. Oktober-Dezember 10,27} Gd., 10,30 Br., pr. Januar-März 10,55 Gd., 10,60 Br. Ruhig. i

Leipzig, 10. August. (W. T. B.) Kammzug-Termin- handel. La Plata. Grundmuster B. pr. August 3,10 M, pr. September 3,125 #, pr. Oktober 3,123 Æ, pr. November 3,12} A, pr. Dezember 3,15 4, pr. Januar 3,15 #4, pr. Februar 3,17§ M, pr. Mals 3,206. pr. Avril 320 # pr. Mai 320 Æ, pr. Juni 3,20 #, pr. Juli 3,20. Umsay 35 000 ks.

Mannheim, 10. August. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen pr. November 14,85, pr. März 15,30. Roggen pr. November 12,20, pr. März 12,50 Hafer pr. November 12,20, pr. März 12,50. Mais pr. November 11,00, pr. März 10,70, /

Bremen, 10. August. (W. T. B.) Börsen - Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle otierung der Bremer Petroleum-Börse.) Fest. Loko 6,20 Br. Schmalz. Fest. Wilcox 34 S, Armour shield 335 4, Cudahy 345 K, Fairbanks 284 g. Speck. Nuhig. Short clear middling loko 31. Taback. Umsaß 125 Faß Kentucky, 37 Packen Sumatra, 837 Paten St. Felix.

Hamburg, 10. August. (W. T. B.) Kaffee. (Nachmittags - beriht.) Good average Santos pr. September 754, pr. Dezember 747, pr. März 734, pr. Mai 73. L BZudermarft. bede a ta 1 NRüben-NRohzucker I. Produkt Basis 8809/9 Rende- ment neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. August 9,70, pr. Oktober 10,15, per Dezember 10,35, pr. März 10,627. Matt.

Pest, 10. August. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen loko behauptet, pr. Herbst 6,34 Gd., 6,35 Br., pr. Frühjahr 6,78 Gd., 6,80 Br. Roggen pr. Herbst 5,39 Gd., 5,41 Br. Hafer pr. Herbst 5,67 Gd., 5,68 Br. Mais pr. Juli-August 5,63 Gd., 5,65 Br., pr. August-September 5,63 Gd., 5,65 Br., pr. Mai-Juni 1896 4,51 Gd., 4,93 Br. Kohlraps pr. August-September 9,05 Gd., 9,10 Br.

London, 10. August. (W. T. B.) An der Küste 4 Weizen- ladungen angeboten.

a Javazucker 12 stetig, Rüben-Rohzucker loko matt.

12. August. (W. T. B.) Die Getreidezufu hren betrugen in der Woche vom 3. bis 9. August: Engl. Weizen 1370, fremder 48 833, engl. Gerste 58, fremde 18 961, engl. Malzgerste 13 876, fremde —, engl. Hafer 75, fremder 177365 Qrts., engl. Mehl 15 566 Sack, fremdes 35 244 Sack und 10 Faß. 4

Galveston, 11. August. (W. T. B.) Der Präsident der Vereinigung zum Schuße amerikanischer Baumwollpflanzer

hat ein Zirkular erlassen, in welhem den Pflanzern empfohlen wird, vom Ertrage der Baumwoll-Ernte im Verhältniß ein Drittel weniger als in der vorigen Saison auf den Markt zu bringen. Das Zirkular erregt im Süden allgemeines Interesse, da der August-Bericht des Ackerbauamts während des Monats Juli eine Abuabrns im Durch- schnittsstande der Baumwollernte von 82,3 auf 77,9 festgestellt, der A Stand, welcher je für August gemeldet wurde. :

Amsterdam, 10. August. (W. T. B.) Java-Kaffee good ordinary 552. Bancazinn 392.

New- York, 10. August. (W. T. B.) Die B ör se eröffnete fest und lebhaft, im weiteren Verlauf herrshte Lustlosigkeit vor. Schluß lustlos, aber Kurse recht fes. Der Umsay der Aktien betrug 77 000 Stü.

Weizen eröffnete stetig, {chwächte sich dann etwas ab, später erholt auf bessere Kabelberihte und Exportkäufe im Westen. Schluß stetig. Mais infolge günstiger Ernteberichte fallend während des ganien Börsenverlaufs. Exportkäufe verursuhten jedoch einige

eaktionen.

Waarenbericht. Baumwolle-Preis in New-York 72, do. do. in New-Orleans 615/16, Petroleum Stand. white in New-York 7,10, do. do. in Philadelphia 7,05, do. rohes (in A —, do. Pipe line Certific. pr. Juli 128 nom., Schmalz Western steam 6,50, do. Rohe u. Brothers 6,75, Mais per August 464, do. per September 45s do. per Oktober 44, Rother Winterweizen 73}, Weizen per August 724, do. per September 723, do. pr. Oktb. 73}, do. per Dezember 74, Getreidefraht nah o 14, Käsfée fair Nio! Ne. 7 167, do, Rio Nr. 7 per September 15,40, do. do. per November 15,30, Mehl, Spring-Wheat clears 3,00, Zucker 3,00, Kupfer 12,00. Nach- börse: Weizen { C., Mais F} C. niedriger. :

Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 10 313 458 Doll. gegen 9 446 834 Doll. in der Vor- woche, davon für Stoffe 3 078 992 Doll. gegen 3150 726 Doll. in der Vorwoche.

Chicago, 10. August. O T. B.) Weizen fallend einige Zeit nah Eröffnung infolge günstigen Wetters, dann lebhafte Reaktion auf Erxportkäufe, später wieder fallend. Mais infolge günstiger Ernteberichte fallend während des ganzen Börsenverlaufs mit wenigen Neaktionen.

Weizen pr. August 67, pr. Dezember 70}. Mais pr. August 398, Speck short clear nomin. Pork pr. August 9,75.

Verdingungen im Auslande.

Dänemark.

22. August, 12 Uhr. Staatsbahn-Verwaltung (MasKkinafdelin-

gens Regnskabsförer) A arhus: Lieferung von: 1500 m Wagen-

bändern, 2500 Stück Schmierkissen, 50 m Schmierkissen-Zeug,

3000 Stück Lampendochten, 50 Pfund Bindgarn, 30 Stück Signal-

pfeifen-Schnüren, 1000 Pfund Spundgarn, 100 Pfund Laauatn, Bedingungen und Angebotsformulare erhältlich an Ort und Stelle.

Verkehrs-Anstalten,

Laut Telegramm aus Köln hat die zweite ens che

Post über Ostende vom 10. August in Köln den Anschluß

an Zug 31 nah Berlin über Hildesheim nicht erreicht. Grund:

e bi inuten Zugverspätung in Belgien infolge langsamen ahrens.

Bremen, 11. August. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Postdampfer „Dresden“ ist am 9. Augue Abends in Bal ti- more angekommen. Der Postdampfer „Wittekind“ hat am 9. August Nachmittags Dover passiert.

Triest, 10. August. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Castor e* ist, von Santos kommend, gestern in Victoria eingetroffen. Der Lloyddampfer „Vorw äts" ist, von Alexandrien kommend, heute Nach- mittag hier eingetroffen,