1895 / 200 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 22 Aug 1895 18:00:01 GMT) scan diff

E B P E E E E

E E E ita P P E R L T E E E E I M N Md Se L i

O R gr U E A Vas, » P M T RO Ei V a O Ä E ATE I V Nr V G

ein Meeaquis von E20 601 Fl.; die Erträgnisse der Bank- und Waarenabtheilung betrugen 685 154 Fl., die Lasten 281 893 Fl., es verbleibt somit ein Reinerträgniß von 403 260 Fl. ; hiervon 25 °%/9 ab für die Kreditanstalt, gleih 100 815 Fl., verbleiben 302 445 Fl. Das Gesammtreinerträgniß beläuft \sih somit auf 923 046 Fl. ie Ge- winne aus den Konsortialgeshäften sind nur insoweit berüdsichtigt, als dieselben am 30. Mai vollständig abgerechnet waren.

«London, 21. August. (W. T. B.) An der Küste 14 Weizen- ladungen angeboten.

969% Javazucker 12 ruhig, Rüben-Robzucker loko 9 matt. Chile-Kupfer 471/16, pr. 3 Monat 477/16.

S t. Petersburg, 22. August. (W. T. B.) Wie ein Tele- gramm der- „Nowoje Wremja“ aus Wladiwostok meldet, kebrt die von dertigen Kaufleuten auf dem Fluß Sungari entsendete Expedition nah Chaborowka zurück. Wegen des niedrigen Wasfser- standes erreichte die Expedition Kirin, die Hauptstadt der chinesischen Mandschurei, nicht. Die chinesishen Behörden leisteten der Expedition jeden Vorshub. Viel Waaren wurden zu guten Preisen verkauft.

. Eine neue Expedition wird ausgerüstet. Die Lokalbehörden geben sich

alle Mühe, die im Entstehen begriffenen Handelsbeziehungen zu der inneren Mandschurei zu feigen und zu entfalten.

-. Genua, 21. August. (W. T. B.) Die amtlich festgestellte Bilanz der fallierten Firma Fratelli Bingen wurde heute der Gläubigerversammlung mitgetheilt. Danah betragen die Aktiva 3 418 655, die Passiva 14 061 919 Lire. Es wurde eine Ueberwachungs- kommission ernannt und Viale als Verwalter bestätigt. f

Amsterdam, 21. August. (W. T. B.) Java-Kaffee good ordinary 554. Bancazinn 395.

New-York, 21. August. (W. T. B.) Die B ör se eröffnete fest und lebhaft und {loß na einer theilweisen Reaktion \chwach. Der Umsay der Aktien betrug 338 000 Stük.

Weizen anfangs stetig, dann fallend mit wenigen Reaktionen während des ganzen Börsenverlaufs auf unerwartet ungünstige Kabel- berihte, Realisierungen, günstige Ernteberihte und bessere Ernte- \häßungen in Winterweizen. Schluß s{chwach. Mais fallend während des ganzen Börsenverlaufs mit wenigen Neaktionen auf Zwangsliquidationen, s{chwähere Kabelberihte und zunehmende Ankünfte.

Waarenbericht. Baumwolle-Preis in New-York 7#, do. do, in New-Orleans 74, Petroleum Stand. white in New-York 7,10, do. do. in Philadelphia 7,05, do. rohes (in Cases) —, do. Pipe line Certific. pr. Juli 126 nom., Schmalz Western steam 6,49, do.

Nohe u. Brothers 6,70, Mais per August —, do. ver September 42s,

do. per Oktober 417, Rother Winterweizen 695, Weizen per Auguît 678, do. per September 673, do. pr. Oktb. 685, do. per Dezember 692, Getreidefraht nah Liverpool 1F, Kaffee fair Rio Nr. 7 168, do. Rio Nr. 7 per September 15,05, do. do. per November 14,95, Mebl, Spring- Wheat clears 2,80, Zucker 215/16, Kupfer 12,25.

Chicago, 21. August. (W. T. B.) Weizen fallend während des ganzen Börsenverlaufs mit wenigen Reaktionen auf niedrige Pro- vinzmärkte und auswärtige Märkte, sowie auf Verkäufe der Hausfiers und Abgaben der Baissiers und auf Gerüchte von Goldverschiffungen. Mais anfangs stetig, dann fallend während des ganzen Börfen- perlaufs mit wenigen Reaktionen auf günstiges Wetter und weil die Haussiers ihre Engagements beträchtlih verringern. Schluß f{chwach.

Weizen pr. August 623, pr. Dezember 654. Vèais pr. Auguit 363. Schmalz pr. August 6,10, pr. Oktober 6,15. Speck short clear nomin. Pork pr. August 9,80.

Verdingungen im Auslande.

Oesterreich-Ungarn.

16. September, 1 Uhr. K. K. General-Direktion der Dester-* reihishen Staatébahnen: Lieferung von Fahrbetriebsmitteln, und ¿war Personenwagen, Dienstwagen und Güterwagen. Näheres bei der Unterabtheilung 3 der K. K. General-Direktion (Wien, Adminiftrations- gebäude nächst dem Westbahnhofe) und beim „Reichs-Anzeiger“.

Niederlande.

96. August, 12 Uhr. Direktionsbureau der Artillerie-Inrichtingen zu Del ft, Leemoenhoek Singel: Lieferung von 65 000 ks Blockblei für Festungägeschütß, 25 000 kg Messingbleh D. 0,0023 für Patronen- bülsen, 1900 kg deégleichen für Zubehör zu Gewehren. Bedingungen liegen zur Einsicht auf dem Bureau der Verdinger und dem der Kommissare der Königin in den einzelnen Provinzen und sind bei dem Direktor der Artillerie-Inrichtingen bei Frankoanfrage erhältlich.

Rur änien.

15. Oktober. Ministerium für öffentliche Arbeiten in Bukarest: Bau von vier Brücken auf der Eisenbahnstrecke Tirgul Ocna— Moineste. Kostenvoranshlag 250 000 Fr. Näheres an Ort und Stelle 10 Tage vor dem Lizitationstermin.

Verkehrs-Anstalten, Die Post von dem aus Shanghai am 18. Iuli abgegangenen Reichs -Postdampfer „Bayern“ is in Neapel eingetroffen und gelangt für Berlin vorauésichtlich am 23. d. M. Abends zur Ausgabe.

Der Postdampfer „Obdam® der Niederländish- Amerikanischen

Damyfschiffahrts - Gesellschaft ist am 20: August in New-York an-

getommen.

Bremen, 21. August. (W. T. B.) Norddeutsher Lloyd.

Der Schnelldampfer „Kaiser Wilhelm I1.* ist am 19. August Nachmittags in New-York angekommen. Der Postdampfer „Mö ve“ hat am 19. August Nachmittags Santa Cruz passiert. Der Post- dampfer „München“ if am 20. August Nachmittags auf der Weser angekommen. __— 22. August. (W. T. B.) Der Schnelldampfer „Spree“ ist am 20. August Morgens von New-York nah der Weser ab- gegangen. Der Schnelldampfer „Lahn“ hat am 20. August Abends von Southampton die Reise nach Bremen fortgeseßt; er über- bringt 230 Passagiere und volle Ladung. Der Postdampfer „Wittekind“ is am 20. August Vormittags in New- York angekommen. Der Reichs-Postdampfer „Stettin“ ift am 20. August Nachmittags in Singapore angekommen. Der Neichs- Postdampfer „Darmstadt“ hat am 21. August Morgens die Reise von Antwerpen nah Bremen fortgeseßt. Der Reichs-Post- dampfer „Sachsen“ ift am 17. Auaust in Adelaide angekommen. Der Reichs-Postdampfer „Prinz-Regent Luitpold“ hat am 21. August Nachmittags die Reise von Adelaide nah Colombo fortgeseßt. Der Reichs-Postdampfer „Bayern“ hat am 21. August Nachmittags die Reise von Neapel nah Genua fortgeseßt.

__St. Petersburg, 22. August. (W. T. B.) Den «„Nowosti“ zufolge genehmigten das Kommunifkations- und das Finanz-Ministerium einige Verträge mit ausländishen Dampfschiffsgesell- schaften zur Unterhaltung von Tourfahrten zwishen mehreren deutschen bezw. englishen Häfen und den russishen Ostseehäfen behufs Betheiligung Moskaus, Kiews und Charkows an dem nordisch-über- ee ischen Verkehr.

Theater und Musik.

eie rue a Oper. (Kroll's Theater.)

Außer Herrn Böôtel, über desen erstes Auftreten als Manrico wir son kerichtet haben, brachte die gestrige Aufführung von Verdi?s „Troubadour“ noch einen Gast, Herrn Strathmann, als Graf Luna. Troy feiner großen Mittel ließ dieser Sänger das Publikum falt; Sang und Spiel trugen das Gepräge der Mittelmäßigkeit. Tadellos löste wiederum Fräulein Hiedler als Leonore ihre Aufgabe. Auch Frau Göße (Azucena), Fräulein Krainz (Inez) und Herr Mödlinger (Ferrando) boten anerkennenéwerthe Leistungen.

__In Kroll’s Theater bringt die Königliche Oper morgen Richard Wagner's „Tannhäuser“ in der Pariser Einrichtung unter Kapellmeister Dr. Muck's Leitung zur Aufführung. Den Tannhäuser singt Herr Sylva, den Wolfram Herr Bulß, die Venus Frau Sucher, die Elisabeth Fräulein Hiedler und den Landgrafen Herr Stammer. Am Mittwoch, den 28. d. M., gehen die ,Meistersinger von Nürn- berg“ in Scene. :

Das Königliche Schauspielhaus führt morgen Schiller?s „Don Carlos“ in folgender Beseßung auf : Don Carlos: Herr Mat- kowsfky, König Philipp: Herr Klein, Königin: Frau vori Hechenburger, Posa: Herr Ludwig, Prinzessin Eboli: Fräulein Poppe, Domingo: Herr Kahle, Alba : Herr Keßler.

Der Schwank „Cherchez la femme!“ übt im Lessing- Theater eine fo starke Anziehungskraft aus, daß si die Direktion veranlaßt gesehen hat, denselben unter Abänderung des ursprünglichen Spielplans auch für Sonntag anzuseßen. Ferner theilt die Direktion mit, daß sie den Entschluß gefaßt habe, während der laufenden Spielzeit im regelmäßigen Abendspielplan keinerlei Vereinsvorftellungen zu ermäßigten Preisen stattfinden zu lassen. Dagegen werden vom 1. September ab wiedecum regelmäßige öffent- lihe Nachmittags- Aufführungen zu herabgeseßten Preisen stattfinden, für welche auch im Vorverkauf kein Aufgeld erhoben wird.

Im Residenz-Theater wird „Fernand's Ehekontrakt“, das Stück, mit welchem die vorige Spielzeit beschloß, auch den Anfang der neuen bilden.

Das Neue Theater eröffnet scine diesjährige Spielzeit am 1. September mit einer Aufführung von Alexander Dumas? Schau- spicl „Der natürliche Sohn“, welches zuleßt am Residenz-Theater mit Erfolg aufgeführt wurde. Die erste größere deutshe Novität am Neuen Theater dürfte Gustav von Moser's Schwank „Frau Müller“ sein.

Der Geheime Hofrath Karl Schäffer, Vorsteher des Inten- danturbureaus der Königlichen Schauspicle, ist gestern Morgen nach längeren Leiden im Alter von 56 Jahren verstorben.

Mannigfaltiges.

_ Der Stab der Garde-Kavallerie-Division sowie die der- selben unterstellten Stäbe und Regimenter sind heute früh zu den La ausgerüdckt, desgleichen der Stab der 4. Garde- nfanterie-Brigade und derjenige ter Garde-Feld-Artillerie-Brigade. Das 4. Bataillon des Kaifer Alexander-Garde- Grenadier-Regiments Nr. 1 ist vom Truppenübungsplat Döberitz hierher zurückgekehrt.

t vom 22. August orgens,

Stationen. : Wind. Wetter.

in 9 Celsius

59 C. = R.

Temperatur

Belmullet . wolkenlos Aberdeen .. bedeckt Christiansund Regen

sodaß das Depressionégebiet mit trüber Witterung im Nordwesten langsam ostwärts fortwandert, ch | Der Kaufmann von Venedig. dem östlichen Nordseegebiet nah und nah nähernd. In Deutschland und Umgebung dauert bei hohem und gleihmäßig vertheiltem Luftdruck die stille, warme, trockene und fast wolkenlose Witterung fort, L nur in Caffel sind in Begleitung eines Gewitters | 13 Cemme!: 7 mm Regen gefallen; die Temperatur liegt an der Küste bis zu 43, im Binnenland bis zu 7 Grad über dem Mittelwerth.

Lessing- Theater. Anfang 7} Uhr.

) Lili Lauser. Deutsche Seewarte.

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Kopenhagen . E ill|Dunst Stockholm . 2 [W halb bed.

paranda . ili wolfenlos St.Petersbrg. bedeckt Moskau . bededckt Fork, Queens- ton Regen Cherbourg . bededt Helder Geis wolftenlo8 Sylt .... wolkenlos mburg wolfenlos8 winemünde wolkenlos Neufabhrroafser halb bed. Memel wolkenlos De G wolfenlos T c « wolfenlos wolkenlos wolkenlos |

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Karlsruhe . . Wiesbaden . München wolkenlos Chemniy wolkenlos Berlin .…. till wolkenlos Wien . till wolkenlos Breélau... | 767 1/halb bed. fle d’Aix .. | 7602 SO 4 Nizza . ... | 766 ftill\wolkenlos tit a l (00 90 1|\wolfenlos | 25

Uebersiht der Witterung.

Nordwest-Europa in stetiger Abnahme begriffen,

Königliche Schguspiele.

von Friedrih von Schiller. Anfang 7 Uhr. Sonnabend : (Kroll’s Theater.) 24. Vorftellung.

g Deutsches Theater. Freitag (39, Abonne- Schon seit einigen Tagen ift der Luftdruck über | ments-Vorstellung): Dou Carlos. Anfang Uhr. gesegt von Adolph Ernst. Anfang 75 Uhr. Sonnabend: Zum 100, Male: Die Weber. S

Theater.

ville in 3

Sonnabend : Tata-Toto.

Anfang

Adolph Ernst-Theater.

Sonntag, 24 Uhr: Die Weber. 7ck Uhr:

Freitag:

Neues Theater. Schiffbauerdamm 4a. /5. Freitag: Ensemble-Gaftspiel der Mitglieder des : Ei : uk! Carl Swthulgte-Theaters (Hamburg) unter Leitung Geboren: Gin Sohn: Hrn. von Kost des Diretltors Joss Ferenczy. Tata-Toto. Vaude- : Akten nach Bilhaud und Barró von Freitag: Opern- | Victor Láon und F. Zell. Mußk von Antoine

haus. (Kroll’s Theater.) 23. Vorstellung. Taun- | Banés. Anfang 7# Uhr, der Sängerkrieg auf Wart- burg. Nomantishe Over in 3 Aften von Richard Wagner. Ballet von Emil Graeb. In Scene ge- lui vom Ober-Regisseur Teblaff. Dekorative Ein- rihtung vom Ober-Inspektor Brandt. Dirigent: Kapellmeister Dr. Muck. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 168. Vorstellung. Don Carlos,

Theater Unter den Linden. Freitag: Die Chanusonunette. Opereite in 3 Akten von Viktor L und Ô. ven Waldberg. Musik a Rudolf i Infaut vou Spauien. Trauerspiel in 5 Aufzügen A Dietaentes Alveitegeilter en Gestorben: Hr. Pastor emer. Chr. Kabl (Rosto), mann. Bi E e L 1 1 1 arrangiert und entworfen vom Balletmeister I. NRet- Neu einstudiert: Der Postillon von Lonjumeau. singer. Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann. Komische Oper in 3 Abtheilungen, nah dem Fran- 74 Ubr. zösishen des Leuven und Brunswick, von M. G. Sriedrih. Musik von A. Adam. Anfang 7# Uhr.

Schauspielhaus. 169. Vorstellung. Der Revisor. Lustspiel in 5 Aufzügen von Nicolai Gogol, deuts heiter von Elsa von Schabelsky. Anfang Uhr.

Sonnabend: Die Chansonnectte. Hierauf : Großes Ballet-Divertissemeut.

dame Suzette. Vaudeville-Posse in 3 Akten von Ordonneau. Musik von Edmond Audran. In Scene

onnabend : Dieselbe Vorstellung.

Die Berliner Brückenbauten werden der „Nat.-Ztg - zufolge mit Ee auf das Nc.hen der Berliner Gewerbeausftell 1. : mit allem Eifer gefördert. Jn erfter Linie gilt dies von der Ober baumbrüdcke, deren Bau in den legten Monaten ganz erheblich e geschritten ist. Sämmtliche Gewölbe sind bereits falis gestellt lk ausgerüstet. Nicht minder vorgeschritten sind, wie \ich aus ein Bericht des Stadt-Bauinspektors Pinkenburg ergiebt, die Arbeiten an aus Langen Brücke und der Gertraudtenbrüdcke. Das Gewöld, der leßteren- ist nebst den Stirnverkleidungen fertig gestellt. dur Zeit rerlegen die verschiedenen Verwaltungen ihre Rohre a Kabel. An der Langen Brücke is das redite Seitengewölbe wie auh das der Mittelöffnung bereits ausgerüstet und p gedeck. Die Fertigstellung des linken Gewölbes erlitt dur den späten Uebergang des Hauses Schloßplaß 16 an die Stadt cine unliebsame Verzögerung. Für alle drei Brüen j Holzpflaster und elektrische Detamnnag, in Ausficht genommen. An der Weidendammer Brücke hat der Verding für den eisernen Ueber, bau stattgefunden. Mindestfordernde war die Firma Harkort in Duisbur, Die Brüe erhält dreiDeffnungen, und zwar genau wie'bei der Ebertsbrüde einemittlere große, normal zur Stromrichtung, und zwei seitliche. Die Ver, kleidung sämmtlicher Ansichtsflächen der Pfeiler und Widerlager erfolgt in Granit aus dem Fichtelgebirge. Die von der Heydtbrüte it sg gut wie fertig gestellt. Die Endpostamente der Brücke werden allego, rishe, von Professor Hertel modellierte Figuren zieren. Dur die Raipenanlagen in den angrenzenden Straßen, wodurh die zunähst liegenden Häuser Einschüttungen bis zu 1,50 m erleiden, werden D mit den Besiygern der anliegenden Grundstücke noth, wendig.

Die Feier des ös0jährigen Bestehens der Militär; \{chule des Großen Militär-Waisenhauses in Potsday wird am Sonntag, den 29. September d. I., stattfinden. Sämms liche ehemaligen Militärschüler wie au die Nicht-Yeilitärschüler sind dazu eingeladen. Anmeldungen zur Theilnahme an der Feier nimnt der Gerihts-Assistent Iwer in Berlin, Rathenowerstraße 49, entgegen,

Hagen (Westf.). Die im Januar d. I. in der Stadt Hagen eröffnete elektrishe Straßenbahn mit Accumulatoren- betrieb hat si, was den Betrieb anbelangt, nah einigen anfänglih vorgekommenen Störungen recht gut bewährt und wird gegenmärtig

noch auf eine weitere Strecke ausgedehnt. mrr

Augsburg, 21. August. Heute Mittag nach 12 Uhr wurde die 24. Generalversammlung des deutshen Apotheker- vereins geschlossen. Im Verlaufe der Debatte wurde, wie „W. T. B.“ meldet, der Antrag des Vorstandes, betr. die reichsg:seßlihe Regelung des Apothekenwesens und die freie Niederlassung aller Apotheker, an- genommen.

Schwerin (Mecklenburg), 22. August. Das von dem Bild- bauer Hugo Bäuwvald in Berlin ceftbäsinie Denkmal Heinri Schliemann?s wurde heute feierlih enthüllt.

Landeck (Tirol). Am Dienstag stürzte, wie die Mündener „Allg. Ztg.“ meldet, Freiherr von Eberts aus München, welcher führerlos die Passeyverspitze besticgen hatte, ab und blieb sofort todt. Der Verunglückte hatte den Aufstieg in leidendem Zustande unternommen.

Kiew, 22. August. Auf demPassagierdampfer „Ataman* erfolgte, während derselbe bei der Stadt Kanew hielt, eine Keffel- erxplos ton, wodur gegen 30 Personen verwundet wurden, darunter eiñe tödtlih. Mehrere ind ertrunken.

Nach SHluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

London, 22. August. (W. T. B.) Das „Reutersde Bureau“ meldet aus Yokohama, daß seit dem Ausbruh der Cholera in Japan dort 25000 Er- frankungen vorgekommen sind, von denen 16 000 einen tödtlihen Ausgang hatten. Vicomte Miura il zum pan Gefandten in Korea, General Takassima zum Vize-Gouverneur von Formosa ernannt und demselben Mugiete das Kommando über die dortige Armee übertragen worden.

Washington, 22. August. (W. T. B.) Es verlautet zuverlässig, daß die Regierung der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika die energische Aufforderung an Frankreich richtete, den ehemaligen nordamcrikanischen Konsul zu Tamatave Walter * freizulassen und die beanspruchte Indemnität zu zahlen. Zugleich wird die Ernennung einer Kommission verlangt, welhe Walter's Rechte festzustellen hak.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

In Vorbereitung: Paradebummler. Gesangê- vosse in 4 Akten von Eduard Jacobson und Leon Treptow. (Novität.)

L E S I A S E N R R A Ei A Familien - Nachrichten.

Cherchez

Sounabend : Zum erslen Male: Mariana. Drama 6 ; ; ; n Rufzügea von Joss Ghegarky, Verlobt: Frl. Hedwig Schmal mit Hrn. Pro

Deutsch von | * \¿ftor Dr. phil. Ernst Zernecke (Schweidniß—

Berlin). Frl. Anna Albrecht mit Hrn. a. 0- Professor Dr. Alfred Gercke (Bad Sachsa— Greisê- wald). Frl. Elsa von Grone mit Hrn. Sec.- Lieut. von Legat (Karlsruße—Saarburg)

(Rybna). Hrn. Professor Dr. Carl Fre? (Berlin). Hrn. Lieut. Silvius von Kesse (Zöbelwißz). Hrn. Wilhelm Baron Nolte (Florenz). Hrn. Amtérichter Levin (Wuster- hausen a. D.). Eine Tochter: Hrn. Stadkb- Hauptkassen-Rendanten Güttich(Freystadt N.-SÖ!.). Hrn. Rittergutsb-sißer Hermann Beck (Körniß b. Öbermois, Bz. Breslau). Hrn. Amtsrichter Dr. Drabert (Wusterhausen a. D.). Hrn. Lieut. von Goerne (Potsdam). Hrn. Hauptman? Friedrich von Mikush - Buchberg (Hirschberg

Fr. Pastor Marie Dörschlag, geb. Wenßÿ( (Velgast). Hr. Major z. D. Albert von d Trenck (Königsberg i. Pr.).

E

Verantwortlicher Redakteur : Siemenroth in Berlin.

Verlag der Expedition (Sch olz) in Berlin.

Freitag: Ma- | Druck der Norddeutschen Buchdruckferei und Verlagt-

Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Drei Beilagen (einschließli Börsen-Beilagt)--

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Slaals-Anzeiger.

X 200.

Berlin, Donnerstag, den 22. August

1895.

p G G

Statistik und Volkswirthschaft.

Der Verkebr in den preußischen Sparkassen während des Jahres 1893 bezw. 1893/94.

A die Bedeutung des Sparkafsenwesens in den breiten Schichten der Bevölkerung bietet die Menge der vorhandenen Sparkassenbücher einen befseren Maßstab als die ne der Einlagen, für welche oft die von i040 E Leuten herrührenden Beträge von aus\{chlaggebender Bedeutung sind. :

Nach den im soeben erschienenen Vierteljahrsheft T/IT der „Zeit- schrift des Königlich preußischen Statistishen Bureaus“ veröffentlichten tabellarishen Uebersihten über den Geschäftsbetrieb und die Ergeb- nisse der preußishen Sparkassen im Rechnungsjahre 1893 bezw. 1893/94 wurden an Sparkassenbüchern im Berichtsjahre im

Ganzen neu ausgegeben . 995 931 zurückgenommen. . . 675 492 und blieben am Jahres\{luß im Umlauf 6 255 507.

Der Zuwachs gegen das Vorjahr war glei 4,70 v. H.; es ver- mehrten E also die Sparkassenbüher weit schneller als die Be- völkerung, für welche durchschnittlißh ein Jahreszuwahs von etwas über 1 v. H. anzunehmen ift.

Auf je 20,20 von 100 Einwohnern - (nach der durch Schäßung gewonnenen Bevölkerungsziffer s den 1. Januar 1894) oder rund auf jeden fünften Einwohner {hon entfiel ein Sparkassenbuch. In den einzelnen Provinzen zeigen fih allerdings große Verschiedenheiten in der Verbreitung der Sparkafsenbücher. Am Schluß des Berichts- jahrs entfielen auf 100 Einwohner

im Regierungsbezirk Bücher im Regierungsbezirk Bücher Königsberg Schleswig .... . . . 39,90 Gumbinnen Hannover .

Danzig Es Marienwerder ü Stadtkreis Berlin . . .. Osnabrück Aurih Münster Minden Stralsund Arnsberg Posen Cafsel Bromberg Wiesbaden

Aachen Sigmaringen Die Sparkassenbücher sind demnach am meisten verbreitet in den Bezirken Merseburg, Liegniß, Schleswig, Hannover, ildesheim und Ameburg mit rund 40 bis 30 Büchern auf je 100 Einwohner, am ernan mit weniger als 10 Büchern in den Bezirken Gum- innen, Bromberg, Marienwerder, Trier, Posen, Oppeln, Koblenz und Königsberg. Ein Zusammenhang der Verbreitung der Sparkassen- bücher mit der Ausbildung der räumlihen Spargelegenheit zeigt sich wohl im allgemeinen in fo fern, als in der Regel die reihlich mit Sparstellen. versehenen Bezirke auch zahlreiche Sparkassenbücher be- sißen und umgekehrt. Jedoch machen davon die Bezirke der Pro- vinzen Brandenburg und Pommern eine Ausnahme, indem dort, namentlih in Pommern, zwar die Sparstellen dünn gèsät, die Spar- fassenbücher aber mehr als im Durchschnitt des Staatsgebiets oder do wie in Stettin und Köslin annähernd in gleihem Maße ver- breitet sind. Die Bezirke des Südwestens mit viel zahlreiheren Sparstellen werden von jenen nordöstlihen im allgemeinen erheblich übertroffen ; noch mehr die benahbarten östlichen Grenzbezirke mit gleichfalls sehr weitem Sparkassenneß. Neben der Ausbildung der Spargelegenheit behalten aber die wirthshaftlihen und sozialen Verschiedenheiten der Bevölkerung den wesentlichsten Einfluß auf die Entwicklung der Sparthätigkeit. __ Am zahlreihsten waren unter den Sparkassenbüchern, wie chon in den Vorjahren, die ganz kleinen, nächstdem diejenigen mit mehr als 600 ( Einlage. Es entfielen nämli von den 6223 936 Büchern, deren Cs bekannt war, auf solche bis zu. . . . 60 Æ Einlagen 1 832 245 = 29,44 v. H. ° e von über 60 bis 150 ,„ z 1 008 273 1020 p L 100-800. 7 885344 = 1422 „» v R 000000 960 802 = 15,44 , , v L U a 0005 ¿ 15022 = «O, Besonders stark haben im Berichtsjahre die größten Konten (übe 600 6) zugenommen; ihr Antheil an der Gesammtzahl der Bücher ist um 0,29 gewachsen, während derjenige aller übrigen Kontenklafsen troß des auch bei ihnen erheblihen Steigens der absoluten Bücher- zahl abgenommen hat, und zwar bei derjenigen bis zu 60 4 um 0,10,

von 60 bis 150 A um 0,04, von 150 bis 300 A um 0,09 und von-

300 bis 600 A um 0,06 v. H.

Der Zuwachs an Sparkassenbüchern gegen den am Schluß des Vorjahres nachgewiesenen Bestand von 5 974782 Stück belief sich auf 280 725; er weicht wegen der von Jahr zu Jahr eintretenden Verschiebungen im Bestande der in die Statistik einbezogenen Spar- kassen ein wenig von dem Uebershuß der neu ausgegebenen Bücher über die zurückgezogenen bei den im Rechnungsjahre gezählten Spar- fassen ab. Die Zuwachsziffern der beiden Jahre 1891 und 1892 mit nur 180 294 und 201 826 Stück sind im Berichtsjahre weit über- troffen worden. ; L

Entsprechend der verhältnißmäßig starken Zunahme der Anzahl der Sparkassenbücher, und zwar namentlich der auf größere Beträge lautenden, ist auch die Zunahme der Spareinlagen im Berichts- jahre eine verhältnißmäßig starke gewesen. Es wurden

den Einlagen an Zinsen zugeschrieben 99 670 064 M,

dazu kamen an Neueinlagen . e a OIDBLCATD , amt s . 1012487177 ,

es gingen ab an Rückzahlungen 813 923 505 ,

/ N ein Zuwachs von . . . . . 198563 672 , verblieb. Der Zuwachs der Jahre 1891 und 1892 mit 124,83 bezw. 145,03 Mill. Mark is alfo erheblih übertroffen, dagegen derjenige der drei Jahre 1887, 1888 und 1889 mit 201,32 bezw. 217,17 und 213,81 Mill. noch niht ganz wieder erreicht worden.

In der Vertheilung der Spareinlagen auf die einzelnen Landes- theile ergeben DE von Jahr zu Jahr naturgemäß nur geringe Ver-

iebungen. Der Zuwachs war verhältnißmäßig i gering in . mit 3,20 v. H.

Westpreußen E it 10,05 v H. Sachsen G I j ¿Oi a . Do W068 Sleswig- Holstein , N É p

D 20292 Westfalen . . 4,31 » obenzollern . 8,87 , Schlesien... „» 9,04 ,„ - ipreußen . 7,60 Hessen-Nafsau . 9,16 » ommern 7,20 beinland . 7,06

Brandenburg 6,69 annover T 5,98 u

jegenüber einem Staatsdurhschnitt von 5,59 v. H. Von jenen Landes- eilen besaßen weiter am Schluß des Rechnungsjahres Hunderttheile er gesammten Spareinlagen

Ostpreußen

Westpreußen

Berlin ,31 Hannover Brandenburg Westfalen Posen R nau

ofen S heinland chlesien Hohenzollern zusammen . . zusammen Der Antheil des Ostens an dem gesammten Einlagebestande ist

also verhältnißmäßig gering, hat aber seit einer Reihe von Jahren etwas zugenommen; im Jahre 1883 bezw. 1883/84 hatte er erst 24,50 v. H., also weniger als ein Viertel (gegen 28,68 v. H. im Fahre 1893 bezw. 1893/94) betragen.

Literatur.

Geseze, Verordnungen x.

Die preußische Ausführungs- Anweisung zu §§ 16 u. ff. der Reichs-Gewerbeordnung, betreffend die Genehmigung gewerblicher Anlagen, ist in einer handlihen Tertausgabe, vom Regierungs- und Gewerbe-Rath Dr. von Rüdiger mit Anmerkungen und einem ausführlihen Sachregister versehen, bei J. Guttentag, Berlin, im Druck erschienen. i /

Von den bekannten, bereits früher an dieser Stelle gewürdigten Sammelwerken des Geheimen Regierungs-Raths G. A. Grotefend: „Preußish-deutshe Gesep-Sammlung 1806—1895* und „Die Erlasse zur Ausführung und Erläuterung der Gesetze des preußishen Staats und des Deutschen Reichs 1809 1894“ (Verlag von L. Shwann in Düsseldorf) sind jeßt die drifte und vierte, beziehungsweise achte und neunte Lieferung erschienen ; jene enthalten die in der Zeit vom September 1815 bis zum No- vember 1834 erlassenen preußishen Geseße in ihrer jeßt geltenden Fassung, diese die Erlasse, welche zur Ausführung und Erläuterung von Gesegen des preußishen Staats oder des Deutschen Reichs in der Zeit vom März 1878 bis zum Juni 1880 ergangen sind.

Die deutsche Post- und Pelegraphen-Seleugeb ung, nebst dem Weltpostvertrag und dem internationalen Telegraphen- vertrag. Textausgabe mit Anmerkungen und Sachregister von Dr, N D. Fischer, Unter-Staatssekretär im A tamt. Vierte

uflage. Berlag von I. Guttentag in Berlin. Preis 2,60 #4 Eingebeade Anmerkungen, ein ausführlihes Sachregister und eine längere Einleitung über die Geschichte der deutschen Post- und Telegraphen-Geseßgebung verliehen {hon den ersten drei Auflagen dieses praktischen, die in zahlreihen Einzelgeseßen des Reichs zerstreut ih findenden verwaltungs-, zivil- und strafrechtlihen Bestimmungen über das Post- und Telegraphenwesen ent- haltenden Handbuhs besonderen Werth. In der vorliegenden vierten Auflage is nun die wihtige Ergänzung berücksichtigt worden, welche die deutshe Post- und Telegraphengeseßgebung dur das Geseßz über das Telegraphenwesen des Deutschen Reichs erfahren hat. So- dann ist der Weltpostvertrag in derjenigen Fassung abgedruckt, welche er dur die Beschlüsse der Postkongrefse zu Lissabon nnd Wien er- halten hat. Endlich find die Aenderungen nachgetragen worden, welche ih aus dem Erlaß der neuen Postordnung und der neuen Telegraphenordnung ergeben. So is das Buch wohl geeignet, Post- und Telegraphenbeamten wie Jurijten als Wegweiser durch das be- Pte Reichs-Post- und Telegraphenreht zu dienen und das Aufs uen der zahlreihen Einzelgeseye zu ersparen.

Nechts- und Staatswissenschaft.

Zu Dr. M. Sqherer’s Werk „Die Entscheidungen des Neichsgerihts und des obersten bayerishen Landes- erihts zum Code civil“ (Verlag der Roßberg’shen Hof-Buch- BanBlinia in Leipzig) ist ein Nachtrag erschienen, der ebenso, wie das Hauptwerk, in der großen Mehrzahl der Mittheilungen nicht lediglich einen Hinweis darauf enthält, daß in den näher bezeichneten Urtheilen ein höchstes Gericht mit einschlagenden Fragen \ih beschäftigt habe, sondern in der That wenigstens vorläufig über den von dem höchsten Gericht im einzelnen Fall eingenommen Standpunkt orientiert, im übrigen au die elsaß-lothringishe und die rhein-preußische Notariatszeitschrift (seit 1892) namentlih mit Rücksicht auf das ehe- lihe Güterreht berücksihtigt. Da die offizielle Sammlung sowohl wie das rheinishe Archiv nur einen kleinen Bruchtheil der hier mit- etheilten Urtheile (ca. 400) enthält und der rheinishe (II.) Zivil- Fenn des Reichsgerihts im Gegensay zu den früheren Kassationshöfen Darmstadt, München und auch Berlin sih niht dem Pariser Kassationshof anschließt, ist dem Praktiker, der die Rechtsprechung Ei Gerihtshofs kennen muß, auch dieser Nachtrag unent- ehrlich.

Sähsishes Archiv für bürgerliches Necht und

Prozeß, herausgegeben von Ober-Landesgerichts-Rath S. Ho ff- mann und Landgerichts-Rath Dr. Friedrich Wulfert in Dresden. Verlag der Roßberg’shen Hof-Buchhandlung in Leipzig. Diese e bringt neben Abhandlungen aus dem Reichsreht und dem ächsishen bürgerlichen Reht auch Entscheidungen des Neichsgerichts und sächsisher Gerichte aus den bezeichneten Rechtsgebieten und zwar auf die wesentlihen Theile beschränkt, jedoch so, daß der Thatbestand deutlich erkennbar und die Tragweite der R Lung zu beurtheilen ist ; dadurch wird die Zeitschrift für den praktischen Juristen besonders brauchbar. Ferner werden furze Auszüge aus den neuesten Entscheidungen des Neichsgerihts gegeben. Die in den vorliegenden Heften 5 bis 7 des ünften Bandes enthaltenen Abhandlungen führen folgende Ueber- riften: „Korrealobligation und Verwandtes nach der zweiten Lesung des Entwurfs eines Bürgerlichen Gesepbuhs für das Deutsche Reich“ von Professor Dr. Ernst Hruza in Serte (Fortsezung und Schluß), „Die gegenwärtige Bedeutung der §§ 138, 1462, 1838 fg. des Bürgerlichen Gesetzbuchs“ von Privatdozent Dr. Heinrich Triepel in Leipzig und“ „Verfahren des Vollstreckungsgerihts bei Einwen- dungen gegen Vollstrekungsmaßregeln des Gerichtsvollziehers 685 der Z.-P.-O.)“ von Landgerichts-Direktor Frey in Leipzig.

Él fenbabaredti ide Entscheidungen und Abhand- lungen. Zeitschrift für Eisenbahnret, Agen a von Regie- rungs-Rath Dr. Georg Eger. Verlag von I. U. Kern (Mar I in Breslau. Heft 4 des X1. Bandes bringt neben 1 eisenbahnrehtlihen Entscheidungen deutsher Gerichtshöfe drei längere Abhandlungen: „Die rechtlihe Natur der Eisenbahn-Konzessionen“ von Ober - Rechnungs - Rath Dr. W. Zeller in Darmstadt, „Die Versteigerung einer Bahnanlage auf Grund des § 21- des preußishen Eisenbahn - Gesezes vom 3. November 1838“ von Regierungs - Rath H. Schmöckel in Breslau (Schluß) und „Die Planfeststellung im Penn Enteignungsverfahren“ vom Geheimer Regierungs - Rath R. Bering in Hannover (Fortseßung), ferner Bücherbesprehungen und eine Uebersicht besonderer eisenbahn- rechtliher oder mit dem Eisenbahnrecht zusammenhä ngender Schriften und Abhandlungen, endli einen kurzen Bericht über die neueste, das Eisenbahnwesen betreffende Geo uns in Preußen, Deutschland, Belgien, Italien, Oesterreih, Portugal, Rußland und der Schweiz.

Volkswirthschaft.

Der Arbeiterfreund, Zeitschrift für die Arbeiterfrages Organ des Zentralvereins für das Wohl der arbeitenden Klafsen, her- ausgegeben von Professor Dr, Viktor Böhmert in Dresden. XXXIII. Jahrgang, erstes Vierteljahrsheft. Verlag von Leonhard

Simion in Berlin. Das eigegili®e Gebiet des „Arbeiter- freunds" ift die gemeinnüßige Thätigkeit, besonders diejenige, die erziehend wirkt. Veredelung der Volksunterhaltung, Verbesserung der Arbeiterwohnungen, Pflege der Gewinn- betheiligung und andere einsihtige Fabrikwohlfahrtspflege, gu as Genossenshaftswesen stehen im Mittelpunkte des Interesses. Diesem Gebiete gehören die folgenden oen an : „Deutsche Arbeits\tätten in ihrer Fürsorge für das Wohl ihrer Arbeiter“ von Max May: 1) Chemische Fabrik Wohlgelegen bei Mannheim, 2) Felten und Guilleaume, Karlswerk, Mülheim am Rhein. „Ueber die Ausbildung des Handwerkers und gelernten Fabrikarbeiters“ von Dr. Paul Scheven-Dresden. „Cine Vereini- gung der Handlungs- und Gewerbegehilfinnen“, ein Beitrag zur Lösung der Frauenarbet age von J. Silbermann. „Die “Arbeits« losigkeit und ihre Abwehr oder Linderung“ von Professor Dr. Viktor Böhmert. Diesen größeren Aufsäßen folgt, wie in jedem Hefte dieser Zeitschrift, eine Rubrik. von Miscellen: „Materialien für praktishe Versuche zur Lösung der Arbeiterfrage“; fodann eine sehr eingehende sozialpolitishe Bibliographie, die auch Zeitschriftenaufsäße reichlich mit berücksihtigt, mit einigen Rezensionen und eine umfangreiße wirthshaftlih-|oziale Vierteljahrshronik. eie: über Versammlungen Wee und gemeinnügiger deutsher Vereine und eine „Ehrentafel“ für Arbeitgeber, die wohl- thätige Stiftungen und dergl. gemacht haben, schließen das Heft ab.

Kolonisation.

Die künstligze Bewässerung in den wärmeren S riRen und thre Anwendbarkeit in Deutsh-Oft- afrika. Ein Beitrag zur Kolonisationslehre von Dr. Karl Kärger, Privatdozent an der Landwirthschaftlichen Dee zu Berlin. Verlag von Gergonne u. Cie. in Berlin. Die Kunst, das Wasser der Flüsse, Seen und unteren Erdschichten in den Dienst des Feld- baues zu stellen, is so alt wie tie Kultur des Menschengeshlehtes überhaupt. An den Stätten der ältesten menschlichen Kultur, in Mexiko, Egypten, China, Zentral-Asien und Mesopotamien findet man noch heutzutage die Reste uralter Bauwerke und Kanäle, die {hon vor Jahrtausenden der künstlihen Bewässerung gedient haben. In Indien und in Nord-Afrika haben die muhamedanischen Eroberer des Mittelalters den Ackerbau mit den gleichen Mitteln ge- fördert, und auch nah Spanien haben die Araber diese Kunst ver- pflanzt. Von da aus verbreitete sie sich noch im Mittelalter nah Stalien und Südfrankreih, und nah Entdeckung des neuen Erdtheils verbesserten die spanishen Eroberer die mexikanishen Bewässerungs- anlagen mit Hilfe der ihnen von den Arabern überlieferten Renatnisle Die Bewässerungsanlagen, welche die Angelsahsen in diesem JIahr- hundert im westlihen Nordamerika, insbesondere in Kalifornien, erbauten, entstanden in unmittelbarer Anlehnung an die altmexikanisch- \panishen Vorbilder, und ebenso pflanzten die Engländer in Indien und A A Ua in Algier die ihnen von den Muhamedanern über- lieferte Bewässerungskunst in der Neuzeit mit bewundernswerthem Erfolge fort. Auch die egyptishen, sowie die zentral- und vorder- asiatischen Sea erge sind lediglih die Fortseßungen und Erweiterungen der alten Anlagen, und nur in Australien haben die Engländer ihre in anderen Erdtheilen erworbenen Kenntnisse und Er- fahrungen benußt, um ohne jede Anlehnung_an ältere Vorbilder die künstlihe Bewässerung in den dortigen Steppengegenden einzu- führen. Bis heute sind auf der ganzen Erde weit über 20 Millionen Hektar Land durch die künstlihe Bewäfserung dem Ackerbau ershlossen oder wenigstens in ihrer Fruchtbarkeit wesentlih erhöht worden. Auch in Deutsh-Ostafrika, wo die Natur wenig vershwenderisch mit ihren Wasserspenden ift, wird auf weiten Strecken fast alle Bodenkultur von Wasserbauten und künstlicher N abhängen. Der Ver- fasser des vorliegenden Buchs hat es daher unternommen, auf Grund feiner in Ost-Afrika erworbenen Kenntniß der dortigen Verhältnisse und seiner Studien über die technishe Ausführung der in anderen Ländern errichteten Anlagen Vorschläge betreffs einer künstlichen Bewässerung Deutsch-Ostafrikas zu machen. An aus- eführten Beispielen anderer Staaten erläutert er in gemeinverständ- iher Weise, ohne mehr als nöthig auf technishe Einzelheiten einzu- gehen, zunächst die Zweckmäßigkeit von Bewässerungsbauten in den wärmeren Erdstrichen, um sodann ein nah allen Regeln der Kunst entworfenes und mit genauen Zeichnungen versehenes technisches Pro- jeft, eine Thalsperre am Mkulumusi bei Tanga anzulegen, seinen folonial-, finanz- und wirthschaftspolitishen Ausführungen beizufügen.

Hygiene.

Handbuch der praktishen Gewerbehygiene mit be- \fonderer Berücksichtigung der An I au Unter Mit- wirkung von Gewetbe-Snspektor I. Claußen, He TS S G. Evert, Regierungs-Rath, Professor K. Hartmann, Gewerbe- Inspektor W. Oppermann, Regierungs-Rath R. Fa. In- genieur C. Specht und Ober-Stabsarzt Dr. M. Villaret her- ausgegeben von Dr. H. Albrecht. Mit mehreren hundert Figuren. Verlag von Robert Oppenheim (Gustav Schmidt) in Berlin. Vas Gewerbewesen hat in den leßten zehn Jahren nah der gesundheitlihen Seite eine vollkommene Umgestaltung er- fahren. Unter dem Einfluß der Arbeiterschußgeseßgebung und des damit im engsten Zusammenhange stehenden, unverkennbaren Auf- \{chwungs der auf die Verhütung gesundheitlicher Schädlichkeiten ge- rihteten Technik sind die Bedingungen für Leben und Gesundheit der Arbeiter vor allem in der Großindustrie wesentlich andere geworden, als sie vor diesem Zeitraume waren. Daher können alle Werke ge- werbehygienishen Inhalts, die in den ahtziger Jahren erschienen sind, als veraltet augesehen werden. Vor allem hat ch die hieraus entstandene Lücke in der achliteratur den Gewerbe-Aufsichtsbeamten, den berufsgenossenschastlihhen Instanzen und den mit dem Konzessionswesen befaßten WVerwaltungs- behörden fühlbar gemaht. Das oben genannte Werk, von dem bisher vier Lieferungen erschienen sind, stellt den Versuch dar, diese Lüe auszufüllen. Den Mittelpunkt des ersten Theils bildet eine von reifer persönliher Erfahrung auf diesem Gebiet zeugende Darstellung des Wesens und der Biideufina der durh den Gewerbebetrieb be- dingten Schädlichkeiten von Ober -Stabsarzt Dr. Villaret. Die weiteren Abschnitte handeln von der Verhütung dieser Schädlichkeiten. Das Werk foll bis zum Herbst dieses Jahres vollendet vorliegen.

Zeitschriften.

Zeitschrift für Philosophie und philosophische Kritik. Im Verein mit Dr. H. Siebeck, Professor in Gießen, und Dr. F. Volkelt, Professor in Leipzig, herausgegeben und redigiert von Dr. Richard Falckenberg, Professor in Erlangen. Verlag von C. E. M. Pfeffer in Leipzig. Diese eitschrift ist die Fortsepung der einst von Fichte und Ülrici herausgegebenen, von der

érlagsbuhhandlung nur mit einem feineren Gewande ausgestattet. Das eben erschienene zweite Heft des 106. Bandes enthält eine Antrittsvor- lesung von Dr. Eugen Kühnemann über die Ethik des deuts. chen Idealismus, eine sehr eingehende Arbeit von Goswin K. Uphues über Rehmfke's allgemeine Piyhologie, eine scharfsinnige Abhandlung von Lie. Anathon Aa ristiania über den Logos bei Heraklit als Beitrag zu den ideengeshihtlihen Studien und die Fortseßung einer interessanten Arbeit von P. von Lind über Immanuel Kant und Alexander von Humboldt, die niht verfehlen wird, “auch außerhalb der Fade Pufleben zu erregen; au eem elf Rezensionen und bibliographische ahl. i

ittheilungen in großer