1895 / 203 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 26 Aug 1895 18:00:01 GMT) scan diff

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bei Mainz in Gegenwart Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs von Hessen Truppen des X1. Armee-Korps. Wre Majestät die Kaiserin trafen Vormittags zum Besuch auf Schloß Friedrihshof ein und wurden von Jhrer Majestät der Kaiserin Friedrih am Bahnhof empfangen. Seine Majestät der Kaiser gedachten heute Nachmittag gleichfalls zum Besuh in Schloß Friedrihshof einzutreffen.

Aus Paderborn vom 24. August wird dem „W. T. B.“ berihtet : Heute fand in der Senne in Gegenwart Seiner Majestät des Kaisers cine Gefehts übung der zur Zeit dort zusammengezogenen Kavallerie-Division statt, die mit einer Parade abshloz. Es nahmen daran theil : 1) die 19. Kavallerie: Brigade, Oldenburgisches Dragoner-Regiment

Nr. 19 und Königs - Ulanen - Regiment (1. Hannoversches)

Nr. 13; 2) die 13. Kavallerie - Brigade, Kürassier - Regiment von Driesen (Westfälishes) Nr. 4 und Husaren - Regiment Kaiser Nicolaus 11. von Rußland (1. Westfälisches) Nr. 8; 3) die fombinierte Kavallerie - Brigade vom IV. Armee- Korps, Magdeburgisdes Husaren - Regiment Nr. 10

“und “Thüringishes Husaren-Regiment Nr. 12, ferner die

reitende Abtheilung des 1. Westfälishen Feld-Artillerie- Regiments Nr. 7 und ein Detachement des Westfälischen Pionier-Bataillons Nr. 7. Seine Majestät der Kaiser trugen die Uniform Seines Ulanen-Regiments.

Jn der Ersten und Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Neichs- und Staats - Anzeigers“ wird die vom Neichs- Eisenbahnamt aufgestellte tabellarishe Uebersicht der Be- triebs-Ergebnisse deutsher Eisenbahnen für den Monat Julît d. J. veröffentliht, auf welche am Sonnabend an dieser Stelle auszüglich Hingewiesen wurde.

Am 22. d. M. verstarb zu Charlottenburg der frühere ständige Hilfsarbeiter im Auswärtigen Amt, Legations-Rath und Kammerherr Graf von Seckendorf f.

Der General der Jnfanterie Golz, Chef des Jngenieur- und Pionier-Korps und General-Jnspekteur der Festungen, ist hierher zurückgekehrt.

Der General der Kavallerie von Krosigk, à la suite des Leib - Garde - Husaren - Regiments und Inspekteur der 1. Kavallerie-Jnspektion, hat Berlin verlassen.

Der Wirkliche Geheime Ober-Baurath im Reichs-Eisenbahn- amt Strecéert ist vom Urlaub aus Tirol zurückgekehrt.

Der Präsident der hiesigen Eisenbahn-Direktion Kranold ist pom Urlaub zurückgekehrt und hat die Dienstgeschäfte wieder übernommen.

Nach telegraphischer Meldung an das Ober-Kommando der Marine ist S. M. S. „Jltis“, Kommandant Kapitän- Lieutenant Jngenohl, am 21. August in Hakodate ange- fommen.

Sachsen.

Seine Majestät der Kaiser hat am 18. August d. J. Seiner Majestät dem Könige, dem „Dresd. Journ.“ zufolge, das nachstehende Handschreiben durh den General-Dbersten der Kavallerie Freiherrn von Loë, Oberbefehlshaber in den Marken und Gouverneur von Berlin, überreichen lassen :

„Durchlauttigster, Groß mäthtigster Fürst, freundlich lieber

Vetter und Bruder!

Unter Eurer Majestät ruhmreiher Führung erwarb heute vor 95 Sahren das Königlich sächsishe Armee - Korvs in heißer Schlacht bei St. Privat neue, unvergänglihe Lorbeeren für seine Fahnen. Schulter an Schulter mit Meinen Garden stürmte das Korps unter {weren Opfern die dur Natur und Kunst fast uneinnehmbar gemahte Stellung des Feindes und entschied damit das Schicksal des Tages. Weitere herr- lie Siege der unter Eurer Majestät Befehl gestellten Maas-Armee folgten dieser glänzenden Ruhmesthat und knüpften ein inniges Band cngster Waffenbrüderschaft zwischen den sächsishen und preußischen Trupven, welche Eurer Majestät, dem Heldenführer, begeistert zu- jubelten. Ich kann den heutigen bedeutungS8vollen Erinnerungêtag nit vorübergehen laffen, obne Eurer Majestät und des tapferen Sadbsisdben Armee-Korps in wärmster Dankbarkeit zu gedenken. Jch tarf Eurer Majestät erneut aussprechen, daß Ich und Meine Armee stets voll Verehrung zu Eurer Majestät aufblicken und alle Zeit dessen ein- gedenk bleiben werden, was Eure Majestät in Krieg und Frieden, mit Geist und Schwert für die Einigung und Erhaltung des Reichs ge- wirft und errungen haben. Mögen Eure Majestät uns noch lange Jahre in voller Kraft und Frische zum Segen und Heile des Vater- landes erbalten bleiben!

Genehmigen Eure Majestät die Versicherung der volllommensten Hochachtung und wahren Freundschaft, womit Ich verbleibe

Eurer Majestät freundwilliger Vetter und Bruder Wilhelm. Berlin, den 18. August 1895. An des Königs von Sachsen Majestät.“

Seine Majestät der König hat hierauf folgendes Schreiben an Seine Majeftät den Kaiser gerichtet:

„Dur(hlauthtigster, Großmächtigster Fürst, freundlich lieber

Vetter und Bruder!

Gurer Majestät sage Ib für das am Gedenktage der Schlacht von St. Privat durch General-Oberst Freiherrn von Loë Mir überbrachte Schreiben Meinen berzlihsten und tiefgefühltesten Dank, zugleih au im Namen Meiner Truppen, welche Eur- Majestät durch Verleihung von Fahnenbändern an das 2. Grenadier - Regiment Nr. 101 „Kaiser Wilbelm, König von Preußen“ noch besonders zu ehren die Gnade gehabt haben.

Wenn es Mir vergönnt war, in der nunmehr 25 Jahre hinter uns liegenden großen Zeit einen fleinen Theil haben beitragen zu dürfen zu den herrlihen Erfolgen, die wir unter Führung des un- vergeßliwen Kaisers Wilhelm erkämpften, so verdanke Ich das nächst dem allmächtigen Gott den berrliwen Truppen, welhe Meinem Kom- mando unterstellt waren. Eurer Majestät Garde und das 1V. Armee- Korvs unter Meinem Befehl gehabt zu haben, sie zum Siege haben führen zu fönnen, wird stets Meine \tolzeste Erinnerung bleiben.

Sollten Eure Majestät gezwungen sein, uns dereinst wieder unter die Waffen zu rufen, dann. werden die Söhne Meines Landes ihre Schuldigkeit thun, wie bei St. Privat, und auch Ich stehe, so Gott Mir die Kraft beläft, des Rufes Eurer Majestät gewärtig.

- Genehmigen Eure Majestät die Versicherung der vollkommensten Howachtung und wahren Freundschaft, womit Ich verbleibe Eurer Majestät A Tenge E und Bruder

bert. Dresden, am 20. August 1895. An des Kaisers und Königs Majestät.“

Oesterreich-Ungarn.

Der Statthalter von Galizien, Graf Badeni, ist dem „W. T. B.“ zufolge vorgestern von Wien nah Lemberg

zurückgefkehri. Frankreich. :

Die Kaiserin von Oesterreich bestellte, nah einer Meldung des „W. T. B.“ aus Paris, für den 1. Septem- ber Wohnung in Aix-les-Bains.

Eine Mittheilung englischer Blätter über die angebliche Erkrankung des Generals Duchèsne auf Madagaskar wird vom französishen Kriegs - Ministerium für falsch erflärt. Dem Ministerium sei keine darauf bezügliche Depesche zugegangen.

NußlanDd.

Der Kaiser hielt vorgestern, wie „W. T. B.“ aus St. Petersburg berichtet, in Kraßnoje Selo eine Truppen- revue ab. Sodann versammeiten sich beim Kaiserzelt die Abiturienten der Militärshulen, welchen der Kaiser zu ihrer Beförderung zu Offizieren gratulierte. Später kehrten der Kaiser und die Kaiserin nah Peterhof zurü.

Die Großfürstin Alexandra Josephowna ist in das Ausland abgereist.

Da die Krankheit des Kriegs-Ministers andauert und der General-Adjutant Obrutshew auf zwei Monate ins Ausland beurlaubt ist, wurde der General-Adjutant Sofiano mit der Verwaltung des Kriegs-Ministeriums betraut.

Ftalien.

Aus Palermo meldet „W. T. B.“, daß in dem vierten Wahlkreise der Deputirte Garibaldi Bosco mit 1136 von 1751 Stimmen wiedergewählt wurde.

In Favara (Sizilien) verhaftete die Gendarmerie und Polizei in der vorleßten Nacht 42 Personen unter der An- \huldigung, aus gegenseitiger Rache zwischen verschiedenen Mafia-Gesellshaften mehrere Mordthaten begangen zu haben.

Spanien.

Die für Cuba bestimmten Truppen wurden gestern in Barcelona, Cadix und Coruña eingeschifft. Der Zeitung „Dia“ zufolge verzichte die Regierung darauf, im Oktober weitere Verstärkungen von 25000 Mann nach Cuba zu shicken. Marschall Martinez Campos bekämpfe die Entsendung eines General- Lieutenants nah Cuba und würde seine Entlassung geben, wenn die Regierung auf der Entsendung bestände. Wie das „W. T. B.“ erfährt, ist der Ausbruhch von Unruhen zu be- fürhten. Jn Valencia seien militärishe Maßnahmen getroffen. Die cubanishen Freibeuter würden Emissäre nach Spanien \hicken, um eine Bewegung hervorzurufen, damit die Ab- sendung von Verstärkungen nah Cuba verhindert werde. Die Regierung habe jedoch volles Vertrauen zur Armee und treffe überall Maßregeln, um allen Eventualitäten gegenüberzutreten.

Zehn Erzbischöfe und 49 Bischöfe sandten an den Papst ein Protestschreiben gegen die Feier des 20. September in Rom,

Belgien.

Betreffs der Hinrichtung des britischen Händlers Stokes im Congostaate schreibt das Antwerpener Blatt „Matin“ vom 24. August: Schon seit längerer Zeit wußten die belgischen Offiziere, daß die Mahdisten im Besize von Winchester- Gewehren waren; da aber die Mahdisten keine Munition er- halten konnten, so waren keine Recherchen angestellt worden, auf welche Weise die Waffen an den Congo gebraht und verkauft worden seien. Bei einem Zusammenstoß zwishen Vorposten und Mahdisten wurden nun mehrere Schwarze getödtet und eine Anzahl verwundet. Bei Entfernung der Kugeln aus den Wunden {stellten die belgishen Offiziere fest, daß die Kugeln von Winchester-Gewehren herstammten. Ein in die Gewalt der Belgier gefallener Feind gestand dann, daß die Winchester-Munition von einem Engländer geliefert sei, der zum Transport den Nil benußte. És gelang, den Engländer, Namens Stokes, festzunehmen, als er Kriegskontrebande machte. Die Bestrafung erfolgte unmittelbar, da ein Spezial- fall vorlag, der dem Gerichtshof in Boma nicht überwiesen zu werden brauchte. Elfenbein und Stoffe, wogegen Stokes die Munition austauschte, wurden konfisziert.

Türkei.

Die Antwort der Pforte bezüglih der Reformen in Armenien ist dem „W. T. B.“ zufolge von den Bot- shaftern Englands, Rußlands und Frankreihs ihren Re- gierungen behufs Einholung von Jnstruktionen übersandt worden.

Der Khedive hat seinen Aufenthalt in Konstantinopel über das am 31. d. M. stattfindende Fest des Jahrestages der Thronbesteigung des Sultans hinaus verlängert.

Der diplomatishe Agent Bulgaricns Dimitrow hat bei der Pforte die Versicherungen bezüglich der von der bulgarishen Regierung zur Eindämmung der mace- donishen Bewegung sowie zur Verhinderung der Bildung von Banden und der Grenzüberschreitung getroffenen strengen Maßregeln erneuert. Hierdurch is, wie versichert wird, die durch den Ueberfall von Zanakli sehr erbitterte Stimmung der türkischen Regierungskreijse wesentlih beruhigt worden.

Die zweite Division des englishen Geshwaders ist bei Metelino angekommen. Programmgemäß soll dieselbe dann Thasos und Salonichi besuchen.

Vorgestern Abend wurde in Stambul ein Armenier Namens Ughurlian, welcher im Dienst der geheimen Polizei stand und Mitglied des Preßbureaus war, ermordet. Man glaubt, daß der Mörder Agent des revolutionären Comités sei.

Serbien.

Die serbische Presse bezeichnet das seitens ODesterreich- Ungarns erlassene Verbot der Einfuhr von Schweinen aus Serbien, welches vollständig seuchenfrei sei, als eine Verleßung des Handelsvertrags und der Veterinärkonvention und weist dabei besonders hin auf die der Produfktiv- genossenschaft Wiener Fleischer ertheilte Erlaubniß, aus verseuchten Gegenden Déefietreic - Ungarns Schweine ein-

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führen und zu schlachten, während die Anschaffung vex

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Ex bcinen anderer rovenienz verboten wurde. Die Blätter verlangen Gegenmaßregeln seitens Serbiens betonen, daß Serbien bis jeßt unter

seinen völkerrehtlihen Verpflihtungen auf pünkt- lihste nachgekommen sei. Das serbishe Amtsblatt yer- öffentliht denn auch eine Verordnung des Ministers des Jnnern, welhe die Einfuhr von Schweinen izn Serbien verbietet, weil die in Oesterreih-Ungarn und Bosnien bestehende Seuche immer größere Dimensionen annehme und weil täglih in der Save und Donau von unga- rischer Seite hineingeworfene Kadaver verseuchter Schweine geschen würden. Die Belgrader Kaufmannschaft hielt wie „W. T. B.“. berichtet, vorgestern wegen des Schweinc- einfuhrverbots eine Versammlung ab, welhe nah lebhafter Debatte einstimmig beschloß, die gesammte serbishe Kaufmann- schaft aufzufordern, alle Bestellungen in Oesterreih-Ungarn rücégängig zu machen und die Einfuhr österreihish-ungarisher Waaren in Serbien zu verhindern. L

Das radikale Organ „Odjek“ hält eine Kündigung deg Handelsvertrags mit Oesterreih-Ungarn für gerechtfertigt und verlangt, die Regierung solle diese Frage vor die öffentliche Meinung Europas bringen, indem sie die gesammte amtliche Korrespondenz über dieselbe veröffentliche.

Die Meldung Belgrader Blätter von der angeblichen Ueberreichung einer serbishen Note, in welcher der Abbruc der Handelsbezichungen und die Sistierung des he- stehenden Handelsvertrages mit ODesterreih-Ungarn angedroht werde, wird von offizieller Seite als völlig unwat; bezeihnet. Der serbishe Gesandte in Wien Simitsch hak lediglich eine Reklamationsnote betreffs des Einfuhrverbotz von Schweinen aus Serbien nah Ungarn überreicht, welche auf die veterinärärztlih festgestellte Seuchenfreiheit Serbiens hinweise.

Die Polizei verhaftete zwei bulgarische Lehrer aus Ochrida, welche beschuldigt werden, in Verbindung mit den Nevolutions-Comités in Sofia zu stehen. Man beshlagnahmte bei denselben Briefe, welhe die Entsendung von Banden in das Vilajet Monastir ankündigten. :

Bulgarien. Prinz Ferdinand von Coburg ist gestern, dem „„W. T. B.” zufolge, zu längerem Aufenthalt in Euxinograd eingetroffen.

Schweden und Norwegen. Die Zolleinnahmen Schwedens bis Ende Juli diejes Jahres betrugen 20 384348 Kron. und übersteigen die gleich- zeitigen des Vorjahres um 119 019 Kron.

Amerika.

Offizielle Nachrichten aus Havana melden von mehreren fleinen Zusammenstößen zwishen Jnsurgenten und spanishen Truppen auf Cuba. Die Spanier waren jedes Mal siegreich.

Aus Lima wird dem „W. T. B.“ mitgetheilt, daß vor- gestern zwischen den Vertretern von Peru und Bolivig eine Konferenz stattfand. Jn derselben wurde vereinbart, daß die volidianishe Regierung eine Note erlasse, in welcher das Bedauern über den Angriff auf das peruanische Konjulat in Lapaz ausgesprochen wird.

Afien.

Infolge des festen Auftretens der Regierungen von Grei britannien und der Vereinigten Staaten gestatteten di cinesishen Behörden, wic die „World“ aus Futschau meldet, die Anwesenheit der Konsuln bei dem Prozeß gegen die wegen der Gewalithaten gegen die Missionare An- geklagten. Sechs Eingeborene sind bereits des Mordes bi der Christenmeßelei überführt. Täglich finden weitere Ver- haftungen statt.

Jn der Provinz Kansu soll der „Times“ zufolge cin Aufstand der Mohamedaner ausgebrochen sein und in bedenkliher Weise verbreiten.

Afrika.

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Majunga (Madagaskar) beabsichtigte General Duchèsne, am 21. d. mit der Brigade Voyran zum Angriff auf die befestigte Stellung von Andriba vorzugehen. Der Gesundheitszustand der Truppen soll befriedigend sein.

Die Nr. 34 des „Zentralblatts der Bauverwaltung“, herausgegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 24. Augufï, hat folgenden Inhalt: Amtliches: Nund-Erlaß vom 12. August 1895, bc treffend die Anwendung des Porto-Aversionierungsvermerks. Dientt- nahrihten. Nichtamtliches: Die Berücksichtigung des Fischerei- wesens beim Ausbau der Flußläufe. Das Seehospiz Kaiserin Friedrich auf Norderney. Wettbewerb um ein Mufeum ! egyptishe Alterthümer in Kairo. Vermischtes: Ehrenbezeigung. Das deutshe Bauernhaus. Deutsche Techniker im Auslande. Wettbewerb um Entwürfe für die Kornhausbrücke in Bern. Wetk- bewerb um Entwürfe für ein Rathhaus in Hannover. Wettbewer! um Entwürfe für zwei Bogenlichtträger in Dresden. Wettbewer® aa Pläne für die Bauten der Ausstellung in Kiel 1896. Neu!

atente.

Entscheidungen des Reichsgerichts.

Schafft cin Mieth er seine Illaten aus seiner“ Wohnung gü? den Willen des Vermiethers, weiler noch Ansprüche aus dem Miett- vertrag geltend macht, so ist der Miether nach einem Urtheil de Reichsgerichts, 1V. Strafsenats, vom 26. Februar 1895, im Gebie! des Preußischen Allgemeinen Landrechts wegen Vergehens gegen § 25 Strafgeseßbuchs (sogenannten NRückens) nicht zu bestrafen, we?? er zur Zeit der Wegschaffung seiner Sachen eine die Ansprüch des Vermiethers aus dem Miethsvertrage deckende_ Gegenforderu?® gehabt und diese bei oder vor der Wegschaffung der Sachen dem Vermietbe! gegenüber geltend gemacht hat, auch wenn der Vermiether Zee Gegenforderung bestritten hat. „Irrig ist es zunächst, wenn die Dl instanz die Behauptung eines Gegenanspruhs der Angeklagten JUr Der Thatbestand des §& 289 Str.-G.-B. deswegen als unerheblich ans! weil die fraglihe Forderung vom Vermiether bestritten gewelf- Die Illiquidität der Gegenforderung bildet kein Hinderniß, dieselbe zue Zweck der Aufrehnung geltend zumachen. Die entgegenstehende Vors des & 359 I 16A. L.-R. ist nur prozessualer Natur und daher dur § Zivilprozeßordnung beseitigt. . Die Aufhebung einer Schuld dur A pensation mit einer Gegenforderung des Schuldners seßt voraus, d leßterer von der geseßlihen Befugniß zur Aufrechnung E ras s macht, d. h. den Kompensationswillen dem Gläubi gegenüber fundgiebt. So langc dies niht geschieht, wird D?

Forderung allein dur das thatsählihe Gegenüberstchen ciner Gegen-

rderung in ihrem Bestande niht berührt, und bleibt mithin au das mit ihr accessorisch verbundene Pfandreht in Kraft.“ (4920/94.

Eine „Ausbeutung des Leichtsinns* im Sinne des MWuchergeseßes vom 19. Juni 1893 ist, nah einem Urtheil des Reichs- gerihts, I. Strafsenats, vom 11. Februar 1895, zwar nicht {on dann anzunehmen, wenn ein Darlehn unter Ueberschreitung des üblichen Zinsfußes einem, Menschen von verschwenderischer Lebens- eise gewährt wird; sondern nur dann, wenn das Verhalten des Schuld- ners bei dem speziellen Rechtsgeschäfte und defsen Eingehung ein leichtsinniges ist. Leichtsinni L handelt derjenige, welcher den Folgen feiner Handlungen aus Sorglosigkeit oder aus Mangel genügender Ueberlegung die ihnen zukommende Bedeutung nit beilegt. Beispielsweise kann in der Entnahme von 25 Flaschen sogenannten Schaumweins zu 75 Æ seitens eines bedürftigen Dar- lehnssuchers von einem Weinhändler, um diesen zur Gewährung eines Darlehns zu bewegen, ein Leichtsinn gefunden werden, defsen Aus- beutung seitens des Darlehnsgebers als Wucher zu bestrafen ist. (4994/94.)

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Statiftik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

In Barwen und Elberfeld haben etwa 100 Sattler, die in drei Militäreffekten-Fabriken beschäftigt waren, wegen Lobnstreits die Arbeit eingestellt. Ueber die Ursache des Ausstandes erfährt die „Barmer Ztg.“ : Die Lohnkommission der Sattler habe in einem gedruckten Rundschreiben vom 17. August an die Militär- cffeften - Fabriken die Forderung gestellt, den Lohn vorläufig ctwa um 259% zu erhöhen. Die Inhaber der Fabriken haben diese Forderun einmüthig abgelehnt. und den Arbeitern anheimgestellt , falls ibnen die Arbeit zu den bisherigen Lohn- säßen, bei denen die Arbeiter 35 bis 40 wöchentlich verdienen, niht mehr gefalle, nah 14 Tagen oder nah Belieben auch sofort die Arbeit einzustellen. Die Arbeiter haben daraufhin [den Ausstand erklärt; fie dürften aber {chwerlich mit ihren Forderungen durhdringen, da nunmehr die Anfertigung der dringenden Arbeiten außerhalb der Fabrik geschieht. _

Aus Bohum wird der „Köln. Ztg.“ über die finanzielle Lage des alten (sozialdemofkratishen) Bergarbeiter-Verbandes ge- ihrieben: Die Rehnung für die Zeit vom 22. Oktober 1893 bis 31. Juli 1895 {ließt mit einem Fehlbetrag von 2968 4 ab. Im Oftober vorigen Jahres hatte man noch einen Ueberschuß von 92 500 4 herausgerehnet, jeßt if nihts mehr vorhanden von den erbeblihen Summen, über die der Verband vor einigen Jahren noch verfügte. Unter jenem Ueberschuß befanden sich 16 000 & Forderung an den Konsumverein, der inzwishen in Konkurs gerathen ist. Die Beiträge der einzelnen Zahlstellen werden immer geringer, sodaß die Kosten der Verwaltung kaum noch gedeckt werden können. Durch nachträgliche Eingänge ist der Fehlbetrag bis zum 18. August auf etwa 1000 Æ herabgemindert.

Aus Amsterdam wird demselben Blatt unter dem 22. d. M. berichtet: Der Ausstand der Zigarrenarbeiter Amsterdams (vgl. Nr. 183 d. Bl.) hat während der leßten Tage einen größeren Umfang angenommen, da einige weitere Fabriken dem Verein der Fabrikanten, die ihre Räume für die Mitglieder des „Niederländischen Snternationalen Zigarrenmacher- und Tabackarbeiterbundes* geschlossen haben, beigetreten E Wenn man die von dem Arbeiterbunde auf- gestellten Forderungen ficht, begreift man, daß ein Ausgleih noch iehr fern steht. Die Forderungen lauten: Die Fabrikanten dürfen feine anderen Arbeiter beschäftigen als solche, die Mitglieder des (sozialdemokratishen) Bundes sind; wollen die Fabrikanten neue Ar-

beiter einstellen, dann haben sie si an den Vorstand des Bundes zu wenden ; ohne Grund darf kein Arbeiter entlassen werden; bei Streitig- feiten zwischen Fabrikanten und Arbeitern entscheidet in leßter Instanz tie Hauptversammlung des Bundes.

Land- und Forstwirthschaft.

Getreideernte Spaniens im Jahre 1894 und diesjährige Ernteaussichten.

Ueber die Ergebnisse der Getreideernte des Jahres 1894 liegen nunmehr amtlihe Angaben vor. Hiernah wurden in ganz Spanten folgende Mengen geerntet :

per Hektar : total :

Weizen 12,27 Hl 38 258 972 h1 Gerste C 20 382 191 Noggen 10/63 6 143 572 N AOO 4307 129 O. 6 685 451 s EOOSL y 2 080 810

Ueber das Ergebniß der diesjährigen Getreideernte läßt si eine zablenmäßige Schäßung bis jeßt noch nicht geben; es hat aber allen nshein, daß sie geringer als die vorjährige ausfallen wird, sodaß fie im Ganzen nur als eine Mittelernte wird bezeichnet werden können. Gut lauten die Nachrichten aus Catalonien, Arago, Castilien, Coruña, Guadalajara, nur ziemli gut aus Oviedo, Cáceres, Toledo, Burgos, Logroña, Valencia, Salamanca, Badajòz, Orense, Leon, Górdoba, Granada, Huelva, Lugo, Málaga, und geradezu \chlecht aus Sevilla, Cádiz, Murcia.

_ Ernte- Ergebniß in der Türkei.

Die Ernte, welche im Monat Juli begonnen hat, ist zum größten Theil beendigt. Soweit sih bis jeßt übersehen läßt, hat dieselbe im Großen und Ganzen den auf fie gefegten guten Er- wartungen entsprochen.

Getreideernte Serbiens. _ Die Halmfrüchte sind gemäht und eingebracht; der Drusch be- friedigt in jeder Beziehung. Die in den leßten Tagen niedergegangenen Regen haben den Stand des Mais günstig beeinflußt, sodaß in dieser Frucht eine vorzüglihe Ernte in Ausficht steht.

Gesnndheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrung®- Maßregeln.

Nußland. » Wie der „Regierungsbote“ meldet, sind an Bord des am 6. August aus T\chifu in Wladiwostok eingetroffenen Dampfers „Baikow“ neun Cholerafälle, darunter sieben mit tödtlihem Ausgange, vor- gekommen. Seit dem genannten Tage bis zum 20. August seien in Wladiwostok 16 Cholera-Erfrankfungen, von denen 12 tödtlich verliefen, estgestellt worden. S Serbien.

Ein Erlaß des Ministers des Innern verbietet die Einfuhr von Schweinen, Schweinefleish unv Fettwaaren aus Desterreih -Ungarn und Bosnien.

Handel und Gewerbe,

Die Woqenübersiht der Reichsbank vom 23. August weist einen desanitita E stand auf von 1057 079 000 MÆ, d. i. der Vorwoche gegenüber mehr 1 807 000 Æ(; der Metallbestand allein hat fi um 3572000 M vermehrt. Der Bestand an Wechseln zeigt mit 538 533900 A eine Abnahme um 2198000 und der Bestand an Lombardforderungen mit 72 584 000 M eine solhe um 2020000 4; auf diesen beiden Anlagekonten zusammen stellt sih also ein Rückgang um 4218000 heraus. Auf passiver Seite hat sich der Betrag der umlaufenden Noten um 16 958 000 & auf 1 040 681 000 ermäßigt, während die | onstigen täglich fälligen Verbindlichkeiten um 10 569 000 X auf 514 960 000 A angewachsen sind.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. __An der Ruhr sind am 24. d. M. geftellt 11 288, niht ret- zeitig gestellt keine Wagen. __ In Oberschlesien sind am 23. d. M. gestellt 4922, nit recht- ¡eitig gestellt 653 Wagen.

Zwangs-Verfsteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgeriht T Berlin standen am 24. August die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung : Siegmundshof 8, dem Maurermeister P. d A Vg. gehörig ;

lähe 11,31 a; Nußungswerth 16 100 A; Ersteher wurde der

aufmann G. Glinicke, Klopstockstr. 60, mit einem Gebot von 245 500 # Wolgasterstr. 1, dem Lippmann Steinauer und dem Louis Guttmann, Kaufleuten zu Berlin, gehörig; Flâädbe 4,60 a; Nuzungswerth 6960 4; für 106 000 Æ wurden die F. Maedler’ {hen Erben Ersteher.

Beim Königlichen Amtsgeriht zu Charlottenburg wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung des im Grundbuche von Charlottenburg Band 137 Blatt Nr. 4930 auf den Namen des Maurermeisters Gustav Herold zu Charlottenburg eingetragenen, ebenda Berlinerstraße 44 belegenen Grundstücks aufgehoben. Die Termine am 7. Oktober d. I. fallen fort.

Berlin, 24. August. (Wochenbericht für Stäcke, Stärke- fabrikate und Hülsenfrüchte von Tax Saberskv, Berlin W. 41). [s. Kartoffelmehl 16; —17 #4, Ia. Kartoffelstärke 165 17 5, [Ia. Kartoffelmehl 13—15 #, feuchte Kartoffelstärke Fracht- varität Berlin —,— #6, gelber Svrup 187—19 #, Kay.- Syrup 195 20 4, Kap. - Export 20¿—21 A, Kartoffelzucker elber 184—19 Æ, do. Ray. 20¿3—21 #, Rum-Kuleur 33—34 5,

ier-Kuleur 32—34 #4, Dextrin, gelb und weiß, Ia. 23—24 #, do. sekunda 20—22 #, Weizenstärke (kleinst.) 32—33 #, Weizenstärke (großst.) 37—38 M, Hallesche und Swhlesische 38—39 M, MReisfstärke (Strahlen) 49—50 #4, do. (Stüen) 47—48 M, Maisftärkfe 33—34 #, Schabestärke 34—395 A, Niktoria-Erbsen 15—19 #4, Kocherbsen 14—19 #, grüne Erbsen 14—19 4, Futtererbsen 12—124 4A, inländishe weiße Bohnen 22—24 4, weiße Flachbohnen 23—25 #6, ungarische Bohnen 19—21 Æ, galizisGe und russishe Bohnen 17—19 , große Linsen, neue 34—45 #, mittel do. neue 20—34 #, fleine do. neue 16—20 4, Mohn, blauer nom. 28—40 4, do. weißer nom. 40—54 , Hirse, weiße 18—20 , gelber Senf 16—24 #, Hanfkörner 22 bis 93 M, Winterrübsen 17,20— 17} #4, Winterraps 17,90—18 A, Buchweizen 14—16 K, Wicken 12—13 A, Pferdebohnen 12—12) M, Leinsaat 217—22 A, Mais loko 11i—12 5, Kümmel 50—58 Æ, Leinkuchen 12:—14 4, Rapskuchen I#—103 46, pa. marseill. Erdnußfkuchen 12—13} M, pa. doppelt gesiebtes Baum- wollensamenmebl 58 °%/9 10}3—12 H, va. helle getr. Biertreber 28 bis 30 9/0 8—9L M, pa. getr. Getreideshlempe 31—34% 11—12 „&, pa. getr. Mais-Weizenshlempe 35—40%% 113—12 ä, pa. getr. Mais\chlempe 40—42 % 113—12 Æ, Malzkeime 7—8è 4, Roggen- fleie 73—8 #, Weizenkleie 77—84 A4 (alles per 100 kg ab Bahn Berlin bei Partien von mindestens 10 000 kg}.

Laut Zirkular des Zentralverbandes deutscher íIndustrieller vom 29. Mai d. I. ift dessen japanisches Reklameheft mit dem von Marx Nößler's Verlagsbuhbandlung in Bremen herautgegebenen „Industrie-Katalog für Japan“ vershmolzen worden. Die nun ver- einigten Unternehmungen werden unter tem Titel „Deutscher In- dustrie-Anzeiger“ in japanisher Sprache erscheinen.

Vom oberschlesischen Eisen- und Zinkmarkt be- ribtet die „Sl. Ztg.“: Die Lage des obershlesishen Eisenmarfkts hat auch im Laufe der leßten aht Tage eine wesentliche Aenderung niht erfahren. Für Roheisen blieb die Stimmung fest, da die Produktion in vollem Umfarge bei den Werken selbst und zur Ab- wickelung laufender Abschlüsse Verwendung fand und Vorräthe von Belang im Revier niht vorhanden sind. Nah dem Aus- lande wurde Roheisen fast gar nicht - ausgeführt, da sich die russishen Produzenten von Holzkohlen-Roheisen durch den gänzlihen Mangel an Absay gezwungen sahen, ihre Forderungen den Marktverhältnissen anzupassen, und in ODester- reich-Ungarn die neuen großen Hochöfen in Witkowiß und Vajda- Hunyod nunmehr in Betrieb geseßt worden sind, wodurch die Jahres- produfktion um etwa 2 000 090 Ztr. gesteigert wird. Die Preise für Puddelroheisen haben eine kleine Aufbesserung erfahren, dagegen machen sih für Gießereiroheisen höhere Notierungen bis jeßt noch nit bemerkbar. Im Walzeisengeschäft gestaltete sih die Lage weiter befriedigend, was theils dem großen Bedarf im Inlande und Auslande, theils den Verhandlungen wegen Wieder- herstellung des deutschen Walzwerks - Verbandes zuzuschreiben f n Sbersclesien baben sch de Werle, wie vor- auszusehen war, ohne Schwierigkeiten wieder vereinigt. Inzwischen sind die Preise für Walzeisen um eine Kleinigkeit erhöht worden ; es tebt zu erwarten, daß die Tendenz ihre aufwärts strebende Richtung beibehält, da alle Werke mit Aufträgen für das Inland und das Ausland reihlih versehen sind und ihre sämmtlichen Strecken flott betreiben können. Vom Ausland wird namentlich Bandeisen rege gefragt, welhes denn au in großen Posten die rufsishe Grenze passiert. In Schienen und anderem Eisenbahnmaterial find die Werke verhältni mäßig gut beschäftigt, und auch in Blechen, Trägern und sonstigem Konstruktionseisen erhält sich die bereits früher gemeldete lebhafte Nachfrage. Die Maschinenfabriken und Gießereien sind gut beschäftigt und deshalb wieder in der Lage, bei ihren Kalkulationen einen entsprehenden Nußen ju berücksichtigen. Das Drahtgeschä ft wickelt sih günstig ab und hat gleihfalls Preiserhöhungen zu verzeihnen. Für Zink war der Begehr ein befriedigender, und die Produzenten konnten ihre Forderungen voll durhsezen. Daß für Lieferung auf theilweise weit in das nächste Jahr reichende Termine einzelne Geschäfte zu stande kamen, zeugt von einer recht günstigen Meinung für den Artikel. Unter 30 M ab hier ist für gew. Marken nicht anzukommen. G. v. Giesche's Erben WH-Marke ist zu 32 4 mehrfach gehandelt worden. Weder die Zinkhütten, noch die Zinkwalzwerke haben Beitände auf- zuweisen, weil die Nachfrage das Angebot noch immer übersteigt. Er- hebliche Versendungen von Roh- und Walzzink fanden nah England und Oesterrei statt. Für Blei haben fih die günstigen Absaß- verhältnisse erhalten. Für Zinkstaub ist die Nachfrage normal und findet die Produktion s{hlanken Absayß.

Wie dem „W. T. B.“ aus Wien gemeldet wird, fallierte das Bankhaus Rofsi in Grosseto mit Passiven von einer Million Lire. Das Defizit soll 150000 Fr. betragen. Die Chefs des E wurden unter der Anklage zahlreiher Unterschlagungen verhaftet.

Der „Frankfurter Zeitung“ wird aus Belgrad gemeldet: Der russishe Gesandte Baron Rosen habe im Auftrage der russishen Finanzverwaltung die im Besiße der russischen Regierung befindlihen öprozentigen serbischen Titres zum Umtausch in 4 prozentige angemeldet.

Magdeburg, 24. August. (W. T. B.) Zudckerbericht. Kornzucker, exkl, von 92% —, neue —,—. Kornzuder exkl, 88 /o Rendement —,—, neue 9,50—9,65. Nachprodukte exkl. , 75 9/0 Rendement 6,75—7,35, Ruhig. Brotraffinade 1 _ 22,75— 23,00. Brotraffinade 11 22,90. Gem. Raffinade mit Faß 22,79—23. Gem. Melis 1 mit Faß 22,00—22,25. Rubig. obzucker I. Produkt Transito f. a. B. Hamburg pr. August 9,30 Gd., 9,35 Br., pr. September 9,324 Gd., 9,35 Br., pr. Oktober - Dezember 9,65 Gd., 9,70 Br., pr. Januar-März 9,97# bez. u. Br. NRußhig, stetig.

Essen, 24. August. (W.T. B.) Der Vorsigende des Beiraths des Kohlen - Syndikats theilt, wie die „Rh.-Westf. Ztg.“ meldet, durch ein Rundschreiben mit, daß eine Umlage von 5 9/0 zur Deckung der gesammten Syndikatskosten niht genüge; der Beirath s{lägt deshalb für das dritte Vierteljahr eine Umlage von 6 °/o vor.

München, 24. August. (W. T. B.) Die Börse bleibt am 2. September geschloffen.

Leipzig, 24. August. (W. T. B.) Kammzug-Termin- handel. La Plata. Grundmuster B. pr. August 3,30 X, pr. September 3,324 A, pr. Oktober 3,35 4, pr. November 3,375 M, pr. Dezember 3,40 4, pr. Januar 3,40 H, pr. Februar 3,40 M, pr. März 3,425 4, pr. April 3,424 4, pr. Mai 3,423 #, pr. Juni 3,45 #, pr. Juli 3,45. Umfay 90000 kg. Fest._

Leipzig, 24. August. (W. T. B.) Der Geheime Kommerzien- Nath Do del, früher Mitinhaber der Firma Gauchy u. Klug, ist heute Morgen am Sclagfluß gestorben.

Mannheim, 24. August. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen pr. November 14,10, pr. März 14,590. Roggen pr. November 11,60, pr. März 12,00 Hafer pr. November 12,00, pr. März 12,30. Mais pr. November 10,50, pr. März 10,50.

Bremen, 24. August. (W. T. B.) Börsen - Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer

etroleum-Börse.) Ruhig. Loko 6,20 Br. Baumwolle. Steigend. pland middl. loko 383 4. Schmalz. Ruhig. Wilcox 33 d, Armour shield 325 K, Cudaby 34 4, Fairbanks 28 s. Wolle. Umsaß 103 Ballen. Speck. Ruhig. Short clear middling loko 305. Tabadck. Umsay 34 Faß Kentucky, 140 Seronen Carmen.

Hamburg, 24. August. (W. T. B.) Kaffee. (Nachmittagë- beriht.) Good average Santos pr. September 744, pr. Dezember 731, pr. März 724, pr. Mai 72}. Behauptet. Zuckermarkt.

Schlußbericht.) Rüben-Robzucker 1. Produkt Basis 88 9/9 Rende- ment neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. August 9,32è, pr. Oktober 9 623, per Dezember 9,80, pr. März 10,09. Behauptet.

Wien, 24. August. (W. T. B.) Ausweis der öster reihif}ch-

ungarischen Staatsbahn (öôsterreihishes Nets) vom 11. bis 20. August 732234 Fl., Mindereinnahme gegen den entsprechenden Zeitraum des vorigen Jahres 59 547 Fl. __ Die Brutto-Einnahmen der O rientbahnen betrugen in der 32. Woche (vom 6. August bie 12. August 1895) 185 161 Fr., Zunahme gegen das Vorjahr 29399 Fr. Seit Beginn des Betriebsjahres (vom 1. SFanuar bis 12. August 1895) betrugen die Brutto-Einnahmen 6 184 234 Fr., Abnahme gegen das Vorjahr 116 971 Fr. :

Wien, 26, Nugust. (W. D. B) Der Internationale Saatenmarkt is heute eröffnet worden. Anwesend waren 3000 Personen. Das Handels - Ministerium und das Aerbau- Ministerium sind durch Sektionshef von Weigelsperg und Hofrath Hohenbruck, die Stadt Wien durch Bezirkshauptmann Friebeis ver- treten, auch die Statthalterei und das NReichs-Kriegs-Ministerium hotten Vertreter gesandt. von Weigelsverg versicherte die Versamm- lung des lebhaften Interesses der Regierung, Friebeis begrüßte die Versammlung namens der Stadt Wien und betonte, die Institution des Saatenmarkts sei geeignet die Handelsinteressen Wiens zu fördern und den Fremdenverkehr zu stärken und zu beleben. Er sprah den Wunsch aus, daß die anwesenden Fremden \ih in Wien heimish fühlen möchten. Präsident Schöller dankte für das ausgedrückte Wohlwollen. Hierauf wurde die ziffermäßige Darstellung des Ergebnisses der Ernte der ganzen Welt verlesen.

Pest, 24. August. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen loko besser, pr. Herbst 6,34 Gd., 6,36 Br., pr. Frühjahr 6,77 Gd., 6,78 Br. Roggen pr. Herbst 5,81 Gd., 5,82 Br., pr. Frühjahr 5,43 Gd., 5,44 Br. Haser pr. Herbst 5,82 Gd., 5,84 Br., pr. Frühjahr 5,61 Gd., 5,63 Br. Mais pr. Juli-August 5,28 Gd., 5,30 Br., pr. August-September 5,28 Gd., 5,30 Br., pr. Mai-Junîi es E Gd., 4,50 Br. Kohlraps pr. Auguft-September 9,40 Gd.,

¡49 Dr.

London, 24. August. (W. T. B.) An der Küste 19 Weizen- ladungen angeboten.

O Favazucker 113 ruhig, Rüben-Rohzucker loo 97 ruhig.

96. August. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren be- trugen in der Woche vom 17. bis 23. August: Engl. Weizen 2539, fremder 78 511, engl. Gerste 382, fremde 21 900, engl. Malzgerste 93 725, fremde —, engl. Hafer 1368, fremder 155 240 Qrts., engl. Mehl 18 512 Sack, fremdes 57 628 Sack und 201 Faß.

Amsterdam, 24. August. (W. T. B.) Java-Kaffee good ordinary 554. Bancazinn 39.

Brüssel, 24 ugus (W L B) Be Einnahmen der EuR Heinrich - Bahn betrugen in der zweiten August-Dekade: Aus dem Bahnbetriebe 79591 Fr, aus den Minen 9004 Fr., Gesammteinnahmen 88 595 Fr., Mindereinnahmen gegen die vor- läufigen Einnahmen im entsprehenden Zeitraum des vorigen Jahres 93 450 Fr.

New- York, 24. August. (W. T. B.) Die Bör f e eröffnete in ruhiger Haltung, wurde im weiteren Verlauf träge und {loß lustlos, aber bei festen Kursen. Der Umsay der Aktien betrug 84 000 Stück. i

Weizen eröffnete in fester Haltung und nahm, da man einen bedeutenden Auéfall in den Welterträgen annimmt, eine steigende Bs an, die noch durch Käufe für Nehnung des Auslands und

eckungen der Baissiers unterstüßt wurde. Später trat jedo infolge geringerer Kauflust Abschwächung ein, die bis zum Schluß anhielt. Schluß \{chwach. Mais fallend während des ganzen Börsenverlaufs mit wenigen Reaktionen infolge unbedeutender Nachfrage und Neali- sierungen, sowie auf Berichte aus dem Westen, welche besagten, daß der sehr nothwendige Regen eingetreten ist. Schluß schwach.

Waarenbericht. Baumwolle-Preis in New-York 718/16, do. do. in New-Orleans 72, Petroleum Stand. white in New-York 7,10, do. do. in Philadelphia 7,05, do. rohes (in Cases) —, do. Pipe line Certific. pr. Juli 125 nom., Schmalz Western steam 6,30, do. Rohe u. Brothers 6,55, Mais per August —, do. per September 41F, do. per Oktober 417, Rother Winterweizen 683, Weizen per August 672, do. per September 672, do. pr. Oktb. 677, do. per Dezember 69s, Getreidefraht nah Liverpool 12, Kaffee fair Rio Nr. 7 16F, do. Rio Nr. 7 per September 14,75, do. do. per November 14,75, Mehl, Spring-Wheat clears 2,80, Zucker 21/16, Kupfer 12,29. Nachbörse: Weizen 3, Mais # c. niedriger. /

Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 10343 981 Doll. gegen 11 287 710 Doll. in der Vor- woche, davon für Stoffe 3 226 814 Doll. gegen 3 079 793 Doll. in der Vorwoche.

Chicago, 24. August. (W. T. B.) Weizen seßte höher ein und konnte si infolge besserer Kabelmeldungen auch einige Zeit noch gut behaupten. Später trat jedo, da die Haussiers verkauften, fowie infolge großer Ankünfte im Nordwesten Abschwächung ein. Schluß träge. Mais einige Zeit steigend, später Reaktion. C O Der Markt wurde dur die Fluktuationen des Weizens eherrscht.

Weizen pr. August 613, pr. Dezember 64}. Mais pr. August 364. Schmalz pr. August 5,92, pr. Oktober 5,97. Speck short clear nomin. Pork pr. August 9,30.

Verkehrs-Anstalten.

Der Schnelldampfer ,Spaarndam“ der Niederländish-Amerika- nischen Dampf'chiffahrts-Gesellschaft ist am 25. August in New-York angekommen.

Bremen, 25. August. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd, Der Postdampfer „Crefeld“ ist am 24. August Nachmittags in Antwerpen angekommen... Der Reichs - Postdampfer „Hohen- staufen“ hat am 28. August Nachmittags die Netise von Port Said nah Neapel fortgeseßt. Der Postdampfer „Straßburg“ hat am 23. August Nachmittags Las Palmas aen, Der Posft= dampfer , Willehad“ hat am 23. August Nachmittags Dover passiert. Der Postdampfer ,Möôwe" hat am 23. August Nachmitags St. Vincent passiert. i

Triest, 24. August. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Thalia“ ist heute Nachmittag hier eingetroffen. 4

%. August. (W. T. B.) Der Lloyddampfer R ist, von Konstantinopel kommend, heute früh hier eingetroffen.