1914 / 115 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 16 May 1914 18:00:01 GMT) scan diff

Nr. 38 des „Zentralblatts der Bauverwaltung® vom 13. Mai 1914 hat folgenden Fnhalt: Der Neubau des Zentral- gefängnisses in Freiendiez. Vermischtes: Wettbewerbe für Entwürfe zu einer Turnhalle und Badeanstalt in Cöln und zu einem Denkmal für Adam Dollard des Ormeaux und seine Begleiter in Montreal in Canada. Der Betrieb auf dem Großschiffahrtwege Berlin-Stettin. Zur Aufklärung. Ueber neue Bauwetsen bei der Schiffahrt- \chleuse bei Dörverden a. d. Weser. Geheimer Oberbaurat W. Körte f. Bücherschau.

Mannigfaltiges, Berlin, 16. Mai 1914.

Die „Deutsh-Ostafrikanifche Zeitung“ veröffentliht das vor- läufige Programm der im August in Daressalam aus Anlaß der Eröffnung der dortigen Landesausstellung, der Jubel- eter derSchußtxuppeund dec Einweihung der Tanganjika- ahn stattfindenden Feierlichkeiten. Es ist vorgesehen: Am 15. August, 8,30 Abends, Begrüßung der Gäste auf dem Ausstellungs- plaß, Festspiel, Konzert der „Liedertafel“ und der Ascarikapelle; am 16. August, Nachmittags, feterlihe Gcöffaung der Ausstellung ; Abends wird Empfang dei dem Gouverneur stattfinden, auf dem Aus- stellungsplay wird ein großes Konzert ausgeführt werden; am T, August Fest der Kaiserlihen Schußztruppe, Abends ge- meinsames Essen im Ausstellungsrestaurant, verbunden mit großem Feuerwerk uud Konzert; am 18. August Besichtigung der Stadt durch die heimischen Besucher, Abends Bierabend, veranstaltet durch die Kaiferlihe Schußtruppe; am 19. August, Vormittags, Parade der Saa, ferner Besichtigung der industriellen Betriebe und Abends Abreise der Gäste zur Teilnahme an der feierlihen Eröffnung der Tanganjikabahn nach Tabora-Kigoma mit Sonderzug; am 21. und 22. finden große Veranstaltungen des Sportvereins statt, darunter internationales- Tennisturnier, wozu auch die Sportvereine von Tanga, Zanzibar und Mombasa eingeladen wezden. Prelêverteilung am 22. Nachmittags. Am 23. August großer Blumenkocso dur die Hauptstraßen der Stadt. Abends auf dem Ausstellungs- playe Pretéverteilung und daran anschließend großes bengalises Feuerwerk mit Konzert. Am 25. August wtrd ein großes Kinderfest für die Guropäerkinder veranstaltet; am 26. August Segelregatta des Segelklubs mit anschließender Preisoerteilung auf dem Ausiellungs- plaße; am 27. August find große Fußballspiele und Turnvorführungen geplant. Dazu follen die Mannschaften der Kriegéschiffe eingeladen werden. Auch hierfür find ebenfalls Preise vorgesehen. Am 29. August Pferde- und Maultierrennen für Europäer und Nadrennen für Ein- geborene, daran anschließend Verteilung der Preise an die Sieger; am 30. August Veranstaltungen des Schütenvereins, Abends Schlußball mit Feuerwerk und italienisher Nacht.

Slu0plag Johanniotal, 15, Mai. (W. T. B) Der französishe Flieger Verrtier, der gestern früh in Paris mit einem Doppeldecker zu einem Fluge nah Berlin aufgestiegen war, ist nach einer Zwischenlandung in- Gelsenkirchen heute abend um 8 Uhr 8 Minuten hier gelandet.

Cöln, 15. Mat. (W. T. B) Amtlich wird gemeldet: Heute nachmittag gegen 5 Uhr 30 Minuten stieß auf dem hiesigen Haupt- bahnhofe ein vom Abstellbahnhofe Deugzerfeld kommender Leerzug auf einen in Gleis 7 in der Abfahrt nach dem Abstellbahnhof Cöln BB begriffenen Leerzug leiht auf. Personen wurden nicht verlegt. Der Sachschaden-i}t gering. Der Betrieb wurde on stört. Die Schuldfrage is noch nicht geklärt.

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S: Cy H Fit (aabzh5nziteveraiotibGm A P N S Z-chMai. „(W. T. B.) Heute mittag ist hier die

¿e dere Jugend“, die unter der Schirmherrschaft S Vaukio A niF und Unterrichtêangelegenheiten steht, etarigen. Generalfeldmarschalls Freiherrn von der Golß und oer Sp!yen der Behörden feterlih eröffnet worden.

Altona, 15. Mai. (W. T. B.) Bei herrlilß:m Wetter ist beute vormittag ‘die aus Anlaß der Jubelfeier des zweihundert- fünfzigjährigen Bestehens der Stadt Altona veranstaltete Gartenbauausstellung nah einer Ansprache des Oberbürger- meisters Schnackenburg durh den Oberpräsidenten der Provinz

Theater. Königliche Schauspiele. Sonntag:

Opernhaus. 103. Abonnementsvorstellung. Dienst- und Freipläße find aufgehoben. Der Rosenkavalier. Komödie für Musik in dret Akten von Hugo von Hofmanns- thal. Musik von Nichard Strauß. Musi- falishe Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Negie: Herr Regisseur Bach- mann. Anfang 73 Uhr.

Schauspielhaus. 131. Abonnementsvor- stellung. Dienst- und Fretpläge sind auf- ehoben. Peer Gyut von Henrik Ibsen. In zehn Bildern.) In freier Ueber- tragung für die deutshe Bühne ge- staltet von Dietrich Eckart. Musik von Edward Grieg. In Szene geseßkt von | mittags 3

wollt.

Donnerstag: Hamlet.

Sonntag, leuchteu.

Uhr:

Laugs. Anfang 7 Uhr.

Montag: Opernhaus. 104. Abonne- Uhr: Wie eiust im Mai. mentsvorstelung. Margarete. Oper in | Gesang und Tanz in vier Bildern von

fünf Akten von Charles Gounod. Text | Bernauer und Schanzer. nach Goethes Faust, von Jules Barbier | Montag und und Michel Carrs. Musikalische Leitung: | eint im Mai. Herr Kapellmeister Laugs. Regie: Herr Oberregisseur Droesher. Ballett: Herr | Rosineu. Ballettmeister Graeb. Chöre: Herr Pro- fessor Núdel. Anfang 7} Uhr. Schauspielhaus. 132. Abonnementsvor- stellung. Die Jourualisten. Lustspiel Straße.

: : ¿ Í Sonntag, in vicr Aufzügen von Gustav Freytag. Mr. Wu

(s T. A \w Opernhaus. Dienstag: Elektra. An- Harold Owen. fang 8 Uhr. Mittwoch: Dex fliegende Holländer. Donnerstag: Die Huge- uotteu. Freitag: Die Meisterfinger vou Nüruberg. Anfang 7 Uhr. Sonnabend: Fidelio. Aida.

Schauspielhaus. Dienstag: Peer Gynt.|—_ 4 Anfang 7 Uhr. Mittwoh: 1812. Lustspiel Donnerstag: Veer Gyut. Anfang | Îlgenstetn. 7 Uhr. Freitag: Die Rabeusteiuerin. Sonnabend: Zum ersten Vèale: Der | musik. Veilchenfcesser. Sonntag: Der Veilcheufrefser. Lessingtheater.

Komödienhaus.

Abends 8] in drei

Uhr: Akten

Deutsches Theater. (Direktion: Max Netnhardt.) Shakespeare - Zyklus: uachtêiraum.

Ein Sommer-

Montag: Neu einstudiert: Othello. Dienstag und Sonnabend:

Mittwcch und Freitag: Othello.

Kammerspiele. Abends 8 Uhr:

Pontag und Freitag: Der Snob. Dienêtag: Scheiterchaufeu. Mittwoh: Vürger Schippel. Donnerstag: Mein Freund Tedvy. Sonnabend: Sumurun.

Berliner Theater, s Nah- | Akten von Max Neak und Max Ferner.

rofe Herrn- Regisseur Dr. Reinhard Bruck. | Originalposse mit Gesang und Tanz in Mustikalische Leitung: Herr Kapellmeister | drei Akten (5 Bildern) von Rudolf Ber- | müde Theodor. nauer und Nudolph Schanzer.

folgende Tage: Donnersêtag, Nachmittags 3 Uhr: Große | dret Akten von Dectave Mirbeau. Abends

Theater in der Königgräyßer|- Abends 8 Uhr: | Kraft,

picr Aufzügen von Engli\ch - chi s Spiel| Regie: Herr Regisseur Dr. Bruck. Anfang | in drei O E Ron E mittags 3 Uhr: Rosenmontag. Offizters-

Montag und folgende Tage: Mr. Wu, | Hartleben,

Sonutag,

: | mt{ttags 3 Uhr: Die fünf Fraukfurter. Vi R U ia bret Akten von Karl Maüler, Kammercrmusik. | lottenburg, von Heinrich | Direktion: Geor

Montag und folgende Tage: Kammer- | Komische Oper tn vier Akten von W. I.

Sonntag, mittags 3 Uhr: Professor Bernhardi, Abends 8 Uhr: Pygmalion. Sountag, Abends 74 Uhr: | spiel tn fünf Akten von Bernard Shaw Montag bis Freitag: Pygmalionu. Sonnabend: Peer Gynt.

Schleswig-Holstein von Bülow fcierlih eröffnet worden. Als Ver- treter des Hamburgischen Senats waren der Senator Mumssen und der Blzepräsident der Bürgerschaft erschienen, fernec war eine größere Anzahl von böheren Offizieren zugegen. Namens der Festversammlung sandte der Oberbürgermeister Schnackenburg ein Huldigungs- telegramm an Seine Majestät den Kaiser und König.

Darmstadt, 16. Mai. (W. T. B.) Dem Vierstundenfluge, ter geftern nahmittag anläßlich des Prinz Hetnrichfluges auf dem Griesheimer Flugplaße stattfand, wohnten Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog, die Groß- herzogin und der Prinz Hetnrih sowie ein nah Tausenden zählendes Publikum bei. Es fanden im ganzen siebzehn Flüge statt, die, mit Ausnahme eines Unfalls, glatt verliefen. Bei einem Vebungsfluge stürzte nämlih der Leutnant Cargantco aus be- träbtliher Höhe fenkrecht ab und erlttt einen Beinbruh. Das Befinden des Verleßten, der in das Militärlazarett gebraht wurde, war Abends gut.

Braunschweig, 16. Mai. (W. T. B.) Das Militärluft- \chiff „Z. 6“ ist heute morgen über Braunschweig erschienen ufid nah Schleifenfahrten über der Stadt auf dem großen Exerzierplay glüdckli gelandet. Zur Besichtkgung des Luftschiffs fanden sih gegen 84 Uhr Ihre Königlichen Hoheiten der Herzog und die Herzogin in Begleitung des Flügeladjutanten Hauptmanns von Grone auf dem großen Exerzierplay ein; ferner waren die Obersten der beiden hiesigen Megimenter ershienen. Ihre Königlichen Hoheiten der Herzog und die Herzogin bestiegen den Luft- freuzer und unternahmen einen Nundflug um die Stadt. Gegen 92 Uhr landete das Luftshiffff wieder auf dem Exrerzterplat.

London, 15, Mai. (W. T. B.) Bei einem militärischen Geshwaderflug von Schottland nah dem Strand von Salisbury stürzte ein Flugzeug in der Nähe von Northallerton, Graf- {aft Yorkshire, ab. Der Flieger und sein Mechaniker wurden getötet. Das Flugzeug gehörte zu einem Fluggeshwader von zehn Doppveldeckern. Der verhängnisvolle Unfall wurde dadurch herbet- giführt, daß das Flugzeug der beiden Flieger gegen eine Hede stieß; auch zwei andere Flugzeuge rannten gegen Hecken an. Die Leichen der Opfer sind bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Ja der Nähe von Northallerton gertet das Geshwader in dichten Nebel und wurde dadur gezwungen, auf s{hwterigem Gelände zu landen. Hierbei wurden fünf Flugzeuge {wer beschädigt.

Paris, 15, Mai. (W. T. B.) In Toul wurde der erste der in dem militärlshen Lufts{iffahrtprogramm vorgeschenen großen Luftkreuzer fertiggesteUt. Das Luftschiff hat 25000 cbm Inhalt. Die Motoren entwickeln 1200 Pferdestärken. Die Geschwindigkeit foll 80 km betragen.

Sebastopol, 15 Mat. (W. T. B.) Der Militärfltieger Semichkura ist mit seinem Flugzeug abgestürzt und hat dabei den Tod gefunden.

Bern, 15. Mai. (W. T. B.) Heute vormittag ist die dritte \chweizerische Landesausstellung eröffnet worden. Nach einem Festzug fand etn feterliher Aft in der großen Halle statt, an dem außer den s{chweizerischen Behörden das diplomatishe Korps teilnahm. Der Bundeëpräsident Hoffmann betonte in einer Rede den Willen des Schweizervolkes, die Unabhängigkeit und Neutralität der Schweiz zu wahren und zu verteidigen, und hob mit Be- friedigung die guten Beziehungen der Schweiz zu den übrigen Staaten hervor. Die Ausstellung bietet ein Bild des gesamten Wirtschafts- und Kulturlebens der Schweiz.

Malmö, 15, Mai. (W. T. B.) Anläßlich dex heutigen Er- öffnung der Baltischen Ausstellung sind große Scharen von Reisenden hier eingetroffen Die Stadt ist reich mit Flaggen geschmückt. Der Ausstellungsplaß ti im großen und ganzen fertig und maht mit seinen Nattonalflaggen einen festlichen Eindruck. Die Zettungen bringen den fremden Gästen Will- fommens8grüße in deutsher, dänisher und russisher Sprache. =— Um 12 Ut ton der Kronprin; und die Kron- prinzessin vonSchweden, die Prinzen Wilhelm, Karl und Eugen fowie die Prinzessin Ingeborg auf dem Ausstellungsgelände ein und wurden am Etngange der Kengreßhalle von der gesamten Ausstellungs- leitung empfangen. Nachdem die hohen Herrschaften unter den Klängen

L E 4 R Ri

Deutsches Künstlertheater (So-

des Auëstellung8marsches Platz genommen hbaiten, btelt der Präsivent deg Ausitellungskomitees, Landeshauptmann Graf De la Gardte eine kurze Ansprache. Er dankle namentlich den Nachbarstaaten für das Interesse, daß sie der Ausstellung bezeigt hätten. Darauf erklärte der Kronprinz die Ausstellung für eröffnet. Nachdem der Bishof Billing not etne kurze Ansprache gehalten und die Versammlung „Ein feste Burg ist unser Gott“ gesungen hatte, brachte der Landeshauptmann Graf De lg Gardie ein Hoh auf den König aus. Daran {loß sich ein Rund- gang durch die Ausstellung. Bei dem Besuche der deutschen, dänishen und russisGhen Abteilung ließ sich der Kronprinz die Ausstellungsautschüsse der betreffenden Länder vorstellen, Um 2 Uhr war im Hauptrestaurant der Ausstellung Frühstück, an dem auß:r den Fürstlichkeiten vier- bis fünfhundert Gäste teilnalmen und bei dem der Landeshauptmann Graf De la Gardie zurälst ein Hoh auf dea König autbrahte. Darauf \prach der Kronprinz auf die drei Monarchen, deren Under bei der Ausstellung vertreten find: den Deutshen Kaiser, den Kaiser von Rußland und den König von Dänemark. Den Howrufen folgten die Naticnalhymnen. Der deutsWe Gesandte in Stockholm von Neichenau antwortete in französisher Sprache, indem er dem König und der Königin, dem \{wedischen Volke und der Baltischen Ausstellung alles Glück wünschte. Der Kronprinz dankte allen, die am Zustandekommen der Ausstellung geholfen hatten. Nach ciner Nunde durh die übrigen Abteilungen der Ausstellung verließen die Fürstlichen Herrschaften um 6 Uhr die Ausstellung. Abends gab der Präsident des Ausstellungskomitees Graf De la Gardie ein Festmahl, an dem das Kronprinzenpaar und die übrigen hier anwesenden Fürst: lichkeiten teilnahmen. Außerdem waren der \{hwedis{che Gesandte tn Berlin Graf Taube, der deutshe Gesandte von Reichenau mit Ge- mahlin, die Mitglieder des deutschen Ausstellungékomitees, Geheimer Negierung3rat Busley, Generalkommissar Mathies und dessen Stell- vertreter, Konsul Schmitz geladen.

Kristiania, 15. Mai. (W. T. B.) Aus Anlaß der Er- öffnung der Norwegischen Jubiläumsausstellung 1914 hatte die Stadt reihen Flaggenschmuck angelegt. Die Eröffnungs- feierlihkeit fand in der großen Gesangshalle statt, die mit Blumen und Laubgewinden sowie Hunderten ven elektrishen Lampen ges{chmüdckt war. Nachdem die über zweitausend Geladenen mit der Negterung, dem Storthing und dem diplomatischen Korps an der Spitze Play genommen hatten, trafen der nig und die Königin um 11 Uhr ein. Darauf bestieg der Minister Frits -Petersen die Tribüne und begrüßte in einer kurzen Ansprache die Versammlung. Der Präsident des Aus- stellungskomitees, Architekt Pry nahm sodann das Wort und gab eine kurze Darlegung über die Entwticklung und den Inhalt der Aus- stellung. Nah mebreren Gesangs- und Orchestervorträgen erklärte der König die Ausstellung für eröffnet. Darauf wurde die National- hymne gesungen.

Tokat (Anatolien), 15. Mat. (W. T. B.) Hier sind heute vierzig Häuser und neunzig Läden abgebrannt und dabei zwei Personen umgekommen und acht verleßt worden; auch eine Moschee und drei große Gebäude wurden ein Naub der Flammen.

BVetroit, 159. Mai (W. L. B) Die mextkants Gen Crude Nubber Wörks sind durch eine Gasolinexplosion vollständig zerstört worden. Zwölf Personen wurden getötet und viele {wer vcrlett.

Nach Schluß der Nedaktion eingegangene Depeschen.

Wien, 16. Mai. (W. T. B.) Ueber das Befinden des Kaisers wird offiziell mitgeteilt, daß die.Nacht zeitweilig durch Hustenreiz gestört war. Der Katarrh fowie das Allge- meinbefinden sind ganz zufriedenstellend.

Barcelona, 16, Mai (W. V. B) Uf eine Auf- forderung der Schiffsreeder hin, sofort den Dienst wiederauf- zunehmen oder die Schiffe zu verlassen, haben die Kapitäne, Offiziere, Heizer und Matrosen beschlossen, an Land zu gehen.

(Fortseßung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten und Dritten Beilage.)

MontisOperettentheater.(Früher: Jean Kren und Georg S Pnfeld Must

sangstexte von Alfred Schönfeld.

Was ihr zietät). (Nürnbergerstc. 70/71, gegenüber | Neues Theater.) Sonntag, Nachmittags von Jean Gilbert.

dem Zoologischen Garten.) Sonntag, Nacl)- mittags 3 Uhr: Der Viberpelz. Diebs- komödie in vyter Akten von Hauptmann. Abends ? an Der Wibbel. Komödie în fünf Bildern von Hans Wetter- Müller-Schlösser.

Montag: Der Raub der Sabinc- riuneu.

England.

Theater an der Weidendammer Brücke. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr

er müde Theodor. Schwank tn drei

Rofinen. | (Henry Bender als Gast.)

Montag und folgende 0e j n d D A L

Ac eubs Gan (Henry Bender a

Posse mit

Schillertheater. @. (Wallner - ZBie |theate r.) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Geschäft ist Geschäft.

blut.

Theater

8 Uhr:

8 Uhr: Die Maschineubauer. Posse mit Gesang und Tanz in 5 Bildern von A. Weirauh. Musik von A. Lang. Montag und Dienstgg : Ueber unsere L. Teil.

Charlottenburg.

Montag Juxbaron.

Sonntag, Nach- tragödie in fünf Akten von Otto Erich | Fliege Ha \ Abends 8 Uhr: Klein liege Eva. Lustspiel in drei Akten von O. Ott. Montag: Heiligenwatid. Dienstag: Klein Eva.

Devtsches Opernhaus. (Char- Bismarck - Straße 34-—37.

Montag Nach-

Nachmtttaas 3 Uhr: Figaros Hochzeit. Mozart. Abends 8 Uhr: Das Nheiu-

Montag und Freitag: Die Meister- Nach- | finger von Nürnberg.

Dienstag: Tiefland.

Mittwoch: Dex Zigeunerbarou,

Donne! stag, N1chmiltags 3 Uhr: Die | Schönfeld.) lustigen Abends; Der Zigeuuerbarou.

Lust-

3 Uhr: Die Fledermaus. Abends s Uhr: Jung Englaud. 1 dret Akten von Nud. Bernauer und Ernst Welisch. Musik von Leo Fall. Montag und folgende Tage:

Theater des Westens. (Station: | Notvrüce. : logi ten. (zu ermäßigten Preisen) und Abends 8} Uhr: L an n Uhr: Dperette tn drei Akten von Oskar Nedbal. R nntag, Ó Montag und folgende Tage: Poleu- | 8 Uhr: Gaslspiel des „Deutschen Theaters“ :

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Orpheus in der Unterwelt. ztwwel Aufzügen von Offenba. Abends Le Der FJuxbarou. Schauspiel in Pordes-Milo und V anans Haller. Ge- sangstexte von Willi Wolff. Musik von Walter Kollo.

und folgende

Lusispielhaus. (Friedrichstraße 236.) Sonntag, Abends 8 Uhr: Die \pauische Schwank tn dret ranz Arnold und Ernst Bac. und folgende

spauische Fliege.

Residenztheater. Sonntag, Abeuds K 87 Uhr: Ein Walzer vou Chopin. E Vartmann.) Sonntag, | Shwank in dret Akten von Henri Kóroul und Albert Barrs.

Montag: Eiu Walzer vou Chopin.

Dienstag: Zum ersten Vèale: Jeau- gold. necttes Duukelkammer.

Thaliatheater. (Direktion: Kren und Sonntag, eiber vou Wiudsor, —| Weun der Frühling kommt! mit Gesang und Tanz in drei Akten von

Montag und folgende Tage: Weun

Operette in | der Frühliug kommt! Trianontheater. (Georgenstr., nahe Bahnhof Friedrichstr.) Sonntag, Nach-

Jung

Donnerstag, Nachmittags 3 Uhr: Die | mittags 3 Uhr (kleine Preise) und Abends Fledermaus.

8 Uhr: Die Notbrücke. Luslspiel in drei Akten von F. Grésac und F. Croisset. Montag und folgende Tage: Die

Kantstraße 12.) Polkenblut.

Pirkus Busch. Sonntag, Abends

Das Mirakel. Montag und folgende Mirakel.

Tage: Das am Nollendorfplaß. 3 e Taae E Burleske Over in N 5

Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Ursula Pieper mit Hrn.

Stabshauptmann Konrad Grosser (Krotoschin).

Der | Verehelicht: Hr. Leutnant Werner Frhr. von Schele mit Elka Valeska Fretin von Tiele (Neuruvpin).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Leuknant Gangloff von Hagke (Torgau). Etne Tochter: Hrn. Hauptmann. Joachim

fte yon Massowo (Berlin).

ten von G Hr. Oberstleutnant a. D, Marx Troost (Wiesbaden). Hr. Mitter- gutsbesißer und Landevältester Oskar von Walther (Nieder Mahltau) Or.

E Hauptmann a. D. Haus Waldemar

Herwarth voñ Bittenfeld (Berlin).

Posse von

Tage:

Tage: Die

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (Heid ri ch) in Vorlin,

Dru der Norddeutschen Buchdruckerei und Merlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32, Acht Beilagen « (einschließli Börsenbeilage), l

Abends 8 Uhr: Posse

Erste Beîilagé

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

05.

Amtílitßes. Deutsches Reih,

Viehseuchenpolizeiliche Anordnung.

Zur Ausfüh ung der viehseuchenpolizeilißen Anordnung des Herrn Ministers für Landwirtschaft, Domänen und Forsten vom 1. August 1911 (A.-Bl. S. 344) wird hiermit auf Grund der S5 ( Und 78 des Viehseuchengeseßes vom 26. Juni 1909 (Neich8geseßblatt S. 519) mit Genehmigung des “gena! nten Herrn Ministers folgendes bestimmt: | S l Die Einfuhr lebenden Geflügels aus dem Auslande

ur stattfinden auf den Grenzübergängen bet Golfkowitz-Sand- Zawisna, Herby, Baingow, Myzlowtg, Oswiecim und Oder-

darf n häuser, bera. N e D U E Pete z Y „Der F u ßtransport ton russis{chen Gänsen auf den Wege- strecken yon den Grenzübergängen bei Zawisna, Herby, Baingow und Modrzejow nach den Bahnhöfen Zawisna, Pr. Herby, Laurahütte M sr 5 9) 5 Î L _ . G 1 As & und Vyslotwwit bleibt bis auf weiteres gestattet.

S 2. Die im § 3 der ministeriellen Anordnung vom 1. August 1911 (Amtsblatt Seite 344) vorgeschriebene Untersucuna des Ge, Flûgels findet flatt: ) rgeschriebene Untersuchung des Ge

in Golkowiß-Sandhäuser durch den Kreistierarzt zu Kreuzburg

in Zawisna dur den Krelstierarzt zu Rosenberg, :

in Herby durch den Kreistierarzt zu Lublintt,

in Baingow bezw. Laurahütte durch den Kreistterarzt in Kattowitz,

in Myslowiß durch den Kreistierarz;t zu Kattowiy, i:

in Wswiecim dur den Kreistierarzt zu Pleß und

in Bberberg dur den Kreistierarzt zu Natibor. Wt Bermetdung unnöôtiger Transportverzögerungen ist das Ein- treffen der untersuhungépflihtigen Geflügelsendungen an der Grenze dem zuständigen Kreistierarzte spätestens bis zum Abende vor dem Einfuhrtage anzuzeigen.

Für den Fall, daß die betreffenden Kreißstterärzte behindert scin sollten, die Untersuhung der Geflügeltransporte noch am Tage thres Cintreffens an der Grenze vorzunehmen, haben se die Autführung der Untersuchungen ihren amtlich a Vertretern zu übertragen.

| An den Grenzübergängen Herby, Myslowiß, Oswiecim und Bderberg findet die amtstierärztliche Üntersuhung an den Wochentagen stets, in Baingow dageaen nur am Montag und Mitlwoh jeder Woche, und zwar am Montag in der Zeit von ò-—4 Uhr Nachmittags und am Mittwo& von 4—H5 Uhr Nach- mittags ohne die Zahlung einer besonderen Gebühr an die betreffenden &terärzte statt. Wird die Untersuchung des etnzuführenden Geflügels zu anderen Lagen bezw. Stunden, als oben bezeihnet, oder über die Grenzüber- gänge in Golkowiß-Sandhäuser oder Zawisna verlangt, so haben bie Importeure außer der im § 6 Abs. 1 dieser Anordnung festgeseßten Gebühr hterfür den Tterärzten eine besondere Vergütung zu entrichten. (Vergl. § 6 Abs. 2.)

F 3. Das mit der Eisenbahn eintreffende Geflügel ist stets zum Zwecke der Untersuhung zu entladen, sofern es #ch nicht um sogenannte Spezialetagenwagen mit Innengängen Handelt, in denen eine genave Untersuhung aller Tiere auch ohne Entladung statlfinden kann. In diesen Wagen darf die Untersuhung des Geflügels vor- läufig ohne Ausladung erfolgen, falls niht etwa verdächtige Erschei- nungen eine aenauere Prüfung erfordern. Jnwieweit das auf dem Landwege zu Wagen eingebrahte Geflügel zum Zwecke der tierärzt- lihen Untersuchung zu entladen ist, bestimmt der zuständige Kreistier- arzt oder sein Vertreter.

Die tierärztlihe Untersuchung des mit der Eisenbahn eingehenden Geflügels hat vor oder bei der zollamtlihen Revision, gegebenenfalls bei feiner Entladuyg stattzufinden. Bet den unter Bahnverschluß eintreffeaden Geflügelsendunaen darf die Vers{hlußplombe erst im Beisein des mit der Untersvhung beauftragten Tterarztes abgenommen werden. i

5 4. Die bei ter tierärztlihen Untersuhung als verseucht oder verdächtig befundenen Geflügelsendurgen sowie alles Geflügel, das mit diesen zu derselben Sendung gehört oder bet mehreren kleineren Sendungen in demselben Wagen oder Wagenabteil befördert worden und der Anfteckungégefahr ausgeseßt gewesen ist, sind von der rinfuhr auszuschließen

Falls mit der Möglichkeit zu renen ist, daß an . der Grenze zurügewiesene Sendungen doch wi-der zur Einfuhr gelangen, ?önnen die nit auaensheinlich sta:k verieubten Geflügelsendungen nach ge- eigneten Stellen des Inlandes mit Genehmigung der Polizeibehörde des Berbringurgsortes zur Abschlachtung oder Durhseuhung geschafft Hs an dem Grenzübergang abgeschlachtet werden, oder dort d urch- leucen

Die gutacchtlihe Erklärung des Tierar¡tes über den Ausbru ch der Seuche ist stets auf das Ergebnis einer unter Anroendung der übliGen bafteriologishen Methoden vorgenommenen Untersuchung zu gründen. Diese Untersfuhungen (Untersuhung eines Auéstrich- prâparaies von Herzhlut und Impfung) sind von dem Tierarzte mit möglichster Beschleunigung, spätestens aber innerkalb 12 Stunden nah der ersten Feststellung, auszuführen.

Bet den seuchenfrei oder unverdähtig befundenen, zur Elnfuhr nach Deutschland zugelassenen Geflügel sendungen hat der untersuchende Tierarzt eine mit seinem Dienststempel versehene Besch:tnigung über das Ergebnis der Untersuchung nach dem anliegenden Muster auszu- stellen, die dem Viehpaß beizufügen ift.

Die Vorschriften in Artikel 2 des deuts. österreibis{-ungarischen Viehseuchenüberetnkommers und in Ziffer 5 tes Schluf protokolls dazu werden durch diefe landespolizeilihe Anordnung nit berührt.

L 5. Befreit von den Vorschriften dieser und der viehpoltzet- liSen Anordnung vom 1. August 1911 (Amtéblatt Seite 344) sind neben dem tn Post- und Reisegepäckverkehr sowte dem zur unmitltel- baren Dur{hfuhr durch Deutschland bestimmten Gcflügel auch die nicht mit der Eisenbahn cingehenden aus wentger als 20 Stück bestebenden (Seflügelsendunaen, sofeen sie aus denjenigen Gebieten des ben2ahbaiten Auslandes stammen, die zwishen der preußischen Lardes8grenze und einer 25 km davon entfernt gezogenen Linie belegen sind und zum Verbrauche für die Bewohner der Grenz- kreise und des Oberschlesischen Jnduitriebezi:ks, umfassend dite Kreise Beuthen-Stadt und -Land, Kattowttz-Stadt und -Land, Köntgehütte, Tarnowitz, Zabrze und Gleiwiß-Stadt bestimmt sind. Lepyteres Ge- flügel darf an allen Grenzübergängen eingebracht werden. Es darf jedcch im Inlande nit zu Fuß getrieben werden.

8& 6. Für die Untersuchung des Geflügels an der Grenze eins{h[. der Auêëstellung dec Gesundheitsbesheinigungen 4 Abs. 4) werden folgende Gebühren zur Staatskasse erhoben:

a. bet Gänsen für Sendunaen von 1—500 Stück 2 #, þ. für jede welteren 250 Stück 1 Æ, für eine Eisenbahn- wager ladung tedoch nit mehr als 4 4,

bei sonstigem Geflügel 030 4 für *- 100 kg zoll- pflibtigen Gewichts, mindestens aber 2 #4 für die einzelne Sendung.

Falls ausnahmsweise Untersuhungen ausierhalb der bestimmten Einfuhrzeiten erfolgen, haben die Einbringer außer den im vorigen

E

Berlin, Sonnabend, den 16. Mai

Absatze festgeseßten Gebühren an die Tierärzte noch folgende Ver- gütungen zu entrichten : i a, bei Untersuchungen in etner Entfernung von mehr als 2 km vom Wohnorte des Tierarztes die den Kretetierärzten gefeßlih zustehenden Retsekosten und Tagegelder;

. bei Untersuhungen am Wohnorte des Tierarztes oder innerhalb einer Entfernung von 2 km von demselben bei Gänsen für Sendungen bis zu 500 Stück 300 4, für jede weiteren 500 Stück 1,00 46 mehr, jedoch nit über 9,00 é für die ganze Sendung, bei \onstigem Ge- flügel 0,40 A für je 100 kg zollpflihtigen Gewichts, mindestens aber 3,00 /( und niht mebr als 6,00 6 für die Sendung.

S 7. Für die gemäß § 5 der viehseuchenpolizeilihen Anordnung des Herrn Ministers für Landwirtschaft, Domänen und Forsten vom 1. August 1911 (Amtsblatt Seite 344) bei der Entladung oder Auslieferung des Geflügels im Inlande vorzunehmende [lreis- tierärztlihe Untersuhung, einschließli der Auéstellung von Gesund- heitsbesheinigungen, erhalten die Tierärzte von den Etnbringern zu zahlende Gebühren nach den Sätzen in § 6 Abs\. 1, jedoch nur bis zum Höcßstbetrage von 18 4 für den Vntersuhungstag. Für Unter- suhungen in einer Entfernung von mehr als 2 km vom Wohnorte des Tierarztes baben die Einbringer außer den Gebühren die gesetz- lichen den Æreistierärzten zustehenden Neisekosten zu entrichten; er- reichen jedoch hierbet die für einen Untersuhungstag nah den Sätzen in S 6 Abs. 1 insgesamt zu zahlenden Gebühren nidht die Höhe des geseßlichen Tagegeldsaßes der Kreistierärzte, so erhalten die unter- ¡uhenden Tierärzte an Stelle der Gebühren das Tagegeld. Wenn bei einer Reise Geflügelsendungen verschtevener Einbringer untersucht werden, find die Reisekosten und Tagegelder auf die etnzelnen Zahlungspflichtigen nach dem Verhältnis der auf sie entfallenden Gebührenbeträge zu verteilen.

S 8. Diese Anordnung tritt sofort in Kraft. Meine landespolizeilihe Anordnung vom 12, September 1911 (Amtsblatt S. 364) wird hiermit aufgehoben.

§ 9. Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Anordnungen werden, sofern nicht nah bestehenden geseßlichen Bestimmungen eine höhere Strafe verwirkt ist, nah § 74 f. des Biehseuchengesees vom 26. Junt 1909 bestraft.

Oppeln, den 2. Mai 1914.

Der Regierungspräsident. J: V: Graf von Sto. Ana q e.

Be[PGetntgqung über die erfolgte tierärztlihe Untersu&ung einer über (Zawisna, Herby, Baingow, Myslowiß, Oswiecim, Oderberg) eingeführten

Geflügelsendung.

1. Zahl und Gattung der untersuchten Ttere.

2. Ausfuhrland.

3, Herkunftsort der Tiere nebst Verwaltungsbezirk.

Name und Wohnort des Jmporteurs.

Bestimmungsort der Sendung (nebst Krels).

e

» Empfänger der Geflügelsendung. |

Lransportweg, den das Geflügel bis zur Grenze zurüd- | gelegt hat. |

Ist der Transport direkt ohne Umladung oder Zu- | ladung erfolgt ? |

Art der Verpackung, in welcher das Geflügel an der Grenze | eingetroffen ift : | 2. tn plombierten Gilsenbahnwagen ? | (unter Angabe der Nummer des Wagens) b. tin Käfigen oder Kisten? Daß das oben bezeichnete Geflügel bet seinem Eintreffen an der Grenze heute von mir untersucht und frei von verdächtigen Krankheits- ershelnungen befunden worden ist, bescheinigt :

(Datum.) Unterschrift. (Stempel.)

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Personalveränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Achilletion, Korfu, 4. Mai. Guderian, Gen. Maj. und Kom. d. 35. Inf. Brig., in Genehmigung seines Abschiedsgesuches, unter Verlethung d. Charakters als Gen. Lt,, m. d. geseßl. Pension z. Disp. gestellt. Hunaeus, Oberst und Kom. d. Inf. Negts. Graf Kirhbah (1. Niederschles.) Nr. 46, unter Beförderung zum Gen. Mecj. zum Kom. d. 35. Inf. Bríg. ernannt. v. Drygalski, YVberstlt. und Kom. d. Kr. Schule in Meg, zum Obersten befördert. v. Arent, Oberstlt. b. Stabe d. 2. Mansur. Inf. Regts. Nr. 147, unter Beförderung zum Obersten zum Kom. d. Inf. Regts. Graf Kirchbach (1. Nieders{le\.) Nr. 46 ernannt. Gamm, Oberstlt. im 2. Masur. Inf. N_ Nr. 147, unter Enth. von d. Stelloung als Bats. Kom. zum Stabe d. egts. übergetreten. Toelpe, Maj. b. Stabe d. 2. Masur. Inf. Negts. Nr. 147, zum Bars. Kom. ernannt. __ Karlsruhe, 7. Mai. Stadtländer, Hauptm. und Battr. Chef im Feldart. N von Holgendorf (1. Rhein.) Nr. 8, z. Dienstl. b. Kr. Min. kommandiert.

Wiesbaden, 13. Mai. Steffen, Oblt. im Füs. R. Prinz Heinri von Preußen (Brandenb.) Nr. 35, d. Abschied m. d. geseßl. Pens. aus d. aktiven Heere bew. ; zuglei is derselbe bei d. Offizieren d. Landw. Jnf. 2. Aufgeb. angest. Hübener, Oberstlt. in d. 7. Gend. Brig., d. Abschied m. d. geseul. Pens. und d. Erlaubn. z. Tr. d. Unif. d. 6. Rhein. Inf. Negts. Nr. 68 bew. v. Tresdcktow, PVaj. in d. 12. Gend. Brig., in d. 7. Gend. Brig., Arndts, Maj. in d. 7. Gend. Brig., in d. 12. Gend. Brig., vers. Diedri Hauptm. a. D., zuleßt Battr. Chef im Altimärk. Feldart. N. Nr. 40,, als Hauptm. mit fetnem Patent vom 18, ‘Mai 1907 0 40 in d. 7. Gend. Brig. angeit. Den pension. Oberwachtmeistern: Winkel- mann, bish. in d. 4. Gend. Brig., Behrens, bish. in d. 6. Gend. Brig., Jacob, bish. in d. 9. Gend. Brig., d. Charakter als Lt. verliehen.

Deutscher Reichstag, 298. Sißung vom 15. Mai 1914, Vormittags 11 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphishem Bureau.)

„Nach Erledigung der ersten Punkte der Tagesordnung, worüber in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet ist, seßt das Haus die zweite Beratung des Gesetzentwurfs, betreffend die Feststellung des Reichshaushaltsetats für das Rech- nungsjahr 1914, und zwar des „Etats für das Auswärtige Amt“ mit Kap. 4. Tit. 1 der fortdauernden Ausgaben (Staats- sekretär) fort.

_ Abg. Bernstein (Soz.): Der Abg. Gothein bak gesagt, der Staatssekretär habe uns nichts Neues gebracht. Das war sein gering- lter Fehler. Eine stetige, ruhige Pflege unserer auswärtigen Be- ziehungen ijt die beste Politik, Wenn wir auch keine \ensationellen Veuigkteiten erwarten, so können wir doch genauere authentische Mit- teulungen über Verhandlungen verlangen, von denen wir jeßt bloß durch die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ erfahren. Natürlich können auch Weißbücher gar nichts oder Fal\ces sagen, aber das ist kein Grund, daß wir nicht authentisches Material über unsere Be= ztehungen zu den auêwärtigen Staaten verlangen sfollten. Ich denke an die Balkanvorgänge, die Botschafterkonferenz, den Bukarester Frie- den. Fch [rage den Staatssekretär: Jst ihm die Einrichtung der Weißbücher bekannt und gedenkt e davon Gebrauch zu machen? Üeber die Grneuerung des Dreibundes haben wir auch keine direkte Mit- leilung erhalten. Dieser Vertrag ist doch folgenschwer, er kann das Veutsche Reich in Verwicklungen hineinbringen, Der Dreibund be- weist, wte unsere auswärtige Politik noch eine Kabinettspolitik ift, der Neichstag muß sich einfah fügen. Der Abg. Oertel meinte aller- dings, Veutschlano habe bei dem Bukarester Frieden gezeigt, daß es esterreich nicht ohne weiteres folgen wolle. Ünd unser Verhalten in der ¡Frage der Annerxion von Bosnien? Der Staatssekretär wünschte, die Valkanvölker möchten sich in friedlicher Arbeit weiter entwideln. Auch wir wünschten, es würde so werden. Aber die Negelung der Berhältnisse ist nicht so, daß sie einen wirklichen Frieden verbürgen konnte. Der Friede ist nur ein Schein. Die Situation wird gekenn- zeichnet durch einen latenten Ausrottungskrieg gegen die unterworfes nen Volker. Was geht da vor? Ein rumanisher Korrespondent |chreibt, daß die Bevölkerung ihre Autonomie verloren babe. Die rumänische Regierung hat in dem annefktierten Gebiet die Hand auf die Gemeindeguter, auf die Gemeinderwwetde gelegt. Zit das nicht ein

4+ 14 wahrer Hohn auf jeden Begriff der Gerechtigkeit, ist das nit gegen das Gesetz, eine brutale Konfiskation zugunsten einer Bande von Advokaten? Die Negierung will die evolterung zur Auswanderung treiben. Jst das staatsmännische Politik“ i j Komödie? (Präsident Dr. Kaempf bittet den MNedner, sich zu maßigen.) Es gibt Dinge, in denen man fi nit mäßigen fan. Die Diplomatie sieht rubig zu, sie wäst ihre Hande in Unschuld. Der Staatssekretär wünscht eine ruhige ntwidklung der Verhält- nisse in Albanien. Die Botschaft hôr’ ich- wohl, allein mir fehlt ber Glaube. Hinter der aufständishen Bewegung steht die agriechische Nez gterung, Europas Pflicht wäre es gewesen, die Grundsäße der Glei berechtigung der Volker zu vertrete Das ift nit aecceben, nament- lich niht gegenüber Numänien. Die Türkei soll bes{blossen haben, in Armenien Reformen einzuführen. denn die Gelder geliefert für den Aufstand der Kurden? L das nit von dem russischen Konsul gesck{ehen? Für diese Dinge trägt der Reichstag die Berant- wortung mit und wir müssen, protestieren, daß mit unserer still\{wei- genden Zustimmung irgendwo Gewaltpolitik getrieben wird. Rußland hat von jeher in Armenien eine außerordentli zweideutige Politik ge- trieben, Armenien hat eine große strategische Bedeutung. Der Reichs- lag hat allerdings für unterdrüclkte Völker wenig Interesse gezetgt. Irußland ist in der Lage, eine Politik von langer Hand zu befolgen, die Dinge sih langsam reifen zu lassen, che es zugreift. Armenien hat auch eine große strategishe Bedeutung für die Bagdadbahn und für die Verbindung nach Persien. Die russi\{-enalis{en Abmachungen werden von der russuchen Presse kaum noch respektiert: über die nörd- liche Sphäre hinaus will Rußland feinen Einfluß, au schon auf die mittlere neutrale Zone ausdehnen, wodurch Persien fast aanzlich zur russischen Provinz würde; Nußland würde ih dadurch auch unmittel- Baadadbahn vorlaaern. Auf Reformen in Armenien zu drangen, wird leßt von gewisser Sette als eine unberehtigte Ein mischung Deutschlands in die inneren hältnisse der Türkei hinge- stellt, Das können wir micht gelten lassen: (Fngland auch eine der Türkei befreundete Macht h in den 9er Jahren etne sehr scharfe 5Pprache in dieser Beziehung ( S Bruck von außen wird Armenten keine Yteformen erleben. rur die von den Liberalen und dem ¿zzentrum eingebrahten Resolutionen „den Meichskanzler zu er- suchen, für eine [ télandéstudien 1m Interesse des auswärtigen Dienstes dei mialdien|tes, des Handels und der industrie Sorge zu tragen, und „den MNeichskanzler zu ersucen, É F , 4 ahr 1915 für die D (Gesandten

Jst das nicht die reine

bar der

rae DaTur Generalfon gleichstehendes pensionsfähiges Gehalt eingeseßt werde“, werden wir timmen. / Neteil | d an Kultur- werken im ift, so ist natürlih keiner von uns dagegen: aber die Art die (Stsenbahnbauten unT fc nzessionen bes trieben werden, 1 Keim politischer Konflikte in sich und hat auch wirktschaftlich n dabei leiht aroße Verluste entstehen, Wir rentwidelte Gebieie hinein, wo die Bauten c vielleicht ers l ionen rentieren werden, fur die Wegenwart aber große Verluste bringen müssen und den Zinsfuß steigert, wodur be aufs äußerste zugunsten des ruhenden nichtsti benachteiligt werden. Sehr fray- piert hat h, Zpahn die gestriae Diskussion für dazu angetan Sündenregister vorzuhal- ten. Der Abg ruber hinweageseßt, daß der An- näherunq (Englands an Frankf! Abweisung der englischen Bor- {läge durch Deutschland vorangegangen war. Er hat England auch seine gesteigert f halten. In beiden Beziehun- uns r fräftigen Gegenrechnunq fommen. Staatssekretär von Tirpiß hat bei seinen vergleichenden Hin- | r die englischen n nmcht erwähnt, daß England lange Jahr ständig seine Marineauêgaben herabgeseßt hat, und daß das erft in den leßten Jahren angesichts der immer mehr verstärkten deutschen Rüstung anders geworden ift. Auch das Evangelium der Machtpolitik war im Munde des Abg, Spahn eine neue und auf fallende Erscheinung; wenn er das Nationalitätsprinzip als die Ur- fache der ÎInteressenkonflikte binstellte so geht das ja noch über natio- nalliberale Belleitäten hinweg und \chlägt dem Grundprinzip der katholischen Kirche geradezu ins Gesicht. Daß in Ansehung des Chau- vinismus wir nur den kleinen Splitter, die Franzosen aber den kolossalen Balken im Auoae haben sollen, beweist nur, daß dem Abg. Dr. Dertel jeder Sinn für Maß und Proportion abgeht, Was haben wir nit schon für chauvinistis he Worte selbst von höchster Stelle aus ge- ört, die die ganze Welt mit Kopfschütteln aufgenommen hat! Auch der Kronprinz sollte bei seinen 32 Jahren wissen, was er dem Deut- chen Reiche und dem deutschen Volke \{uldig ist, und follte nit so unvorsichtige Reden halten, und wenn er es. nicht weiß, sollte ihn dèr

cktaatsfefretär des Auswärtigen Amtes darauf aufmerksam macben,.

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War es nit die „Post“, damals noch ein angesehenes konservatives

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