1914 / 115 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 16 May 1914 18:00:01 GMT) scan diff

erheblih weiter zurüd, als er die Gewogenheit hatte, uns zu erinnern. Bereits vor 10 Jahren is der erste Entwurf für die Erbauung eines neuen Königlihen Opernhauses an alter Stelle von dem Professor Genzmer aufgestellt worden. Schon damals hatte die Staatsregierung, insbesondere mein Ressort, die Ueberzeugung, daß das alte Haus niht mehr gehalten werden könne. Dieser Entwurf befriedigte niht, weil an alter Stelle kein ausrelhendes Haus unter- zubringen war. Man hat darauf eine Rethe von Jahren nah einem passenden Plaß gesucht, und im Jahre 1909 entstand von demselben Künstler ein Entwurf auf Errichtung eines neuen Opernhauses auf dem Krollshen Gelände. Anschließend beginnen die Pro- jektierungsarbeiten, die fich vor den Augen des hohen Hauses vollzogen haben. Im Jahre 1910 ift ein engerer Wettbewerb von 7 Künstlern, im Jahre 1911 von 4 Künstlern veranstaltet. Das Ergebnis des leßteren Wettbewerbs ift in Gestalt des Grubeshen Entwurfs dem Hause vorgelegt und im Jahre 1912 abgelehnt worden mit dem aus- drücklichen Wunsche, eine allgemeine Konkurrenz auszuschretben, über deren Ergebnis das Haus vollkommen informiert ist. Zch habe meinerseits keinen Anlaß, ein ungünstiges Urteil über diese Konkurrenz zu fällen; nur das möchte ih feststellen, meine Herren, daß in diesem ganzen Hause niemand war, der sich dafür stark machte, daß die Konkurrenz einen Erfolg bedeutete. (Sehr rihtig! rechts.) Sie brahte nit, was erwartet wurde. Wenn die Akademie des Bau- wesens fünf Entwürfe dadur auszeihnete, daß fie hervorhob, fie wären bemerkenswert, fo it sie doch nicht imstande gewesen, auch nur etnen bieser Entwürfe als ausführens8wert zu bezeihnen. (Sehr richtig! rets.)

Unter diesem Eirdruck hat das hohe Haus dann dèn Minister der 6ffentlihen Arbeiten ersucht, unter Zuziehung eines freien Künstlers etnen Entwurf auszuarbeiten. Es war niht leiht, einen freien Künstler zu finden, der von dem Ressort und denen, die zu entscheiden haben, auch dem hohen Hauje, als folcher anerkannt wurde. Wir waren glüdcklich, als wtr in der Person des Geheimen Baurats Hoff- mann, eines ver ersten Architekten Deutshlands auch die Herren Vorredner haben das bestätigt —, den freien Künstler gefunden hatten. Die Entwurfsbearbeitung des Geheimen Baurats Hoffmann mein NRefsort in allen wesentlich:n Teilen außerordent - befriedigt. Auch die Krone, die doch ftark beteiligt ist, die das neue Opernhaus auf ihr Risiko zu betreiben hat, hat ihre Zustimmung ausgesprohen. Als das Projekt der Oeffentlichkeit bekannt gegeben wurde, standen wir unter dem Ein- druck, daß es im allgemeinen gefiel, was nicht aus[chließt, daß im einzelnen die Kritik ansezte. Die lange Zeitdauer, die erforderli war, um zu einem zustimmenden Beschluß zu kommen, hat die Kritik auf allen Seiten herausg:fordert. (Sehr richtig! bei der fortschr. Volksp.) Daß eine Kritik, die sch über einen ungemefsenen Zeit- raum ausdehnt, auch einem Projekt, daß den größten Anforderungen entsprit, nicht günstia ist, darüber brauze ih kein Wort zu verlieren. Von meinen Herren Vorrednern ist anerkannt worden, das Minisierium der öffentlichen Arbeiten habe dem Landtage gegenüber im Verlaufe und - bei Behandlung dieser Frage durchaus loyal ge- handelt Man kann aber auch weiter fesistellen, daß der Minifter der öffentlichen Arbeiten auf das äußerste bemüht gewesen ijt, nur in vollem Einvernehmen mit dem Landtage diese s{hwterige und firittige Frage zu lôsen, und dieser Wunsch besteht auch fürderhin bei mir und bei allen denen, die in dieser Frage mit zu raten und mit zu taten haben.

Meine Herren, Herr Abg. Linz hat nun bei der künftlerischen Beurteilung des Projektes anerkannt, daß es fich durch seine harmonishe Ges@lofsenheit auszeihne, daß es die Hochrenaifsancz in vollendeter Form verkörpere. Herr Abg. von Maltzahn hat ganz übereinstimmend

des Hoffmannschen Projektes dur die Latenwelt. Die Latenw

aoch gar nit in der Lage gewesen, fich mit dieser Frage E s{äftigen. Und was versteht man denn unter der Latenwelt? die Summe aller indivtduellen Auffassungen. Daß innerhalb dieser durh- aus abweichende Urteile laut werden, sehen wir täglich und stündlich ohne daß jemand behaupten könnte, aus sollen Urteilen den Sluß

ziehen zu dürfen, daß die überwiegende M 2 5 oder dagegen wäre. g ehrheit der Laienwelt dafür

Und nun, meine Herren, die Künstlerschaft ! ie Künst selbst fünstlerishe Großtaten völlig ia las fe A wir doch auch der Geschichte. (Sehr richtig!) Das wird niemals anders sein, wird immer fo sein müssen. Die Vielgestaltigkeit der Formen, die der Künstler zu lösen hat, die Vielgestaltigkeit der künst [ecischen Gedanken und Ideen macht es eben unmöglich daß ein Künstler dem anderen zustimmt und sagt: du hast mit diéféri Projekt den Stein der Weisen gefunden. (Sehr richtig! und Heiterkeit.)

Meine Herren, die einzige Frage, um die es [ trage Fritsh heute hier handelt, ift die, ob A A n Bauwesens gehört werden soll oder nicht. Es ift gesagt worden es wäre der einzig loyale Weg, die Akademie des Bauwesens zu hôren. Damit wirft man mix vor, daß ih, wenn ih die Akademie des Baurwvesens nit höre, illoyal handle. Gegen diese Auffassung muß ich entshieden Einspruch erheben. Ich kann vielleicht unter dem Druck eines Beschlusses des Hauses, das mir die angeforderten Mittel verwelgert, in die Lage verseßt werden, die Akademie des Bauwesens zu hören Aber nah den grundsäßlichen Bestimmungen, unter denen bte Nas tate gei hafen ist, liegt es allein in dem Ermessen des Ministers der öffents [ihen Arbeiten, ob er sie hören will oder nicht. Wenn dem so ift dann kann dem Minister der öffentlichen Arbeiten, der sie unter Um, ständen niht hört, niemals der Vorwurf der JIlloyalität ana werden. (Abg. Linz: Ist au nicht geschehen!)

Ich bin heute noch, wie in der Kommission Auff, z es nicht mögli ist, die Akademie des Es E E L größten Vertrauens, das ih dieser Körperschaft, die ‘Bie zur Be- ratung beigegeben ist, entgegenbringe. Ich gewärtige hieraus untér allen Umständen eine fo erheblihe Verzögerung der ganzen Äns- gelegenheit, daß ih ein Ende nicht abzusehen vermag. (Widerspru im Zentrum und bei den Nationalliberalen.) Meine Herren, ich habe neulich den in meinem Sinne besten Fall unterstellt daß die Akademie ih zustimmend zu dem Projekt Zußert, daß aber eine erbeblie Minorität, die #ch wahrscheinli âbérs wiegend aus Privatarchitekten zusammenseßen wird, dagegen sei. Der Abg. Linz \chlägt an seine Brust und sagt: das würde uns ganz

| gleigfiltig sein, wir würden uns mit dem Majoritätsvotum ab-

| finden. ; Ja, metlne Herren, der Auffassung bin ih nicht, Wenn ih auch den Herrn Abg. Linz für einen sehr einfluß- reien Mann in seiner Partei, in gewissem Sinne für einen starken Mann halte, \o glaube ih nicht, daß erx G hier für die Majorität des Hauses stark machen kann: ih fürchte viel- mehr, daß, wenn dieser Protest eindrucksvoll ift, die Majorität dieses Hauses erklärt: dann müssen wir nohmal wieder anfangen.

E Und nun der andere Fall: die Akademie des Bauwesens ver-

N wirft das Projekt. Was dann? (Zurufe.) Dann muß nah Ihren

7 Wünschen ein allgemeiner Wettbewerb ausgeschrieben werden, obwohl wir mit den Ergebnissen des allgemeinen Wettbewerbs vom Jahre 1912 keinen Erfolg gehabt haben. Verläuft „au dieses ergebnislos dann stehen wir auf demselben Standpunkt wie heute, falls Sie die trste Baurate ablehnen. Wir kommen nit elnen Schritt weiter.

Und, meine Herren, dieses Verlangen ist auch durchaus unbillt , ; g. Die Akademie des Bauwesens hat im vergangenen Jahre 66 Projekte

Ich komme zum Schluß. Ich und mein Ministerium halten die Sache nicht nur für dringlih und entscheidungsreif, sondern auch unter den Bedingungen, die von seiten der Budgetkommission festgeseßt find, im Sinne des Hauses für glüdlich gelöst. Ih bitte um An- nahme des Beschlusses der Budgetkommission. (Bravo! rechts.)

i og. Dr. Rewoldt (fceikons.): Ein Teil meiner

tritt für den Antrag Fritsch ein und stimmt gegen den Tiritas Le Budgetkommission. Dieser Teil meiner Freunde meint daß die Fassade doch zu sehr erinnere an andere Baulichkeiten, z. B. an die Gestaltung der Place de la Concorde in Paris. Meiné Freunde glauben auch, daß die Nücksichten auf die Künstlerschaft nicht genügend gewahrt worden sind. Das zwingt diese Herren, thre Auffaffung gegen die Auffafsung der Budgetkommission zur Geltung zu bringen Sollte das Votum der Akademie des Bauwesens gegen den Hoffmann-

schen Entwurf ausfallen, so glauben metne Freunde, daß die Lösung die dann zu finden sein würde und auch gefunden würde, zu cinem besseren Erfolg führen müßte. Sie wünschen in diesem Falle zwishen den Künstlern einen nohmaligen Wettbewerb und hoffen, daß daraus ein Resultat erzielt werden könne, welches er- möglicht, die jeßigen Bedenken zurückzustellen. Für diesen Teil meiner Freunde, der sh dem Kommissionsantrag niht anshlteßen und den

Antrag Fritsch annehmen _wird, möchte ich den Wunsch aussprechen daß bei einem etwaigen Festhalten an dem Hoffmannschen Entwurfe Ca ger Uaade mit unter diejenigen Einzelheiten fallen soll,

des Bude E vei ies noch von der Akademie | ist nit richtig, gerade die führenden Organe der F s i S Ga niht die Verantwortung dafür Dea E B e A es N as gründlicher Prüfung den Dofmanns der Neubau weit Ö i Tei iner r R O TCGREOEN je Bereint i Freunde vid Labes e a E o Cas M Tetingee Maleitt La O Lie ta L

5 N E Bco i erline i suchte

esa oer uey bol den ter ebenen wderiretendes Anfereien | wi alla Sre tag euen get f febe fart beute Bersammbun Teilen gerecht wird. Vier Faktoren sind ia B e A M H Hoffmannschen Citwucfs iu ‘v O Q Ka L H gr: es durste als eine beahtenswerte F ; n an- n das Haus für die Krone, damit sie ] zusehen sein. Wesentlich find “u vie Gra E der

Cs u Krone. arin wohnen und schalten soll, damit fie das Opernhaus auf Ged 1 j j das _ S eth B : ( u E S Le ist dle Krone auch finanziell be- E E n Vis U Bauzeitung"“ gemacht hat. ganz eingeshäßt werden muß. Der. aen, Futeresfen voll und | wie das ganze alte Opernhaus babe. Dic jem M zl if oer Tbe S in welcher dieses Opernhaus baut ole, und, oe E abgeholfen Cb odd eet 12 der Zuschauerraum eine ungünstige [Von an 2 U G Belkeiligung erwartet und gewünscht n ung e B A Selig R, daß der höchste Plaß N GLNOE I, Emer Weise, Daß wir ber | SuSboben lele, Dien Angaben find midt ritia, 7 andelt h

nur um eine Entfernung von 45 m und eine öhe von a e

Seen j U e, Der dritte Faktor ist die 1 eit und spezie ie Künstler. Es ist das ein Faktor 5 10 V1 A Í ch/ d, : :l Ï tes diesen Fete S0 N Oie, Wsieban es niht verantworten können, O Sd E E S zeigt ungefähr dieselben Maße. Ausdru ist N n De C R E enlmündigen dieser werde, als das Charloitenburn T inb e t O läge die preußishe Regierung, “ble von “oben Da Wi Gelbes brzakre mehr. F190 abgesehen von dice: oder jener wesentlichen oder unwesent: , For + (1A Sas ite Ns i Sinze i te e Ç ck à : E E e Ee O und dem netage Sn Sie G L A ne ¿weckmäßige A E O ab e 47 zeigt fih auch eine wesentliche Uebereinstimmung de Eu 8 tenden Clulleiièn ls abPleßendes u Ie Den Hoffmannschen Entwurf. Baurat Seli ill di Une ve Wir müsen das d a E Bali Ua G größert haben, es ist aber nit mögli ein iere Loh f U zue Berslund, wai lehnen; wir : rgane | Bühne herauszuschneiden, son bei mäßiger Vora-zferug e De \chläge zu machen. Deshalb ermöglichen, bestimmte Vor- | die Wände nah beiden Seiten hinausges Per Vergrößerung müßten n A Einf E ai N ist bemessen mit Nücksicht auf den Vorbdabmen n e E antwortung der Regierung, die rate t Baal L ift Ver- | an Dekorationen, die einen Wert von 17 Million Babèit : L t alle geeigneten Kräfte je Verflaunt L On weiteres wertlos werden würden. Außerdem würden die Baukoîten io ver: Auch in fünfilcrischer E B 8 nit foweit Hie E E e man es nit gut rechtfertigen kann, denn nötig ist cs nit: wes d ‘gle ten wi w 1 ) enügen, zen Tei i ichkei “e Cnfseidung dex Künslersdast “stellen Wie “fön | bex ecdc?geenen Vemängel ungen als dat nis so wig Hinzusicllen, j . man darum das ganze Hoffmannsche Projek 1 i: t H Dof jekt fallen lassen könnte. Ich bin davon überzeugt, daß Sie, wenn Sie jeßt etwas O bringen weit weniger die Verantwortung zu {euen La werden, als wenn

nur verlangen, daß die Regierung bei der Aus estaltu 8 OLe! 1 ) ng des Entwurfes alle diejenigen künstlerischen Kräfte | Verant

Sie Beschlüsse fassen wollten, die ei

ula R , die eine Verzögerung des Baues ver-

die ihr tnnerhalb und außerhalb des Ministeriums zur Ver- Abg. Adolf Hoffmann (Soz.): Wir sind für den freien

fügung stehen, und daß sie der Kritik der Künstlerschaft Wettbewerb auch jeßt now. In technischer Beztehung wird die

die genügende Beachtung \{enkt. Darüber hinau i i D 8 fönnen wir ab nit gehen. Alles, was im Interesse der Künstlerschaft lieat Akademte des Bauwesens in wesentlichen Etnzelhet i vesen! ckInzelheit leisten, und wenn die Einwendungen n kaden br di aae

ist von seiten der Regierung gesehen. Von einer de B O würde die Negierung viclleict doch einsehen, daß noch einmal eia

Behandlung der Angelegenheit kann auch keine Nede fein. Die Wettbewerb zu veranstalten sei. Von einer Ueberweisung des ganzen

Wünsche des Abgeordnetenhauses sind von der Regi in j 2 egierun Bezkehuug erfüllt worden. Es ist sehr fragli, h vie Ar Ge Entwurfs an die Akademte können wir uns nihts "” "” , L "” e ver re f s würden es übrigens für besser halten, wenn ba Bau e LA Regie

besseren Nesultat kommen werden, wenn wir etnen neuen Wett- des Staates und nit der Krone stattfände. Das alte Opernhaus

bewerb veranstalten. Dadurh wird die Sache nur | ie Làä gezerrt und aller Wahrscheinlichkeit nach nihis G erben A mit seinen Treppenanbauten ist wirklich keine Zierde für Berli wenn die Gefahr für die Sicherheit, auf die 2 Deli eloräfeeit bin

glaube, wir alle haben ein Interesse daran, daß die ganze Sache ret gewiesen hat, wirkli besteht, so muß es f\ofort geschlossen werden.

Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 81. Sigung vom 15. Mai 1914, Vormittags 11 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.) Ueber den Beginn der Sißung ist in der gestrigen Nummer

d. Bl. berichtet worden.

Jn Fortseßung der zweiten Beratung des Entwurfs des Staatshaushaltsetats für 1914 verhandelt das Haus über den auf den Neubau des Königlichen Opernhauses in Berlin bezüglihen Titel im Extraordinarium des Etats der Bauverwaltung und über die dazu gestellten Anträge. Abg. Frit #\ch (nl.): Mein Antrag hat niht den Zweck, die Mittel für den Neubau des Opernhauses zu verweigern, fondern er will, daß die Akademie des Bauwesens vorher gehört wird. Es ift bisher immer Uebung gewesen, daß man so bedeutende Projekte, wie es der Opernhausneubau ist, der Akademie des Bauwesens zur Begutachtung vorlegt. Es liegt keine Veranlassung vor, hier zu- gunsten des Hoffmann\hen Entwurfs eine Ausnahme zu machen. Es befinden sich unter unseren Architekten ebenfalls viele Baukünstler von großem Renommee und hervorragender Befähigung, die sich in dieser Beztehung mit Hoffmann messen dürfen, ja, die vielleiht in bezug auf Können und Erfahrung auf dem Gebiete des Bauwesens Hoffmann in vielem überlegen sind. Hoffmann hat noch keinen Theaterbau ausgeführt, er ist auf diesem Gebiete ein vollständiger Neuling. Ich erkenne gern an, daß der Minister unserem Beschluß vom Vorjahre nachgekommen ist, aber wir haben uns damals aus- drücklih vorbehalten, daß unter Umständen eine Nachprüfung des ausgearbeiteten Bauentwurfs durch eine einwandfreie Sach- verständigenstelle vorzunehmen sei. Nun ist die Frage, ob in dem Hoffmannschen Proj-kt wirklich ein solher Entwurf vorliegt, der all- seitig Zustimmung gefunden hat. Das ist zu verneinen, und selbst die besten Freunde Hoffmanns werden dies nicht behaupten fönnen. Durch den Hoffmannschen Entwurf ist eine neue Unruhe unter der Künstlerschaft entstanden. Wir haben zu dem Minister und seinen Mitarbeitern das größte Vertrauen. Aber unser Vertrauen zu Hoffmann ist nit so weitgehend, daß wir unsere Augen und Ohren vershließzn vor den Bedenken, die aus Künstlerkreisen gegen den Entwurf gelt. nd gemacht worden find. Eine Nachprüfung des Projekts an unpartetisher Stelle ist dringend notwendig, und diese unparteiishe Stelle kann nur die Akademie des Bauwesens fein. Gegen den Entwurf sind so viele Einwendungen gemaht worden, daß bei ihrer Berücksichtigung eine vollständige Umarbeitung des Entwurfs notwendig sein würde. Der Minister hat zugesagt, daß die Akademie des Bauwesens über wesentlihe Einzelheiten des Projekts gehört werden soll. Das kann zu keinem Ergebnis führen. Was find wesentliche Einzelheiten ? Sind es die Fassade oder das Bühnen- haus oder der Zuschauerraum oder andere Anlagen? Die Folge würde sein, daß wiederum eine vollständige Umarbeitung stattfinden müßte. Will man aber die Akademie des Bauwesens în ihrem Urteil beschränken, so wäre das ihrer nit würdig. Ich habe in der Kommission gesagt, daß die Beschränkung des Urteils der Akademie auf Einzelheiten der Akademie eine Rolle zuweisen würde, durch die ihr Ansehen herabgeseßt werden würde. Der PVêinister hat dieses Wort in der Kommission übel vermerkt, ih habe dem Minister aber niht den Dolus insinuiert, daß er die Absicht habe, die Akademie des Bauwesens in threm Ansehen herabzudrücken, aber der Erfolg würde die Schädigung des Ansehens sein. Die finanzielle Selte ist für meine Freunde nicht eigentlih der Schwerpunkt; wir find gern bereit, alles zu bewilligen, was notwendig ist, um einen wirklich auf * der Höhe stehenden Opernhausbau her- zustellen. Aber die Millionen, die aufgewendet werden, find eine einmalige Ausgabe, während das Bauwerk felbst bleibt. Deshalb müssen wir ein Werk hersjellen, das bleibenden Wert hat. Daß der Entwurf Hoffmanns nicht ganz zweifelsfrei ift, ergibt fih aus den eigenen Worten des Herrn Hoffmann. Wie das Reichstags- gebäude ein Wahrzeihen der Einigung Deutschlands ist, so muß in dem Opernhaus ein Bauwerk hergestellt werden, das unserer Kunst zur Ehre gereiht. Ver Vorredner hat so viel \pringeade Punkte gegen den Entwurf vorgebracht, daß ih hoffe, der Kommissionsantrag wird mitspringen. / Präsident Dr. Graf von Shwerin: Ih bin darauf auf- merksam gemacht worden, daß vorhin der Abg. Hué nicht die vor- geschriebene Eidesformel nahgesprochen hat. Der Abg. Hué hat mir

antrag annimmt, dient es dem Intere e alle i de Gatte, L R N Us bauen fo E e ‘nit nee londern wir haben für jeden Bes d Opernhauses, ob hoch oder niedrig, i [ei l E T Jch bitte den Minister, zu erklären Va 2 Fs Ee "Akadenie des Oen Me welentliGen Ebbe t u E erbaura aran: Wenn 'Ent- gu Je e ale GLS va lo t R de es R Ie ( TLeren projelle dem Ministerium vorgelegt worden. Damit ist niht gesagt, daß das Proj ft F sd die Entwürfe sind immer L ait Sa E Bure fel f ormen aue Fn, In der Aeußerun Hoffmannt

nur da ugelländnis zu erblicken, daß er allen obj Éti

Urteilen gerecht werden will. Es fommt d “S find wesentlihe Punkte, die noch der E ‘bedürfen? Alle die Forderungen und Einwendungen, die hier erhoben sind sollen als wesentlihe Punkte angesehen werden. Darüber muß Klarheit geschaffen werden. Alle die Bemängelungen lassen sh beseitigen ohne daß die wesentlichen Grundlagen des Hoffmannschen Entwurfs ver- [assen zu werden brauchen, fie lassen si alle in diesem Nahmen hbe- rüdsihtigen, und man darf Hoffmann ruhig der Akademie des Bau- wesens in Jeder Beziehung überliefern, er ist ja selbst ein einfluß- reiches Mitglied dieser Behörde, er wird sich {on seiner Haut wehren, aber Sie haben in der Kommission wohl gesehen, daß er auch bereit ist, allen berechtigten Einwendungen nachzugeben. Daz die Fachpresse einmütig den Hoffmannschen Entwurf verurteilt

Stadtverordneten in Charlottenburg als

ad in Untersu&ung gebracht. Glauben Sie dllternen Polizeiweisbeit etwas zu erreichen? ste Ardeiter wird erkennen, daß es sich um als um die Organisation der Arbeitsklassen owocrts@aftäbavcagung wird dadurch as er- len Gleichberechtigung mit anderen 2rga-

Ht nebmen lassen, auf Ungleichhetten 1. Die Jugendbewegung und Organlt-

wird von den Behörden nah wie vor {chikaniert, adeuts&landbewegung als unpolitish gehät|chelt es Junadeutshlandbundes werden unbeanstan- fanzlers und Artikel über die Heeresvorlage ver- wa die Reden des Reichskanzlers unpolitisch? In » Jugendlichen von threm Lehrer in eine Ver- wo der General Keim sih lebhaft gegen die Hier bandelt es ih doch unzweifelhaft um Neuerdings 1} ein Jungdeutschland- der ebenfalls politische Zwede ver- Jugend mit zweierlei Maß gemesjen. ] fürsorge usw. behauptete, Wie sieht es denn

18 Hi

a geuyrt worden reunde wandte.

Verhandlungen. ein gegründet worden, vird also auch die Abg. Scheidemann über die Volks\ü t der Staatssekretär im wesentlichen bestatigt. mit der Volksfürsorge anderer Organisationen aus; D ollen neu tral sein! Nur die unsrige findet das Mißfallen des Staatssekretärs. Mir baben gesehen, in welher Weise die Behörden auf die „Beine gebracht worden sind, als die sogenannte sozialdemokratische Bolks- Fürsorge ins Leben trat. Früher haben die Behörden nichts für diese Qwecke getan. Hier hat sih wieder gezeigt, welcher Kulturfaktor die Arbeiterschaft ist. Ohne unser Vorgehen hatle die bürgerliche Seite nichts getan. Wir erst haben die ganze ¿rage 1n Gang ge- bracht. Nur die Angst vor der Sozialdemokratie hat unjere Gegner mobil gemaht. Das System der Vergewaltigung der Arbeiterschaft richtet sich auch gegen die Arbeiterturnvereine, -gesangvereine, -\port- vereine usw. Es ist eine bewußte Heuchelei der Behörden, daß unsere Gesangvereine usw. Politik treiben. Ver \chon genehmigte Arbeiter- aufzug des Sängerbundes in Breslau soll nicht stattfinden. Unsere Neue freie Volksbühne wird auh s\chikaniert. NRosenows „Kater Lampe" wird im Hofschauspielhaus in Dresden aufgeführt und joll auf unserer Hofbühne aufgeführt werden, das Stück „Die im Schatten leben“ von demselben Verfasser dagegen ist verboten.

(I-L . C L

S e E F diese sollen neu-

Das Oberver- waltungsgericht hat in seiner Entscheidung gesagt, der Verfasser hâtte den Stand der gegenwärtigen fozialen Gejeßgebung nicht beruckch tigt! Es ist ein unwürdiger Zustand, daß wir Sozialdemokraten von allen Aemtern, auch von dem Schöffenamt ausge|chlo]|en werden. Man sollte einen ehrlichen geistigen Kamp} gegen die Sozialdemokra- ten führen und uns nicht an der öffentlichen Betätigung verhindern. Wir werden bei dieser gewalttätigen Politik nmcht zu Schaden fommen. Die rehte Seite hat ja doch durch thr Geschrei nach dem starken Mann den Reichskanzler mürbe gemacht. Die Regierung hat in der Frage des Wahlrechts das vor zwei Jahren gegebene Versprechen in \hnödester Weise nicht eingehalten. Vie Hechte haßt diesen eichS- tag und hofft alles von einer Auflösung des MNeichstages. Alles wird rückwärts gehen, man macht kein Hehl daraus, daß man die soziale Geseßgebung rückwaärts revidiert und das Reichsbesihsteuerge)eß be- eitigen will, noch ehe es jeine ungunstige Wirkung ausgeübt hal. Man verlangt einen lückenlosen Zolltarif; das Ziel ist eine unbe- chränkte MNeaktionspolitik. Zu diesem Zwecke empfiehlt man eine olitik der Sammlung. (Der Präsident ersuht den Redner, mehr zum Etat des Reichskanzlers zu sprechen. Schlußruse rechts.) Mögen Sie Ihre Politik treiben, wie Sie wollen, wir werden die

hat lich

Früchte Ihrer Politik ernten und aus Deutschland ein freies Land

ma N isident Dr. Kaempf ruft den Redner nachträglich wegen des Ausdrucks „\hnoöde“ zur Drdnung. Stellvertreter des Reichskanzlers, YJnnern Dr. Delbrü ck: L Meine Herren! Jch habe das mir eben erst zugänglich gewordene Stenogramm der Rede des Herrn Abg. Wendel durchgelesen und muß danach feststellen, daß ih über den Gedankengang des Schlusses seiner Nede nicht ganz richtig informiert gewesen bin, und daß dementsprechend auch das Zitat einer Berichtigung bedarf. Auf der andern Seite PIEIOS aber das Ungewöhnliche bestehen, daß ein Mitglied des Deutschen Reichstags auf dessen Tribüne eine Nede {ließt mit dem Wort: „Vive

Staatssekretär des

bald zu Ende geführt wird.

Abg. Ro fenow (fortshr. Volksp.): Die Geschichte der Er-

beurteilt, bauung des Opernhauses in Berlin ist sehr lang. Jahrelang haben

la France“. (Sehr ritig!) Dieser gewiß nicht unbeabsichtigte Effekt hat in- und außerhalb dieses Hauses Unbehagen und Aerger hervor- gerufen (Zuruf rechts: Lachen!), und insoweit habe ih von den Aus- führungen, die ich an die Rede des Herrn Abg. Wendel geknüpft habe,

nichts zurückzunehmen. (Bravo!)

Abg. cheidemann (Soz.): Die leßten Erklärungen, des Staatssekretärs zwingen mich zu etner Grwiderung. Mein Freund Mendel hat den Schlußruf in jetner Mede in einer Weile gemacht, der für jeden, der objektiv zu urteilen in der Lage ist, nicht mißverständlich jein kann. Das wird sicher der tun, der unsere Gesinnung kennt, Gr hat in seinem Schlußsaßze auf das hingewie}en, was uns aus 5 rankreich entgegengeschallt ist. (Zurufe rechts.) Jch weiß nicht, ob ich es wegen eines einzigen Mannes, der es noch nicht begriffen hat, nochmals aus- einanderseßen soll. Anläßlich des Besuches des englischen Königs in Frankreih is in der Deputiertenkammer über das Verhältnis von Frankreich zu Gngland gesagt worden: Es lebe Gngland! Darau} hat Garros gesagt: Gewiß, das sagen wir auch, aber wir jagen auch: (Fs lebe Deutschland! Wenn Sie diese Vorgänge kennen, fällt doch für jeden ehrlihen Menschen die Möglichkeit weg, diejes Wort meings Kollegen Wendel noch ausbeuten zu wollen. Es war etn Nuf hinüber nah Frankreich an diejenigen, die threr]erts uns zugerufen haben: G8 lebe Deutschland! Wir können uns doch nur sreuen, wenn wir uns gegenseitig achten, daß wir selbstverständlich die Interessen des eigenen Naterlandes ges{üßt wissen wollen, aber auch dur unjere internatio- nale Auffassung zeigen wollen, wie wir auch die Interessen des anderen schüßzen und achten wollen. Ich gebe mich über die Wirkungen und über die weitere Frufktifizierung dieses Rufes keiner Tauschung hin; ih habe erst jüngst noch im Wahlkampf in Stendal Osterburg erfahren, daß gewisse Geute sih noch beute nicht schämen, meine längst richtig- ge\tellte Pariser Aeußerung in verlogen]|ter Weise gegen uns aus8zu- nußen. Das wird auch jegt wieder geschehen. Ver Staatssekretär hat gesagt, ih hätte Briefe verlesen, die man aus seinem Ressort gestohlen hat, Jch weiß nicht, wer ein Intere]]se daran hat, daß diese Briefe ge- \toblen werden. Ich will ihm aber

sagen, woher ich diese Briefe habe. Ich habe sie in durhaus einwandfreter

Se

Weise bekommen in diesem Saale; ein Kaiserlicher Beamter hat sie mir gebracht, der trug die Uniform eines Briefträgers. Damit schließt die Diskussion. E l Das Gehalt des Reichskanzlers wird bewilligt, ebenso die Ausgaben der Reichskanzlei. e E 2 Die Resolution Bassermann-Schiffer, betreffend den Schub des Wahlgeheimnisses, wird einstimmig angenommen. Die Resolution Mumm, betreffend die Namensänderung, wird gegen eine kleine Minderheit auf der Rechten abgelehnt, dagegen wird die Resolution Mumm, betreffend die Aenderung des Kanzleiwesens, angenommen. Hierauf wird Vertagung beschlossen. - Schluß nah 734 Uhr. Nächste Sißung Sonnabend früh 10 Uhr. (Rest der zweiten Lesung des Etats, zweite Lesungen der Geseßentwürfe, betreffend den Verrat militäri scher Geheimnisse, betreffend Aendérungen des Militärstraf gesebbuches, betreffend Aenderung der Gebührenordnung für Beugen und Sachverständige, betreffend die Postdampfschiffs verbindungen mit überseeischen Ländern, betreffend die Bürg-

erklärt, daß dies nur aus Versehen geschehen fei. halb die Vereidigung noch einmal wiederholen.

„Jch schwöre es, so wahr mir Gott helfe !“ nur gesagt hatte : „Jch schwöre !“, leistet den Eid nunmehr mit der vollständigen

¿Formel.

ständigen Ressorts thre Zustimmung erteilt haben, stellt fich als ein Kompromiß zwishen der Budgetkommission und der Regierung dar.

Ich möchte des-

Der Abg. Hu é, der statt der vorgeschriebenen Eidesformel

Minister der öffentlihen Arbeiten von Breitenbach: Meine Herren! Der Antrag der Budgetkommission, dem die zu-

Die nackte Forderung der Regierung, eine Baurate von 500 000

die erfüllt werden müssen, ehe an den Bau herangetreten werden darf. Von meinem Standpunkt darf ih aussprechen, daß diese Be- dingungen lästig sind, wenngleih ih fie verstehe. Es {ind Be- dingungen nach der finanziellen Seite, aber auch nah der künstlerischen Seite. Die Bauakademie soll in wesentlihen Fragen gehört werden, und es soll erst die Sicherheit geshaffen werden, daß die Gegenwerte eingegangen sind, mit denen wir renen. Wenn ih von der letzten Bedingung ausgehe, so darf ich feft- stellen, meine Herren, daß bei Erfüllung derselben wohl kaum in einer Welt- und Großstadt ein Opernhaus zu so mäßigen Kosten gebaut fein wird, wie das Opernhaus für die Haupt- und Residenzstadt Berlin. Ich wünsche und hoffe, daß die überwiegende Mehrheit des Hauses dem Antrag der Budgetkommission zustimme, und ih bitte, d:n Antrag Fritsch abzulehnen abzulehnen, weil er etne Berzöge- rung der Entscheidung, der seit Jahren sh hinziehenden Frage be- deutet, deren Ende garnicht abzusehen ist. (Sehr richtig !)

Ih hoffe, daß das hohe Haus der Autorität des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten folgen wird. Es wird dieser Autorität nicht folgen, metne Herren, wenn die Auffassungen des Herrn Abg. Fritsch als zutreffend anerkannt werden, der hier ausführte, daß der Minister dieser Frage als Partei gegenüberstehe, daß fie objektiv nur von der Akademie des Bauwesens beurteilt werden könne. Diese Auffassung des Herrn Abg. Fritsch beruht meines Ermessens auf etner völlig unzutreffenden Beurteilung der Situation, etner völlig unzutreffenden Beurteilung der Aufgaben eines Beirats, mag es nun ein fünstlerisher Beirat oder ein wirtshaftliher Beirat fein. Die Akademie des Bauwesens ist genau in demselben Sinne Betrat sür den Minister der ôffentlihen Arbeiten, wie es der Landeseisenbahnrat und wie es der Gesamtwasserstraßenbetrat ist. Der Minister hört die Beträte und hat zu entscheiden. Er ist in der Lage, von der Auffassung des Beirats abzuweihen, und wird si diesen Falles mit aller Bestimmtheit gegen den Vorwurf verwahren, daß er parteiisch

geurtetlt habe. 5 Meine Herren, Herr Abg. Freiherr von Maltzahn hat schon auf

schaft des Reiches zur Förderung von Beamtenkleinwohnungen.)

die Geschichte des Entwurfs kurz hingewiesen. Sie reiht aber noch

zu bewilligen, ist mit einer Reihe von Bedingungen belastet worden, |

mit der Auffassung des Künstlers, die dieser uns in der ersten Sizung der Budgetkommission békannt gab, festgestellt, daß es eine anmutige, eine lebhafte Heiterkeit, gefordert werden müsse, verkörpere. aus, daß dieses Haus nicht würdig fei, als Königlihes Opernhaus zu dienen, daß es kein typisches Opernhaus sei und daß das Können des Architekten auf dem Sebiete Ausdruck komme.

wie fie von einem Königlih:n Opernhaus Und doch fpriht Herr Abg. Linz

des Theaterbaus durchaus nicht zum

Meine Herren, ih bleibe bei der Begriffsbestimmunz: typisches Opernhaus stehen und möchte dem Herrn Abg. Linz vorwerfen, daß

er sh in einen Widerspruch, den ih niht zu überwinden vermag,

erwtickelt bat. Er stellt ich auf den Standpunkt der Künstler, die für das neue Opernhaus in Anspruch nehmen, daß es etwas Eigen- artiges, noch nie Dagewesenes sei. Wenn er diesen Anspruch erhebt, kann er auch von dem Künstler, dessen Entwurf wir heute beurteilen, nit verlangen, daß er ein typis{ches Opernhaus bringt. (Heiterkeit Sehr richtig! rechts.)

Es if für mi, der ih Nichtfahmann bin, selbstverständlich außerordentlich \chwer, mich vor diefem hohen Hause überzeugend über die künsilerishe Seite zu verbreiten. Ste werden es daher verstehen, wenn ich die Vertretung dieser Frage meinem längjährigen Referenten, der geräde diese Angelegenheit mit viel Sachverständnis, außerordent- lihèm Eifer behandelt hat und der selber ein Künstler ist, überlafse. Ich inöcte . mich nur noch mit zwei Fragen im Anschluß an die künstlerishe Beurteilung dur Herrn Abg. Linz ausetinandersegen.

Herr Linz fagte mit großer Emphase: die ganze Laienwelt ift mit dem Projekt nicht zufrieden. Da möchte ih Herrn Abg. Linz fragen, auf welche Weise er zu dieser Auffassung gekommen ist. (Abg. Linz: Ein großer Teil!) Oder hat er vielleicht nur der Meinung Ausdruck geben wollen, daß das Projekt in diefem hohen Hause oder bei gewissen Gruppen dieses Hauses niht volle Zu- stimmung gefunden hat ? Die Auffassung der Laienwelt festzustellen ist heute noch ganz unmögli, obwohl das Projekt jedermann zu- gänglih gewesen ist; tch habe dafür geforgt, daß diese Zugänglichkett überall bekannt gemacht wurde. Die Beurteilung des Projektes, die mir aus Laienkreisen zugetragen wurde, und zwar von solchen, die es geseben haben, und solchen, die niht unter dem unmittelbaren Eintruck standen, den die starke Agitation der Künstler- schaft hervorgerufen hat, war ganz anders und sehr günstig.

Es ist in der Kommission mit derselben Bestimmiheit von Herra Abg. von Bülow behauptet worden, daß ein Entwurf des Ge“ Professor Frentzen, der kürzlich durch diesen Künstler dem boben Hause zugegangen i}, eine viel günstigere Be- urteilung erfahre als der Entwurf des Herrn Geheimen Baurats Hoffmann. Diese Behauptung steht genau in derselben Linie wie die Behauptung des Herrn Abg. Unz bezüglih der Beurteilung

heimrats

[# geführt, daß F tommission, Wlide M soll, das Entgegenkommen G jenigen, welche sih für Anhörung der Akademie einseßten. Dies war F im recht etlgentlihen Sinne des Wortes M B der Hoffmannsche Entwurf steht in seinen Grundzügen fest, nah dieser [werden und nohmals der Akademie T werden.

9 davon ausgesucht und gewifse Nichtlinien aufgeste

nah dem Wunsh des Hauses dem freien Künstler b Mer {nur dienen sollten. Dieser Wunsch des Hauses ist voll erfüllt worden. (Abg. Fritsch: Wird bestritten!) In allen wesentlichen Punkten, die die Akademie des Bautwwvesenz urgiert hatte hat der ausführende Künstler sich an diese Richtlinien gehalten. Es kann der Nachweis von den mich beratenden Architekten, denen ih ein größeres Vertrauen {enken muß, als den Herren, die dieses be- streiten, geführt werden. Ich habe bereits in der Kommission aus- in dem ersten Sate der Resolution der Budget- daß die Akademie des Bauwesens über wesent- Einzelheiten des Entwurfs gehört werden gefunden werden sollte und konnte an die-

ein Kompromiß. Es wurde

die Kritik, oder

die jener

ih gegen thn geltend wesentlihen Richtung,

gemacht hat soll beachtet des Bauwesens unterbreitet diejenigen Herren, die Zutrauen zur Loyalität ntlihen Arbeiten haben, könnten si mit diesem Für mich ist das S(lußergebnlit weil die Akademie des Bauwesens zur Vermetdung d S Verzögerung und Herausschiebung des Baues auf unbestimmte Zeit L nicht gehört werden kann, nur dem Antrage der Budgetkommission L ‘zuzustimmen fein wird. E Ih habe in der Budgetkommission einen Bericht des Polizei- Präsidenten verlesen, der fich nicht nur mit der Feuersicherheit, sondern tuit der Betriebssicherheit des Baues des jeßigen Opernhauses befaßt- Daß es möglich ist, bei außerordentlich forgfältiger Kontrolle und nter Aufwendung eines sehr umfänglihen Personals die Betriebs- erheit sicher zu stellen, darüber soll kein Zweifel bestehen. Dieses eshicht aber doch nur unter sehr s{chwierigen Verhältnissen, die N er Polizeipräsident, der die unmittelbare Verantwortung tiägt, wohl wie kein anderer zu würdigen weiß. Ich habe der Kommission fnen Au3zug aus seinem Bericht mitgeteilt, um den Nachweis für ie Dringlichkeit zu liefern. Herr Abg. Linz protestierte ih hatte keine ezüglihe Bemeikung dazu gemaht dagegen, daß ih durch die Be- anntgabe dieser Anschauung des Polizeipräsidenten einen unzulässigen Oruck ausüben und dem Hause eine Verantwortung zuschieben wolle. as muß ih jedem in diesem Hause überlassen, wieweit er fih durch atung oder Nichtbeachtung dieser Mitteilung verantwortlih fühlt. nter allen Umständen würde das hohe Haus dafür verantwortlih in, wenn der Polizeipräsident sich veranlaßt sähe, das Opernhaus der Teile desselben für ges{lossen zu erklären. Darüber kann nicht

Ich meine,

wir uns darüber unterhalten, haben hier Wünsche vorgebracht find uns sicherlih im ganzen Hause dessen bewußt eden ae LR über die [ließliche Ausgestaltung der künstlerishen und tehnischen Seite hier nicht beschließen können. Soviel Mitglieder wie hier im Hause find, so viel verschiedene Meinungen werden auh über diese &rage bestehen. Die Negierung ist jedem Wunsche des Hauses auf das peinlichste nahgekommen. Jeßt foll auf einmal die Akademie des Bauwesens nochmals gehört werden. Dem Architekten, der den jeßigen Entwurf gemacht hat, wird zum Vorwurf gemacht, daß er niht ein freier Künstler ist, aber das hat das Haus auch gar nit verlangt, sondern es hat nur gefordert, daß er ein vom Bauministertum „Unabhängiger Künsiler i, und das ist doch in diesem Falle nicht zu bestreiten. Ferner hat man thm entgegengehalten, daß er gar felne Erfahrung auf dem Gebiete des Theaterbauwesens habe. Aber da ist doch inter- essant die Grklärung des Professors Marx Llppmann-München, der auf dem Gebiete des Theaterbaues eine Autorität ist, daß er gern bereit sei, thm die Erfahrungen aus seiner Praxis zur Verfügung zu stellen. Jh glaube, nah dieser Richtung brauchen wir keine Be- denken zu haben. Das Bauministerium muß auf das peinlihste dafür sorgen, daß die Feuersicherheit gewährleistet, daß die Korridore breit genug find, daß inbezug auf die Anordnung der Garderobe bessere Borrihtungen getroffen werden, und daß gutes Sehen und Hören im Opernhaus wöglih ist. Das letztere ist natürlich die Hauptsache ; für alle diese Dinge können wir selbstverständlich niht die NVer- antwortung tragen, sondern wir müssen fie auf das Mi- nisterium abschteben. Auch die Verantwortung in künstlerischer Hinsicht müssen wir ablehnen. Berlin gibt für den Bau des neuen Opernhauses _ ungefähr 17000 qm Land her ohne daß die Stadt dafür irgend ein Aegutvalent bekommt. Wir wollen auch das Beste. Es ist eine große Beunruhigung in die Kreise der Künstler getragen worden, diese Beunruhigung muß auf- hôren. Wir dienen auch den Künstlern, wenn wir endlih zum Sdluß kommen. Der Verein der Berliner Architekten, der größte Architekten- verein von 7000 Mitgliedern, hat in stark besuchter Versammlung mit allen gegen vier Stimmen es abgelehnt, den Hoffmannschen Eut- wurf oh einmal der Akademie des Bauwesens vorlegen zu lassen Im Architektenverein dagegen ist der Beschluß auf noh- malige Vorlegung nur mit 24 gegen 19 Stimmen gefaßt worden. Man muß also sagen, daß die Künstlerschaft #sich für den Hoffmannshen Entwurf erklärt hat. Das Gutachten das der Minister in der Kommission vorgelegt hat, ist von hervor- ragenden Architekten erstattet worden und nicht aus dem Handgelenk fondern nah reichlicher Ueberlegung. In der letzten Zeit ift hier im Hause der Frenßensche Entwurf ausgestellt worden, und es wurde gewünscht, daß auch dieser der Akademie des Bauwesens vor- gelegt werde. Der Minister hat darauf mit Necht gesagt, man ehe, wohin der Weg gehe, es solle nur zu einem neuen Wettbewerb fommen. Man hat den Eindruck, daß der Hoffmannsche Entwurf totgeredet werden soll. Die Akademie des Bauwesens foll über wesentliche Einzelheiten des Hoff mannschen Entwurfs gehört werden; die Kommission hat damit gezeigt daf die Wünsche der Architekten berüdsihtigt werden L Es ist bemängelt worden, daß Hoffmann zu teuer baue daß es sechs Millionen mehr kosten solle als früher. Von diesen 6 Millionen

r geringste Zweifel bestehen.

entfallen allein 4 Millionen auf das teurere Material, das in der

Die Sicherheit wollen wir unbedin

2 : gt gewahrt wissen. Opernhause kann von Sicherheit keine Nede sein. Wi Resolution der Budgetkommission zustimmen. “O

Abg. Linz (Zentr.): Wir wollen in jeder Weise Universität sorgen. Der Minister hat dement er müsse E Beirat unabhängig sein. Zugegeben, aber in diesem Falle hätte er ihn hören müssen. Der Minister hat ferner einen Widerspruch in meinen Ausführungen zu finden gemeint. Jh möchte ihm er- a ist die Peterskirhe in Rom nicht ein außergewöhnlicher Bau, der von einem gottbegnadeten Künstler geschaffen ist? Ich „möchte wünschen, daß wir auch bet dem Opernhausbau einen ähnlichen Künstler finden, wie der war, der die Peterskirhe gebaut hat. Ich bin ein gewissenhafter Mann, alle meine Fraktions- kollegen sind gewissenhafte Männer. Wenn wir den Entwurf ab- lehnen, fo geschieht es aus sachlichen Gründen, daran ist absolut nit e E Un die ente des Bauwesens den Entwurf an-

1, 9 | ; i Ds E en auch wir dafür sein ; lehnt sie ihn ab, dann sagen

Die Debatte wird geschlossen. S E __ Abg. Fleu ster (Zentr.): J : Besprehung dem Abg. E

Im alten

Rosenow nit ent cie e bre d e s U 1 n entgegentreten zu Tonnen. Ferner bin ih verhindert, auszuführen, da i tw aus reiner Liebe zur Sache A eor Ope ees E

Der Antrag Fritsh unter Nr. 2 (Vorlec ;

Der g Frits Nr. 2 gung des Entwurfs an die Akademie des Baunwesens) wird nah Véode und Ge rode mit dem größten Teil der Stimmen des Zentrums, der Nationalliberalen und der Fortschrittlihen Volkspartei mit d da ‘erfie Ab angenommen. :

er erste des Antrages Fritsch (Abseßung der Nate von 500 000 / im Etat) wird darauf mit derselben Mehrhei G, j arauf derselben Mehrheit Die Resolution der Kommission ist züglich der Petitionen beschließt das Haus antrage. s . Es folgt die zweite Beratung des Nachtragsetats rur 1919, in welchem als erste Rate 3 Millionen Mark (Gesamtbedarf 6 Millionen Mark) zur Erwerbung des Grund- L Bent E E ite bea Prinz Albrecht-Straße 6

e neben dem Grundstück des - De ati. s Abgeordnetenhauses) ge a IE Budgetkommission beantragt die Forderung, sowie folgende Resolution:

4 Die Zustimmung zu diesem Antrag geschieht in der von der Negterung als zutreffend anerkannten Annahme, daß das angekaufte Grundstück im wesentlichen zu einem Neubau für das Finanz- ministerium in ciner auch die Interessen des Abgeordnetenhauses Si genden a C wird, und daß die jeßigen 9rundstüke de inanzmi i - Veit a nanzministeriuums für Zwecke des Staates ver _ Berichterstatter Abg. Viereck (freikonf. i iber

Kommisfionsverhandlungen. E Abg. Adolf Hoffmann (Soz.): Der Nachtragsetat, der eine

damit hinfällig ; be- nach dem Kommissions-

Bewilligung der

Fassade verwendet werden soll. Wenn das Haus den Kommissions-

lange Vorgeschichte hat, hat im Hause schon zu langen Erörterungen